Pilzfragen und Glossar alles rund um die Pilze! www.123pilze.de
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Hauptdaten |
Nebendaten |
Wie reagiert ein
Pilzmyzel eines Symbiosepilzes, wenn der Symbiosepartner gefällt wird? |
Ja leider stirbt
auch das Myzel, wenn der Symbiosepartner weg ist. Dennoch ist es ist
vereinzelt so, dass es zu einem kurzzeitigen Massenpilzvorkommen der
entsprechenden Mykorrhizapilze kommen kann obwohl die dazugehörigen Bäume weg
sind. Dies geschieht aber nur einmalig und sagt nur aus, dass der Pilz seine
letzte Energie (Kraft) abgibt um noch Fruchtkörper zum Überleben seiner Art
zu produzieren, bevor er stirbt. Sind aber junge kleine Bäume/Pflanzen noch
dort so ruht das Myzel und wird auch neue Partner suchen oder schon haben.
Mykorrhizapilze gehen oft mit mehreren Bäumen oder Baumarten eine Symbiose
ein. Fehlt dann ein Partner, so wird dieses nur kurzzeitig geschwächt. |
Bauchschmerzen von Waldpilzen? |
Bist du sicher,
dass du alle Pilze richtig erkannt hattest, bevor du sie gegessen hast?
Möglicherweise waren die Pilze zu wenig lange gekocht. Oder du hast kein
gutes Gefühl, ob alle essbar waren - eingebildete Pilzvergiftung. Die Pilze
waren alt - der Eiweißzersetzungsprozess trat ein - Lebensmittelvergiftung!
Oder du bist allergisch gegen eine dieser Pilzarten! Du hast etwas anderes
noch gegessen, welche diese Ursachen auslöste. Oder du hast eine sogenannte
Bauchgrippe. Entsteht gerne, wenn durch die Pilzwanderung eine Überbelastung
zwecks Wanderung/Berg-auf/ab für nicht gewöhnte Menschen absolviert wird.
Oder du hast zu viele Pilze gegessen und si liegen dir zu sehr im Magen! |
Bei bzw. für was werden Pilze in der Medizin benutzt? |
Penizillin -
Antibiotika gegen Bakterieninfektionen oder Antipilzmittel (Fußpilz,
Genitalpilze...). Die Antipilzwirkstoffe von Fichtenzapfenrüblingen werden in
der Pharmaindustrie zum Heilen von Pilzinfektionen bei Tieren verwendet. In
der Asiatischen Medizin sind Pilze zudem gegen viele andere Krankheiten im
Gebrauch, z.B. gegen Krebs, Diabetes usw… |
Bei welchen
Anzeichen sollte man zum Arzt? |
Sollte
nach einer Pilzmahlzeit Beschwerden entstehen, so gibt es viele Ursachen
dafür: Hast
du unbekannte Pilze gegessen, muss sehr schnell gehandelt werden. Pilzreste,
Kochreste sicherstellen. Über die Giftnotrufzentralen erfährt man die
nächsten Pilzsachverständigen. Dort
kann man anrufen und abklären lassen, welche weiter Maßnahmen notwendig sind. Sind
bereits sehr heftige Beschwerden vorhanden, sofort ins Krankenhaus oder den
nächsten Arzt. Vorab
sollte bei schwerer Vergiftung folgendes notiert werden: Feststellung
der Art und Zeit der Beschwerden, z. B. Magen-Darm, Schwindel …
seit wann, auch mit Alkoholgenuss vor oder nach der Mahlzeit? Die Person
beruhigen. Früher galt es die Person zum Erbrechen zu bringen, z. B.
Finger in den Mund! Dieses wird wegen der Gefährlichkeit von Folgeschäden
nicht mehr empfohlen. Unterhaltung über Fundort (Fundstelle) der Pilze.
Vielleicht gibt es Personen, die den Betroffenen begleitet haben. Es sollte
versucht werden, die Fundstelle zu ermitteln, um weitere identische Pilze zu
finden. Keine Hausmittel verwenden. Es gibt keine wirksamen Hausmittel, im
Gegenteil, dadurch kann sich der Zustand verschlechtern. Alle
Pilzreste sicherstellen (geputzte, gekochte, erbrochene, im Stuhl). |
Benötige ich immer ein Mikroskop um
Pilze sicher bestimmen zu können? |
Nein! Viele
Pilze lassen sich auch durch makroskopische Merkmale gut unterscheiden. Ein
Mikroskop ist für einige Gattungen sinnvoll, da es dort sehr ähnlich
aussehende Pilze gibt, z.B. Rötlinge, Risspilze, Korallen usw… Wer Pilzarten
gut erlernen will, sollte zuvor die normalen Merkmale (Gattungsmerkmale und
Artmerkmale) erlernen bevor er überhaupt auf das große Gebiet der Mikroskopie
übergeht. |
Bilden Pilze Vitamin D? |
Champignons und
auch alle anderen Pilze haben sicherlich sehr viele Mineralstoffe und
Vitamine, doch leider kaum Vitamin D (max. 0,3 µg/kg).
Dies entspricht ein dreißigstel von Gemüse. Eine Ausnahme hierzu bildet der
Sonnenpilz mit 5,2-15,3 µg/kg, wenn dieser einer
Lichtbestrahlung ausgesetzt wird. Fazit: Pilze
können Vitamin D kaum bilden, da sie nur wenig Sonnenlicht aufnehmen und
umwandeln können. Werden sie jedoch in der Sonne getrocknet so erzeugen sie
schon nach wenigen Stunden größere Mengen Vitamin D. |
Bin ich als
Pilzsammler besonders gefährdet durch Zecken und deren Krankheitsübertragung? |
Ja! Pilzsammler
sind immer der Zeckengefahr ausgesetzt. Zecken können vom Gras oder auch von
Bäumen aus einem Angriff starten. Bester Schutz - hautverdeckende Kleidung,
Gummistiefel, Zeckenschutzmittel. Nach dem Waldgang sollte geduscht/gebadet
und die Kleidung getauscht und eine Ganzkörperkontrolle auf Zecken
durchgeführt werden. Weitere wichtige Vorkehrung ist eine Zeckenschutzimpfung
gegen FSME. Diese schützt vor der gefährlichen Hirnhautentzündung. Gegen
Lyme-Borreliose hingegen konnte bisher nicht geimpft werden. Neuer Stand: In
Amerika ist eine Teilimpfung mit schweren Nebenwirkungen (gegen 4
Bakterienstämme der Lyme-Borreliose) bereits möglich. In Europa wird es in
Kürze (5 bis 10 Jahre) bestimmt möglich sein. Lyme-Borreliose ist keine
Virusinfektion, sondern eine Bakterienübertragung, die mit Antibiotika gut
behandelt werden kann. Vorausgesetzt, die Erkrankung wird frühzeitig erkannt.
Optischer Hinweis: Ein sich ausbreitender roter Ring an der Bissstelle. Am
besten so schnell wie möglich dann zum Arzt, er leitet Tests und die
Behandlung ein. Schlimme Lyme-Borreliose-Erkrankungen haben ähnliche Symptome
wie Syphilis - chronische Gelenkschmerzen usw ... diese können als
Folgeschäden bleiben! Generell gilt dennoch, Lyme-Borreliose ist heilbar.
Seit neuestem gibt es einen Borreliose-Schnelltest, der direkt an der
entfernten Zecke angewendet werden kann. Bei positivem Ergebnis kann schnell
und sicher gehandelt werden. Infos siehe im Internet und unter der Deutschen
Borreliose Gesellschaft, Augsburg e.V. |
Champignons giftig bei langer Lagerung? |
Wenn der Geruch
noch in Ordnung und die Lamellen rosa sind, besteht kein Problem. Sind die
Lamellen schon braun oder riecht er unangenehm, weg damit. Auch wenn weißer,
brauner oder grüner Schimmel an den Pilzen ist, weg damit. Verdorbene Pilze
können eine schwere Lebensmittelvergiftung auslösen. Verschimmelte Pilze
können Genschäden verursachen, welcher Krebs auslösen kann! Am schlimmsten
ist es, wenn Pilze mit dem Bakterium Clostridium
Botulinum verseucht sind. Dieses entwickelt ein hochtoxisches Nervengift,
dass innerhalb weniger Tage zum Tode führen kann. Es wird aber bei einer
Erhitzung von 100° C. zerstört. |
Darf ich den Pilz einfach essen, wenn er in der App, Buch bzw.
Suchmaschine als essbar gilt? |
Wir geben keine
Garantie auf eventuelle Unverträglichkeiten. Laut bisherigen Erkenntnissen
wurde der dargestellte Pilz bereits ohne Folgen schon einmal verzehrt. Wie
gut er schmeckt ist immer eine rein persönliche Angelegenheit. Einige mögen
sogar Kriegspilze (weniger schmackhafte Pilze). Bei einigen Arten sind im
Text eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen aufgeführt. |
Darf ich die
Fremdbilder im Buch oder von der App für geschäftliche Zwecke verwenden? |
Ja!
Alle Bilder die unter den Copyrightschutz CC-BY-SA-3.0 stehen sind mit
Namensangabe und Copyrighthinweis frei verwendbar. Wir haben absichtlich
keine Bilder mit dem Schutz CC-BY-NC-SA-3.0 verwendet, obwohl unser Buch
keinen gewerblichen Charakter hat und dies möglich gewesen wäre. Für Bilder
ohne diese Angabe sind alle Rechte beim namentlich erwähnten Bildautor oder
bei www.123pilze.de. Eine
Verwendung hierzu ist nur mit schriftlicher Urheberrechtsgenehmigung möglich. |
Darf ich im
Landschaftsschutzgebiet Pilze sammeln? |
Ja! Im Gegensatz
zum Naturschutzgebiet ist es im Landschaftsschutzgebiet erlaubt, Pilze zu
suchen. |
Darf ich im
Naturschutzgebiet Pilze sammeln? |
Nein! Im
Naturschutzgebiet ist das Entnehmen jeglicher Arten von Pflanzen, Tieren und
Pilzen untersagt und kann mit hohem Bußgeld geahndet werden. |
Darf ich in jedem Wald Pilze suchen? |
Grundsätzlich
darf kein Waldbesitzer es dir verbieten, im Wald Pilze zu suchen
(Deutschland). Es ist bis auf gewisse Einschränkungen überall in Deutschland
als auch in der Schweiz und Österreich erlaubt. Grundrecht Wald, Wiesen und
Natur! Folgende Waldgebiete sind verboten: Betreten während der Dunkelheit
(Wildschutz), umzäunte Gebiete (Junganpflanzungen), Naturschutzgebiet,
Naturparks, geschützte Moorgebiete (im Landschaftsschutzgebiet ist Sammeln
erlaubt), während Baumfällarbeiten durch Forstbetrieb auf Anordnung wegen der
Gefahrenvermeidung! Während Treibjagden mit Genehmigung Landratsamt
(Unfallgefahr)! Besondere Einschränkung der Pilzsuche gibt es in Österreich
bei Privatwäldern, dort kann per Beschilderung das Pilze suchen beschränkt
werden. |
Darf ich Pilze vom Nachbarn oder
Freunden essen? |
Iss niemals
Pilze, die nicht zu 100 % richtig erkannt wurden. Iss keine Pilze, die nicht
aus einer sicheren Quelle stammen oder durch einen Pilzsachverständigen
geprüft wurden. Sei kein Versuchskaninchen! |
Darf ich Pilze von gespritzten Wiesen oder frisch gedüngten
Wiesen essen? |
Im Zweifelsfall
lieber nicht essen. Kann zu erheblichen Gesundheitsstörungen führen! |
Darf ich selbst gesammelte
Wild-Pilze aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz verkaufen? |
Nein! Generell
ist der Verkauf von gesammelten Wildpilzen in den meisten europäischen
Ländern verboten. Bei reichlichem Vorkommen einer nicht geschützten Art, kann
vom entsprechenden Amt (in Deutschland z.B. untere Naturschutzbehörde) eine
Sondergenehmigung beantragt werden. |
Darf ich zu einem Pilzgericht
Alkohol trinken? |
Ja! Im Prinzip
macht das Trinken von Alkohol zu den Pilzmahlzeiten nichts aus. Früher dachte
man darüber anders, weil einige Vergiftungen auftraten, nach oder vor dem
Genuss von Alkohol wie Bier, Wein usw. Es gibt Pilzarten, die in Verbindung
mit Alkohol giftig wirken. Deshalb empfehlen wir diese Pilze nicht zu
sammeln. Es sind alle Tintlinge außer dem Schopftintling, alle Hexenröhrlinge
außer dem Flockenstieligen und einige andere Arten - die nur von Kennern
erkannt werden, wie Keulenfußtrichterling usw… Alle gängigen Röhrlingsarten
wie Steinpilze, Rotkappen, Sand- oder Kuhröhrlinge sowie Maronen, alle
Leistlinge wie Pfifferlinge, Totentrompeten oder Lacktrichterlinge, Gelbfüße,
Egerlinge sind in keiner Weise in Verbindung mit Alkohol giftig oder lösen Unwohlsein
aus. |
Darf ich zu jeder Zeit Pilze
suchen? |
Nein! In
Deutschland ist das Suchen von Pilzen in der Nacht verboten. Ansonsten gibt
es keine Beschränkung. Andere Länder dagegen haben andere Richtlinien. Oft
darf nur an bestimmten Kalendertagen nach Pilzen gesucht werden... usw. In
Deutschland und Österreich sind Ländergesetze und in der Schweiz die
kantonalen Vorschriften zu beachten. |
Darf man Pilze in die Biotonne
werfen? |
Kein Problem!
Sogar wenn es Giftpilze wären, würde die chemische Zusammensetzung bei
Zerfall sich so verändern, dass dies keinerlei Probleme für den Humus
darstellt! Dennoch empfehlen wir Pilzreste immer in einen Wald zu entsorgen,
da die vorhandenen Sporen wieder Pilze entstehen lassen. |
Darf man zu Netzstieligen
Hexenröhrlingen Alkohol trinken? |
Nein! Es wurde
kein Coprin nachgewiesen, was nicht heißt, dass er in Verbindung mit Alkohol
verträglich ist! Die Inhaltsstoffe sind hierbei noch zu wenig erforscht! Bei
etwa 3 % der Personen, die den Netzstieligen Hexenröhrling verzehren, treten
Unverträglichkeiten auf. Von denen wiederum haben 67 % vor, nach, oder
während der Pilzmahlzeit Alkohol zu sich genommen. Es wurde festgestellt,
dass es fast ausschließlich Personen traf, die Alkohol nur selten
konsumieren. Die Menge spielte hierbei keine Rolle. Auch schon eine
Likörpraline führte zu Vergiftungen. In Niederbayern galt früher ein
Sprichwort, dass man zu Schwammerl niemals Alkohol trinken darf, weil einem
dann schlecht wird. Gesammelt wurden aber nur Steinpilze, Rotkappen und
Hexenröhrlinge. Da gab´s wohl auch schon Unverträglichkeitsreaktionen, wenn
Netzstielige mitgegessen wurden. Flockenstielige dagegen sind bedenkenlos,
solange sie ausreichend gekocht wurden! Deshalb gehört kein Netzstieliger
Hexenröhrling in den Kochtopf. Natürlich auch keine Faltentintlinge usw., die
Coprin enthalten. |
Der Schmarotzerröhrling wächst auf
einem giftigen Kartoffelbovist, warum ist dann der Röhrling nicht auch
giftig? |
Der
Schmarotzerröhrling hat eine ganz andere molekulare Zusammensetzung, in denen
keine Giftmoleküle auftauchen. Er entnimmt dem Kartoffelbovist eigentlich nur
seine Nährstoffe (Eiweiß, Mineralien, Vitamine...) und baut sie molekular um. |
Dürfen alle essbaren Pilze roh
gegessen werden? |
Nein! Alle Pilze
sind roh in der Regel giftig. Nur wenige Arten sind für Rohverzehr geeignet,
z.B.: Steinpilz, Zucht-Champignon, Grüngefelderter Täubling, Eispilz,
Brätling, Mohrenkopf, Trompetenpfifferling. Wegen der Verschmutzung mit
Kleinstlebewesen, Fuchsbandwurm- Eier und Bakterien raten wir vor jedem
Rohverzehr dennoch generell ab. Auch nicht alle Zuchtpilze sind roh essbar,
der Austernseitlinge z.B. enthält das sogenannte PLEUROTOLYSIN, das
Ähnlichkeit mit Inhaltsstoffen von Bienengift aufweist und zur schleichenden
Zerstörung der roten Blutkörperchen durch sogenannte Hämolysine führen kann.
Dieses Gift wird aber durch Hitze zerstört. Deshalb empfehlen wir keine Pilze
roh zu essen. |
Dürfen Pilze noch verwendet werden, wenn sie in freier Natur
bereits gefroren sind bzw. waren. |
Ja! Pilze sind
solange sie noch mit dem Myzel verbunden sind auch nach dem Frost durchaus
noch verwendbar. Einige Arten wie Austernseitlinge, Samtfußrüblinge,
Judasohren usw… brauchen sogar zum Fruchtkörperstart niedrige
Temperaturverhältnisse und wachsen nach Plustemperaturen sogar wieder weiter.
Voraussetzung ist immer, sie müssen noch frisch aussehen, keine Fäulnis oder
schwarze Verfärbungen ausweisen und angenehm riechen. Außerdem haben wir
festgestellt, dass Trompetenpfifferlinge, die wir steinhart und gefroren (ca.
-2-3 ° C max. 2-3 Tage) antrafen nach wärmeren Temperaturen wieder weiter-
wuchsen und viel größer wurden. Diese waren sogar noch sehr gut verwertbar
und schmeckten wie frische Exemplare. |
Dürfen Täublinge oder Milchlinge
roh probiert werden? |
Ja! Gutes
Bestimmungsmerkmal - scharfe, bittere Arten sind zu meiden, milde sind in der
Regel essbar bzw. ungiftig. Täublinge müssen aber als Täublinge erkannt
werden! Nach dem Probieren bitte die Probe nie schlucken. Es gibt einige
Arten, die bei zu vielen Kostproben Übelkeit auslösen. Gekocht sind sie aber
gute Speisepilze. |
Dürfen Weiße, Kegelhütige oder
Grüne Knollenblätterpilze sowie Gifthäublinge roh probiert werden? |
Nein! Schon ein
kleines Stück der extrem hoch giftigen Amatoxine, welches in den Pilzen
enthalten ist, kann tödliche oder zumindest organschädigende Wirkung haben.
Deshalb gehören auch solche Pilze nie in einen Pilzkorb mit essbaren Pilzen. |
Enthalten Pilze Zitronensäure? |
Zitronensäure
kann nur durch Photosynthese oder als Stoffwechselprodukt in vielen
Organismen gebildet werden. Pilze können das nicht und enthalten deshalb
meist 0 % Zitronensäure. In der Symbiose mit anderen Pflanzen werden nur
Zucker und Mineralien ausgetauscht. Auch als Folgezersetzer können Pilze
keine Zitronensäure aufnehmen und brauchen diese auch nicht (z.B. als
Schutzfunktion). Vielleicht sind Pilze auch deshalb so gern von Insekten
befallen. |
Es gibt Frost und ich möchte Pilze
noch sammeln. Ist so etwas noch unbedenklich möglich? |
Ja! Pilze die
nach einem Frost mit dem Myzel noch verbunden waren, sind unbedenklich
verzehrbar, wenn sie nach dem Auftauvorgang in der Wohnung noch angenehm
riechen und keinen Fäulnisprozess zeigen. Auch ein Einfrieren danach gilt als
unbedenklich. Winterpilze wie Samtfußrüblinge sollen aber nicht länger wie 3
Monate eingefroren werden, da sie sich auch bei Frost zersetzen. Auch von
Schopftintlingen soll die Einfrierzeit kurz sein. |
Es regnet schon seit vielen Tagen,
warum wachsen die Pilze nicht? |
Pilze sind
merkwürdige Kreaturen. Manchmal kann alles passen, Feuchtigkeit, Wärme,
Mondphasen und trotzdem wachsen sie nicht oder nur zögerlich. Das ist ganz
normal. Das Pilzmyzel wartet auf die beste Gelegenheit, um die Fruchtkörper
zu bilden. Es ist doch logisch, wenn es regnet, kann sich der Sporenstaub
schlechter verbreiten, als wenn es schön trocken und etwas windig ist. Wir
fanden die meisten Pilze immer dann, wenn die Regenperiode schon ein oder
zwei Wochen vorbei war. |
Fressen auch größere Tiere wie Rehe
oder Wildschweine Pilze? |
Ja sicher!
Wildschweine lieben die Hirschtrüffel und Rehe vergreifen sich gerne mal an
Steinpilzen und vielen anderen Arten! |
Für was sind Pilze gut? |
Essbare Pilze haben
sehr viele Vitamine und Mineralstoffe und sind dadurch sehr gesund, etwa
vergleichbar mit Gemüse. In der Chinesischen Medizin wirken Pilze auch gegen
viele Krankheiten wie Krebs, Diabetes usw. Giftige Pilze hingegen können von
harmlosen Magen-Darm-Beschwerden zu tödlichem Nieren- oder Leberversagen
führen. Psycho-Pilze können rauschähnliche Symptome verursachen, jedoch auch
zu lebenslangen Psychosen (mit Einlieferung in die Psychiatrische Klinik)
führen! Weiter gibt es Schimmelpilzarten, Hautpilze (z.B. Fuß- oder
Nagelpilze) … die zu schweren Beschwerden führen können und auch innere
Organe befallen können. |
Genügt ein Gewitterregen für
reichliches Pilzwachstum? |
Nein! Es dauert
einige Tage, bis sich die Fruchtkörper bilden. Bis zu einer Woche sind
möglich, und wenn anschließend eine Trockenperiode einsetzt oder noch
schlimmer ein austrocknender Wind die Feuchtigkeit vom Boden entnimmt, dann
können die Fruchtkörper auch ganz ausbleiben. Das bezieht sich aber nur auf
den Wachstumsstart. Das heißt, fangen sie an zu wachsen, so können durchaus
Fruchtkörper innerhalb einer Stunde um 5 cm wachsen. |
Gibt es auch Pilzvergiftungen bei
Hunden, Katzen oder sonstigen Haustieren? |
Ja, obwohl sehr
selten. Tödliche Vergiftungen wurden durch Verzehr von Risspilzen,
Knollenblätterpilzen, Fliegenpilzen und Trichterlingen beobachtet. Vor allem
stark haltige Muscarin-giftige Pilze sind besonders gefährlich. In der Regel
wissen die Tiere in ihrem Instinkt diese Gefahren. |
Gibt es eine Mengenbegrenzung beim
Pilze sammeln? |
Leider ist dies
oft nicht klar und eindeutig geregelt und abgegrenzt und unterscheidet sich
von Land zu Land und von Region zu Region. Zum einen sind zumindest in
Deutschland die eingeschränkt geschützten Pilzarten wie z. B. Steinpilz
und Pfifferling mit einer Mengenbegrenzung zwischen 1 und 2 kg regional
begrenzt. Im Bundesartenschutzgesetz steht keine Gewichtsangabe hierzu,
sondern nur geringe Menge, die von den entsprechenden unteren
Naturschutzbehörden unterschiedlich durch eigene Verordnungen ausgelegt und
geregelt sind. Allgemein gilt, dass das Sammeln von Speisepilzen in
haushaltsüblichen Mengen in den meisten Regionen erlaubt ist. Jedoch hat
jedes europäische Land, Bundesland, Kanton hierzu eigene Verordnungen. Wer
sicher gehen will, sollte sich bei der Stadt oder Gemeinde seines
Sammelbezirkes darüber informieren. |
Gibt es eine
unechte Pilzvergiftung? |
Vergiftungsarten: Die eingebildete Vergiftung: Die Person denkt, es sind Giftpilze im Gericht gewesen
und schon ist einem schlecht! Oder es genügt hierzu schon ein spaßiges Wort
und die Person wird sich nicht mehr wohl fühlen. Die Symptome können wie bei
einer echten Pilzvergiftung sein: Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Störungen,
Fieber, Kreislaufprobleme... alles ist möglich. Pilzunverträglichkeit: Viele Personen essen von einer
Pilzmahlzeit, doch nur eine Person verträgt diese Pilze nicht, Folge:
Bauchweh, Übelkeit, Erbrechen... oft war die Ursache eine zu üppige Mahlzeit
oder der Magen ist diese neue Nahrungsart (noch) nicht gewohnt. Verdorbene Pilze: Alte, oft in
Plastiktüten gesammelte oder zu lange gelagerte Pilze führen zu einer
Zersetzung der Pilze, wodurch eine heftige Lebensmittelvergiftung entstehen
kann. Aufgewärmte Pilze: Zu
lange Lagerung, oft noch in Metallgefäßen bewirkt eine Oxidation mit dem
Aufbewahrungsbehälter, dadurch entstehen giftige Substanzen, die zu
Magen-Darm-Störungen führen. Allergien:
Es gibt Personen, die vertragen bestimmte Pilzarten nicht; dies führt zu
Hautausschlägen, Asthma, Kreislaufprobleme und schlimmstenfalls zum anaphylaktischen Schock, einem
lebensbedrohlichen Zustand; dieser ist aber extrem selten. |
Gibt es faule und fleißige Pilze? |
Ja, in der Tat!
Forscher der Universität Zürich haben folgendes entdeckt: Pflanzen und
Mykorrhiza-Pilze leben in Symbiose. Die Wurzelpilze liefern der Pflanze
Phosphat, diese werden bezahlt mit Kohlenhydraten. Nun gibt es geizige und
großzügige Symbiosepilze. Sie haben entdeckt, dass Pflanzen auf ungleiche
Dienstleistungen marktwirtschaftlich unterschiedlich reagieren. Geizige Pilze
erhalten weniger Kohlenhydrate als großzügige. Dadurch werden die geizigen
Pilze fleißiger und geben mehr Phosphat ab. |
Gibt es fleischfressende Pilze? |
Ja! Als fleischfressende Pilze (carnivore Pilze) bezeichnet man Pilzen, die entweder durch
Klebefallen oder Schlingfallen tierische Beute fangen und anschließend
verdauen. Es gibt über 120 fleischfressende Arten. Eine Untergruppe dieser
Pilze sind die NEMATOPHAGEN. Diese fressen ausschließlich Fadenwürmer
(NEMATODEN). |
Gibt es im Winter auch Pilze? |
In unserer
Region Deutschland/Österreich/Schweiz ist es sehr schwierig, Winterpilze zu
finden. Zum einen kann der Schnee das Auffinden unmöglich machen, es sei
denn, man weiß immer den entsprechenden Wachstumsplatz vom Vorjahr, und zum
anderen gibt es nur zwei wirklich gute Winterpilze, die einen Frost
vertragen. Dies sind der Samtfußrübling und der Austernseitling. |
Gibt es tödlich giftige Täublinge? |
In unserer
Regionen Mitteleuropas sind keine gefährlich giftigen Arten bekannt. Dies
gilt nicht in Nordamerikanischen- oder Asiatischen Gebieten. Dort existiert
der Gifttäubling = RUSSULA SUBNIGRICANS. Dieser löst wie
der Grünling Rhabdomyolyse = Muskelzersetzung aus. Verursacht durch
die Cycloprop-2 ene-Karbonsäure. Latenzzeit 30 Min. bis 2 Stunden mit
folgenden Begleiterscheinungen: Erbrechen, Durchfall, Übelkeit, brauner Urin,
Zerfall der quergestreiften Muskulatur, auch Nierenversagen möglich. |
Gibt es wirklich keine giftigen
Röhrenpilze? |
Ja und Nein! Es
gibt keine tödlich giftigen Röhrenpilze aber einige giftige Arten. Der
Giftigste davon - er verursacht langanhaltend Magen- und Darmstörungen - ist
der Satansröhrling (rote Röhren, heller Hut). Er enthält das
Gift Glycoprotein
Bolesatin. Gefolgt von verdächtigen
roten Röhrenpilzen wie Purpurröhrling und dem mit Alkohol giftigen Netzstieligen
Hexenröhrling. Der Schönfußröhrling (gelbe Röhren, rote dicke Stielbasis) ist
meist bitter, kann aber auch in einer milden Form auftreten und verursacht
eintägige Magen- und Darmstörungen mit Unwohlsein. |
Gibt es wirklich nur eine Handvoll
tödlich giftiger Pilze? |
Nein! Weiße-,
Kegelhütige- und Grüne Knollenblätterpilze sind dafür bekannt, dass sie
tödlich wirken. Es gibt aber auch noch viele Rauköpfe, Risspilze,
Trichterlinge und andere Gattungen, die tödliche Gifte enthalten. Grob
geschätzt mehr als 150 Arten! Also ein nicht bekannter Pilz muss immer als
tödlich giftig eingestuft werden. Nur so können Todesfälle oder Erkrankungen
vermieden werden. |
Gibt es wirklich so viele essbare Pilzarten wie in den
Pilzportraitseiten angegeben? |
Ja! Das heißt
aber nicht, dass alle als Speisepilze dienen. Viele Arten könnten gegessen
werden, schmecken aber nicht. Wir haben hier nur eine Angabe gewählt, die aus
derzeitigem kulinarischem und wissenschaftlichem Stand der Zeit besteht.
Dieses kann sich durchaus immer wieder ändern. |
Gibt es Zuchtkulturen für
Steinpilze? |
Ja, sie wurden
schon erfolgreich gezüchtet. Aber nur in sehr geringen Mengen. Eine
Wirtschaftlichkeit war aufgrund der extremen Schwierigkeiten und nur geringer
Ernte uninteressant. Pilze wie Steinpilze oder Pfifferlinge, die eine
Symbiose mit einem entsprechenden Baum eingehen und auch entsprechende
günstige Bodenverhältnisse benötigen, um Fruchtkörper zu tragen, sind schwer
zu züchten. Nicht immer will der Baum eine Symbiose eingehen! |
Haben die Mondphasen mit dem
Pilzwachstum etwas zu tun? |
Nein! Nach
bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es keinen Zusammenhang zwischen
Pilzwachstum und Mondphasen! Doch laut einer Auswertung von 30 Jahren
Pilzkontrolle und den hierbei vorgelegten Pilzen ergab eine neue Berechnung
folgendes: Zunehmender Mond bedeutet erhöhtes Pilzwachstum, das Maximum ist
bei Vollmond erreicht und sinkt bei abnehmendem Mond. Schön und gut, das
denken wir genauso. Doch wurde bei dieser Berechnung der Faktor Mensch nicht
berücksichtigt! Schon der allgemeine Glaube sorgt dafür, dass bei abnehmendem
Mond weniger Leute zum Pilzesuchen gehen als beim zunehmenden. Deshalb kann
diese Auswertung nicht als korrekt angesehen werden. Die
Witterungsverhältnisse - wie Feuchtigkeit, Wärme, Jahreszeit sind wesentlich
entscheidender für das Pilzwachstum und trotzdem ist unsere persönliche
Meinung und Feststellung, dass es durch die Mondphasen gewisse
Beeinflussungen gibt (eventuell bei Röhrlingen). Aber das soll jeder für sich
entscheiden - wissenschaftlich gesehen gibt es keinen Zusammenhang! |
Hat es Sinn Pilze zu schützen? |
Nicht wirklich,
da Pilze Fruchtkörper und keine Tiere sind! Wenn der letzte Apfelbaum seiner Art so
geschützt wird, dass man ihm eine Plastikfolie komplett überzieht, so ist es
erst sicher, dass er der letzte seiner Art bleiben wird. Kein Tier kann seine
Äpfel mit deren Samen fressen und weiterverbreiten, sodass er dann
zwangsweise Aussterben muss! Das vorsichtige Ernten von Pilzen schädigt das
Pilzmyzel nicht oder kaum, so eine Schweizer Studie. Wichtig wäre aber die
Pilze in offenen Körben zu befördern, damit die Pilzsporen während einer
Pilzwanderung sich weiter ausbreiten dürfen. Ebenso wichtig wäre ein
Zurückbringen von Putzresten in den Wald. |
Ich habe durch Pilzgenuss
Bauchschmerzen, obwohl sichergestellt war, dass alle essbar sind. Gibt es
Pilze die für sehr junge Menschen unverträglich sind? |
Es gibt
Personen, die vertragen grundsätzlich keine Pilze und bekommen entweder
Bauchschmerzen oder grippeähnliche Beschwerden. Das muss aber nicht heißen:
«Du darfst nie mehr Pilze essen». Sondern es bedeutet, du solltest so wenig
wie möglich davon essen. Mit zunehmendem Lebensalter verbessert sich meist
die Pilzverträglichkeit. Der Magen reagiert oft in jungen Jahren noch
empfindlich und in 10 Jahren bekommst du, wie man so gern sagt, einen
Saumagen. Das heißt, er hat sich an so viel gewöhnt, dass auch Pilze in
normalen Mengen ihm nichts mehr ausmachen. Versuche auch mal Pilzpulver.
Dieses hat nämlich den Vorteil, dass es nicht mehr zerlegt werden muss,
sondern sofort geschmacklich im Gericht verteilt wird. Damit kannst du auch
testen, ob es nur an der Unverträglichkeit des Chitinpanzers der Pilze liegt
oder ob du allergisch gegen das Pilzeiweiß bist. Letzteres ist sehr selten.
Mein Tipp! Wenn du Pilzgeschmack liebst, lasse dich nicht von deinen Ängsten
steuern, du könntest sonst wieder Bauchweh bekommen, sondern verzehre einfach
weniger Pilze. |
Ich habe Korallen gegessen, die teilweise bitterlich waren,
woran liegt das? |
Korallen werden
im Alter an den Spitzen bitterlich. Gut ist es die Spitzen wegzuschneiden,
dadurch vermeidet man Bitterkeit beim Verzehr. Auch ein Geschmacks-Test an
den Spitzen kann helfen, ob das Grenzalter zur Bitterkeit schon erreicht ist. |
In der Schweiz gibt es
Pilzkontrollstellen. Gibt es sie auch in Deutschland? |
Leider gibt es
bei uns keine fest eingerichteten Pilzkontrollstellen wie in der Schweiz.
Dort werden Pilzsachverständige bezahlt, um eine ständige Pilzberatung zu
gewährleisten. In Deutschland gibt es nur sehr wenige Städte, die
Pilzberatungen fördern, sodass meist nur Pilzvereine ehrenamtlich diese
Beratungen durchführen. |
Ist das Aufwärmen von Pilzen
erlaubt? |
Pilzgerichte
können bis zu 24 Stunden im Kühlschrank in Plastik oder Porzellangeschirr
aufbewahrt und dann wieder aufgewärmt werden. Nur Metallaufbewahrungsbehälter
wie Kupferpfanne, Alugeschirr usw. sind tabu! Sie verursachen durch Oxydation
mit den Pilzinhaltsstoffen Giftstoffe, die krank machen können. Wir kennen
Personen, die Pilze nach sechs Tagen noch aufgewärmt hatten, ohne Probleme zu
haben. Davon raten wir aber generell ab, weil sicherlich
Eiweißzerfallsprodukte entstanden sind. Wenn, dann schon die zubereiteten
Pilze einfrieren und bei Bedarf wiederverwenden. |
Ist das Berühren von Giftpilzen
gefährlich? |
Meistens Nein!
In unserer Region ist es die Wolfsflechte (Lichte), die einen Hautausschlag
bzw. allergische Reaktionen bei Berührung verursachen kann. Eine weitere
Ausnahme wäre eine in Japan und Korea vorkommende Art, die Giftfeuerkoralle.
Sie führt auch bei Berührung zu Vergiftungen. Bei sonstigen Giftpilzen sind
die darin haftenden Sporen ungefährlich, da sie nicht durch die Magensäure
aufgelöst werden können. Der Pilz-Saft beim Zerdrücken von Pilzen (z.B.
Grüner Knollenblätterpilz) ist dagegen giftig. Hände waschen, wenn der Pilz
zerdrückt wurde, sonst kann es zu leichten aber nicht tödlichen Beschwerden
kommen. |
Ist das Gegengift für tödlich
giftige Knollenblätterpilze wirklich das Gehirn von Wildhasen oder Rehe? |
Quatsch! Diese
Story stammt aus-folgenden Beobachtungen: Manche Tiere wie Rehe oder Hasen
können ohne Schaden tödlich giftige Pilze verzehren. Sie entwickeln beim
Verzehr Enzyme, die dieses Gift in unschädliche Substanzen umwandelt. Der
Mensch hat diese Veranlagung nicht. Auch wurde bisher kein Erfolg erzielt,
dieses Enzym oder diesen Wirkstoff aus diesen Tieren zu gewinnen. In dieser
Hinsicht steckt unsere Wissenschaft noch in den Kinderschuhen. Mal sehen ob
sich irgendwann etwas finden lässt, aber zurzeit gibt es keine Gegenmittel;
nur leberschützende Medikamente oder Lebertransplantation! |
Ist der Gallenröhrling (Bitterling)
giftig? |
Ja! Nach
neuesten Erkenntnissen sind auch Giftstoffe in den Gallenröhrlingen gefunden
worden. Nicht nur die Bitterstoffe machen ihn also ungenießbar. Er ist auch
giftig und in größeren Mengen genossen führt er bei empfindlichen Personen zu
Erkrankungen! Es gibt zwar Personen, die verspeisen diese Pilze und finden
sie wohlschmeckend. Etwa 1 % der Bevölkerung fehlt der Geschmackssinn für
Bitterkeit, weshalb sie diesen Pilz essen, ohne seine Bitterkeit zu spüren.
Hinweis! Nur die Giftstoffe werden durch langes Kochen gemindert, nicht
jedoch seine Bitterkeit! Verwechslungen mit dem Steinpilz kommen sehr häufig
vor. Wer sich nicht sicher ist, sollte einfach ein kleines Stück des Pilzes
im Wald probieren. Ist dieses Stück bitter, einfach wieder ausspucken, es passiert
nichts! |
Ist der Hallimasch geschmacklich
besser als Stockschwämmchen und Rauchblättrige Schwefelköpfe? |
Reine
Geschmackssache - wir finden, dass Stockschwämmchen und Rauchblättrige
Schwefelköpfe «Klasse 1» Pilze sind; Hallimasch dagegen nur «Klasse 2». Dies
kann aber durchaus an dem 20 Minuten langen Abkochen liegen, hierbei gehen
viele Geschmackspunkte verloren. |
Ist der Kahle Krempling wirklich
tödlich giftig? |
Schwierige
Frage, da es bisher nur einen nachgewiesenen Todesfall so um 1943/44 gegeben
hat. Aber vorher oder seither sind keine weiteren Fälle bekannt! Im
Extremfall zum Überleben würden wir jedem empfehlen, diesen Pilz gekocht -
nie roh, da roh giftig - zu verwenden! Ansonsten Finger weg, es gibt genügend
andere Pilze. Deswegen bitte keine Selbstversuche machen, um einen tödlichen
Beweis mit dem eigenen Vergiftungs-Tod zu erbringen. Das gilt übrigens auch
für alle, die Selbstversuche machen - diese enden oft anders als erwartet.
Hierzu gibt es einen guten Spruch: Es gibt junge, mutige Pilzprofis aber
nicht alte, mutige Pilzprofis! |
Ist der Kampfermilchling wie der
Maggipilz in größeren Mengen giftig? |
Nein! Unsere
Freunde und wir essen den Kampfermilchling als Mischpilz auch in größeren
Mengen. Ein Unwohlsein ist uns vollkommen unbekannt! Der Maggipilz hingegen
verursacht in größeren Mengen genossen Übelkeit. Als Würzpulver soll er gute
Dienste leisten. Wir verwenden ihn nicht, weil wir auf Giftpilze generell
verzichten! |
Ist die Bestimmung der Pilze über
einen Pilzschlüssel noch sinnvoll? |
Nicht ganz! Wer
sicher in eine Richtung einen Pilz oder seine Gattung bestimmen will kann von
über 3600 Pilzarten über die App oder Pilz-Suchmaschine (www.123pilze.de), diese sicherer ermitteln.
Der herkömmliche Pilzschlüssel (max. 300 Arten-Bestimmung) aus Büchern wird
durch moderne Computer-Technik ersetzt. Bestimmungs-Schlüssel in der
Pilz-Mikroskopie hingegen ist weiterhin sinnvoll und bisher nicht (noch
nicht) ersetzbar. |
Ist die Breitblättrige Glucke
essbar? |
Ja! Durch eine
besondere Zubereitung ist auch dieser Pilz gut. Versuche diesen Pilz mit Ei,
Hackfleisch, Gewürzen, Semmelbrösel, etwa so wie eine Frikadelle
(Fleischpflanzerl) zu braten; er wird dann kulinarisch brauchbar! Weiter
Möglichkeit wäre Ihn in Butter zu rösten bis er knusprig ist, auch gut! |
Ist die Radioaktivität in den
Pilzen wirklich so gefährlich? |
Die natürliche
Radioaktivitätsbelastung beträgt etwa 2,5 mSv (mSv = Millisievert) im Jahr.
Im Schwarzwald bis zu 5 mSv. In einigen Gegenden auf diesem Planeten sogar
bis 200 mSv im Jahr. Arbeitsrechtlich darf die Dosisleistung 20 mSv pro Jahr
= 10 μSv/h (bei 2000 Arbeitsstunden), nicht überschreiten. Aus Essen und
Trinkwasser nehmen wir etwa die natürlichen Radionnuklide K40 (im Kalium) u.
C14 (Kohlenstoff) von 0,3-0,60 mSv auf. Zusätzliche Belastung: Röntgen der
Lunge max. 0,2 mSv. Zusätzliche Belastung: Fall-out 60er Jahre max. 0,25 mSv.
Zusätzliche Belastung: Kernanlagen max. 0,5 mSv. Zusätzliche Belastung:
Fernsehen, Geräte... max. 0,02 mSv. Zusätzliche Belastung: Flug Europa
Amerika ca. 0,05 mSv. Beispiel eines Messergebnisses aus dem Bayerischen Wald
(Gebiet Freyung Grafenau) bei Pilzen vom Bayerischen Landesamt für Umwelt
gemessen. K40 zwischen 70 und 165 Bq (kg) (Bq = Becquerel) natürliche
Radioaktivität des Kaliums sowie unnatürliches Cäsium (Cs 137) zwischen 3 und
320 Bq (kg) stochastisch gesehen hat eine Aufnahme von 80 000 Bq (Cs 137) in
etwa eine Strahlenbelastung von 1 mSv zur Folge. Vergleich: Statt einem Flug
nach Amerika hin und zurück = 0,1 mSv = etwa 8 000 Bq Cs 137 per Nahrung
aufgenommen, könnten die höchst belasteten Pilze des östlichen Bayerwaldes
von 320 Bq (kg) (Cs 137) in einer Menge von 25 kg verzehrt werden. Bei
Rotfußröhrlingen wurde eine Belastung von 2,34 Bq (Cs 137) gemessen, hier
dürften theoretisch 3 419 kg verzehrt werden, wenn auf einen Amerikaflug
verzichtet wird. Der Schwellenwert, wann eine Reaktion, z.B. erhöhtes
Krebsrisiko eintritt, ist leider nicht berechenbar. Deshalb sollten die
Belastungen so niedrig wie möglich gehalten werden. Dies gilt natürlich auch
für Schwermetallbelastungen und andere Umweltgifte. |
Ist ein Silberlöffel oder eine
Zwiebel ein sicheres Erkennungszeichen für Giftpilze im Pilzgericht? |
Nein! Es ist
Quatsch! Ein Grüner Knollenblätterpilz wird nie einen Silberlöffel oder eine
Zwiebel verfärben, aber mit Sicherheit dein Gesicht und zwar in GELB.
Absolutes Leberversagen und absolut tödlich! |
Ist ein wiederholtes Einfrieren von
Pilzen möglich? |
Nein! Aufgetaut
und anschließend gekochte Pilze dürfen zwar noch einmal innerhalb 24 Stunden
aufgewärmt werden, aber bitte nicht mehr neu einfrieren. Irgendwann ist jede
Behandlung eine Behandlung zu viel. |
Ist es gefährlich, wegen der Fuchsbandwurmgefahr
in den Wald zu gehen? |
Nein! Es ist
erwiesen, dass es keine höhere Erkrankungsrate von Waldarbeitern, Förstern
oder Pilzsammlern gibt. Dagegen besitzen 70 % aller Erkrankten Haustiere wie
Hunde, Katzen usw. den Fuchsbandwurm. Sie werden wohl hauptsächlich die
Überträger des Fuchsbandwurms sein! Seit 1981 erkrankten 560 Menschen in
Europa. In der Regel ist diese Erkrankung tödlich - einzige mögliche
lebensverlängernde Behandlung wäre Operation oder Antiwurmmedikamente. Nur
ein Arzt kann in dieser Hinsicht die Behandlungsmöglichkeit festlegen. |
Ist Pilze suchen gesund? |
Auf jeden Fall!
Es stärkt enorm das Immunsystem. Pilze suchen ist Waldbaden pur. Das heißt,
in einem von Umweltgiften gefilterten und sauerstoffangereicherten Wald
spazieren zu gehen, sich zu bücken um Pilze zu ernten stärkt ungemein den
menschlichen Körper und dessen Geist. Gesamtvorteile:
1) … erhöhte Sauerstoffzufuhr und die ätherischen Substanzen die im Wald
gebildet werden stärken das Atmungs- und Kreislaufsystem. Soll auch gegen
Krebsprävention bzw. zur Begleittherapie von Tumortherapien gute Wirkungen
erzielt haben. 2) … die Bewegung auf unebenen Waldboden stärkt das
Muskelsystem des Körpers. 3) … die Konzentration bei der Suche auf
verschiedenen unterschiedlichen Bodenfarben stärkt das Konzentrations-, Denk-
und Sehvermögen. 4) … die Ruhe im Wald führt zur totalen geistigen
Entspannung und ist besonders gut für Erkrankungen wie z.B. Burnout,
Depressionen, Demenz usw ... geeignet. Aus diesem Gründen gibt es in Kanada
Mangerseminare, indem Pilze suchen als Hauptinhalt gilt. Einige Kurkliniken
haben ebenfalls dieses Konzept bereits aufgegriffen und angewendet. |
Ist Pilze suchen in der Nacht
erlaubt? |
Nein! Zum Schutz
der Tiere und deren nächtlicher Ruhe, ist das Betreten des Waldes nach
Dunkelheit verboten. |
Ist Pilzpulver besser als
getrocknete Pilze? |
Ja. Wir finden
Pilzpulver die idealste Art der Pilzkonservierung und Verwertung. Je mehr
Arten im Pilzpulver enthalten sind, desto besser ist die Würze für Soßen
aller Art. |
Ist wegen der radioaktiven
Verstrahlung das Sammeln von Pilzen in Polen gefährlich? |
Polen - kein
Problem - keine besonders hohe Strahlung! Nur keine Pilze kaufen außer von
Einheimischen! Gerne werden von russisch-verstrahlten Gebieten Pilze
importiert. Am besten selbst in Polen Pilze suchen. Tipp: Einheimische
mitnehmen! |
Kann auch ich Pilzsachverständiger
werden? |
Ja klar! Jeder
ab 18 Jahren kann Pilzsachverständiger werden. Wichtigste Voraussetzung:
Kenntnisse aller Gattungen und Unterarten, aller Giftpilze und deren
vollständige Erkennungsmerkmale, Kenntnisse der Gesetze und Verordnungen
sowie über die Zubereitung und Zucht von Pilzen als auch über mögliche
Krankheiten. Besuch des Fortgeschrittenenseminars II mit anschließender
theoretischer, mündlicher und praktischer Prüfung. |
Kann der Butterröhrling Allergien
auslösen? |
Ja - laut
allgemeiner Literatur mag das so sein, aber wir essen Butterröhrlinge schon
seit Jahrzehnten und stellten nie allergische Reaktionen fest. Leider kann
jeder Pilz Allergien auslösen. Sollte dies bei dir der Fall sein, musst du
wohl oder übel auf Pilzgerichte verzichten. Oft ist es aber nur Einbildung
oder Angst, die solche Allergien auslösen. |
Kann der Maggipilz als Würzpilz in
geringen Mengen Verwendung finden? |
Laut allgemeiner
Literatur: JA; wir sagen NEIN! Der Bruchreizker (Maggipilz) schmeckt nach dem
Trocknen nur muffig-erdig, deshalb keinesfalls verwenden. Wir vermeiden
grundsätzlich jeden Pilz, der in größeren Mengen giftig wirkt. Vielleicht ist
das der Grund, warum wir noch nie ein Problem wie Bauchweh, Unwohlsein oder
Ähnliches hatten. Es gibt genug Speisepilze, weshalb sollten wir giftige
essen? |
Kann die Suchmaschine/App die wissenschaftliche Fachliteratur
ersetzen? |
Nein! Auf keinen
Fall! Viele Arten können nur mit speziellen Fachbüchern und deren Schlüsseln
genauer bestimmt werden. Bei speziellen Pilzarten dient die Suchfunktion nur als
Annäherung zu diversen Pilzarten. Viele können ohne mikroskopische
Untersuchung nicht bestimmt werden. In vielen Vereinen wie DGfM = Deutsche
Gesellschaft für Mykologie e.V., BMG = Bayerische Mykologische Gesellschaft
e.V., VSVP = Verband Schweizerischer Vereine für Pilzkunde, ÖMG =
Österreichische Mykologische Gesellschaft … usw… werden hierzu Tagungen/Schulungen/Infoabende
angeboten. Wir empfehlen deren Nutzung! |
Kann ein Waldbesitzer das Betreten
seines Waldes verbieten, damit man keine Pilze suchen kann? |
Ja und Nein!
Jeglicher Wald - außer Naturschutzgebiet oder mit Zaun eingegrenzter Wald -
darf bis zur Dämmerung frei betreten werden (gilt nur für Deutschland, andere
Länder haben andere Gesetzgebungen). Pilze dürfen in selbstverwertbarer Menge
mitgenommen werden. Das Betretungsrecht kann durch Arbeiten im Wald
(Holzfällarbeiten, Bepflanzung…) durch den Waldbesitzer zeitlich eingegrenzt
werden. Die Bewirtschaftung hat Vorrang. Auch wegen der Unfallgefahr bei
Baumfällarbeiten sollte dieser Bewirtschaftungsbereich weiträumig gemieden
werden. Ansonsten gilt immer freies Betretungsrecht durch Gesetz geregelt! |
Kann es sein, dass ein Teil des
Pilzes giftig und ein anderer Teil essbar ist, wie zum Beispiel der
Fliegenpilz, wenn die Haut abgezogen wird? |
Eigentlich Nein!
Ist ein Pilz essbar, ist er in allen Teilen essbar. Ist ein Pilz giftig, ist
die Konzentration des Giftes in den einzelnen Teilen oft unterschiedlich!
Beim Fliegenpilz spielen gleich zwei Faktoren eine Rolle. Zum einen wurden
Fliegenpilze gefunden, die fast keine Giftstoffe enthielten, ein anderes Mal
wieder war die Giftkonzentration (Ibotensäure)
extrem hoch. Auch findet eine besonders starke Anreicherung mit Giftstoffen
in der Huthaut statt! Oder betrachten wir die Stinkmorchel: Als Hexenei ist
sie ein guter Speisepilz und später ist sie ungenießbar. Warum wohl? Ganz
einfach, wer will schon einen solchen Stinkkolben essen? Giftig wäre der Pilz
erst, wenn er sich aufgrund seines Alters zersetzen würde! |
Kann ich durch die App
(Suchmaschine) alle Pilze 100%-ig bestimmen? |
Nein! Viele
Pilze können nur sicher in einer mikroskopischen Untersuchung bestimmt
werden. Nichts desto trotz soll ja die Suchmaschine nicht das Mikroskop
ersetzen, sondern nur als Hilfsmittel in eine etwaige Richtung geben. Sie
ersetzt aber durchaus die alten Pilzschlüsseln von Büchern. |
Kann ich EHEC bekommen beim Verzehr
von Waldpilzen? |
Ein EHEC
(enterohämorrhagische Escherichia coli) Fall ist durch Pilzgenuss von
Waldpilzen noch nie bekannt geworden. Du kannst bedenkenlos Pilze sammeln und
verzehren. Waldpilze sollen wegen anderen Gefahren wie Fuchsbandwürmer,
Tollwut und diversen Verunreinigungen immer gut geputzt und nur gegart (mind.
5 Min. Braten/Kochen) verzehrt werden. Auf Wiesen gesammelte Pilze, die mit
Fäkalien gedüngt wurden, ist ein Gesundheitsrisiko sicherlich nicht
ausgeschlossen, jedoch bisher nicht bekannt. Auch verunreinigtes Wasser bei
Zuchtpilzarten kann im Extremfall zu EHEC führen, es wird aber besonders
darauf geachtet, dass dies nicht passiert. |
Kann ich Hallimasch auch ohne
Abkochen verwenden? |
Auf den Versuch kommt
es an. Wenn du sie allein verspeist, kannst du es ruhig mal ausprobieren. Die
schlimmsten Folgen wären Durchfall oder etwas Übelkeit und Bauchweh. Die
meisten Personen haben absolut keine Probleme, auch ohne vorheriges Abkochen
Hallimasch zu essen. Andere dagegen leider schon. |
Kann ich Nebelkappen ohne Gefahr
der Unverträglichkeit essen? |
Nein! Es wurden
mutagene (zellverändernde) Stoffe gefunden (Lyophyllin und Connatin). Von
einem Genuss raten wir ab. Sie sind keine besonders guten Speisepilze. Wir
verglichen sie mit Zuchtchampignons aus der Dose. |
Kann ich sicher sein, dass meine
gefundenen Pilze essbar sind, wenn ich sie in einer Pilzberatungsstelle oder
von einem Pilzsachverständigen resp. Pilzkontrolleur überprüfen lasse? |
Ja!
Pilzsachverständige (D, A) und Pilzkontrolleure (CH) müssen durch eine sehr
schwierige theoretische und praktische Prüfung ihren Kenntnisstand beweisen.
Bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) müssen sie außerdem
Fortbildungsseminare und in der Schweiz Wiederholungskurse besuchen. Ein
Pilzsachverständiger wird nur zweifelsfrei bestimmbare Pilze zum Genuss
freigeben. |
Kann man einen Hautpilz bekommen,
wenn giftige Pilze angefasst wurden? |
Auf keinen Fall.
Berührung ist absolut ungefährlich! Sogar die Sporen sind unverdaulich und
daher ungiftig. Hautpilz ist eine ganz andere Pilzart wie Großpilze! |
Kann man Pilze in Essig und Öl
einlegen? |
Ja, diese Methode
ist eine sehr gute Konservierungsmöglichkeit. In einem Topf mit 0,5 Liter
Weinessig, 0,5 Liter Weißwein, 2 Knoblauchzehen (fein zerhackt), 1 Esslöffel
Salz, 1 Esslöffel Koriander, etwas Muskatnuss (gerieben), ein wenig Pfeffer,
ca. 15 Min. kochen lassen. Gleichzeitig dazu in einem Tee-Ei: 5 Nelken, 5
Wacholderbeeren (zerdrückt), etwas Rosmarin, sowie 3 Lorbeerblätter mitkochen
lassen. Anschließend die Pilze entnehmen, abtropfen lassen und in ein Glas
füllen. Mit kalt gepresstem Olivenöl auffüllen, bis die Pilze überdeckt sind
- fertig! Haltbarkeit: Einige Monate. |
Kann man zu viele Pilze auf einmal
essen? |
Ja und Nein!
Chitin lässt die Pilze schwer verdaulich werden, d.h. sie können nicht
vollständig von den Magen- und Darmsäften aufgelöst werden. Dadurch gehen sie
genauso wieder raus aus dem Darm, wie sie gegessen wurden. Dennoch! Ein hoher
Ballaststoffanteil reinigt den Darm, und die enthaltenen Vitamine und
Mineralstoffe sind doch gesund. Wer Magendrücken auf Pilze bekommt, sollte
nicht allein den Pilzen, sondern der kompletten, oft zu üppiger Mahlzeit die
Schuld geben. |
Können alle Röhrlinge roh gegessen
werden? |
Nein! Auf keinen
Fall. Viele Röhrlinge enthalten den gelben Farbstoff Xerocomsäure. Bei
unzureichender Garung treten Schindel, Kreislaufprobleme, Übelkeit,
Erbrechen, Durchfall mit Elektrolytverlust auf. Die Latenzzeit kann zwischen
1-6 Stunden betragen. Deshalb Röhrenpilze und viele andere Pilze nie roh
essen! Ausnahme Steinpilz und sogar diese wird von einigen Personen nicht
vertragen! |
Können andere Hexeneier wie z.B.
das der Hundsrute, Gitterpilz oder Tintenfischpilz auch zu Speisezwecken
verwendet werden? |
Bisher Nein!
Diese Hexeneier gelten zwar nicht als giftig, aber alle als ungenießbar.
Bitte keine Selbstversuche! Es gibt immer noch unbekannte Giftstoffe!
Bestimmt haben schon einige neugierige Biologen Tests nach Giftstoffen
durchgeführt und den Pilz selbst probiert. Wäre einer wirklich essbar und
gut, würde dies bekannt sein. |
Können angeschimmelte Pilze
gegessen werden, wenn der Schimmel großflächig weggeschnitten wird? |
Nein! Einige
Schimmelarten geben Giftstoffe ab, die den ganzen Pilz verseuchen.
Verschimmelte Pilze immer stehen lassen oder wegwerfen! Ein noch nicht
sichtbarer Schimmel bildet aufgrund der noch geringen Ausbreitung keine
Gefahr! |
Können auch essbare Pilzarten
giftig werden? |
Ja! Bei jedem
Pilz, der falsch gelagert wurde, zersetzt sich das Eiweiß. Es wirkt dadurch
toxisch (giftig). Die Plastiktüte ist der Tod eines jeden Pilzes - der Pilz
muss atmen können. Deshalb Körbe oder ähnliches beim Sammeln verwenden. Nach
dem Sammeln die Pilze immer gleich putzen und in den Kühlschrank stellen.
Wurmlöcher sollen möglichst entfernt werden. In ihnen befinden sich
Bakterien, die vom Wurm übertragen wurden. Diese beschleunigen den
Fäulnisprozess. Pfifferlinge sollten nicht länger als 4 bis 5 Tage, alle
anderen Pilze höchstens 24 Stunden im Kühlschrank gelagert werden. |
Können essbare Pilzarten bitterlich
schmecken? |
Ja! Gelegentlich
könnten harzige, bitterliche Stoffe durch Substrat oder Symbiosepartner
aufgenommen werden. Eine Vergiftung diesbezüglich ist uns nicht bekannt.
Dennoch sollten solche Pilze niemals verzehrt werden. Ein Pilzgericht mit
Bitterkeit sollte immer entsorgt werden. |
Können Fliegenpilze gegessen
werden? |
Fliegenpilze
werden mit besonderer Zubereitung in osteuropäischen Ländern gegessen. Es
wird angenommen, dass die enthaltenen Nervengifte im Fliegenpilz regional
sehr schwanken. Eine tödliche Wirkung ist zwar äußerst selten, da aufgrund
Erbrechens der Pilz schnell den Körper wieder verlässt. Es ist aber immer
möglich, dass der Genuss zum Tode führt, vor allem wenn der Organismus
aufgrund einer anderen Erkrankung geschwächt ist. Das Abziehen der Huthaut
bringt nichts! |
Können Hexeneier
der Stinkmorchel als Hautpflegemittel verwendet werden? |
Ja! Die
gallertartige Masse des Hexenei´s hat eine unglaubliche Eigenschaft! Reibt
man es (frisch) auf Hände und Gesicht, so wird die Haut unverzüglich cremig,
geradezu seifig-weich. Die Gallerte ist extrem feuchtigkeitsbindend; diese
Wirkung hält auch nach Stunden noch an. |
Können Pilze auf dem Grill gebraten werden? |
In der Regel ja!
Man beachte aber, dass einige Pilzarten wie Rotstieliger Ledertäubling
längere Garzeiten benötigen. Hierzu gab es schon schwere
Magen-Darm-Störungen. |
Können Pilze einen Pilzbefall
bekommen? |
Es gibt über 1
Million Schimmelpilzarten. Einige davon sind essbar, wie die im Schimmelkäse
oder der Hefe. Leider sind die meisten anderen GIFTIG, vor allem Gen-giftig.
Das heißt, du bekommst Krebs, weil sie deine Zellen verändern. Lebensmittel
so wie natürlich alle Pilze, die Pilzbefall haben, sollten nicht mehr
gegessen werden! |
Können Pilze in
Stofftaschen gesammelt werden? |
Im Prinzip ja,
da Stofftaschen atmungsaktiv sind. Dennoch empfehlen wir offene und
weitmaschige Pilzkörbe. Die Pilze werden geschont und luftig transportiert.
Außerdem entweichen die Sporen sofort wieder durch die Öffnungen. Auch
Plastikeimer sind völlig ungeeignet. Dort kann es zu einem Hitzestau kommen
und die Pilze verderben. Außerdem wird hier jeglicher Sporenabwurf nach außen
verhindert. |
Können Pilze Krebs oder andere
Krankheiten bekämpfen? |
Ja! Es gibt
viele Vitalpilze (Heilpilze), die Krankheiten bekämpfen oder lindern. Aids,
Diabetes, Hämorrhoiden, Verstopfung, Tumore sind nur wenige davon. Sie gelten
in unseren Regionen als Vitalpilze zur homöopathischen oder naturkundlich
begleitenden Behandlung von Erkrankungen oder zur Stärkung des Immunsystems. |
Können Pilze nach dem Einfrieren
bitterlich werden? |
Es ist durchaus
möglich, dass leichte Bitterkeit durch Einfrieren entstehen kann. Dies tritt
zwar meist bei Pfifferlingen auf, kann aber auch bei Maronenröhrlingen oder
anderen Mischpilzen auftreten. Es ist zwar harmlos, dennoch
geschmacksstörend. Einzige Abhilfe: beim nächsten Mal die Pilze blanchieren,
das heißt etwas anbraten (kochen). Noch besser wäre eine komplette
Zubereitung, z.B. mit etwas Sahne und dann einfrieren. Wir garantieren dir,
du hast keine Bitterkeit mehr, zumindest in den ersten 3 Monaten! Und habe
keine Angst, schlecht geworden sind sie sicherlich nicht. Wenn Pilze schlecht
werden, riechen sie unangenehm muffig, stinkend und der Geschmack ist fade -
nicht bitter! |
Können Pilze vom Straßenrand
gegessen werden? |
Nein! Pilze
werden teilweise zur Entseuchung von Böden durch Schwermetalle benutzt, d.h.
sie nehmen Schwermetalle (Kadmium, Quecksilber, Blei...) und andere giftige
Stoffe leicht auf. Pilze deshalb nur im Wald, auf ungespritzten Wiesen oder
eigenen Kulturen verwerten. Eine wenig befahrene Landstraße soll aber kein
Hindernis sein! Autobahnen dagegen sind problematischer. Wenn nur ganz selten
Pilze gegessen werden, ist auch dabei kein gesundheitliches Risiko zu
befürchten. |
Können Schnecken nach Verzehr von
tödlich giftigen Knollenblätterpilzen giftig werden? |
Eine sehr
interessante Frage! Normalerweise haben Schnecken und Insekten Enzyme, die
das Gift von Pilzen für sie unschädlich macht. Wenn aber ein hochgiftiger
Knollenblätterpilz (grün/weiß) von so einer Schnecke verzehrt wurde und sich
diese Substanz noch im Verdauungstrakt befindet, ist es durchaus möglich,
dass dies auch für Menschen noch gefährlich werden kann. Schon wenige
Milligramm vom AMATOXINE PHALLOTOXINE (Alpha-AMANITIN) wirken
organschädigend! Wir sind uns aber sehr sicher, wenn die Schnecke 2 Stunden
Zeit zur Verdauung hat, dass sich dann keine gefährlichen Gifte mehr in ihr
befinden. Entweder wurden diese ausgeschieden oder neutralisiert.
Beruhigender Hinweis! Bisher sind keine Vergiftungsfälle durch den Verzehr
von Schnecken bekannt! |
Lassen sich Steinpilze und
Maronenröhrlinge züchten? |
Steinpilze und
Maronen lassen sich in der Tat nicht züchten, es sei denn man - impft - die
Wurzeln potenzieller Mykorrhiza-Partner und legt anschließend einen
Steinpilzwald an. Diese Methode soll an einigen Orten bereits angewandt
werden, um Trüffel zu gewinnen und Steinpilze zu züchten. Der wirtschaftliche
Erfolg lässt aber meist zu wünschen übrig. |
Meine Kühltruhe/Eisschrank ist 24
Stunden ohne Strom gewesen. Schadet es meinen Pilzen? |
Relativ neue
Kühltruhen/Schränke sind so gut isoliert, dass sie ungeöffnet eine
Innentemperatur nach 24 Stunden noch von - 5 Grad oder niedriger aufweisen.
Das ist noch ausreichend um die Lebensmittel nicht verderben zu lassen.
Ältere Modelle oder ein längerer Zeitraum lassen die darin enthaltenen
Lebensmittel auftauen. Fleisch kann, wenn es gleich gebraten wird, noch
Verwendung finden, Pilze dagegen nicht! Ein Auftauen führt dazu, dass sich
das Pilzeiweiß zersetzt und toxisch (giftig) wirkt. Die beste Überprüfung,
nachdem der Strom wieder da ist: Kühltruhe öffnen und die eingefrorenen Pilze
überprüfen. Sind die Päckchen weich - weg damit! Falsche Sparsamkeit ist bei
drohender Vergiftungsgefahr nicht angesagt! |
Mir geht es nach einer Pilzmahlzeit
nicht gut, was soll ich tun? |
Siehe unter
Pilzgifte! Dort sind alle sofortigen Maßnahmen aufgelistet! Oft ist Panik
fehl am Platz. Die meisten Pilzvergiftungen wurden durch verdorbene Pilze
verursacht. Die Auswirkungen können gleich einer Lebensmittelvergiftung sein.
Auch eine Allergie auf Pilze nach dem Pilzgenuss ist möglich. Aber immer
gilt: Ab zum Arzt! Ein Pilzsachverständiger kann hierbei eine kleine
Beruhigung bringen, wenn ihm Putzreste vorgelegt werden und sie/er eine
tödlich endende Knollenblätterpilzvergiftung oder ähnliches ausschließt. Oder
wenn er/sie Giftpilze mit unangenehmer Wirkung findet, dessen Gifte aber nur
langanhaltende Magen und Darmstörungen verursachen, aber nicht
lebensbedrohlich sind. Übrigens! Sehr schlimm ist es immer, wenn
Vergiftungserscheinungen erst sehr spät auftreten > 6 Stunden nach der
Pilzmahlzeit. Hier liegt meist eine sehr schwere Vergiftung vor. Ein
Arztbesuch ist unumgänglich und es muss vom Schlimmsten ausgegangen werden,
z.B. eine Vergiftung durch einen Knollenblätterpilz! |
Muss ich von
Schnecken angefressene Teile des Pilzes entfernen (ausschneiden)? |
Nein!
Schneckenfraß ist absolut unbedenklich. Alle Bereiche die von Schnecken
überquert wurden oder Teile die von Schnecken angefressen wurden sind fast
steril. Schneckenschleim enthält Antioxidantien und wird in asiatischen
Ländern sogar für die Gesichtspflege verwendet. Dort lässt man zur Pflege
oder Heilbehandlung Schnecken über das Gesicht oder anderen Körperteilen
kriechen. |
Müssen eingefrorene Pilze vor der
Verwendung aufgetaut werden? |
Auf gar keinen
Fall. Ein Auftauen würde dazu führen, dass sich das Pilzeiweiß zersetzt und
toxisch (giftig) wirkt. Eingefrorene Pilze deshalb direkt in die Pfanne und
sofort kochen! |
Nach welchem System wächst das
Myzel? |
Nach dem
Nährstoffprinzip. Das heißt, das Myzel breitet sich in den Richtungen aus, wo
es die besten Bedingungen hat, Mineralien oder Kohlenstoffe zu finden.
Dadurch entstehen auch bei folgezersetzenden Pilzarten (Saprophyten) die
sogenannten kreisförmigen Hexenringe. Bei Symbiose Pilzarten
(Mykorrhizapilze) ist es ähnlich. Diese suchen aber nach Mineralien. Das
Myzel breitet sich in den Richtungen aus, wo es die leichtesten lösbaren
Mineralien findet. |
Pilze am Abend: Schuld für
Alpträume? |
Pilze sind
schwer verdaulich und können schon mal Magendrücken verursachen. Durch dieses
Unwohlsein entsteht Angst. Diese Angst verursacht wiederum Alpträume. Deshalb
sollten spät abends, vor dem Schlafengehen, nicht oder nur wenige Pilze
gegessen werden. Jedoch sind Pilze immens gesund. Ein hoher
Ballaststoffanteil reinigt den Darm und die enthaltenen Vitamine und
Mineralstoffe sind sehr gesundheitsfördernd. Übrigens! Pilze haben auch
andere, teilweise unbekannte Substanzen in sich, die Tumoren und Infekten
vorbeugen! Wer Magendrücken auf Pilze bekommt, sollte nicht allein den
Pilzen, sondern der kompletten, zu üppigen Mahlzeit die Schuld geben. |
Pilze für was? Oder was verursachen
Pilze? |
Essbare Pilze
haben sehr viele Vitamine und Mineralstoffe und sind dadurch sehr gesund -
etwa vergleichbar mit Gemüse. In der Chinesischen Medizin wirken Pilze auch
gegen viele Krankheiten wie Krebs, Diabetes usw... Giftige Pilze hingegen
können von harmlosen Magen- Darm-Beschwerden zu tödlichem Nieren- oder
Leberversagen führen. Psycho-Pilze können rauschähnliche Symptome
verursachen, jedoch auch zu lebenslangen Psychosen (Psychiatrische Klinik)!
Hautpilze können schwere Beschwerden verursachen und auch innere Organe
befallen. |
Schadet das Ausdrehen/Herausdrehen
eines Fruchtkörpers dem Myzel oder ist Abschneiden die bessere Methode? |
Nein! Es ist
vergleichbar mit einem Apfelbaum. Wenn der Apfel samt Stängel vom Baum
gepflückt wird, macht es dem Baum gar nichts aus. Wird aber der ganze Ast
abgebrochen, braucht er länger, bis er sich regeneriert hat. Möglicherweise
kann sogar der Baum absterben und so ist es auch mit dem Myzel. Abschneiden
ist vergleichbar mit Apfel ohne Stängel vom Baum zu pflücken - auch eine gute
Methode! Nur bei Pfifferlingen empfehlen wir das herausdrehen, weil wir
festgestellt haben, dass nach dem Abschneiden der Stielrest verfault und es
länger dauert bis neue nachwachsen. Fazit! Vorsichtiges
herausdrehen ist genauso unschädlich für das Pilzmyzel, wie das Abschneiden! |
Sind alle Pilze radioaktiv
verstrahlt und daher nicht genießbar? |
Nein! Es gibt
Pilze, wie etwa die Maronenröhrlinge, die sehr hohe Cäsiumwerte aufweisen.
Dieser Wert ist von Region zu Region verschieden. Wenn nicht mehr als 20 kg
im Jahr gegessen werden, besteht wenig Gefahr! |
Sind alle
Röhrlinge essbar? |
Nein!
Nachweißlich giftig sind die rotporigen Arten: Satansröhrling, Wolfsröhrling,
einige Purpurröhrlingsarten und der Netzstielige Hexenröhrling. Durchaus kann
auch ein Verzehr geringer Mengen dieser Arten zu keiner Vergiftung führen.
Bis auf dem Wolfsröhrling haben alle diese Arten eine Netzzeichnung am Stiel.
Bei den weiß- und gelbporigen Arten gibt es nur den Schönfußröhrling mit
Netzzeichnung als giftige Art und den Erlengrübling als verdächtige Art.
Ungeniessbar bitter sind Schönfußröhrling, Gallenröhrling und Wurzelnder
Bitteröhrling. Durch diese Infos gibt es einen kleinen Tipp für Sammler
von Röhrlingen: Weiß- und gelbporige Arten sind (fast) immer essbar, wenn
sie mild schmecken (Geschmacksprobe). Rotporige Arten sind nur essbar, wenn
sie keine weißen, grauen und rosafarbenen Hutfarben aufweisen und keine
Netzzeichnung am Stiel zu sehen ist. |
Sind Blautäublinge essbar? |
Ja - er kann
gegessen werden! Aber nur wer Täublinge als Täublinge erkennt, kann alle mild
schmeckenden Arten essen. Wichtig! Täublinge haben sehr brüchiges Fleisch und
brüchige Lamellen, außer dem Frauentäubling (Blautäubling) mit weichen
Lamellen. Weiter haben Täublinge niemals einen Ring und niemals eine Knolle! |
Sind Blutreizker gute Speisepilze? |
Ja! Besonders
geeignet als Bratpilze. In Soße gilt er mehr als Mischpilz. Zu beachten ist
der darin enthaltene Farbstoff. Denn bei den rotmilchenden Reizker-Arten
färbt sich der Urin nach dem Genuss rot. |
Sind Champignons essbar, die
Schimmelansätze zeigen? |
Nein! Schimmel
an Pilzen z.B. Champignons bedeutet immer: Die ganzen verschimmelten Pilze
müssen entsorgt werden. Es entstehen hochgiftige (vor allem) stark
krebserregende Gifte! Auch die nicht betroffenen Pilze haben sicherlich schon
ein Schimmelpilz-Myzel im Inneren. Deshalb würden wir empfehlen auch alle
beiliegenden Pilze, die noch keine Schimmelhaare (Fruchtkörper des
Schimmelpilzes) haben, ebenfalls zu entsorgen! |
Sind die in einem Pilz enthaltenen
Würmer giftig? |
Nein! Es gibt
keinen giftigen Wurm/Larve in einem Pilz. Aber die Bakterien, die dieser Wurm
mitschleift, sorgen für einen schnelleren Eiweißzerfall im Pilz. Deshalb
sollten Wurmlöcher möglichst ausgeschnitten werden. Werden einzelne
übersehen, wird man noch lange nicht krank; aber nicht vergessen: Ausreichend
kochen! |
Sind die Magic-Mushrooms-Pilze
(Drogenpilze) in Deutschland und anderen Ländern wie Österreich und Schweiz
erlaubt? |
Nein! Magic
Mushrooms sind Drogenpilze und fallen in Deutschland und vielen anderen
europäischen Ländern unter das Betäubungsmittelgesetz. Das ist auch gut so,
denn die Gefährlichkeit wird immer unterschätzt. Die Gefahr, eine Phobie zu
bekommen und lebenslang einen psychischen Schaden zu haben, ist häufiger als
du glaubst. |
Sind die Pilzsucher
(Schwammerlsucher) daran schuld, dass es immer weniger Pilze gibt? |
Nein!
Hauptursache ist die Umweltverschmutzung, saurer Regen und die
Waldbewirtschaftung. Durch eine Schweizer Langzeitstudie wurde bewiesen, dass
Pilzsucher zwar den Bestand um etwa 20 % reduzieren. Nach einem Jahr
Nichtbegehung wurde jedoch festgestellt, dass der Ertrag und die
Artenvielfalt wiederhergestellt waren! |
Sind Egerlinge (Champignons)
krebserregend? |
Ja und Nein! Es
wurde festgestellt, dass in allen Champignonarten (Anisegerlinge,
Wiesenchampignon... auch Zuchtchampignon) eine chemische Verbindung vorhanden
ist (auf Kohlenwasserstoffbasis - ähnlich dem Raketentreibstoff, ähnlich
Benzol = Agaritin), der
krebserregend sein soll. Eine Bestätigung der Gesundheitsgefahr liegt nicht
vor, weil bestimmte Giftstoffe in geringen Mengen unschädlich bleiben oder
durch Kochen zerstört werden. Deshalb wird nicht vom Verzehr abgeraten. Das
Gift Agaritin ist nur in Champignons
vorhanden, nicht in andere Pilzarten. Die gesundheitlichen Vorteile durch
Vitamine und dem Mineralgehalt (z. B. auch beim Zuchtchampignon) sind höher,
als die sehr geringe Menge des enthaltenen Giftstoffes. Wenn das so schlimm
wäre, dürften keine Pommes oder Grillsteaks mehr verkauft werden. Hier sind
die Mengen von krebserregenden Stoffen um ein tausendfaches höher! Aber es
darf nicht vergessen werden, dass wildwachsende Champignons (Egerlinge) sehr
hoch mit Cäsium und Schwermetallen belastet sind - gleich dem Maronenröhrling
und dem Semmelstoppelpilz. Pilze sollten aufgrund solcher Belastungen
höchstens 1 x wöchentlich (300 - 400 g) verzehrt werden und im Jahr nicht
mehr als 20 kg. |
Sind Flechten giftig? |
In der Regel
nein! Obwohl es eine sehr giftige Flechte gibt: Die Wolfsflechte! Sie ist
sehr giftig, Zu mindestens bei gewissen Tieren wie Hunde oder Wölfe. Auch
Berührungen können schon allergische Reaktionen auslösen. Die Gelb-Färbung
der Flechte ist auf den Gehalt von Vulpinsäure zurückzuführen. Je älter die
Flechte ist desto höher ist seine Giftkonzentration. Dieses starke Gift wirkt
auf das zentrale Nervensystem. Das Gift wurde früher dem Köder zum Töten von
Füchsen oder Wölfen zugegeben, deshalb der Name Wolfsflechte. |
Sind Lacktrichterlinge
Symbiosepilze oder Folgezersetzer? |
Lange galten alle Lacktrichterlinge als eine
trichterlingsähnliche Pilzgattung und es wurde angenommen, dass diese ebenso
Folgezersetzer (Saprophyten) sind. Nach aktuellen
wissenschaftlichen Erkenntnissen wurde festgestellt, dass sie feine
Mykorrhiza um die Wurzeln von Laub- und Nadelbäumen bilden. Sie sind somit
Ektomykorrhizapilze (Symbiosepilze). |
Sind Parasiten Pilze nützlich? |
Parasitäre Pilze
sind eine Art Gesundheitspolizei der Natur, um schwache Organismen zu
zerstören. Sie vernichten lebendes, geschwächtes Leben und erschaffen somit
Platz für neues gesundes Wachstum. Ein gutes Beispiel ist der Hallimasch,
dieser Pilz befällt nur geschwächte oder tote Bäume und sorgt somit Platz für
gesunde Bäume. Schuld an parasitärem Befall ist oft eine Monokultur der
Waldbepflanzung oder mangelnde Waldpflege. In einem gepflegten, gesunden
Waldbestand findet man nur selten parasitäre Pilzarten, weil gesunde Pflanzen
sich durch das eigene Immunsystem davor wehren können. So hart es klingt - so
ist das Leben! Der Schwache stirbt und schafft Platz für neues gesundes
Leben. Dieses gilt für Pflanzen, Tiere und Menschen gleichermaßen. |
Sind Pilze an Kapern zulässig? |
Sicherlich war
die Konservierung fehlerhaft und/oder die Schimmelpilze konnten nicht
vollständig abgetötet werden. Da Schimmelpilze giftig, vor allem gen-giftig
(krebsauslösend), wirken können, sollte die Ware entsorgt werden. |
Sind Pilze für Kleinkinder (Babys)
geeignet? |
Nein! Sehr
schwer verdaulich und für Kindermägen sehr ungesund! |
Sind Pilze für Veganer und
Vegetarier geeignet? |
Wir kennen
einige Veganer, die essen Pilze regelmäßig. Da Veganer keine tierischen
Produkte verzehren, erfolgt gern eine Zubereitung folgendermaßen: Pilze mit
Öl in die Pfanne, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Petersilie und Zwiebeln braten.
Mit Wasser etwas ablöschen, eventuell mit Reisstärke oder Maisstärke
verdicken lassen und mit Reis essen. Habe es selbst probiert und denke - gar
nicht schlecht! Pilze sind keine Tiere! Pilze sind Fruchtkörper und wollen
mitgenommen werden! Sie sind vergleichbar mit Baumfrüchten. Deshalb sind
Pilze auch für Veganer oder Vegetarier top geeignet! |
Sind Pilze gesund? |
Ja und Nein!
Pilze besitzen viele Vitamine, wenig Fett und sind vergleichbar mit Gemüse.
Einige Pilze gelten in der Chinesischen Medizin als Heilpilze und werden für
verschiedenste Krankheiten eingesetzt. In der EU/Schweiz/Europa wird dies
(noch) nicht anerkannt. Sie gelten in unseren Regionen als Vitalpilze zur
homöopathischen oder naturkundlich begleitenden Behandlung von Erkrankungen
oder zur Stärkung des Immunsystems. Aber Pilze sind auch radioaktiv und
schwermetallbelastet, weshalb die jährliche Verzehrmenge nicht über 20 kg
sein sollte. |
Sind Pilze leicht kenntlich? |
Es gibt einen
Spruch eines bekannten Mykologen. Wenn in der Natur etwas einfach zu
bestimmen ist, dann ist es garantiert kein Pilz. |
Sind Pilze Pflanzen? |
Nein! Nur Pflanzen können durch
Photosynthese Licht und CO2 in Zucker und Sauerstoff umwandeln. Das können
Pilze nicht. |
Sind Pilze schwer
verdaulich? |
Ja und Nein!
Chitin lässt die Pilze schwer verdaulich sein, d.h. sie können nicht
vollständig von den Magen- und Darmsäften aufgelöst werden. Dadurch gehen sie
genauso wieder raus aus dem Darm, wie sie gegessen wurden. Ein hoher
Ballaststoffanteil reinigt den Darm und die enthaltenen Vitamine und
Mineralstoffe sind gesund. Wer Magendrücken auf Pilze bekommt, sollte nicht
allein den Pilzen, sondern der zu üppigen Mahlzeit
die Schuld geben. Übrigens: Pilze haben auch andere, teilweise unbekannte
Substanzen enthalten, die Tumoren und Infekten vorbeugen! |
Sind Rotkappen giftig? |
Ja! Rotkappen
sind roh genossen durch die enthaltene Xerocomsäure (gelber Farbstoff)
giftig. Aus diesem Grund sollten Rotkappen mindestens 15-20 Minuten gekocht
werden. Es wurde schon festgestellt, dass allergische Reaktionen wie starke
Übelkeit und Erbrechen über mehrere Stunden nach einer Latenzzeit von 1 bis
sogar größer 6 Stunden vorhanden waren. Zwar meist mit gutem Verlauf aber
sehr unangenehm. |
Sollte man lieber einzelne gleiche
Arten für ein Pilzgericht verwenden oder ist ein Gemisch aus verschiedenen
Pilzen besser? |
Wieder mal reine
Geschmackssache! Wir lieber den Geschmack einzelner Pilzarten herausfinden
will soll das tun. Wir finden je mehr verschiedene Pilzarten in einem
Pilzgericht sind, desto besser wird es. Jede Pilzart bringt einen
einzigartigen Geruch und Geschmack mit und wertet dadurch andere Pilzarten
auf. |
Stehen Pilze unter
Artenschutz (Naturschutz)? |
Ja,
dafür gibt es Verordnungen in Deutschland. Einige Pilze stehen unter
Artenschutz und dürfen nicht gesammelt werden - Kaiserling, Trüffel,
Schafporling usw ..., trotzdem ist bei bestimmten geschützten Pilzarten wie
Steinpilz, Pfifferling, Brätling das Sammeln für den Eigenbedarf in normalen
Verzehrmengen erlaubt. Für den Verkauf ist eine Sondergenehmigung notwendig,
die in den Landratsämtern - untere Naturschutzbehörde - beantragt werden
kann. In anderen Ländern Europas gelten andere Bestimmungen. In der Schweiz
und Österreich gibt es entsprechende Artenschutzgesetze je nach Kanton oder
Bundesland. In Holland ist Pilze suchen und ernten verboten. |
Stimmt es, dass
der Fliegenpilz essbar ist? |
Ja!
Es wurden Fliegenpilze gefunden, die nur wenig Ibotensäure (eine nicht
proteinogene Aminosäure) enthielten. Diese ist Hauptsächlich für die
Vergiftung verantwortlich. In osteuropäischen Ländern wird er sogar mit
besonderer Zubereitung gegessen. Mehr jedoch wegen der berauschenden Wirkung.
Da er aber in unserer Gegend viel Ibotensäure und weitere Giftstoffe enthält,
wird vom Genuss abgeraten. |
Stimmt es, dass
der Grünling (Echter Ritterling) tödlich giftig sein soll, obwohl er in
vielen Pilzbüchern als essbar gilt? |
Ja!
Nach einer französischen Studie wurde festgestellt, dass der Verzehr des
Grünlings zu einer sogenannten Rhabdomyolyse (Muskelzersetzung) geführt haben
soll. Einige Todesfälle wurden bereits nachgewiesen! |
Stimmt es, dass der Hallimasch für
Schweine tödlich wirkt? |
Ja!
Durch ein fehlendes Enzym beim Schwein wirkt der Hallimasch tödlich! |
Stimmt es, dass der Weiße Rasling
zu Genveränderungen führen kann, obwohl er in vielen Pilzbüchern als essbar
gilt? |
Ja!
Es wurde durch chemische Untersuchung der Stoff Lyophyllin festgestellt.
Dieser soll DNA-schädigende Wirkung haben, d.h. er könnte unter Umständen
Krebs auslösen. |
Stimmt es, dass die Hirschlausfliege weniger gefährlich ist
als die Zecke? |
Ja,
Hirschlausfliegen können zwar harmlose grippeähnliche Erkrankungen auslösen.
Diese sind aber für einen gesunden Menschen absolut harmlos und wirken wie
eine kleine Erkältung. Die
Hirschlausfliege ist einfach nur lästig. Sie fliegt Menschen an, wirft seine
Flügel ab und krallt sich in die Haare bzw. beißt sich in die menschliche
Haut. Sie verwechselt uns mit Rehen, Elchen bzw. Hirschen, da sie dort ihre
Eier ablegen will. |
Stimmt es, dass Pilze an Bäumen
immer essbar sind? |
Auf keinen Fall!
Es gibt mindestens zwei tödliche Giftpilzarten, die an Bäumen (Holz) wachsen;
Gifthäubling und Zimtfarbener Weichporling. Stammen tut diese Aussage von
Aufzeichnungen der Hildegard von Bingen (1098-1179). Sie sagte, dass alle
Pilze, die an oder auf Bäume wachsen essbar und alle auf Erde giftig sind.
Sie mag zwar eine gute Pflanzenkennerin gewesen sein, aber ihre Anschauung
nach Pilzen war sehr suspekt. |
Stimmt es, dass Pilze genauso
hinten wieder rauskommen wie sie gegessen wurden? Das heißt sehr unverdaulich
sind? |
Ja, relativ - Pilze
haben viele schwer verdauliche Substanzen. Macht aber gar nicht so viel aus,
Hauptsache die Vitamine, das Eiweiß und die Mineralien bleiben im Körper und
der Rest wirkt als Ballaststoff und reinigt den Darm. Übrigens! Pilze haben
auch andere, teilweise unbekannte Substanzen, die Tumoren und Infekten
vorbeugen! Leider sind Pilze auch radioaktiv und schwermetallbelastet, so
dass vom Verzehr über 20 kg/Jahr abgeraten wird. |
Stimmt es, dass wenn Pilze einmal
gesehen wurden, sie nicht mehr weiterwachsen! |
Teils, teils,
das hat eigentlich nichts mit Sehen zu tun, sondern mehr mit den
Wachstumsschüben. Beispiel: Pfifferlingen erreichen in der Regel nach 5 Tagen
eine Größe von 2 bis 8 cm Hutdurchmesser. Gelegentlich wachsen sie weiter und
erreichen oft enorme Größen (>15 cm). Die Ursachen wie Feuchtigkeit,
Temperatur, Jahreszeit und Willigkeit sowie Nährstoffreichtum des Myzels sind
hierbei entscheidend. Fehlt irgendein Bestandteil, so stoppt der Pfifferling
sein Wachstum und erreicht vielleicht nur Größen von 0,5 cm Durchmesser. Dies
erweckt den Eindruck: „Der Pilz den ich sah, wächst nicht mehr weiter“. In
Wirklichkeit steht der Pilz schon viele Tage im Wald, weil ihm ein
Wachstumsfaktor fehlte. |
Und wie wirken Insektenspritzmittel auf Pilze? |
Die chemischen Insektizide (Spritzmittel)
wirken sich auf jeden Fall schädigend auf die Pilzflora aus. Zum einen
benötigen Pilze Insekten, die zur Verbreitung ihrer Sporen (Samen) sehr
wichtig sind und zum anderen verändern sie die biologischen Verhältnisse des
Bodens, wodurch das Pilzmyzel geschädigt wird. Die Auswirkungen auf den
Menschen sind bei dessen Verzehr sicherlich nicht unbedenklich. Es wurden
gesundheitsbeeinflussende Wirkungen festgestellt, wenn das Insektizid
innerhalb von 2 Wochen aufgenommen wurde. Z.B. Frisch gesammelte Pilze aus
gespritzten Wäldern - zur Borkenkäferbekämpfung! Längere Zeiten gelten als
bedenkenlos laut Aussage der chemischen Industrie!? Auf jeden Fall sollte die
Bevölkerung vor der Gefährdung geschützt werden. Sei es durch Warnschilder,
Bekämpfung der Insekten außerhalb Pilzsammelzeiten oder aber durch den
Einsatz biologischer Mittel die unbedenklich sind. |
Wachsen Pilze auch auf der Heide (Wiese)? |
Pilze wachsen
überall! Aber Pilze benötigen sehr viel Feuchtigkeit. Deswegen sind auf
sandigem Boden nur sehr wenig Pilzarten zu erwarten. Auf Wiesen und Weiden
sind außer Champignons und einige anderen Pilzarten auch Saftlinge zu finden,
die laut Bundesartenschutz geschützt sind. In Wäldern, Parks, Waldrändern und
allen baum- oder strauchbepflanzten Orten findet man die sogenannten
Mykorrhizapilze (Symbiosepilze) oder Folgezersetzerpilze des Laubes. Bei
entsprechender Feuchtigkeit und Wärme sind überall sehr viele Pilze zu
finden. |
Wann ist die
Hauptsaison für den Rauchblättrigen Schwefelkopf? |
Wir finden ihn
von Oktober bis Dezember, seltener auch im Frühjahr! Er liebt niedrige
Temperaturen aber keinen Dauerfrost. |
Wann ist ein Trüffel nicht mehr genießbar? |
Riecht der Trüffel pilzartig, nussig,
malzartig, algenartig bis erdig oder nach Marzipan, Kohl, Mais, Knoblauch,
Honig, Heu: so ist er meist noch frisch. Riecht er mehr faulig, modrig,
stechend acetylenartig, käseartig, phenolartig oder unangenehm widerlich: ist
er alt und nicht mehr genießbar. Äußerem sollte er fest und hart sein. Sobald
er eine weiche bis schleimige Konsistenz annimmt, ist er verdorben und kann
sogar eine Lebensmittelvergiftung auslösen. |
Wann sind Trompetenpfifferlinge
nicht mehr genießbar? |
Alte
Trompetenpfifferlinge die nicht mehr genießbar sind, werden schwarz und
fangen an übel zu riechen. Hellere ausgebleichte oder sehr große Pilze sind
durchaus noch genießbar und schmecken gut. |
Warum besteht in höheren Lagen
keine oder nur geringe FSME-Gefahr (Frühsommermeningitis)? |
Weil in höheren
Lagen, d.h. höher als 700 m über dem Meeresspiegel, der Virus nur wenig
Überlebenschance hat. Das liegt an den niedrigen Temperaturen und den langen
Wintern. Dadurch sind die Viren nicht überlebungsfähig. Früher galt eine Höhe
von höher als 500 m, aber aufgrund der milden Winter der letzten Jahre,
vielleicht auch als Ursache der globalen Erwärmung der Erde, musste diese
Höhe nach oben verlagert werden. |
Warum blaut mein Pilz nicht? |
Flockenstielige
Hexenröhrlinge, Rotkappen, Maronenröhrlinge, Rotfuß usw. blauen meist. Doch
es kommt selten vor, dass Pilze mal nicht blauen. Dennoch sind sie immer noch
dieselbe Art geblieben und natürlich unbedenklich essbar. Die Ursache: Ab und
zu bilden Pilze Varietäten, die ihr bestimmtes Aussehen verändern oder denen
ein Teil der Inhaltsstoffe fehlt. Das Blauen/Grünen/Schwärzen usw. wird durch
Inhaltsstoffe (meist Säuren) verursacht, die in Verbindung mit Sauerstoff die
Farbe des Pilzfleisches verändern. Bei deinem Pilz fehlte diese Säure! Sie
ist im Übrigen für Menschen absolut harmlos. Viel häufiger kommt dieses
Fehlen der Färbung bei Maronen- oder Rotfußröhrlingen vor. Natürlich sehr
selten bei Flockenstieligen Hexenröhrlingen. Sogar Rotkappen gab es (noch
extrem seltener), die sich nicht blau/schwarz verfärbten. Übrigens gilt
dies auch für giftige Arten wie z.B. dem Schönfussröhrling! Er bleibt dennoch
giftig! |
Warum darf bei Kindern bei Verdacht einer Pilzvergiftung kein
Kochsalz verabreicht werden? |
Kochsalz kann
bei Kindern eine Kochsalzvergiftung hervorrufen die tödlich sein kann.
Deswegen niemals bei Kindern eine Kochsalzlösung als Brechmittel verwenden! |
Warum essen Tiere giftige Pilze? |
Das liegt an den
Enzymen, die giftige Substanzen im Körper in ungiftige Moleküle umwandeln. |
Warum finde ich meinen Pilz in der App, Suchmaschine oder Buch
nicht? |
Pilze haben oft
unterschiedliches Aussehen. Das liegt an den Umwelteinflüssen oder auch am
Standort. Beispiele: Wachsen Pilze in sehr lichtreichen Bereichen, können die
Farben durchaus variieren. Wachsen Pilze nach langer Trockenheit können sie
durchaus in Wuchsform oder Größe sehr abweichen. Natürlich kann es auch sein,
dass sich der Pilz noch nicht in unserer Datenbank befindet. Hier empfehlen
wir Anfragen im www.123pilzforum.de oder per Mail an info@123pilze.de . |
Warum finde ich
nach einer Abholzung keine Pilze mehr? |
Die meisten
Pilze - vor allem Röhrlinge - sind Symbiosepilze. Wird der Symbiont Baum
abgeholzt, stirbt das Myzel und es wachsen keine Fruchtkörper mehr. Passt die
Witterung, kann es trotzdem zu einer einmaligen, sogar sehr starken Pilz-Flut
kommen. Das Myzel versucht, bis es stirbt, noch einmal so viel Fruchtkörper
(Pilze) mit Sporenpulver (Samen des Pilzes) zu bilden, wie es Feuchtigkeit
und Nährstoffe zulassen! |
Warum gab mir bei
der Pilzberatung der Pilzberater (Pilzsachverständige) keinen einzigen Pilz
frei? |
Sicherlich
befanden sich im Pilzkorb tödlich giftige Knollenblätterpilze. Schon ein
kleines abgebrochenes Stück, könne beim eventuellen Verzehr einen
Leberschaden verursachen. Deshalb Pilze zur Bestimmung immer trennen. Nämlich
nach vermutlich essbaren Pilzen einerseits und unbekannten Pilzen
andererseits! Letzteres getrennt in Alufolie oder Plastikgefäß aufbewahren! |
Warum gaben mir bei der
Pilzberatung der Pilzberater (Pilzsachverständige) meine Stockschwämmchen
nicht frei, obwohl sie mir seit Jahren bekannt sind? |
Die
Verwechslungsmöglichkeit Stockschwämmchen (sehr guter Speisepilz) zum
Gifthäubling (tödlich giftig) ist so groß, dass eine einwandfreie Bestimmung
nur mit vollständigem Stiel möglich ist. Gifthäublinge haben einen
längsfaserig flockig überhauchten Stiel, Stockschwämmchen haben einen mit
hellen Schüppchen bedeckten Stiel. Der Mehlgeruch beim Gifthäubling ist oft
sehr schwer zu definieren, deshalb werden Stockschwämmchen ohne vollständigen
Stiel generell nie freigegeben! |
Warum geben andere Autoren die Pilzarten oft als ungenießbar
an obwohl hier die Art als essbar gilt? |
Viele Autoren
arbeiten nach dem Prinzip, was ich nicht kenne ist grundsätzlich nicht
essbar. Wir agieren nach dem Prinzip: Er wurde bisher ohne
Vergiftungssymptome schon verzehrt bzw. er enthält keine bisher
nachgewiesenen Giftstoffe. Bei einigen Arten sind im Text eventuelle
Unverträglichkeitsreaktionen aufgeführt. |
Warum gehört der Maggipilz zu den
Milchlingen obwohl er keine wirklich sichtbare Milch hat? |
Aufgrund seiner
molekularen Struktur ist er wie die Milchlinge aufgebaut. Brüchiges Fleisch,
brüchige Lamellen und wässrige kristallklare Flüssigkeit bei Verletzung
absondernd. |
Warum gelten auch sehr seltene Pilzarten oft als essbar, sie
sollten doch geschützt sein und nicht verzehrt werden? |
Wir geben nur
die wahre Essbarkeit an. Das heißt, wir orientieren uns hierbei nur auf die
Wissenschaft und nicht auf Vereine, Organisationen oder länderspezifische
oder örtliche Richtlinien. Dennoch haben wir aufgrund von Sicherheitsbedenken
einzelne Gattungen vollständig von der Essbarkeit ausgeschlossen, wie z.B.
Risspilze oder kleine Schirmlinge. In diesen Gattungen gäbe es sogar essbare
Pilzarten. Eine richtige Bestimmung wäre hier oft nur per Mikroskop möglich
und zu risikoreich sie als essbar zu bezeichnen. Außerdem gibt es von Land zu
Land unterschiedliche Regelungen zu den geschützten Pilzarten. Z.B. ein unter
Artenschutz stehender Semmelporling ist in Deutschland ganzjährig vollständig
geschützt und auf der Roten Liste RL3 (gefährdet). Es gibt in anderen Ländern
wie z.B. in Tschechien diese Art in so großen Mengen, dass er vermutlich dort
niemals als geschützt gelten wird. Ein globaler Schutz von regionalen
Massenpilzen sehen wir deswegen als kritisch. Pilze sind keine Tiere, sondern
Fruchtkörper und sind hierzu nicht vergleichbar. Sie sterben meist aus, wenn
die Bodenverhältnisse nicht mehr passen. Ein Aussterben diverser Pilzarten
erfolgt nachweislich nicht durch Pilzsammler (vergleich 29-jährige
Pilz-Studie-Schweiz), sondern hauptsächlich durch andere äußerliche
Einflüsse. Ein lustiger Spruch von Frau Herta Haimerl (Pilzexpertin) war
einmal, Dinosaurier sind auch ausgestorben und wir konnten es leider nicht
verhindern - es gibt schlimmeres… 😉. |
Warum gibt es giftige und ungiftige Pilzarten? |
Gift bei Pilzen
ist (meist) nicht wie bei Tieren um diverse Feinde abzuwehren, sondern mehr
ein zufälliges Zellprodukt der im Aufbau des Pilzes entstanden ist und für
manche Lebewesen „GEFÄHRLICH“ oder auch „NICHT GEFÄHRLICH“ sein kann. Deshalb
geht bei vielen – für den Menschen – tödlichen Pilzen, keine Gefahr für Tiere
aus. Das heißt, Rehe fressen durchaus Grüne Knollenblätterpilze ohne
gesundheitliche Schäden. Für uns wären schon 10 g tödlich. Für Tiere giftige
Pilze gibt es ebenfalls. Der Hallimasch gilt gut gekocht als sehr guter
Speisepilz. Schweine dagegen würden in wenigen Stunden sterben, da diese
Pilze die gleiche Wirkung zeigen, wie für uns Knollenblätterpilze. Das alles
liegt meist an gewissen Enzymen, die dieses Gift im Magen auf harmlose
Substanzen umwandeln. Fehlt dieses, treten Vergiftungen auf. Schnecken und
Fliegen haben zwar keine entsprechenden Enzyme, dort wird das Gift nicht
aufgenommen, da die entsprechenden Organe fehlen. Kurz um, sie können keinen
Leberschaden erleiden, da sie ja keine besitzen. Wiederum gibt es auch
Gift-Substanzen die Pilze bilden um sich vor Fliegen, Schnecken oder
Schimmelpilzen zu wehren. Ein häufiges Gift hierzu ist Cyanwasserstoff (Blausäure). Es
wirkt gegen Insekten tödlich, für uns würde es auch tödlich wirken. Da aber
Pilze meist gekocht werden, verdunstet dieses Gift und diese Pilze werden nun
essbar. |
Warum gibt kein Pilzberater mir meinen Pilz für Speisezwecke
frei, wenn ich ihm ein Bild gesendet habe? |
Seriöse
Pilzberater dürfen keine Speisepilzfreigabe per Bild erteilen, da folgende
Angaben durch das Bild nicht sicher übertragen werden können: Geruch,
Geschmack, Konsistenz (Festigkeit), natürliche Farbwiedergabe,
Oberflächenbeschaffenheit, innere Konstruktion, Schleim- und Schmierigkeit
(kann mit nassen Finger auf Hut oder Stiel getestet werden, z.B.
Klebrigkeit), chemische und mikroskopische Untersuchungsmöglichkeiten. |
Warum haben meine Rotfußröhrlinge rote Punkte im Fleisch? |
Das sind ganz
klar Madenkanäle bzw. Drahtwürmer-Gänge. Man sollte diese rot verfärbenden
Bereiche ausschneiden, denn dort beginnt bereits die Fäulnis
(Eiweißzersetzung). Die Maden selbst wären nicht giftig oder schädlich, nur
die Bakterien, die diese Biester mitschleppen, verursachen die Zersetzung des
Pilzes. |
Warum halten einige Kritiker die Pilzseite www.123pilze.de oder deren Bücher und
App´s als nicht glaubwürdig und korrekt? |
Nichts ist
perfekt! Auch unsere Bücher, Apps oder unsere Internetpräsenz enthalten
Fehler. Das ist immer ein Argument von Verschwörungstheoretikern und Widersachern.
Wir haben keine Ahnung warum sie das tun? Wir sind immer bereit zu
Verbesserungen, Vorschlägen und Bildern die auch korrekt, unpolitisch und
neutral sind, diese zu übernehmen. Bisher war nie ein solcher Möchtegernmykologe
bereit uns dies mitzuteilen und dies per Mail zu senden. Dennoch
ein Aufruf an unsere Widersacher: Suchen doch etwas Besseres mit mehr
Pilzarten und mehr korrekten Informationen und lasst uns in Ruhe oder
arbeitet mit? Wir sehen es wie eine Demokratie… sie ist sicherlich nicht die
optimalste Form aber leider gibt es keine Bessere zurzeit. |
Warum ist bei manchen Bildern die Qualität grenzwertig? |
Leider gibt es
bei den > 10 000 Großpilzarten nicht immer Bilder zu jedem Pilz. Das hat
folgende Ursachen: 1. Der Pilz wurde noch nie fotografiert, sondern nur
mikroskopisch bestimmt und durch handschriftliche Aufzeichnungen durch
frühere Mykologen festgehalten. 2. Bilder wurden durch analoge Fotoapparate
fotografiert und noch nicht digitalisiert und veröffentlicht. 3. Die
gemachten Pilzbilder werden nur zu hohen Verkaufspreisen angeboten. 4. Bilder
werden durch den Ersteller nicht für uns freigegeben bzw. schließen jegliche
kommerzielle Verwendung aus. Auch wenn wir es ehrenamtlich verwenden, kann
durch Verkaufseinnahmen (Bücher, App) diese nicht rechtssicher verwendet
werden. Vergleich Wikipedia: Zwar ehrenamtlich aber durch Spendeneinnahmen
die für den Serverbetrieb notwendig sind, wird auch hier ein gewisser
kommerzieller Hintergrund (möglichweise) gesehen. Wir versuchen aber
weiterhin bessere Bilder zu bekommen und Pilzarten zu erweitern. Gerne kannst
du uns jederzeit Bilder zusenden info@123pilze.de. Aber bitte immer mit
dazugehörigem Copyrightrechten - Formular hierzu http://www.123pilze.de/Copyright.doc
- sonst können wir sie leider nicht verwenden! |
Warum ist das Hexenei
der Stinkmorchel essbar und die Stinkmorchel selbst nicht? |
Die innere Hülle
des Hexen-Eies ist sogar roh essbar und schmeckt nussartig. Zuerst aber die
schleimige Außenhülle mit Haut entfernen! Dieses Innere in der Pfanne
gebraten ist sehr gut! Die Stinkmorchel selbst ist nicht giftig, aber
aufgrund des stinkenden, aufdringlichen Aasgeruches gilt sie als ungenießbar. |
Warum ist der „Falsche Pfifferling“
nicht essbar, obwohl er in manchen Pilzbüchern als essbar bezeichnet wurde? |
Geringe Mengen
sind unschädlich. Größere Mengen des falschen Pfifferlings verursachen bei
manchen Personen Magen- und Darmstörungen. Außerdem
kann er allergische Reaktionen auslösen. Aus diesem
Grunde sollte auf diesen Pilz verzichtet werden. Geschmacklich ist er es auch nicht wert = sehr
minderwertig, Konsistenz weich und fade schmeckend. |
Warum ist der
Geruch von Pilzen so ein wichtiges Bestimmungsmerkmal? |
Viele Arten
sehen sich ähnlich. So könnte der Karbolegerling (giftig) mit dem
Wiesenchampignon (essbar) oder mit dem Anischampignon (essbar) verwechselt
werden. Doch er riecht tintenartig - dadurch auch sein Name - Karbolegerling.
Das genügt zwar noch nicht. Achtet man jedoch auf die Kanariengelbfärbung der
Stielbasis, könnte er höchstens mit dem Anischampignon verwechselt werden, da
dieser auch eine Gelbfärbung aufweist. Doch dieser riecht nach Anis - also
ist Geruch in diesem Fall das wichtigste Unterscheidungsmerkmal. |
Warum ist die Douglasie in Mitteleuropa kein guter
Symbiose-Baum? |
Leider ist in Mitteleuropa die Douglasie
kein guter Pilzbegleiter. Nur einige seltene Funde wie Karthäuser-Trüffel,
Douglasienröhrling
und Blauender Schmierröhrling als Symbiosepilz zu diesem
Baum sind bekannt aber extrem selten. Im anderen Kontinent sind
Schwammerlsucher dagegen gerne in Douglasienwälder da dort der
wohlschmeckende Goldpfifferling = CANTHARELLUS FORMOSUS (Pazifischer goldener
Pfifferling nur in Amerika bekannt) wächst und tellergroß werden soll.
Weitere begleitende Artenbeispiele wären Zyanblättriger
Klumpfuß, Rotgelber Stoppelpilz, Kastanienbrauner
Porling, Seifen-Ritterling, Quitten-Wasserkopf.
Aber dann werden die Arten in Begleitung Douglasie zu finden schon rar. |
Warum ist die
Internetseite www.123pilze.de nur für
PC-Rechner und Tabletts aber nicht für Smartphons aufgebaut? |
Der Beginn der
Internetseite www.123pilze.de
begann 1998. Seitdem wurden die Seiten mit Word und anderen Programmen
erweitert und ist z.Zt. leider nur für PC-Anlagen mit großen Bildschirmen
konzeptiert. Zur heutigen Zeit wären sicherlich Seiten, entwickelt über
Datenbanken und anderen Systemen auch für Smartphons besser lesbar. Wir haben
uns aber entschlossen dies wie bisher in gleicher Variante weiter zu führen
aus-folgendem Grunde: Eine Speicherung, Aktualisierung, Erweiterung ist für
uns mit dem alten Konzept am leichtersten, schnellsten und auch am besten
kompatible für die von uns mitentwickelten Apps. Wer also eine schönere und
bessere Abbildung unserer Seiten will braucht sich nur einer unsere Apps
Pilze123 kaufen. Diese haben etwas zeitlich verschoben, nach jedem Update die
gleichen Daten und Bilder wie auf der Homepage. Diese selbst bleibt
sicherlich für jeden und zu jederzeit weiterhin kostenlos verfügbar. |
Warum ist unsere Pilzapp Pilze 123
so teuer? |
Das liegt daran
das hochspezialisierte Programmierfirmen mitarbeiten. Unser Spartenprodukt
Pilznachschlagewerk „Pilze 123“ kann mit den wenigen verkauften Auflagen kaum
deren Personalkosten ausgleichen. Uns bleiben z.Zt. ca. 1,32 € vor Steuern.
Damit deckeln wir unsere Serverkosten, Versicherungen und sonstigen
Aufwendungen. Die Datenbank der Pilze erweitern mit Texten, Bildern und deren
Optimierung usw.., leisten wir ausschließlich in ehrenamtlicher Funktion. |
Warum kann durch ein Bild kein Pilz sicher bestimmt werden? |
Nicht nur das Aussehen eines Pilzes ist ein
Bestimmungsmerkmal. Auch weitere Faktoren, wie Geruch, Konsistenz, Geschmack,
Vorkommen, Jahreszeit, Symbiont (Bezug zur Baumart), Bodenbeschaffenheit
spielen eine wichtige Rolle. Oft können Farben und Aussehen variieren - sie
können dann einem anderen Pilz täuschend ähnlich sein. |
Warum rieche ich nicht den besonderen Geruch von diversen
Pilzen wie Nelkenschwindlingen, Glimmerschüpplinge, Riesenchampignons,
Wohlriechender Schneckling, Ockerbrauner Trichterling usw…? |
50 % der
Menschen nehmen Blausäuregeruch nicht wahr. Das hat zu folge, dass dieser
Bittermandelgeruch dieser Pilze nicht gerochen wird. |
Warum sagt man bei einem Pilz -
Pilzart - und nicht - Pilzsorte? |
Pilze können
nicht gekreuzt werden wie Hunde (Rassen) oder Gemüse z.B. Brokkoli (Sorten).
Sie bleiben immer eine eigene Art. Varietäten (neue Arten mit anderem
Erscheinungsbild) sind nur eine Mutation einer Art. Mikroskopisch können sie
meist gut zugeordnet werden. Sie haben immer die mikroskopischen Merkmale
einer Art aber nie von zwei Arten, sonst wären es ja Sorten! |
Warum sagt man: In die Pilze gehen? |
Früher schickte
der Bauer die Angestellten in die Pilze. Da diese Angestellten entweder alte
Leute oder Frauen waren, hatten sie nicht das Recht, ein Pferd oder
Pferdewagen benutzen zu dürfen. Die Pilze waren diesen Aufwand nicht wert. So
sagte der Bauer: „Heute geht ihr in die Pilze“! Der Ausdruck - gehen - hat
nichts mit dem Pilz- oder Beerensammeln zu tun, sondern nur mit der
Beförderungsbeschränkung! |
Warum schimmelt Obstkuchen
schneller als Plätzchen? |
Weil Schimmel
ein Pilz ist und deswegen sehr viel Feuchtigkeit benötigt. Plätzchen werden
länger gebacken und haben relativ wenig Eigenfeuchtigkeit. Obst dagegen auf
dem Kuchen ist feucht und darauf befanden sich noch hitzeresistente
Restsporen (Pilzsamen) oder diese Schimmelpilzsporen kamen über die Luft auf
das Obst. |
Warum schmecken Pilze mit Salz pikant? |
Pilze haben sehr
wenige Salze, weil sie diese gerne an die Symbiosepartner abgeben. Im Prinzip
sind die meisten Pilze absolut salzarm. Wenn du dann etwas Salz hinzugibst,
entwickeln sie so richtig ihr Aroma. Wir können uns kein Pilzgericht ohne
Salz vorstellen. Einzig wären Brätlinge noch akzeptabel, aber auch diese sind
mit etwas Salz darüber gestreut eine wahre Herrlichkeit. Kurz gesagt, du
liegst mit Salzen von Pilzen immer richtig! |
Warum schmeckt die Pilzmischung bitter? |
Zuerst mal die
Frage, welche Pilze waren es? Waren Pfifferlinge mit dabei, dann ist die
Lösung einfach. Diese werden nach einiger Zeit bitter. Ansonsten könnte sich
in den Mischpilzen ein schwarzes Schaf (ein ungenießbarer Pilz) befunden
haben. Auf alle Fälle würden wir den eingefrorenen Rest wegwerfen, wenn dies
noch möglich ist. Keinesfalls essen! Gesundheitsbeeinträchtigungen können die
Folge sein. |
Warum schmeckt
mein Pilzgericht so terpentinartig? |
Na ja - da hast
du wohl einen Terpentinschneckling (Orangeschneckling) mit in das Pilzgericht
gebracht. Er ist nicht giftig und du kannst dieses Pilzgericht essen, wenn es
dir schmeckt!! Solltest du Champignons gesammelt haben, entsorge das
Pilzgericht. Sicherlich sind Karbolegerlinge enthalten die GIFTIG sind!! |
Warum sind in der Pilzgattung -
Korallen - fast keine Speisepilze? |
Dafür
gibt es 3 Gründe: 1. Sie sind schon so selten geworden, dass sie lieber im
Wald stehen bleiben sollten. 2. Die Verwechslungsgefahr mit giftigen Korallen
ist sehr groß, vor allem bei älteren Exemplaren. 3. Die essbaren Korallen
sind oft minderwertige Speisepilze, deshalb lohnt sich eine Verwertung nicht! |
Warum sind Pilze
bei Trockenheit mehr mit Maden befallen als bei feuchtem Wetter? |
Ganz
einfach, bei feuchtem Wetter ist das Pilzwachstum schneller! Die Pilze, die
gefunden werden sind frischer. Auch die Fliegen können bei Regen und
Feuchtigkeit schlechter ihre Eier in die Fruchtkörper ablegen. Alles ist
klebriger und nasser, oft bleiben dadurch die Pilze von den Maden verschont.
Dafür sind die Schnecken aktiver. Sie können sich am besten bei Feuchtigkeit
bewegen. |
Warum sind Sporen
des Pilzes oft auf dem Hut? |
Pilze
bilden ein eigenes Klima (Pilzklima) unterhalb des Sporenträgers. Durch Erwärmung der Luft
unterhalb des Sporenträgers erzeugen sie Temperaturunterschiede, sodass ein
eigener kleiner Wind entsteht, der die Sporen nach dem Abwerfen seitlich und
später nach oben treiben lassen. Durch Gegenwinde bleiben dann Sporen auf der
Hutoberfläche liegen. |
Warum sollten
Pilze nicht umgestoßen oder zertreten werden? |
Pilze sind
Folgezersetzer und wandeln hartes pflanzliches Material in Dünger um. Tote
Äste würden ansonsten Jahrzehnte brauchen bis sie verrottet wären. Dieser
Dünger kann von anderen Pflanzen leichter aufgenommen werden. Oder sie
zerstören kranke Bäume/Pflanzen und sorgen so für ein Gleichgewicht in der
Natur. Andere Bäume haben dadurch mehr Platz und können besser gedeihen
(=parasitäre Pilze). Oder sie bilden eine Symbiose mit Bäumen und Pflanzen.
Im gegenseitigen Nahrungsaustausch gedeihen diese Pflanzen/Bäume besser und
sind gegen Krankheiten auch besser geschützt (Symbiosepilze wie z.B.
Knollenblätterpilz, Steinpilz und viele mehr). Deshalb sollten keine Pilze
zertreten werden - sie sind ein Bestandteil des Waldes und sorgen für dessen
Gesundheit. Bedenke auch, wir brauchen den Wald und die Pflanzen. Oder woher
sollen wir Sauerstoff bekommen, um atmen zu können? Der Wald hat zudem einen
sehr starken Filtereffekt gegen Schadstoffe, die wir durch unsere Kfz,
Heizungen oder Industrien in die Luft pusten und uns dadurch gesundheitlich
gefährden. |
Warum spielt bei Flechten der Geruch normalerweise keine
Rolle? |
Ist bei einer Flechte unnötig, da dieser
keine Rolle bei einer Bestimmung macht. Sie haben in der Regel keinen
besonderen Geruch. |
Warum spielt bei Flechten der Geruch normalerweise keine
Rolle? |
Sie haben in der Regel keinen besonderen
Geschmack, außer sie haben Fumarprotocetrarsäure enthalten, diese hätten
einen leicht bitterlichen Geschmack beim Ablecken. Mit einer P +/- Reaktion
(para-Phenylendiamin-Reaktion) wurde dies hinfällig, da auch andere
Reagenzien wichtig für eine eindeutige Flechtenbestimmung maßgebend sind. |
Warum steht in
jedem Pilzbuch eine andere Essensfreigabe? |
Pilzgeschmäcker
sind verschieden. Wenn einem Autor ein Pilz nicht schmeckte oder er gar nicht
weiß, ob er essbar ist, gibt er ihn als ungenießbar an. Kein Pilzbuch gleicht
dem anderen und kein Pilzbuch ist perfekt. Wichtig ist nur, giftig bleibt
meist auch giftig! Es sei denn, es ist ein uraltes Pilzbuch. |
Warum sterben
Schnecken oder Würmer nicht an tödlich giftige Pilzarten? |
Die meisten
tödlich wirkenden Pilze verursachen Organschäden. Leberzerfall,
Nierenversagen, Zersetzung der roten Blutkörperchen usw… Schnecken und Würmer
haben weder rote Blutkörperchen noch eine Leber. Durch die Aufnahme des
Giftes schützen sie sich höchstens vor anderen Feinden. |
Warum stimmt meine Guajak – Chemische Reaktion nicht richtig? |
Guajak-Reaktionen sind immer zeitlich kurz
zu bewerten. Länger Guajak-Reaktionen können falsche Farben aufweisen. |
Warum stinken Pilze? |
1. Einige Pilze
wie Stinkmorcheln, Gitterpilze, Rutenpilze usw… nützen den stinkenden Geruch
um Fliegen anzulocken. Die Sporen bleiben auf dessen Beinen haften und werden
dadurch an andere Orte transportiert und verteilt. 2. Der Pilz verdirbt =
Eiweißzersetzung = GIFTIG! Deshalb verzehre niemals stinkende oder unangenehm
riechende Pilze. Die meisten Pilzvergiftungen stammen durch Verwendung von
verdorbenen Pilzen. Pilze sollen so schnell wie möglich verarbeitet werden.
Ungeputzt sind 2/3 der gesammelten Pilze einen Tag später mit Maden besetzt
und viele sind dann bereits verdorben. |
Warum variieren
Farben der Pilze? |
Farben der
Pilzarten sind sehr von den Umwelteinflüssen aber auch vom Standort abhängig.
Hitze, Trockenheit, starke Sonneneinstrahlung, viel Feuchtigkeit aber auch
der Standort lassen Farben variieren. Außerdem ist es erwiesen, dass in
nördlichen, meist kälteren Regionen Pilze dunklere Farben aufweisen. |
Warum verwenden wir nie oder fast nie die
lateinische (wissenschaftliche) Bezeichnung des Pilzes vorrangig? |
Aus Erfahrungen
stellten wir immer wieder fest, dass die meisten Pilzinteressierten nur eines
wollen. Ist dieser Pilz essbar oder gibt es gefährliche Doppelgänger? Und
nicht, ist dies ein Boletus edulis (Steinpilz) oder vielleicht ein Boletus
calopus (Schönfußröhrling)? Wie auch immer, die meisten Menschen besitzen
keine Lateinkenntnisse. Deshalb wollen wir mit unserer Homepage/App/Buch
genau diesen Personenkreis ansprechen, so wie wir es auch bei den
Pilzberatungen machen. |
Warum wachsen am
Waldrand oder auf Waldwegen manchmal mehr Pilze als im Wald selbst? |
1.
Waldränder oder Waldwege sind oft mit Gras bedeckt. Dieses speichert die
Feuchtigkeit besser. Der Boden kann nicht so schnell austrocknen. Bei
leichtem Regen ist es direkt unterm Baum lange Zeit trocken, weil das
Blattwerk das Wasser nach außen lenkt. Deshalb kann sich das Myzel besser an
Außenbereichen von Bäumen bilden. Symbiosepilze versorgen zudem den
Symbiose-Baum mit Wasser und natürlich Mineralien. 2. Waldwege wurden meist
mit kalkreichem Material aufgeschüttet, dadurch wurde ein zu saurer Boden verbessert
und für kalkliebende Pilzarten ein neuer Lebensraum geschaffen. |
Warum wachsen im Herbst auch Pilze nachdem es längere Zeit
trocken war? |
Bäume und viele
Pilzarten leben in Symbiose zueinander. Dieses umfasst (oft) auch eine Abgabe
von Feuchtigkeit zueinander. So ist der Bedarf von Wasser der Bäume und
Sträucher im Herbst bzw. Spätherbst weniger stark vorhanden als im Frühjahr
und Sommer, da dies für die Blätter und Früchtebildung notwendig ist. Dadurch
wird Wasser aus unteren Bodenregionen von den Baumwurzeln auch dem
Pilzgeflecht zusätzlich zugeführt um deren Überleben und Weitervermehrung zu
sichern. Wenn auch oft weniger aber trotzdem können dann noch
Pilzfruchtkörper entstehen. |
Warum wachsen in
Neuanpflanzungen oft mehr Pilze als in alten Wäldern? |
Neuanpflanzungen
sind dichter und können dadurch nicht so schnell austrocknen. Frühe
Pilzarten, wie Sommersteinpilze oder Pfifferlinge, können wegen der fehlenden
Feuchtigkeit im Sommer am besten in dichten, und feuchteren Neuanpflanzungen
gedeihen. Bei genügend Regen wird sich auch in alten Wäldern eine Pilz-Flut
einstellen. Meist im Spätherbst sind diese Wälder sehr gute Sammelgebiete,
weil die Bodenfeuchtigkeit dann ausreicht. |
Warum wachsen
Pfifferlinge gern auf Hanglagen? |
Wir
denken, Pfifferlinge lieben es nicht zu nass. In Hanglagen läuft das Wasser
ab, trotzdem bleibt eine gewisse Restfeuchtigkeit. Hänge trocknen durch
normale Sonneneinstrahlung nicht so schnell aus, weil sie oft im Schatten
liegen; sie sind auch windgeschützter. |
Warum wachsen zwei gleiche Pilze übereinander? |
1. Möglichkeit:
Das Verhalten, warum ein Pilz auf einem Pilz wächst, ist folgendermaßen.
Pilze enthalten in ihren Zellbausteinen Chitin (wie die Hülle eines Käfers).
Fast jeder Pilz wächst in einem Schub, d.h. solange Wasser und Kohlenhydrate
durch das Pilzmyzel an die Fruchtkörper gesendet werden, kann der Pilz
wachsen. Fehlt ein Faktor, z.B. Wärme oder Wasser, stoppt das Myzel diese
Übertragung. Das hat zur Folge, dass das Chitin verhärtet. Jetzt ist ein
Wachstum nur bedingt möglich. In der Mitte der Pilze hat diese Verhärtung
noch nicht stattgefunden und das Myzel versucht nun, flüssige Materie in den
Pilz zu leiten und er sucht neue Wege - meist nach oben. Und so bildet sich
ein ebenso gleicher Pilz wie der erste, meist auf dem Kopf. 2. Möglichkeit:
Allgemeine Missbildung durch DNS-Veränderung, eine Art Varietät des normalen
Pilzes. 3. Möglichkeit: Umwelteinflüsse oder diverse Hindernisse. 4.
Möglichkeit: Der Fruchtkörper entwickelt sich aus einer unterirdischen
Anlage, die gelegentlich dicht beieinander liegen können. Im Normalfall wird
nur aus einem dieser beieinander liegenden Primordien ein Fruchtkörper
ausdifferenziert. Das heißt durch Zufall wollen zwei Pilze gleichzeitig
wachsen. 5. Möglichkeit: Bei Rüblingen gibt es eine sogenannte Rüblingsgalle
(Tremelloide Missbildung = Bildungsabweichungen = Monstrositäten =
tremelloide Formen) auf Pilzen, meist auf Rüblingen wie dem Waldfreundrübling
bilden sich gallenartige Auswüchse auf Hut und Stiel. |
Warum wächst ein
relativ harter Birkenporling so schnell? |
Jahreszeit,
Wärme, Feuchtigkeit sind die Hauptfaktoren für ein optimales Pilzwachstum. So
kann ein daumennagelgroßer Birkenporling innerhalb 14 Tagen zu
Fahrradsattelgröße anwachsen. |
Warum weichen die Positivlisten der einzelnen
Pilzorganisationen mit der Speisewertangabe hier ab? |
Diese Listen
gelten als Empfehlungsrichtlinie für Pilzsachverständige und Pilzberater.
Essbare Pilze die einem Sachverständigen aus Artenkenntnis sicher beherrscht
dürfen auch als Speisepilz in der Beratung freigegeben werden. Viele
Pilzsachverständige bewegen sich in einem Rahmen von 500 Pilzarten. Weiter
Kenntnisse „glauben sie zumindest“ geht nur über die Mikroskopie. Die
Kenntnis der weiteren Arten ist ihnen oft unbekannt oder zu risikoreich. Was
nicht unbedingt negativ angesehen werden sollte! Hierbei gibt es regional
auch unterschiedliche Vorschriften und Richtlinien. Speisewerte werden
deshalb oft aufgrund Unkenntnis, falscher Literatur oder eben falscher
Information so weiter gelehrt und auch publiziert. Ein Pilzberater geht
deshalb immer auf Nummer sicher und so sollte es auch sein! Wenn 100-150
Arten in einer Positivliste stehen, genügt dies sicherlich jedem Pilzfreund. |
Warum weichen die Sporenmaße von
verschiedenen anderen Literaturangaben teilweise ab. |
Unsere
Sporenmaße sind Mittelwerte. Wenn ein renommierter Mykologe einen Wert x
angibt, ein anderer aber einen höheren Wert, so verwenden wie den untersten
Wert und den obersten Wert, da es durchaus möglich ist, dass Pilzsporen im
unterschiedlichem Reife-Zyklus auch unterschiedliche Maße haben. Außerdem
verwenden wir auch selbstermittelte Werte oder uns zugesandte Daten von für
uns zuverlässigen Hobbymykologen. Auch dort verwenden wir diese Mittelwerte. |
Warum werden bei
unseren Portraitseiten, Apps und Informationen bei den taxonomischen Namen
nicht der Autorname zusätzlich mit angegeben. |
Aufgrund der
Richtlinien der DSGVO oder DS-GVO (= Europäische Datenschutzverordnung)
sind Veröffentlichungen mit Namen ohne vorherige Genehmigung der Person oder
deren Erben nicht möglich, ohne dass gewisse Autoren, Mykologen oder
Verfasser dies als Datenschutzverstoß sehen könnten, wenn wir Namen
diesbezüglich mit den wissenschaftlichen Namen mit aufführen. Wir hatten
diesbezüglich schon Probleme. Deshalb werden wir nur Namen in Bezug
veröffentlichen, die es auch wirklich wollen und uns diesbezüglich informieren,
insoweit sie dazu das persönliche Recht hierzu haben. Da die Taxonomie selbst
allgemeinfrei lt. EU-Verordnung ist, betrifft dies nicht den
wissenschaftlichen Namen im Ursprung … ;-)). |
Warum werden Pilze immer weniger wachsen? |
Das liegt an folgenden Gründen:
Waldbewirtschaftung mit großen Maschinen, Umwelteinflüsse - CO2, Schwefel,
Witterung, Klimaveränderung, saurer Regen, Waldmonokulturen, Verringerung von
Symbiose-Bäume, z.B. Beforstung mit Douglasien, Düngung von Waldböden. |
Warum wird meine Champignonsoße grau, wenn ich ältere Pilze
verwende, dessen Lamellen schon dunkelbraun sind? |
Wegen des
Reifeprozesses durch Wärme und der Sporenbildung ist eine Verfärbung der
Lamellen auf dunkelbraun üblich. Nur, von den Sporen alleine kommt diese
Graufärbung der Soße nicht. Die Farbveränderung der Lamellen von rosa auf
dunkelbraun ist nicht nur den Sporen zu verdanken, sondern auch einem
gewissen Alterungs- und damit verbundenen Oxidationsprozess der Lamellen.
Sonst würden Weißsporer auch im Alter immer noch weiße Lamellen haben. Und
genau dieser Oxidationseffekt bildet Farbstoffe, die deine Soße grau werden
ließen. Bei frischen Champignons würden sich noch keine dunklen Farbstoffe in
den Lamellen gebildet haben und die Soße bliebe weiß. Im Übrigen sind auch
solche Pilze in gewisser Weise noch genießbar, wenn auch mit kulinarischen
Verlusten in optischer und geschmacklicher Hinsicht! Wichtig ist hierbei nur,
sie müssen noch gut riechen und dürfen nicht schimmeln! Auch bei getrockneten
Champignons würde dasselbe passieren - die Soße graut! |
Warum wurde die App Pilzsuchmaschine entwickelt? |
Interview mit dem
Hauptautor Wolfgang Bachmeier (Deutschland): Bei meiner Ausbildung zum
Pilzsachverständigen stellte ich immer wieder fest, dass viele Teilnehmer
Schwierigkeiten hatten mit Pilzschlüsseln in Buchform zu arbeiten. Die
Ergebnisse waren vor allem für Anfänger alles andere als ausreichend. Da ich
gute Computerkenntnisse hatte, könnte es doch besser und schneller sein, so
etwas auf EDV-Basis zu entwickeln. Rechner sind präziser und viel schneller,
Pilze aus einer Datenbank zu finden als der Mensch es in einem Buch tun kann.
So wurde zuerst eine einfache Suchstruktur entwickelte mit einer kleinen
Datenbank die im Internet veröffentlicht wurde. Das war der ausschlaggebende
Punkt, da plötzlich pilzliebhabende Informatiker aufmerksam wurden und mir
Vorschläge der Verbesserung machten. Einer davon, ein Informatikstudent aus
der TU München, Herr Alexander Auch. Gemeinsam entwickelten wir eine
windowsfähige Pilzsuchmaschine nach Merkmalsuche. Die „Erste“, die es damals
schon möglich machte Pilzschlüssel zu ersetzen. Durch Mini-Pilzbilder
zusätzliche Ergebnisse im Ausschlussverfahren zu zeigen war zu dieser Zeit
etwas Besonderes. Optimal auch für Pilzlaien ohne Latein-Kenntnisse. Mit
entsprechend verlinkten Links ging es weiter zu informativen Pilzportraitseiten.
Nach diesem Prinzip entwickelten wir damals auch die Pilzapp „Pilzsuche
Ultra“ für Android, die ein großer Erfolg wurde. Aber es ging noch weiter:
Programmierer-Firmen beobachteten diesen Erfolg und kontaktierten uns, sodass
wir uns später auf eine Firma einigten: Die Swift AG aus der Schweiz mit den
Informatikern Herren Graham Lancashire und Christoph Moser.
Diese erschien uns am fähigsten so ein kompliziertes Projekt weiter zu
entwickeln. Wir hatten recht. Die Spezialisten für IOS-Systeme (Apple)
konstruierten die Beste und umfangreichste Pilzapp „Pilze 123“ die
es je gab. 2019 ging es weiter: Die Schwift AG hat in Zusammenarbeit mit
einer der besten Programmierer aus Österreich, Herr Sebastian Höbarth (Nasty
Lion GmbH) die neueste App für Android Systeme die App „Pilze 123“ entworfen.
Diese ging zusätzlich mit künstlicher Intelligenz der Pilzsuche per
Handykamera in eine neue Ära der Pilzsuche. Somit arbeiten nun 3 Länder
zusammen mit den besten Innovationen. Zudem sind mehrere Pilzexperten wie Franz
Olloz (Schweiz), Gerhard Koller (Österreich) und viele weitere Pilzexperten
an den Verbesserungen sowie der Testung der App und Pilz-Portraits beteiligt.
Fazit: Mein Ziel nach über 35 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit (Stand 2020),
Pilze den Pilzlaien wie auch den Fortgeschrittenen näher zu bringen, auch
ohne die Bedingung „wissenschaftliche Namen“ kennen zu müssen, hat somit gut
geklappt. Es ist noch lange nicht beendet. Wir arbeiten weiterhin an
Verbesserungen die noch lange nicht ausgeschöpft sind: Wie etwa
Geruchssensoren in Smartphons zur Pilzbestimmung, Perfektionierung der Pilz
per Bild-Erkennung und vielen weiteren Pilzerweiterungen. In noch weiterer
Zukunft, so eine Science-Fiction-Idee wäre eine Einführung der Pilze in ein
Sensorgerät. Dort werden alle Merkmale optisch und mikroskopisch analysiert
und ein Artportrait als Bild, Text und Ton ausgeworfen. |
Warum würde ich den
Netzstielige Hexenröhrlingen als Speisepilze nicht empfehlen? |
Aufgrund meiner
persönlichen Studien von über 1000 Personen, die diese Pilze verzehrten, kam
folgender Sachverhalt heraus: 1 % dieser Personen bekamen
Magen-Darm-Störungen. Wenn auch geringe von max. 2 Stunden in Form (meist)
von Unwohlsein. 2 % bekamen in Verbindung mit Alkohol (wenn auch nur ein Glas
Wein getrunken wurde) Magen-Darm-Störungen; wenn auch ebenfalls nur mit
kurzem Krankheitsverlauf. Meine
persönliche Empfehlung deswegen: 1. Ich gebe grundsätzlich keine Netzstiele
Hexenröhrlinge (Suillus luridus) frei. 2. Wenn ich wegen der Essbarkeit
angesprochen wurde/werde, spreche ich folgende Empfehlung aus: Zum
persönlichen Verzehr sind Netzstiele Hexenröhrlinge (Suillus luridus) sehr
gute Speisepilze. Es besteht jedoch die große Gefahr von Unverträglichkeiten.
3. Wenn selbst auch keine Unverträglichkeit auftrat, besteht dennoch folgende
Gefahr: Unbewusst werden Pilze eingefroren, getrocknet oder frisch zubereitet
und dann verschenkt. Es kann sein, dass die andere Person diese nicht
verträgt. Die Folgen wären klar: "Was hast du mir für Giftpilze
gegeben". Die Freundschaft wird sicherlich schwer beeinträchtigt und
er/sie will nichts mehr von dir haben. 4. Es gibt so viele einfache und immer
verträgliche Pilzarten, wie z. B. Trompetenpfifferlinge. Diese wachsen
sicherlich auch in deiner Gegend und dazu gibt es nicht mal bei zu geringer
Kochzeit Probleme. |
Was bedeutet die Ungenießbarkeit bei Pilzen? |
Ungenießbar kann
bedeuten, dass dieser Pilz noch nicht probiert wurde oder noch sehr
unerforscht ist. Es gibt z.B. Schleierlinge, die als ungenießbar bezeichnet
werden, weil aus Sicherheitsgründen oder Seltenheit keiner das Risiko bisher
einging, ihn selbst zu probieren oder chemisch untersuchen zu lassen.
Ansonsten bedeutet ungenießbar, dass der Pilz bitter, scharf, muffig oder
unangenehm schmeckt. |
Was bedeutet es, wenn sich ein Pilz
beim Durchschneiden verfärbt? |
Durch den Sauerstoff der Luft oxidieren
Inhaltsstoffe des Pilzes und verursachen diese Dunkelfärbung. |
Was bedeutet Wichtigkeit bzw. Priorität bei der
Pilzbeschreibung? |
Das
Prioritätensystem wurde wegen der neuen App entwickelt und soll Pilze auf
Wichtigkeit einstufen. Priorität 1 (in der App Anzeige im Menü Bestimmung =
Wichtige) = Häufiger Pilz, für Anfänger gut erlernbar. Priorität 2 (in der
App Anzeige im Menü Bestimmung = Mehr): Für Pilzfreunde, die mehr Pilze
kennen lernen wollen bis hin zum Pilzberater sind alle Pilzarten hier
enthalten. Priorität 3 (in der App Anzeige im Menü Bestimmung = Alle): Sehr
seltene Pilzarten bzw. nur für Fachgebietsexperten wirklich interessant. |
Was bewirken Schieberpilze? |
Schieberpilze sind sehr gute Speisepilze (Würzpilze) deren Pilzgeruch
und Geschmack auf andere Arten bei der Zubereitung z.B. in einer Pilzsoße
übertragen wird. Beispiel: 50 % Maronenröhrlinge + 50 % Herbstrotfußröhrlinge
in einer Pilzsoße gemischt gekocht = Ergebnis alle schmecken sehr gut. Eine
Unterscheidung zwischen den Maronenröhrlingen und den Rotfußröhrlingen ist
vom Geschmack für den Laien fast nicht möglich. Weitere Pilzbeispiele
für Schieberpilze sind: Anisegerling (alle Arten von Schafchampignon bis
Schiefknolliger Anisegerling), Aniszähling, Behangener Faserling, Brätling,
Braune Rasling, Echter Knoblauchschwindling, Erbsenstreuling,
Fichtenzapfenrübling, Flockenstielige Hexenröhrling, Getrocknete Stiele von
essbaren Riesenschirmling (Parasol, Safranschirmling, Zitzenschirmling) in
Pulverform, Glimmerschüppling, Großer Knoblauchschwindling, Gute
Trüffelarten, Habichtsstacheling in Pulverform, Kampfermilchling,
Knopflochschwindling, Maronenröhrling, Mehlräsling, Nelkenschwindling,
Pfefferröhrling, Riesenchampignon, Saitenstieliger Knoblauchschwindling,
Samtfußrübling. |
Was bringt ein
Pilzseminar? |
Urlaubsspaß,
sportliche sowie geistige Betätigung durch Exkursionen und natürlich
Kenntniserweiterungen über Pilzarten. |
Was hilft gegen
Zeckenstich (Zeckenbiss)? |
Zecken
beißen nicht Sie stechen oder sägen sich vielmehr ins Fleisch. Gummistiefel,
körperbedeckende Hemden und Hosen sowie chemische Schutzmittel gegen Zecken
helfen hierzu. Es hilft auch, die Hände über Ameisenhaufen zu strecken:
Ameisengift mögen Zecken nicht. Auch diverse Duftstoffe wie Teebaumöl,
Vanillen-Öl, Zitronenöl, andere ätherische Öle wirken Zecken entgegen. Wenn
ein Teelöffel Schwarzkümmelöl vor der Pilzexkursion getrunken wird, so erhöht
sich die Wahrscheinlichkeit, dass Zecken ausbleiben oder weniger stechen um
ca. 70-80 %. Neueste Feststellungen,
dass der Duft von Giraffen Zecken vertreibt lässt die Forscher wiederum
aufhorchen, ob nicht der gleiche Duft als Zeckenschutzmittel verwendet werden
kann. Möglicherweise werden solche Duftstoffe zukünftig auf dem Markt
erhältlich sein. |
Was ist bei einer Bestimmung von Flechten enorm wichtig? |
Flechte trocknen lassen. Gerade bei
Cladonien (Ast-, Keulen-, Becherflechten), scheinen die Algenschichten durch.
Dadurch sind alle grün. Nach dem Trocknen, erscheint die wirkliche Farbe. So
sind Flechten mit Usninsäure leicht gelblich. Chemische Reaktionen mit
Kalilauge, Calciumhypochlorit, para-Phenylendiamin sind gerade bei Cladonien
sehr wichtig. |
Was ist die Ursache von Bauchweh nach Waldpilzgenuss? Zehn
Ursachen hierzu: |
1. Bist du
sicher, dass du alle Pilze richtig erkannt hattest, bevor du sie gegessen
hast? Oder waren möglicherweise Giftpilze darin? 2. Möglicherweise waren die
Pilze zu wenig lange gekocht. 3. Du hast kein gutes Gefühl, ob alle essbar
waren? Dann hast du wahrscheinlich eine eingebildete Pilzvergiftung. 4. Die
Pilze waren zu alt und der Eiweißzersetzungsprozess trat bereits ein! Dann
hast du eine mögliche Lebensmittelvergiftung! 5. Du bist allergisch gegen
eine dieser Pilzarten - vermutlich waren es Schmierröhrlinge! Bei Stein- u.
Birkenpilzen sind diese Reaktionen um das 10fache seltener. 6. Du hast etwas
anderes noch gegessen, welches diese Ursachen auslöste. 7. Du hast eine
sogenannte Bauchgrippe. 8. Du hast zu viele Pilze gegessen und sie liegen dir
zu sehr auf dem Magen! 9. Du hast zu viel Fett verwendet, die Pilze sogen
sich mit Fett voll und verursachen Übelkeit. 10. Du hast dich
zu sehr angestrengt. Entsteht gerne, wenn durch die Pilzwanderung eine
Überbelastung zwecks Wanderung/Berg-auf/ab für nicht sport-gewöhnte Menschen
absolviert wird. |
Was ist ein Myzel? |
Das ist der
Stamm des Pilzes (wie beim Baum). Es wächst großflächig unterirdisch oder
innerhalb von Bäumen und Stümpfen. Größtes Myzel bildet der Hallimasch. Dank
DNA-Analyse wurde schon ein mehreres Quadratkilometer großes Hallimaschmyzel
entdeckt. Die Pilze selbst sind nur die Fruchtkörper - so wie ein Apfel. |
Was ist ein Papiertaschentuchtest? |
Um die Milch von
Pilzen auf eine Gelbfärbung besser feststellen zu können, tropft man die
Milch des Pilzes auf ein Papiertaschentuch. Eine Verfärbung kann dadurch
schneller sichtbar gemacht werden. |
Was ist
Sporenpulver? |
Es ist der Samen
des Pilzes - mikroskopisch klein und millionenfach. Die Farbe kann leicht
kenntlich gemacht werden. Pilzhut auf weißes Papier legen - Glas darüber, und
2-5 Stunden warten. Die Farbe, der auf das Papier gefallenen Sporen unterhalb
der Lamellen oder Poren, ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. |
Was kann ich tun, wenn ich einen Fehler entdeckt habe und ich
nicht weiß ob dieser bereits berichtigt wurde? |
Ganz einfach!
Schaue in der www.pilzsuchmaschine.de bei dem entsprechenden Pilz nach.
Sollte der Fehler nicht behoben sein, wären wir sehr dankbar, wenn du uns
dies per Mail an info@123pilze.de mitteilst. Diese Seite ist immer am
aktuellsten. Fehler werden dort sofort berichtigt. Bei der App dauert es bis
zum nächsten Update (ca. 6 Monate) und den Büchern bis zur nächsten Auflage
(1-2 Jahre). Danke für deine Mitarbeit um unsere Arbeit für „ALLE“ noch
besser zu machen. |
Was macht man im Winter, wenn es keine frischen Pilze oder
Schwammerln gibt? |
1)
Fertigpilzsoßen würden wir meiden. Wir begegneten Pilzsammler im
osteuropäischen Ausland, einer nahm alles an essbaren Röhrlingen mit, was er
finden konnte. Ob alt oder halb vergammelt war ihm egal. Wir fragten, ob er
sich umbringen will. Er sagte nur, er mache Pilzpulver daraus und verkaufe es
dann. So etwas landet wohl in Fertigpilzsoßen? 2) Pilze im Winter: Wenn im
Sommer/Herbst genügend zu finden sind, gibt es gute Konservierungsmethoden:
Trocknen ist bestens geeignet für alle Röhrlinge, auch für Pfifferlinge.
Unser bester Tipp ist, mit den getrockneten Pilzen Pilzpulver daraus zu
machen. Eignet sich besonders gut für schnelle Soßen, weil keine Einweichzeit
beachtet werden muss, damit sie weich werden. Gut ist es auch sie
einzufrieren, macht wenig Arbeit. Haltbarkeit bis zu einem Jahr ohne große
Geschmacksverluste. Einlegmethode in Essig und Öl - köstlich, für alle Pilze
geeignet, leider nur begrenzt haltbar. Die Einweckmethode gibt es auch noch.
Diese ist sehr gut für alle Pilze geeignet. Einfach Einwecken, als ob Gemüse
eingeweckt wird. Wir finden, diese Methode nimmt etwas von dem guten
Pilzgeschmack oder der Pilzkonsistenz. 3) Pilze - wie schon erwähnt - aus
osteuropäischen Ländern würden wir meiden - auch wegen der Strahlenbelastung.
Die günstigen Pfifferlinge aus Litauen können durchaus schon mal 4 Wochen alt
sein. Und ob sie wirklich aus Litauen stammen, ist oft nicht 100 %-ig sicher.
Gleiches gilt, wenn Wildpilze in den Wintermonaten im Supermarkt verkauft
werden. Diese stammen meist aus China usw. Besser Finger weg! 4) Beste Pilze
im Winter zu essen, wenn kein Wintervorrat gesammelt wurde? Ganz klar:
Zuchtpilze jeder Art! Champignon, Austernseitlinge, Kräuterseitlinge, um nur
einige zu nennen. Es sind nach EU-Richtlinien gezüchtete Pilze mit gesundheitlichen
Vorzügen, die jedes Gemüse übertreffen. |
Was passiert, wenn ein Kleinkind oder Baby im Garten wachsende
Pilze verzehrt hat? |
Wenn dein Kind
sie roh verspeist, wird es meist zu heftiger Übelkeit und Durchfall kommen.
Die gegessene Menge spielt hierbei eine sehr entscheidende Rolle. Treten
Kreislaufprobleme auf, kann diese Vergiftung sogar kritische Auswirkungen
haben, die eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig werden lassen! Falls
keine Anzeichen vorliegen, ist über die Giftnotrufzentrale ein
Pilzsachverständiger vor Ort zu Rate zu ziehen. Dieser kann auch gefährliche
Pilzarten, die durchaus tödliche Verläufe haben können, erkennen oder
ausschließen. Helfen tut aber nur frühzeitige Aufklärung. Das heißt deinem
Kind klar zu machen, dass alle Pilze Bauchschmerzen verursachen. |
Was passiert, wenn ich Pilze mit
einem Grenzwert über 600 Bq/kg verzehre? |
Der Verzehr von 1 kg Pilze mit einer
Belastung von 600 Bq/kg Radiocäsium hat bei einem Erwachsenen in etwa eine
Dosis 0,008 Millisievert (mSv) in der Aufnahme. Dieser Wert entspricht etwa
0,4 Prozent der Dosis aus der natürlichen Radioaktivität, die in etwa pro
Person und Jahr aufgenommen wird (ca. 2,2 mSv). Das bedeutet, dass erst ein
Verzehr von etwa 260 kg schwer belastete Pilze (600 Bq/kg) pro Jahr nötig
ist, bis die Dosis erreicht wird, die ein durchschnittlicher Erwachsener
jährlichen aus natürlichen Quellen aufnimmt. |
Was sind Baumperlen? |
Baumperlen
wachsen an Bäumen als Heilungsreaktion auf Verwundungen der Rinde. Durch das
Baumharz heilt der Baum Verletzungen aus oder stößt eingedrungene Fremdkörper
ab. Es ist keine Pilzerkrankung! Oft bilden sich ovale bis runde Pfropfen. |
Was sind
Baumschwammerln? |
Auf Holz
wachsende Pilze, wie Stockschwämmchen, Rauchblättrige Schwefelköpfe,
Schwefelporling, Judasohr, Schuppenporlinge, Leberreischlinge,
Austernseitlinge, Hallimasch, Shiitake. Dies sind einige essbare an Holz
wachsende Speisepilze. |
Was sind die
wichtigsten Faktoren für das Pilzwachstum? |
Jahreszeit,
Feuchtigkeit und Wärme sind die wichtigsten Faktoren für ein gutes
Pilzwachstum. Bei vielen Pilzarten ist die Bodenbeschaffenheit sehr wichtig.
Manche mögen es sauer, andere mehr kalkhaltig, wiederum anderen ist dies
egal. Auch der Baumbestand ist sehr wichtig. Einige Pilze wachsen nur in
Symbiose mit einer bestimmten Baumart, andere sind Parasiten und bevorzugen
Laubholz, andere wiederum Nadelholz. |
Was sind
Folgezersetzer? |
Pilze zersetzen
totes Holz, Baumstümpfe, Äste, im Boden vergrabene Tannenzapfen oder einfach
nur Gräser oder Blätter (wissenschaftlicher Bezeichung:
Saprophyten). Sie sind nicht auf einen bestimmten Baum angewiesen, weshalb
Folgezersetzer leicht zu züchten sind, wie Egerlinge (Champignons),
Austernseitlinge und Hallimasche (mal als Folgezersetzer, mal als
Parasitenpilz), Fichtenzapfenrübling, Träuschlinge usw… |
Was sind
Parasitenpilze? |
Zerstörende
Pilze! Sie befallen kranke Bäume und zerstören meist sein Kernholz mit Braun-
oder Weißfäuleauslöser, wie Schwefelporling, Judasohr, Schuppenporlinge,
Leberreischlinge, Austernseitlinge, um nur einige essbare parasitäre Pilze zu
nennen. |
Was sind
Pilzgattungen? |
Pilze sind in
Gattungen und Familien unterteilt. Oft besitzt eine Gattung lauter Giftpilze
z.B. die Gattung Risspilze. Ein anderes Mal sind es lauter Speisepilze wie
z.B. bei den Leistlingen! Es kann aber auch gemischt sein wie bei den
Ritterlingen. Einige sind essbar, viele sind giftig! Weitere Gattungen wären
alle Sprödblättler (Milchlinge und Täublinge), Tintlinge, Schleierlinge
(>550 Arten), Träuschlinge, Egerlinge (Champignons), Wulstlinge (Knolli),
Dachpilze, Fälblinge, Ritterlingsähnliche, Schnecklinge und Saftlinge,
Schmierlinge, Kremplinge, Rötlinge, Schwindlinge, Helmlinge, Trichterlinge,
Schüpplinge, Schirmlinge, Riesenschirmlinge... usw. |
Was sind
Schlauchpilze? |
Alle
Morcheln und Becherlinge sind Schlauchpilze. Die Sporen reifen im Gegensatz
zu den Ständerpilzen in schlauchähnlichen Gebilden heran. Dieses ist nur mit
einem Mikroskop von mindestens 1000-facher Immersionsöl-Vergrößerung gut sichtbar. |
Was sind Schleimpilze? |
Sie gehören zu den
niederen Pilzarten. Die Einordnung ist hierbei schwierig, da sie kein
Chlorophyll enthalten, mit dem sie wie eine typische Pflanze Energie aus
Licht gewinnen, ihre Ernährung ist durchweg heterotroph (gilt für alle Pilze)
(= Unterschied zu den typischen Pflanzen). Sie bewegen sich wie riesige
Amöben (= Unterschied zu den Pilzen). Sie ernähren sich durch Phagocytose
(Aufnahme des Fremdkörpers durch Umfließen und Invagination = Einstülpung in
die Zell-Membran). Also eine Art Verzehr von organischem Material. Einige
Schleimpilze können sogar Geschlechtszellen bilden. Wiederum bilden sie feste
pilzartige Fruchtkörper und Sporen aus (= Unterschied zu den tierischen
Organismen). Einige Autoren setzen sie deswegen zu einer eigenen Familie
(Taxonomie) unter den Pilzen. |
Was sind
Sprödblättler? |
Sprödblättler
sind alle Täublinge und Milchlinge. Alle milden Arten sind essbar, alle
bitteren oder scharfen ungenießbar oder giftig. Eine Kostprobe ist bei sicher
erkannten Täublingen und Milchlingen immer erlaubt. Aber nicht schlucken,
sondern nur schmecken! Einige essbare Täublinge sind roh in größeren Mengen
giftig, obwohl sie mild sind! |
Was sind
Ständerpilze? |
Ständerpilze
sind alle Röhrlinge, Sprödblättler und Lamellenpilze. Aber keine Morcheln und
Becherlinge, denn diese sind Schlauchpilze! In Ständerpilzen reifen die
Sporen auf sogenannten Basidien heran, d.h. sie sitzen meist auf
kugelförmigen Gebilden. |
Was sind
Symbiosepilze (Mykorrhizapilze)? |
Pilze, die eine
Symbiose mit Bäumen, Sträuchern oder Gräsern eingehen. Pilze helfen dem
Symbionten, Mineralien aufzunehmen. Im Gegenzug bekommt der Pilz Zucker, den
er nicht selber produzieren kann. Milchlinge, Dickröhrlinge, Täublinge,
Pfifferlinge, Wulstlinge (Knollenblätterpilze) Schleierlinge sind
Symbiosepilze und können ohne Symbionten nicht existieren. |
Was sind
Wachsblättler oder Weichblättler? |
Ellerlinge,
Saftlinge und Schnecklinge werden gerne als Wachsblätterpilze oder
Weichblättlerpilze bezeichnet, da sie sehr weiche Lamellen besitzen, die sich
oft auch wachsartig anfühlen. |
Was sind
Winterpilze? |
Samtfußrüblinge
und Rauchblättrige Schwefelköpfe sind Winterpilze und wachsen sogar noch bei
Frost. Werden sie eingefroren, sollten sie nach spätestens 3 Monaten gegessen
werden. Vorzeitige Alterung auch in Frostzustand. |
Was tun bei einem
Vergiftungsfall mit Pilzen? |
1. Feststellung
der Art und des Zeitpunktes der Beschwerden: Magen, Darm, Schwindel, seit
wann, Alkoholgenuss? 2. Arzt (Notarzt) verständigen. 3. Die Person beruhigen.
4. Versuche die Person zum Erbrechen zu bringen. Finger in den Mund hat nur
Sinn, wenn der Pilzgenuss nicht länger als 6 Stunden zurückliegt. 5.
Festhalten von Fundort/Fundstelle der Pilze. Vielleicht mit Personen, die den
Betroffenen begleitet haben, die Fundstelle aufsuchen. 6. Keine Hausmittel
verwenden. Es gibt keine wirksamen Hausmittel; im Gegenteil, dadurch kann
sich der Zustand verschlechtern. 7. Alle Pilzreste sicherstellen (Geputzte,
gekochte, erbrochene, im Stuhl). 8. Betroffenen betreuen, nicht alleine
lassen oder mit dem Auto zum Arzt fahren lassen. Sein Zustand könnte sich
verschlechtern! 9. Bei Bewusstlosigkeit bis zum Eintreffen des Arztes erste
Hilfe durchführen (Beatmung, Seitenlage, Herzmassage). |
Welche Arten sind Zuchtpilze? |
Folgende Arten
sind zur Zucht geeignet: Anischampignon, Ästiger
Stachelbart, Buchenstachelbart, Alpen Stachelbart, Eiskoralle, Bartkoralle
(Vitalpilz, Heilpilz), Austernseitling, Kalbfleischpilz, Austernpilz,
Buchenrasling, Weißer Buchenpilz, Buna-Shimeji, Buchenholzrasling, Dorniger
Stachelbart, Eichhase, Ästiger Porling, Ästiger Büschelporling, Gelber
Riesenträuschling, Gemeiner Hallimasch, Dunkler Hallimasch,
Nadelholzhallimasch, Glänzender Lackporling, Reishi, Honiggelber Hallimasch,
Laubholzhallimasch, Igelstachelbart, Yamabusitake, Löwenmähne, Pom-Pom blanc,
Affenkopfpilz, Japanisches Stockschwämmchen, Toskanapilz, Nameko,
Goldkäppchen, Klebriger Schüppling, Judasohr, Holunderschwammpilz,
Holunderpilz, Wolkenohrenpilz, Mu-Err, Chinesische Morchel, Klapperschwamm,
Maitake, Spatelhütiger Porling, Laubporling, Kamm-Porling Graue Gans,
Gemeiner Klapperschwamm, Krause Glucke, Fette Henne, Bärenschädel,
Kräuterseitling, Brauner Kräuter-Seitling, Laserkrautseitling,
Königsausternpilz, Kubanischer Kahlkopf, San Isidro, Lavendelfarbener
Rötelritterling, Blassblauer Rötelritterling, Blasser Rötelritterling,
Lungenseitling, Löffelförmiger Seitling, Cremeweißer Seitling,
Sommer-Austernseitling, Kastanienseitling, Magischer Trüffel, Magischer
Kahlkopf, Stein des Wissens, Philosophen Steine, Mairitterling, Maipilz,
Georgsritterling, Gelber Schönkopf, Maischönkopf, Huf-Ritterling,
Marmorierter Holzrasling, Parasol, Riesenschirmling, Riesenschirmpilz,
Paukenschläger, Paukenschleger, Gemeiner Riesenschirmling, Rauchblättrige
Schwefelköpfe, Graublättriger Schwefelkopf, Rillstieliger Seitling,
Rosenroter Seitling, Rosenseitling, Rosa Seitling, Rosafarbene Seitling, Rotbrauner
Riesenträuschling, Braunkappe, Samtfußrübling, Gemeiner Samtfußrübling,
Winterrübling, Schmetterlingstramete, Bunter Porling, Schopftintling,
Spargelpilz, Schopfpilz, Tintenpilz, Porzellantintling (Vitalpilz, Heilpilz),
Shiitake, Kultur-Shiitake, Shii-Take, Chinesischer Champignon, Silberohr,
Stockschwämmchen, Echtes Stockschwämmchen, Gemeines Stockschwämmchen,
Südlicher Ackerling, Südlicher Schüppling, Samthaube, Pioppino, Tannen
Stachelbart, Taubenblauer Seitling, Taubenblauer Austernseitling, Ulmenrasling,
Ulmenholzrasling, Ulmenseitling, Violetter Rötelritterling, Nackter
Rötelritterling, Violetter Röteltrichterling (Vitalpilz, Heilpilz),
Ziegelroter Schwefelkopf, Zitronenseitling, Zitronengelbe Seitling,
Limonen-Seitling, Zuchtchampignon, Zweisporiger Champignon, Brauner
Zuchtegerling, Weißer Zuchtegerling, Kulturchampignon, Zweisporiger Egerling,
Gartenegerling, Kulturchampignon. |
Welche Auswirkungen haben Insektizide auf Pilze? |
Chemische
Insektizide wirken sich auf jeden Fall schädigend auf die Pilzflora aus. Zum
einen benötigen Pilze Insekten, die zur Verbreitung ihrer Sporen (Samen) sehr
wichtig sind und zum anderen verändern die Insektizide die biologischen
Verhältnisse des Bodens, wodurch das Pilzmyzel geschädigt wird. Die
Auswirkungen auf den Menschen sind bei dessen Verzehr sicherlich nicht
unbedenklich. Es wurden gesundheitsbeeinflussende Wirkungen festgestellt,
wenn das Insektizid innerhalb von 2 Wochen nach der Anwendung aufgenommen
wurde. Z.B. Frisch gesammelte Pilze aus gespritzten Wäldern -
Borkenkäferbefall! Längere Zeiten gelten als bedenkenlos laut Aussage der
chemischen Industrie! Auf jeden Fall sollte die Bevölkerung vor der
Gefährdung geschützt werden. Warnschilder, Bekämpfung der Insekten außerhalb
Pilzsammelzeiten, biologische Mittel z.B. je nach Insektenart. Z.B.
Brennnesselwasser, kann ein guter Erfolg ohne Nebenwirkung haben. |
Welche begleitende
Pilzbücher gibt es zu der App bzw. der Pilzsuchmaschine? |
Wir haben mehrere
Pilzbücher mit gleichem Text- und Bildinhalt wie in der App (Internet)
zurzeit im Umlauf sind. Alle sind nur über www.pilzbuchshop.de beziehbar. Für
Anfänger: Die Pilzfavoriten mit über 412 Pilzarten auf 412 Seiten. Für
Fortgeschrittene: 1700 Pilze mit 1751 Pilzarten und für Pilzverrückte auf 848
Seiten: Das 5-Bandlexikon mit über 3600 Pilzarten = größtes Pilzbilderbuch
der Welt mit fast 3000 Seiten. |
Welche chemische oder optische
Mittel benötigt man zur Flechtenbestimmung? |
Zur
Flechtenbestimmung werden häufig folgende Substanzen verwendet: Keine Farbreaktion bei
chemischen Mitteln = R-; Kaliumjod = J+/-; Kalilauge mit anschließender
Natriumhypochlorit Behandlung bzw. Chlorkalk-Lösung = KC +/-;
Ultraviolettes Licht = UV +/-, Kalilauge = K +/-; Calciumhypochlorit = C +/-;
Para-Phenylendiamin = P +/-; Beispiel: Krustenflechtenarten (CALOPLACA) und
Krustenflechtenarten (CANDELARIELLA) sehen sich sehr ähnlich. Der Unterschied
ist in der K Reaktion: K+ rot = CALOPLACA zu K- = CANDELARIELLA. Es gibt aber
auch Gattungen die chemisch nicht bestimmbar sind: LEPRARIA; CALOPLACA;
USNEA. |
Welche CLADONIA-Flechten
können nur durch Dünnschichtchromatografie bestimmt werden? |
CLADONIA CRYPTOCHLOROPHAEA = Inhaltsstoffe:
Chryptochlorophaeasäure und Furmarprotocetrarsäure. |
Welche der häufigsten Flechtengattungen gibt es? |
Gallertflechten =
Cyanobakterien als Symbiose-Partner, gallertartige Konsistenz. Strauchflechten =
strauchartige Gebilde, Bart- oder Bandflechten. Blattflechten
oder Laubflechten = blattartige Wuchsform. Krustenflechten =
körnige, schorfige Wuchsform… und viele mehr. |
Welche essbaren
Pilze sind auch für Laien leicht kenntlich? |
Alle Leistlinge
(Pfifferlinge, Trompetenpfifferlinge), alle Röhrlinge mit gelben oder weißen
Röhren außer der Schönfußröhrling mit dicker roter Stielbasis und bitter
schmeckende Arten wie Gallenröhrling. Alle Täublinge und Milchlinge, die mild
schmecken, alle Reizker mit roter Milch, Krause Glucke, Eichhase und
Champignons (beachte immer die Rosafärbung der Lamellen und den Geruch -
giftige Karbolegerlinge haben fast immer einen unangenehmen Tintengeruch und
eine leuchtend gelbe Stielbasis). Gelbfüße sind leicht kenntlich.
Riesenschirmling wie Parasol oder Safranschirmling (Ring muss leicht
verschiebbar sein). Alle Stäublinge, die innen reinweiß sind,
Austernseitlinge, Knoblauchschwindlinge (Geruch) sowie alle Lacktrichterlinge
und Morcheln. Hallimasch wenn abgekocht, Grünspanträuschlinge,
Scheidenstreiflinge (ringlos, keine Knolle, nur lappige Scheide, geriefter
Hutrand), Semmelstoppelpilze, alle Schwärztäublinge (aber nicht besonders
wohlschmeckend) und der Eispilz. Pilze sollten immer gekocht werden, da die
meisten Pilze roh unverträglich oder giftig sind. |
Welche Jahreszeit ist für das Pilzwachstum am besten? |
Juli bis Oktober
sind die ertragreichsten Monate - vorausgesetzt die klimatischen Verhältnisse
wie Wärme und Feuchtigkeit passen! |
Welche
Möglichkeiten der Pilzkonservierung gibt es? |
Einwecken,
trocknen, einfrieren, silieren, in Öl einlegen, Pilzpaste, Pilzbutter... |
Welche Pilzarten sind noch stark
mit Strahlung belastet? |
Alle Zuchtpilze wie
Champignon, Austernseitlinge, Kräuterseitlinge, Stockschwämmchen... usw. sind
nicht verstrahlt und schwermetallbelastet und können auch in größeren Mengen
ohne Bedenken verzehrt werden. Sie sind sogar gesünder als Gemüse! Bei
Waldpilzen ist es leider nicht so. 10 bis 20 kg im Jahr sollten nicht
überschritten werden. Die Radioaktiv- sowie die Schwermetallbelastung ist
aber in so einer Menge noch akzeptabel und werden laut
Bundesgesundheitsministerium als relativ bedenkenlos angesehen.
Maronenröhrlinge, Semmelstoppelpilze und Rotfußröhrlinge sind leider am
stärksten belastet. Die europäische Belastung schwankt je nach Region.
Generell liegen in Mitteleuropa durch Tschernobyl immer noch hohe Werten vor.
Entsprechende Karten deiner Region findest du im Internet.
Schwermetallbelastung ist immer sehr hoch in der Nähe von Industriegebieten
und stark befahrenen Straßen. |
Welche Pilze
dürfen laut Bundesartenschutzgesetz in Deutschland nicht mitgenommen werden? |
Geschützte
Pilzarten laut § 42 (1) Nr. 2 Bundesnaturschutzgesetz: Ziegenfußporling,
Schafporling, Semmelporling (alle heimischen Arten), Kaiserling, Weißer
Bronze-Röhrling, Gelber Bronze-Röhrling, Sommer-Röhrling, Echter
Königs-Röhrling, Blauender Königs-Röhrling, Erlengrübling, Saftlinge (alle
heimischen Arten), Märzschneckling, Grünling, Trüffel (alle heimischen
Arten). Nach § 2 (1) Bundesartenschutzverordnung dürfen folgende Pilze …in geringen Mengen (2 kg) für den eigenen Bedarf …der
Natur entnommen werden. Morchel (alle heimischen Arten), Birkenpilz und Rotkappe
(alle heimischen Arten), Brätling, Schweinsohr, Pfifferling (alle
heimischen Arten), Steinpilz. Andere Länder Europas
haben andere Regelungen. |
Welche Pilze
lieben kalkhaltige Böden? |
Morcheln, viele
Schleierlingsarten, Mairitterling, Kaiserling … usw. |
Welche Pilze
lieben saure Böden? |
Pfifferlinge,
Fichtensteinpilze, Milchlinge, Maronenröhrlinge, Rotfußröhrlinge... |
Welche Pilze sind giftig, aber durch Kochen wird dieses Gift
zerstört und sie sind dann essbar? |
Hallimasch ist ein guter essbarer Pilz (20
Min. abkochen), Perlpilze und Scheidenstreiflinge sehr gut (10 Min. kochen);
andere hingegen, wie Gelber Knollenblätterpilz, Narzissengelber
Knollenblätterpilz, Porphyrbrauner Wulstling sind nicht zu empfehlen, obwohl
auch deren Gift durch Kochen zerstört werden würde. Diese Pilze können leicht
mit tödlich giftigen Arten verwechselt werden, weshalb diese zu meiden sind.
Aber grundsätzlich sind fast alle Pilze im Rohzustand giftig oder
unbekömmlich, deshalb immer 5 bis 10 Minuten kochen! |
Welche Pilze sind nach neuesten
Erkenntnissen giftig, obwohl sie in Pilzbüchern als essbar galten? |
Weißer Rasling,
Grünling (Echter Ritterling), Olivebrauner Milchling - Tannenreizker,
Rettichhelmling, Nebelkappe, Gallertkäppchen, Maggipilz, Frühjahrslorchel,
Kahler Krempling, Giftriesenschirmling, Gartenriesenschirmling, Gemeiner
Erdritterling. |
Welche Pilze sind
roh giftig? |
Eigentlich fast
alle, es gibt nur wenige Ausnahmen! Roh verzehrte Pilze verursachen oft
Magen- und Darmbeschwerden. Nach Kochen, Braten, Dünsten (mind. 5 -10 Min.)
werden unverträgliche Stoffe meist neutralisiert. Bei bestimmten Pilzarten
wie Hallimasch oder Nebelkappe soll dieser Kochvorgang mind. 20 Min. dauern
und das Kochwasser sollte weggeschüttet werden! Kochzeiten von über 10 Min.
werden auch bei Scheidenstreiflingen, Perlpilzen, Hexenröhrlingen und auch
bei einigen Röhrlingen wie Butterröhrlinge, Rotkappen, Maronenröhrlingen,
Goldröhrlinge… empfohlen. |
Welche Pilze sind
Steinpilzanzeiger? |
Nr. 1
Mehlräsling; Nr.2 Pfefferröhrling; Nr. 3 Fliegenpilz. Der Mehlräsling soll
auf dem Myzel des Steinpilzes wachsen und irgendwann kommen an dieser Stelle
die Fruchtkörper des Steinpilzes. |
Welche Pilze sind
zum Trocknen geeignet und welche nicht? |
Alle!
Eigens durchgeführte Speisewerttests mit über 500 Pilzarten führten zu einem
sehr guten kulinarischen Ergebnis; je mehr gemischte Trockenpilzarten, desto
besser das Koch-Resultat. |
Welche
Risikofaktoren erhöhen an dem Fuchsbandwurm zu erkranken? |
Eindeutige
Risikofaktoren: Besitzer von jagenden und freilaufenden Hunden und Katzen.
Arbeit und Leben im ländlichen Bereich, Holzsammler. Kaum nachgewiesene
Risikofaktoren: Beeren oder Pilze sammeln und diese verzehren. |
Welche Röhrlings-Gattungen gibt es? |
Dickröhrlinge
(Steinpilze...), Filzröhrlinge (Maronenröhrling...), Schmierröhrlinge
(Goldröhrling...), Raustielröhrlinge (Birkenpilz...), Rosasporröhrlinge
(Gallenröhrling), Sonstige: Pfefferröhrling, Grüblinge, Hasenröhrling,
Holzröhrling, Hohlfußröhrling. |
Welche Sporenfarbe haben Flechten? |
Sie sind meist hyalin oder braun. Eine
Sporendefinition bei Flechten ist nur per Mikroskop sinnvoll. Ein sporen
lassen wie bei Pilzen ist hier nicht angesagt. |
Welche Tipps gibt es zu Giftpilzen? |
Die 10 Pilztipps
zur Pilzgattungslehre Giftpilze: Nehme nie Pilze, die nicht zu 100 % erkannt
werden können! 1. Nehme nie Pilze mit Knollen und häutiger Volva
(Knollenblätterpilze) = tödlich giftige Arten darunter! 2. Nehme nie kleine
Schirmlinge = tödlich giftige Arten darunter! 3. Nehme nie Pilze, die nicht
gut riechen. Es gibt einige Giftpilze darunter oder sie sind verdorben! 4.
Wer Stockschwämmchen sammelt, beachte: Es gibt den tödlich giftigen
Gifthäubling, der zwischen den anderen essbaren wachsen kann. 5. Gelblich
verfärbende Champignonarten, die nach Tinte oder Karbol riechen sind giftig.
6. Unter kleinen Pilzen im Wald, auf Wiese und im Garten können sich tödlich
giftige Pilze befinden. 7. Orange- oder rotbraune Lamellenpilze können
tödlich giftige Rauköpfe sein. 8. Meide grundsätzlich weiße Pilze mit weißen
oder hellgelben Lamellen; es könnten tödlich giftige Trichterlinge sein. 9.
Nehme nie Pilze, deren Huthaut radial aufreißt, das sind sogenannte Risspilze
(tödlich). 10. Pilze mit Schleier zwischen Hutrand und Stiel werden
Schleierlinge genannt, vermeide sie, viele sind tödlich giftig. |
Welche Tipps gibt es zu
Speisepilzen? |
Die 10 Pilztipps
zur Pilzgattungslehre Speisepilze! So können schnell einfache Gattungen
erkannt werden! Bedenke aber: Nur 100 % sicher erkannte Pilzarten dürfen
gegessen werden! 1. Röhrlinge mit Netz am Stiel können giftig oder
ungenießbar sein, ohne Netz sind sie meist essbar! 2. Wer Täublinge
(Frauentäubling, Speisetäubling) als Täublinge erkennen kann (Merkmale: kein
Ring, keine Knolle, keine Hüllreste, brüchiges Fleisch) = alle milden Arten
sind essbar! 3. Grüne und violette Farben bei Täublingen lassen immer Milde
erwarten und sind immer essbar. 4. Milchlinge (Lachsreizker, Fichtenreizker)
mit roter Mich sind immer gute essbare Bratpilze. 5. Milchlinge (Brätling,
Mohrenköpfe) mit weißer Milch und milder Milch sind essbar. 6. Wer
Riesenschirmlinge (Parasol, Safranschirmlinge) als Riesenschirmlinge erkennen
kann (wolliger Hut, verschiebbarer Ring, relativ beachtliche Größe). Alle
sind essbar, wenn sie gut riechen und nicht im Treibhaus oder auf dem
Komposthaufen wuchsen. Bei Zweifel die rötenden Arten meiden. Als Schnitzel
paniert sind sie sehr gute Speispilze. 7. Wer Champignons als Champignons
erkennen kann, kann alle essen, die angenehm pilzig oder nach Anis riechen
und nicht gilben. Sie dürfen nicht nach Karbol riechen und sich gelblich
verfärben. 8. Wer Leistlinge (Pfifferlinge, Totentrompete) als Leistlinge
(herablaufende Leisten (gelb bis grauschwarz), die fest mit dem Fleisch
verbunden sind) erkennen kann, findet in dieser Gattung nur Speisepilze.
Sogenannte Trompetenpfifferlinge wachsen übrigens Regional in Massen und
können im Herbst den Wintervorrat decken. 9. Wer Scheidenstreiflinge als
diese erkennen kann (keine Knolle unter der häutigen Volva, keinen Ring,
Riefung des Hutes um 1/3 des Radius) kann diese essen, egal welche Farben sie
haben. 10. In der Gattung Wulstlinge gibt es nur eine gute Speisepilzart, den
Perlpilz. Wer die vertikale Riefung des Ringes, Rötungen an den
Schneckenfraßlöchern, abwischbare bräunliche Schüppchen, rübenartige Knolle
ohne häutige Volva etc. beachtet, hat in der Pilzsaison immer seine Körbe
voll. |
Welche Ursachen
stecken dahinter, dass ich Pilze nicht vertrage und alle anderen Mittesser
hatten nach einer Pilzmahlzeit keine Probleme? |
Der Magen
reagiert gerne mit Unverträglichkeit, weil er diese Art von Nahrung nicht
kennt. Pilzarten die noch nie gegessen wurden, können daher bei manchen
Personen ein Gefühl von Unwohlsein bis hin zu Bauschmerzen auslösen. Diese
Reaktion dauert meist nicht lange an. Vergleich, wir würden in China
Insekten, Ratten oder Schlangen essen; wobei hier auch die Psyche eine große
Rolle spielen kann! Bei mehrmaligem Genuss verschwinden meist diese
Anzeichen. Eine Gefahr besteht zu keiner Zeit, da es sich mehr um eine
Umgewöhnungsreaktion handelt. |
Welche Wälder sind für Pilze gut
geeignet? |
Gute Wälder sind
Fichten-, Kiefern- oder Buchen-Kiefern-Mischwälder. Speisepilze sind in jedem
Wald zu finden. Nur schwankt das Angebot von Gegend zu Gegend. Das hat mit
verschiedenen Umwelteinflüssen sowie der Waldbewirtschaftung zu tun. Versuche
an einem nahen Ort, wo du heimisch bist, einen Pilzverein ausfindig zu
machen. Die helfen dir immer weiter Pilze zu finden, erkennen und auch zu
erlernen. |
Welcher Kilopreis ist für Steinpilze angemessen? |
Der Preis
variiert je nach Jahreszeit und Wachstumsquote. In Deutschland, Tschechien
und Österreich werden diese mit ca. 10-20 Euro pro Kilo angeboten! Kaufen
kannst du sie in offenen Stadtmärkten, Supermärkten oder Feinkostgeschäften. |
Welcher Pilz ist der giftigste Pilz der Welt? |
Der
Gewächshaushäubling (GALERINA SULCICEPS). Er soll fast die doppelte Giftmenge
des Grünen Knollenblätterpilzes enthalten. |
Welcher Pilz verursacht die meisten Todesfälle? |
Eindeutig der
Grüne Knollenblätterpilz, gefolgt vom Kegelhütigen Knollenblätterpilz. |
Welches Getier könnte sich in den Lamellen von essbaren Pilzen
einnisten? |
Käfer, Mücken,
Larven von verschiedenen Fliegenarten, Würmer (oft Drahtwürmer), kleine
Fliegen usw. Diese werden auch gern - MOBILE PROTEINE - genannt. Da Pilze
wenig Eiweiß enthalten, essen manche Leute dieses Getier mit. Zur Beruhigung:
Keine dieser Insekten ist giftig. Die Gefahr besteht aber, dass der Pilz
durch die mitgeschleppten Bakterien (dieser Insekten) schneller verdirbt.
Also putzen und Madenlöcher ausschneiden! Diese Maßnahme schützt vor
Durchfall. |
Welches ist der größte Pilz der
Welt? |
In "Malheur
National Forest" in Oregon, USA, wächst der größte Pilz der Welt. Der
Pilz ist immer als Ganzes zu sehen; so ist das Myzel dieses Pilzes 9
Quadratkilometer groß, 2400 Jahre alt und 600 000 Kilogramm (600 Tonnen)
schwer. Es ist ein Dunkler Laubholzhallimasch. Der größte Europäische
Hallimasch existiert in der Schweiz beim Ofenpass. Er ist ca. 800 Meter
im Ø und bedeckt eine Fläche
von 35 Hektar. Sein Alter wird auf etwa 1000 Jahre geschätzt. Der größte Fruchtkörper eines Pilzes stand in
einer schattigen Ecke im „Royal Botanic Garden“ = in Kew (London im Jahr
2003). Es war ein Ulmen-Porling (RIGIDIOPORUS ULMARIUS) mit einem 150 cm Ø
und 425 cm Umfang. Er wurde auf ein Gewicht von 284 kg geschätzt. |
Welches Mikroskop benötige ich zur
Pilzbestimmung? |
Ein Mikroskop
ist erst sinnvoll, wenn die Pilze auch makroskopisch über die
Gattungsmerkmale und Artmerkmale erlernt wurden. Ab diesen Kenntnisstand
sollte nicht gespart werden. Ein gutes Mikroskop gibt es kaum unter 1000 €.
Dieses muss auch für Vergrößerungen im 1000er Bereich mit Öl-Objektiv
ausgestattet sein. Der Umgang damit wird in diversen Seminaren angeboten.
Bevor ein Mikroskop gekauft wird, sollte zuerst ein Mikroskopier-Kurs besucht
werden, sonst macht es kaum Sinn in diese Materie einzusteigen. |
Welches zusätzliche und besondere Merkmal hat die Gattung
Amanitas (Wulstlinge, Scheidenstreiflinge)? |
Sie
besitzen an der Stielspitze zum Hutfleisch eine sogenannte Sollbruchstelle.
Beim Abknicken des Stiels knackt dies wie bei den Täublingen. Pilze mit
freien Lamellen, wie z.B. Dachpilze, Egerlinge machen dies ebenfalls. Stiel
leicht vom Fleisch trennbar. |
Wenn ein Pilz von Schnecken oder
Würmern befallen wird, muss er doch essbar sein - oder? |
Nein! Auf gar
keinen Fall! Tödlich giftige Knollenblätterpilze werden gern von Schnecken
oder Würmern befallen. Die Insekten besitzen ein Enzym, welches das
enthaltene Gift unwirksam macht. Leider fehlt den Menschen und den meisten
Tieren dieses Enzym. Für sie wirkt dieser Pilz deshalb tödlich! |
Wenn ich
Pfifferlinge im Wald finde, soll ich die kleinen stehen lassen und warten bis
sie groß geworden sind? |
Oft wachsen
Pfifferlinge an einem Strunk, ein bis zwei große und ein bis zwei kleine
Exemplare. Schneidet man nur die großen Pfiffi´s ab und lässt die kleinen am
Strunk, haben wir folgendes festgestellt: Die kleinen Pilze wachsen nicht
mehr weiter, werden braun und verfaulen am Strunk. Für lange Zeit werden an
dieser Stelle keine weiteren mehr folgen. Brachen wir aber den ganzen Strunk
ab und nahmen auch die kleinen Pilze mit, so fanden wir oft - je nach
Witterung - eine Woche später an derselben Stelle, d.h. am selben Myzel,
viele neue gesunde Pfifferlinge. Weiter stellten wir fest, dass unsere
Pfifferlingsplätze nach dieser Methodik jedes Jahr ertragsreicher waren,
obwohl wir verstärkt diese Plätze aufsuchten. Oft stimmt deshalb das Sprichwort, wenn es heißt: Ein
einmal erblickter Pfifferling wird nicht mehr weiterwachsen! Dieser Tipp gilt
natürlich nicht für alle Pilzarten! |
Wer kann mir sagen, wo ich Pilze in meiner Gegend finde? |
Die Plätze
selbst werden dir Bekannte nur selten verraten! Im Gegenteil, sie schicken
dich in einen weniger ertragreichen Wald. Gute Idee ist es, im Internet mit
Google Earth größere Waldgebiete in deiner Gegend zu suchen und später diese
Wälder zu erforschen. Je größer der Wald und je tiefer du in einen Wald
eindringen kannst, desto höher ist die Fundwahrscheinlichkeit. |
Wie bekomme ich Fliegenpilze oder auch andere Pilze weg von meinem
Garten? |
Ist zwar schade,
weil sie wunderschön sind, dennoch können wir diese Bedenken verstehen.
Versuche mit Kalk bzw. Kalkdünger diese zu bekämpfen. Gibt es in jedem
Baumarkt. Sobald die Bodenverhältnisse zu alkalisch werden, wird das
Fliegenpilz-Mycel zerstört und die Pilze bleiben aus. Sehr gut hierzu ist
Algenkalk. Du kannst in Wasser aufgelöst damit auch noch deinen Buchsbaum
besprühen. Damit entfernst du zusätzlich den Buchsbaumpilz (Cylindrocladium
buxicola) und auch den Buchsbaumzünsler
(Cydalima perspectalis). Er ist ein ostasiatischer Kleinschmetterling aus der
Familie der Crambidae und zerstört durch Fressattacken deren Raupen alle Buchsbäume. Auch gut zur
Vorbeugung geeignet! |
Wie empfindlich sind Pilzsporen? |
Viele Pilzsporen
sind frostunempfindlich. Auch nach jahrelangem Einfrieren können sie noch
aktiv werden. Ebenso sind Pilzsporen unverdaulich für Tier und Mensch. Sie
haben eine Schutzschicht, die auch die Magensäure nicht angreifen kann.
Genauso wirken diese Schutzmechanismen gegen Kälte. |
Wie entsorge ich Putzabfälle von
Pilzen am besten? |
In einen
nahegelegenen Wald fahren und die Putzreste verstreuen. Wenn eine Zeitung als
Unterlage verwendet wurde, kann diese eingegraben oder zusammengerollt unters
Laub gelegt werden, sie verrottet dort. Besser ist es Pilze zu putzen ohne
Zeitungsunterlage. Einfach Pilzreste in einen Korb legen und anschließend
Tisch mit einem Putzlappen abwischen. Die Pilzreste nun in einen Wald
streuen! Mit diesem Verfahren haben wir plötzlich Pilzarten in Wäldern
gefunden, indem wir diese zuvor noch nie sahen! Vielleicht doch etwas
nachgeholfen? Schließlich sind die Sporen (der Samen) in den Putzresten noch
enthalten, warum sollten diese also in den Müll? Wir wollen doch auch in
Zukunft noch viele Pilze finden! |
Wie entstehen Hexenringe? |
Hexenringe
entstehen von folgezersetzenden Pilzen, deren Myzel sich nahrungssuchend
kreisförmig ausbreitet. An den Rändern des unterirdischen Myzels entstehen
die Fruchtkörper, die dann kreisähnlich angeordnet erscheinen. |
Wie entstehen Pilze? |
Wenn der Samen
eines Pilzes (Spore genannt) an einen geeigneten Standort fällt, entsteht ein
kleiner Pilzstamm (Myzel), der aber nicht vermehrungsfähig ist. Bildet sich
in unmittelbarer Nähe dieses kleinen Pilzstammes ein zweiter Pilzstamm
(Myzel), der ein anderes Geschlecht hat, so verbinden sich diese beiden zu
einem Pilzgeflecht, welches wachstumsfähig und vermehrungsfähig ist.
Vergleich Mensch: Spore (weiblich) = Eizelle, Spore (männlich) = Spermien,
Substrat = Gebärmutter, Faktor Zufall = Vereinigung, Pilzmyzel mit Pilzen =
Baby!!! |
Wie erkenne ich
Giftpilze? |
Durch ihre
makroskopischen Merkmale wie Aussehen, Farbe, Größe sowie durch Geruch und
Geschmack werden alle Pilze gegeneinander unterschieden. Ein Unterscheiden
ist immer eine Erfahrungsangelegenheit. Sicher giftige von essbaren Pilzen
unterscheiden zu können, ist nur mit viel Übung (Bild und Textvergleich in
Pilzbüchern) sowie einem Pilzberater, der dir zeigt wie welche Art
unterschieden werden, möglich. |
Wie erkenne ich
Täublinge? |
Täublinge haben
brüchiges Fleisch, keine Knollen und keinen Ring. Die meisten haben nur
wenige Zwischenlamellen (außer die Schwärztäublings-Arten). Die Hutfarben
sind aber sehr individuell. Deshalb sollte lieber gekostet werden. Alle
milden Täublinge sind essbar. Übrigens, das gleiche gilt für Milchlinge!
Warnung! Auch Knollenblätterpilze (Amanitas) können brüchig sein. Sie
besitzen an der Stielspitze zum Hutfleisch eine sogenannte Sollbruchstelle.
Beim Abknicken des Stiels knackt dies wie bei den Täublingen. |
Wie ernähren sich
Pilze? |
3
Haupternährungsarten: Symbiosepilze (Nahrungsaustausch zwischen Baum/Pflanze
und Pilz), Parasitenpilze (kranke Bäume werden gefressen) und Folgezersetzer (tote
Bäume/Pflanzen werden aufgelöst). |
Wie funktioniert
das Einfrieren von Pilzen? |
1. Möglichkeit -
so machen es wir! Pilze putzen, in Plastiktüte geben, Datum und Pilzart (gut,
mittel, sehr gut) anschreiben und bei mindestens -20 Grad einfrieren. 2.
Möglichkeit - besonders gut für Pfifferlinge, weil diese sonst zäh werden.
Pilze putzen, in der Pfanne kurz aufkochen (blanchieren) - einfrieren -
fertig! |
Wie funktioniert
das Silieren von Pilzen? |
Es funktioniert
wie das Herstellen von Sauerkraut. |
Wie funktioniert
das Trocknen von Pilzen? |
1. Möglichkeit
und beste: Trockenautomat. 2. Möglichkeit: Backofen bei 40 - 50 Grad ca. 24
Stunden trocknen lassen und zwischenzeitlich wenden, bis sie knochentrocken
sind. Niemals heißer als 55 ° C, da sie ab dieser Temperatur geschmacksarm
werden. 3. Möglichkeit: Pilze trocknen durch Sonneneinstrahlung. Vorsicht:
die Pilze müssen schnell trocknen und immer wieder gewendet werden, sonst
entstehen diverse Schimmelbildungen und die Pilze sind unbrauchbar. |
Wie funktioniert der Ablauf des
Einweckens/Einmachen von Pilzen? |
Pilze in ein
Glas geben, mit Wasser auffüllen und etwas Salz beigeben. Deckel schließen
und 20 Min. bei über 80 Grad im Einweckautomat, Backrohr oder gefüllten Topf
mit 20 % Wasser am Boden und geschlossenem Deckel einwecken. 6 Stunden
abkühlen lassen und anschließend nochmals 20 Min. bei über 80 Grad einwecken.
Durch den zweiten Einweckvorgang werden eventuell noch resistente Bakterien
abgetötet, die Fäulnis verursachen könnten. |
Wie funktioniert die Herstellung
von Pilzbutter? |
Man nehme 20
Gramm grob gemahlene getrocknete Pilze in 50 Gramm Butter ca. 10 Minuten bei
schwacher Hitze unter Rühren "schäumen" und Fett aufsaugen lassen,
abgekühlt mit 250 Gramm guter, weicher Butter verquirlen und mit etwas Salz
(feingemörsert) abschmecken. Fertig! Anmerken möchten wir noch, dass „weiche“
Pilze besser geeignet sind wie festfleischige Pilze (z.B. Morcheln,
Pfifferlinge, Glucken), da diese schlechter das Fett aufnehmen und recht hart
bleiben. Diese also eher vorher feiner zerhacken oder mahlen. Bei einigen
Pilzarten sollte man wegen hitzelabiler Gifte besonders auf gründliches
Durcherhitzen achten: Z.B. Perlpilz, Morcheln… Die Haltbarkeit dürfte sich an
der von Butter orientieren (ranzig werden), im Kühlschrank also recht lange,
eingefroren sehr lange! |
Wie heißt der größte Speisepilz der Welt? |
Die größten
Speisepilze sind die Termitenpilze. Einige können über einen Meter
Durchmesser erreichen. Meist sind sie in Afrika: Namibia, Südafrika, Sambia,
Tansania aber auch in anderen Ländern wie Australien, Malaysia, Indien,
Kolumbien und den Philippinen auf Termitenhügeln zu finden. Sie gelten bei
der einheimischen Bevölkerung als sehr wohlschmeckend. Sie sind Symbiosepilze
zu den Termiten. In ihren Hügeln fördern sie dessen Myzel Wachstum und
ernähren sich von Bestandteilen des Pilzes. |
Wie hoch ist der
Eiweißgehalt von Pilzen? |
Pilze enthalten
nur etwa 2-3 % Eiweiß. Das entspricht etwa dem von Gemüse. Das ist sehr
gering, Fleisch dagegen hat das 10fache an Eiweißgehalt! |
Wie hoch ist die Fehlerquote der
Daten bei der App oder im Buch? |
Leider gibt es
ständige Änderungen in den lateinischen- und deutschen Namen, DNS-Analysen,
chemische Untersuchungen und Neuigkeiten der Wissenschaft. Neue Daten werden
so schnell wie möglich eingearbeitet, sodass Fehler gering-gehalten werden.
Eine Quote über 95 % versuchen wir anzustreben; d.h. wir werden nie 100 %
Richtigkeit erreichen können. Deshalb bitten wir: Teilt uns Fehler und neue
wissenschaftliche Erkenntnisse mit, egal welcher Art. Wir garantieren diese
sofort zu prüfen und einzuarbeiten und sind für die Mithilfe sehr dankbar. |
Wie kann ich die Sporenpulverfarbe feststellen? |
Pilzhut vom Stiel
trennen. Mit den Lamellen oder Röhren nach unten auf ein weißes Blatt Papier
legen, wenn dunkles Sporenpulver erwartet wird. Auf ein dunkles Papier legen,
wenn du weißes bzw. helles Sporenpulver vermutest. Gute Idee ist auch
folgende Möglichkeit: Lege den Hut immer zur Hälfte auf ein weißes und zur
Hälfte auf ein dunkles Blatt. Glas oder Becher darüberstülpen und einige
Stunden abwarten. Es bildet sich auf dem Papier ein Sporenabdruck mit
entsprechender Farbe. Alte Pilze oder zu junge Pilze sind dazu wenig
geeignet, weil sie keine Sporen abwerfen. |
Wie kann ich meine
Kühltruhe enteisen, ohne dass meine Pilze antauen? |
Schon leicht
angetaute Pilze können unter Umständen unbrauchbar werden. Deshalb ist ein
Auftauen in der warmen Jahreszeit nicht angesagt, es sei denn, es steht ein
zweiter Eisschrank zu Verfügung. Kühlschränke werden am besten in den
Wintermonaten enteist. Bei einer Außentemperatur von minus 10 Grad oder
niedriger einfach Inhalt in einen Wäschekorb und ab damit ins Freie. |
Wie kann ich Pfifferlinge konservieren? |
Bis vor kurzem
waren wir noch der Meinung, dass Pfifferlinge nicht getrocknet werden können.
In Tschechien bewiesen sie uns das Gegenteil. Sie sind durchaus weiterhin
schmackhaft, vor allem als Suppenpilze. Aber ansonsten ist die beste Methode:
Pfifferlinge mit Flüssigkeit 5 Minuten kochen und mit der Flüssigkeit
einfrieren. Konservierung in Gläsern ist auch eine Möglichkeit: Glas mit
Pfifferlingen und Wasser füllen und Schraubdeckel drauf, das ganzes Behältnis
20 Minuten kochen lassen. Diesen Vorgang nach 6 Stunden wiederholen, damit
alle Mikroorganismen auch sicher abgetötet wurden. |
Wie kann ich
Pilzvergiftungen verhindern? |
1. Nur frische
Pilze sammeln! Oder esst ihr gerne verdorbenes Fleisch? 2. Alte schwabbelige
wurmdurchlöcherte Pilze sind verdorben, es fand bereits eine Eiweißzersetzung
statt. Also diese gleich im Wald lassen! 3. Ganz kleine noch verschlossene
Pilze wegen Verwechslungsgefahr meiden. Lebensgefahr! 4. Luftige Körbe oder
ähnliches beim Sammeln verwenden. Niemals Plastiktüten! Wie lange hält es
wohl ein Mensch mit einer Plastiktüte über den Kopf aus? 5. Pilze sollten
schon beim Sammeln grob gesäubert und nach dem Sammeln sofort sauber geputzt
werden, spätestens jedoch am Folgetag. Bedenke! Je länger man wartet umso
satter werden die Maden! Auch vollständig madenfreie Pilze sind oft am
nächsten Tag nur noch 50 % verwertbar! 6. Nur Pilze in den Korb legen, die zu
100 % als essbar erkannt wurden. Die Krankenkasse wird es danken! 7. Durch
Veranstaltungen (Pilzexkursionen) von Pilz- oder Naturschutzvereinen kann das
Breitenspektrum von essbaren Pilzen schnell erweitert werden. Hier sollten
auch Pilze mitgenommen werden, die selbst durch eigene Literatur schon mal
sicher bestimmt, aber aus Unsicherheit noch nicht gegessen wurden. 8. Essbare
Pilze, die tödlich giftigen Arten ähneln, sind immer zu meiden. Sie gehören
niemals in einen Speisepilzkorb, wenn sie zur Bestimmung mitgenommen werden.
Solche Pilze immer in einem verschlossenen Behälter unzugänglich von den
anderen Pilzen getrennt aufbewahren. Übrigens! Für Giftpilze gibt es gute
Literatur, die das Erkennen erleichtert! 9. Pilze immer länger als 10 Minuten
kochen, Hallimasch mind. 20 Minuten und Kochwasser wegschütten! 10.
Pilzmahlzeiten können aufgewärmt werden, aber folgendes ist zu beachten: Nach
dem Abkühlen gehören sie in den Kühlschrank; hier bei etwa 4-8 Grad kühl
lagern. Max. Lagerzeit 24 Stunden und niemals in Metallbehältern lagern.
Metalle oxidieren mit den Pilzen und entwickeln Giftstoffe. Deshalb stammt
auch der Spruch, dass Pilze nicht aufgewärmt werden dürfen. Früher wurde viel
Kupfer- und Alugeschirr benutzt, dieses löste bei falscher Lagerung Eiweißzersetzungsprozesse
aus, weshalb Personen krank wurden. Eingefroren zubereitete Pilze können zwar
noch einmal aufgewärmt werden, sie sollten nicht nochmals eingefroren werden!
11. Unbekannte Pilze niemals essen. Es gibt Pilzberatungsstellen. Hier können
Pilze zur Artenbestimmung vorgelegt werden. Wenn ein Pilz hierbei nicht als
essbar freigegeben wird, darf er nicht verwendet werden. Die
Pilzsachverständigen sind immer auf dem neuesten Informationsstand - leider
sind das die Pilzbücher nicht immer! 12. Eigene Vorsicht ist immer der beste
Schutz. Mutig einfach Pilze zu essen ohne sichere 100 %-ige Bestimmung, ist
schon oft tödlich verlaufen und wird auch wieder jedes Jahr seine Opfer
fordern. Es gibt - junge mutige - Pilzkenner aber keine - alten mutigen - Pilzkenner! |
Wie kann ich
schmutzige Finger im Wald sofort reinigen? |
Hierzu eignet
sich die Huthaut von Perlpilzen besonders. Die enthaltene Feuchtigkeit und
Inhaltsstoffe können vorzüglich zum Fingerreinigen verwendet werden. Erde und
Farbstoffe von Pilzen auf den Fingern werden schnell gelöst. |
Wie kommt es, dass aus meinem Blumentopf Pilze wachsen? |
Es sind Sporen
(mikroskopisch kleine Samen) über die Luft oder via die Blumentopferde zu
deinen Blumen gelangt. Diese bildeten ein Pilzmyzel in der humusreichen Erde.
Und was du siehst, sind seine Fruchtkörper. Immer schön und meist vollkommen
harmlos für Mensch und Pflanze. Natürlich sind sie nicht zum Verspeisen
geeignet, aber lass sie doch leben, sieht doch immer wieder schön aus, eigene
Pilze im Wohnzimmer zu haben! |
Wie lange brauchen Pilze um zu wachsen und eine entsprechende
Größe zu erreichen? |
Es liegt an
vielen Faktoren und an der Pilzart an sich! Steinpilze können – wenn alle
Faktoren passen – innerhalb einer Stunde um 8 cm in die Höhe schießen. Für
eine Größe von ca. 20 cm Ø bedarf es dennoch oft einige Tage. Das liegt an
der Energie des Pilz-Myzels, dessen Nährstoff- und Mineralhaushalt es
zulässt, entsprechend viele oder große Nachkommen zu bilden. Einige Pilze wie
etwa Pfifferlinge bedürfen viele Stunden bis Tage, wenn nicht gar Wochen um
eine stattliche Größe erreichen zu können. Wiederum gibt es Baumpilze die
erst nach 3 Jahren vollständig ausgewachsen sind. Der Spruch – einen Pilz
einmal gesehen, so wächst er nicht mehr hat folgenden Grund. Pilze wachsen
immer nur in einem Schub, das heißt: Stoppt dessen Wachstum, verhärtet sich
das darin enthaltene Chitin und der Pilz kann kaum noch größer werden. Wann
der Stopp sattfindet ist leider nicht ersichtlich! Deshalb ist ein Abwarten
oft/meist sinnlos! Die entsprechenden mobilen Proteine (Maden, Schnecken)
sind in übrigen auch sehr fleißig und sorgen schnell für die Entfernung des
Pilzes, wenn wir es nicht tun. |
Wie lange dürfen
Pilze eingefroren werden? |
Die
Einfrierdauer bei ca. -18 Grad C. beträgt etwa 12 Monate. Einzige Ausnahme
ist der Samtfussrübling - ein Winterpilz! Da er auch bei Minustemperaturen
wächst, verdirbt er schneller. Hier würden wir 3 Monate nicht überschreiten
lassen. Aber ein Winterpilz sollte man sowieso frisch essen. |
Wie lange sind
Pilze haltbar? |
Frische Pilze sind
so lange haltbar bis sie einen unangenehmen Geruch annehmen, schimmeln oder
weich und schwabbelig werden. In der Regel können kühl und luftig gelagerte
Pilze einige Tage überstehen. |
Wie lange sollen
Pilze gekocht werden? |
Meist so ca. 10
Minuten, außer dem Hallimasch. Diesen mindestens 20 Minuten kochen, Wasser
wegschütten, erst dann ist jegliche Verwertung möglich! |
Wie lange sollten getrocknete Pilze
vor deren Verwendung eingeweicht werden? |
Die besten
Ergebnisse erzielten wir bei 3-5 Stunden Einweichzeit. Ein Geschmacksverlust
tritt nicht ein. Das Wasser sollte mitverwendet werden. Guter
Geschmacksbegleiter! Ideal ist es auch, die Pilze zu zermahlen und als eine
Art Pilzpulver zu verwenden. Bei Pilzpulver ist keine Einweichzeit notwendig.
Dieses kann sofort in die Soße gegeben werden. Aber immer kurz aufkochen
lassen, da pulverisierte Pilze immer noch rohe Pilze sind! |
Wie lässt sich
eine Verwechslung mit giftigen Pilzen vermeiden? |
Sammle
nur Pilze, die du sicher erkennst. Sei
kein Versuchskaninchen und vertraue hierzu niemanden, außer geprüfte
Pilzberater oder Pilzsachverständige. Röhrlinge (Schwammpilze) sind schon mal
niemals tödlich giftig. Fang bei
dieser einfachen Gattung das Lernen an. Bedenke aber auch hier sind
Magen-Darm-giftige Arten enthalten. Verwende niemals Pilzapps oder Pilzbücher
nur zur Pilzbestimmung für den Speisepilzverzehr. Nur in unserer Region gibt es über 5000
Pilzarten. Zu groß ist hierzu das Risiko einer Verwechslung. Fotoerkennung per Pilzapp ist nur ein
Kinderspielzeug und kann maximal eine kleine Hilfe darstellen. Die
Erkennungsfunktion für Kochzwecke zu verwenden, ist lebensgefährlich! Alle
Apps sind hierzu „noch“ ungeeignet. Schaue lieber, ob es öffentliche
Pilzexkursionen, Pilzseminare oder Pilzausstellungen in deiner Nähe gibt.
Dort können deine Pilze den Experten vorgelegt werden, der diese erklärt, zum
Verzehr freigibt und gefährliche Verwechslungsgefahren erläutert. Nütze diese
Gelegenheiten! Vermeide
Lamellenpilze. Darunter sind viele tödliche Arten. Vor allem weiße Pilze
bergen eine große Gefahr. Wer Champignon sammelt, sollte immer darauf achten,
dass die Lamellen hierzu nie reinweiß sein dürfen. Oft können sich darunter
tödliche Pilze wie Knollenblätterpilze oder Pantherpilze verbergen. |
Wie putze ich
Pilze richtig? |
Putztipps:
Zuerst Schmutz, Nadeln und faule unansehnliche Teile entfernen. Dies am
besten schon im Wald. Bei jungen Röhrenpilzen kann die Röhrenschicht (der
Schwamm) erhalten bleiben. Bei Älteren soll - muss aber nicht - diese
entfernt werden. Bei Pilzen - wie bei vielen Täublingsarten - ist es gut,
wenn die Huthaut entfernt wird, da diese zäh werden kann. Die Huthaut schon
im Wald abzuziehen empfehlen wir beim Kuhmaul, Goldröhrling und
Grünspanträuschling. Sie haben sehr schleimige Hüte. Im Übrigen wird dadurch
der Pilz sauberer. Alte, wässrige Pilze sollten nicht verwendet werden. Schon
ein kleiner wässriger Pfifferling kann das ganze Gericht verderben, weil
dieser einen erdigen Geschmack haben kann. Hier ist oft auch eine
Geruchsprobe angesagt. Alle Pilze, die einen unangenehmen Geruch wie muffig,
erdig, faulig haben, sollten nicht verwenden werden. Sie sind es nicht wert,
ein Gericht zu ruinieren! Bei Austernseitlingen ist die Huthaut sehr zäh und
kann nur schwer entfernt werden. Hier empfehlen wir, den Pilz sehr dünn
aufzuschneiden. Pfifferlinge oder harte Pilzarten werden zuerst in Wasser
gelegt, anschließend in Mehl getaucht. Das Mehl haftet am Schmutz. Dann
wieder ins Wasser geben und das Mehl löst sich zusammen mit dem Schmutz vom
Pilz. Übrig bleibt ein sauberer Pilz! Röhrlingsarten und weiche Pilzarten
eignen sich nicht, mit Wasser gereinigt zu werden, da sie sich stark mit dem
Wasser aufsaugen und dadurch schwabbelig werden. Werden viele Arten
gesammelt, empfehlen wir folgendes: Pilze nach Arten sortieren. Jede Person
putzt eine Art. Oder zweite Möglichkeit: Eine Person putzt grob vor und eine
zweite Person übernimmt die Nachreinigung. Auch hier gilt: Es ist besser, Art
für Art zu putzen. Erstens kann sich nicht so leicht ein ähnlich aussehender
Giftpilz einschleichen und zweitens geht alles sauberer und flotter
vonstatten! Einfach mal ausprobieren! Und was mache ich jetzt mit den
Abfällen? Wir machen folgendes: Putzresten in Pilzkorb legen. In einen
nahegelegenen Wald fahren und die Putzreste verstreuen. Mit diesem Verfahren
haben wir plötzlich Pilzarten in Wäldern gefunden, in denen wir sie noch nie
sahen. Vielleicht doch etwas nachgeholfen? Schließlich sind die Sporen (der
Samen) in den Putzresten noch enthalten, warum sollten diese in den Müll? |
Wie schnell wachsen Steinpilze? |
Je nach
Feuchtigkeit, zwischen 1 Stunde und 5 Tagen. Es gab schon Erlebnisse, da
wuchsen Steinpilze innerhalb einer Stunde um 8 cm. Dieses erlebten wir in
Tschechien nach optimalen Wärme- und Feuchtigkeitsverhältnissen. |
Wie schwer und groß können
Steinpilze werden? |
Es gibt
Steinpilzfunde von über 3,5 kg. Sowie Hutdurchmesser von über 40 cm Ø. Die
Geschwindigkeit des Wachstums kann bei optimalen Witterungsverhältnissen über
10 cm Höhe innerhalb einer Stunde betragen. |
Wie sind makroskopisch und mikroskopisch die rotporigen
Röhrlinge unterscheidbar? |
Die wichtigsten
Unterscheidungsfaktoren von rotporigen Röhrlingen sind folgende: Blasshütiger
Purpurröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch nur
Hut blauend (RUBROBOLETUS RHODOXANTHUS = Sporen 10-15 x 4-5,5 µm, ellipsoid zu
spindelförmig, Amylonreaktion schwach positiv). Blaufleckender
Purpurröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark
blauend (IMPERATOR
RHODOPURPUREUS = Sporen 10-15
x 5-6 µm, Amylonreaktion positiv). Büscheliger
Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark
blauend (EXSUDOPORUS
PERMAGNIFICUS = Sporen 12-16 x
5-7 µm, Amylonreaktion negativ). Dupains Hexenröhrling = Huthaut nicht blauend, ohne Netz
am Stiel, Fleisch etwas blauend (BOLETUS DUPAINII = Sporen = 9-17 x 4-8 µm, Amylonreaktion
negativ). Falscher
Satansröhrling = Geruch Liebstöckel, Zichorien oder Sellerie, Huthaut nicht
blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (RUBROBOLETUS LEGALIAE
= Sporen 11-17 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion
positiv). Flockenstieliger
Hexenröhrling = Huthaut blauend,
ohne Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (NEOBOLETUS LURIDIFORMIS = Sporen 12-18 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion negativ). Gelbhütiger Purpurröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch
stark blauend (IMPERATOR
LUTEOCUPREUS = Sporen
10,5-14.5 x 4,5-6 µm, Amylonreaktion
positiv). Glattstieliger
Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch stark
blauend (SUILLELLUS QUELETII =
Sporen 8,8-15,2 x 4,4-7,5 µm, Amylonreaktion stark positiv). Kurznetziger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am
Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (SUILLELLUS
MENDAX = Sporen 13,2-15,5 x
4,5-5,7 µm, spindelig Amylonreaktion positiv). Netzstieliger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am
Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (SUILLELLUS
LURIDUS = Sporen 11-18 x
4,5-7,5 µm, spindelig, Amylonreaktion stark positiv). Ochsenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am
Stiel, Fleisch stark blauend, später rötend (IMPERATOR TOROSUS = Sporen 12-17,5 x 5-7 µm, Amylonreaktion
stark positiv, Huthaut blauend). Satansröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz
am Stiel, Fleisch nur wenig blauend (RUBROBOLETUS SATANAS = Sporen 9,5-15 x 3,5-7 µm, elliptisch,
glatt, Amylonreaktion negativ). Weinroter
Purpurröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch etwas
blauend (SUILLELLUS RUBROSANGUINEUS = Sporen 12-18 x 4,5-6,5 µm,
Amylonreaktion positiv). Wolfsröhrling =
Huthaut
nicht blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (BOLETUS LUPINUS = Sporen
11-17 x 4,5-6 µm,
Amylonreaktion negativ). Zweifarbiger
Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch stark
schwarz-blauend (NEOBOLETUS
ERYTHROPUS SSP. DISCOLOR = Sporen,
12-19,3 x 4.5-7 µm, Amylonreaktion negativ). |
Wie verhalte ich
mich im Wald beim Pilze sammeln richtig? |
Keine
kleinen Bäume zertreten. Wenn du die Bäume zerstörst, zerstörst du die
Zukunft deiner Pilze. Keine
Pilze zertreten oder zerstören. Sie sind sehr nützlich für die Natur und den
Bäumen. Es wird davon ausgegangen, dass allein durch die Anwesenheit von
Symbiosepilze der Baum um ein Drittel schneller wächst und weniger anfällig
für Schädlingsbefall ist. Keine
Pilze sammeln nach Dunkelheit. Um die Wildtiere zu schützen ist es verboten
nachts Pilze zu sammeln. Sehr
dichtes, verwachsenes Unterholz meiden. Dieser Bereich dient dem persönlichen
Bereich der Wildtiere. Lasse ihnen diesen Schutzbereich! Pilze wirst du
sowieso kaum oder nur mit erheblichem Aufwand finden. Sammle
nicht Pilze bei Sturm und Gewitter. Äste oder sogar Bäume können auf dich
stürzen. Sammle
nie, in Bereich von Waldarbeiten. Zu groß ist die Gefahr, dass Äste, Splitter
oder gar Bäume auf dich fallen. Zum Sammeln empfehlen wir offene und
weitmaschige Pilzkörbe. Die Pilze werden geschont und luftig transportiert.
Außerdem entweichen die Sporen sofort wieder durch die Öffnungen. Somit
verbreiten „wir -die Pilzsammler“, die Samen wieder im Wald. Plastikeimer
sind völlig ungeeignet. Dort kann es zu einem Hitzestau kommen und die Pilze
verderben. Obendrein wird hier jeglicher Sporenabwurf nach außen verhindert. Im
Notfall, wenn gerade mal kein Korb zur Hand ist, können Stofftaschen eine
Alternative darstellen. Sie sind atmungsaktiv und durch die kleinen Öffnungen
können auch dort zumindest noch einige Sporen entweichen. Plastiktüten
gehören zum Pilze sammeln verboten. Nicht nur, dass keine einzige Spore
entweichen kann, sondern die ganzen Pilze verderben durch den Hitzestau. Die
häufigsten Pilzvergiftungen entstehen durch die Eiweißzersetzung wegen
falscher Lagerung. Man nennt diese Vergiftung „Unechte Pilzvergiftung“. Schließlich kann der Pilz hierzu nichts,
sondern du verursacht dadurch nichts anderes wie eine Lebensmittelvergiftung.
Thema Abscheiden/Herausdrehen: Schadet
es dem Pilzmyzel und zukünftige Pilzfunde? Nein, es ist egal, welche Methode
man anwendet! Dies ist vergleichbar mit einem Apfelbaum. Wenn der Apfel samt
Stängel vom Baum gepflückt wird, macht es dem Baum gar nichts aus. Wird aber
der ganze Ast abgebrochen, braucht er länger, bis er sich regeneriert hat.
Möglicherweise kann sogar der Baum absterben und so ist es auch mit dem
Myzel. Abschneiden ist vergleichbar mit Apfel ohne Stängel vom Baum zu
pflücken - auch eine gute Methode! Nur bei Pfifferlingen empfehlen wir das
herausdrehen, weil wir festgestellt haben, dass nach dem Abschneiden der
Stielrest verfault und es länger dauert bis neue nachwachsen. Fazit:
Vorsichtiges Herausdrehen ist genauso unschädlich für das Pilzmyzel, wie das
Abschneiden! |
Wie verhindere ich, dass nach dem
Trocknen die Restfeuchtigkeit eine Schimmelbildung im geschlossenen Glas
auslöst? |
Gebe etwas Salz in
das geschlossene Glas, in dem die getrockneten Pilze aufbewahrt werden. Salz
entzieht die Restfeuchtigkeit bei den Pilzen und ist neutral im Geschmack!
Alternativ können auch Reiskörner verwendet werden, da auch diese
Feuchtigkeit binden. |
Wie viel Personen
erleiden im Jahr eine Pilzvergiftung? |
Leider ist die
konkrete Anzahl von Pilzvergiftungen nicht bekannt, weil keine Meldepflicht
für Ärzte und Krankenhäuser besteht. Schätzungen für Europa liegen bei etwa
10 000 pro Jahr, davon Deutschland geschätzt zwischen 500-1000 Fälle p.a. |
Wie viel Pilzarten
existieren in Europa? |
> 10000
Großpilzarten in Europa. Makroskopisch (mit bloßem Auge) eventuell
unterscheidbar. Mikroskopisch gibt es noch etwa die 3fache Menge von
Unterarten. Schimmelpilzarten > 100 000 und vermutet werden auch hier noch
die 3fache Menge von Unterarten. |
Wie viele Personen
sterben jedes Jahr an Pilzvergiftungen? |
Es wird
angenommen, dass jedes Jahr etwa 50 bis 60 Personen an einer Pilzvergiftung
versterben. 90 % davon wegen Knollenblätterpilzvergiftungen! Diese Zahlen
sind aber nur Schätzungen, weil es keine Meldepflicht für Pilzvergiftungen
gibt. Die Dunkelziffer wird wohl weitaus höher sein. |
Wie viele Pilze darf man im Wald
sammeln? |
In Deutschland
und Tschechien: Nur für den Eigenbedarf, d.h. maximal einen Korb. Darin
dürfen maximal 2 kg (eingeschränkt) geschützte Pilzarten enthalten sein. Das
heißt 30 kg pro Person wären laut Bundesartenschutzgesetz verboten. Einige
Bundesländer haben Sonderregelungen! Mit Sondergenehmigung der unteren
Naturschutzbehörde (Landratsamt) können auch größere Mengen für den Verkauf
gesammelt werden. Für jede einzelne Pilzart muss dabei nachgewiesen werden,
dass diese in Massen vorkommt und nicht gefährdet ist. In Österreich und in
der Schweiz ist das Sammeln von Pilzen in jedem Bundesland resp. Karton
verschieden geregelt. |
Wie werden
Pfifferlinge, die in den Lamellen voller Sand- und Erdreich sind, am besten
geputzt? |
Pfifferlinge vom
gröbsten Dreck befreien und in eine Schüssel Wasser legen, anschließend in
Mehl eintauchen. Das Mehl haftet so am Schmutz. Die Pilze wieder ins Wasser
geben. Das Mehl löst sich mit dem Schmutz vom Pilz. Übrig bleibt ein sauberer
Pfifferling! |
Wie werden Pilze
getrocknet? |
Am besten ist
das Trocknen im Dörrapparat. Ab 25 Euro gibt es diesen schon zu kaufen.
Weitere Möglichkeit: Im Backofen bei 40-50 Grad. Aber nie wärmer als max. 55
Grad, sonst werden sie nicht getrocknet, sondern gegart! Weitere
Möglichkeiten sind auf dem Heizkörper, auf dem Kachelofen, in der Sonne (am
Abend wieder hinein, weil sonst Feuchtigkeit gezogen wird) oder einfach auf
eine Zeitung ausbreiten - Lufttrocknen bei 15-20 Grad und mehr. Wichtig ist,
die Pilze müssen öfters gewendet werden. Zum einen, damit sie nicht am
Untergrund ankleben und zum anderen, damit sie von allen Seiten gleichmäßig
austrocknen. Dies alles so lang bis sie knochentrocken sind und beim
Umknicken zerbrechen. Vor dem Trocknen fein und dünn zerschneiden, damit der
Trockenvorgang schneller vonstattengehen kann. Wichtig! Sollte
Schimmelpilzbildung entstehen (sichtbar sein) müssen alle Pilze entsorgt
werden, da diese giftige (toxische) Substanzen bilden und zu heftigen
Vergiftungen führen. |
Wie wird die
Krause Glucke oder Breitblättrige Glucke am besten geputzt? |
Großes
eingewachsenes Astwerk und grober äußerer Schmutz gleich im Wald entfernen.
Zuhause in kaltes Wasser tauchen. Glucke in 1 cm längliche Scheiben schneiden
und in eine Schüssel Salzwasser legen. Jetzt kann der restliche Schmutz
leicht entfernt werden. Insekten werden durch das Salzwasser gelöst und
schwimmen auf der Wasseroberfläche. Eine weitere Möglichkeit ist die Glucke
im Ganzen kurz in kochendes Wasser tauchen. Die Glucke wird elastisch und
lässt sich dann unter fließendem Wasser bequem ausspülen. |
Wie wird Pilzpulver
gemacht und aus welchen Pilzen? |
Pilze trocknen,
bis sie knochentrocken sind. Mit einer Kaffeemühle diese Pilze so zerreiben,
bis nur noch ein feines Pulver bleibt. Wenn keine Mühle zur Hand ist,
empfehlen wir, die getrockneten Pilze so lange zu zerdrücken wie es geht, ev.
auch mit einem Wallholz. Je feiner der Staub desto besser. Für Pilzpulver
sind grundsätzlich alle Pilze geeignet, die auch als Trockenpilze gut sind.
Nur mit einem Unterschied: Bei Pilzpulver können auch Stiele mitverarbeitet
werden, die sonst nur sehr zäh oder faserig wären. Z.B. eignen sich sehr gut
auch die Stiele des Parasols (Riesenschirmlinge), Safranschirmlings,
Stockschwämmchens und den Rauchblättrigen Schwefelköpfen. Der Schwamm (die
Röhren), sollten bei den Röhrlingen wie Maronenröhrling, Steinpilz,
Butterpilz usw. nicht entfernt werden. Diese bilden eine sehr gute
Geschmacksverstärkung. |
Wie wirkt sich
Regen und Temperatur auf das Pilzwachstum aus? |
Regen über mehrere Tage von über 10 l/m²
ist optimal für ein gutes Pilzwachstum. Es entsteht auch eine Erhöhung der
Luftfeuchtigkeit; ein sogenanntes Dampfen der Wälder. Wassermengen über 80 l
(innerhalb einer Woche) verursachen eine Wachstumsbremse. Temperaturen
zwischen 10 und 25 ° C sind optimal, unter 5 ° C oder über 25 ° C =
rückläufiges Pilzwachstum. Ausgenommen hierzu sind Spätherbstpilze. Diese
benötigen tiefere Temperaturen aber ebenfalls viel Wasser. Je mehr Wind, desto schneller trockenen die
oberen Pilzmyzelschichten aus und das Pilzwachstum wird gehemmt. |
Wieviel Hirschtrüffeln müssen Wildschweine verzehren damit sie
den gesetzlichen Grenzwert von 600 Becquerel je Kilogramm (Bq/kg)
überschreiten? |
Selbstverständlich
liegt dies an der Strahlenbelastung der Hirschtrüffeln die je nach Region
unterschiedlich ausfällt. Berechnung: Bei Tieren kann man ähnlich ausgehen wie
beim Menschen, sodass folgender Annäherungswert für Wildschweine berechenbar
ist. Beispiel: Gewicht Wildschwein 50-80 kg. Natürliche Radioaktivität des
Körpers aufgrund natürlichen Ursprungs (K40) ca 80-120 Bq/kg = Mittelwert 100
Bq/kg. Belastung bei 1 kg Pilze mit 600 Bq/kg = 0,4 % der natürlichen
Belastung bezogen bei einem Ausgangsgewicht von 50 kg, bei 80 kg ist dieser
Wert das 1,6 fache. Natürliche Belastung 250 kg (bei 50 kg Gewicht) oder 400
kg Pilze (bei 80 kg Gewicht) entspricht = Wert 100 % der natürlichen
Belastung. Bei Faktor 600 Bq/kg = 6-mal über der natürlichen Belastung = 1500
kg. Das bedeutet, dass eine Verseuchung des Körpers mit Radioaktivität von
600 Bq/kg folgende Nahrungsaufnahme von Hirschtrüffeln entspricht bei einem
Wildschwein von 50 kg: 1500 kg Hirschtrüffel mit 600 Bq/kg. 150 kg mit 6000
Bq/kg. 50 kg mit 18000 Bq/kg was durchaus häufiger vorkommt. 32 kg mit 28000
Bq/kg wäre der bisher festgestellte Grenzwert von gefundenen Hirschtrüffeln.
Diese Werte entsprechen einem Verzehr von jeweils einem Jahr! Es wird
geschätzt, dass jedes Wildschwein ca. 80-250 kg Hirschtrüffeln pro Jahr in
der Natur findet und verzehrt. |
Wo finde ich
Pilzberatungsstellen oder Pilzberater? |
Direkt in
unserer App - Pilze 123 - unter - Experten. Im Internet können Vereine oder
einzelne Pilzsachverständige erfragt werden. Bei einem Vergiftungsfall liegen
den Krankenhäusern und Landratsämtern Listen der DGfM (Deutschen Gesellschaft
für Mykologie) über Anschriften der Pilzsachverständigen vor. Nicht jeder
Pilzsachverständige übt im Rahmen seiner fachlichen Kompetenz eine
Pilzberatung durch, er ist aber in der Regel Ansprechpartner bei
Pilzvergiftungen. |
Wo sind die besten
Wald-Aussichten Pilze aktuell zu finden? |
Tipp! Bei großer
Trockenheit sollte man versuchen Pilze in Nord- oder Westhängen von Wäldern
zu suchen. Dort hält sich die Feuchtigkeit etwas länger und die
Erfolgsaussichten sind dadurch größer. Auch Bachläufe und moosige feuchte
Moore sind bei großer Hitze besser geeignet Pilze zu entdecken. Bei sehr nassen
oder kaltem Wetter eignen sich mehr die Süd- und Osthänge sowie trockene
Nadel-, Laub- und Mischwälder. Dort ist meist immer zu wenig Feuchtigkeit.
Sobald es über längere Zeit dort anders ist versuchen die dort vorhandenen
Pilzmyzelien Fruchtkörper zu bilden. |
Wo und wann wachsen Spitzkegelige
Kahlköpfe am besten? |
Die
Wachstumszeit ist Frühsommer bis Spätherbst. Das mag alles gut sein, wenn
diese nur für Informationszwecke gesammelt werden. Ansonsten können wir nur
sagen, dass es einige tausend Personen gibt, die durch Rauschpilzgenuss eine
Phobie entwickelt haben und in ärztlicher und medikamentöser Behandlung
stehen. Etwa ein Drittel davon ist dauerhaft in Kliniken untergebracht. Das
ist es sicherlich nicht wert? |
Wo wachsen Pilze? |
1. Art Pilze
sind Folgezersetzer: Sie zersetzen totes Holz, Baumstümpfe, Äste, im Boden
vergrabene Tannenzapfen oder einfach nur Gräser oder Blätter. Sie sind nicht
auf einen bestimmten Baum angewiesen, weshalb Folgezersetzer leicht zu
züchten sind. Egerlinge (Champignon), Austernseitlinge und Hallimasch (mal
als Folgezersetzer, mal als Parasitenpilz), Fichtenzapfenrübling,
Träuschlinge usw. 2. Art sind Symbiosepilze, auch Mykorrhizapilze genannt.
Dies sind Pilze, die eine Symbiose (Zusammenleben) mit Bäumen, Sträuchern
oder Gräsern eingehen. Pilze helfen dem Symbionten Mineralien aufzunehmen, im
Gegenzug bekommt der Pilz Zucker, den er nicht selber produzieren kann.
Milchlinge, Dickröhrlinge, Täublinge, Pfifferlinge, Wulstlinge
(Knollenblätterpilze) und Schleierlinge sind Symbiosepilze und können ohne
Symbionten nicht existieren. Die 3. Art sind Parasitenpilze, also zerstörende
Pilze! Sie befallen kranke Bäume und zerstören meist sein Kernholz mit Braun-
oder Weißfäule. Schwefelporling, Judasohr, Schuppenporlinge,
Leberreischlinge, Austernseitlinge sind einige der essbaren parasitären
Pilze. |
Woran liegt es, dass das ganze Pilzgericht
einen erdigen modernden Geruch und Geschmack hat? |
Die Hauptursache
dafür ist, dass Pfifferlinge, die schon etwas vermodert, feucht und alt
geerntet wurden, sich darin befanden. Daran riechen ist immer die beste
Methode, solch eine Misere zu verhindern. Eingefrorene Pfifferlinge
verstärken diesen Modergeruch noch. Deswegen Pfifferlinge besser nicht
einfrieren. Ebenso schrecklich modernden Geschmack können Schwärztäublinge,
Braune Stäublinge oder alte Horngraue Rüblinge haben. Aber sie verbreiten
diesen Geschmack nicht auf das ganze Pilzgericht, sondern nur auf das
einzelne Stück Pilz selbst. Unwohlsein nach Verzehr oder giftige Auswirkungen
bei solchen Moderpilzen stellten wir bisweilen nicht fest. |
Woran liegt es,
dass Samtfußkremplinge als GIFTIG bezeichnet werden? |
Sie werden immer
noch mit dem Kahlen Krempling verwechselt, der durchaus zu schweren
Vergiftungen führen kann. Der Samtfußkrempling ist wie viele andere Pilze
auch roh giftig (Blutzersetzend) aber gekocht unbedenklich essbar. Diese
toxischen Substanzen werden nach dem Kochen neutralisiert und er bekommt
einen säuerlichen Geschmack. Bei normaler Zubereitung ist der
Samtfußkrempling nicht schmackhaft und sollte nicht Verwendung finden. Mit besonderer Zubereitung kann er als
Wurstsalatpilz lecker zubereitet werden: Die Samtfußkremplinge sollten 15
Min. abgekocht werden. Am besten sogar 2 x 10 Min. und jedes Mal soll das
violette Kochwasser weggeschüttet werden. In ein anderes Gefäß Wasser,
Zucker, Essig, Öl, Zwiebeln, Salz, Knoblauch, Paprika vermengen, die Pilze
hinzufügen und einige Stunden ziehen lassen - fertig! |
Zu welcher
Jahreszeit wachsen die Pilze am besten? |
Juli bis Oktober
sind die ertragreichsten Monate, vorausgesetzt, die klimatischen Verhältnisse
wie Wärme und Feuchtigkeit passen! |
Zu welcher Uhrzeit sollten Pilze
gesammelt werden? |
Es ist egal ob
morgens oder abends. Die Pilze wachsen rund um die Uhr, falls alle Faktoren
passen. Gut ist es, wenn die Sonne nicht blendet. Bei sonnigem Wetter ist um
die Mittagszeit die idealste Sammelzeit. Bei bedecktem Wetter ist der ganze
Tag ideal. |
|
|
Fachausdrücke Pilze: |
Glossar: |
Aberration |
Prismen-Effekt = Farbfehler, jede Farbe wird unterschiedlich
abgelenkt. |
Abkürzung s.l. |
= lateinisch: sensu lato, im weiteren Sinne. Es kennzeichnet
formenreiche Arten und schließt Kleinarten mit ein. |
Abortiv |
Fehlentwickelt. |
Abstract |
In englischer Sprache geschriebene Zusammenfassung einer
wissenschaftlichen Studie, auch als Summary bezeichnet. |
Abundanz |
Häufigkeit einer Art in einem Gebiet angibt, z.B. sehr selten,
zerstreut, selten, vereinzelt, verbreitet, massenhaft, häufig, sehr häufig,
extrem viele, im Überfluss usw. |
Abwurfpräparat |
Sporenabdruck: Man legt einen Pilzhut mit der Fruchtseite
unten auf ein weißes Blatt Papier und stülpt ein Glas darüber. Nach einigen
Stunden befinden sich genügend Sporen auf dem Papier. Diese können dann
farblich oder mikroskopisch betrachtet werden. |
Acantho |
Bestachelt. |
Acanthobasidie |
Bei diesen Pilzen haben die Basidien stachel- oder
fingerförmige Auswüchse, wie man sie auch bei Acanthohyphiden findet. Diese
kommen bei einigen Pilzen mit corticioiden Fruchtkörpern vor. |
Acanthohyphidien |
Hyphidien mit vielen dichten und kurzen Stacheln. Im Hymenium
sind sterile Hyphen (Pilzfäden). |
Acanthophyse |
Dünn- oder dickwandiges, oberflächlich oder nur am Ende
bestacheltes, zystidienähnliches Hyphenende im Hynenium bestimmter
Schichtpilzarten, z. B. bei Schichtpilze (Stereum, Xylobolus…); die
dünnwandige Form wird oft auch als Pseudoacanthophyse bezeichnet. |
Acanthozystiden |
Zystidenform mit dornenartigen Auswüchsen. |
Achromat |
Achromat‐Objektive sind kostengünstig haben aber oft
speziell an den Objektkanten Farbsäume und Bildfeldwölbungen. |
Äcidiosporen |
Treten vor allem bei Rostpilzen auf. Diese
Phragmobasidiomyzeten wechseln den Wirt. Z.B. Hauptwirt = Basidiosporen,
Nebenwirt Äcidiosporen, z.B. bei Birke, Lärche, Tanne... Anders oft beim
Fichtenzapfenrost, dort sind die mikrozyklischen Formen ohne Wirtswechsel
Äcidiosporen = Hauptwirt. Basidiosporen = Nebenwirt. Weitere Entwicklung oft
an der Gewöhnlichen Traubenkirsche. |
Acidophile (acidophil) |
Pilze, die Säure (sauren Boden) lieben. Gern auf Substraten
mit einem pH‐Wert unter 6,5. |
Acrifer |
Lufthaltig und dadurch (ab und zu) ein helleres, flaumiges
Aussehen annehmend (z.B: Bei den Hyphenenden). |
Acromelalga-Syndrom |
Acromelsäure. Es handelt sich dabei um einen hochwirksamen
Glutamat-Antagonisten. Der Wohlriechenden Trichterling verursacht wiederkehrende Episoden von starker Hautrötung mit
Kribbeln, Brennen und heftigsten Schmerzen in Händen und Füssen. Die
Symptomatik kann Wochen bis Monate andauern. Schmerzmittel können unwirksam
sein. |
Acyanophil |
Mit Baumwollblau entsteht keine Blaufärbung der Sporen. |
Adhymenial |
Dem Hymenium entgegengesetzte Fruchtkörperseite (z. B. die
Außenseite von Becherlingen). |
Adstringierend |
Zusammenziehendes (saures) Gefühl bei der Pilzgeschmacksprobe. |
Adventiv |
Eingeschleppt, eingewandert. |
Aeromycet, Aeromycophyt |
An Baumästen in freier Luft lebender Pilz mit starker Widerstandsfähigkeit
gegen Austrocknung. |
Aethalium |
Form des Fruchtkörpers bei Schleimpilzen. |
Aezien |
Rundliche Lagerformen bei Rostpilzarten. |
Affinis, aff |
Nahestehend, verwandt, ähnlich, angrenzend. |
AG-AK-Reaktion |
Medizinisch: Antigen (Antikörper) Reaktion zur Abwehr von
Fremdeinwirkung im Körper. Z.B. Kahler Krempling, heftige allergische
Nebenwirkungen. |
Agaricaceae |
Familie der Champignonverwandten oder Egerlingsverwandten (Agaricaceae). Z.B. Schirmlingen (Lepiota), Champignons (Agaricus), Egerlingsschirmpilze (Leucoagaricus), Tintlinge (Coprinus…), Safran- oder Grünsporschirmlinge (Chlorophyllum) usw… Besonderheit meist: Meist fast freie an schwach angewachsene Lamellen, meist mit dicker ungeriefter Huthaut. |
Agaricales |
Ordnungszugehörigkeit der Pilze nach dem Mykologen Moser,
Ständerpilze (Basidiomycetes). |
Agaricoid |
Mit Lamellen und in Hut und Stiel gegliedert. |
Agaricomyceten |
Champignonartige Pilze. |
Agaritin |
Gilbende Arten enthalten besonders hohe Konzentrationen von
Agaritin (dadurch entsteht das P-Hydroxymethyl-Phenyldiazonium-Ion). Dieses
soll in Tierversuchen krebserregende Wirkung gezeigt haben, die aber nicht
auf Menschen umsetzbar sind. Übrigens neutralisiert sich Agaritin beim
Trocknen oder Einwecken zu 95%. Aber auch andere Champignonarten, sowie
Zuchtchampignons haben Agaritin. Sie gelten aber als ungefährlich. Wer Angst
hat, sollte Champignons grundsätzlich meiden, wildwachsende Arten auch wegen des
hohen Schwermetallgehalts (Cadmium). |
Agglutiniert |
Verklebt. |
Agglutinine |
Verklumpung die roten Blutkörperchen in der Blutbahn des
Menschen. |
Aggregat, agg. |
Sammelart: Bezeichnung für schwer unterscheidbare und noch nicht
restlos geklärte Taxa. |
Akkummulation |
Anhäufung. |
Akro |
Steil, hoch, spitz. |
Alaun |
= bitteres Tonerdensalz. Das Beizmittel Alaun (Kaliumalaun,
Aluminiumkaliumsulfat-Dodecahydrat) als Kristalle oder Pulver erhältlich,
wird zunächst in kaltem oder lauwarmem Wasser aufgelöst und dann gelöst dem
Beizbad zugegeben. Zum Färben von Wolle durch Pilze verwendet man etwa 20 %
Alaun. |
Albinismus |
Genetischer Defekt, der zum Ausfall sämtlicher Farbpigmente
fuhrt, ähnlich Albino. |
Aleuriokonidien |
In großen Massen entstehende Konidien, die dadurch die
Konidienlager wie mit Mehl (Aleuron) bepudert aussehen lassen. |
Aleuriosporen |
In großen Massen entstehende Sporen, die dadurch wie mit Mehl
(Aleuron) bepudert dies aussehen lassen. |
Aleurisporen |
Diese werden aus dem aufgeblähten Ende einer Hyphe oder einer
seitlichen Aufblähung gebildet und durch Septen abgetrennt. |
Alkalisch |
Basen, laugenartig, Geruch nach Seifenlauge. |
Allantoid |
Damit ist die einseitige Krümmung von Sporen gemeint, wie
bananenförmig oder würstchenähnliche Form, schmal allantoid, nur
leicht gekrümmt. |
Allochroisch |
Farbwechselnd. |
Alluvione, Alluvialboden |
Auf Ablagerungen oder Sedimenten der Nacheiszeit oder der
Gegenwart entstandene Böden. |
Alpin |
Hochgebirge ca. 2200 bis > 3000 über Meeresspiegel. |
Alternierend |
Abwechselnd, wechselnd. |
Alveolen, alveolär |
Grube Vertiefung in der Fruchtschicht. |
Amanita‐Arten (Amanita) |
Wulstlinge- und Knollenblätterpilzarten. |
Amatoxine |
Schwere und zum Teil tödliche
Zellgifte. |
Amerospor |
Unseptiert (einzellig) aber die Sporen direkt betreffend. |
Ammoniak |
Salmiakgeist (NH3), in der Mykologie meist in 5%‐iger
Lösung verwendet. Ammoniak-Dämpfe sind NH4OH. |
Ammoniakalisch |
Nitrös, alkalisch, salmiakartig, salpeterartig, nach
Katzenurin. |
Amoebozoa |
Einzellige Lebewesen = gilt als
Untergruppe der Schleimpilze. Diese werden als plasmodiale Schleimpilze
bezeichnet. |
Amorph |
Ungeformt, gestaltlos, die innere Struktur fehlt. |
Amphi |
Um, herum, beidseitig, doppelt. |
Amphigen |
Fruchtschicht, dass die gesamte Oberfläche überzieht, z.B. bei
Korallen, Erdwarzenpilze … usw. |
Amphimitisch |
Hyphensysteme = Fruchtschicht
überzeiht die gesamte Oberfläche. |
Amphimitisches Hyphen |
Enthält generative Hyphen sowie Bindehyphen. |
Amphithecium |
Fruchtkörper von Flechtenpilzen (Lecanorales) mit Rand aus
dichtem, hartem Hyphengeflecht. |
Ampullenformig |
Dickhalsig-flaschenförmig = Zystide mit längerem, breitem,
zylindrischem Halsteil und abrupt erweitertem, +/- zylindrischem Basalteil (=
dickhalsig-lageniform = flaschenförmig, sublageniform = leicht oder ähnlich
flaschenförmig). |
Amygdaloid, Amygdaliform |
Mandelförmig, mandelartig, bittermandelähnlich. Subamygdaloid
= Unterförmig-Mandelförmig, unten eingedrückt mandelförmig. |
Amylazetatgeruch |
Geruch nach Nagellackentferner, Lösungsmittel. Ethylacetat ist ein
organisches Lösungsmittel und der Ester von Essigsäure und Alkohol. |
Amyloid |
Mit Jod-Kaliumiodid-Lösung (Melzer +) blau verfärbend. |
Amyloidität |
Verfärbungen mit Melzer oder andere
Jodlösungen. |
Amyloidreaktion, Amylonreaktion |
Reagiert mit Jod unter einem Blau
bis Violett-Färbung. Diese Farbreaktion bei Pilzen kann dies von der Farbe
graublau bis grauschwarz gehen. Wenn die Amylonreaktion positiv ist, verfärben sich z. B.
Zellwände mit Jod, Melzer… dunkel, meist blau, bei der Unterscheidung von
Hexenröhrlingen ist dies wichtig. |
Anaerob |
Ohne Sauerstoff existierend. |
Analytische Merkmalfindung |
Suche und Auffindung von spezifischen Unterscheidungsmerkmalen
zur Pilzbestimmung. |
Anamorphe |
= Nebenfruchtform. Entwicklungszustand eines Pilzes mit
asexueller Vermehrung. |
Anastomosen, Anastomose, Anasthomosen, Anastomisierend |
Querverbindungen (Querlamellen) zwischen den Lamellen, Leisten
und Hyphen. Meist Aderung am Lamellengrund, häufiger bei Täublingen. Die Verbindung zweier Hyphen der gleichen Pilzart. Verschmelzung zweier
Hyphen verschiedener Organismen. Kommt gerne auch bei Schlauchpilzen vor. |
Anastomosierend |
Querverbundene Lamellen, Querlamellen, +/- auch netzartig im
Grund verbunden. |
Anatomisierend |
Teilend, aufspaltend, zerlegend, zerschneidend, zerteilend,
verbindend. |
Anekdotisch |
Nur vom Hören sagen. Nicht wissenschaftlich korrekt
nachgewiesen. Der Ausdruck wird oft als Gegensatz zur empirischen Evidenz und
zum Analogieschluss verwendet. Anekdotische Evidenz hat keine wirkliche
argumentative Aussagekraft. Z.B. Wird immer noch anekdotisch behauptet, dass
der Schopftintling mit Alkohol schwer giftig ist. Aufgrund der geringen Menge
an Coprin ist dies nicht nachvollziehbar. |
Anemochorie |
Verbreitung der Sporen durch die Luft. |
Angeheftet |
Lamellen am Stiel leicht angewachsen. |
Angeschwollen |
Allmählich verdickt. |
Angiocarp (endocarp) |
Die Fruchtsporen bilden sich
verdeckt in einem verschlossenen Behälter, z.B. bei Bauchpilzen, Erdsternen… usw. |
Angiokarp |
Geschlossenfruchtig, d. h. die Sporen werden im Inneren des
Fruchtkörpers gebildet. Bezeichnung für Pilzfruchtkörper mit
vorgeformter Öffnung zur Sporenausbreitung, die mindestens bis zur
Sporenreife geschlossen bleibt. |
Angulär |
Winkelförmig, eckig, knochig. |
Anilin |
Sehr giftige Reagenz! Für (C6H5NH2)
= Schäffersche Kreuzungsreaktion geeignet. |
Anilinblau |
Ähnlich wie Baumwollblau, mikroskopisch: Zum Anfärben. |
Anisaldehyd |
Diese chemisch molekulare Verbindung erzeugt einen Geruch von
Anis. Dieser ist aber etwas weniger süßlich als der natürliche Anisgeruch. |
Anmoorig |
Moorähnlicher Boden mit etwa 15 – 30 % Humusgehalt. |
Annuell |
Einjährig. |
Antabuswirkung |
Vergiftungserscheinung in Verbindung mit Alkohol, z. B. beim
Keulenfußtrichterling oder Faltentintling. Der Alkohol wird im Körper schwer
abgebaut und verursacht Vergiftungserscheinungen. |
Antheridium |
Männliche Geschlechtszelle bei Ascomyceten, im Gegensatz zum
Ascogon = Weibliche Geschlechtszelle bei Ascomyceten. |
Anthracengrün |
Farbstoff zum Anfärben von Kristallen. |
Anthrachinonen, Anthrachinone, Anthracinon |
Anthrachinon ist ein vom Anthracen abgeleitetes Chinon = organische
Verbindung. Lösliche Pigmente in verschiedenen Schleierlingsarten, z.B.
Hautköpfe: Sie bringen gelbe, rote, orange oder grüngelbe Farben hervor. |
Anthracobiont |
Ausschließlich auf Brandstellen oder Kohleplätzen wachsend. =
anthracophil. |
Anthracophil |
Kohle liebend; oft auf Holzkohle wachsend. |
Anthropochorie |
Verbreitung (z. B. der Sporen) durch den Menschen durch offene
Körbe, anhaften an der Kleidung oder Rücksetzung der Putzreste in den Wald. |
Anthropogen |
Vom Menschen beeinflusste Standorte
z.B. durch Baumaßnahmen oder deren Einwirkungen. |
Antibiose |
Zusammenleben von Organismen, die sich gegenseitig oder
einseitig durch Ausscheidung von Wuchshemmstoffen schädigen, z.B. mehrere
Myzelien im gleichen Substrat. |
Antibiotisch |
Wirkt gegen Bakterien abtötend. |
Antiklinal |
Sattelförmig, wie ein Reitersattel dessen Rand entweder nach
innen oder nach außen umgeschlagen sein kann, z.B. wie bei der Sattellorchel. |
Antimykotikum
|
Substanzen die gegen eine Pilzinfektion helfen. Wirkbereich
ist der medizinische bei Menschen und Tieren oder auch bei Pilzerkrankungen
im Pflanzenbereich. Das sind Fungizide, die als Biozide oder
Desinfektionsmittel gegen Pilze wirksam sein können. |
Antiviral |
Wirkt gegen Viren abtötend. |
Anulus |
Stielring oder Ringmanschette. |
Anulus superus |
Ring durch Velum (Apikalvelum). |
Anurie |
Vollständige Einstellung der Urinproduktion. |
Apertur |
Öffnungswinkel des Objektivs oder des Kondensors, je größer,
desto mehr Details werden beleuchtet und dargestellt. |
Aperturblende |
Dient der Einstellung des Öffnungswinkels der
Mikroskop-Beleuchtung. Weite Öffnung bedeutet: Viel Licht, flacher Winkel,
große Schärfe, schlechte Tiefenschärfe. Kleine Öffnung = Hohe Tiefenschärfe. |
Apex |
Oberes, dem Stielchen abgewandtes Ende der Spore (manchmal mit
Keimporus). |
Aphyllophorales |
Die Ordnungszugehörigkeit, wird gern bei Nichtblätterpilzen (Basidiomycota und Ascomycota = Schlauchpilze) verwendet. |
Api |
Irgendwo eine Sporenausstülpung. Diese kann oben oder seitlich
sein. |
Apical (Apikal, Api) |
An der Spitze liegend. Apikal an der Spitze liegend abgerundet. |
Apicalplatte |
Am Ende liegende Abdeckung. |
Apicalring |
Ringförmiger Verschluss an der Spitze des inoperculaten
Sporenschlauches. |
Apices, Pl. Apices |
Scheitelpunkt, Scheitel, oberes Ende, Spitze eines Elementes,
gerne bei Zystiden oder Sporen. |
Apiculat |
Mikroskopisch sind Sporen an beiden Enden zugespitzt. |
Apiculus, Apikulus, Apiculi |
Sporenausstülpung = Ansatzstelle der Anwachsstelle (Sterigmas
bei Basidiomyceten) an der Spore. |
Apikalapparat |
Der Mechanismus bei Ascus beim Öffnen (Gattungsspezifisch).
ist. |
Apikalmechanismus |
Mechanismus bei Asci an der Spitze des Schlauches. |
Apikalring |
Kreisförmige Wulst des Apikalapparates (ausgebildeter Teil). |
Apochomat |
Apochromat‐Objektive haben im Gegensatz zu Achromaten
eine Farbkorrektur, Bildfeldwölbungen sind häufig. |
Apokarp |
Sich mit einem Porus öffnender Fruchtkörper. |
Apophyse |
Ringförmige Verdickung im unteren Teil der Endoperidie, z.B.
bei Erdsternen. |
Aporhynch |
Ungegabelte Ascusbasis und nur durch eine Septe abgeschlossen
(pleurorhynch). |
Apothecien (Apotheziums) |
Fruchtkörper eines Pilzes oder einer Flechte. |
Apothecium |
Offenliegende Fruchtscheibe von Pilzen und Flechten. Das
Hymenium überzieht die Innenseite des Bechers. |
Apothezien |
Becherlinge: Becher‐ oder schüsselförmiger Fruchtkörper.
Fruchtkörperbildung bei Flechten, ebenfalls oft auch becherlingsartig oder
halbkugelig. |
Appendikuliert |
Mit einem Fortsatz oder Anhängsel versehen. |
Appendix |
Anhang, auffälliger Auswuchs an Sporen (hier wuchs die Spore am
Sterigma), meist gegenüber Keimporus, nur bei Basidiomyceten. |
Appressorium |
Haftarm (Haftorgan) bei einigen parasitischen Pilze. |
Appressorium, Hypophodium |
Konstantes Haftorgan. |
Arachnoid |
Spinnwebenartig, spinnenartig. |
Arboretum |
Baumschule, Gehölzsammlung. |
Arboriform |
Astförmige Verzweigung, wie bei einem Bäumchen. |
Arenicol |
Sand liebend, auf Sand wachsend. |
Areole (Areolen) |
Eine Krustenflechte besteht aus Lagern, welche als Areolen
bezeichnet wird. Diese schließen nicht immer dicht zusammen. Sie können
einzeln oder zu wenigen einem Prothallus (Vorlager) aufsitzen. Weiter können
körnige, firnisartige oder schorfige Überzüge auf Moosen, Pflanzenresten,
Rinde und Erde gebildet werden. |
Areoliert |
Kleine Risse von unregelmäßiger Form, oft in der Huthaut oder
Lager. |
Arktisch |
Kalte Klimazonen. |
Arten |
Können nicht gekreuzt werden. Bleiben mikroskopisch immer
gleich. Fälschlicherweise werden Pilze oft als Sorten bezeichnet was absolut
nicht richtig ist, da Pilze nicht mit anderen Pilzarten kreuzbar sind. |
Arthrosporen |
Arthrosporen oder Oidien werden gebildet, indem bestehende
Hyphen durch Septen gegliedert werden und die einzelnen Segmente später zu
Sporen umgebildet werden. Es sind auch ungeschlechtliche (asexuell), durch
Zerfall diverser Hyphen gebildete Konidien. |
Ascaris-Typ, Ascarishyphen |
Hyphenform: Langgestreckt mit progressiver Verengung zu den
Septen hin z. B. bei Faserrüblinge (Clitocybula). |
Asci |
Sporen in den Schläuchen (Mikroskopie). Schlauchförmige
Sporangien, in denen sich die Sporen entwickeln, Sporenträger bei
Ascomyceten. |
Ascocarp |
Fruchtkörper der Schlauchpilze
(Ascomyceten). |
Ascogon |
Weibliche Geschlechtszelle bei Ascomyceten, In ihr findet auch
die Plasmogamie statt. Im Gegensatz zum Antheridium = Männliche
Geschlechtszelle bei Ascomyceten. |
Ascohymenial |
Schläuche (Asci) die eine oft zusammenhängende Schicht an der
Oberfläche des fertilen Fruchtkörperteils oder im Inneren eines
Cleistotheciums bildend (ascolocular). Ascohymeniales = Unterklasse der
Schlauchpilze (Ascomycetes, Euascomycetidae). |
Ascolocularer, Ascoloculares |
Unechte Fruchtkörper ausbildend. |
Ascoma, Ascocarp |
Ist der Fruchtkörper eines Ascomyceten-Phylum-Pilzes. Es
besteht aus sehr eng verwobenen Hyphen und kann Millionen von Asci enthalten,
von denen jedes typischerweise vier bis acht Ascosporen enthält. |
Ascomyceten, Ascomyzetes |
Schlauchpilze = Klasse der Pilze mit Sporen die sich in
Schläuchen entwickeln. |
Ascosporen |
Sporen bei Schlauchpilzen (Ascomyceten). |
Ascus |
Schlauch bei Ascomyceten (Schlauchpilzen), darin liegen die
Sporen. |
Aseoma, Ascostroma |
Ein Ascoma aus pseudoparenchymatischem oder prosenchymatischem
haploidem Pilzstroma mit Aushöhlungen, in dem sich ein oder mehrere Asci
(ascolokular) entwickeln. |
Aseptisch |
Keimfrei, nicht infiziert,
kernlos, ohne Öltropfen. |
Asexuell |
Sexuell inaktiver Bestandteil, nicht fruchtfähiger Teil
(ungeschlechtlich). |
Askogene |
Askogenen Hyphen = hackenförmige Ausbuchtungen an den Hyphen
von Schlauchpilzen. |
Aspektbildend |
Anblickbestimmend, dominierend. |
Asservate |
Gewebeproben zur Sicherung späterer Analysen, z.B.
Mageninhalt, Urin, Blut, Kot. |
Asterohyphidien |
= Hyphidien. Sind mehr oder weniger dünne,
sternartige, sterile Hyphenenden, die man bei einigen Pilzgruppen in der
Fruchtschicht (Hymenium) finden kann. |
Asterosetae |
Sternförmig wachsende Haare (Seten, Säten). |
Asterozystiden |
Besondere Zystidenform, z. B. beim Harzzahn (Resinicium
bicolor). |
Ataxie |
Koordinationsprobleme, z.B. Schwindel, Rauschzustand… |
Atomat |
Zarte, feine Oberflächenbekleidung, etwa feinflockig-samtig. |
Auct. |
Der Name existiert mehrfach. D.h. auch ein anderer hat bereits
diesen Namen für einen anderen Pilz verwendet. Gilt kurz um als Abkürzung
(Abk.) für auctorum oder autorum.
Die Taxonomie (wissenschaftlicher Name) wurde entgegen der Fassung durch den
Erstbeschreiber von mehreren späteren Autoren in abweichendem Sinne
verwendet. |
Auctorum sensu |
Wird bei Namenszitaten verwendet bei Fehlinterpretationen
durch mehrere, spätere Autoren, wenn man diese nicht einzeln aufzählen will.
(= sensu). |
Auflösungsvermögen |
Mindestabstand zweier Punkte, damit man sie vergleichen kann
(Bespiel: d = Lambda / 2 x NA). |
Aufspaltend |
Huthaut oder Hutfleisch gemeinsam vom Rand aus ziemlich weit
einreißend, z.B. bei Risspilzen. |
Auriculariales |
Ordnungszugehörigkeit. |
Auriformis, aurikulat |
Ohrförmig (Fruchtkörperform), auch einseitig ohrförmig
ausgezogen wie z.B. bei den Öhrlingen (Otidea). |
Ausgebuchtet |
Lamellen bzw. Röhren zum Stielansatz aufwärts abgerundet und
anschließend wieder verschmälert. |
Ausgestopft hohl |
Stielinneres jung ausgestopft, später hohl werdend. |
Außenperidie |
Äußere Hülle (Exoperidie). |
Austrittspupille |
Hier ist der Ort hinter einer Linse gemeint, an der das
austretende Bild scharf erscheint (hintere Brennebene). |
Autolyse |
Selbstauflösung der Fruchtkörper ohne Beteiligung anderer
Lebewesen (Maden, Schnecken…), z.B. bei den Tintlingen. |
Autolytisch |
Unter Einwirkung bestimmter Fermente sich selbst auflösend. |
Autorenzitat |
Wissenschaftliche Zusatznamen der Autoren um Verwechslungen zu
vermeiden. |
Autotroph |
Eigenständige Ernährung. |
Auwald, Auenwald |
Waldartige Pflanzengesellschaft gern Erlen, Weiden… der
Flussniederungen mit starken Schwankungen der Bodenfeuchtigkeit durch
zeitliche Überflutungen. |
Azidophil |
Unter einer azidophilen Zelle im weitesten Sinne versteht man
eine Zelle, die azidophil ist, das heißt, die sich durch saure Farbstoffe wie
Eosin anfärben lässt. |
Azidose |
Vermehrung von Säure im Blut bei Verzehr von Giftpilzen. Dies verursacht
ein schweres gastrointestinales Syndrom (Magen-Darm-Störung). |
Ballistospore, Ballistoconida |
Es ist eine Spore, die von einer Pilzart, in die Luft
abgegeben wird. |
Ballistosporen |
Aktiv vom Fruchtkörper ab-geschleuderte Sporen. |
Banal |
Gewöhnlich, nicht außergewöhnlich, trivial, nichtssagend. |
Basal |
Damit ist die Basis gemeint. Am Fuß, Unterseite oder
Anwachsseite des Pilzes. |
Basalhyphen |
Hyphen die an der Basis resupinat aufliegender Fruchtkörper,
die zwischen Substrat und Hymenialschicht aufliegen. |
Basalknolle |
Knollig verdickte Stielbasis, z.B. bei Wulstlingen. |
Basalscheibchen |
Flache Ausbildung an der Stielbasis eines Fruchtkörpers zur
Befestigung an der einer Unterlage, z. B. beim Rinden-Postament-Helmling. |
Basalzelle |
Basiszelle, Anfangszelle. |
Basidien (Basidie, Basidium Basidia) |
Träger der Sporen bei Ständerpilzen (Basidiomyceten). Diese
sitzen auf dünnen Stielchen den Sterigmen. |
Basidiocarpien |
Fruchtkörper der Ständerpilze (Basidiomyceten). |
Basidiokarp, Basidiocarpium |
Andere allgemeine Bezeichnung für Basidiomyceten = Klasse der
Pilze mit Sporen auf Ständern = Ständerpilze. |
Basidiolen |
Noch nicht fruchtbare Basidien. Es sind keulenförmige oder
zylinderförmige sterile Zellen der Fruchtschicht (Hymeniums) ohne Sterigmen.
Oft noch nicht fruchtbare Basidien bzw. sterile Form, Sterigmen sind noch
nicht vorhanden. |
Basidiomyceten (Basidiomycet) |
Klasse der Pilze mit Sporen auf Ständern = Ständerpilze. |
Basidiomyzeten |
Bilden von Sporen in Basidien (Basidiosporen). |
Basidiosporen |
Sexuelle Fortpflanzungszelle (Sporen) von Basidiomyceten
(Ständerpilzen). |
Basimycelial |
An der Basis von Erdsternen des noch geschlossenen
Fruchtkörpers vorhanden (= Myzelialschicht). |
Basionym |
Artname vom Erstbeschreiber dieser Art. |
Basiphil |
Kalkliebend (Calciphil). |
Basis |
Unterster Teil vom Stielende, kurz vor der Verwurzelung. |
Basisch |
Kalkreich. |
Bauchpilze |
Sporen werden im Inneren der Fruchtkörper ausgebildet. |
Baumwollblau |
Chemikalie in der Mikroskopie um speziell Warzen oder
Erhebungen auf Sporen sichtbar zu machen. |
Behangen |
Velumreste verbleiben am Hutrand faserig-flockig. |
Benzaldehyd |
Diese molekulare Verbindung erzeugt einen Geruch von
Bittermandeln. |
Bereift |
Oberfläche mit mehligem Belag überzogen. |
Bergsteigersöckchen |
Besondere aufsteigende Bildung von VELUM UNIVERSALE beim
Pantherpilz, ähnlich einer Socke. |
Berindet |
Äußere Schicht z.B. beim Stiel oder im Inneren von dichterer
und meist grobfaseriger Struktur. |
Bescheidet |
Stielbasis mit einer Scheide (Volva) versehen. |
Beschleiert |
Spinnwebartiger Schleier am Fruchtkörper, meist zwischen Hut
und Stiel. |
Beschnitten |
Stielknolle mit Resten einer Volva gerandet, die wie rundherum
wie abgeschnitten erscheint. Oft bei Schleierlingen, Klumpfüßen,
Narzissengelber Wulstling usw ... |
Beschopft, schopfig |
Zystiden an der Spitze liegend (apikal) und mit Kristallen besetzt. Bei einigen
Pilzarten Zentrum des Hutes mit einem dunkleren Schopf aus Schuppen versehen,
z.B. beim Schopftintling. |
Bestiefelt |
Gestiefelt, mit Stiefeln versehen, Stiefelform, Stiefel
tragend. |
Betula |
Birke. |
Bewimpert |
Feine Haare oder Borsten auf der Hutoberfläche (durch
Zystidenbüschel). |
Biapiculat |
Mikroskopisch sind Sporen beidseitig zugespitzt, wird oft für
die Sporenformen verwendet. |
Biatorin |
Apotheciumrand weder in der Farbe des Lagers (lecanorin) noch
schwarz (lecidein). |
Bierdeckelpilze |
Pilze die nach gar nichts schmecken. Man könnte auch
Bierdeckel essen, sie sind auch nicht wirklich giftig. |
Bilateral |
Zweilappig, gern bei Ascusöffnung. |
Bilaterales divergierendes Lamellentrama |
Die Hyphen in der Lamelle verlaufen von der Lamellenmitte mehr
oder weniger abgewinkelt nach außen in Richtung Hymenialschicht (=
Pseudobilaterales). Dies ist bilateral, jedoch ohne keulenförmige Hyphen. |
Bilaterales Lamellentrama |
Die Hyphen in der Lamelle verlaufen von der Lamellenmitte
schräg nach außen. |
Bindehyphen, ligative Hyphen |
Dickwandig verzweigte Hyphen, ungerichtete oder andere Hyphen
umklammernde, stark verzweigte, knorrige Hyphenschicht, septiert und immer
ohne Schnallen. |
Biogen |
Von Lebewesen verursacht, z.B. Maden, Würmer, Schnecken… |
Biotop |
Definierter Lebensraum einer Lebensgemeinschaft (Biozönose)
mit bestimmten Bedingungen für die dort bewohnenden Organismen. |
Biozönose |
= Lebensgemeinschaft. Oft in einem Biotop gemeinsam wachsend. |
Biradikat |
Zweiwurzeligkeit, das heißt, die Basis (Basidie, Zystide) ist
mit zwei Hyphen verbunden. |
Biseriat |
Bei Schlauchpilzen (Ascomyceten) = doppelreihige (zweireihige)
Anordnung von Sporen in den Asci (Schläuchen). |
Bisporig, bisporus |
Bezeichnung für zweisporige Basidien. Z.B. Der AGARICUS
BISPORUS (Zucht-Champignon) hat zweisporige Basidien. |
Bitunicat |
Besondere Wandform eines Asci‐Schlauches, der Schlauch
besteht aus einer doppelten Außenschicht. |
Bitunicater Ascus |
Zweischichtiger Ascus. Vor der Sporenabgabe wird die äußere
Wand (Exoascus) durchbrochen. Immer mit Apikalapparat. |
Bitunikat |
Doppelwandig, zweiwandig. |
Bivelangiocarpie |
Velum universale mit Velum partiale und Lipsanoblem. Z.B. bei
Wulstlingen (Gattung Amanita). |
Blastokonidien |
Konidien (Sporen) die durch Zellsprossung entstanden sind und
oft verzweigte Ketten bilden. |
Blastosporen |
Sporen (Konidien), die durch Zellsprossung entstanden sind und
oft verzweigte Ketten bilden. |
Blätterpilz |
Pilz mit Lamellen (Blätter). |
Bodenstet |
Wächst ausschließlich auf bestimmten Boden und ist nur dort
lebens- und entwicklungsfähig. |
Bodenvage |
Wächst auf beliebige Bodenverhältnisse und ist auch dort
ebenso lebens- und entwicklungsfähig. |
Bogig |
Lamelle nach innen (konkav) eingebogen. |
Bogig angewachsen |
Ausgebuchtet angewachsen. Lamelle am Stiel angewachsen jedoch nicht über die
Waagerechte herablaufend. |
Bogig herablaufend |
Ausgebuchtet angewachsen. Lamelle am Stiel angewachsen jedoch deutlich über
die Waagerechte (oft mit Zahn) herablaufend. |
Boletales |
Ordnungszugehörigkeit der Pilze nach Moser. |
Boletoid |
Die Form eines Steinpilzes (Pilzes) haben, z.B. Sporen vom
Verschiedenfarbener Raufußröhrling. |
Boletoid, Boletinoid |
Fruchtlagerschicht (Hymenophor) mit weiten, radial gestreckten
Röhrenmündungen. Oder die Sporenform ist zylindrisch-spindelig. Häufigste
Form bei den Dickröhrlingsartigen (Boletales). |
Boreal |
Vorkommen von Pilzen in kalten und nördlichen Gebieten
(Klimazone), meist Nadelholz, selten auch Edellaubgehölze vom Menschen
angepflanzt. |
Boreonemoral |
Klimazone: Vorkommen von Pilzen in der von Natur wo der
Nadelwaldanteil dominiert. Es ist eine Übergangszone zwischen kalter borealer
Zone und nemoraler Zone (Laubwaldzone). |
Borreliose |
Durch Zecken übertragene Krankheit. In der Regel nicht
tödlich, mit Antibiotikum behandelbar. |
Borstensoral |
Bei Flechten: Sorale, das borstenartig den Lagerrand säumt. |
Botrydina |
Kugelförmiger Algentyp am und im basalen Stielteil von lichenisierten
Pilzen (z. B. von Nabelingen (Omphaltna) oder Halbflechten (Coriscium). |
Brachy |
Klein, kurz, gering. |
Braunfäule |
= Würfelfäule, Würfelbruchfäule, Destruktionsfäule. Holz
zerfällt durch Zelluloseabbau mit Braunverfärbung. Oft zerfällt das Holz
würfelförmig. Es bleibt das braune Lignin zurück. |
Braunfäuleauslöser, Braunfäuleerzeuger, Braunfäuleerreger |
Holz verfärbt sich dunkel, bräunlich durch das Myzel des
Pilzes. |
Breitgebuckelt |
Hut mit breitem Buckel. Dieser ist meist breiter als hoch. |
Brennhaarförmig, Brennhaarform |
Ähnlich dem Brennhaar einer Brennessel geformt. Zystidenform
mit langem, schlankem Hals sowie bauchiger Basis. |
Brillantkresylblau |
Farbstoff zum Anfärben von Zellmembranen. |
Brüchig |
Beim Abknicken bricht das Fleisch in kugelförmige Brocken.
Gegenteil faserig, das Fleisch bricht in längliche Stränge. |
Brustwarzenformig |
Hutbuckel steilrandig, relativ klein und oben abgerundet. |
Bryophil |
An Moosen oder dazwischen wachsend. |
Buchtig |
Ausgebuchtet, gekerbt wellig, bei
den Lamellen z.B. ausgebuchtet angewachsen, Hutrand mehr oder weniger vom Stiel entfernt, nach unten
ausgebuchtet. |
Bufotenin (Indolverbindungen). |
Ein relativ harmloser Bestandteil des Drüsensekrets von
Kröten. Tryptamin-Alkaloid = hitzeinstabil, psychedelisch, halluzinogen. Wird gern als Krötengift
bezeichnet. Gift wird durch
Kochen zerstört. Dieses Gift ist oral nicht so gefährlich wie intravenös,
wenn es in die Blutbahn gelangt, vgl. viele Schlangengifte. |
Bulbilien |
Zu den asexuellen Diasporen gehören Exosporen wie Bulbilien an (= bei Konidien, Chlamydosporen und
Sklerotien). |
Bulbillen |
Brutkörper und Brutknospen (Bulbillen) sind mehr-
bis vielzellige Organe Pilzen, die meist der vegetativen, ungeschlechtlichen
Vermehrung dienen. |
Burggraben |
Lamellen vor dem Stielansatz ausgebuchtet angewachsen. |
Bürstenformig |
Bei Hyphe oder Zystiden mit noppenartigen langen, dünnen
Anhängseln, die dicht nebeneinander besetzt sind. |
Büschelig,
büschelförmig |
Der Pilz wächst büschelig (dicht aneinander) gemeinsam mit
Artgenossen aus einer Myzel-Quelle. |
Byssoid |
Wollig verwoben = wirr mit feinen, längeren Härchen dicht
bedeckt. |
Byssus |
Wollartiges, baumwollartiges Mycelgespinst (zartes Gewebe) an
der Stielbasis. |
C = bei der Flechtenbestimmung |
Calciumhypochlorit, Natriumhypochlorit. |
Calyciformis |
Pokalförmig, kelchförmig, halbkugelig-schalenförmig mit mäßig
langem Stiel. |
Calyptrat |
Mit
kleinen flügelartigen Anhängern. Sie haben sie so etwas wie
Flügel, Haube, Membran… |
Cantharelloid |
Fruchtkörpertyp Leistlinge, mit herablaufenden Leisten. |
Capillitium, Kapillitium, Capillitien, Lycoperdon-Typ |
Sterile Fasern in der Sporenmasse von Bauchpilzen. Sie helfen
bei der Zerstäubung in dem sie ein Verkleben der reifen Sporen verhindern.
Bei Schleim- und anderen Pilzen wird die Gesamtheit des Haar- und
Fadensystems im Innern eines Sporenbehälters hierzu benannt. |
Capitat |
Kopfförmig, kopfig, z.B. bei
besonderen Zystidenarten. |
Carbophil |
Pilz wächst gern auf Brandstellen. |
Carotinoide, Karotinoide |
Rote oder gelbe Farbstoffe, zu finden in den Gallertpilzen
oder in den Paraphysen bestimmter Schlauchpilzarten (Ascomyceten). |
Carpophor, Carposom |
Form eines Fruchtkörpers. Er bezeichnet hier den ganzen Fruchtkörper. |
Catahymenium |
Mehrjähriges Fruchtschicht bei Pilzen (Hymenium), vergrößert
sich ohne sichtbare Jahresgrenzen. |
Cathahymenium |
Hymenium von Basidiomyceten, dass zuerst Zystiden und später
die Basidien bildet. Z.B. oft bei Krustenpilzen (Xylariomycetidae). |
Caulozystiden (Caulocystidien, Kaulozistidien, Kaulozystiden,
engl. Caulocystidia, Caulocystiden) |
Zystiden am Stiel des Pilzes. Makroskopisch deutet eine
Bereifung am Stiel auch auf das Vorhandensein von Caulocystiden hin. |
CB-; CB + |
Pilzmikroskopie Anfärbemittel: Lactophenol (cotton blue) =
Baumwollblau, ist eine Mischung aus Methylblau, einer histologischen Färbung
und Lactophenol. Es wird in Nasspräparaten zur Visualisierung von
Pilzstrukturen verwendet, insbesondere in der medizinischen Mykologie.
Methylblau färbt Pilzzellwände in einer hellen Farbe, während Lactophenol
andersfarbig wirkt. |
Cecidium, Cecidologie |
Pilzgalle; Auswüchse (Gallen) oft
an Pflanzen. Verursacht durch parasitische Entwickelungstadien. |
Cephalodien |
Cyanobakterien zur Beihilfe der Symbiose bei Flechten. Kommen
in Flechten mit Grünalgen vor. |
Chagriniert |
Fein aufgeraut. |
Chamaeleontinae |
Russula subsect. Dies ist eine Untersektion aus der Gattung
Täublinge (Russula), die innerhalb der Sektion LILACEAE steht. SPP immer
gelblich. Huthaut immer mit inkrustierten Primordialhyphen (äußere
Inkrustierung säureresistent). |
Chasmothecien |
Echte Mehltaupilze (Erysiphales) werden heute nicht mehr
Perithezien, sondern Chasmothecien genannt. Der Grund sind neue
molekularbiologischer Untersuchungen. |
Cheiloleptozystiden |
Dünnwandige Zystiden die sich auf den Lamellenschneiden
befinden. |
Cheilomakrozystiden |
Besondere Zystidenform = dünnwandige Zystiden die sich auf
den Lamellenschneiden befinden. |
Cheilozystiden (Cheilo., engl. Cheilocystidia) |
Zystiden an der Lamellenschneide. |
Chiastisch |
Längsseptierte Basidien. |
Chiastobasidie, Chiastobasidie
|
Basidie mit ungeteilte, keulige bis subzylindrische
Normalform. Existiert für alle höheren Basidiomyzeten (Ständerpilze). |
Chinon |
Organischer Verbindungen, die als Oxidationsprodukte von
Aromaten, insbesondere von Phenolen, aufgefasst werden können; Chinon =
Chinasäure. |
Chitin |
Teil der Zellstruktur von Pilzen, dadurch schwer verdaulich.
Chitinpanzer von Insektenkäfern ist ähnlich. |
Chlamydosporen |
Ungeschlechtliche, dickwandige Sporen, die durch Abschnürung
durch die Hyphen entstehen. Gemme = bei
der ungeschlechtlichen Fortpflanzung von Pilzen gebildete dauerhafte Zelle. |
Chloralhydrat |
Lösungsmittel für Sudan III. |
Chlorazolschwarz |
Färbemittel für Septen oder Zellwände. |
Chlorophyll |
Grüner Farbstoff in Pflanzen; für eine Fotosynthese notwendig!
Bei Pilzen ist sie nicht vorhanden aber teils bei Flechten. |
Chorologie |
Wissenschaft der räumlichen Verbreitung von Organismen
(Arealkunde). |
Chromosomen |
Träger der Vererbungseigenschaften (DNS, DNA). |
Chronologie |
Wissenschaft der zeitlichen Verbreitung von Organismen. |
Chrysobasidie |
Basidie mit gelben bis gelbbraunen Inhalt (basaler
Inkrustierung). |
Chrysohyphen |
Die Hyphen enthalten einen harzig-körnigen Stoff, der sich in
alkalischen Lösungen (Kalilauge, Ammoniak) stark gelb färbt. Sie enden oft in
Chrysozystiden. |
Chrysosozystiden, Chrysocystidia |
Zystiden = ungegliederte, nicht inkrustierte,
spindelige bis langgezogen schlank flaschenförmige Hyphenendungen. |
Chrysozystiden |
Besondere Zystidenform (enthalten amorpher Farbkörper, in KOH
bzw. NH3 = Gelbfärbung). |
Cilien |
Wimpern = borstenartige Gebilde, ähnlich wie Rhizinen
gestaltet. |
Cilium |
Als Zilie oder Cilium bezeichnet man eine besondere Form des
Zellfortsatzes bei Zellen von Organismen (Eukaryoten = Zellen einen echten
Kern). |
Cirrhus, Cirrhi |
Charakteristische Mündung (Ostiolum) austretende, schnurartig
durch Schleim verklebte Sporenmasse. |
Citriform |
Zitronenförmiges Aussehen. Subcitriform = Unterhalb
zitronenförmiges Aussehen. |
Citrin |
Goldgelb, gelbbraun. Es ist eine gelbfarbige,
makrokristalline Varietät von einer Quarzfarbe. |
Cladoniatyp |
Strauchflechten mit zweiteiligem Lager. Mit einem auf dem
Substrat ausgebreiteten kleinblättrig-schuppigen Lager (Primärthallus,
Horizontallager) und mit aufrecht wachsendem Lageranteil (Podetien,
Vertikallager, Sekundärthallus), der die Apothezien trägt. |
Clamydospore |
Dauerspore; ungeschlechtliche, aus einer Hyphenverdickungen
oder Hyphenabschnürung bildende Spore (Konidie) der Ascomyceten. Diese ist
oft mit verdickter oder doppelter Wand (= Mantelspore). Diese dient der
Überbrückung schlechter Entwicklungsmöglichkeiten. |
Clavat (clavatus) |
Keulig, keulige Form der Fruchtkörper oder der Zystiden. |
Clavicipitaceae |
Meist weichwandige, keulenförmige, farbige stromatische (aus stützendem
Gewebe bestehende) Fruchtkörper, deren winzige Perithecien im Stroma
heranreifen und Asci mit fädigen und langen Sporen ausbilden. |
Cleistothecium, Cleistotheciums, Kleistothecium |
Eine Art von Fruchtkörper, wie er bei manchen
Schlauchpilzen (Ascomycota) auftritt. Ein Cleistothecium ist ein nahezu rundes Ascoma
ohne präformierte Öffnung, mit einfacher oder mehrschichtiger Wand.
Cleistothecien sind häufig von Hülle-Zellen oder Peridien umgeben (cleistocarp, kleistokarp). |
Cleptotypus |
Stromatisches Deckgewebe bei Schlauchpilzen (Ascomyceten). Ist
nur noch ein Fragment des Holotypus erhalten, wird dieses ebenfalls als Cleptotypus
bezeichnet. |
Clitocyboid |
Habitus: Verbogen, gesäumt. |
Clypeus, Klypeus |
Stromatisches Deckgewebe bei Schlauchpilzen (Ascomyceten). Das
Hymenium überlagert sich bei Reife meist deckelförmig und hebt später ab. |
Coerulein |
Farbstoff zum Anfärben von Kristallen. |
Collar, Kollar |
Ringförmiger Ansatz zwischen Lamellen und Stiel. |
Collectivum nomen (sensu lato) |
Artname ist schwer unterscheidbar und noch nicht restlos auf
Richtigkeit geklärt. |
Collin, kollin |
Etwas Höherstufen. |
Collybioid |
Habitus: Linsen oder erbsenförmig. Zwerg- oder Sklerotienrüblinge
sind eine Pilzgattung aus der Familie der Ritterlingsverwandten, die recht
kleine Fruchtkörper bilden und oft aus linsen- bis erbsengroßen Sklerotien
fruktifizieren. |
Columella |
Bei Erdsternen, Stiel der die innere Hülle der Bauchpilze
(Endoperidie) trägt. Bei den Bauchpilzen ein steriles, mehr oder weniger
säulenförmiges Gebilde. Pseudocolumella
= es scheint nur so, als ob ein Gebilde existiert. |
Combinatio
nova, Kombination nova, comb. nov. |
Neukombination, bzw. Zuordnung eines Taxons zu einer höheren
oder niedrigeren Rangstufe. |
Confer, Cfr, cf. … |
Vergleichen mit anderen. Wenn die Bestimmung nicht restlos gesichert ist, erscheint
dies als Hinweis auf eine sehr nahestehende ähnliche Art. |
Confirmavit, confirm |
Korrekte betätige Bestimmung der
Pilze. |
Congenerisch |
Zur gleichen Gattung (Genus) gehörend. |
Conocybe |
Samthäubchen oder Sammethäubchen = Mistpilzverwandten
(BOLBITIACEAE) |
Conspezifisch |
Zur gleichen Pilzart gehörend. |
Contex |
Fleisch des Pilzes (sterile Zellen des Pilzes = Hyphen). |
Context |
Steriler Teil eines Fruchtkörpers ohne das Hymenephor und die
Decksschicht. |
Coprinoid |
Selbstauflösenden Lamellen (Autolyse) Selbstauflösung ohne
Beteiligung anderer Lebewesen (Maden, Schnecken…), z.B. bei den Tintlingen. |
Coprinus-Syndrom |
Coprin (…oder andere Fettsäurederivate die Aldehyddehydrogenase
in vitro hemmen). Giftig nur in Verbindung mit Alkohol, seltener auch Herzrhythmusstörungen, Engegefühl
bis zur ANGINA PECTORIS, Todesfälle sind extrem selten. Oft in Tintlingen
(Coprinus) enthalten. |
Coriscium |
Algen, die mit Pilzhyphen am Grunde des Pilzstieles, oft bei
Nabelinge (Omphalina) ein schuppig gegliedertes Flechtenlager bilden (Flechtenschuppe). |
Correxit, corr. |
Richtigstellung einer Angabe desjenigen im Autorenzitat, der
einen orthografischen Fehler erstmalig klargestellt hat. |
Cortex (Cortexschicht, Kortikalschicht) |
Aus verdichteten Hyphen bestehende, dünne Rindenschicht an der
Hutoberseite. Z.B. Schmetterlingstramete = Zwischen Hutfilz (Huthaut) und
Fleisch ist eine dunkle Schicht, die sogenannte Cortexschicht. Wird auch gern
in der Rinde als Stielcortex = Stielrinde bezeichnet. |
Corticiaceae |
Rindenpilzartige Pilze. |
Corticioid |
Fruchtkörpertyp von krustenförmiger Wuchsform. Hutkanten mit
glattem Hymenium, meist resupinat aufliegend mit teilweiser Hutbildung. |
Corticioiden |
Ein- oder mehrjährige Basidienpilze. Diese sind fest am Substrat
angewachsen. |
Cortikalschicht |
Schicht zwischen Rinde (Huthaut) und Fleisch (oberste
Hyphenschicht der Stielrinde). |
Cortina |
Spinnwebenartiger (haarartiger) Schleier,
der den Hutrand mit dem Stiel verbindet (z.B. bei jungen Schleierlingen).
Dieser Schleier bleibt oft fädig am Hutrand oder Stiel übrig und ist meist flüchtig. Bei älteren Exemplaren auch als
dunkelgefärbte ringähnliche Zone erkennbar. |
Cortinarien |
Schleierlinge (Haarschleierlinge) = Pilzgattung. |
CR |
In der Schweiz vom Aussterben bedroht, vergleichbar mit RL1. |
Crassobasidie |
Basidie mit verdickten Wänden. |
Crins |
Rosshaarförmige, schmale, lanzenförmige, dickwandige Hyphen in
der Hutdeckschicht von Sprödblättlern (Täublingen). |
Crustothecium |
Krustig, krustenförmiger, dem Substrat zumindest größtenteils
anliegender Fruchtkörper eines Ständerpilzes die Ausformung des Hymenophors
ist dabei ohne Bedeutung und kann resupinat, halbresupinat usw… sein. |
Crustulinol |
Pilzgift, löst Magen-Darm-Störungen aus. |
Cutefract |
Rissig aufgesprungene Oberhaut. |
Cutis (Kutis, Cuticula) |
Makroskopischen Eigenschaften der Huthaut
(Huthautdeckschicht). Meist glatte und dichtverwobene Hyphenschicht an der Hut oder
eventuell auch an der Stieloberfläche. Wichtiges Merkmal zur Pilzbestimmung
per Mikroskop. Cuticula oder Kutikula = wird auch als die
oberste Hautschicht des Fruchtkörpers bezeichnet. |
Cyanid -Vergiftung = Blausäure-Vergiftung |
Der Glimmerschüppling enthält lebensgefährliche Mengen hierzu.
Auch andere Pilze können roh genossen gefährlich hierzu werden, z.B. Ockertrichterling,
Violetter Schwindling, Flattriger Rübling usw… |
Cyanophil (zyanophil) |
Blaufärbung von Sporenwänden mit Baumwollblau für Sporen und
Hyphen. |
Cyphella |
Gattungsbezeichnung aus der Gruppe der Becherlinge:
„Becherchen“ (Nichtblätterpilze). |
Cyphelloid |
Gattung bei den Ständerpilzen (Basidiomyceten). Habitus: Die
Fruchtkörper sind becher- oder röhrenförmig und weisen eine glatte
Fruchtschicht auf. |
Cystidium, Cystidia |
Eine relativ große Zelle, die auf dem Hymenium eines
Basidiomyceten gefunden wurde. |
Cytoplasma |
Das Cytoplasma füllt das Innere einer Zelle aus. |
Dacrymycetales |
Ordnungszugehörigkeit (Ordnung = taxonomische
Rangstufe zwischen Klasse und Familie). |
Dacryoid |
Tränenförmig (= rundlich und obere Hälfte dünner wie unten,
untere Hälfte dickbauchig). |
Daedaloid, daedaleoid |
Labyrinthisch gewunden, Beispiel Röhren vom Eichenwirrling. |
Dauermycel |
Rhizormorphe, Sklerotium (Sclerotium)… wurzelartige oder knollige
Dauerpilze. |
Debris |
Ablagerung. |
Deckglas |
Dünnes Glas zum Abdecken der Probe in der Pilzmikroskopie. |
Deckschichtformen |
Hymeniform, hymenienartig, palisadenartig (auch
ixotrichodermis, ixocutis). |
Dedikationsname |
(= Widmungsname, oder Eponym). Zu Ehren einer Person die die
Art (Taxon) benannte. |
Dendrohyphidien |
Sterile Hyphen im Hymenium; Hyphidien haben bäumchenartige
bzw. knorrige Verzweigungen. |
Dendrophyse |
Sind feine, stachelige oder bäumchenartig
verzweigte Hyphen mit langem Stielen, welches die Basidien überragen. |
Dermatozystiden, Dermatzzystiden, Dermatocystiden,
Dermatozysten |
Zystiden in der Huthaut (Hymenialzystiden). Dermatozystiden
(Pileozystiden) sind dickwandige, schlanke Zystiden in der Epicutis oder in
der Stielcortex. Dermatozystide sind oft Zystiden der Destruktionsfäule. Ist eine Schicht von verwesenden
Resten. |
Dermocybe |
Sektion (Gattung) der Schleierlinge (Cortinarius = Haarschleierlinge) in
der Untergattung: Hautköpfe. |
Destilliertes Wasser |
Präparier-Flüssigkeit in der Mikroskopie. Sollte nicht
verwendet werden, wegen dem Aufblähen der Zellen durch den osmotischen Druck. |
Detriticoler |
In Detritus lebend (detritophil), auf organische Ablagerungen
lebend (Detritus). Die ökologischen Ansprüche der Art werden als detritophil, acido-. phil und limnophil bzw. acidophil
bezeichnet. |
Detritus |
Schicht von verwesenden Resten abgestorbener Pilzteile auf der
Bodenoberfläche. |
Dextrinoid, Dextrinoidität |
Braun- oder Rotbraunfärbung mit Melzers Reagenz (Jodreaktion)
oft sehr intensive Färbung = auch inamyloiden Reaktion. |
DGfM |
Deutsche Gesellschaft für Mykologie. Dachorganisation vieler
Vereine in Deutschland. Abnahme Prüfungen zum Pilzsachverständigen. |
Diam., diametro |
Durchmesser Ø. |
Diaphragma |
Pergamentartige Haut zwischen Gleba und Subgleba bei den
Bauchpilzen bezeichnet. |
Diaporthales |
Ähnlich dem Sordariales aber mit Perithecien in den Stomata
und Asci mit inamyloidem (J-), Apicalring und der Scheitelwulst. |
Diaspore |
Vom Mutterpilz freiwerdende, der Verbreitung dienende
geschlechtliche Spore (Konidie). |
Dichohyphen (Dichohyphe) |
Befindet sich vorwiegend im Subiculum (zwischen Substrat und
Hymenium). Dichotom verzweigte Hyphe im Subikulum oder in der Trama einiger
Nichtblätterpilz (Aphyllophorales = Vararia, Dichomitus). |
Dichohyphidien |
Sterile Hyphen im Hymenium. Hyphidien mit dichotomer
Verzweigung, d.h. es werden jeweils zwei Äste am Verzweigungspunkt gebildet. |
Dichotom |
Trennung in zwei unterschiedliche Strukturen. Oft auch als
Begriff: Gabelig verzweigt. |
Dictyospor |
Bei einigen Gruppen (Septen) kommen Längs- und Querwände
vor, solche Formen werden als muriform oder dictyospor
bezeichnet. |
Difform |
Unförmig, missgestaltet, unregelmäßig geformt. |
Dikariophase |
Zweikernphase (Paarkernphase), vegetative Phase von
Ständerpilzen. |
Dikaryontisch, dikaryotisch |
Mit 2 Kernen, zweikernig. |
Dimidiat, dimidiat |
Halbförmig, Hutform ist nur bis zur Hälfte entwickelt =
halbkreisförmig. Oft ungestielt und mit bogenförmiger Kante, wobei die
Ansatzstelle etwa dem doppelten Radius entspricht. |
Dimitisch |
Bei festfleischigen oder zähen Pilzen besteht das Gewebe aus
zwei Hyphenarten, den Skeletthyphen, Generativhyphen oder Bindehyphen. |
Dimitisches Hyphen |
Enthält generative Hyphen sowie Skeletthyphen. |
Dimorph |
Zweiförmig, zweigestaltig oder aus zwei unterschiedlichen
Strukturen zusammengesetzt. |
Diploid |
Zelle mit zwei Kernen und damit auch doppeltem
Chromosomensatz, im Gegensatz zu haploid (einkernig). Die diploide Phase
findet bei Pilzen nur in der Basidie oder. im Ascus statt. |
Direkttiefschwarz |
Färbemittel für Septen und Zellwände. |
Discomyceten |
Schlauchpilze (Ascomyceten) mit nach außen geöffneter
Fruchtschicht (Hymenium). Die Fruchtkörper sind jung meist kugelig
geschlossen und öffnen sich dann scheiben, pokal, becher‐, ‐ oder
schalenförmig. |
Dissepimente |
Bei Porlingen die Röhrenwände. |
Distal |
Vom Zentrum entfernt (proximal = Richtungsbezeichnung), z.B.
bei distalen Sporen. |
Diurese |
Harnfluss. |
Divergent |
Entgegengesetzt;
auseinanderstrebend Verlaufend. |
Divertikel, Divertikeln |
Ausstülpung der Außenwand von Hyphen, Sporen oder Konidien. |
Divertikuliert, , Disartikulation divertikulierend, divertikulat, diverticulat |
Ausstülpung durchtrennt, zweigeteilt durchtrennt. Verzweigt,
oft mit Ausstülpungen versehen. |
Dornig |
Stachelig oder mit gekrümmten Stacheln. |
Dothideomycetidae |
Unterklasse der Kernpilze deren Pilzfamilien und Gattungen
ausschließlich Pseudothecien (unechte Fruchtkörper) mit bitunicaten
Schläuchen ausbilden. |
Drüsig |
Oberflächenstruktur mit Wärzchen, offenen Körnchen oder
Bläschen bedeckt. |
Dryophila-Struktur |
Puzzleartigen Elementen setzen sich zueinander (Deckschicht). |
Dunkelfeldbeleuchtung |
Das Licht wird durch einen Ring geführt. In der Mitte ist es
dunkel, das Licht tritt schief auf das Objekt und wird dort gebeugt. |
Duplex |
Zweischichtige Konsistenz vom Fleisch bei bestimmten
Stachelingen. Innerhalb des Hutes oder Stieles fest, nach außen in lockeres
und weiches Gewebe übergehend. |
Duplexstruktur |
Trama aus zwei unterschiedlichen Schichten aufgebaut. |
Duplextrama |
Zweischichtige Trama. |
Durchbohrt |
Hut geht in der Mitte lochförmig in hohlen Stiel über oder der
Stiel ist innen hohlig-zylindrisch durchbohrt, z.B. Trompetenpfifferlinge. |
Durchgehend |
Die Lamellen verlaufen vom Hutrand bis zum Stiel durch. |
Durchscheinend gerieft |
Hut lässt (oft nur in feuchtem Zustand) von oben den Verlauf
der Lamellen erkennen. Oberfläche wirkt gerieft oder höckerig gerieft. |
Echinocysten |
Kugelige oder ellipsoide, bestachelte Zellen (Hyphen). |
Echinozystiden |
Besondere Zystidenformen (eckig-zackenartig) bei
Porlingen und Rindenpilze. |
Ectal |
Außen, im äußeren Bereich liegend. |
Effus |
Verbindungen von zwei oder mehr Teilen. Meist ohne bestimmte
Form krustenförmig das Substrat überziehend. |
Effuso-reflex (halbresupinat) |
Bei resupinater Fruchtkörper wie Rindenpilzen, Feuerschwämmen,
Porlingen usw… die abstehende Hutkanten bilden. |
Effus-reflex |
Fruchtkörper mit resupinatem und umgebogen, hütchenähnlichem
Teil. |
Eiderophil |
Eine siderophile Granulation ist eine mikrochemische Reaktion
(Eisen‐II‐sulfat) in den Basidien, sie sind eisenliebend… |
Eiförmig-glockig |
Hut eiförmig hochgewölbt mit leicht ausgestelltem eingebogen (eingeschlagen) Rand. |
Eigenrand (Flechten) |
Apothezienrand, ähnlich etwa die Apothezienscheibe und meist anders
aussehend als das Lager gefärbt ist. Diese enthält keine Algen. |
Einfrieren |
Konservierung von Pilzen durch Temperaturreduzierung auf
mindestens - 18 Grad Celsius. |
Eingebogen |
Huthaut bleibt am Hutrand kantenförmig eingerollt. |
Eingekrümmt |
Eingeschlagen, eingebogen. Hutrand abwärts eingebogen aber nicht eingerollt. |
Eingerollt |
Huthaut bleibt am Hutrand halbkreisförmig eingebogen. |
Eingeschnitten |
Huthaut und Huttrama kurz einreißend bis aufspaltend rissig. |
Eingeschnürt |
Zystiden, Sporen mit gürtelartiger Verengung. |
Eingesenkt |
Unterhalb der Waagrechten-Oberfläche befindlich. |
Eingewachsen |
Oberflächenbekleidung innerhalb der äußeren Deckschicht
liegend (angedrückt) oder innerhalb verwachsen (verbunden). |
Eintrittspupille |
Hier ist die Stelle vor einer Linse an der das abzubildende
Bild entsteht. |
Einwecken, Einmachen |
Konservierung von Pilzen, indem durch
Erhitzen über 90 Grad Celsius in geschlossenen Behältern die Fäulnisbakterien
abgetötet werden. In der Schweiz ist der Ausdruck - Einmachen - gebräuchlich. |
Einzeln |
Ganz alleine wachsend (Wachstumsform), nie gesellig oder büschelig. |
Eisenchloridlösung, FeCl3 |
Orellanin-Test nach Pöder und Moser. Oberfläche mit Eisen
(III)-chlorid-Lösung bewirkt eine violette Verfärbung durch das enthaltene
Orellanindiglucosid (= Vorstufe des Orellanin). Fleisch in Reagenzglas mit
FeCl3 + Wasser vermischt ergibt bei Dunkelfärbung Orellanin-Nachweis. |
Eisen‐II‐sulfat |
Farbreaktionen bei Täublingen = 7 Teilen H2O, FeSO4
und Salzlösung. |
Ektal |
Außenseite, außen. |
Ektoenzyme |
Enzyme die von Zellen nach Außen ausgeschieden werden wie
Mycelien von Saprobionten. |
Ektomykorrhizapilze, Endomykorrhiza |
Sind eine Form von Symbiose zwischen Pflanzen und Pilzen
(Mykorrhizapilze), bei der die feinen unterirdischen Pilzfäden (Hyphen) zwar
in die Wurzelrinde, nicht aber in die Zellen eindringen. |
Ektoparasit, Endoparasit |
Schmarotzerpilz: Ektoparasit = ein parasitischer Organismus, deren
Wirt an der Oberfläche parasitiert. Endoparasit = dessen Myzel größtenteils
innerhalb der Wirtspflanze lebt. |
Ektospor |
Aufbau der Sporen. |
Ektostroma |
Der äußere, vor Reife der Ascosporen erst Konidien
produzierende Teil wird Ektostroma genannt, der innere Endostroma. Es ist das
stützende Gewebe (z.B. Gerüst, Schicht, Lage, Unterlage, Fruchtlager…) im
Hyphengeflecht. |
Ektotroph |
Von symbiotisch an Pflanzenwurzeln lebenden Pilzen
außerhalb der Wirtspflanze lebend. |
Elateren |
Sterile Fasern in der Sporenmasse bei Stäublingen
(Lycoperdon). |
Ellipsoid, Ellipsoiden, ellipsoidal, ellipsoidisch |
Rundlich-kugelig-zusammengedrückt, ellipsenförmig. Ein Ellipsoid ist die 3-dimensionale
Entsprechung einer Ellipse. Sporenform: Auseinander gezogener Kreis,
an eine Ellipse erinnernd. |
Elongiert |
Es sagt aus, dass etwas verlängert ist. Z.B. bei einer Spore
ist das Ende wie eine zusätzliche Verlängerung. |
Emendatus, emend, emendavit |
Vom Autor verbessert, überarbeitet. |
EN |
In der Schweiz stark gefährdet, vergleichbar mit Deutschland
RL2. |
Endemit |
Diese Art kommt nur in einem
begrenzten Habitat vor. |
Endoenzyme |
Enzyme die im Inneren von Zellen sich entwickeln und dort
wirksam werden. |
Endokarp |
Geschlossenfruchtig, d. h. die Sporen werden im Inneren des
Fruchtkörpers gebildet. Innerste Schicht der Fruchtwand. |
Endokonidie |
Ungeschlechtliche Spore, die sich im Innern einer Pilzzelle
bildet. |
Endolithisch |
Flechtenlager im Innern von Gestein existierend. |
Endoperidie, lnnenperidie |
Innere Schicht der Peridie bzw. innere Hülle bei Bauchpilzen
(Geastrum, Exoperidie, Peridie). Sie umschließt die Sporenmasse und ist
zumeist dünn, im Alter oft papierartig. |
Endoperidium |
Kugelförmige sporenenthaltene Endfruchtkörperform z.B. bei
Erdsternen und Stäublingen. |
Endophyten |
Endophyten sind Pilze die im inneren einer Pflanze leben. |
Endospor,
gyrnnocarp, exocarp, epispor, exospor |
Der Sporenaufbau. Basidiosporen werden eingehüllt vom
Perispor. |
Eng stehend |
Lamellen sind eng zusammenstehend,
im Gegensatz von - entfernt stehend. |
Enghohl |
Röhrig mit schmalem Volumen im Verhältnis zum Durchmesser des
betreffenden Organs (z.B. des Stiels). |
Entfernt stehend |
Lamellen sind weit
auseinanderstehend, im Gegensatz zu engstehend = dicht zueinanderstehend
(gedrängt stehend). |
Entostroma |
Aus kleinen Zellen bestehendes steriles Gewebe, in dem bei
einigen Schlauchpilze (Ascomyceten) die Perithecien angelegt werden. |
Ephemer, ephemerisch |
Nur vorübergehend auftretend, kurzlebig, nur kurz erschienen. |
Epicuticular-Hyphen |
Epicuticular-Hyphen sind verzweigte, einreihige Fäden der
Pilze und Streptomyzeten, die durch Septen zellartig unterteilt werden
können. Sie bestehen aus einer äußeren Wachsschicht gegenüber anderen Hyphen.
|
Epicutis |
Hutdeckschicht (oft mehrschichtig aufgebaut) die oberste
Schicht wird als Epicutis bezeichnet. |
Epicutis gemischt |
Aus Haaren, Dermatozyctiden und Primordialhyphen
(Primordialhyhen) bestehende Epicutis. |
Epicutis heterogen |
Nicht nur aus Haaren bestehend. |
Epicutis homogen |
Nur aus Haaren bestehende Epicutis. |
Epigäisch |
Oberirdisch wachsende Pilze (hypogäisch). |
Epihymenium |
Bei Flechten oberster, gewöhnlich gefärbter Bereich des
Hymeniums. |
Epikutis, Epicutis |
Mehrschichtige Huthaut (Deckschicht). Kann auch mit
Epikutishaaren besetzt sein. |
Epimembranäre oder inkrustierte Pigmente |
Körnige Pusteln (Pigmente), die krustig auf den Hyphenwänden
aufsitzen. |
Epiphragma |
Hautartiges Deckelchen junger Nestpilze (Teuerlinge). Alt
reißt das Häutchen auf und |
Epiphyt |
Scheinschmarotzer, der auf anderen Organismen wächst, ohne in
deren Gewebe einzudringen, z.B. Flechtenarten. |
Episoden |
Vergiftungen durch wiederholten Genuss des gleichen Pilzes,
z.B. Kahler Krempling. |
Epispor |
Sporenzellwand, +/- blasenförmig abhebend. |
Episporsack |
Sackartige, blasenförmige Ausstülpungen bei Ganodermasporen
(Reishi Sporen). |
Epistratum (Epistrata) |
Äußere Hutdeckschicht. Epi- + Schicht
= Eine Schicht, die über der anderen liegt und daher neuer ist als eine
andere. |
Epithecium |
Feste, meist pigmentierte Gewebeschicht über dem Hymenium
mancher Schlauchpilze (Ascomyceten Lecanorales), durch Verwachsen der die
Asci überragenden freien Paraphysenenden entstehend. |
Epithelium |
Kugelig‐rund bis ellipsoidischen Zellen der
Huthautstruktur (Deckschicht). Oft in mehreren Lagen kettenartig
übereinanderstehend, wirkt feinkörnig. |
Epitheton, Epithet |
Artname eines zweiteiligen wissenschaftlichen Namens. Z.B. bei
den wissenschaftlichen Bezeichnungen Erster Name Gattung, zweiter Name
Pilzart. |
Epithezium |
Bei Discomyceten die Schicht über dem Hymenium. Diese werden
aus den hervorstehenden Paraphysen gebildet. |
Epitypus,
Lconotypus, Isoneotypus, Isoparatypus, Isotypus, Lectotypus, |
Typisierung: Typ, Typus, Prägung, Muster,
Urbild, Beispiel, Gitter... usw |
Epixylisch |
Auf Holz wachsend. |
Equestre-Syndrom (ev.
Cycloprop-2-encarbonsäure). Rhabdomyolyse-Syndrom |
Muskelzersetzend, Muskelfaserzerfall, Muskelschmerzen,
Müdigkeit, Tod durch Nieren- und Herzversagen. Oft erst nach mehrmaligem Verzehr und in größeren Mengen
verzehrt! Besonders gefährdet sind Personen die Medikamente einnehmen, deren
Nebenwirkung Rhabdomyolyse verursachen kann. |
Erekt |
Oberfläche sieht samtig bis fein filzig aus. Hyphen der
Huthaut sind aufgerichtet. |
Ergotismus, Ergotismus-Syndrom |
Vergiftung durch das Mutterkorn. |
Erodiert |
Auswaschen, wegspülen, abtragen von Bestandteilen oder Lamellenschneiden oder
Fruchtkörper angefressen, ausgefressen. |
Erythrozyt |
Rote Blutkörperchen. |
Eumycota |
Echte Pilze. |
Eutunicatae |
Bei Schläuchen (Asci): Eher derbe Ascus-Wände, funktionell
differenziert, mit Apikalmechanismus der die Sporen aktiv auswirft. |
Excipulum, Exzipulum, Exipulumschicht |
Äußere Gewebeschicht von Becherlingen (Apothezien mit Becher‐
oder schüsselförmigen Fruchtkörpern). Fruchtträgerschicht (Hypothezium) trägt
den Fruchtträger (Hymenium). |
Exkretionshäufchen |
Anhäufung von Kristallausscheidungen auf dem Hut einiger
Stachelingsarten (Sarcodon, Hydnellum). |
Exmatrikal |
Außerhalb des Wirtes. Gegensatz: Intramatrikal = innerhalb des
Wirtes. |
Exoascus |
Äußere Wand der Sporenabgabe (Sporenabschleuderung). |
Exoperidie |
Äußere Hülle von Bauchpilzen, zerreißt leicht bzw. fällt leicht
ab, z.B. Stacheln oder Körnchen bei Stäublingen. Bei Erdsternen werden das
die sich nach außen biegenden Lappen. Oft auch als äußere Schicht einer
zweischichtigen Peridie bezeichnet. |
Exoperidie, Exosporium |
Der Bau der Peridie (Gliederung in Endo- und Exoperidie bei mehrschichtigem Aufbau) ist ausschlaggebend
für die Öffnung der Fruchtkörper. |
Exsikate |
Trocknung von Pilzbestandteilen zum Zweck der späteren
Mikroskopierung. |
Exsikkat (Exsikkaten, Exiklaten) |
Getrocknete Pilze zum lebenslangen Archivieren gefundener
Pilzarten. Vor der Benutzung müssen diese aufgeweicht werden. Aufbewahrung im
Fungarium,
Pilzherbarium. |
Exsikkose |
Austrocknung des menschlichen Körpers. Dieses kann bei
Pilzvergiftungen mit schwerem gastrointestinalem Syndrom
(Magen-Darm-Störungen) erfolgen. |
Exsudat |
Ausscheidung in zähflüssiger, fester oder auch in kristalliner
Form. |
Extensiv |
Bewirtschaftung von Land zur Nutzung relativ großer Flächen,
jedoch mit geringem Eingriff in die Natur. |
Extrazellulär |
Es befindet sich außerhalb der Zellen. |
Fädig |
Fadenförmige Reste, dünne längliche Fasern. |
Fagus |
Rotbuche. |
Fakultative Mykorrhiza |
Der freien Wahl überlassen. Mykorrhizapilze (Symbiosepilze)
suchen sich seinen Symbiosepartner aus und umgekehrt ebenso. |
Fakultativer Parasit |
Saproparasit = ein Pilz der sowohl auf-lebender als auch auf
toter Materie gedeihen kann (obligater Parasit). |
Falten |
Individuelle Form der Fruchtschicht eines Basidiomyceten. |
Faltig, faltenförmig, gefaltet |
Aderig, leistenförmig, zusammengefaltet, auch für Hutrand
radial plissiert. |
Familie |
Taxonomische Einheit, die Gattungen zusammenfasst, z.B.
Sprödblättler: In dieser Familie sind Milchlinge und Täublinge enthalten oder
Röhrlinge; hierin sind Dickröhrlinge, Schmierröhrlinge usw… enthalten. |
Farbfilter |
Ausgleich der Farbtemperatur der Beleuchtung wie etwa der
Blaufilter kompensiert den Rotüberhang bei Glühlampen. |
Farbreaktionen Flechten |
Positive oder negative Reaktionen: UV +/- mit
Ultraviolettem Licht, C+/-
mit Natriumhypochlorit; J+/- Kaliumjod, K+/- Kalilauge, KC+/- Kalilauge mit
anschließender Natriumhypochlorit Behandlung, P+/- Para-Phenylendiamin, R-
keine Farbreaktion bei chemischen Mitteln. |
Fasciculol-Syndrom |
Verschiedene Triterpene wie Fasciculole E und F. Verursacht
Durchfall, Brechdurchfall. |
Faserhyphen |
Die Skeletthyphen sind dickwandig, unseptiert und mit
unverzweigte Hyphen. |
Faserig |
Beim Abknicken bricht das Fleisch
in längliche Stränge (insbesondere auch der Stiel). Gegenteil brüchig, wie
bei Täublingen und Milchlingen. Dort bricht das Fleisch kugelförmig, spröde
auseinander. |
Faserig-flockig |
Fasern sind flockenartig und kurz. |
Faserig-schuppig |
Aufrechte Schuppen die faserig aussehen, angedrückt und
eingewachsen sind = sparrigschuppig. |
Faserschicht |
In der Myzelschicht ist bei manchen
Pilzarten eine Faserschicht (der Peridie). Z.B. Bei Nest-Erdsternen löst sich die äußere Myzelialschicht von der Faserschicht
bis auf die Lappenspitzen. |
Fäulisprozess, Fäule, Moderfäule |
Das Holz wird durch folgezersetzende (saprophytische bzw. saproparasitische)
Pilze zersetzt. Diese zersetzen das Holz in verschiedenen Farben und Formen
und werden als Auslöser für folgende Begriffe verwendet: Braunfäule
(Braunfäuleerreger), Rotfäule, Weißfäule (Weißfäuleerreger), Weißlochfäule
und Stammfäule. |
Fäulnisbakterien |
Diese verursachen eine
Eiweißzersetzung im Pilz und lassen diesen verderben. |
Fäulnisbewohner |
Saprophyt (Folgezersetzer) = Pilze die von totem organischen
Material sich ernähren. Saprophage = Lebewesen, die sich von totem
organischem Material ernähren. |
Fäulnisprozess |
Alterung von Pilzen mit dem damit
verbundenen Eiweißzerfall. |
Feintrieb |
Dient zum feinen Verstellen der Arbeitshöhe vom Kreuztisch. |
Fertil (Fertilen, Fertiler) |
Fruchtbar, vermehrbar, ertragreich, keimfähige Sporen
auszubilden. |
Fertiles Element |
Zur Fortpflanzung des Pilzes nötiger Bestandteil wie die
Sporen, Asci, Basidien usw… Wenn fertile Elemente auf Lamellenschneiden
sitzen, sind die Basidien nur mit fruchtbaren aber ohne sterile Elemente
besetzt. |
Festoniert |
Hutrand hat bogenförmige Sektoren oder Lappen. |
Fibrille, Fibrillen, fibrillosiert |
Kurzer senkrecht abstehender Stiel bei Flechten oder anderen
Pilzen. Struktur aus feinen Fasern, meist Stränge, z.B. Myzelstränge an der
Basis. Es sind fast mikroskopisch kleine Faser. Es handelt sich um längliche
Strukturen, die ein wesentlicher Bestandteil pilzlicher Zellwände sind. Sie
bestehen aus Kohlenstoffverbindungen (z.B. Polysacchariden). |
Fibrillös |
Aus Fasern bestehend (faserig). |
Fide |
Übereinstimmung mit siehe, gemäß, so soll es sein. |
Filamentös |
Fadenförmig (Fadenpilze). |
Filiform, filiformis |
Fadenförmig, strickförmig. |
Filtrierpapier |
Löschpapier, saugfähiges Papier, das überschüssige
Präparierlösung aufnimmt. |
Filzig |
Oberfläche mit feinen, ungerichteten, kurzen Härchen, meist
dicht bedeckt (fast wollig nur mit kürzeren Haaren). |
Fimbriat |
Gefranst, ausgefranst, zottig, oft mit zusammengeballten oder
verklebten Haaren besetzt. |
Finalphase |
Endstadium der Holzzersetzung = verrottet. |
Fingerhutförmig |
Fruchtkörperform kegelig und mit breitem, abgerundetem
Scheitel. |
Fissitunikat |
Die Schläuche sind zweiwändig (bitunikat) und der Schlauch
fährt teleskopartig aus, mit einer augenförmigen Kammer, eiförmig bis
annähernd zylindrisch. |
Flabelliform |
Pilze mit fächerförmigen Fruchtkörpern werden flabelliform genannt. Effuso-reflexe Fruchtkörper. |
Flach gebuckelt |
Fruchtkörperform schwach erhoben mit breitem Buckel (Wölbung). |
Flatterig, festoniert, gewellt, flatterig wellig, querwellig |
Fruchtkörper, Hutrand dünn und unregelmäßig wellig aufgeworfen.
Jedoch ohne Knick hin- und quergebogen. |
Flaumig |
Fruchtkörper mit feinster Wolle bedeckt. |
Flechtenbestimmung |
Zur Flechtenbestimmung werden
häufig folgende Substanzen verwendet: Keine Farbreaktion bei chemischen Mitteln = R-; Kaliumjod = J+/-; Kalilauge mit anschließender Natriumhypochlorit
Behandlung bzw. Chlorkalk-Lösung = KC +/-; Ultraviolettes Licht = UV +/-,
Kalilauge = K +/-; Calciumhypochlorit = C +/-; Para-Phenylendiamin = P +/-;
Beispiel: Krustenflechtenarten (CALOPLACA) und Krustenflechtenarten
(CANDELARIELLA) sehen sich sehr ähnlich. Der Unterschied ist in der K Reaktion:
K+ rot = CALOPLACA zu K- = CANDELARIELLA. Es gibt aber auch Gattungen die
chemisch nicht bestimmbar sind: LEPRARIA; CALOPLACA; USNEA. |
Fleckend |
Bei Berührung sich in eine andere Farbe verfärbend. |
Flecksoral |
Bei Flechten: Sorale, rundlich bis unregelmäßig, begrenzt auf
der Lageroberfläche. |
Flockig |
Mit kleinen, weichen Elementen (Fasern, Haare, Schuppen…)
bedeckt, diese sind meist abwischbar oder entfernen sich durch andere
Einflüsse wie Wachstum oder Umwelteinflüsse (Regen, Witterung… usw…). |
Flüchtig |
Der Ring verschwindet bei älteren Pilzen. |
Folgezersetzer |
Saprophyten. Totes organisches Material
wird zersetzt und als Pilznahrung verwendet. Wir bezeichnen Schleimpilzen
ebenfalls gerne als Folgezersetzer. Denn sie sind meist beides: Saprophyt +
Parasit. Sie fressen z.B. auch tote und lebende Bakterien von den
Oberflächen. |
Forma |
Taxonomische Kategorien für ähnliche Form einer anderen aber
sehr ähnlichen Art. |
Formalin, Formol, Formaldehyde
(FO) (HCHO)
(CH2O) |
Farbreaktion bei einigen Tricholoma‐Arten; 40 %-ige
wässrige Formaldehydlösung (CH2O). Farbreaktion
bei einigen Täublingen, besonders bei Schwärztäublingen (meist 10 %
Formalin) am Fleisch lachsrosa Verfärbungen. |
Fornicat, fornikat, portalförmig |
Eine Form der Exoperidie bei Erdsternen. Dort stehen die
einzelnen Lappen auf den Spitzen und sind meist durch die Hülle des Myzels im
Boden miteinander verbunden. |
Fragil |
Zerbrechlich, gebrechlich, brüchig. |
Fraxinus |
Eschenarten. |
Frei |
Gilt bei Lamellen, die nicht am Stiel angewachsen sind, z.B.
bei den Schirmlingen. |
Freistehend |
Lamellen oder Röhren den Stiel nicht berührend. |
Frontalansicht, Profilansicht |
Sicht auf die Spore von Ständerpilzen (Basidiomyceten), wenn
sich deren Apikulus in der Mitte des Sporenendes zeigt. |
Fruchtkörper |
Der sichtbare Teil des Pilzes,
dient als Samenspender. Vergleich: Apfel eines Baumes. Der Fruchtkörperteil eines Pilzes, welches
vermehrungsfähige Teile bildet und auf der Oberfläche sichtbar wird. |
Fruktation |
Bildung von Fruchtkörpern wie Pilze. |
Fruktifikation |
Ausbildung von Früchten bei Pilzen und Flechten über
Sporenträgern. |
FSME |
Durch Zecken übertragene Krankheit,
die Gehirnhautentzündung auslösen kann. Diese kann vereinzelt tödlich sein!
Eine Impfung ist möglich. Frühsommermeningoenzephalitis FSME im englischen:
TICK BORNE ENCEPHALITIS, TBE = Frühsommer-Meningitiserkrankung. |
Fuchsig |
Farbe: Bräunlich-rotorange. |
Fumarprotocetrarsäure, Protocetrarsäure |
Ist ein farbloser, geruchloser Stoff, der leicht
bitterlich schmeckt. Früher wurde diese Inhaltsstoff durch lecken an der
Flechte festgestellt. Heute verwendet man hierzu para-Phenylendiamin (= P +).
|
Fundamentalhyphen |
Dünnwandig, großzellig, septiert, mit oder ohne Schnallen, oft
mit starken Einschnürungen an den Septen. |
Funga |
Pilzflora (bei Pflanzen wäre dies Fauna und Flora). |
Fungi |
Pilze. |
Fungi imperfecti |
Deuteromycetes, imperfekten Pilze (Deuteromycetes)
sind Vertreter der höheren Pilzarten (Schlauch-, Ständer- oder Jochpilze), in
deren Entwicklungszyklus die Phase der sexuellen Befruchtung fehlt oder noch
nicht gefunden wurde. Die Vermehrung erfolgt durch asexuell gebildete Sporen
(Konidien) oder rein vegetativ. |
Fungicol |
Auf oder an Pilze wachsend = pilzbewohnend. |
Fungizide |
Pilzabtötende Gifte. |
Funiculum |
Faden mit dem die Sporenpakete der Teuerlinge an der
Innenseite befestigt sind. |
Funiculus |
Dünne Schnur, an der die Peridiolen mancher Nestpilze
(Nidulariaceae).Diese sind aufgereiht und sind mit dem Fruchtkörper
verbunden. |
Furche |
Rinne, Riefe, Rille, rillstielig, gerillt, linienförmige,
deutlich wahrnehmbare Vertiefung einer Oberfläche. |
Fusiform, fusoid |
Lanzettenförmig oder spindelförmig. Oben und unten zugespitzt,
Mitte zylindrisch. Wird oft bei Sporenaussehen verwendet. |
Fusisporea |
Spindelsporige Schirmlingsarten. |
Futter |
Bei Röhrenpilzen die Röhren (Röhrenfutter). |
Galerinoid, inocyboid |
Habitus bzw. Eigenschaft der Gattung =
Gattungsspezifisch wie z.B. bei Risspilze Geruch spermatisch oder Sporen
eckig usw… gleiches gilt z.B. bei Häublinge, Rötlinge… usw ... |
Gallertartig, gelatinisiert |
Gelatinös = weich wie Gummibärchen oder Wackelpudding. |
Gallertpilze |
Weicher, elastischer, weich-gummiartiger, oft auch glasiger
Konsistenz. Ordnung Zitterlingsartige, gallertartige (Agaricomycotina,
Heterobasidiomycetes, Tremellales,
Tremellomycetes, Heterobasidiomycetes = Untergruppen
der Basidiomycetes). |
Ganzrandig |
Hutrand oder Lamellenschneide mit gerader Linie abschließend. |
Garen |
Erhitzen auf über 90 Grad Celsius. |
Gasteromycetation |
Hydrophobie von Basidiosporen als Merkmal der Gasteromycetation. |
Gasteromyceten |
Bauchpilze (polyphyletische Gruppe), Sporen werden im inneren
eines Hohlkörpers gebildet. |
Gastrointestinalem Syndrom |
Magen-Darm-Störungen = Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen,
Durchfall. |
Geadert |
Aderig (äderig, adrig, ädrig),
verzweigte Linien, leistenförmig, zusammengefaltet. |
Gebändert |
Genattert, gegürtelt, mit bandartiger, breiter, nicht
erhabener Zonierung. Beispiel: Bänderung am Stiel die z.B. durch Reste vom
VELUM UNIVERSALE gebildet wurde. |
Gebrechlich |
Altersschwach, zerbrechlich aufgrund seines alten Zustandes. |
Gebuckelt |
Stumpfe bis spitze Wölbung des Fruchtkörpers. |
Gedrungen |
Stiel im Vergleich zum Hut kurz und gleichzeitig dick, gern
bei Dickröhrlingen. |
Gefeldert |
Hutoberfläche wie Felder (landkartenartig) bis schollig
aufgesprungen. |
Geflammt |
Mit einer Musterung die wie eine Flammenzunge aussieht (oval
mit spitzem Scheitel). |
Geflügelt |
Sporenornament mit schmalen, langen, weit abstehenden Stegen
besetzt = flügelartig. |
Gefurcht |
Mit Rillen versehen (gerillt, rillig). |
Gegabelt |
Lamellen verzweigen sich in zwei Lamellen. Sie setzen sich mit
zwei Adern fort. |
Gegürtelt |
Velumreste bandähnlich am Stiel sichtbar. |
Gehöft, Hof |
Mit einer rundlichen Umrandung, z.B. Erdsternmündung oder
Stielboviste mit einem rundlichen andersfarbigen Hof versehen. |
Gekammert (zellig-hohl) |
Mit Hohlräumen (meist im Stiel).
Auch Gleba mit
Hohlräumen. |
Geknickt, abgeknickt |
Die Richtung verändern durch äußere Einwirkung. |
Gekniet |
Stiel im unteren Teil stark zur Seite gebogen (oft schuhartig
oder rechtwinklig abgeknickt). |
Gelappt |
In zungenförmigen bis spitze Lappen gegliedert, gern bei
Blattflechten. |
Gelatinös |
Gallertartig, labbrig. |
Gelifiziert |
Geleeartig, gallertartig aufgeweichte Zellwände von Hyphen.
Diese Schichten quellen bei Befeuchtung gallertartig oder schleimig auf und
sind im Mikroskop an ihren verschwommenen Umrissen sichtbar. |
Genabelt, nabelig, nabelformig, konvex-trichterig |
Fruchtkörper mit kleinem, aber deutlich vertieftem
konvex-genabeltem Trichter, d.h. nach oben gebogen und nach unten vertieft. |
Genattert, natterartig-gebändert |
Velumreste oder ein waagerechtes Aufreißen der äußeren
Stielrinde. Als bandähnliche Verfärbung am Stiel sichtbar, oft mit
Zick-Zack-Bänderung. |
Generativhyphen |
Dünnwandig verzweigte Hyphen mit oder ohne Schnallen an den
Septen. |
Genetzt, netzig |
Mit erhabenem, maschenartigem Muster, das sich meist
andersfarbig darstellen. Oft bei den Röhrlingen wie Steinpilz oder
Netzstieliger Hexenröhrling zu sehen. |
Geotropismus |
Ausrichtung (Wuchsrichtung) der Fruchtschicht. Wird das
Substrat bei diversen Porlingen oder Blättlinge gedreht, versucht sich der
Pilzfruchtkörper senkrecht wieder auszurichten. |
Gerandet, abgesetzt knollig, gerandet
knollig |
Stielbasis mit oberseits kantigem, knolligem Abschluss, z.B.
bei den Klumpfüßen. |
Gerieft, durchscheinend gerieft, gekerbt, gerillt, gestreift |
Rillen im Hut, Hutrand, Stiel = mit feinen Längsfurchen und
oft erst durch Feuchtigkeit sichtbar. |
Gerippt |
Mit erhöhten, rippenartigen Erhöhungen (Graten). |
Gerunzelt |
Mit feinen, oft ungeordneten Falten, fast aderig wirkend. |
Gesägt, gezähnelt, gezahnt, schartig, erodiert, ausgefressen, gezackt,
ausgezackt |
Wellige Lamellenschneide, oft mit spitzen oder scharfwelligen,
ausgerichteten und teils regelmäßigen Zacken. |
Gesamthülle, Gesamtvelum |
Velum Universale. |
Gesäumt, fransig |
Hutrand oder Lamellenschneide mit feinen Fransen besetzt. |
Geschnäbelt |
Zystiden oft bauchig und mit spitz zulaufendem, längerem Hals
= schnabelförmig. |
Geschweift |
Hutrand nach oben geschwungen (abgebogen) oder Lamellen mit
geschwungener Schneide. |
Gesellig |
Mehrere gleiche Pilzarten, oft gruppenweise nebeneinanderstehend. |
Getropft |
Mit tropfenähnlichen Flecken auf Hut oder Stiel. |
Gezont, zoniert |
Fleisch, Hut- oder Stieloberfläche meist mit andersfarbigen,
konzentrischen Kreisen sichtbar. |
Giftpilze |
Im Pilz enthaltene gesundheitsgefährdende Substanzen. |
Gilben (gilbend) |
Gelbliches Verfärben, bei manchen Pilzarten tritt dies durch
Berührung, Verletzung oder im Alter auf. |
Glasig |
Fleischkonsistenz wässrig, teilweise auch hart und dadurch
leicht zerbrechlich. |
Glatt |
Oberfläche ohne oder nur mit geringem Reibungswiderstand (ohne
Rauigkeit). |
Gleba |
Innerer pulverig-staubiger (fertiler) Bereich von Stäublingen,
die später das Sporenpulver enthält. Oft anfänglich weiß und mit zunehmendem
Alter grün. |
Gleichfarbig |
Stiel + Hut oder Lamellenschneide + Lamellenfläche mit
gleicher Farbe. |
Glimmerig |
Feine, sandartige, glitzernde und oft abwischbaren Körnchen
bedeckt. Oft als Reste von der Gesamthülle. Oft bei Tintlingen wie
Glimmertintling, Weidentintling usw ... zu sehen. |
Globos, globosen |
Kugelig, kugelförmig, wie der Erdglobus. Z.B. Globose Zellen =
rundliche Zellen. |
Glochidie |
Härchen mit Widerhaken. |
Glockig, glockenformig |
Fruchtkörper kegelig bis eiförmig. Verschieden Glockenförmig
hinsichtlich der Rand- und Formverhältnisse, wie glockig-geschweift,
spitzkegelig-glockig, stumpfkegelig-glockig, eiförmig-glockig. |
Gloeodimitisch, Gloeodimitisches Hyphen |
Hyphensystem mit generativen und gloeopleren (Gloeoplere = wenig septiert) Hyphen. Enthält gloeoplere sowie generative Hyphen. |
Gloeoplere Hyphen |
Wenig septierte oder einzellige Hyphen, die an generativen
Hyphen entspringen und in Gloeozystiden oft enden. |
Gloeozystiden |
Zystiden mit dickem, schleimigem Überzug z.B. bei den
Pilzgattungen Schmierröhrlinge (Suillus), Rüblinge (Baeospora) und Zählinge (Lentinellus). |
Gloezystiden |
Zystiden die einen oft an-färbbaren, ölartigen oder körnigen
Inhalt besitzen. |
Glyzerinpuffer |
Zum Aufquellen von Exsikkaten = L4‐Lösung. |
Goniospor |
Eckige Sporen; diese besitzen viele Ecken und Kanten
(eckigsporig). Gern bei Risspilzen. |
Graminicol |
An, auf oder bei Gräsern wachsend. |
Grandinioid |
In der Gattung Zähnchenrindenpilze, Stachelsporlinge (Aphyllophorales, Grandinia) typischerweise dort
vorherrschende Hymenophorstruktur mit teils warzigen (halbkugeligen)
Erhebungen. |
Granulär, interhyphig, intraparietal |
Pigmentierung besteht aus vielen kleinen, festen Partikeln wie
Körnern oder Kugeln. Bei der Mikroskopie der Sporen usw… wichtig. |
Granuläres Pigment |
Körniges Pigment. |
granuliert |
In der Mikroskopie sind dies gekörnte Zellinhalte. |
Gratig, gratigen |
Bestimmter Ornamentationstyp (Sporenoberfläche) von
Pilzsporen, gern bei Täublingen. Hierbei ist eine stark erhabene,
unregelmäßige, leistenförmige Ornamentik (Oberfläche) sichtbar. |
Grobtrieb |
Dient zum groben Verstellen der Arbeitshöhe des Kreuztisches. |
Grubig |
Flache andersfarbige Flecken
(Aphten), meist dunkler, z.B. am Stiel. Meist mit runden oder unregelmäßig geformten Vertiefungen
an der Oberfläche. |
Guajacol |
Ein in Guajak-Bäumen vorkommender sekundärer Pflanzenstoff,
der sich strukturell vom Anisol (C7H8O)
und vom Phenol (C6H6O)
ableitet. Wird auch zum Farbtest bei Täublingen verwendet. |
Guajaktinktur |
Guajak‐Harz in Alkohol = Farbreaktion bei
Täublingsarten. Löst oft eine Blau- oder Grünfärbung am Fruchtkörper hervor. Guajak (Guayacan, Guaiacum, Lignum-vitae, Gaïac, Pockholz) stammt aus
Jochblattgewächse (Zygophyllaceae). |
Guttationstropfen, Guttationströpfchen |
Vom Pilz ausgeschiedene tränende Flüssigkeitstropfen
(Wassertröpfchen), bei feuchtem Wetter oder bei jungen Fruchtkörpern vor
allem an der Fruchtschicht z.B. Röhren, Lamellen. |
Guttulen, guttuliert |
Feine Tröpfchen, gut mikroskopisch erkennbar in den Sporen. |
Gymnocarp, gymnokarp,
exocarp |
Fruchtschicht wird offen angelegt (nacktfrüchtig = sich ohne
Hülle entwickelnd), z.B. bei den Keulen. Vergleich Außenfrüchtler: Zumindest
im Reifestadium im Freien liegen Fruchtschicht, z.B. Bauchpilze
(Gasteromyceten). |
Gymnocarpie |
Fruchtkörper ohne Vela (Schleier, Verschleierungshyphe). |
Gyromitra-Syndrom. |
Gyromitrin, Monomethylhydrazin (MMH). Toxine verflüchtigen
sich beim Trocknen vollständig und beim Kochen teilweise; auch
wasserlösliches Gift. Tödliche
Dosis: Pro Kilogramm Körpergewicht: 10-30 mg
Gyromitrin für Kinder, 30-50 mg Gyromitrin für Erwachsene. Vorsicht!
Die Vergiftung kann auch durch Einatmen des Giftes während des Kochvorgangs
erfolgen! |
Haarähnliche Prolongationen |
Verlängerte Endzellen an der Außenseite eines Fruchtkörpers
(Plural: Apotheziums Apothecien). |
Haare |
Lange Endzellen im Außenbereich eines Fruchtkörpers. |
Haarschleierlinge |
Haarartiges Gebilde, bei Schleierlingen zwischen Hut und
Stiel. |
Habitat |
Lebensraum (Wohngebiet) des Pilzes. Oft auch deren
Populationsvorkommen. |
Habitus |
Äußeres Erscheinungsbild des Fruchtkörpers. verbogen, gesäumt. |
Hacken |
Einige Schlauchpilze haben schnallenähnliche Auswüchse an den
askogenen Hyphen. Dort werden diese Haken genannt. |
Hakenzystide |
Hakenzystiden existieren bei einigen Dachpilzen (PLUTEACEAE).
Diese sind hakenmäßig gebogen. |
Halbkugelig |
Einer halbierten Kugel aussehend. |
Halluzinogen |
Löst Wahnvorstellungen aus, z.B. bei
Psyilopilzen, Psilocybe (Psilocybin-Pilze) mit dem Wirkstoff Psilocybin. |
Halophil |
Auf salzigem Boden wachsend. |
Halozystiden |
Besondere Zystidenform; kugelig mit Stiel, ähnlich wie eine
Qualle, z.B. wie beim Zweifarbigem Harzzahn. |
Hämolyse |
Zerfall der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Hämolysine =
Substanzen die Erythrozyten auflösen. Hämolysine werden durch Kochen
zerstört. |
Hämolytische Anämie |
Blutauflösend, die roten Blutkörperchen werden zersetzt. |
Hängend |
Ring, Manschette kann nach unten herabhängend. |
Hantaviren |
Kontamination eines Virus bei roh verzehrten Pilzen und
Beeren! Virusinfektion. Übertragung durch Einatmen oder Verzehr von Kot,
Speichel oder Urin von Mäusen. |
Haplohyphidie |
Ist von der Form vegetativer Hyphen ähnlich = Genom im Zellkern einer Zelle. |
Haploid |
Zelle mit einem Kern (einkernig). Damit auch nur mit einem
Chromosomensatz, im Gegensatz zu diploid (Zelle mit zwei Kernen). |
Haplontenwirt |
Bei Rostpilzen auf deren Wirtspflanze sich das Myzel
(Einkern-Mycel) entwickelt. |
Hart |
Konsistenz des Fleisches; lässt
sich fast nicht zusammendrücken. |
Hauptfruchtform (= Teleomorphe) |
Fruchtkörper mit fortpflanzungsfähigen Sporen, die in
Ständerpilzen (Basidien) oder mit Schlauchpilzen (Asci) gebildet werden. |
Häutig |
Fleisch, Ring usw… kann hautartig dünn oder durchscheinend
dünn sein. |
Heide |
Wiesenähnlich, meist natürlich belassen mit Weidentieren. |
Heidepilze |
Auf Wiesen wachsende Pilze. |
Heilpilze (=Vitalpilze) |
In der Traditionellen Chinesischen
oder Japanischen Medizin werden Pilze zur Behandlung von Krankheiten
verwendet. In der EU/Schweiz/Europa wird dies (noch) nicht anerkannt. Sie
gelten in unseren Regionen als Vitalpilze zur homöopathischen oder naturkundlich
begleitenden Behandlung von Erkrankungen oder zur Stärkung des Immunsystems. |
Heliophil |
Helligkeitsliebend, lichtliebend. |
Helmartig, helmförmig |
Fruchtkörper ist halbkugelig mit oft leicht ausgestelltem
Rand. |
Helmsoral |
Bei Flechten: Sorale unter einer helm- oder kuppelartigen
Aufwölbung von Lappen. |
Helotiales |
Ordnung inoperculater Ascomycetes. die Fruchtkörper sind Apothezien
mit gefärbtem Hymenium und septiertem Myzel. Sie leben in saprophytischen,
parasitischen bzw. phytopathogenischen Lebensweisen, auch mit Algen
kombiniert (lichenisiert). |
Hemiangiocarp |
Das Hymenium wird in der Jugend durch eine spezielle Hülle
geschützt und erst bei Reife freigegeben = Halbverdeckt-Fruchtigkeit. |
Herablaufend |
Lamellen, Röhren, Poren und
Stacheln wachsen am Stiel abwärts. |
Herbarium, Herbar |
Sammlung von getrockneten Pilzen und deren Beschreibung zur
Nachuntersuchung. |
Herbicol |
Auf, bei, an Kräutern wachsend. |
Herbizide |
Unkrautbekämpfungsmittel. |
Hervorbrechend |
Besonders gern bei Schlauchpilzen (Ascomyceten). Fruchtkörper entwickelt sich zuerst unter
der Substratoberfläche und entwickelnd sich erst im letzten Stadium der
Entwicklung aufreißend und dann dem Substrat entspringend. |
Heterobasidiomyceten |
Es sind Geleepilze, Brandfleckenpilze und Rostpilze. Sie sind
Basidiomyceten mit septierten Basidien. Dies steht im Gegensatz zu
Homobasidiomyceten mit nicht septierte Basidien. Homobasidiomycetes sind also
eine Untergruppe der Basidiomycetes die keine Sekundärsporen ausbilden,
sondern deren Basidiosporen direkt zu einem Myzel auskeimen. |
Heterobasidiomycetidae, heterobasidiomycetes |
Unterklasse der Gallertpilzartigen. Heterobasidiomyceten sind
einschließlich Geleepilze, Brandflecken und Rost, sind Basidiomyceten mit
septierten Basidien. Dies steht im Gegensatz zu Homobasidiomyceten,
einschließlich der meisten Pilze und anderer Agaricomyceten, die nicht
septierte (aseptierte) Basidien aufweisen. |
Heterodiametrisch |
Sporenform merklich länger als breit. |
Heterogen |
Verschiedenheit = Von unterschiedlicher Beschaffenheit. Nicht
gleichartig im inneren Aufbau, uneinheitlicher Aufbau, aus Ungleichartigem
zusammengesetzt, nicht homogen. Beispiel, bei Lamellenschneiden: Diese sind
nicht vollständig fertil, sondern die Basidien sind mit Cheilozystiden oder
steriler Marginalzellen durchsetzt. |
Hetero-isodiametrich |
Sporenkanten sind von unterschiedlicher Beschaffenheit in
allen Raumrichtungen ausdehnend, z.B. beim Schlehenrötling. |
Heteromer, homöomer |
Tramaaufbau bei den Täublingsverwandten (Russulaceae). Aus
gleichgestalteten Hyphen und Sphaerozysten bestehen. |
Heteromorph |
Vielgestaltige Wuchsformen. |
Heterophyllinae |
Russula subsect. Dies ist eine Untersektion aus der Gattung
Täublinge (Russula), die innerhalb der Sektion HETEROPHYLLAE steht. Robuste
Fruchtkörper wie Speisetäublinge oder Wiesentäublinge. |
Heteroprosphytiasis |
Verwachsung von Fruchtkörpern mit verschiedenen Arten. (wurde auch
mit gleichen Arten als Isoprospyhytiasis bezeichnet). |
Heterotallisch |
Zur Fruchtkörperbildung müssen mehrere Hyphen aus Einzelsporen
miteinander oder ineinander verschmelzen. |
Heterotroph |
Heterotrophie ist das Aufbauen von Körperbestandteilen durch
Lebewesen aus bereits vorhandenen organischen Verbindungen. Pilze ernähren
sich heterotroph. Pilze sind aufgrund des ihnen fehlenden Chlorophylls nicht
zur Photosynthese fähig und müssen sich deswegen heterotroph ernähren. |
Heterözisch |
Der Ursprungswirt wird gewechselt. |
Hexenei |
Junger (unreifer) Fruchtkörper von
Stinkmorcheln oder anderen Rutenpilzen. |
Hexenring (Elfenring) |
Rundliche Anordnung von Pilzen. Kann bis zu mehreren Metern
Durchmesser haben. Am Rande des unterirdischen Myzels bilden sich die
Fruchtkörper aus, dadurch entsteht ein sogenannter Hexenring. Der Ring wird
von Jahr zu Jahr größer und kann viele Jahrzehnte aufgefunden werden. |
Hiatus |
Öffnung, Lücke, Kluft, Grube. |
Hilarappendix |
Stielartige Zuspitzung (Anwachsstelle) an der Basis oder einer
Basidiospore, mit der sie am Sterigma haftet. |
Hilardepression |
Eindellung (Vertiefung) der Sporenwand in der Nähe des
Appendix, Apiculus (Anhang, auffälliger Auswuchs) bestimmter Pilzarten =
Hilarfleck. |
Hilarfleck |
Eindellung der Sporenwand in der Nähe des Appendix (Anhang,
auffälliger Auswuchs) bestimmter Pilzarten = Hilardepression. |
Hilum |
Sollbruchstelle zwischen Sterigma und Appendix bei einer
Basidiospore. |
Hinfallig |
Schnell vergänglich, z.B. bei Tintlingen. |
Hirnartig |
Ineinander verzweigte hirnartige Fruchtkörper. |
Höckerig |
Buckelig, Hut- oder Sporenoberfläche mit mehreren kleinen Buckeln
versehen. |
Holobasidien |
Einzellige Basidien (Ständer). |
Holundermark |
Wird gern zum Einklemmen des Präparates verwendet, um sehr
feine Schnitte vollziehen zu können. Wird aus den schnellwachsenden
Jahrestrieben gewonnen. |
Homobasidiomyceten |
Die meisten Pilze z. B. Teuerlinge usw… und anderer
Champignonartige (Agaricomyceten) haben nicht septierte Basidien. Gegensatz
Heterobasidiomyceten mit septierten Basidien. |
Homogen |
Gleichartig, von gleicher Beschaffenheit. Gleichmäßig
aufgebaut, einheitlich, aus Gleichartigem zusammengesetzt. |
Homonym |
Gültiger veröffentlichter Name. |
Homothallisch |
Nicht immer ist eine Verschmelzung von mehreren Hyphen
notwendig um Fruchtkörper entstehen zu lassen. Manchmal genügt auch eine
einzelne Spore die ein Myzel bildet, dieses nennt man dann homothallisch
entstandener Pilz. |
Hufförmig |
Fruchtkörperform ist ungestielt, halbkreis-bis fächerförmig.
Oft bei Baumpilzen. |
Hut |
Oberer Teil des Pilzes. |
Hutdeckschicht (HDS) |
Oberste Schicht vom Pilzhut. |
Huthaut |
Überzug der Hutoberfläche. Diese kann ein‐ oder
mehrschichtig sein. |
Hutpilz |
In Hut und Stiel gegliederte, z.B. Röhrlinge, Lamellenpilze,
Porlinge, Stachelinge, Leistlinge… |
Huttrama |
Hutfleisch. Fleisch das sich zwischen Huthaut und Röhren oder
Lamellen befindet. |
Hyalin |
Die Sporen, die Wände von Hyphen oder die Zystiden sind
farblos, durchsichtig, glasklar, ungefärbt. Dieser Begriff wird allgemein
auch als durchsichtig, glasig, kristallin, homogen oder glasklar als Merkmal
verwendet, z.B. bei der Stiel- oder Hutdurchsichtigkeit. |
Hybride |
Gekreuzte Arten, bei Pilzen nicht möglich, da diese nicht wie
Sorten reagieren, sondern immer die gleiche Art bleiben. Bei Pilzen kann
höchstens durch unklare oder vermengte Beschreibungen entstanden sein.
Tatsächlich aber existieren diese Arten wissenschaftlich gesehen nicht. |
Hydnoid |
Das Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei Pilzen, Habitus)
besteht aus schlanken, mehr oder weniger langen, spitz zulaufenden Stacheln,
die meist länger als 1 mm sind. Z.B. bei den Stoppelpilzen. |
Hydrochorie |
Verbreitung durch das Wasser, z.B. Wasserpilze (ANGUILLOSPORA). |
Hydrophil, hygrometrisch, hygrochastisch,
hygrophil |
Wasserliebend, Feuchtigkeitsliebend. Durch Quell- oder Schrumpfprozesse gesteuerte
Bewegungen bestimmter Fruchtkörperteile, wodurch bei Nässe die Sporenaussaat
freigegeben, bei Trockenheit verhindert wird oder wie bei den Schwindlingen
sie bei Feuchtigkeit wieder aufquellen. |
Hydroxyinfractin |
Antibiotischer Stoff, enthalten z.B. im Bitteren Schleimkopf
(Cortinarius infractus). |
Hygrophan |
Der Pilz verändert seine Farbe
durch Wasserverlust. Meist ein Verblassen der Farbe von der Hutmitte (zentral-marginal) aus. |
Hygrophoroid |
Schnecklings-Habitus. |
Hygroskopisch
|
Hygroskopie ist die Eigenschaft von
Stoffen, Feuchtigkeit aus der Umgebung zu binden. Z.B. Öffnen sich Erdsterne
oft bei ausreichend gebundener Feuchtigkeit.
|
Hymenephor |
Ist ein Teil des Fruchtkörpers beziehungsweise des
Fruchtlagers der Ständerpilze. Schlauchpilze und Bauchpilze haben kein
Hymenophor. |
Hymenial |
Zum Fruchtschicht (Hymenium)
gehörend oder dort entstehend. |
Hymenialelement |
Die einzelnen Elemente der Fruchtschicht (Hymeniums), d. h.
der Fruchtschicht der Basidiomyceten. |
Hymenialsetae |
Sete (Haar) im Hymenium (Fruchtschicht). |
Hymenialzystiden |
Zystiden in der Fruchtschicht, an Lamellenschneide oder
Lamellenflächen. |
Hymeniderm, Hymenoderm |
Makroskopisch wirkt die Huthaut (Deckschicht) feinkörnig. Die
Huthautstrukturen gleichen einem Hymenium, meist mit blasig‐keuligen
Zellen. Tricho-Hymeniderm = haarig-feinkörnig. Die Hyphen der Hutdeckschicht sind hymeniform oder palisadisch. Diese sind dicht gedrängt und senkrecht stehenden, an kurzen,
keuligen Hyphen erinnern. |
Hymeniform |
Huthautstruktur mit ähnlichem Aufbau wie ein Hymenium, mit
keuligen bis rundlichen Enyhyphen. Oft ein samtig‐körniges Aussehen
bildend. |
Hymeniforme Schicht |
Haarige, samtige oder feinfilzig-samtige Schicht. |
Hymenium, Hymeniums |
Fruchtschicht bei Pilzen und Flechten in
denen Basidien oder Asci Sporen ausgebildet werden.
Sie besteht aus einer dünnen Schicht fruchtbarer Zellen, die vom
Hymenophor getragen werden. |
Hymenochaetales |
Borstenscheiblingsartige, Unterabteilung der Ständerpilze. |
Hymenogasteraceae |
Großfamilie der Pilzarten, darunter Häublinge (GALERINA), Fälblinge
(Hebeloma), Wurzelschnitzlinge), (PHAEOCOLLYBIA), Sumpfschnitzlinge
(NAUCORIA) … |
Hymenophor, Hymenophors, Hymenophortrama, hymnophorale Trama |
Fruchtlagerschicht bei Pilzen die vom Hymenium überzogen wird.
Meist lamellenartig, leistenartig, röhrig, stachelig, runzelig, gerunzelt.
Teil des Fruchtkörpers oder Fruchtlagers der Ständerpilze. Es kann in Form
von Lamellen, Röhren, Poren, Leisten oder Stacheln ausgebildet sein; es ist
Träger des Hymeniums. Bauchpilze und Schlauchpilze besitzen kein Hymenophor. |
Hymenopodium |
Unregelmäßige oder parallelhyphige Schicht, die oft zwischen
Subhymenium und Lamellentrama eingeschoben ist und fadenförmige Hyphen
verbunden scheint. |
Hynenium |
Ist der Ort der Meiosporenbildung von Schlauch- und
Ständerpilzen, das sich im makroskopisch sichtbaren
Hyphengeflecht des Fruchtkörpers befindet. |
Hyopthecium |
Bei Flechten der Bereich unter dem Hymenium. Kann gleiche oder
auch eine andere Farbe aufweisen. |
Hyperparasit |
Ein parasitärer Pilz der auf einem parasitischen Pilz wachst,
z.B. Parasitischer Scheidling. |
Hypertrophie |
Anomales Wachstum oder Wucherung von Geweben durch Einfluss
von Witterungs- und Umweltfaktoren, Eiablage von Tieren (Gallen), Pilzbefall
usw… |
Hyphen, hypha |
Fadenartige, verzweigte, schlauchartige mikroskopisch kleine
Zellen eines Pilzes. Ein Großteil des Pilzes ist daraus aufgebaut. Auch das
Mycel besteht aus einer ganzen Ansammlung von Hyphen. |
Hyphenpflöcke |
Im Hymenium durchragende Bündel von Tramahyphen, z.B. bei
Sägeblättlingen (Lentinus). |
Hyphenschicht |
Schicht zwischen Rinde (Huthaut) und Fleisch =
Kortikalschicht. |
Hyphensysteme |
Gesamtheit der Hyphen, es gibt drei Unterteilungen je nach Art
der Zellen: Dimitisch, monomitisch oder trimitisch. |
Hyphidie (Dendrohyphidie,
Dichohypbidie, Halohyphidie) |
Es sind mehr oder weniger dünne, sterile Hyphenenden, die man
bei einigen Pilzen in der Fruchtschicht (Hymenium) finden kann. Sie wurden
früher auch oft als Paraphyse, Pseudoparaphyse oder als Paraphysoide
bezeichnet. |
Hyphidium |
Steriles Hyphenende im Hymenium ohne auffallende Verdickung.
Erscheint hyphenartig. Oft werden abgesporte Ständer (Basidien) damit
überwachsen. Es gibt drei häufige Formen: Dendrohyphidien (verzweigt
astartig), Acanthohyphidien (kurzstachelig) sowie Dichohyphidien (dichotom
verzweigt). |
Hypochnoid |
Fruchtschicht nicht zusammenhängend, sondern von flockiger und
aufgelockerter Struktur. |
Hypocreales |
Pustelpilze, gehören zur Ordnung der Schlauchpilze. |
Hypodermium, Hypoderm, Hypodermis |
Untere Huthautschicht (Subkutis) mit zelligen Strukturen. |
Hypogäe, hypogäisch |
Fruchtkörper das normalerweise unterirdisch oder
halbunterirdisch ausreift. Z.B. trüffelartig bei Trüffeln. |
Hypogäisch |
Trüffelartige Pilze bzw. unterirdisch wachsende Pilze. |
Hypomycetes |
Durch Hyphen bekannte Pilze die größtenteils
imperfekte Stadien aufweisen. Z.B. Schlauchpilze (Fungi imperfecti). |
Hypothallus |
Häutig-ähnliche Unterlage bei Schleimpilzen (Myxomyceten). |
Hypothecium, Hypothezium |
Dünne Gewebeschicht unterhalb des Hymeniums bei
Flechtenfruchtkörper (Apotheciums). Häufig vom Excipulum umschlossen. |
Hypovelangiocarpie |
Velum universale nur im Primordium (der Anlage im
Fruchtkörper) später fehlend. |
Hysterothecium |
Länglicher, anfangs geschlossener Fruchtkörpertyp Echten Schlauchpilze, z.B. Spaltlippen (Dothideomyceten,
Hysteriales, Phacidiales usw…), der sich bei Reife durch einen Längsspalt
öffnen. |
I.d.R. |
In der Regel. |
ICBN |
Botanischer Code (=
international Code of Botanical Nomenclature). |
Idae |
Die Endung weist auf eine Unterklasse hin, z. B.
Dothideomycetidae, Loculoascomycetidae, Heterobasidiomycetidae. |
Idiosynkrasie |
Krankhafte Überempfindlichkeit gegen bestimmte
Stoffe die in Pilzen oder dessen Sporen enthalten sind. |
Idiosynkrasie |
Überempfindlichkeit auf Fremdstoffe, z.B. allgemeine
Pilzallergie. Dieses ist oft angeboren oder im Lauf des Lebens entwickelt
worden. |
IKI |
Wird als Färbemittel von Sporen in der Pilzmikroskopie
verwendet. Iod-Kalliumiodid = Iodkalliumiodid-Lösung (Kaliumtriiodid =
Lugollsche Lösung). 2 % Lugollsche Lösung = Iod 2 g, Kaliumiodid 4 g, Gereinigtes
Wasser 94 g. 5 % Lugollsche Lösung = Iod 5 g, Kaliumiodid 10 g, Gereinigtes
Wasser 85 g. Das Iod und das Kaliumiodid werden in der angegebenen Menge
mit gereinigtem Wasser gelöst. Die Lösung wird nach und nach mit dem Rest des
gereinigten Wassers versetzt. Z.B. in der Gattung der Eckenscheibchenverwandten (Eutypella)
verfärben sich Ascusporus IKI blau. |
Iludin |
Giftstoff mit
Antitumor-Antibiotika-Eigenschaften aber sehr Brechdurchfälle auslösend.
Enthält der Ölbaumtrichterling |
Imbricat |
Dachziegelartig übereinander wachsend. |
Immersionsöl, Immersions-Öl |
Spezial-Öl für die Lichtmikroskopie für meist 1000-fache
Vergrößerungen. Spezial-Öl für 100x‐Objektive zur besseren
Sichtbarkeit. |
Imperfekt |
Unvollständige ausgebildete Sporen. Einige Schlauchpilze
(Ascomyceten) entwickeln ein imperfektes Stadium aus, bei dem eine Vermehrung
durch asexuell gebildete Sporen stattfindet. |
Imperfektes Stadium, Imperfekte Pilze (Anamorphe oder
Nebenfruchtform), Fungi imperfekti ebenfalls auch Teleomorphe genannt) |
Fruchtform die keine kompletten Pilzfruchtkörper mit
Sporen bilden. Imperfekte Stadien erkennt man unter dem Mikroskop daran, dass
Asci oder Basidien fehlen und die Konidien oft in enormer Zahl gebildet
werden. Auch vegetative Fortpflanzungsorgane wie die Bulbillen, Sklerotien
oder sterile Myzelien können ebenso diese Aufgabe übernehmen. |
Inamyloid, inamyloidem |
Keine Jodreaktion (J‐ = jodnegativ), d.h. keine
Blaufärbung mit Melzers Reagenz, eventuell leichte Gelb- bis Braunfärbung,
welches auswaschbar wäre. |
Inc.sed |
Unsichere wissenschaftliche Einordnung nach heutigem Stand. |
Indextrinoid |
Melzers Reagenz negativ = keine Reaktion (Melzer negativ). |
Indigen |
Einheimische Arten. |
Indigestion |
Unbekömmlichkeit, Verdauungsprobleme… |
Indigestions-Syndrom |
Unechte Pilzvergiftung, eingebildete
Pilzvergiftung, übermäßiger Genuss, verdorbene Pilze, rohe Pilze,
Unverträglichkeiten (Allergien), falsche Zubereitung, Schwerverdaulichkeit
durch Chitin, Oxalate... Kontamination mit Giftpflanzen oder Insekten.
Verseuchte Pilze durch Fungizide, Pestizide, Herbizide, |
Indolessigsäuredervidate |
Für den Nahrungsaustausch notwendiger Stoff zur Bildung des
Myzels. |
Indusium |
Grobmaschige Schleier von der Spitze des Rezeptakulums
herabhängendes, gardinenartiges Gebilde bei einigen Rutenpilzen (Phallales),
z.B. Schleierdame (Phallus DUPLICATUS). |
Ineditus, ined., inedatio |
Neue und bisher noch nicht
veröffentliche Daten. |
Infelförmig, mitraförmig |
Spore die wie eine Bischofsmütze
aussieht (unten rundlich und oben zugespitzt). Submitraförmig = unterhalb rundlich zugespitzt. |
Infractin |
Antibiotischer Stoff, enthalten z.B. im Bitteren Schleimkopf
(Cortinarius infractus). Es wurden folgende antibiotischen Stoffe ermittelt:
Infractopicrin, 1-propionsäure-Derivat Infractin und 6-Hydroxyinfractin,
Acetylcholinesterase. |
Infractopicrin |
Bitterer Stoff, enthalten z.B. im Bitteren Schleimkopf
(Cortinarius infractus). |
Initialphase |
Erstes Stadion der Holzzersetzung. |
Inkarnat |
Fleischfarben, Karnat, Karnation,
Fleischton, Hautfarben, beigebraun, rötlichbraun. |
Inkompatibel |
Bezeichnet man als eine Unfähigkeit zweier Myzelien sich
miteinander zu verbinden. Das Gegenteil ist kompatibel, hier können sich zwei
oder mehrere Myzelien miteinander verschmelzen. |
Inkompatibilität |
Gentechnische Unverträglichkeit. |
Inkrustationen, Inkrustation, Inkrustationtröpfchen |
Bildung einer Kruste. Kristalle, Tröpfchen auf der Oberfläche
von Zystiden, Hyphen usw… |
Inkrustiert |
Krustenbildung an den Hyphenwänden. Oft mit körnigen,
formlosen oder kristallartigen Partikeln überkrustet. Z.B. bei den
Lamprozystiden. |
Inkrustierte Pigment |
Eingebaute Farbstoffe innerhalb der Zellwände (Pigmente), so
wie z.B. beim Fleischroten Holz-Trichterling. |
Inkrustierung |
Bei Primordialhyphen, Dermatozystiden manschettenartiger Überzug. |
Inoperculat, Inoperculaten, inoperculater |
Asci‐Schläuche ohne eine Abdeckung (ohne Deckelchen). Beim
inoperculaten Ascus (= Unitunicatae-Inoperculatae) wird am Scheitel ein
besonderer Apikalapparat ausgebildet. Operculate Schlauchpilze (Ascomyceten)
entlassen ihre Sporen durch das Öffnen eines am Ascus-Ende liegenden Deckel. |
Inoperkulat |
Asci‐Schläuche ohne eine Abdeckung, d.h. mit einer
Mündung (Porus) am Schlauchende, im Gegensatz zu operculat (= Asci‐Schläuche
mit einer Abdeckung). |
Interzellulär |
Inkrustierendes Pigment (=Pigmentierung) wäre interzellulär,
wenn es sich zwischen den Hyphen oder Zellen befindet (Außen). |
Interzelluläre Pigmente |
Körnige Pigmentmassen, diese sind zwischen den Huthauthyphen
eingelagert. |
Intrazellulär |
Innerhalb der Hyphen oder Zellen liegend. |
Inverses Lamellentrama |
Lamellentrama, deren Hyphen von außen gegen die Mitte neigen.
Hyphen in der Lamelle verlaufen von der Hymenialschicht (Außenbereich) nach
innen (Lamellenzentrum). |
Irisblende |
Ringförmige Blende, deren innerer Durchmesser sich stufenlos
einstellen (verengen/erweitern) lässt. |
Irpicoid |
Das Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei Pilzen) hat breite,
flache, mehr oder weniger verwachsene Auswüchse. Wird auch als Wortgebung für
eggen-zahnähnlich, zahnförmig (lat. irpex = Egge) beschrieben. |
Irreguläres Lamellentrama |
Lamellentrama, deren Hyphen in keiner bestimmten Richtung
wachsen, also wirr durcheinander stehen. Die Hyphen in der Lamelle verlaufen
innerhalb der Lamelle kreuz und quer durcheinander. |
Isidien |
Auswüchse im Flechtenlager, die leicht abbrechen und der Fortpflanzung
dienen. Sie sind meist zylindrisch, keulig, korallenartig (koralloid) oder
kugelig, halbkugelige geformt und ähnlich wie das Flechtenlager gebaut. Diese
bestehen aus Rinde und Algenschicht. |
Isodiametrischen, Isodiametrisch länglich, heterodiametrisch |
Sporenform: Ähnelt einer länglichen Biegung. In allen
Raumrichtungen annähernd gleicher Durchmesser. D.h. etwas kugelig, d.h. in
den drei Dimensionen etwa gleich. |
Isoliert warzig |
Sporenoberfläche: Die Warzen sehen für sich isoliert aus,
d.h., sie sind nicht miteinander verbunden. |
Isoprosphytiasis, heteroprosphytiasis, heteroproszfitiazis |
Fruchtkörpern die mit der gleichen Art verwachsen sind =
büscheliges Wachstum. |
Isotonische Lösung |
Dient zum Ausgleich des osmotischen Druckes. Es diffundieren
gleich viele Wassermoleküle in die Zelle hinein wie hinaus. Beispiele:
Isotonische Kochsalzlösung, Ringerlösung… |
Ixocutis, Ixokutis |
Verschleimte Oberfläche Hutoberfläche. Oft in der Gattung der
Schmierröhrlinge. Gelatinöse (schleimige) Schicht in der Huthaut. Wird auch
bei Micromerkmalen benutzt. |
Ixotrichoderm |
Sonderform des Trichoderm. Bei dem äußersten Hyphen
gelifiziert, das heißt in eine gallertartige Matrix eingebunden.
Makroskopisch ähnelt die Huthaut einer verschleimten Oberfläche. |
J = bei der Flechtenbestimmung |
Kaliumjod. |
Jod (Melzer-Reagenzien) |
Eingeschalten von Schlauchpilzen (Ascomyten, Ascomycota) die mit
Jodreagenzien z.B. Melzers mikroskopisch reagieren: Jodnegativ (J-) ohne Verfärbung, jodpositiv (J+) = mit
Verfärbung. Bei
Ständerpilzen (Basidiomyceten) verwendet man inamyloid = J-; keine
Verfärbung; amyloid J+ blau. |
K = bei der Flechtenbestimmung |
Kalilauge, Kaliumhydroxid. |
Kahl, unbekleidet, nackt |
Auch unter der Lupe keine oberflächlichen Strukturen wie
Warzen, Haare usw… zeigend. |
Kalibrieren |
Eichen, korrektes einstellen auf richtige Maßangaben. |
Kalilauge 20 %‐ige |
KOH, als Makroreagenz gern 20 %‐ige Lösung. |
Kalilauge 3‐5 %‐ige |
KOH, als Mikroreagenz gern 3‐5 %‐ige Lösung. Wird
gern zum Aufweichen von Exsikkaten, auch zum Feststellen einer
Oberflächenstruktur von braunen Sporen verwendet. |
Kallus |
Wenn an einer Verletzung (Wundstelle)
eine Substanz nachwächst. Bei Pilzen eigentlich nicht oder nur sehr selten
möglich. Hier werden – wenn überhaupt – nur daneben neue Fruchtkörper
gebildet. Spore
in Form einer ausgebeulten Wandverdünnung (= rudimentärer Keimporus). |
Kalotte |
Der Hutscheitel ist glatt. Oft als einziger Ort, wo sonst
schuppige oder oberflächenstrukturierte Erscheinungen auftreten (z.B. bei
einigen Risspilzarten (Inocybe) oder Schirmlingen (Lepiota). |
Kalyptrat |
In der Mikroskopie: Bei Sporen hebt sich mit Laugen die äußere
Hüllenschicht (Exospor) teilweise blasenförmig ab. |
Kammrandig |
Hutrand relativ lang, stark, entfernt gefurcht. |
Kanneliert, Kannelierung |
Säulen, Pfeiler mit senkrechten Rillen versehen. Gerne bei
Rändern von Täublingen als eine Art Doppel-Riefung zu sehen = säulenförmig
mit rillen. |
Karbolfuchsin |
Chemikalie zum Feststellen von Krustenbildung
(Inkrustationen). |
Karbolsäure (Phenol) |
C6H5OH = Phenol oder
kurz Karbol. |
Karminessigsäure |
Zellkernfärbemittel für verschiedene Pilzarten. |
Karotinoide |
Pilzfarbstoff (gelb, orange bis rot). |
Karyogamie |
Verschmelzen von 2 Zell-Kernen im Frühstadium. |
Käseartig |
Die Konsistenz ist in allen
Richtungen leicht zu brechen. |
Kavernös |
Kavernen aufweisend, schwammig, lockeres, wattiges Gewebe, zu
einem Hohlraum gehörend. |
KC = bei der Flechtenbestimmung |
Kalilauge mit anschließender Natriumhypochlorit Behandlung
bzw. Chlorkalk-Lösung. |
Kegelig, konisch, kegelförmig,
kegelstumpfförmig, stumpf kegelformig |
Fruchtkörper im Umriss pyramidenförmig. Oft mit spitzen,
stumpfen, spitzkegeligen, kegelig-glockig,
kegelig-abgestutzten, kegelstumpfförmig
oder stumpfkegeligen Scheitel. |
Keilformig |
Verjüngend mit einer stumpfen Spitze. Bei der Sporenform ist
diese sehr schlank keulig, dabei zur Basis kontinuierlich schmaler
ausspitzend. |
Keimhyphe, Keimschlauch |
Keimhyphe, die bei der Keimung aus der Pilz-Sporenwand
austretende Hyphe; zeigt ein typisches Längenwachstum. |
Keimporus |
Anwachsstelle (meist verdünnt) an der Spore, aus der später
die erste Keimhyphe entsteht. Immer gegenüber dem Apiculus. |
Keimspalte |
Längliche, spaltartige Verdünnung (schlitzartige Öffnung) in
der Sporenwand einiger Schlauchpilz‐Sporen. Bei Schleimpilzen tritt
hier später die Keimhyphe aus. |
Keratophil |
Auf Tierhörnern wachsend, z.B. Kuhhornpilz (ONYGENA EQUINA). |
Kernförmig |
Sporenform z.B. wie ungleichmäßige, +/- sternförmige Kerne
geformt. |
Kernpilze |
Schlauchpilzgruppe, frühere Sammelbezeichnung für die
geschlossenen Fruchtkörper von Pyrenomyceten. |
Kernspindel in den Basidien |
Kernspindel in den Basidien dient in der Pilzmikroskopie als
Unterscheidungsmerkmal. |
Keulenpilze |
Fruchtkörper sind keulenförmig, z.B. Keulen- und Korallenpilze
Clavaria, Cantharellales, Clavulina, Clavulinaceae, Clavariaceae… |
Keulig, keulenformig |
Stielähnlich, röhrig jedoch oben oder unten verdickt. |
Kindersöckchen |
Besondere aufsteigende Bildung von VELUM UNIVERSALE beim
Pantherpilz, ähnlich einer Socke. |
Klebrig |
Bei Berührung entstehender Hafteffekt ohne, dass ein äußeres Erscheinungsbild
wie glänzen, Feuchtigkeit dies zu sehen ist. Tipp! Finger anfeuchten und an
den Pilz fassen. Dadurch kann besser seine Klebrigkeit festgestellt werden. |
Kleiig |
Oberfläche mit feinen Körnchen überzogen bzw. mit gröberen
Partikeln mehlig beflockt. |
Knolle, knollig,
knotig, knotenförmig |
Verdickte Stielbasis. Verschiedene
Formen sind hierbei möglich: Knollig verdickt, rübenknollig, zwiebelknollig,
abgesetzte Knolle.
Häufig bei den Amanita‐Arten. |
Kochsalzlösung |
Kochsalz = Natriumchlorid (NaCl). |
KOH |
Kalilauge (Kaliumhydroxid) zum Testen von Verfärbungen bei
Fruchtkörpern, häufig bei Täublingen und Schleierlinge verwendet. |
Köhlersche Beleuchtung |
Optimale Ausleuchtung und Kontrast bei der Pilzmikroskopie. |
Kollabiert, kollabierend |
Zusammenbrechend, zerbrechend. |
Kollar |
Ringförmiger Ansatz (Krause, Halsband) zwischen Lamellen und
Stiel. Lamellen erreichen nie den Stiel. |
Kolline Stufe |
Hügelland, bis 200-300 m ü. M. aufsteigend. Hier finden sich
gerne Eichen- oder Hainbuchenwälder. |
Kommaförmig |
Sporenform schräg wie ein Komma. Auch tropfenförmig, jedoch
mit zur Seite gezogenem und oft spitzem Ende. |
Kondensor |
Lichtaustrittsöffnung beim
Mikroskop. Ein Kondensor besteht aus ein oder zwei Sammellinsen. |
Kongophil |
Mit Kongo (Rot-Färbung) anfärbbar. |
Kongorot |
Roter Farbstoff für die Untersuchung von Hyphen in der
Hutdeckschicht auf Septen, Schnallen usw… = ammoniakhaltige Mikroreagenz. |
Konidialform |
Nebenfruchtform. Z.B. beim Konidien-Schwarzbecher (Anamorphe
von Holwaya mucida = Linden-Schwarzbecher). |
Konidien (Conidien),
Mitospore, Konidiospore |
Asexuelle Sporen die nicht zur Fortpflanzung dienen. Entstehen
durch Abschnürung an den Hyphenenden, oft im imperfekten Stadium
(ungeschlechtlich). Vor dem Kernphasenwechsel (Meiose) gebildet. |
Konidienform |
Ein Fruchtkörper nur mit sterilen (asexuellen) Sporen
(Konidien), die weder in den Schläuchen (Asci) noch in Ständern (Basidien)
gebildet werden. |
Konidienträger, Konidiophor |
Auf dem befinden sich die asexuellen Sporen (Konidien),
ähnlich Sterigmen bei reifen Basidien. Oft ein aufgerichtetes, mehrzelliges
Gebilde an denen asexuellen Sporen entstehen. |
Konidiogene Zellen |
Ein Konidiophor kann entweder eine konidientragende Zelle
sein, die direkt am Mycel sitzt, oder es handelt sich um eine
konidientragende Zelle einschließlich ihrer Trägerzellen. In letzterem Fall
wird auch nur die Trägerzelle, nicht aber die konidientragenden Zellen
selbst, als Konidiophor bezeichnet. Der Begriff wird also verschiedenartig
verwendet. |
Konidiophoren (Conidiophor) |
Ein Konidiophor (auch Konidienträger)
ist eine konidientragende Hyphe, die sich deutlich vom vegetativen Mycel
unterscheidet. Konidiophor kann entweder eine konidientragende Zelle sein
oder die Zelle direkt am Mycel. Es kann sich auch um eine konidientragende
Zelle einschließlich ihrer Trägerzellen handeln. |
Konjugiert |
Verdoppelungseffekt 1,2,4,8,19 usw. Wie beim Coronavirus (COVID-19) die
Anzahl verdoppelt sich innerhalb eines gewissen Zeitraums. Gleiches gilt bei
der Vermehrung von Pilzen in einem Substrat mit optimalen Bedingungen. |
Konkav genabelt |
Fruchtkörper mit einer Nabelung die nach Innen geht. |
Konkav, konkav
gebogen |
Trichterförmig vertieft oder nach innen gewölbt, Optik: Nach
innen gewölbt. |
Konnektivhyphen |
Schmal verzweigt, dünnwandig, septiert, mit oder ohne
Schnallen, keine Einschnürungen an den Septen. |
Konsistenz |
Festigkeit,
Beschaffenheit, Dichte. |
Konsolenförmig |
Stiellos, hutförmig mit breiter Anwachsbasis jedoch nicht am
Substrat herablaufend. |
Kontinental |
Verschiedener Klimatypen; Klimazonen, welche sich durch
jahreszeitlich bedingte große Temperaturschwankungen kennzeichnen. |
Konvergenz |
Parallele Entwicklung von Formen bei Organismen, die dennoch
nicht miteinander verwandt sind. |
Konvex genabelt |
Fruchtkörper nach außen gewölbt und am Scheitel mit kleiner,
nabelartiger Vertiefung ist (genabelt, trichterförmig). |
Konvex, Konvexe |
Buckelig, gepolstert oder nach oben gewölbt, Optik: Nach außen
gewölbt. |
Konzentrisch gerunzelt |
Hutoberfläche erinnert an die Wasseroberfläche, wenn ein Stein
ins Wasser geworfen wurde. Ausbreitende Wellen Richtung Randzone. |
Kopfige, kopfig |
Kugelige, keulige Struktur oberhalb des Stiels meist mit
rundem Oberteil. |
Kopfsoral |
Bei Flechten: Sorale, halbkugelig bis fast kugelig
ausgebildet. |
Koprophil, coprophil (= fimicol) |
Auf, Kot, Mist, Dung, Urin… (Ausscheidungs-Exkrementen)
liebend und dort wachsend. |
Korallenartig |
Keulig mit ästiger Struktur. |
Koralloid |
Korallenartige Struktur. Von dickeren Ästen, Stämmen
ausgehende dünnere Mehrfachverzweigungen, meist büschelig wachsend. |
Koremien |
Bündel von Konidienträgern. |
Korrelieren |
In wechselseitiger Beziehung zueinanderstehen. |
Kortikalschicht |
Schicht zwischen Rinde (Huthaut) und Fleisch (oberste
Hyphenschicht der Stielrinde). |
Kreatinkinase |
Enzym im Gehirn und den Muskelzellen. Z.B. Nachweis
Schlaganfall, Herzinfarkt oder anderen muskelzersetzenden Stoffen, wie z.B.
im Grünling enthalten sind. |
Kreiselförmig |
Fruchtkörper ist umgekehrt kegelig mit flacher gerundeter
Oberseite. |
Kreuztisch |
Arbeitstisch des Mikroskops, auf dem der Objektträger liegt,
in beiden waagrechten Richtungen verschiebbar. |
KrH2O |
Kongorot in destilliertem Wasser |
Kriegspilze |
Sind Pilze die nicht giftig sind aber keinen guten Geschmack
haben, weil sie erdig, säuerlich, muffig oder unangenehm schmecken. Wäre
nichts mehr zum Essen da, wie es in den früheren Kriegen war, könnte man auch
diese Pilze essen. Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß haben sie ja und
Unwohlsein lösen sie auch nicht aus. |
Kristalltragend |
Oberfläche mit kristallinen Auflagerungen, oft beschopft. |
Kristulat, kristuliert, cristuliert, cristulat |
Krustenförmiger, dem Substrat zumindest
größtenteils anliegender Fruchtkörper eines Ständerpilzes (Basidiomyceten). Sporenornament
besitzt geschlängelte, langgestreckte, geknickte, isolierte, aber nicht
vernetzte flache Erhebungen oder gratig verbundenen Warzen. |
Kritische Beleuchtung |
Nelsen‐Beleuchtung: Verwendet eine Mattscheibe und einen
Kondensor. |
Kryptogamen |
Organismen, bei denen die sexuelle Vermehrung durch einen
Fortpflanzungskörper (Keimkorn) ohne die Sporen, stattfindet. Z.B. bei
Pflanzen wie Farnen, Algen, Bärlappgewächse, Moose… usw. |
Kugelig abgeflacht |
Die Spore wirkt an beiden Polen wie eine verflachte,
eingedrückte Kugel. |
Kutis |
Einschichtige Huthaut, teil der Deckschicht. |
Kutis (Cutis) |
Makroskopischen Eigenschaften der Huthaut
(Huthautdeckschicht). |
Lactarien |
Milchlinge. Gehören in die Verwandtschaft der Täublinge
(Sprödblättler). |
Lactarius |
Gattung der Milchlinge: Sprödblättler (= feste brüchige
Pilze). Meist bei Verletzung weiße oder rote Milch ausscheidend. |
Lactiferen, Lacticiferen, Milchhyphen |
Milchsaftenthaltene, langgestreckte, unseptierte, dünnwandige,
Hyphen der Milchlinge (Lactarien). Sie durchziehen Pilzfleisch oder auch die
Lamellen. Eine Anfärbung der Wände ist möglich: Mit Sulfoformol braun; mit
Sulfovanillin karminrot; mit Sulfobenzaldehyd (SBA) schwarz. |
Lactoglycerol |
Färbemittel für Septen, Zystiden oder Zellwände. Ist eine wässrige Lösung von Milchsäure und Glycerin. |
Lactophenol |
Grundbasis für Färbelösungen, wie etwa Baumwollblau. |
Lagenförmig |
In mehreren Schichten (Lagen) aufgebaut. Häufiger verwendeter
Begriff bei Mineralien Sedimentgesteinen oder Boden- oder Substratschichten. |
Lageniform, lageniförmig |
Flaschenförmig meist bei Zystiden findbar. |
Lagenozystiden |
Besondere Zystidenform, stachelförmig mit Aufsatz. |
Lager |
Vegetationskörper der Flechte (Thallus). |
Lagerrand |
Bei Flechten der Apothezienrand von der Farbe des Lagers,
enthält meist Algen. |
Lambda |
Grün = 0,55, ist eine Bezeichnung für Lichtwellenlänge. |
Lamelle, Lamellen |
Blattartige Struktur unterhalb des Hutes. Diese werden auch
Blätter genannt. Enthält die Fruchtschicht von Ständerpilzen (Basidiomyceten)
= Typ des Hymenophors. |
Lamellenansatz |
Form, der Lamellen (meist unterschiedlich) wie sie am Stiel
angewachsen sind. |
Lamellenbreite |
Abstand zwischen Lamellenrücken und Lamellenschneide. |
Lamellenflächen |
Fläche der gegenüberliegenden, durch die Lamellentrama
getrennten Lamellenseiten. |
Lamellenrücken |
Anwachslinie, an der die Lamelle mit dem Hutfleisch verwachsen
ist. |
Lamellenschneide |
Untere Kante der Lamelle. |
Lamellentrama |
Innere Fruchtschicht zwischen den Hyphen der Lamellen. |
Lamelletten, Zwischenlamellen, Untermischte Lamellen, |
Verkürzte Lamellen; sie sitzen zwischen den normal
ausgebildeten Lamellen. Oder kurze gleichlaufende Lamellen, die sich zwischen
den Hauptlamellen befinden. |
Lamprozystiden |
Besondere Zystidenform, dickwandig, etwas spindelförmig oft
mit Kristallschopf. |
Landschaftsschutzgebiet |
Dort dürfen Pilze gesammelt werden. |
Länge-Breite-Quotient (LB-Q) |
Länge der Spore im Verhältnis zu ihrer Breite. Durch mehrfach
ermittelte Werte kann ein Annäherungs-Quotient ermittelt werden. Ein dann
errechneter Wert (LB-Q-Wert) erhöht die Aussagekraft der Sporenmaße. |
Lanzettlich |
Wie die Form einer Lanzenspitze, pfeilförmig, lanzenförmig
(bei Sporen, Zystiden). |
Lappen |
Flechtenblätter. Flächige, oft lang gestreckte Lagerabschnitte
der Laub- und vieler Strauchflechten. |
Laricinae |
Russula subsect. Dies ist eine Untersektion aus der Gattung
Täublinge (Russula), die innerhalb der Sektion TENELLAE steht. SPP immer
gelblich. |
Latenzzeit |
Zeitpunkte, bis erste Symptome
einer Vergiftung erkennbar sind. |
Lateral |
Seitenständig, randständig, ausgezogen, seitlich angeheftet. |
Latex, Latexmilch |
Milchsaft, Kautschuk, Organismen-Taxa gebildete flüssige
Sekret, z.B. bei Milchlingen. |
Laticiferen (Lactiferen) |
Milchsafthyphen, Milchsaftgefäße sind dünnwandige, verzweigte,
nicht septierte Hyphen (kein Geflecht von verwobenen Röhren), meist mit
Milchsaft gefüllt (gefärbt oder auch farblos). |
Lecanorin |
Lagerfarbe. Apothezienrand von der Farbe des Lagers. |
Lecidein |
Bezeichnung für Flechten-Apothecium
mit Eigenrand, d.h., der Apotheciumrand wird von Fruchtkörpergewebe gebildet,
enthält keine Algen und ist tiefschwarz gefärbt. |
Lecythiform, lecythiformen |
Ähnlich wie kegelförmig, oben runder Kopf ansonsten wie
Flaschenförmig, auch fingerförmig verzweigt. Besondere
Zystidenform: Sublecythiform = Unterhalb oder seitlich zusätzlich verändert. |
Lederig |
Von trockener lederartiger und zäh-elastischer Konsistenz. |
Leere Vergrößerung |
Keine weiteren Details werden aufgezeigt. Vergrößerung über
Numerische Apertur (NA) hinaus. |
Legit, leg |
Er hat aufgesammelt. |
Leisten |
Lamellenähnliche längliche Verstrebung zwischen Hutrand und
Stiel auf der Unterseite des Pilzes. Meist fest mit dem Fleisch verbunden.
Besondere Form der Fruchtschicht von Ständerpilzen (Basidiomyceten). In der
Mikroskopie von Hymenophor oder Sporenskulptur sind dies längliche, schmale,
kurzrechteckige bis quadratische Erhebungen. |
Lenzitoid |
Konsolenförmiger Aphyllophorales-Fruchtkörper. mit
lamellenförmigem Fruchtlagerschicht. |
Leprocybe |
Sektion (Gattung) der Schleierlinge (Cortinarius = Haarschleierlinge) in
der Untergattung: Rauköpfe.
|
Leprocybin |
Mit den Anthrachinonen verwandter fluoreszierender Stoff. Oft
in der Gattung Schleierlinge (Cortinariensektion Leprocybe) zu finden. |
Leprös |
Lager staubig ohne Rand aufgelöst bei Flechten. |
Leptozystiden, Leptocystidien, Leptocystidia |
Zystidenform sehr dünnwandig oft zylindrisch. Befinden sie
sich auf den Lamellenschneiden spricht man auch von Cheiloleptozystiden. |
Leuchtfeldblende |
Dient der Einstellung des beleuchteten Ø am Objekt. Große
Öffnung = viel Licht, große beleuchtete Fläche = viel Streulicht. |
Leucobryum |
Gattung der Weißmoose. |
Leucosporae |
Weißsporer bei Täublingen. |
Lichen (Lichten, Lich) |
Flechten. |
Lichenicol |
Organismus wächst parasitierend auf Flechten. |
Lichenisiert |
Pilz durch Symbiose mit einer Alge ist an der
Bildung einer Flechte beteiligt. |
Lichtbeugung |
Licht wird an Kanten gebeugt (umgelenkt), als ob hier eine
neue Lichtquelle ist. |
Lignicol |
Pilze, die Holz bewohnen und das Holz zersetzen. |
Lignin |
Er ist ein fester, farbloser Stoff, der in die Zellwand
eingelagert ist. Entwickelt die Verholzung von Baumzellen. |
Limoniform |
Zitronenförmige Sporen auch citriform genannt. Sublimoniform,
eingedrückt zitronenförmig, limonenförmig. |
Lipolytisch |
Die Elastizität fördernd, Fett abbauend, straffend, |
Lippensoral |
Bei Flechten: Soral an der lippenförmig aufgebogenen
Unterseite von Lagerlappen. |
Lipsanoblem |
Das Lipsanoblem ist das Velum partiale. Beispiel Hallimasch:
Die gelben bis gelbbraunen Velumbänder sind das Cauloblem. Sie bilden gerne
die abwischbaren Flocken. |
loco citato, l. c. |
Anstelle von, Wiederholungen sind zu vermeiden, am angeführten
Ort, wird verwendet... |
Loculi |
Höhlen bei Ascomyceten in denen die Schläuche (Asci)
entstehen. |
Loculoascomyceten |
Ascomyceten ähnlich den Kleinpilzen (Pyrenomyceten), jedoch
mit bitunicaten Schläuchen (Asci), die sich in Höhlungen (Loculi) entwickeln. |
Loculoascomycetidae |
Unterklasse der Kernpilze deren Pilzfamilien und Gattungen ausschließlich
Pseudothecien (unechte Fruchtkörper) mit bitunicaten Schläuchen ausbilden. |
Loculus |
Die Schläuche bei Schlauchpilzen (Asci) enthaltend immer
wieder verstreute Höhlung innerhalb eines Stromas. |
Luftblasen |
Luftblasen im Präparat, sehr negativ für die Betrachtung in
der Pilzmikroskopie. Durch langsames und schräges Aufsetzen des Deckglases
ist dies vermeidbar. |
Luftmycen |
Dieses bewegt sich vom Nährboden in die Luft weg
und dient der Reproduktion (Fortpflanzungsorgane, Vermehrungsorgane). |
Lugolsche Lösung (Lugol) |
Wässrige Jod‐Lösung für Farbreaktionen = Chemikalie zum
Anfärben der Probe, nicht so aggressiv und abtötend gegenüber Melzers
Reagenz. |
Lukenstrahlengang |
Abbildungsstrahlengang zum Betrachten von Punkten am Objekt. |
Lumen |
Platz zwischen den Zellen: Schmales Lumen = Zellen kuscheln
sich aneinander. Differenziert: Lichte Weite, Hohlraum eines röhrenförmigen
Elements. Großes Lumen = Zellen sind voneinander entfernt. |
Lupe |
Optisches Glas zur Vergrößerung. Meist nur aus einer Linse
bestehend. |
Lyme - Borreliose |
Durch Zecken übertragene Krankheit.
Nicht tödlich und mit Antibiotikum behandelbar. Auch an der Zecke kann das
Bakterium mit einem Schnelltest ermittelt werden. |
Lyozystiden |
Besondere Zystidenform, pfriemenförmig dickwandig, gestielt‐kopfig,
mit engem, kanalartigem Lumen, oft an der Spitze erweitert. |
M ü. M |
Meter über Meeresspiegel (m ü. M). |
Macroconidien |
Konidien werden von vielen Dermatophyten gebildet.
Man unterscheidet einzellige Mikrokonidien und mehrzellige Makrokonidien. |
Macromyceten, Makromyzet |
= Großpilze. Fruchtkörper die ohne Lupe oder Mikroskop noch
bestimmt werden können. |
Makrocyclische Trichothecene, Verrucarin, Satratoxine, Roridin |
Außereuropäische Pilzgifte: Führt zu Organversagen und Gastrointestinales
Syndrom (schwer). Er gilt als einer von den tödlich giftigsten Pilzen der
Welt (Nr. 6 der Weltrangliste). Der einzige Schlauchpilz dessen Giftstoffe auch über die
menschliche Haut aufgenommen werden kann. |
Makrokonidien |
Besonders große Konidien. |
Makropilze, Makropilzbestimmung, Makromycet |
Pilze, meist Großpilze die mit
bloßem Auge und deren optischen Merkmale so noch bestimmt werden können. |
Makro‐Reagenzien |
Chemikalie zum Untersuchen von makroskopischen Merkmalen
(Effekten) wie Verfärbungen, Warzen, Vertiefungen usw… |
Makrosetae, setale Hyphen |
Enden leicht verdickt, dunkel, +/- inkrustierte Skeletthyphen,
findbar am Fruchtkörperrand von Porlingen, dort sind meist länger und
schlanker als die hymeniale Setae (Fruchtschicht-Setae). |
Makroskopisch, Mikroskopisch |
Makroskopisch = mit bloßem Auge sichtbar. Mikroskopisch = nur mit einem Mikroskop sichtbar. |
Makrozystiden |
Besondere Zystidenformen, in der Regel sehr große Zystiden.
Z.B. bei Cheilomakrozystiden,
Pleuromakrozystiden. |
Manipulation |
Hantieren oder Verändern der Fruchtkörper durch Drücken,
Schneiden usw ... |
Manschette, Ring |
Dieser kann folgendermaßen sein: Häutig, wollig-faserig, gerieft,
glatt, körnig, flockig, schuppig, ungerieft, schleimig, fest anliegend, lose,
verschiebbar, herabhängend, aufsteigend, dick, häutig, dünn, einschichtig,
zweischichtig, doppelrandig, flüchtig, ausdauernd. |
Marginalhaare |
Rand mit Haaren von Apothecien. Sonst haarartige, dünnwandige,
bis keulige Ausbildung an der Lamellenschneide oder der Spitze von Zähnchen-
oder Stachelpilzen. Normalerweise nur schwach differenzierte Enden von
Tramahyphen. Es sind keine echten Zystidenzellen. |
Marginalzellen |
Meist dünnwandige Zellen an den Lamellenschneiden
(zystidenähnlich), die jedoch nicht so auffällig sind wie die echte Zystiden.
Form ist oft Gattungsspezifisch z.B. bei Champignons (Agaricus), Schnitzlinge
(Naucoria), Wulstlinge (Amanita)… |
Mark |
Bei Flechtenausschließlich von Pilzhyphen gebildete, im
Anschnitt gewöhnlich weiß erscheinende Schicht des Flechtenlagers. Diese
liegt unterhalb der Algenschicht. Bei Krustenflechten ist das Mark mit dem
Substrat fest verwachsen. Bei Blattflechten ist diese meist nach unten von
einer Unterinde begrenzt. |
Markig hohl |
Stiel locker bis wattig oder kammerig gefüllt und stellenweise
hohl oder später hohl werdend. |
Matrix |
Grundgewebe, das einen Pilzfruchtkörper umgibt. |
Matted |
Oberflächenstruktur einiger Stachelpilzarten deren oberste
Hyphen im Laufe er Entwicklung eine dünne, parallelfaserige Decke bilden und
die darunter befindlichen weitgehend aufrecht sind. |
Mazaedium |
Bei Flechten die Bedeckung des Fruchtkörpers mit einer
staubigen Masse. Diese besteht aus Sporen und Resten des Hymeniums. Häufig
bei den Gattungen Lepraflechten (Calicium) und Kopfflechten (Chaenotheca). |
Medaillon-Schnallen |
Hyphen-Septen mit einem Hohlraum in der Mitte. Die
Abstände zwischen zwei Schnallen sind kürzer als bei Luftmycen und kommen
öfters bei Holzpilzen vor. |
Mediterran |
Warme Klimazone = dem Mittelmeerraum angehörend. |
Medium |
Präparier-Flüssigkeit, meist Wasser, welches das Objekt beim
Betrachten umspült. |
Medulla |
Inneres Gewebe der Sklerotien oder eines Apotheciums. |
Meiosporenbildung |
Sporen werden unter dem Hymenium von Schlauch- und
Ständerpilzen gebildet (nach der Kernphasenwechsel (Meiose). |
Meiosporencysten, Meiosporenzystiden |
Hynenium, je nach Pilzgruppe spricht man von Asci bzw.
Basidien, sind dabei in dünner Schicht palisadenförmig angeordnet. |
Meliert |
Aus verschiedenfarbigen Fasern gemischt. Findet gern bei
Hutfarben Anwendung, z.B. gerne bei variablen Hutfarben der Täublinge. |
Melzer Reagenz, Melzers Reagenz |
Jodhaltige Reagenz (Jod-Kaliumiodid-Lösung) zur
mikroskopischen Bestimmung von Pilzen. Sie wird häufig angewendet um
dextrinoide und inamyloiden Reaktionen von Sporen festzustellen. |
Membranären Pigmente, Membranpigmente |
Eingebaute Pigmente (Pigmentierung) in den Zellwänden. |
Membranös, membranöses |
Häutchenartig, sehr dünn, hautdünn. |
Mentholartig |
Einen kühlenden Geschmack hinterlassend, gern Menthol- oder
Pfefferminzgeschmack. |
Meridional |
In Längsrichtung oder einer Ebene verlaufende Rippen bei
Sporen. |
Merismatisch |
Büschelig wachsend und dabei einem gemeinsamen Strunk
entspringend (Korallen, Eichhase usw…). |
Merulioid |
Das Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei Pilzen) ist
faltig-poroid oder faltig-grubig, die Ränder der Poren sind fertil
(fruchtbar). |
Meruloid |
Gewunden, knotig-wulstig-faltig, faltig-grubig, netzig-porig-faltig
oder gefaltet, z.B. Gallertfleischigen Fältling oder Buchenaderzähling =
Faltenpilze (Meruliaceae). |
Mesoperidie, Valvagalerte |
Ist zwischen Exoperidie und Endoperidie noch eine
Gallertschicht (Volvagallertschicht) vorhanden. Vorkommen bei
Stinkmorchelartigen Pilzen (Phallaceae). |
Mesophil |
Bevorzugt Klima von mittlere Wärme- und
Feuchtigkeitswerten. |
Mesopodal |
Stiel liegt zentral. |
Mesospor |
Wird auch zur Charakterisierung des Hymenophors von Vertretern
im Sporenaufbau verwendet. Sie sind indessen durch einen Raum
voneinander getrennt, so dass man sie als Exospor und Mesospor voneinander unterscheidet. |
Messokular |
Geeichtes Okular mit eingesetzter Strichplatte zum Ausmessen
von Längen. |
Metabasidie |
Ein späteres, reiferes Stadium der Bildung von Basidien. Die
Metabasidie unterscheidet diese Bildung, wie das häufig bei den
Heterobasidiomyceten der Fall ist. |
Metachromatisch |
Zellwände, Sporenmembran, Zellinhalte nehmen mit
Brillantkresylblau (Supravitalfärbung von Zellen) verschiedenartige Farben
an. Dies ist oft nicht die eigentliche Farbe der Reagense.
Macrolepiota-Sporen bei Färbung mit Brillantkresylblau neben der blau
eingefärbten auch eine äußere rote innere Wandschicht. |
Metavelangiocarpie |
Velum universale mit Velum partiale die Vela sind nur am
Primordium (im jungen Stadium) nachweisbar. |
Metuloid, Metuloide, Metuloiden |
Dickwandig, am Ende mit dicken Wänden, auch kristalltragend.
Aus dem Hymenium entspringende, dickwandige Zystiden, oft mit Kristallen. |
Mikromerkmale, Mikromaße |
Die Angaben von Größenangaben für mikroskopischen Messungen beziehen
sich bei uns immer auf einen Minimalwert und Maximalwert der mykologischen
Literaten sowie von eigenen Analysen (Messungen). Beispiel: Die
Sporenmessungen von Autor Moser erläutert einen Wert von 10-18 x 2-4 µm, der
von Gminder 9-16 x 1-5 µm, der von Schäfer 11-20 x 2-4 µm. Wir verwenden dann
einen Min/Max-Wert, d.h. wir geben bei dieser Pilzart 9-20 x 1-5 µm an. Damit
ist dieser in einem gewissen Rahmenbereich, der Fehlinterpretationen
minimiert. Dies gilt auch bei anderen Mikroangaben. |
Mikron, Mikrometer, µm |
Abgekürzt 1/1000 mm. Verwendung beim mikroskopischen Messen. |
Mikrosklerotien |
Kleines winziges Sklerotium. Beispiel:
Widerstandsfähigen Mikrosklerotien können bis zu 10
Jahre im Boden liegen und von dort aus infizieren (anwurzeln). Verticillium
dahliae ist ein Schlauchpilz und enthält viele Mikrosklerotien. |
Mikroskopisch |
Mit bloßem Auge nicht sichtbar. Es wird ein Mikroskop
benötigt. |
Milch |
Weiße, klare oder rote Flüssigkeit
im Pilzfleisch. Wird durch Aufbrechen des Pilzes sichtbar. |
Milchlinge |
Lactarius = meist bei Verletzung Milch ausscheidende Pilze. |
Mischwald |
Pilz wächst sowohl im Laubwald als auch im Nadelwald. |
Mist |
Dung, Tierkot, Einstreu. |
Mitose |
Im Myzel-Wachstum teilende Zellkerne. Oft gewöhnliche,
asexuelle Kernteilung (Mitosesporen
= Meiospore). |
Mitriform |
Mützenförmig, submitriform, eingedrückt mützenförmig. |
Mittelwert |
Arithmetischer Durchschnitt der gemessenen Werte. |
Mixo-Kutis |
Miteinander verwobenen, aber nicht parallel ausgerichteten
Hyphen. |
Moderfäule |
Fäulnis wodurch das Holz weich wird. Wird oft auch als
Weichfäuleauslöser = Moderfäuleauslöser bezeichnet. Immer mit hohem
Feuchtigkeitsbedürfnis. Dieses Holz weist im nassen Zustand eine schmierige,
schwärzlich verfärbte Oberfläche auf. Es ähnelt der Braunfäule, jedoch mit
würfelbrüchiger Struktur aber nur in der äußeren Oberfläche des Holzes.. |
Moniliform |
Zellen mit eingeschnürten Septen, halsperlenkettenförmig
(kugelig aneinandergereiht). |
Monomitisch, monomitischen |
Gewebe besteht aus einer Hyphenart, den Generativhyphen
(dünnwandig verzweigte Hyphen mit oder ohne Schnallen an den Septen). |
Monomitisches Hyphen |
Enthält nur generative Hyphen. |
Monomorph |
Gleichartig, einheitlich, gleich gestaltet (in Bezug auf
Frucht und Gewebe). |
Monotypisch |
Gattung mit nur einer einzigen Art. |
Monovelangiocarpie |
Velum universale ohne Velum partiale oder Lipsanoblem. |
Montan, tiefmontan |
Untere Bergregionen, ca. 500 bis 1500 Meter über den
Meeresspiegel. |
Montane Stufe, mittelmontan bis obermontan |
Mittleres bis oberes Bergland, ca. 1400-1500 m ü. M.
aufsteigend. Anzutreffen sind hier Fichte, Weißtanne, Buche, Ahorn in
wechselnder Dominanz. |
Morchella-Syndrome |
Neurologisches Syndrom nach Morchelgenuss. Es kann ein
neurologisches Syndrom entstehen: Trunkenheitsgefühl, Zittern,
Gleichgewichtsprobleme, Schwindel, Bewegungsstörungen Blackouts, +/-
gastroenteritische Syndrom: Brechreiz, Magen- Darm-Störungen oder sogar nach
12 Std. reversible Lähmungen. |
Morgensternartig |
Rundliche Spore mit strahlenförmig angeordneten Stacheln
besetzt. |
Morphologisch |
Festgelegter Bezug auf Formen und Maße eines Organismus in
anatomisch Bezug auf die makroskopischen Merkmale. |
Mucidin |
Aus Reinkulturen des Beringten Schleimrüblings (MUCIDULA
MUCIDA) gewonnenes Antibiotikum aus der Slowakei, das zur Bekämpfung von
Hautpilzen Verwendung findet. |
Mucronat, mucronatus |
Spitzig, scharf zugespitzt, stachel-spitzig (bei
Fruchtkörpern, Sporen oder Zystiden). |
Multiapiculat |
Mikroskopisch sind Sporen mehrseitig zugespitzt, wird oft für
die Sporenformen verwendet. |
Multiguttulat |
Mit zahlreichen, meist kleinen Öltröpfchen (kleintropfig; z.B. mit multiguttulatem Inhalt) |
Multiple Schnallen |
Mehrere Schnallen vorhanden. |
Multizellular |
Haare in der Huthaut (Dermatozystiden) mit mehr als 5 oder 6 Septen. |
Muricat |
Apikal inkrustiert. Spitze Zystiden mit scharfkantigen
Kristallen besetzt. |
Muriform (muriforme) |
Mauerförmig, z.B. muriforme Spore = Sporen mit Längs- und
Quersepten. |
Muscarin-Syndorm |
Beispiel: Der Ziegelrote Risspilz enthält ca. 0,037 % der
Kegelige Risspilz etwa 0,01 %. Tödlich sind 180 mg je Erwachsenen. Nervengift, Bewusstseinstrübung, Pupillenverengung, Lähmungen, Schweißausbrüche, Blutdruckabfall. Pupillenverengung, Verdauungsstörungen, Erbrechen, Durchfall. In schweren Fällen tritt
Bronchialasthma auf. |
Muschelförmig |
Form einer Teichmuschel, halbkreisförmig. |
Muscicol |
An oder auf Moosen wachsend. |
Mutagen |
Krebserregend, zellverändernd. |
Mutatis characteribus, mut. char. |
Entspricht, so ist es. |
Mya |
Maßeinheit in der Geologie: Millionen Jahre vor Jetzt. |
Mycel (Myzel, Mycelium, Myzelien, Mycelia) |
Unterirdisches Geflecht des Pilzes
= Gesamtheit der
Hyphen. Vergleich Pilz mit Apfelbaum <>
Myzel=Baumstamm und sichtbarer Pilz=Apfel. |
Mycelialsetae |
Zwischen Trama und Substrat ist eine schwarzgraue Linie. In
der Pilzmikroskopie: Haar (Sete) im Mycel. |
Mycenoid |
Habitus: Kleinen Fruchtkörpern aus der Familie der
Helmlingsverwandten. Meist sind es kleinere bis winzige, zarthäutige Pilze. |
Mycophil |
Schmarotzerpilze: Pilze, die auf anderen Pilzen leben:
Parasitär auf-lebenden oder schmarotzend oder auf toten Pilzen. |
Mykobiont |
Flechtensymbiose = bei Flechten Symbiosepartner
bzw. pilzlicher Partner. |
Mykokoenologie |
Zweig der Mykologie, der sich mit der Vergesellschaftung von
Pilzen befasst (Pilzsoziologie). |
Mykologenrosa |
Hell-rötlichbrauner Farbton. Dieser Name wurde von
verschiedenen Mykologen eigens kreiert. Walter Pätzold † (Pilzschule
Hornberg) meinte hierzu: Ein helles fleischrosabraun, viel heller wie
fleischrosa. |
Mykologie |
Lehre über die Pilzkunde, Pilzwissenschaft, Mykologe =
Pilzwissenschaftler. |
Mykophage |
Pilzesser (z. B. Tier, Mensch). |
Mykorrhiza, Mykorrhizapilze |
Symbiosepilze = Enge Lebensgemeinschaft (endotrophe Symbiose) zwischen
Pflanzen und Pilzen. Pflanzen geben Zucker ab, Pilz setzt Mineralien frei und
übergibt diese der Pflanze
zu beiderseitigem Nutzen. |
Mykosen |
Durch Pilze ausgelöste Infektionskrankheit bei Menschen oder
Tieren. |
Mykotoxin |
= Pilzgift. Mykotoxikosen
= Vergiftungen bei Menschen oder Tiere durch Schimmelpilze. |
Myoglobinurie |
Ausscheidung des Muskelproteins über die Nieren. |
Myriothecium |
Unechter Fruchtkörpertyp von unbestimmter oder polsterförmiger
Gestalt. Enthält zahlreiche Höhlen (Loculi) mit je einem Ascus. |
Myxarioid |
Unterer, stielförmiger Teil ist von der oberen durch eine
Querwand abgetrennt. Basidien einiger Gallertpilze. |
Myxomycet, Myxomyceten, Myxos, Myxomyceten |
Es sind sogenannte Schleimpilze (Myxogastria = Echte
Schleimpilze: Mycetozoa, Eumycetozoa). Die Lebensweise bzw. Eigenschaften
gleichen denen von Tieren und Pilzen gleichermaßen. Sie zählen deswegen nicht
wirklich zu den Pilzen, sondern zu einer Zwischenfamilie. Es gibt hierzu über
900 Arten in über 60 Gattungen. |
Myzel (Mycel) |
(Mycel) Unterirdisches Geflecht des
Pilzes = Gesamtheit
der Hyphen. Vergleich Pilz mit Apfelbaum: Myzel = Baumstamm
und sichtbarer Pilz = Apfel. |
Myzelfront |
Äußerster Bereiche (Randbereich) eines Myzels. |
Myzelstränge |
Hyphenfäden die an der Stielbasis strangartig gebündelt
(büschelig, gebüschelt) sind. Oft
sehen diese wie eine Wurzel aus. Gut z.B. beim Breitblatt sichtbar. |
Nanismus, Nanosomie |
Zwergwuchs. Ist ein
allgemeines evolutionäres Phänomen der Anpassung von Arten an bestimmte
Umweltbedingungen. |
Naphthol, α-Naphthol |
Dies ist eine organisch-chemische Verbindung zur
Täublings-Bestimmung. Die Struktur besteht aus einem Naphthalin-Gerüst mit
angefügter Hydroxygruppe (–OH). |
Natronlauge 20% |
20 %‐ig als Makroreagenz (NaOH). |
Natterung |
Meist zickzackförmige Zeichnung der Stieloberfläche,
schlangenartig genattert. |
Naturschutzgebiet |
Dort dürfen keine Pilze oder Wald-
oder Wiesenfrüchte gesammelt werden. |
Nebenfruchtform |
Fruchtkörper der nur asexuell entstandenen Spore enthält. Wird
auch als eine Art Konidienform bezeichnet. |
Nebularin-Syndrom |
Toxische und antibiotische Wirkung bei Nebelkappen (Herbstblattl).
Genuines zytotoxisches Adenosin-Analogon. Durchfall, Erbrechen, Magen-Darm-Verdauungsstörungen. In Tierversuchen Lungenödeme und
Genveränderung festgestellt. |
Necatorin (Mutagen) |
Krebsauslösend: Necatorin, Lyophyllin und Connatin Mutagen, 7-Hydroxycoumaro [5,6-c]
cinnolin und diverses anderes Mutagen wirkender Stoffe. Z.B. bei
Schimmelpilzen vorhanden. |
Negativ, null |
Keinerlei Reaktion. |
Nekropigment |
Gelbes bis braunes Pigment in toten Zellen nicht inkrustierte
Primordialhyphen. |
Nematode, Nematoden |
Ein Fadenwurm der von einigen Pilzarten gefressen wird. |
Nematodenfangzellen |
Es sind Stephanozysten, d.h. kugelförmige Zellen, die wie in einem
Eierbecher in einer Trägerzelle stecken, die einen auffälligen
Zackenkranz aufweisen. |
Nemoral |
Klimazone: Vorkommen von Pilzen in der von Natur wo der
Laubwaldanteil dominiert. |
Nephrotoxin, Nephrotoxinen |
= Nierengifte. Diese Gifte (Toxine) schädigen speziell die Zellen der Niere (griechisch Nephros). Z.B. Orellanin beim Spitzgebuckelten Raukopf oder andere (teils noch unbekannte) Nephrotoxine z.B. beim Schöngelben Klumpfuß. |
Nervengifte |
Lösen heftige Kreislaufprobleme
aus. Auch tödliche Folgen sind nicht ausgeschlossen. |
Netz |
Gitterartige Zeichnungen an Hut oder Stiel. |
Netzig-warzig |
Spore mit Warzen, diese sind netzartig miteinander verbunden. |
Netzzeichnung |
Maschiges, gitterähnliches Fadengeflecht am Stiel oder anderen
Teilen eines Pilzes. |
Neutrophil |
Neutralpunkt (pH 6.5–7), neutrale
Bodenverhältnisse, darunter sauer, darüber alkalisch. Äußerst sauer = pH
bis 14; sehr alkalisch pH 0. |
Nidulariales |
Gattung Teuerlinge usw… Ordnung von
Basidiomycetenpilzen (Unterklasse Homobasidiomyceten), üblicherweise
einschließlich der Familien Nidulariaceae und Sphaerobolaceae. |
Niedergedrückt |
Niedergeschlagen, etwas vertieft. |
Niedergedrückt gebuckelt |
Fruchtkörper mit Buckel indem innerhalb einer leichten
Vertiefung im Zentralbereich besteht. |
Nierenförmig |
Sporenform: Damit meint man die Form und Krümmung der Spore =
nierenförmig. |
Nigricantinae |
Schwärztäublinge |
Nitrogenium, Nitrophil |
Stickstoffreiche Böden oder Gewässer bevorzugend. |
Nitrös |
Stechender Geruch, wie Salpetersäure, Ammoniak, Chlor. |
Nival |
Etwas höherstufen. Auch in höhere Lagen findbar über 3000 m.
ü. M. |
Nodulos |
Unregelmäßig knotig. Fruchtkörper oder Sporen mit kleinen
knoten-m buckel- bis treppenförmigen Vorsprüngen. |
Nomen ambiguum, nom. ambig. |
Wissenschaftliche zweideutige
Namensbezeichnung. |
Nomen confusum |
Verworrener Name, entstanden durch die Vermengung zweier Taxa
und daher nicht eindeutig zuzuordnen. |
Nomen conservandum |
Jüngeres, aber wissenschaftlich anerkanntes Synonym bzw.
Homonym (Homonym = gültiger veröffentlichter Name). |
Nomen dubium |
Zweifelhafter oder ungenauer Name oder Gattung. Wurde
verschieden durch Mykologen interpretiert. |
Nomen invalidum |
Ungültiger Name! Name ist nicht mehr gültig (entsprechend den
Nomenklaturregeln) wurde dieser veröffentlicht. |
Nomen nudum |
Kein wissenschaftlicher Name bekannt oder wegen fehlender
lateinischer Diagnose ungültiger wissenschaftlicher Name. |
Nomenklatur |
Zweiteilige Namensgebung von wissenschaftlichen Namen. Auf Nomenklatur-Kongressen
werden die internationalen Nomenklatur-Regeln diskutiert und eventuell neu
festgelegt. |
NT |
In der Schweiz potenziell gefährdet, vergleichbar mit
Deutschland RL-R. |
Numerische Apertur (Na) |
Auflösungsvermögen des Mikroskops. |
Oberjura |
Es sind die obersten Ablagerungsschichten des Jura (ca 150-155
m ü. M.). Es handelt sich hier um verschiedene Kalksteinschichten biogenen
Ursprungs, die sich am Boden des Jura-Meeres abgelagert haben. Wir gern in
der Flechtenkunde verwendet. |
Objekt |
Untersuchungsteil das auf dem Objektträger liegt. |
Objektiv |
Wechselbares unteres Linsensystem, bildet Objekt in
Zwischenebene ab, sorgt für verstärkte Vergrößerung. |
Objektmikrometer |
Objektträger mit Messskala zum Kalibrieren (Eichen) von
Mikroskopen. |
Objektträger |
Glasträger, auf den die mikroskopische Pilzprobe aufliegt. |
Obtusapiculat |
Breites, kappenartiges Ornament (Sporenomament) an den
Polarenden von Schlauchpilzen zugespitzt. |
Occidentalis |
Westliche, abendländisch. |
Ochrosporae |
Ockersporer bei Täublingen. |
Odontoid |
Mit kleinen, zylindrischen, kegeligen Stacheln, die an der
Spitze oft bewimpert sind. |
Oidien |
Oidien oder Arthrosporen werden gebildet, indem bestehende
Hyphen durch Septen gegliedert werden und die einzelnen Segmente später zu
Sporen umgebildet werden. |
Ökologie |
Lehre zur Umwelt (Pilz-, Tier- und Pflanzenkunde) im Bezug zum
Menschen. |
Ökologische Nische |
Engbegrenzter Organismenstandort mit charakteristischen
Umweltbedingungen. |
Okular |
Oberes Linsensystem, bildet das Zwischenbild auf das Auge ab =
zusätzliches Verstärkungssystem im Mikroskop. |
Okularmikrometer |
Geeichte Strichplatte in der Schärfeebene des Okulars zum
Vermessen von Objekten. |
Oleiferen, Ölhyphen, Öleiferen |
Gloeozystidenartige, verzweigte, mit ölig‐granulärem
Inhalt und nicht septierte Hyphen meist mit stark lichtbrechendem Inhalt.
Besondere Zystidenform, meist dünnwandig, lang mit ölartigem oder
feinkörnigem Inhalt im Hymenium, Trama oder der Huthaut. |
Ölig-granulärer Inhalt |
Zelle hat verschobene Öltropfen, die keine typische
Tropfenform haben. |
Oligurie |
Verminderte Urinausscheidung. |
Öltröpfchen, Öltropfen, Lipide, Lipoide |
Innerer Kern einer Spore, der wie ein, zwei oder mehrere
Tropfen aussehen. Öltropfen, fetthaltige Zellbestandteile. |
Omphalinoid |
Habitus: Bauch mit einem Nabel. Z.B. Nabelinge (Omphalina). |
Omphaloid |
Fruchtkörperhabitus: Gegabelt, gestielt und mit oft
genabeltem Hut. Nabelingen (Omphalina) ähnlich. |
Ontogenese |
Entwicklungszyklus einen
Pilzfruchtkörpers. |
Op. cit., opere citato |
In einem wissenschaftlich
veröffentlichten Werk aufgeführt. |
Opak |
Lichtundurchlässig, nicht durchsichtig, nicht transparent. |
Operculat, Operculum, operculates |
Asci‐Schläuche mit einer Abdeckung (Deckelchen), aus
denen die Sporen austreten. Entsteht aus einer Sollbruchstelle der apikalen
Zellwand bei Reife. |
Operkulat |
Asci‐Schläuche mit Deckel. |
Optimalphase; Initialphase, Finalphase |
Mittleres, intensivstes und fortgeschrittenes Stadium der
Holzzersetzung durch Pilze. |
Oreal |
Höhenstufen. |
Orellanus-Syndrom |
Orellanine und andere Nephrotoxine = Dihydroanthrachinone:
rote, gelbe und grüne Farbstoffe in Schleierlingen. Extremes Durstgefühl,
Mundtrockenheit, Anstieg des Harnstoffspiegels, Organschädigend.
Bluthochdruck. Vor allem die Nieren und die Leber werden zerstört. Kristallklare Urin wenn die Nieren bereits zerstört
sind. Z.B. Bei Schleierlingen und Rauköpfen. |
Organgiftig |
Schädigen innere Organe wie Leber, Herz, Nieren. |
Organoleptisch |
Mit unseren Sinnesorganen wahrnehmbar, z.B. optisch,
geschmacklich, geruchsmäßig. |
Ornamentation, Ornament, Oberflächenverzierung |
Oberfläche der Sporen z. B. Warzen, Stacheln, Grate, Leisten,
Netzleisten, Rippen, Flügeln usw… |
Orthochromatisch |
Wurde mit organischen Farben angereichert. Die Farbe nicht orthochromatisch zu ändern, im Gegensatz zu metachromatischen
Färbungen, die die Farbe ändert. |
Osmotischer Druck |
Druck an der Zellwand. Z.B. Wasser verstärkt den Osmotischen
Druck und lässt die Spore aufquellen. |
Ostiolen |
Scheitelständiger, enger Porus von Schlauchpilzen durch den
die Sporen austreten. |
Ostiolum |
Charakteristische Mündung (meist oben oder seitlich oben) der
Fruchtschicht (Perithezie) bei geschlossenen Schlauchpilzen (Ascomyceten +
Pyrenomyceten). Meist feine, halsartig ausgezogene Mündungen. Latein.
= kleine Tür, Perithecium (offenliegende Fruchtscheibe). |
Ovoid |
Eiförmig. |
Oxalate, Oxalsäure |
In Pilzen und Pflanzen enthalten.
Kann in größeren Mengen, vor allem bei ungekochten Pilzen Brechreize und
Magenbeschwerden auslösen. Hohe Werte haben Schwefelporling und Schwefelgelbe
Koralle. Durch Kochen wird diese reduziert. |
Oxidase |
Oxidase ist ein Pilzenzym: Oxidase‐positive Pilze sind
Weißfäuleauslöser, Oxidase‐negative Pilze sind Braunfäuleauslöser. |
Oxidase negativ |
Braunfäuleauslöser: Pilz besitzt keine Enzyme zum Abbau von
Lignin. |
Oxidase positiv |
Weißfäuleauslöser (Weißfäuleerreger): Pilz besitzt Enzyme zum
Abbau von Lignin. |
Oxydase |
Ligninzersetzer: Er ist ein fester, farbloser Stoff, der in die Zellwand
eingelagert ist. Entwickelt die Verholzung von Baumzellen bei Oxydase positiv
und nicht bei Oxydase negativ. |
Ozonium |
Brauner bis oranger Hyphenfilz, der das Substrat überzieht,
oft bei den Tintlingen wie Glimmer- oder Haustintling zu sehen. |
P = bei der Flechtenbestimmung |
Para-Phenylendiamin, p-Phenylendiamin. Hinweis, dass die Flechte
Fumarprotocetrarsäure enthält, wenn P+. |
Paarkernphase |
In den Basidien erfolgt der Abschluss der Paarkernphase = die
Information zur Synthese der Proteine von Organismen enthält Dikariophase:
Zweikernphase (Paarkernphase), vegetative Phase von Ständerpilzen. |
Palisaden |
Makroskopisch erscheint die Huthaut feinkörnig oder samtig. |
Palisadoderm
|
Huthaut aus aufgerichteten, fädigen, teils apikal keulig
angeschwollenen Hyphenenden. |
Pantherina-Syndrom, Pantherpilzvergiftung |
Ibotensäure, Muscazon, Muscimol. Das Gift Muskarin kommt in
Fliegenpilzen fast nicht und im Pantherpilz gar nicht vor. Verursacht
Psychotrope und vegetative Zeichen wie Atemnot, Lähmung,
Puppilen-Erweiterung, Bauchschmerzen, Muskelzucken, Bewusstseinstrübung,
Schwindel, Somnolenz, Rausch, Unruhe/Angst, Delir, Tobsuchtsanfall,
Halluzinationen, Ataxie, trockene Haut, Konvulsionen, Tachy- oder
Bradykardie, Atem- und Kreislaufstillstand. |
Papille |
Kleiner spitzer oder warziger Buckel in der Hutmitte. |
Paracapillitium |
Sehr dünnwandige, regelmäßig septierte farblose Hyphen in der Gleba
reifender Gasteromyceten (z.B. bei Stäublingen (Lycoperdon, Vascellum) welches bei diesen Arten neben dem normalen,
dickwandigen und braunen Capillitium erscheint. |
Paraderm |
Zellig, +/- nicht geordnete Strukturen. |
Parallelhyphige |
Einzelne Hyphenelemente treten parallel deutlich hervor. |
Paraphyse, Paraphysen, Parahysen |
Es sind lange sterile Organe (Schläuche ohne Sporen), die
zwischen den Fortpflanzungsorganen von Pilzen stehen. Bei den Schlauchpilzen
(Ascomyceten) stehen sie parallel zwischen den
Asci. Sie bilden gemeinsam mit den Asci das Hymenium (Fruchtschicht) des
Pilzes. Diese sind oft für die Färbung der Fruchtkörper
verantwortlich. |
Paraphysoide |
Wie Zystiden stehen sie zwischen den Basidien oder Asci und
können diese teilweise überwachsen. Sie sind eine Art Hyphidien sind mehr
oder weniger dünne, sterile Hyphenenden. |
Parasit |
Aggressiver Art, die einen gesunden oder geschwächten
Organismen zerstört kann. |
Parasitär |
Lebendes organisches Material von
Pflanzen wird von einem Pilz zersetzt und als Nahrung verwendet. Der Wirt
wird dadurch schwer belastet. Beispiel Hallimasch = gefährlicher
Forstschädling. |
Parasitismus |
Lebensgemeinschaft zweier oder mehrerer Arten die wiederum eine
andere Art zerstört oder zumindest schadet. |
Paravelangiocarpie |
Velum partiale (bzw. das Lipsanoblem) ohne Velum universale
oder Unscheinbar. |
Parazystiden |
Sind wenig differenzierte Zystiden auf Lamellenschneiden. |
Park |
Abwechselnd mit Bäumen und Wiesen bepflanztes Arsenal. |
Partiell retikuliert |
Teilweise bzw. bereichsweise netzig. |
Patentblau |
Anfärbemittel von Chrysozystiden. |
Patentblau V |
Färbemittel in der Mikroskopie von Pilzen. |
Pathogen |
Krankheitserregend. |
Paxilloid |
Habitus: Kremplingsartig (Huthaut über den
Hutrand eingebogen). |
Paxillus-Syndrom (Immunhämolyse, Immunohemolytic) |
Beim Paxillus-Syndrome vereinigen sich die Antigene des Pilzes
mit den Antikörpern vom Menschen zu einem Antigen-Antikörper-Komplex. Dieses
löst die roten Blutkörperchen (Hämolyse) auf, was im schlimmsten Falle zum
Tode führen kann. Das Paxillus-Syndrom + eventuelle enthaltene Muscarine oder
ähnlich wirkende Stoffe. Beim Paxillus-Syndrom handelt es sich um keine echte
Pilzvergiftung, sondern um eine allergische Reaktion. Achtung! Ungenügend
gekochte oder roh verzehrte Kahle Kremplinge verursachen ein Gastrointestinales
Frühsyndrom auch mit Hämolyse-Folgen. Magen- u. Darmstörungen, Schwäche,
Benommenheit. Allergische Reaktionen und die Gefahr der Blutzersetzung und
Nierenschädigung sind nicht auszuschließen. Weitere Anzeichen sind möglicherweise Bewusstseinstrübung, Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, hypovolämischer
Schock, Hypotonie, Subikterus, Oligurie bis Anurie, Hämaturie. |
P‐Dichlorbenzol |
Chemisches Mittel gegen Milbenbefall von Pilzbestandteilen
(Exsikkaten). |
Perfektes Stadium |
Fruchtform, die eine komplette oft kugelförmige Fruchtform
(Apothezie) am Pilzfruchtkörper bildet. Erkennbar z.B. bei der Fruchtfäule. |
Peridie, Peridien |
Die Fruchtschicht umhüllende Gewebehaut, z.B. bei Stäublingen.
Oft sind diese in Exoperidie und Endoperidie unterteilt. Allgemein auch als
Wand eines geschlossenen Sporenbehälters bezeichnet. |
Peridiolen |
Rundlichen oder linsenförmigen Körperchen (Sporenpakete) rundliche bis
linsenförmige Sporenpakete, sind mit einer eigenen Hülle versehen. Z.B. ist
dies im inneren bei Teuerlinge (Nidulariales). |
Perikarp |
Das Fruchtgehäuse oder die Fruchtwand betreffend. |
Perimycelial |
Myzelialschicht der die geschlossenen Fruchtkörpers
vollständig abdeckt, z.B. bei den Erdsternen. |
Peripherie |
Umgebung, Umfeld, herumtragen, umdrehen. Oft in der
Flechtenkunde als Umfeld verwendet. |
Peristom |
Gattung Erdsterne (Geastrum) die Scheitelöffnung befindet sich
in der äußeren Hülle (Endoperidie). |
Perithecien |
Sind birnen-, kugel- oder flaschenförmige Fruchtkörper bei
Schlauchpilzen oder Flechten. |
Perithezien (Perithecium, Perithezien) |
Als Perithecien bezeichnet man kugel-, birnen- oder
flaschenförmige Fruchtkörper bei Schlauchpilzen oder Flechten. Das
Perithecium hat keine offenliegende Fruchtscheibe wie etwa da Apothecium bei
Becherlingen oder Flechten. Z.B. Eckenscheibchen durchschneiden unter der
Lupe, sind dann diese Perithezien deutlich zu sehen. |
Perithezium |
Birnen-, kugel- oder flaschenförmige Fruchtkörper bei
Schlauchpilzen (Ascomyceten) oder Flechten. Die in Schläuchen (Asci)
entstehenden Sporen liegen meist zwischen sterilen Hyphen (Paraphysen). Diese
Perithecien bildende Pilze werden auch als Discomyceten bezeichnet. |
Pestizide |
Chemikalien die Insekten, Bakterien, Viren abtöten. |
Pezizales |
Gattung der Becherlinge, in der Ordnung der Schlauchpilze
(Ascomyzetes). Fruchtkörper meist ein operculates Apotheziums. Lebensweise
überwiegend saprophytisch und bodenbewohnend, teils auch auf vielen anderen
Substraten wie Holz vorkommend. |
Phaeobasidie |
Basidie mit einheitlichem, aber auch oft verklumptem, amorphem
Inhalt. Oft mit gelbem bis brauner, +/- auch grobkörniger Inkrustierung. Mit
Sulfovanillin gut orangebraun anfärbbar. |
Phagocytose |
Aufnahme des Fremdkörpers durch
Umfließen und Invagination = Einstülpung in die Zell-Membran. |
Phalloides-Syndrom, Syndrom falloidea |
Amatoxine, Phallotoxine, Alpha-Amanitin. Fallotossina,
Fallina, Virotossine, Antanamide. Diese Gifte verursachen tödliche Vergiftungen. Enthalten bei
Knollenblätterpilzen, Gifthäublingen, Kleinen Schirmlingen und anderen
Pilzarten. |
Phänologie (phainómenon) |
Sichtbare Erscheinung und logie nach dessen wahrscheinlichem
Erscheinen. Befasst sich mit den im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden
Entwicklungserscheinungen in der Natur. |
Phenol (Karbolsäure, Karbol) |
C6H5OH = Farbreaktion bei bestimmten
Täublingsarten. |
Phialiden, Phialidus |
Lufthyphen, Zellen. Ein Phialidus ist eine flaschenförmige
konidiogene Zelle bei manchen Schlauchpilzen oder Schimmelpilzen wie
Gießkannenschimmel. Phialiden heißen auch sekundäre Phialiden. |
Phleboid |
Das Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei Pilzen) besteht aus
Falten, die nicht oder kaum vernetzt sind. |
Phlegmaciengeruch |
Süßlich-gebäckartig, etwas weihrauchartig bis leicht nach rohem Fleisch, staubig erdig. |
Phlegmatium |
= Schleimköpfe = Untergattung der Schleierlinge. Die
Schleimköpfe werden aufgrund der Stielform in zwei Gruppen unterteilt. Neben
den Schleimköpfen mit klebrig-schleimigen Hut auch die Untergattung -
zumindest nach den meisten Autoren - auch die ehemalige Untergattung der
Klumpfüße (Bulbopodium). Sektion Schleimköpfe (Phlegmatium) = Elastici, Phlegmacium,
Triumphantes, Percomes, Variecolores. Sektion Klumpfüße = (Bulbopodium) =
Leucophylli, Virentophylli, Xanthophylli, Cyanophylli. |
Phloxin |
Färbt das Cytoplasma tiefrot, Septen oder Zellwände werden
nicht verfärbt. |
Photobionten |
Symbiose bei Flechten zu Algen und Cyanobakterien. |
Photosynthese |
Können Pilze nicht ausführen! Pflanzen und diverse Flechten
erzeugen durch Sonnenlicht mit Hilfe von lichtabsorbierende Farbstoffe CO2 +
Zucker. |
Phragmobasidien, Heterobasidie |
Mehrzellige Basidien: Z.B. Uredinales, Tremellales,
Ustilaginales, Auriculariales… |
Phragmospor |
Häufig sind Querwände in gestreckten Ascosporen
ausgebildet, solche Sporen können zweizellig (didymospor) oder auch mehrzellig
(phragmospor = mehrfach querseptiert) sein. |
Phyllocladien |
Ein Phyllokladium ist eine Metamorphose der Sprossachse zum
Zweck der Photosynthese. |
Phylum |
Stamm von Schleimpilzen (Ascomyceten, Myxos). |
Physaliden |
Blasig aufgeblähte Hyphenenden. |
Phytobiont |
= Höhere Pflanzenarten. Es ist eine Symbiose zwischen Pilzen (Mykobiont)
und höheren Pflanzenarten (Phytobiont). |
Phytoparasiten |
Pflanzenbewohnende Parasiten, z. B. Bakterien und Pilze. |
Phytopathogenischen |
Krankhaft verbundene
Lebensgemeinschaft. Z.B. mit
Algen kombiniert (lichenisiert). |
Pigmentation |
Färbung durch Pigmentablagerung = Einlagerung von körnigen
oder granulären Farbstoffen. |
Pigmente |
Farbstoffe (gelöst oder auch körnig) innerhalb von Zellen. |
Pileat, pileater |
Hutbildend, hutförmig. |
Pileipellis |
= Hutdeckschicht. Sie ist die oberste Hyphenschicht des
Pilzhutes. Sie bedeckt das Hutfleisch oder Trama und schützt es vor äußeren
Umwelteinflüssen. |
Pileoblem |
Velum universale (Gesamthülle), welches den gesamten
Fruchtkörper umhüllen kann und aus zwei Teilgeflechten, dem Pileoblem und dem
Cauloblem bestehen. Wie Velum partiale (Teilhülle), welches nur die
Fruchtschicht junger Fruchtkörper verhüllt. Die Ringstruktur an sich aus, das
Pileoblem bildet zusätzlich feine, bräunliche Flocken am Ring. Der Hallimasch
bildet drei Teilstrukturen (Pileoblem , Cauloblem und Lipsanoblem =
Teilhülle). |
Pileozystiden (Pilozystiden, Pileocystida, Pileocystidia) |
Größere, exponierte Zellen (Zystiden), die in der Huthaut
(Hutoberfläche) vorkommen. Oft auch Dermatozystiden genannt. |
Pilzberater |
Pilzsachverständiger, der über die
Pilzkunde geprüft wurde und über ausreichend Sachkenntnis über Pilze verfügt. |
Pilzklima |
Pilze bilden ein
eigenes Klima (Pilzklima) unterhalb des
Sporenträgers. Durch Anfeuchtung der Luft erzeugen sie
Temperaturunterschiede, sodass ein eigener kleiner Wind entsteht, der die
Sporen nach dem Abwerfen seitlich und später nach oben treiben lassen. |
Pilzkontrolle |
Überprüfen der gesammelten Pilze durch Pilzberater. |
Pilzkörper |
Der sichtbare Teil des Pilzes. |
Pilzpulver |
Getrocknete Pilze, die in einer
Mühle (z.B. Kaffeemühle) zerkleinert wurden. |
Pilzsachverständiger |
Geprüfter Pilzexperte. |
Pilzvergiftung |
Erkrankung aufgrund eines Pilzgenusses. |
Pilzwurzel |
Myzel, Mycel, Mykorrhiza. Pilz ist ohne Symbiosepartner nicht
lebensfähig. |
Pilzzucht |
Pilze werden durch Kultivierung an
verschiedenen Substraten gezüchtet und so vermarktet. |
Pinzette |
Zangenförmiges kleines Hilfsmittel. |
Piriformis, piriforme |
Flacher, pyramidal bis birnenförmig geformte… |
Placodioid |
Bei Flechten rosettenartig wachsende, randlich gelappte
Krustenflechte. Mit strahlig ausgerichteten, vergrößerten Randareolen). |
Plage |
Zone auf den Sporen über dem Appendix (auffälliger Auswuchs an
Sporen), bei warzigen Sporen glatt, +/- minimal ornamentiert. |
Planachromat |
Planachromat‐Objektive sind hochwertige Objektive, die
Bildfeldwölbungen vermindern. |
Planapochromat |
Planapochromat‐Objektive sind sehr teure und hochwertige
Objektive. Sie vermindern Abbildungsfehler und Farbfehler. |
Planare Stufe |
Tiefland, für gewöhnlich unter 0-50 m ü. M. In erster Linie
sind hier die großen Tiefebenen im Norden Mitteleuropas gemeint. Dominierende
Waldbäume in dieser Höhenstufe sind Eiche (Quercus) und
Kiefer (Pinus). |
Plasmodium |
Jugendstadium von Schleimpilzen (Myxomyzeten) in der sie noch
schleimig sind. Sie haben dann viele Kerne in einer Riesenzelle (Megazelle). |
Plasmogamie |
Die Plasmaverschmelzung des Zellplasmas zweier Zellen als Teil
eines Sexualvorgangs (wenn sich zwei Hyphen verschiedener Primärmyzelstränge
berühren). Meistens verschmelzen dabei zuerst die Gameten (Gametogamie). In
der Regel folgt bald darauf die Verschmelzung der Zellkerne (Karyogamie). |
Plektenchym, Plectenchym, Plectenchymatisch, prosenchymatisch |
Flechtgewebe, gewebeartiger Zellverband oder Scheingewebe
(Pseudoparenchyme), echtes Gewebe
vortäuschend. Bezeichnung einer Gewebestruktur mit mehr oder weniger
länglichen Zellen. |
Pleurobasidie |
Basidie mit sackförmiger Form, Basis seitlich mit einer
generativen Hyphe verbunden. Typisch für Krustenpilze (Xenasmataceae). |
Pleurobasidien |
Normalerweise werden Basidien am Ende einer Hyphe gebildet.
Bei den Pleurobasidien entstehen diese seitlich. Sie haben daher an ihrer
Basis nur einen kurzen Hyphenfortsatz. |
Pleurocybella Porrigens-Syndrome |
Diverse unbekannte Inhaltsstoffe bei Japanischen Arten. Kein
Europäischer Nachweis! Zittern, Sprachstörungen, Schwäche, Nieren-
Hirnschädigungen, Encephalitis Fieber entzündlicher Liquor Krampfanfälle,
Augenmotorik, Koma. Nur in Japan bekannt! Z.B. Beim Ohrförmigen Seitling. |
Pleuromacrozystiden, Pleuromacro Zystiden, Pleuromakrozystiden |
Besondere Form der Zystiden. Oben abgerundet zugespitzt (teils
2-fach unterschiedlich verdickt an der Spitze), mitte bauchig unten wieder
verjüngt. Diese Form tritt z.B. bei Milchlingen auf, z.B. Indio-Reizker,
Rotgegürtelter Milchling. |
Pleurotoid, Crepidotoid |
Habitus: Halbkreisförmige oder auch
seitlich angewachsene auf Holz wachsende Pilze. Oft flach wie Stummelfüßchenverwandte,
Stummelfüßchen (Crepidotus). |
Pleurozystiden, Pleurozystdien engl. Pleurocystidia,
Pleurocystide |
Größere, Zystiden (sterile Zell-Elemente) an der
Lamellenfläche (Lamellenflanken) zwischen den Basidien (= Flächenzystiden). |
Plorantes (Plorantinae) oder Lactarioides) |
Weißtäublinge = Delicinae. |
Pluriseptiert, plurizellular |
Haare, Dermatozystiden mit bis zu 5 bis 6, Septen. |
Podetien |
Stämmchen - keulenähnliche Fruchtkörper. Bei Flechten die
meist vertikal orientierten, stift-, horn-, trompeten-, strauchähnlichen,
Fruchtkörper tragenden Teile der Becher-, Strauch und Rentierflechten
(Cladonia-Arten). |
Podobasidie |
Basidie mit langem Stiel. |
Pol+, Pol- |
Bei Betrachtung mikroskopischer Schnitte vor allem bei
Flechten im polarisierten Licht können Teile (z.B. Kristalle) aufleuchten.
Diese werden als (Pol+ aufleuchtend) oder nicht (Pol- nicht aufleuchtend)
bezeichnet. |
Polychrom |
Vielfarbig, bunt. |
Polyethylenglykol |
Mittel zur zellbiologischen Untersuchung. |
Polygonal |
Mit viele Ecken, vieleckig, gerne bei den Risspilzen. |
Polymorph, polymorphe |
In verschiedenerlei Gestalt, Form vorhanden, vielgestaltig,
verschiedengestaltig. |
Polyphyletisch, Polyphyletische |
Gruppe von verschiedenen Urformen (Ursprungsarten, Taxon Polyphylum) abstammend, daher nicht miteinander
verwandt. |
Polyporales |
Stielporlingsartige. |
Polyporsäure-Syndrom |
Polyporsäure (bei HAPALOPILUS NIDULANS). Mit
KOH-Violett-Reaktion. Sehstörungen, Schwindel,
Magen-Darm-Verdauungsstörungen, organschädigend. Vor allem Leber- und
Nierenschädigend. |
Polytrichum |
Gattung der Widertonmoose. |
Populus, Populus tremula |
Pappel, Populus tremula = Zitterpappel, Espe. |
Poren |
Mündungen der Röhren bei Porlingen oder Röhrlingen. Kleine
rundliche oder eckige schwammähnliche und nach unten gerichtete Sporenständer
(Basidien) zwischen Hutrand und Stiel auf der Unterseite des Pilzes. |
Poriales |
Porenpilze, auch als Löcherpilze bezeichnet. Ordnung der
Ständerpilze (Basidiomycetes) mit unterschiedlich gestalteten Fruchtkörpern. |
Poroiden (poroid) |
Das Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei Pilzen) hat deutliche
Poren, deren Rand steril ist. |
Porus |
Anwachsstelle an der Spore, an der später die Keimhyphe sich
entwickelt. Oder Auswurföffnung für den Sporenabwurf. Oft bei inoperculaten
Schläuchen (Asci-Apikalapparat). |
Präformierte |
Ausprägung, Entwicklung einer Form. |
Präparat |
Das untersuchende Objekt, z.B. Pilzteile, Sporen usw ... |
Präparieren |
Vorbereiten einer mikroskopischen Probe für das Betrachten am
Mikroskop. Z.B. Schneiden, einweichen, färben usw… |
Präparierlösung |
Kalilauge (KOH), Wasser oder ein anderes Medium. |
Präpariernadel |
Nadel zum Verteilen der Probe. |
Preisten |
Obere Öffnung (Scheitel) von Bauchpilzen durch die die Sporen
entweichen können, wie z. B. bei Stäublingen. |
Primordialhyphen (PRH) |
Primordialhyphen sind lange, schlanke Hyphen der Huthaut
(Hutdeckschicht) von Pilzen, deren Zellwände inkrustiert, das heißt mit einer
krustenartigen Schicht überzogen sind. Sind säureresistente Hyphen einiger
milder Täublingsarten. |
Primordie, Primordien, Primordium |
Knötchenartige ( Verdickungen am Pilzmycel. Ursprung späterer
Fruchtkörperentstehung. |
Primordium |
Sehr junges Stadium der Fruchtkörperentwicklung. |
Probasidie |
Das erste Stadium der Bildung von Basidien. Probasidie sind
meist rund und dickwandig. |
Projektilförmig |
Unten Zylindrisch, oben rundlich und zugespitzt. Wie eine
Gewehrkugelhülse aussehen. |
Proliferationen, Proliferatión |
Wucherung von Gewebe durch Vermehrung von Zellen. Oft auch als Zellproliferation (Zellproliferation = aus der
Zellbiologie) bezeichnet. |
Prolongation |
Verlängerte Endzellen, etwa an der Außenseite eines
Fruchtkörpers eines Pilzes oder einer Flechte (Apotheziums). |
Prosenchymatisch, plectenchymatisch |
Gewebestruktur mit mehr oder weniger länglichen Zellen. |
Prototunicatae |
Die Schlauchwände sind dünnwandig, zart, ohne sonstige
Besonderheiten. Diese Asci‐Sporen verschleimen oft, die Sporen werden
dann nicht ausgeschleudert. |
Protuberanzen |
Z.B. an den Hyphen, diese haben an ihrem oberen Ende nur
wenige Auswüchse. |
Proxima-Syndrom |
Allen-Norleucin, 2‐amino‐4,5‐ hexadienoic
acid (allelic norleucine), enthält der Ockerscheidiger Eierwulstling. Phase
I: Magen- Darm-störungen, Brechdurchfälle, oft nach einiger Zeit ab-klingend.
Phase II: Späterbrechen, Nierenschmerzen und Verringerung der Harn-produktion
sowie Bluthochdruck. Phase III: Leichte Leberschäden und nach 3-4 Tagen
Nierenschäden (Tubulo-interstitielle Nephritis) möglich. Bessere Prognose
gegenüber dem Orellanus-Syndrom. |
Pruinos |
Voll Reif, bereift. |
Psathyrella |
Pilzgattung aus der Familie der Mürblingsverwandten. Z.B. Saumpilze, Faserlinge, Mürblinge, Zärtlinge. |
Pseudoaethalium |
Sehr dicht angeordnete Sporokarpien werden als
Pseudoaethalium bezeichnet; verschmolzene Sporocarpien bilden ein Aethalium
(=Form des Fruchtkörpers bei Schleimpilzen). |
Pseudobilaterale Lamellenschneide |
Im Längsschnitt verlaufen die Hyphen im Tramazentrum der
Lamellen parallel, sonst sind sie nach außen divergierend und keulenförmig
angeschwollen. |
Pseudobilaterales |
Bilaterales divergierendes Lamellentrama. Hyphen in der
Lamelle verlaufen von der Lamellenmitte mehr nach außen in Richtung
Hymenialschicht. |
Pseudocanthophysen |
Dornartigen Auswüchsen bzw. unförmig versehene Gebilde im
Hymenium einiger Stereum Arten die ähnlich wie Zystiden aussehen. |
Pseudocyphellen |
An der Oberfläche von Flechten bilden sich weißlich strich
oder adrige Durchbrechungen der Rinde. Diese dienen dem Gasaustausch
(Atemporen). An diesen Stellen entstehen zuweilen Sorale
(Fortpflanzungsorgane). |
Pseudodiaphragma |
Filzige und bisweilen sehr dichte Schicht zwischen Gleba und
Subgleba. |
Pseudodimitische Hyphen, sclerornitisches Hyphen |
Diese enthalten dünnwandige, wandverdickte als auch normale
generative Hyphen. |
Pseudohaare |
Gewebeartiges, aus mehr oder weniger kugelförmigen Zellen
zusammengesetztes Scheingewebe. |
Pseudonym |
Nicht mehr gültiger, fälschlich verwendeter Artname oft auch
als „sensu = im falschen Sinn“ bezeichnet. |
Pseudoparaphyse |
Es sind lange sterile Organe, die zwischen den
Fortpflanzungsorganen von Pilzen stehen. Sie stehen zwischen den Asci oder
den Basidien. |
Pseudoparenchym |
Keine echten Haare, sondern gelbbraun gefärbte Hyphen die in
der oberen Exipulumschicht bei Arten der Gattung Borstlinge (Melastiza) oder
Becherlinge (Aleuria) eingewachsen sind und braun durchscheinen, um so am
Becherrand einen echten Haarbewuchs vortäuschen. |
Pseudoparenchymatisch |
Gewebestruktur aus kurzen, mehr oder +/- körnigen Zellen. |
Pseudoperidiolen |
Peridiolen-ähnliche, mehr oder weniger kugelige Elemente im
Inneren vom Gemeinen Erbsenstreuling (PISOLITHUS
ARHIZUS). |
Pseudophysen |
Besondere Form der Zystiden. Diese stehen meist zwischen den
Basidien und können diese teilweise überwachsen. |
Pseudopodien |
= Scheinfüßchen. Es sind Plasmaausstülpungen eukaryotischer
Zellen. Bei Protisten sind sie morphologisch sehr vielfältig und erfüllen
zahlreiche Funktionen insbesondere bei Bewegung und Stoffwechsel. |
Pseudorhiza |
Wurzelartige Stielverlängerung, meist durch das Myzel. Kann
tief in der Erde stecken, z.B. bei den Wurzelrüblingen (Gattung Xerula). |
Pseudoringzone |
Zone am Ring, die sich farblich deutlich vom restlichen Stiel
unterscheidet. Meist befindet man sie im oberen Stieldrittel. |
Pseudosklerotium |
Unregelmäßiges hartes Gebilde. Besteht aus Hyphen die mit
Substratbestandteilen wie Holz oder Erde ineinander verklebt sind. |
Pseudothecien |
Wie bei den Perithecien werden die Sporen in Pseudothecien in
einer nach außen geöffneter Höhlung gebildet. |
Pseudothezie |
Hauptfruchtform wie etwa unreife Pseudothezien. |
Pseudozystiden, Tramalzystiden |
Zystiden, die tiefer in der Trama sitzen. Ihr Ursprung ist
nicht in Höhe des Subhymeniums, sondern tiefer im Pilzfleisch. |
Psilocybin, Psilo |
Substanz, die LSD-ähnliche
Wahnvorstellungen auslöst. |
Psilocybin-Syndrom |
Gifte Psilocybin, Psilocin. Verursacht Bewusstseinstrübung,
Euphorie, Angstzustände,
Psychosen, Blutdruckabfall, Rauschzustände, Herzjagen,
Hitzewallungen, Kreislaufprobleme, ähnlicher
Wirkung wie LSD. Selbst- und Fremdgefährdung! Bei größeren Mengen Übelkeit und Erbrechen auslösend. |
Psilotourismus |
In einigen Ländern wie z.B. Mexiko, Thailand,
Indonesien…werden in Ausflügen Pilzsuppen oder Pilzkeckse mit gezüchteten
Psilopilzen angeboten um sich zu berauschen. Wir warnen vor solchen Aktionen.
Oft stecken Verbrecherbanden dahinter, die anschließend diese Touristen
ausrauben oder zu Handlungen bewegen die sie nicht wollten. |
Psychotrop |
Rauschzustände und Halluzinationen verursachende Pilze. |
Punktiert, gepunktet |
Durch Punkte (kleine runde oder eckige Flecken) versehen. |
Pupillenstrahlengang |
Beleuchtungsgang zum Betrachten von Punkten aus der
Lichtquelle. |
Pustulös |
Pusteln aufweisend; zur Bildung von Pusteln neigend. |
Pycnidien, Pycnien, Pycnium, Spermogonien Rostrum |
Wenn die Funktion
der Keimzellen noch unbekannt ist oder nicht näher bestimmt ist. Spermogonien
und Pycnidien sind nicht in ihrer Struktur, sondern nur durch die Funktion
der Keimzellen, die sie hervorbringen, genauer definiert. |
Pyknidien |
Singular Pyknidie oder Pycnidium =
sind punkt-, kugel- bis flaschenförmige fruchtkörperähnliche Strukturen (auch
als Fruktifikationen bezeichnet). In diesen Organen werden asexuell gebildete Keime
(Pyknosporen) produziert. Diese sind meist punktartig klein und ins Lager
eingesenkt, selten warzenförmig bis zylindrisch vorstehend, im Inneren mit
meist kugeligem oder birnförmigem Hohlraum. |
Pyrenomycet (Kernpilz) |
Mit allantoiden (würstchenförmigen) Sporen. Sie
sitzen oft zu je zweien oder zu vieren auf den Basidien. |
Pyrenomyceten |
Zusammenfassung für Schlauchpilzen (Kernpilzen): Fruchtkörper
(Perithecien) meistens klein bis sehr winzig. Mit bloßem Auge oft nur schwer
erkennbar. Oft sind dies kohlig, schwarz gefärbten Schlauchpilzen
(Ascomyceten). |
Pyrenomyzeten, Pyrenomyceten, Pyrenomycetes |
Kernpilze! Bezeichnung für Perithezien bildende Ascomyzeten
von meist kohliger Substanz und dunklem Aussehen. Diese sind in verschiedenen
Ordnungen angehörig. |
Pyriform |
Birnenförmig. Z.B. bei Basidien, Sporen oder anderen Elementen
der Pilzmikroskopie. |
Quercus |
Eiche. |
Quicktest |
Indikator für das Ausmaß der Gerinnungsstörung und des
Leberschadens. |
R- = bei der Flechtenbestimmung |
Keine Farbreaktion bei chemischen Mitteln. |
Radial |
Strahlig von der Mitte ausgehend. |
Radialfaserig |
Eingewachsene oder anliegende Oberflächenbekleidung, die aus
ausgerichteten, langgestreckten, strichartigen Fasern besteht wodurch der Untergrund
oft durchscheint, z.B. bei Risspilzen. Diese haben oft auch eine
radialfaserige Struktur. |
Raduloid |
Das Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei Pilzen) ist
zähnchenförmig ausgebildet. |
Ramealis-Struktur |
Hut- oder Stieloberfläche aus unregelmäßig verzweigt
(koralloidknorrigen) Hyphen mit zahlreichen daumenförmigen oder
warzenförmigen Auswüchsen. |
Randareolen |
Lagerrand bei Krustenflechten. Diese schließen nicht immer
dicht zusammen. Sie können einzeln oder zu wenigen einem Prothallus
(Vorlager) aufsitzen. |
Randhaare |
Längliche Zellen, die wie Haare erscheinen. Auch oft als
Geflecht von verwobenen Röhren erscheinend (septiert). |
Raphanoid, rafanoid |
Geruch nach Rettich, Kohlrabi. |
Rasig |
In dicht gedrängten (eng beieinanderstehenden) Gruppen
(Kolonen) wachsend. |
Raue Oberfläche |
Alte Rechtschreibung rauh. Mit feinsten Unebenheiten wie punktiert, körnig
bereift, nicht glatt. |
RE |
In der Schweiz ausgestorben. |
Reduktionsteilung |
Die Sporen der Basidiomyceten entstehen durch
Reduktionsteilung und wandern über die Sterigmen nach außen. |
Regulär |
Mikroskopisches Merkmal der Lamellentrama. Fällt durch seine
regelmäßige Anordnung auf. |
Reguläres Lamellentrama |
Hyphen in der Lamelle wachsen vom Lamellenansatz bis zur
Schneide gleichlaufend. |
Reif |
Feiner Belag, meist schimmelähnlich, auf der Hutoberfläche. |
Reniform, phaseoliform |
Bohnenförmig, nierenförmig, gebogen halbkreisförmig, |
Repetive Sporenkeimung |
Keimung, aus der keine Hyphe, sondern eine Ballistospore
hervorgeht. |
Repetobasidie |
Es ist eine repetierende Basidie, die durch eine ältere
Basidie hindurchwachsende eine neue Basidie, von mehreren Hüllen umgeben ist. |
Repetobasidien |
Junge Basidien nicht an älteren seitlich vorbeiwachsen,
sondern durch die Alten hindurch entspringen. Dadurch sind junge Basidien oft
von einer mehrschichtigen Hülle umgeben, die aus den Resten der alten
Basidien besteht. Man bezeichnet dies auch als innere Basidien-Repetition. |
Resupinat |
Auf dem Substrat flach aufliegend. Flächiges Wachstum von
Pilzen; jung meist ohne Ausbildung von Hüten; oft bei Rindenpilzen und
einigen Porlingen zu sehen. |
Reticuliert |
Netzig verbunden. |
Retikuliert |
Netzig. |
Retikulum |
Das endoplasmatische Retikulum ist ein verzweigtes Kanalsystem
flächiger Hohlräume, das von Membranen umschlossen ist. Man findet diese in
ausgereiften Erythrozyten in allen eukaryotischen Zellen. Je nach Zelltyp ist
es unterschiedlich stark entwickelt. |
Revalidierung |
Eine falsche Anschauung wieder gültig machen. |
Rezent |
Auftretend oder sich wieder bildend, frisch, neu, gegenwärtig,
vor Kurzem entstanden. |
Rezeptaculum, Rezeptakulum, Receptakulum |
Poröser, schwammiger, austreckender Fruchtkörperteil der z.B.
der Stinkmorchel, Hundsrute (Phallales) usw... Der mittlere, meist helle Teil
entwickelt sich meist binnen weniger Stunden zur vollen Größe aus. |
Rhabdomyolyse |
Löst Muskelschwund aus und kann tödlich sein. Besonders
gefährlich in Wechselwirkung mit eingenommenen Medikamenten und deren
Nebenwirkungen und Pilzen die Rhabdomyolyse-Syndrome auslösen könnten, z.B.
Erdritterlinge. Oft wird dadurch Myoglobin freigesetzt. |
Rhizinen |
Zahnähnlichen bzw. wurzelartige Ästen (Stacheln) unterhalb des
Flechtenlappens. |
Rhizomorphen, Rhizomorphe, Rhizoiden, rhizoid, Rhizormorphe |
Wurzelartig: Verdickte Myzelstränge aus isolierenden
äußeren und feinen inneren Hyphen-Stränge mit verfestigten Außenwänden
die wurzelartig verzweigen. Die äußere Schicht ist oft
deutlich wandverdickt, pigmentiert, sklerotisiert (dickwändig). Oft
bei einigen Ständerpilzen oder Flechten findbar. Ebenfalls wurzelartige
Mycelstränge an der Stielbasis mancher Pilzarten wie z.B. Wurzelrüblinge.
Zieht man ihn aus dem Substrat heraus ist diese oft mit einer sehr langen
Wurzel zu sehen. |
Rhomboid |
Form z.B. einer Spore: Parallelogramm ähnlich, wie ein
verschobenes Rechteck aussehend. |
Rhytisma, Rhythisma
acerinum, Rhytismataceae, Rhytismatales |
Runzelschorf-Arten, ist eine Gattung der Schlauchpilze. |
Riefung |
Rillen an der Huthaut oder am Ring die horizontal oder
vertikal verlaufen. |
Ring |
Ringförmiger Velum-Rückstand am
Stiel. Wird im Sprachgebrauch auch oft Schürze genannt. |
RL |
Rote Liste (Pilzart ist vom Bestand gefährdet oder bereits
ausgestorben). |
RL0, Rote Liste, Germany =
RL 0 |
In Deutschland kein Fund-Nachweis mehr; der Pilz ist
ausgestorben. |
RL1, Rote Liste, Germany =
RL 1 |
In Deutschland vom Aussterben bedrohte Pilzart, Regional
ausgestorben. |
RL2, Rote Liste, Germany =
RL 2 |
In Deutschland stark gefährdete Pilzart, in einigen Regionen
nicht mehr findbar. |
RL3, Rote Liste, Germany =
RL 3 |
In Deutschland gefährdete Pilzart, nur wenige Fundstellen
bekannt. |
RL-D, Rote Liste, Germany
= RL D |
In Deutschland sind wegen der Seltenheit dieser Art keine
genauen Daten vorhanden. |
RL-G, Rote Liste, Germany
= RL G |
In Deutschland GEFÄHRDUNG unbekannten Ausmaßes. |
RL-R, Rote Liste, Germany
= RL R |
In Deutschland bereits sehr selten gewordene Pilzart. |
RL-V, Rote Liste, Germany
= RL V |
In Deutschland in der Vorwarnliste,
Regional bereits selten zu finden. |
Roh |
Ungekocht. |
Röhren |
Rundliche oder eckige schwammähnliche und nach unten
gerichtete Sporenständer (Basidiomyceten) zwischen Hutrand und Stiel auf der
Unterseite des Pilzes. |
Röhrenboden |
Untere Fläche zwischen Hutfleisch und Röhren. |
Röhrenöffnung |
Typisches
Kennzeichen von Röhrlingen ist eine schwammähnliche Schicht aus kleinen
Röhrenöffnungen an der Unterseite des Pilzhutes, dort werden die Sporen
freigesetzt. |
Röhrentrama |
Fruchtschicht zwischen den Hyphen bei Röhrenpilzen. |
Röhrig |
Zylindrisch gleichmäßig. |
Röhrling |
Pilz mit Röhren. |
Roseinae |
Russula subsect. Dies ist eine Untersektion aus der Gattung
Täublinge (Russula), die innerhalb der Sektion LILACEAE steht. Z.B.
Netzflockiger Rosatäubling. |
Rostrum |
Die zum Ostiolum hin verschmälerte Wand von
Perithecien und Pycnien: Rostrum wird auch bezeichnet für eine schnabelförmiger
oder schornsteinförmiger, hohler Auswuchs von Perithecien. In dessen Ende
sich das Ostiolum befindet, durch das die Sporen austreten werden. |
Rotfäule, Rötfäuleauslöser, Rotfäuleerreger |
Lebhaft braunrote, nicht würfelförmige Fäule. Diese hat eine
längsfaserige Konsistenz. Eine Art Weißfäuleauslöser: Die Kernfäule des
Holzes färbt es rötlichbraun, weswegen sie auch Rotfäule genannt wird. |
Ruderal |
Offene Flächen wie Wege oder
Waldränder. |
Ruderalstellen |
Künstlich angelegte Kieswege, Straßen, Schuttstellen,
Müllhalden oder Ränder künstlich angelegter Wege mit hohen Stickstoff- und
Kalkgehalt. |
Rudimentär |
Vorbereitet, nur in der Anlage vorhanden. Noch nicht voll
ausgebildet oder schon vergangen (verflüchtigt). |
Russula, Russulales |
Täublingsartige Pilze (Sprödblättler = brüchige Pilze). |
S., l., p., p., = sensu
lato, pro parte |
Nur zum Teil, teilweise… |
Saft |
Farblose Flüssigkeit, die bei Verletzung eines Fruchtkörpers
abgesondert wird. Ist diese nicht Farblos so ist es eine Milch (weiß, rot,
orange… usw…). |
Safthyphen, lactifere Hyphen, Gloeozystiden (Gloeocystidia) |
Besondere Zystidenform: Gloezystidiale Hyphen
bei flüssigkeitsführenden Laticiferen, meist dünnwandig, lang mit
ölartigem oder feinkörnigem Inhalt (Gloeopleren) im
Hymenium, Trama oder der Huthaut oder sekundär wandverdickte,
generative Hyphen. |
Salix |
Weiden, Weidengewächse. |
Salpetersäure |
HNO3 = stark ätzende Säure. Mit giftigem
Anilin = Schäffersche
Kreuzungsreaktion. Gut zur Täublings - Bestimmung, aber hochgiftig! |
Salzlösung |
Erhöht den osmotischen Druck in den Zellen.
Ungeeignet als Präparier-Flüssigkeit. |
Salzsäure |
HCl = stark ätzende Säure. |
Sammeln |
Suchen und Ernten von
Pilzfruchtkörpern im Wald und auf Wiesen. |
Saprobiont |
Von faulenden Stoffen lebender Organismus. |
Saproparasit |
Holzzerstörender Pilz an lebenden und toten Bäumen
(Schwächeparasit). |
Saprophyten, Saprotroph, Saprobionten |
Folgezersetzer (Pilz-Nahrung) =
Verzehr von totem organisches Material (Holz, Pflanzenteile, Blätter, Nadeln, Zapfen, Horn, tote
Tiere…). Dieses Kohlenstoffverbindungen werden zersetzt und als
Pilznahrung verwendet. |
Sarcodimitisches Hyphen |
Enthält leicht wandverdickte, normale sowie aufgetriebene
generative Hyphen. |
Säureresistente Inkrustationen |
Inkrustationen, die sich mit schwachen Säuren, z.B. HCL 5 %,
nicht oder nur langsam auflöst. |
Schäffer-Reaktion |
Schäffersche Kreuzungsreaktion (Kreuzreaktion) bzw. Schäffer-Reaktion oder ist
Farbreaktion, die zur Bestimmung von Champignon-Arten dient. Mit Anilin oder
Anilin-Wasser eine 1-2 cm Linie auf die Huthaut gestrichen. Über diese wird
Salpetersäure überstrichen. Bei positiv verfärbt sich die Kreuzstelle
sattorange, orangegelb bis feuerrot. Der Test auch bei Trockenprodukten
(Exsikaten) möglich Wegen der Giftigkeit von Anilin sollten solche Versuche
selten sein und nur als letzte Lösung angewendet werden. |
Scheibe |
Oberfläche des Hymeniums bei scheibenförmigen (discoiden)
Schlauchpilzen, z.B. Becherlingen. Oder Scheitelzone (Hutzentrum) bei
Hutpilzen = zentraler Bereich der Hutoberfläche. |
Scheide |
Auch Volva genannt. Häutige
Umrandung an der Stielbasis. |
Scheinakazie |
Robinia, Robinie. |
Scheinbare Vergrößerung |
Vergrößerung ohne Detailvorteil. |
Scheinfüßchen |
Pseudopodien. |
Schiefe Beleuchtung |
Der Lichtweg vom Kondensor wird z.B. durch einen Finger
unterbrochen. Das Licht trifft dadurch schief auf das Objekt = oft besserer
Kontrast. |
Schimmel |
Mit Schimmelpilz befallenes
Material, das bei Verzehr gesundheitsgefährdend sein kann. |
Schizochroismus |
Ausfall einer oder mehrerer Farbpigmente. |
Schizopapillen |
Am Ende dünnwandiger Zystiden sind kleine, bläschenförmige
Auswüchse. |
Schlankheitsgrad der Sporen |
Q = x.x (Länge zu Breite). |
Schlauchpilze |
Die Sporenabwurfständer (nur mikroskopisch sichtbar) sind
schlauchartig angeordnet. |
Schleier |
Haarartiges Gebilde bei
Schleierlingen zwischen Hut und Stiel. |
Schleierlinge |
Pilzgattung Cortinarien = Schleierlinge (Haarschleierlinge) . |
Schleimfluss |
Unspezifische Ausscheidung wässriger Substanzen.
Kambium-Nekrosen, oft mit Geruch nach Gärungsprodukten aufgrund von
Besiedlung durch Hefen oder Bakterien und als Ursache von Pilzkrankheiten
durch Wurzelschäden, Verletzung, usw… |
Schmierig |
Oberfläche auch bei trockener Witterung sich fettig-feucht
anfühlend. Eventuell Finger anfeuchten, die äußere
Schicht (Hut, Stiel, Fruchtkörper) muss sich nun etwas schmierig anfühlen. |
Schnallen, Hacken |
Besondere Trennung zwischen Zellen durch buckelförmige Auswüchse
(Ausstülpungen) über den Septen (Querwände) der Hyphen von vielen
Ständerpilzen. Hyphen mit Schnallen werden auch als knotig septiert
bezeichnet. Auch einige Schlauchpilze (Basidiomyceten) haben Schnallen an den
askogenen Hyphen (Hyphensepten). |
Schneide, Lamellenschneide |
Unterer Rand (Margo) der Lamelle. |
Schuppig |
Auf der Oberfläche befinden sich überlagernde überstehende,
sparrig-abstehende, anliegende, eingewachsene oder abstehende Wölbungen.
Diese bestehen aus Haken- oder zackenartigen, haarartigen Elementen oder
Velumresten. |
Schuppig-flockig |
Oberfläche mit abwischbaren, schuppenartigen Flocken besetzt. |
Schwächeparasiten |
Parasiten die Organismen befallen, die in ihrer Abwehrkraft
bereits geschwächt sind, z. B. bei den Hallimasch-Arten. |
Schwamm |
Röhrenschicht, rundliche oder eckige schwammähnliche und nach
unten gerichtete Sporenständer zwischen Hutrand und Stiel auf der Unterseite
des Pilzes. |
Schwammerl |
Bayerische bzw. Österreichische Bezeichnung für Pilze. |
Schwefelsäure |
H2SO4 = stark ätzende Säure. |
Schwermetalle |
Quecksilber, Blei, Kadmium usw.
Können bei Einnahme zu langfristigen Organschäden führen. |
Schwimmbad-Geruch |
Geruch nach Chlor-Verbindungen, Salpeter, wird oft fälschlich
auch als „nitrös“ bezeichnet. |
Scleroderma-Syndrome |
Diverse unbekannte Inhaltstoffe von Hartbovisten. Erbrechen,
Stimmungsveränderung: Depression. Sehstörung- verschwommen, Doppelbilder,
Übelkeit, körperliche Schwäche, Schweißausbrüche, niedriger Blutdruck mit
Schwindel, Kollaps, bis zur Bewusstlosigkeit. |
Sclerozystiden (engl. Sclerocystidia) |
Lange stachelähnliche Zystiden den von den Basidien
herausragen. |
Scolecospore |
Von länglicher, fast fadenförmiger Gestalt. Diese Spore kann
ein- oder mehrzellig, gerade oder etwas gekrümmt sein. |
Scutoid, scutuloid |
Ähnlich einem prismaartigem geometrischer Körper. Gekrümmte
Flächen sowie durch mindestens einen Eckpunkt, der kein Eckpunkt einer der
beiden Basisflächen ist, d.h. verschobenes Prisma. |
Secotioide |
Sind eine intermediäre Wachstumsform zwischen pilzartigen
Hymenomyceten (Hautpilze) und geschlossenen sackförmigen Gasteromyceten, bei
denen ein evolutionärer Prozess der Gasteromycetation begonnen hat, aber noch
nicht abgeschlossen ist. Die Sporen werden nach Bauchpilzart verstäubt. Z.B.
bei Erdsternen. |
Sect. – sectio |
Sektion (dieses steht unterhalb der Untergattung und oberhalb
der Untersektion). |
Secundum, sec. |
Gemäß, laut einer Vorgabe… |
Sedation |
= beruhigen; d.h. bei Pilzvergiftungen auf den Patienten
beruhigend einreden, damit eine starke Erregung verhindert wird, die wiederum
Kreislaufprobleme verursachen könnte. |
Segmentiform |
Lamellen mit gerader Schneide und konvexem Rücken. |
Seidig |
Dicht bedeckt, eingewachsen, anliegend und seidenartig
glänzend. Es sind sehr feine und streng parallel ausgerichtetes Fasern. |
Sekundäre Septen |
Dünn und oft gewölbt. Diese entstehen, mehr oder weniger leere
Bereiche von Zystiden, Hyphen, Basidien, oder Sporen von lebenden, mit Plasma
und Zellkern gefüllten Teilen abgrenzt werden. |
Sekundärmetaboliten |
Substanzen, wie z.B. Pigmente, Alkaloide, Antibiotika,
Terpene, usw., die nur in bestimmten Organen, Organismen, Geweben oder Zellen
vorkommen und Produkte eines Sekundärstoffwechsels sind. |
Sekundärspore |
Wenn bei abgeschossener Spore statt eines Keimschlauches ein
kurzes Sterigma gebildet wird, auf dem noch einmal eine ähnliche zweite Spore
entsteht. Bei Schlauchpilzen ist es die zweite Ausknospung von Sporen
entstandene Konidien oder durch den Zerfall einer Ascospore (in kleinen
keimfähigen Teilsporen). |
Semierekt |
Hyphen der Huthaut erscheinen mehr oder weniger aufgerichtet.
Oberfläche sieht feinfilzig bis samtig aus. |
Semipilat |
Hutförmig und am Substrat herablaufend. |
Semipileat |
Halbhütige mit hütig abgebogenen Rändern, mit Hutkanten. |
Semiresupinat |
Krustenförmig mit eventuell abstehenden Kanten, also mit
effuser und konsolenformiger Partie. |
Sensu |
Fehlbestimmungen. Im Sinne von (Autorenzitaten, Interpretation
oder Fehlbestimmung). |
Sensu (ss.) |
Im Sinne von. Wird oft verwendet für veraltete unrichtige oder
nicht mehr gültige Angaben. |
Sensu auctorum plur. |
Im Sinne der meisten Autoren. |
Sensu lato (s.str.) |
Im weiten Sinn. |
Sensu restricto, sensu stricto |
Im engen Sinn, im straffen Sinne. |
Septen |
Unterteilungen, Zellentrennwände, Quer- oder Längswände in den
verschiedenen Elementen des Pilzes wie Zystiden, Hyphen, Sporen, Hyphen,
Basidien. |
Septiert, Septierungen |
Geflecht von verwobenen Röhren. Oft ist auch dadurch gemeint,
dass durch Querwände eine Unterteilung stattfindet. |
Septozystiden, Septozysten |
Besondere Zystidenform (septierte Zystiden): Als Septozystiden
werden Zystiden bezeichnet, die abgesehen von ihrem basalen Septum,
zusätzliche Septen aufweisen. |
Septum |
Zellentrennwände, die zwei Zellen miteinander verbindet. Durch
eine kleine Öffnung (Porus) können diese Zellen einen Stoffaustausch
betreiben |
Sesquiterpene-Syndrome |
Terpene = Sesquiterpene (Kohlenwasserstoffverbindungen).
Verursacht Magen-Darm-Verdauungsstörungen. |
Setae, Seten, seta |
Oft braune, dickwandige, starre, apikal zugespitzte
Zystidenenden von Pilzfäden (Hyphen), die meist in der Zellwand pigmentiert
sind. Zum Teil sternförmige Elemente im Hymenium. Meist nicht, seltener auch
sehr wenig inkrustiert. |
Setale Hyphen |
Setale Hyphen sind Enden von skeletoiden Hyphen (viele
Einzel-Hyphen), die wie Setae spitz auslaufen. |
Seten (Säten) |
Borstenförmige oder hakenförmige, meist haarähnliche Zystiden.
Vorhandene Haare in der Mikroskopie. Oft auch sternförmig
wachsende Haare. |
Sichelförmig |
Lamellenansatz stark herablaufend und gleichzeitig deutlich
nach innen gebogen. |
Siderophile, karminohil |
Eisenliebende Reaktionen, z.B. mit Eisen‐II‐sulfat. Eine siderophile
Granulation ist eine mikrochemische Reaktion in den Basidien. Oft als
purpurfarbene Körner unter dem Mikroskop sichtbar. Ergibt oft eine schwarze
bis rote Granulation bei Basidien nach Färbung mit gesättigter
Karminessigsäure. |
Silbernitrat |
AgNO3, = Silber-Salzlösung, bei einigen Schleierlingen
ergibt dies schwarze Verfärbungen. |
Silieren |
Konservierung von Pilzen indem eine Milchsäuregärung verwendet
wird. |
Sinapizans-Zapfen |
Im Längsschnitt ragt vom Hutfleisch ein kegelförmiger Zapfen
in den hohlen Stiel hinein. Diese ist z.B. bei Fälblingen z.B. Großer
Rettich-Fälbling (HEBELOMA SINAPIZANS) zu sehen. Daher dieser Name
"Sinapizans“. |
Sippe |
Gemeinschaft genetisch gleichartiger Individuen z.B.
Sprödblättler – Sippe Milchlinge und Täublinge. Alle haben brüchiges Fleisch. |
Sitzend |
Ohne Stiel, ungestielt, flach aufliegend. |
Skeletoide Hyphen , Sklerifizierte Hyphen |
Generative Hyphen mit stark verdickten Wänden. So ähnlich wie
Skeletthyphen, diesen haben aber echte und regelmäßige Septen. |
Skeletthyphen |
Dickwandige, schnurförmige, schlauchartig, nicht oder nur
selten verzweigte, wenig septierte, meist schnallenlose Hyphen ohne Septen.
Sie entspringen aus generativen Hyphen und verlaufen parallel zueinander. |
Skelettoide Hyphen |
Es sind dickwandige, generative Hyphen mit echten Septen (Querwänden). |
Skelettzystiden, Skeletozystiden |
Besondere Zystidenform, z. B. beim Ockerrötlicher
Resupinatstacheling. |
Sklerotium |
Ruhendes Myzelteil, harte, knollige Ausbildung des Myzels.
Wird auch als Dauermyzel bezeichnet, und dient einigen Pilzarten zum
überdauern ungünstiger Witterungsbedingungen. Das Mutterkorn zum Beispiel
bildet an Getreideähren oft zahlreiche Sklerotien aus. Der Sklerotienporling
hat seinen Namen, da er im späten Lebens-Stadium ein bis zu 15 cm Sklerotium
bildet. Dieses sorgt dafür, dass das Pilzmyzel über längere Zeit sich damit
ernähren kann, bis neues Totholz in unmittelbarer Nähe zu finden ist. |
Sklerozysten |
Spezialisierte Zellen (Collencyten). Sehr ovoide, dickwandige, kugelige bis oder
unregelmäßige Zellen mit stark lichtbrechendem Inneren. |
Sklerozyten |
Skelettbildungszellen, Aufbauzellen des Zellensystems
z.B. bei einem Huttrama. |
Smithiana‐Syndrome |
A.‐smithiana‐toxin mit 2‐amino‐4,5‐
hexadienoic acid (allelic norleucine) + unbekannte Nierengifte. Übelkeit, leichte Nieren und
Leberfunktions-Störungen. |
Soralen |
Es sind Aufbrüche an der Oberfläche
von Flechten, die der vegetativen Vermehrung dienen. Meist verschieden geformt, meist weißliche Aufbrüche der Ober-
oder Unterrinde, die aus einer Ansammlung von Soredien bestehen. |
Sordariales |
Dunkle, derbe Perithecien, mit unitunicaten Asciwänden sowie
inamyloidem (J-) Apicalring, mit Scheitelwulst, Porus und Apicalplatte. |
Sordariomycetidae |
Perithecienbildende Ascomyceten mit hymenialer
Ascohymenomycetidae (Fruchtkörperentwicklung), ohne Stroma, immer mit
inoperculaten Schläuchen. |
Soredien |
Bei Flechten ist es eine feine, kugelige, der vegetativen
Fortpflanzung dienendes Gebilde. Es besteht aus Algen und diese umhüllend
Pilzhyphen. Meist zwischen 25 und 100 µm dick. Diese werden im Bereich der
Algenschicht angelegt und lösen sich von der Flechtenoberfläche, meist in
Soralen vereinigt. |
Sorediös |
Zur Fortpflanzung bildende Auswüchse bei Flechten (Sorale). |
Sorten |
Verschiedene, durch Kreuzungen
entstandene Früchte. Da Pilze nicht gekreuzt werden können, gibt es keine
Pilzsorten, sondern nur Pilzarten. |
Soziabilität |
Häufigkeit an
einer Wuchsstelle. Dieses kann sein: Einzeln wachsend, +/- büschelig
wachsend, +/- gesellig oder in Gruppen zusammenstehend wachsend, rasig wie
ein Teppichbelag (in vielen Einzelexemplaren) stehend, in Hexenringen oder
Reihen wachsend. Wird in Kartierungsprogrammen abgefragt. |
Sparassoid |
Vorkommende Missbildung die eine blätterartige Form annehmen. |
Sparrig, sparrig-schuppig |
Mit aufgebogenen bzw. abstehenden Schuppen. |
Spatelförmig |
Zungenartig, abgeplattet und am Ende leicht verbreitert oder
abgerundet. |
Spec. |
Art nicht bestimmt, unbekannte Pilzart. Bezeichnung hinter
einem Gattungsnamen für eine nicht genau bekannte Pilzart. |
Species |
Pilzart = Taxonomische Einheit unterhalb der Gattung. |
Species nova |
Bisher noch unbeschriebene Art. |
Sphaeriales |
Kugelpilze, Ordnung der Schlauchpilze (Ascomycetes) mit ascohymenialer
Entwicklung. Diese sind hauptsächlich Saprobionten, teils auch Parasiten. |
Sphaerozysten, Sphaerozystiden |
Oval, rundlich, aufgeblasene Zellen. Besondere Zystidenform =
rundlich bei Milchlingen, Wulstlinge und Täublingen. Diese befindet sich in
der inneren Fruchtschicht zwischen den Hyphen der Lamellen. Es besteht das
Fleisch überwiegend aus diesen Zellen aber auch in der Volva einiger
Wulstlinge existieren Sphaerozysten. |
Sphaerozyten (Sphärozyten) |
Kugelförmig veränderte Erythrozyten. Da
sie meist kleiner als Erythrozyten sind, nennt man sie auch Mikrosphärozyten. Kugelförmige Zellen oder Zystiden (Kugelzellen). |
Sphagnum |
Gattung der Torfmoose. |
Sphärozysten |
Sehr dünnwandige, kugelige Zellen. |
Spiculum |
Zugespitzter Teil eines Sterigmas. |
Spindelförmig |
Stiel, Zystiden, Sporen sind langgestreckt und an beiden Enden
allmählich zuspitzend. |
Spinulae |
Hakenförmige Gebilde im Hymenium (Fruchtschicht, Hymenialsete, Seten) einiger Borstenscheibenartigen
Pilzen (Hymenochaetaceae). |
Spirke |
Aufrechte Form der Latschenkiefer (Pinus mugo). |
Sporangien |
Sporentragende Elemente: Asci oder Basidien. |
Sporen |
Samen des Pilzes, dient zur Fortpflanzung. |
Sporen vom Pilz CRYPTOSTROMA CORTICALE (Rußrindenkrankheit)
oder SCHIZOPHYLLUM COMMUNE (Spaltblättling) |
Kann für immunschwachen Personen beim Einatmen tödlich sein.
Besonders gefährdet sind Personen mit Immunschwäche: Organ- und
Stammzell-Transplantierte, Patienten unter Chemotherapie, Menschen mit
chronischen Erkrankungen oder HIV-Patienten |
Sporenabwurfpräparat |
Pilzhut, Fruchtschicht (Hymenophor) auf weißes oder dunkles
Papier legen, mit Glas abdecken, nach einigen Stunden bildet sich ein
Sporenabwurf mit unterschiedlichen Farbspektrum. |
Sporenpulver |
Anhäufung von Sporen. Die Farbe des
Sporenpulvers sagt etwas über die mögliche Gattung aus. Das Sporenpulver ist
oft auch auf überlagerten Hüten zu sehen. Mit dem sogenannten Pilzklima
werden Sporen auch auf die Hutoberfläche befördert und dadurch als Pulver
sichtbar. |
Sporenständer |
Abwurfplatz für den erzeugten Samen des Pilzes. |
Sporidiolen |
Kleine Tröpfchen, die dem Inneren meist unreifer Sporen ein schaumiges
Aussehen verleihen (z.B. bei Schildborstlingen (Scutellinia). |
Sporocarp |
Sporenstadium der Schleimpilze. |
Sporodochien |
Ist eine Form des Sporenlagers bei verschiedenen
Pilzen (Fungi). |
Sporodochium, Sporodochia |
Kleines, kompaktes Stroma (Hyphenmasse), dieses trägt die
Konidiophoren, auf denen sich die asexuellen Sporen oder Konidien bilden. |
Sporokarpien |
Der Sporokarp ist der sporenbildende Fruchtkörper
bei Schleimpilzen mit im Inneren (endogen) gebildeten Sporen. Sehr dicht
angeordnete Sporokarpien werden als Pseudoaethalium bezeichnet =
verschmolzene Sporocarpien bilden ein Aethalium. |
Sporophor |
Jegliche sporentragende Struktur. |
Sprödblättler
(Russulales) |
Täublinge und Milchlinge mit sprödem brüchigem Fleisch. |
Spröde |
Fleisch brüchig. |
Sprödfäule |
Fäulnis bei dem das Holz nicht weich, sondern hart und brüchig
wird. |
Stacheln |
Besondere Form der Fruchtschicht von Ständerpilzen (Basidiomyceten).
Besondere Form der Fruchtschicht von Bauchpilzen (äußere Hülle = Exoperidie).
Sowie in der Mikroskopie für eine Oberflächenstruktur von Sporen. |
Stacheln |
Stoppelähnliche Struktur unterhalb des Hutes. |
Stammfäule |
Parasitär an lebenden Bäumen nur im Stamminneren auftretende
Fäule (Ligninzersetzer: Die Oxydase-positiv oder die
Oxydase-negativ). |
Ständerpilze |
Pilze bei denen die Sporen an Ständern (Basidien) gebildet
werden. Das sind die Basidiomyceten. |
Statismosporen |
Diese werden bei Reife nicht abgeschleudert, sondern nur von
der Basidie abbrechen, oft bei Bauchpilzen. |
Stäubend |
Im Inneren des Fruchtkörpers bildet sich der Samen. Dieser
wird im Alter zum Sporenstaub, z.B. bei den Stäublingen. |
Stenök |
Von Umweltbedingungen abhängig. Reagiert sehr empfindlich bei
Veränderungen der Umweltfaktoren. |
Stenosporae |
Geporntsporige Schirmlinge z.B. Kastanienbrauner Schirmling
(LEPIOTA CASTANEA). |
Stephanoeysten, Stephanozystiden |
Zweizellige, breitellipsoide bis kugelige
Zystiden, deren Querwand von einem Kranz kleiner Bläschen umgeben ist. |
Stephanozysten, Stephanocysten |
Es sind Nematodenfangzellen, d.h.
kugelförmige Zellen, die wie in einem Eierbecher in einer Trägerzelle
stecken, die einen auffälligen Zackenkranz aufweisen. |
Stereaceae |
Nichtblätterpilze (Aphyllophorales) meist bezieht es sich auf Schichtpilzverwandte,
eine Abgrenzung zu den Rindenpilzverwandten ist unklar. |
Stereoid, Stereum, stereoides |
Schichtpilzartiges Erscheinungsbild (stereumartig). Stereoide
Fruchtkörper sind halbresupinate Fruchtkörper wie sie für viele Rinden- und
Schichtpilze typisch sind. |
Stereus |
Hart, starr, fest. |
Sterigma (Sterigmen, Sterigmata, Sterigmum oder Sterigmen) |
Stiel- bis fingerförmigen Auswüchse auf den Ständer
(Basidien), an denen die Basidiosporen gebildet werden. Wird oft auch als
Bindeglied zwischen Sporen und Basidie (Sporenständer) bezeichnet. |
Steril |
Unfruchtbar, keine Sporen enthaltend. |
Steriles Element |
Steriles Zellbestandteil, die nicht der Fortpflanzung dient,
z. B. Paraphysen, Zystiden usw… |
Stichobasidie |
Basidie querseptiert, schmal-zylindrisch (stichisch). |
Stielbasis |
Unterer Teil des Stiels. |
Stielspitze |
Oberer Teil des Stiels. |
Stipitokarp |
Bei diesen Arten wird der Stiel am Ende der Entwicklung
ausgelegt, z.B. Hexeneier. |
Stipulum |
Frühes Entwicklungsstadium von Hutpilzen. |
Stirps |
Taxonomische Rangstufe zwischen Art und Unterart. |
Stoppeln |
Stachelartige Struktur unterhalb des Hutes. |
Strichplatte |
Messglas zum Kalibrieren (Eichen) oder als Messeinlage im
Okular. |
Striegelig |
An der Stielbasis bildet sich ein wurzelnd-striegelig bis
wollig abstehendes Wurzelgeflecht des Pilzmyzels. |
Strobilurine |
Fungizide, die aus den bekannten Kiefernzapfenrüblingen
gewonnen werden. Sie werden hauptsächlich gegen Mehltau und Schorf im
Gemüse-, Wein- und Obstanbau eingesetzt. Mit den Strobilurinen schützen sich
auch die Kiefernzapfenrüblinge vor Pilzbefall. |
Stroma , Stromata |
Stützendes Gewebe (z.B. Gerüst, Schicht, Lage, Unterlage,
Fruchtlager…) im Hyphengeflecht bei Schlauchpilzen und manchen Ständerpilzen.
Oft flächiges Hyphengewebe, auf dem sich die Fruchtkörper einiger
Ständerpilzen (Basidiomyceten) entwickeln kann (Sammelfruchtkörper). |
Strunk |
Kurze dicke Stielbasis, oft bei Korallenpilzen oder Glucken. |
Stumpf, stumpf kegelig |
Spitze ist abgerundet, kegelstumpfförmig. |
Sub. |
Unter, unterhalb. Wird als Vorsilbe herzu verwendet (=
wissenschaftliche, lateinische Begriffsformen). |
Suballantoid |
Verkürzt wurstförmig, bananenförmig, mit abgerundeten Enden. |
Subalpine Stufe |
Vegetationsstufe mittele Bergregionen, ca. 1500-2200 m ü. M.
aufsteigend. Über der normalen Waldgrenze. Erstreckt sich bis zur Baumgrenze.
Hauptsächlich Bergkiefern- und Grünerlengebüschen-Gebiete. |
Subapikal |
Verzweigung an der Seite. |
Unterhalb
abgeflacht, darunter gelegen. |
|
Subapikulärer Depression (Supraapikuläre Depression) |
Zipfelähnliche Abknickung der Sporenspitze. |
Subfusiform |
Fast oder unvollkommen lanzettenförmig oder spindelförmig. |
Subfusoid |
Nur leicht lanzettenförmig oder spindelförmig, nicht
vergleichbar mit fusoid. |
Subgenus |
Untergattung (UG) = Untergruppe zwischen Gattung und Art. |
Subgleba |
Unterer, steriler Stielteil bei Stäublingen. Die Schicht
(teils watteartig) hebt sich deutlich von der sporenbildenden Gleba ab. |
Subglobose, subglobosus |
Unvollkommen kugelig, fast kugelförmig, annähernd rund. |
Subhymenial |
Unter der Hymenialschicht liegend oder dort entspringend. |
Subhymenium |
Dünne, kleinzellige Schicht direkt unter dem Hymenium. |
Subhypogäisch |
Unterirdisch wachsend. |
Subiculum, Subikulum |
Filzartiges oder oft spinnwebartiges Hyphengeflecht zwischen
Hymenium und Substrat. Spinnwebartiger oder filziger Mycelfilz am Grunde von
Schlauchpilzen (Ascomyceten). |
Subkutis (Subcutis, Subpellis) |
Hutdeckschicht (oft mehrschichtig aufgebaut = Epikutis) die
oberste Schicht wird als Epicutis bezeichnet. Subkutis dagegen befindet sich
unter dem Hyphengeflecht und über dem Huttrama. Oft die zweitoberste
Huthautschicht, enthält unter anderem auch Laticiferen (Milchsafthyphen). |
Submontane Stufe |
Unteres Bergland, im nördlichen Mitteleuropa bis 400-500 m ü.
M. aufsteigend. Im südlichen Mitteleuropa bis 600-700 m ü. M. und in den
Alpen bis 800 m gehend. Vorherrschende Baumart ist dort die Rotbuche. |
Suboperculat |
Asci lang zylindrisch, aber an der Basis
hyphenförmig, meist dickwandig. |
Subregulär |
Hyphen der Lamellentrama laufen im Querschnitt nicht ganz
parallel, sondern schwach verbogen oder verflochten. |
Subretikuliert |
Fast netzig. |
Subsektion |
Untersektion = Taxonomische Gruppe unterhalb einer Sektion,
das heißt zwischen Gattung und Art. |
Subsp. |
Unterart, Subspezies. |
Subspecies |
Unterart = systematische Gruppe unterhalb der Art. |
Substrat |
Auf dem Objekt (Humus, Holz, Dung, Laub, Horn, Nadeln, Tiere…
usw) die ein saprophytischer Pilz besiedelt und von dem aus er seine Nahrung
bezieht. |
Subtilissima |
Äußerst dünn, sehr fein. |
Subulat |
Pfriemförmigen (pfriemartige) … Bedeutet: Schmal und spitz. |
Subuliert |
Spitz zulaufend. |
Suburniform |
Basidien oder Zystiden mit leicht eingeschnürter Mitte. |
Subutriform |
Zystiden sackförmig bis flaschenförmig mit zwei verschmälerten
Enden (Mitte erweitert). |
Subzylindrisch |
Fast zylindrisch, unvollkommen zylindrisch, nur annähernd
zylindrisch. |
Sudan III oder IV |
Öltröpfchenfärbemittel für Sporen, färbt nur Fette (Lipoide). |
Sukzession |
Zeitliche Reihenfolge der auf totem Holz oder anderen
Substraten erscheinenden Pilzarten |
Sukzessiv |
Aufeinanderfolgend, nach und nach einrückend. |
Sulfo, Formol |
Chemisches Reagenz, Reagenzien für Farbreaktionen. Wird oft zur besseren
Darstellung saftführender Hyphen verwendet. |
Sulfo, Vanillin |
Reagenz aus Schwefelsäure und Vanillin-Kristallen. Wird in der
Pilzmikroskopie hauptsächlich zum Einfärben von mikroskopischen Merkmalen wie
Zystiden von Sprödblättler (Lactiferen + Russulaceae) eingesetzt. |
Sulfoaldehyde (C2H4O4S) |
Abkürzung für SP, SA, SBA, SF, SV. Reagenzien zum
Anfärben von Sporen, Zystiden… usw. |
Sulfobenzaldehyd, Sulfoformol (SF) |
Reagenzien für Farbreaktionen bei Milchlingen, Täublingen usw… ähnlich
dem Sulfovanillin (SV). |
Sulfovanillin (ähnlich Sulfobenzaldehyd) |
Reagenzien für Farbreaktion bei Milchlingen, Täublingen usw… = Vanillin
in 70 %‐iger Schwefelsäure. |
Sulphidien |
Zellen von Düngerlingen, die wie Zystiden aufgebaut sind. |
Summary |
In englischer Sprache geschriebene Zusammenfassung einer
wissenschaftlichen Studie, auch als Abstract bezeichnet. |
Supraapikulare Depression |
Mikroskopie: Eindellung der Spore unterhalb des Apikulus. |
Suprahilare Depression |
Sporenwand über dem Apikulus eingedellt. |
Suprahilarer, Suprahilarfleck |
Eine suprahilare oder supraapiculare Depression. Genauer: Bei ornamentierten Sporen ornamentfreier oder
deutlich schwächer ornamentierter Fleck oberhalb des Apikulus. |
Suprahilarfleck |
Bei ornamentierten Sporen ornamentfreier oder
deutlich schwächer ornamentierter Fleck oberhalb des Apikulus. |
Symbionten |
An einer Symbiose beteiligten Partnergemeinschaften. |
Symbiose |
Enge Lebensgemeinschaft (Mykorrhiza) zwischen Pflanzen und Pilzen.
Pflanzen geben Zucker ab, Pilz setzt Mineralien frei und übergibt dies der
Pflanze. Symbiosen sind oft so eng, dass der Verlust eines Partners auch den
Tod des verbleibenden Partners nach sich zieht. |
Synanthrop |
Eingeschleppt durch Menschen in einem Gebiet. |
Syndrom |
Summe aller wesentlichen Faktoren die zu einer Vergiftung
führen. |
Synnemata |
Hyphen die parallel aneinandergelagerte sind. |
Synonym (syn.) |
Es existieren weitere Namen für den gleichen Pilz. Oft aus
nomenklatorischen Gründen nicht annehmbarer aber gleichbedeutender
wissenschaftlicher Name. |
Synthetische Merkmalfindung |
Suche nach gemeinsamen Merkmalen der Familien, Ordnungen,
Gattungen, Arten usw. |
Systematik |
Zusammenstellung, , Gruppierung, Gliederung, systematische
Ordnung des Verwandtschaftsgrades auf der Grundlage eines natürlichen
Systems. |
Szechwan-Purpura-Syndrom |
Vereinzelt wurde beim Verzehr auch
eine Hemmung der Thrombozytenaggregation beobachtet = Zusammenklebung
(Aggregation) von Blutplättchen (Thrombozyten). |
Täublinge |
Pilzgattung: Russula (Sprödblättler) brüchige Pilzarten. |
Taxin-Syndrom |
Taxin… enthält der Baum Eibe
(Taxus Baccata) und geht vermutlich in den Schwefelporling oder
Perlpilz über. Noch nicht vollkommen wissenschaftlich bestätigt, da dieses
Vorkommen extrem selten ist. Mundtrockenheit, Blässe, Schwindel, Übelkeit,
Schmerzen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Leber- und Nierenschädigungen.
Neuer interessanter Hinweis: Nach unseren Ermittlungen besteht keine Gefahr
bei Röhrlingen die in Symbiose mit Eiben wachsen. |
Taxon, Taxa |
Wissenschaftlich genau umschriebene biologische Einheit in
unterschiedlicher Ranghöhe wie Familie, Gattung oder Art.
Pilzkundliche Begriffe, nicht aber individuelle Pilze oder Pilztaxa. |
Taxonomie |
Klassifizierung = wissenschaftliche Systemlehre nach
Gattungen, Ordnungen, Familien… Nie endend! Deutsche Artnamen ändern sich von
Ort zu Ort, wissenschaftliche Namen von Tag zu Tag… :-) |
Taxonomisches Merkmal |
Systemmessbares Merkmal. |
Teilvelum |
Das Velum partiale (Teilhülle, Lipsanoblem) ist eine Membran
welches die sporentragenden Teile des Pilzes bedeckt, sie spannt sich also
vom Hutrand bis zum oberen Stielende. |
Teleutolager |
Überwinterndes Sporenlager bei den Rostpilzen. |
Teleutospore, Teliosporen |
Wintersporen bei Rostpilzen, meist dickwändig. Teleutosporen
entstehen meist gegen Herbst in den Uredo-Sporenlagern der Rostpilze oder in
den befallenen Pflanzenteilen von Brandpilzen. |
Tellerförmig |
Fruchtkörperform flach mit etwas aufgebogenem Rand. |
Teratologie |
Die Lehre von Ursachen von Fehlbildungen durch teratogene Umweltfaktoren.
Untersucht wird dazu, welche chemischen Stoffe, physikalischen Einwirkungen
oder Bakterien und Viren zu Fehlbildungen in der Entwicklungsphase von Pilzen
führen. |
Terminal, Terminalzelle |
Am Ende befindlich. Terminalzelle = Folgezelle, folgt auf
Basiszelle, auch Verbindungszelle genannt. |
Terminalglied |
Das letzte Zellglied von Epicutis-Haaren. |
Terpene-Vergiftungen |
Terpenoide Scharfstoffe (Kohlenwasserstoffverbindungen),
Magen-Darm Verdauungsstörungen, Sehstörungen,
Koordinationsstörungen, Organschädigend. |
Terrestrisch, terricol |
Erdbewohnend, bodenbewohnend. |
Tetrasporisch |
Wenn sich vier Megasporen zu einem Embryosack entwickeln. Kann
meist 4-oder 8-kernig, selten x-kernig. |
Textur |
Bau, Gewebe, Gefüge, Geflecht, Beschaffenheit eines Stoffes. |
Textura angularis |
Gewebestruktur aus kurzen Zellen, +/- vieleckig. |
Textura epidermoidea |
Gewebestruktur aus länglichen Zellen, +/- in allen Richtungen
verlaufend. Hyphen liegen sehr dicht. |
Textura globulosa |
Gewebestruktur aus kurzen Zellen, Elementen mit
Zwischenräumen, teils auch rundlich. |
Textura globulosa-angularis |
Die Textur setzt sich aus rundlichen und vieleckigen Zellen
zusammen. |
Textura inflata |
Mischung kugeliger Zellen mit schlanken, stellenweise
aufgeblähten Hyphen. |
Textura intricata |
Gewebestruktur aus länglichen Zellen, +/- in allen Richtungen
verlaufend. Hyphen liegen nicht dicht und haben Zwischenräume. |
Textura oblita |
Gewebestruktur aus länglichen Zellen, parallel liegend,
verdickte aneinanderhängende Zellwände, sehr schmales Lumen. |
Textura porrecta |
Gewebestruktur aus länglichen Zellen, parallel liegend, dünne,
nicht aneinanderhängende Zellwände, großes Lumen. |
Textura prismatica |
Gewebestruktur aus kurzen Zellen, +/- rechteckig. |
Thallus |
Lager bei Flechten. Vegetationskörper der Flechten. |
Thecium |
Hymenium eines Schlauchpilzes. |
Thermophil |
Wärmeliebende Art. |
Thermophile |
Thermophilie ist die Eigenschaft von Pilzen, die hohe
Temperaturen bevorzugen. Diese Pilze wachsen bevorzugt in mediterranen
Gebieten. |
Thermotolerant |
Verkraftet hohe Temperaturunterschiede. |
Thrombozytenaggregation |
Vorgang der Zusammenlagerung (Aggregation) von
Blutplättchen (Thrombozyten). Das bedeutet, diese dienen der
Blutungsstillung. Beim Verzehr von Judasohren wurde eine Hemmung dieser
festgestellt. Es kam sogar bei Personen zu Nasenbluten. |
Thyriothecien |
Sehr kleine, flache Fruchtkörper der Schlauchpilze, die sich
durch einen zentralen Porus öffnen. |
Tibiiform |
Flaschenförmige Zystiden mit kopfiger Spitze. Wie ein Schienbeinknochen aufgebaut, d.h. ein
langer, schmaler Hals mit einer Spitze, die wie ein Tibiaknochen zu einem
Knauf geschwollen ist. |
Tilia |
Linde. |
Tödlich |
Der Genuss kann zum Ableben der
Lebensform führen. |
Toluidinblau |
Mittel zur Unterscheidung von gelatinösem und normalem Gewebe. |
Tomentum |
= Haarfilz. Behaarte Oberfläche bei Hutpilzen. In der
Mikroskopie Kreuz- und Querverflochtene, jedoch oberflächenparallele Hyphen
vom Epistratum. |
Torquiert |
Verdreht, gedreht,
Aussage wird gerne bei Stielen verwendet. |
Torulos |
Knorrig-höckerig. |
Totholz |
Abgestorbenes Holz. |
Toxikologie |
Wissenschaftliche Aussagen über die Gifte. |
Toxisch |
Giftig wirkend. |
Trama |
Fleisch des Pilzes ohne sporenbildenden Teil. Steriles
Grundgeflecht oder Substanz von Pilzfruchtkörpern. Auch ein oft aus mehreren
Hyphentypen gebildetes Scheingewebe. |
Tramahyphen |
Die Tramahyphen bilden oft ein großmaschiges rohrgeflechtähnliches Gewebe. |
Tramal |
Dort entstehend. |
Tramalsetae |
Sete (Haar); im Trama (Pilzkörper). |
Tramaplatten |
Sterile Wände in der Subgleba oder Gleba von bestimmten
Bauchpilzarten. |
Tramazapfen |
Von der Huttrama ins oft (teils) hohle Stielinnere
hineinragender keilförmiger Zapfen. |
Trametoid |
Trametenfruchtkörperform: Meist konsolenförmig und von zäher
Konsistenz. |
Tremellales |
Ordnungszugehörigkeit. |
Tremelloide Formen |
Form mit Missbildung, oft bilden Pilze tremelloide
Haustorien-Zellen. Diese verursachen Missbildungen. |
Trichoderm |
Huthautstruktur mit senkrecht aufgerichteten, fadenartig,
schlauchartige mikroskopisch kleine Zellen (Hyphen), die nicht streng
parallel angeordnet sind und die keine hymeniforme Schicht bilden.
Makroskopisch sehen sie feinfilzig-samtig aus. |
Trichodermale Palisaden |
Huthautstruktur (Huthaut-Deckschicht) mit senkrechten Hyphen,
die nicht auf derselben Ebene sind. Makroskopisch erscheinen diese samtig‐körnig. |
Tricho-Hymeniderm |
Die Hyphen der Hutdeckschicht sind hymeniform oder
palisadisch. |
Tricholomatoid |
Habitus: Trichterlingsartig
wachsende Pilzarten (Tricholomataceae, Rhizocybe). Trichterlinge (Clitocybe) wachsen
gerne als Folgezersetzer im Blatt- oder Nadelabwurf von Wäldern, gerne auf
Substraten von Nadelbäumen. |
Trichterig-gebuckelt |
Hutform mit starker, zentraler Vertiefung, Rand dagegen
erhoben, z.B. Trompetenpfifferlinge. |
Trichterlinge |
Trichterförmig, vertiefte Hutmitte. |
Trimitisch |
Aus drei Hypen-Arten bestehendes Trama: Generative Hypen,
Bindehyphen und Skeletthyphen. |
Trimitisches Hyphen |
Enthält generative Hyphen sowie Binde- und Skeletthyphen. |
Trimitrisch |
Gewebe besteht aus drei Hyphenarten, Skelett‐, Generativ‐
oder Bindehyphen. Zähfestfleischig bis holzig und hart wie etwa beim
Zunderschwamm. |
Trocknen |
Konservierung von Pilzen, indem die
Feuchtigkeit bei 35-55 Grad Celsius über mehrere Stunden komplett entzogen
wird. |
Truncat |
Oben abgeplattet, abgestutzt. |
Trunkat |
In der Pilzmikroskopie: Abgestutztes Sporenaussehen. |
Trypanblau |
Mittel zum Anfärben von Septen oder Zellwänden. |
Turgeszent |
Gewebespannung, unter Druck stehend, strotzend
(lat.), mit Flüssigkeit prall gefüllte und dadurch gespannt. |
Typuslokalität , locus typi |
Fundort des Originalmaterials einer Art. |
Ü. M |
Über Meeresspiegel (ü. M.). |
Überständig |
Überaltert, zu alt, oft schon verdorben. |
Überstehend |
Hutrand über die Fruchtschicht hinausragend. |
Ubiquist |
Häufige Art, weit verbreitet, meist häufig vorkommender
Organismus. |
Ubiquitär |
In vielen Lebensräumen vorkommend. |
Ulmus |
Ulme. |
Ululiform |
Mitte eingeschnürt: Basidie von eulenartigem Umriss durch Einschnürung im oberen
Teil. |
Umbonat |
Mit einem Buckel, gebuckelt. |
UMO |
Unbekannter nicht oder noch nicht
identifizierbarer Pilz bzw. eines Objekts. |
Ungenießbar |
Er ist niemals essbar. Entweder unbekannt bzw. unerforscht
giftig oder aber er schmeckt so fürchterlich, dass ein Genuss nicht möglich
ist, z.B. extrem bitter, scharf, muffig, ekelig, zusammenziehend. |
Ungulat |
Hut ist konsolenförmig. |
Unilateral |
Korallenpilz, dessen Fruchtschicht sich
nur auf einer Seite der Äste (oft auch auf der Unterseite) sich befindet. |
Uniserat, Uniseriat |
Einreihig, einzeilig, bei der Sporenanordnung in den Asci
(Schläuchen). |
Unitunicatae, unitunicat |
Besondere Wandform des Asci‐Schlauches: Der Schlauch
besteht aus einer einfachen Wandschicht. Der Apikalapparat ist kappen‐
oder deckelförmig. Der Asci-Deckel (Operculum) öffnet sich scharnierartig
oder wird weggeschleudert. Öfters bei einigen Becherlingsarten. |
Unitunicaten |
Es entsteht im Innern der Fruchtkörper im idealen
Falle ein einziger großer Hohlraum, an dessen Basis sich die Asci nach Art
eines Hymeniums anordnen. |
Unitunikat |
Einwandig eingehüllt, einfach eingehüllt. |
Unizellular |
Dermatozystiden aus einer einzigen Zelle bestehend, d.h. ohne
Septen. |
Unregelmäßig einreihig |
Schläuche (Asci) überwiegend hintereinander und nur wenige
Sporen nebeneinander. |
Unregelmäßig zweireihig |
Schläuche (Asci) überwiegend nebeneinander und nur wenige
Sporen hintereinander. |
Untermischtes |
In der Pilzmikroskopie: Die Hyphen in der Lamelle sind von
unterschiedlicher Form, sie verlaufen nicht ausgerichtet. |
Urnenbasidie |
Basidie urnenförmig (urniform, urceolat), etwa ab Mitte zylindrisch, basal
bauchig. |
Uteriform |
Basidie zylindrisch, mittig eingeschnürt (auch bei Zystiden,
Sporen usw. mit gürtelartiger Verengung). |
Utriform |
Zystiden sackförmig bis flaschenförmig, taschen- oder auch lederflaschenförmig. |
UV = bei der Flechtenbestimmung |
Ultraviolettes Licht. |
UV+/UV- |
Bei Flechten das Aufleuchten des Flechtenlagers unter einer
UV-Lampe. |
Vakuolär |
In Vakuole befindend oder sich als eine solche darstellen
(Pigmentierung, Pigmentverhältnissen). |
Vakuoläres Pigment, Vakuolenpigmente |
Pigment, welches sich in Vakuolen (im Zellenhohlraum)
befindet. |
Vakuole |
Blasenartiger Hohlraum (im Zellplasma, oft flüssigkeitsgefüllt),
welches in der Basidie ab der Zeit der Zellkernteilung beginnt. |
Vakuolen |
Bläschen im Zellinneren = kleiner, meist mit Flüssigkeit
gefüllter Hohlraum in den Zellen. Vakuolen sind Zellorganellen. Sie sind
ähnlich wie Vesikel gebaut, umfassen aber sehr viel Größere von einer Membran
umschlossene Räume. |
Validiert |
Nach der Nomenklatur gültig beschriebe Regel. |
Var. nov. |
Neue Varietät. |
Variabel |
Veränderlich, nicht konstant. |
Varietäten, Varietät |
Weichen nur optisch von der Art durch Form und Farbgebung ab,
mikroskopisch bleiben sie oft gleich oder haben nur geringe Abweichungen. Die
Grundart bleibt immer noch gleich. Diese Veränderung ist immer konstant bei
der jeweiligen Varietät der Art. |
Vaskuläre Hyphen |
Schlauchförmige, dünnwandige, ungleich breite Hyphen. Vaskuläre Hyphen sind mit
Anfärbemittel von den übrigen Hyphen gut trennbar, da diese dunkler werden. |
Vega, Vegen |
Auen-Bodentyp, der aus sedimentiertem braunem Ausgangsmaterial
in regelmäßig überfluteten Auenbereich von Flüssen entstanden ist. Vegen
(Vega = spanisch für fruchtbare Ebene) wurden unter dem
Begriff der braunen Auenböden verwendet. |
Vegetationsstufen, Klimastufen |
Planar (Flachlandstufe, Tief- und
Tallage) 0-300; 0-150, kollin 300-800; 150-300, submontan 700-1000; 300-450,
Mittellage: (tief) montan 800-1200; 450-600, mittelmontan + obermontan
1000-1400; 650-800, hochmontan 1300-1850; 800-1500, subalpin (Hochlage) 1500-2500,
alpin 2000-3000, nival >3000 Alles in Meter (m) erster Wert Höhenlage
Alpen, zweiter Wert Höhenlage Mittelgebirge. |
Velar-Hyphe |
Verschleierungshyphe, Velum-Hyphe. |
Velipellis |
Weißliche, cremeweiße, cremegelbe oder cremegraue
Reifschicht auf der Hutoberfläche. |
Velum |
Hülle, Schutzhülle von unterschiedlicher Überlappung. |
Velum partiale, Velum partinale |
Teilhülle, Teilvelum, schützt bei jungen Fruchtkörpern oft die
Fruchtschicht (Hymenium). Oft bleibt dadurch ein Ring am Stiel oder ein
Schleier über. Das Velum partiale besteht nur aus dem Lipsanoblem (Velum). Es
zieht sich von der Stielspitze bzw. vom oberen Bereich des Stiels zum
Hutrand. |
Velum universale |
Gesamthülle, schützt bei jungen Fruchtkörpern oft die Fruchtschicht
(Hymenium). Sie schließt jung den gesamten Fruchtkörper ein. Rückstände
bilden oft Flocken, Warzen, Fasern, Schuppen oder Hüllreste (Volva) an der
Stielbasis. |
Velum, Marginalvelum |
Hülle, die den jungen Pilz ganz (Gesamthülle = Velum universale) oder
teilweise (Teilhülle = Velum partiale) einschließt und im Alter auf
unterschiedliche Arten zerreißt. |
Velumgürtel |
Bänderung am Stiel die durch Reste vom VELUM UNIVERSALE
gebildet wurde. |
Velum-Hyphen |
Hyphen in der Hülle (Velum), diese sind oft keulen‐,
blasen‐, zylindrisch, ballonförmig oder auch rundlich. |
Venae |
Innere Strukturen von Trüffeln. Venae externae = Außenstrukturen; Venae
internae Innenstrukturen. |
Verderben |
Pilz kann nicht mehr gegessen werden, weil er durch
Eiweißzersetzung giftig geworden ist. |
Vergrößerungsfaktor |
Vergrößerung durch Objektiv und Okular. |
Vielsporig |
Ascus mit mehr als 8 Sporen. Unechte Vielsporigkeit < 9
Sporen. |
Vikarierend |
Nicht (kaum = vix) gemeinsam vorkommend, aber am jeweiligen
Standort einander vertretend. |
Vital |
Leben spendend, Lebenskräftig, lebendig, lebensfähig, Leben
erhaltend. |
Vitalpilze |
Auch als Heilpilze bezeichnet. In
der Traditionellen Chinesischen und Japanischen Medizin werden Pilze zur
Behandlung von Krankheiten verwendet. In der EU/Schweiz/Europa wird dies
(noch) nicht anerkannt. Sie gelten in unseren Regionen als Vitalpilze zur homöopathischen
oder naturkundlich begleitenden Behandlung von Erkrankungen oder zur Stärkung
des Immunsystems. |
Volva |
Scheide, häutige Umrandung (Hülle) an der Stielbasis. Häufig
bei Amanita‐Arten: Knollenblätterpilze, Scheidlingen… |
Vorlager |
Bei Flechten farblich abweichende Lager. Oft dunkle, begrenzende
Linie an der Peripherie der Lager von Krustenflechten. |
VU |
In der Schweiz verletzlich, vergleichbar mit RL3. |
Vulpinsäure-Vergiftung |
Lactonen, Estern, Enolen und Gruppe der
Pulvinsäure-Farbstoffe. Verursacht Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Ausschlag, Wirkung
auf das zentrale Nervensystem. |
Wabenfäule |
Eine besondere Form der Weißfäule. Das Holz wird in einer ganz
auffälligen Art und Weise abgebaut. Es entstehen zunächst mit Zellulose
ausgestopfte, später vollkommen hohle, wabenförmige Kammern. |
Walzenförmig |
Langgestreckt-zylindrisch, relativ dick, am Scheitel
abgerundet und +/- mit anliegendem Rand. |
Warzengürtel |
Pilze haben von der Basis in Richtung Stielmitte
warzenähnliche Ausbildungen. Besondere aufsteigende Bildung von VELUM
UNIVERSALE wie beim Pantherpilz oder Fliegenpilz. Dieses wird auch
Kindersöckchen genannt. Beim Perlpilz beschränkt sich dieser Gürtel auf die
untere Stielbasis. |
Warzig |
Auswüchse auf der Oberfläche von Sporen (meist durch
isolierte, stumpfe Erhebungen). Auch an der Stielbasis öfters vorhanden, warzig-gegürtelt: Z.B. beim
Fliegenpilz, Perlpilz, Pantherpilz ... mit einem oder mehreren Gürteln
warziger Reste des Universal-Velums. |
Warzig-subretikuliert |
Warzig bis fast netzig. |
Weich |
Konsistenz des Fleisches. Dieses
lässt sich leicht zusammendrücken. |
Weißfäule, Weißfäuleauslöser, Weißfäuleerreger |
Holz zerfällt durch Zelluloseabbau mit Weißverfärbung
(Korrosionsfäule). Der Pilz zersetzt das feste dunkle Lignin, helle, faserige
Zellulose bleibt im Holz. |
Weißjura |
= Oberjura (früher Malm). Es sind die obersten
Ablagerungsschichten des Jura (ca 150-155 m ü. M.). Es handelt sich hier um
verschiedene Kalksteinschichten biogenen Ursprungs, die sich am Boden des
Jura-Meeres abgelagert haben. |
Weißlochfäule, Wabenfäule |
Eine besondere Art der Weißfaule. Diese zersetzt das Holz in
weiße, linsenförmige Nester, die sich am Ende in wabenartige (wabige) Hohlräume umwandeln. |
Weißsporer |
Pilze deren Sporen weiß gefärbt sind. Erkennbar im
Sporenabwurfpräparat. Auch am Standort ist oft das sporen reifer Fruchtkörper
die Sporenstaubfarbe eines Pilzes zu erkennen. |
Wellig |
Gesägte (Sägezahn)
Lamellenschneiden. |
Wiese |
Mit Gras bepflanzte Naturfläche. |
Wildpilze |
In der Natur gewachsene Pilze. |
Wimmern |
Bei Flechten Cilien = borstenartige Gebilde. |
Wirtelig |
Schnallen quirlförmig um die Septe herum angeordnet. |
Wirtelschnallen, multiple Schnallen |
Bügelschnallen die zu mehreren an Hyphen-Septen angeordnet
sind. Das Mycel des Kellerschwammes hat typischen Wirtelschnallen. Diese sind
oft quirlartig um die Septe herumgruppiert. |
Wolkig |
Unregelmäßig gefleckt, oft nebelartig mit verwischten Rändern
(Farbverteilung). |
Wuchsabweichungen |
Bildungsabweichungen: Unförmigkeit,
Missbildungen, Krummwuchs, Fruchtkörper
durch äußere Einflüsse oder Gendefekte. Verwachsungen von Einzelfruchtkörpern
zu Zwillingen, Zwergwüchsigkeit, Fruchtlagerschicht verbindet sich zu geweih-
bis baumförmige Ausformung des Hutes, neuer Pilz wächst aus dem Hut, wegen
äußerer Einflüsse (z.B. Stein) Veränderung der Wuchsrichtung usw.. |
Wundparasit |
Pilze oder andere Organismen, die nur über Wunden ihre Wirte
befallen können. Diese Verletzungen werden oft in der Forstwirtschaft
(Einsatz riesiger Erntemaschinen z.B. Harvester) selbst verursacht. Beispiel Baumkrebs: Als Baumkrebs werden Pflanzenkrankheiten
bezeichnet, die durch die Infektion der Rinde und des Holzes mit Bakterien
oder Pilzen verursacht werden. |
Wurzelnd |
In den Boden wachsender Basisteil
des Stiels. |
Xanthochroisch |
Zellwand mit Alkalien (Kali- oder Natronlauge, Ammoniak,)
violettschwarz werdend (z.B. Tramahyphen oder die Makrosetae der
Becherscheiblingesarten (Hymenochaetaceae). |
Xanthosporae |
Gelbsporer bei Täublingen. |
Xerocomsäure-Syndrom |
Xerocomsäure = gelber Farbstoff.
Meist in Röhrenpilzen, gerne Rotkappen enthalten. Wird durch längeres Kochen
neutralisiert. Vergiftung tritt häufig durch roh verzehrte oder unzureichend
gegarten Pilzen auf. Nicht immer müssen alle Personen betroffen sein, die an
der Pilzmahlzeit teilnahmen. |
Xerophil |
Liebt Trockenheit (trockenheitsliebend). Xerotherm an einem trockenwarmen
Ort. |
Xylariales (Sphaeriales) sensu stricto |
Holzkeulen = Ordnung der Schlauchpilze (Ascomycetes).
Fruchtkörper schwarz pigmentiert, hart, von kohliger Konsistenz; überwiegend
Saprophyten, nur wenige z. B. der Brandkrustenpilz (HYPOXYLON DEUSTUM) sind
auch Wundparasiten. |
Xylophag |
Holz zersetzend, holzverzehrend durch Pilze oder Insekten. |
Zäh |
Biegsame, oft knorpelige
Konsistenz. |
Zebriert |
Das Sporenornament (inkrustierendes Pigment) ist aus fast
parallel verlaufenden Graten oder Streifen zusammengesetzt. |
Zeichentubus |
Mikroskopier-Zubehör: Das Objekt und ein Blatt Papier kann
gleichzeitig betrachtet werden. Damit kann das optisch gesichtete
abgezeichnet werden. |
Zeigerpflanze |
Vorkommen zeigt auf bestimmte Boden- oder Umweltverhältnisse,
sodass Rückschlüsse auf dort wachsende Pilzarten gegeben werden können. |
Zeitungspapier-Test, Wieland-Test, Lignin-Test, Meixner-Test |
Schnelltest zur Prüfung auf das Vorhandensein von Amatoxinen (Amanitinen) in Pilzen: Knollenblätterpilzextrakt auf
Zeitungspapier gelegt und mit HCL (Salzsäure) 25 % ergibt eine
zuerst weinrötliche, später blaue bis grünblaue Färbung. Diese Verfärbung
kann auch durch Fehlen gewisser Inhaltsstoffe ausbleiben oder tritt durchaus
auch bei anderen Pilzarten auf und ist kein 100%-iger Hinweis. Meist tritt
diese Blaufärbung bei einem Gehalt von min. 0,02 mg Amatoxinen nach ca.
15 Min. ein. Diese Reaktion funktioniert nicht korrekt bei Pilzkochresten
oder Mageninhalt, da sie bereits mit anderen Säuren in Verbindung waren. |
Zellsprossung |
Illustrationen, Beugungsformen von Zellen. Z.B. Zellsprossung = Tochterzellen zuerst viel kleiner als
Mutterzelle. |
Zellulose |
Mehrfachzucker (Polysaccharid) = Hauptbestandteil pflanzlicher
Zellen. |
Zerfließend |
Ganzer Fruchtkörper löst sich nach kurzer Zeit in eine
schwarze Flüssigkeit auf, z.B. bei Tintlingen. |
Zilie |
Als Zilie oder Cilium bezeichnet man eine besondere Form des
Zellfortsatzes bei Zellen von Organismen (Eukaryoten = Zellen einen echten
Kern). |
Zitronenförmig |
Sporenform wie eine Zitrone. |
Zitzenförmig |
Hutscheitel hat brustwarzenartiger Erhebung. |
Zitzengalle |
Durch eine Pilz-Fliege hervorgerufene, zitzenartige
Ausstülpung (Gallenbildung). |
ZNS |
Zentrales Nervensystem = Gehirn und
Rückenmark. |
Zoochorie |
Verbreitung von Sporen durch Tiere. |
Zuchtpilze |
Speziell angebaute Pilze die meist
zum kulinarischen Verzehr verwendet werden. |
Zusammenfließend |
Auseinanderstehende Fruchtkörper die
später miteinander so verwachsen (zusammenfließen), dass sie nur noch ein
Objekt darstellen. |
Zusammengedrückt |
Stielquerschnitt von brettartiger Form zusammengestaucht. |
Zwickel |
Bei Täublingen dreieckiges Übergreifen der Huthaut auf die
Lamellenschneide. |
Zylindrozyten |
Zystidenart bei Röhrlingen wie Rotkappen und Birkenpilze, z.B.
Sporen beim Verschiedenfarbener Raufußröhrling. |
Sterile, meist auffällige und vergrößerte Zellen
in der Fruchtschicht, Huthaut, im Trama oder in der Stielhaut. |
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Zystidiolen (Cystidiole) |
Sterile Elemente in der Fruchtschicht (Hymenium)
die ständerartig (basidienartig) bzw. zystidenartig ausgeprägt sind. Oft schwieriger
zu finden als die Zystiden. Das sind die Elemente, wo aus Basidiolen keine
fertilen Basidien geworden sind. |
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Weitergabe nur mit Hinweis der Herkunft: www.123pilze.de
erlaubt.
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Weitere Bestimmungshilfen und Informationen
hier:
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18.11.2024
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