Pilzfragen und Glossar alles rund um die Pilze Link → Pilz-Glossar mit alphabetischer Suchfunktion. www.123pilze.de ©
Hauptdaten |
Nebendaten |
Wie reagiert ein
Pilzmyzel vom Symbiosepilz, wenn der Symbiosepartner gefällt wird? |
Ja, leider
stirbt das Myzel, wenn der Symbiosepartner weg ist. Dennoch ist es vereinzelt
so, dass es zu einem kurzzeitigen Massenpilzvorkommen der entsprechenden
Mykorrhizapilze kommen kann, obwohl die dazugehörigen Bäume weg sind. Dies
geschieht aber nur einmalig und sagt nur aus, dass der Pilz seine letzte
Energie (Kraft) abgibt, um noch Fruchtkörper zum Überleben seiner Art zu
produzieren, bevor er stirbt. Sind aber junge kleine Bäume/Pflanzen noch
dort, so ruht das Myzel und wird neue Partner suchen oder schon haben.
Mykorrhizapilze gehen oft mit mehreren Bäumen oder Baumarten in eine Symbiose
ein. Fehlt dann ein Partner, so wird dieses nur kurzzeitig geschwächt. |
Bauchschmerzen von Waldpilzen? |
Bist du sicher,
dass du alle Pilze richtig erkannt hattest, bevor du sie gegessen hast?
Möglicherweise waren die Pilze zu wenig lange gekocht. Oder du hast kein
gutes Gefühl, ob alle essbar waren - eingebildete Pilzvergiftung. Die Pilze
waren alt - der Eiweißzersetzungsprozess trat ein - Lebensmittelvergiftung!
Oder du bist allergisch gegen eine dieser Pilzarten! Du hast etwas anderes
noch gegessen, welches diese Ursachen auslöste. Oder du hast eine sogenannte
Bauchgrippe. Entsteht gerne, wenn durch die Pilzwanderung eine Überbelastung
zwecks Wanderung/Berg-auf/ab für nicht gewöhnte Menschen absolviert wird.
Oder du hast zu viele Pilze gegessen und sie liegen dir zu sehr im Magen. |
Bei oder wofür werden Pilze in der Medizin benutzt? |
Penizillin =
Antibiotika gegen Bakterieninfektionen oder Antipilzmittel (Fußpilz,
Genitalpilze …). Die Antipilzwirkstoffe von Fichtenzapfenrüblingen
werden in der Pharmaindustrie zum Heilen von Pilzinfektionen bei Tieren
verwendet. In der asiatischen Medizin sind Pilze zudem gegen viele andere
Krankheiten im Gebrauch, z. B. gegen Krebs, Diabetes usw. |
Bei welchen
Anzeichen sollte man zum Arzt? |
Sollte
nach einer Pilzmahlzeit Beschwerden entstehen, so gibt es viele Ursachen
dafür: Hast
du unbekannte Pilze gegessen, muss kurzfristig gehandelt werden. Pilzreste,
Kochreste sicherstellen. Über die Giftnotrufzentralen erfährt man die
nächsten Pilzsachverständigen. Dort
kann man anrufen und abklären lassen, welche weiteren Maßnahmen notwendig
sind. Sind
bereits sehr heftige Beschwerden vorhanden, sofort ins Krankenhaus oder den
nächsten Arzt. Vorab
sollte bei schwerer Vergiftung Folgendes notiert werden: Feststellung
der Art und Zeit der Beschwerden, z. B. Magen-Darm, Schwindel … seit
wann, auch mit Alkoholgenuss vor oder nach der Mahlzeit? Die Person gut
zureden und beruhigen. Früher galt es, die Person zum Erbrechen zu bringen,
z. B. Finger in den Mund! Dieses wird wegen der Gefährlichkeit von
Folgeschäden nicht mehr empfohlen. Unterhaltung über Fundort (Fundstelle) der
Pilze. Vielleicht gibt es Personen, die den Betroffenen begleitet haben. Es
sollte versucht werden, die Fundstelle zu ermitteln, um weitere identische
Pilze zu finden. Keine Hausmittel verwenden. Es gibt keine wirksamen
Hausmittel, im Gegenteil, dadurch kann sich der Zustand verschlechtern. Alle
Pilzreste sicherstellen (geputzte, gekochte, erbrochene, im Stuhl). |
Benötige ich immer ein Mikroskop,
um Pilze sicher bestimmen zu können? |
Nein! Viele
Pilze lassen sich durch makroskopische Merkmale gut unterscheiden. Ein
Mikroskop ist für einige Gattungen sinnvoll, da es dort fast identisch
aussehende Pilze gibt, z. B. Rötlinge, Risspilze, Korallen usw … Jeder
der Pilzarten gut erlernen will, sollte zuvor die normalen Merkmale
(Gattungsmerkmale und Artmerkmale) erlernen, bevor er überhaupt auf das große
Gebiet der Mikroskopie übergeht. |
Bilden Pilze Vitamin D? |
Champignons und
alle anderen Pilze haben sicherlich sehr viele Mineralstoffe und Vitamine,
doch leider kaum Vitamin D (max. 0,3 µg/kg).
Dies entspricht einem Dreißigstel von Gemüse. Eine Ausnahme hierzu bildet der
Sonnenpilz mit 5,2-15,3 µg/kg, wenn dieser einer
Lichtbestrahlung ausgesetzt wird. Fazit: Pilze
können Vitamin D kaum bilden, da sie nur wenig Sonnenlicht aufnehmen und
umwandeln können. Werden sie jedoch in der Sonne getrocknet, so erzeugen sie
schon nach wenigen Stunden größere Mengen Vitamin D. |
Bin ich als
Pilzsammler besonders gefährdet durch Zecken und deren Krankheitsübertragung? |
Ja! Pilzsammler
sind immer der Zeckengefahr ausgesetzt. Zecken können vom Gras oder von
Bäumen aus einem Angriff starten. Bester Schutz ist eine Haut verdeckende
Kleidung, Gummistiefel, Zeckenschutzmittel. Nach dem Waldgang sollte
geduscht/gebadet und die Kleidung getauscht und eine Ganzkörperkontrolle auf
Zecken durchgeführt werden. Weitere wichtige Vorkehrungen sind eine
Zeckenschutzimpfung gegen FSME. Diese schützt vor der gefährlichen
Hirnhautentzündung. Gegen Lyme-Borreliose hingegen konnte bisher nicht
geimpft werden. Neuer Stand: In Amerika ist eine Teilimpfung mit schweren
Nebenwirkungen (gegen vier Bakterienstämme der Lyme-Borreliose) bereits
möglich. In Europa wird es in Kürze (5 bis 10 Jahre) bestimmt möglich sein.
Lyme-Borreliose ist keine Virusinfektion, sondern eine Bakterienübertragung,
die mit Antibiotika gut behandelt werden kann. Vorausgesetzt, die Erkrankung
wird frühzeitig erkannt. Optischer Hinweis: ein sich ausbreitender roter Ring
an der Bissstelle. Am besten so schnell wie möglich dann zum Arzt, er leitet
Tests und die Behandlung ein. Schlimme Lyme-Borreliose-Erkrankungen haben
ähnliche Symptome wie Syphilis - chronische Gelenkschmerzen usw ... diese
können als Folgeschäden bleiben! Generell gilt dennoch, Lyme-Borreliose ist
heilbar. Seit neuestem gibt es einen Borreliose-Schnelltest, der direkt an
der entfernten Zecke angewendet werden kann. Bei positivem Ergebnis kann
schnell und sicher gehandelt werden. Informationen siehe im Internet und
unter der Deutschen Borreliose Gesellschaft, Augsburg e. V. |
Champignons giftig bei langer Lagerung? |
Wenn der Geruch
noch in Ordnung und die Lamellen rosa sind, besteht kein Problem. Sind die
Lamellen schon braun oder riecht der Pilz unangenehm, weg damit. Auch wenn
weißer, brauner oder grüner Schimmel an den Pilzen ist, weg damit. Verdorbene
Pilze können eine schwere Lebensmittelvergiftung auslösen. Verschimmelte
Pilze können Genschäden verursachen, welcher Krebs auslösen kann! Am
schlimmsten ist es, wenn Pilze mit dem Bakterium Clostridium Botulinum verseucht sind. Dieses entwickelt ein
hochtoxisches Nervengift, das innerhalb weniger Tage zum Tode führen kann. Es
wird aber bei einer Erhitzung von 100 °C. zerstört. |
Darf ich den Pilz einfach essen, wenn er in der App, Buch bzw.
Suchmaschine als essbar gilt? |
Wir geben keine
Garantie auf eventuelle Unverträglichkeiten. Laut bisherigen Erkenntnissen
wurde der dargestellte Pilz bereits ohne Folgen schon einmal verzehrt. Wie
gut er schmeckt, ist immer eine rein persönliche Angelegenheit. Einige mögen
sogar Kriegspilze (weniger schmackhafte Pilze). Bei einigen Arten sind im
Text eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen aufgeführt. |
Darf ich die
Fremdbilder im Buch oder von der App für geschäftliche Zwecke verwenden? |
Ja!
Alle Bilder, die unter dem Copyrightschutz CC-BY-SA-3.0 stehen, sind mit
Namensangabe und Copyrighthinweis frei verwendbar. Wir haben absichtlich
keine Bilder mit dem Schutz CC-BY-NC-SA-3.0 verwendet, obwohl unser Buch
keinen gewerblichen Charakter hat und dies möglich gewesen wäre. Für Bilder
ohne diese Angabe sind alle Rechte beim namentlich erwähnten Bildautor oder
bei www.123pilze.de.
Eine Verwendung hierzu ist nur mit schriftlicher Urheberrechtsgenehmigung
möglich. |
Darf ich im
Landschaftsschutzgebiet Pilze sammeln? |
Ja! Im Gegensatz
zum Naturschutzgebiet ist es im Landschaftsschutzgebiet erlaubt, Pilze zu
suchen. |
Darf ich im
Naturschutzgebiet Pilze sammeln? |
Nein! Im
Naturschutzgebiet ist das Entnehmen jeglicher Arten von Pflanzen, Tieren und
Pilzen untersagt und kann mit hohem Bußgeld geahndet werden. |
Darf ich in jedem Wald Pilze suchen? |
Grundsätzlich
darf kein Waldbesitzer es dir verbieten, im Wald Pilze zu suchen
(Deutschland). Es ist bis auf gewisse Einschränkungen überall in Deutschland
und Tschechien erlaubt. Schweiz und Österreich haben andere Regelungen.
Grundrecht Wald, Wiesen und Natur! Folgende Waldgebiete sind verboten:
Betreten während der Dunkelheit (Wildschutz), umzäunte Gebiete
(Junganpflanzungen), Naturschutzgebiet, Naturparks, geschützte Moorgebiete
(im Landschaftsschutzgebiet ist Sammeln erlaubt), während Baumfällarbeiten durch
Forstbetrieb auf Anordnung wegen der Gefahrenvermeidung! Während Treibjagden
mit Genehmigung Landratsamt (Unfallgefahr)! Besondere Einschränkung der
Pilzsuche gibt es in Österreich bei Privatwäldern, dort kann per
Beschilderung, dass Pilzesuchen, beschränkt oder gar verboten werden. |
Darf ich Pilze
verschenken? |
In den meisten Ländern gilt: Das Sammeln ist nur für den Eigenverbrauch erlaubt. Ein Verschenken an z. B. die Mutter ist sicherlich ebenfalls ein Eigenbedarf. Ein Verschenken an fremde Personen kann gefährlich werden. Ich wurde einmal wegen einer schweren Pilzvergiftung herangezogen. Mit Blaulicht brachte mir die Polizei die Pilzstiele und Reste, die im Nachbargarten wuchsen. Der Nachbar hatte sie verschenkt, nachdem er sie im eigenen Garten gesammelt hatte. Er dachte, es wären Perlpilze. In Wirklichkeit waren Pantherpilze dabei. Diese lösten bei zwei Frauen lebensgefährliche Zustände aus. Die Polizisten erklärten mir, dass es nun wieder zum Nachbarn geht, da eine Ermittlung wegen schwerer Körperverletzung (Mindeststrafe 3 Jahre Gefängnis) im Raum steht. Deswegen gilt: Nur selbst zu 100 %-ig erkannte Pilzarten verschenken oder am besten es gleich bleiben lassen. |
Darf ich Pilze vom Nachbarn oder
Freunden essen? |
Iss niemals
Pilze, die nicht zu 100 % richtig erkannt wurden. Iss keine Pilze, die nicht
aus einer sicheren Quelle stammen oder durch einen Pilzsachverständigen
geprüft wurden. Sei kein Versuchskaninchen! |
Darf ich Pilze von gespritzten Wiesen oder frisch gedüngten
Wiesen essen? |
Im Zweifelsfall
lieber nicht essen. Kann zu erheblichen Gesundheitsstörungen führen! |
Darf ich selbst gesammelte
Wild-Pilze aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz verkaufen? |
Nein! Generell
ist der Verkauf von gesammelten Wildpilzen in den meisten europäischen
Ländern verboten. Bei reichlichem Vorkommen einer nicht geschützten Art kann
vom entsprechenden Amt (in Deutschland z. B. untere Naturschutzbehörde)
eine Sondergenehmigung beantragt werden. |
Darf ich zu einem Pilzgericht
Alkohol trinken? |
Ja! Im Prinzip
macht das Trinken von Alkohol zu den Pilzmahlzeiten nichts aus. Früher dachte
man darüber anders, weil einige Vergiftungen auftraten, nach oder vor dem
Genuss von Alkohol wie Bier, Wein usw. Es gibt Pilzarten, die in Verbindung
mit Alkohol giftig wirken. Deshalb empfehlen wir, diese Pilze nicht zu
sammeln. Es sind alle Tintlinge außer dem Schopftintling, alle Hexenröhrlinge
außer dem Flockenstieligen und einige andere Arten - die nur von Kennern
erkannt werden, wie Keulenfußtrichterling usw … Alle gängigen Röhrlingsarten
wie Steinpilze, Rotkappen, Sand- oder Kuhröhrlinge sowie Maronen, alle
Leistlinge wie Pfifferlinge, Totentrompeten oder Lacktrichterlinge, Gelbfüße,
Egerlinge sind in keiner Weise in Verbindung mit Alkohol giftig oder lösen Unwohlsein
aus. |
Darf ich zu jeder Zeit Pilze
suchen? |
Nein! In
Deutschland ist das Suchen von Pilzen in der Nacht verboten. Ansonsten gibt
es keine Beschränkung. Andere Länder dagegen haben andere Richtlinien. Oft
darf nur an bestimmten Kalendertagen nach Pilzen gesucht werden... usw. In
Deutschland und Österreich sind Ländergesetze und in der Schweiz die
kantonalen Vorschriften zu beachten. |
Darf man Pilze in die Biotonne
werfen? |
Kein Problem!
Sogar wenn es Giftpilze wären, würde die chemische Zusammensetzung bei
Zerfall sich so verändern, dass dies keinerlei Probleme für den Humus
darstellt! Dennoch empfehlen wir Pilzreste immer in einen Wald zu entsorgen,
da die vorhandenen Sporen wieder Pilze entstehen lassen. |
Darf man zu Netzstieligen
Hexenröhrlingen Alkohol trinken? |
Nein! Es wurde
kein Coprin nachgewiesen, was nicht heißt, dass er in Verbindung mit Alkohol
verträglich ist! Die Inhaltsstoffe sind hierbei noch zu wenig erforscht! Bei
etwa 3 % der Personen, die den Netzstieligen Hexenröhrling verzehren, treten
Unverträglichkeiten auf. Von denen wiederum haben 67 % vor, nach, oder
während der Pilzmahlzeit Alkohol zu sich genommen. Es wurde festgestellt,
dass es fast ausschließlich Personen traf, die Alkohol nur selten
konsumieren. Die Menge spielte hierbei keine Rolle. Auch schon eine
Likörpraline führte zu Vergiftungen. In Niederbayern galt früher ein
Sprichwort, dass man zu Schwammerl niemals Alkohol trinken darf, weil einem
dann schlecht wird. Gesammelt wurden aber nur Steinpilze, Rotkappen und
Hexenröhrlinge. Da gab’s wohl Unverträglichkeitsreaktionen, wenn Netzstielige
mitgegessen wurden. Flockenstielige dagegen sind bedenkenlos, solange sie
ausreichend gekocht wurden! Deshalb gehört kein Netzstieliger Hexenröhrling
in den Kochtopf. Natürlich ebenfalls keine Faltentintlinge usw., die Coprin
enthalten. |
Der Schmarotzerröhrling wächst auf
einem giftigen Kartoffelbovist, warum ist dann der Röhrling nicht auch
giftig? |
Der Schmarotzerröhrling
hat eine ganz andere molekulare Zusammensetzung, in denen keine Giftmoleküle
auftauchen. Er entnimmt dem Kartoffelbovist eigentlich nur seine Nährstoffe
(Eiweiß, Mineralien, Vitamine …) und baut sie molekular um. |
Dürfen alle essbaren Pilze roh
gegessen werden? |
Nein! Alle Pilze
sind roh in der Regel giftig. Nur wenige Arten sind für Rohverzehr geeignet,
z. B.: Steinpilz, Zucht-Champignon, Grüngefelderter Täubling, Eispilz,
Brätling, Mohrenkopf, Trompetenpfifferling. Wegen der Verschmutzung mit
Kleinstlebewesen, Fuchsbandwurmeier und Bakterien raten wir vor jedem
Rohverzehr dennoch generell ab. Auch nicht alle Zuchtpilze sind roh essbar,
der Austernseitlinge z. B. enthält das sogenannte Pleurotolysin, das
Ähnlichkeit mit Inhaltsstoffen von Bienengift aufweist und zur schleichenden
Zerstörung der roten Blutkörperchen durch sogenannte Hämolysine führen kann.
Dieses Gift wird aber durch Hitze zerstört. Deshalb empfehlen wir keine Pilze
roh zu essen. |
Dürfen Pilze noch verwendet werden, wenn sie in freier Natur
bereits gefroren sind oder waren. |
Ja! Pilze sind,
solange sie noch mit dem Myzel verbunden sind, auch nach dem Frost noch
verwendbar. Einige Arten wie Austernseitlinge, Samtfußrüblinge, Judasohren
usw … benötigen sogar zum Fruchtkörperstart niedrige Temperaturverhältnisse
und wachsen nach Plustemperaturen sogar wieder weiter. Voraussetzung ist
immer, sie müssen noch frisch aussehen, keine Fäulnis oder schwarze
Verfärbungen ausweisen und angenehm riechen. Außerdem haben wir festgestellt,
dass Trompetenpfifferlinge, die wir steinhart und gefroren (ca. -2-3 ° C max.
2-3 Tage) antrafen, nach höheren Temperaturen wieder weiterwuchsen und viel
größer wurden. Diese waren sogar noch hervorragend verwertbar und schmeckten
wie frische Exemplare. |
Dürfen Täublinge oder Milchlinge
roh probiert werden? |
Ja! Gutes
Bestimmungsmerkmal - scharfe, bittere Arten sind zu meiden, milde sind in der
Regel essbar oder ungiftig. Täublinge müssen aber als Täublinge erkannt
werden! Nach dem Probieren bitte die Probe nie schlucken. Es gibt einige
Arten, die bei zu vielen Kostproben Übelkeit auslösen. Gekocht sind sie aber
gute Speisepilze. |
Dürfen Weiße, Kegelhütige oder Grüne
Knollenblätterpilze sowie Gifthäublinge roh probiert werden? |
Nein! Schon ein
kleines Stück der extrem hochgiftigen Amatoxine, welches in den Pilzen
enthalten ist, kann tödliche oder zumindest organschädigende Wirkung haben.
Deshalb gehören solche Pilze nie in einen Pilzkorb mit essbaren Pilzen. |
Enthalten Pilze Zitronensäure? |
Zitronensäure
kann nur durch Fotosynthese oder als Stoffwechselprodukt in vielen Organismen
gebildet werden. Pilze können das nicht und enthalten deshalb meist 0 %
Zitronensäure. In der Symbiose mit anderen Pflanzen werden nur Zucker und
Mineralien ausgetauscht. Auch als Folgezersetzer können Pilze keine
Zitronensäure aufnehmen und brauchen diese nicht (z. B. als
Schutzfunktion). Vielleicht sind Pilze auch deshalb so gern von Insekten
befallen. |
Es gibt Frost und ich möchte Pilze
noch sammeln. Ist so etwas noch unbedenklich möglich? |
Ja! Pilze, die
nach einem Frost mit dem Myzel noch verbunden waren, sind unbedenklich
verzehrbar, wenn sie nach dem Auftauvorgang in der Wohnung noch angenehm
riechen und keinen Fäulnisprozess zeigen. Auch ein Einfrieren danach gilt als
unbedenklich. Winterpilze wie Samtfußrüblinge sollen aber nicht länger als 3
Monate eingefroren werden, da sie sich bei Frost zersetzen. Bei
Schopftintlinge soll die Einfrierzeit kurz sein, da sie rasant zerfließen. |
Es regnet schon seit vielen Tagen,
warum wachsen die Pilze nicht? |
Pilze sind
merkwürdige Kreaturen. Manchmal kann alles passen, Feuchtigkeit, Wärme,
Mondphasen und trotzdem wachsen sie nicht oder nur zögerlich. Das ist ganz
normal. Das Pilzmyzel wartet auf die beste Gelegenheit, um die Fruchtkörper
zu bilden. Es ist doch logisch, wenn es regnet, kann sich der Sporenstaub
schlechter verbreiten, als wenn es schön, trocken und etwas windig ist. Wir
fanden die meisten Pilze immer dann, wenn die Regenperiode schon ein oder
zwei Wochen vorbei war. |
Fressen größere Tiere wie Rehe oder
Wildschweine Pilze? |
Ja sicher!
Wildschweine lieben die Hirschtrüffel und Rehe vergreifen sich gerne mal an
Steinpilzen und vielen anderen Arten! |
Für was sind Pilze gut? |
Essbare Pilze
haben sehr viele Vitamine und Mineralstoffe und sind dadurch sehr gesund,
etwa vergleichbar mit Gemüse. In der chinesischen Medizin wirken Pilze gegen
viele Krankheiten wie Krebs, Diabetes usw. Giftige Pilze hingegen können von
harmlosen Magen-Darm-Beschwerden zu tödlichem Nieren- oder Leberversagen
führen. Psycho-Pilze können rauschähnliche Symptome verursachen, jedoch zu
lebenslangen Psychosen (mit Einlieferung in die psychiatrische Klinik)
führen! Weiter gibt es Schimmelpilzarten, Hautpilze (z. B. Fuß- oder
Nagelpilze) … die zu schweren Beschwerden führen und innere Organe befallen
können. |
Genügt ein Gewitterregen für
reichliches Pilzwachstum? |
Nein! Es dauert
einige Tage, bis sich die Fruchtkörper bilden. Bis zu einer Woche sind
möglich, und wenn anschließend eine Trockenperiode einsetzt oder noch
schlimmer ein austrocknender Wind die Feuchtigkeit vom Boden entnimmt, dann
können die Fruchtkörper ganz ausbleiben. Das bezieht sich aber nur auf den
Wachstumsstart. Das heißt, fangen sie an zu wachsen, so können Fruchtkörper
innerhalb einer Stunde um 5 cm wachsen. |
Gibt es eine Mengenbegrenzung beim
Pilze sammeln? |
Leider ist dies
oft nicht klar und eindeutig geregelt und abgegrenzt und unterscheidet sich
von Land zu Land und von Region zu Region. Zum einen sind zumindest in
Deutschland die eingeschränkt geschützten Pilzarten z. B. Steinpilz und
Pfifferling mit einer Mengenbegrenzung zwischen 1 und 2 kg regional begrenzt.
Im Bundesartenschutzgesetz steht keine Gewichtsangabe hierzu, sondern nur
geringe Menge, die von den entsprechenden unteren Naturschutzbehörden
unterschiedlich durch eigene Verordnungen ausgelegt und geregelt sind.
Allgemein gilt, dass das Sammeln von Speisepilzen in haushaltsüblichen Mengen
in den meisten Regionen erlaubt ist. Jedoch hat jedes europäische Land,
Bundesland, Kanton hierzu eigene Verordnungen. Wer sichergehen will, sollte
sich bei der Stadt oder Gemeinde seines Sammelbezirkes darüber informieren. |
Gibt es eine
unechte Pilzvergiftung? |
Vergiftungsarten: Die eingebildete Vergiftung: Die Person denkt, es sind Giftpilze im Gericht gewesen
und schon ist einem schlecht! Oder es genügt hierzu schon ein spaßiges Wort
und die Person wird sich nicht mehr wohlfühlen. Die Symptome können wie bei
einer echten Pilzvergiftung sein: Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Störungen,
Fieber, Kreislaufprobleme... alles ist möglich. Pilzunverträglichkeit: Viele Personen essen von einer
Pilzmahlzeit, doch nur eine Person verträgt diese Pilze nicht, Folge:
Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen... oft war die Ursache eine zu üppige
Mahlzeit oder der Magen ist diese neue Nahrungsart (noch) nicht gewohnt. Verdorbene Pilze: Alte, oft in
Plastiktüten gesammelte oder zu lange gelagerte Pilze führen zu einer
Zersetzung der Pilze, wodurch eine heftige Lebensmittelvergiftung entstehen
kann. Aufgewärmte Pilze: Zu
lange Lagerung, oft noch in Metallgefäßen, bewirkt eine Oxidation mit dem
Aufbewahrungsbehälter, dadurch entstehen giftige Substanzen, die zu
Magen-Darm-Störungen führen. Allergien:
Es gibt Personen, die vertragen bestimmte Pilzarten nicht; dies führt zu
Hautausschlägen, Asthma, Kreislaufprobleme und schlimmstenfalls zum anaphylaktischen Schock, einem
lebensbedrohlichen Zustand; dieser kommt selten vor. |
Gibt es faule und fleißige Pilze? |
Ja, in der Tat!
Forscher der Universität Zürich haben Folgendes entdeckt: Pflanzen und
Mykorrhiza-Pilze leben in Symbiose. Die Wurzelpilze liefern der Pflanze
Phosphat, diese werden bezahlt mit Kohlenhydraten. Nun gibt es geizige und
großzügige Symbiosepilze. Sie haben entdeckt, dass Pflanzen auf ungleiche
Dienstleistungen marktwirtschaftlich unterschiedlich reagieren. Geizige Pilze
erhalten weniger Kohlenhydrate als großzügige. Dadurch werden die geizigen
Pilze fleißiger und geben mehr Phosphat ab. |
Gibt es fleischfressende Pilze? |
Ja! Als fleischfressende Pilze (carnivore Pilze) bezeichnet man Pilzen, die entweder durch Klebefallen
oder Schlingfallen tierische Beute fangen und anschließend verdauen. Es gibt
über 120 fleischfressende Arten. Eine Untergruppe dieser Pilze sind die
Nematophagen. Diese fressen ausschließlich Fadenwürmer (NEMATODEN). |
Gibt es im Winter auch Pilze? |
In unserer
Region Deutschland/Österreich/Schweiz ist es sehr schwierig, Winterpilze zu
finden. Zum einen kann der Schnee das Auffinden unmöglich machen, es sei
denn, man weiß immer den entsprechenden Wachstumsplatz vom Vorjahr, und zum
anderen gibt es nur zwei wirklich gute Winterpilze, die einen Frost
vertragen. Dies sind der Samtfußrübling und der Austernseitling. |
Gibt es Pilzvergiftungen bei
Hunden, Katzen oder sonstigen Haustieren? |
Ja, obwohl
außergewöhnlich selten. Tödliche Vergiftungen wurden durch Verzehr von
Risspilzen, Knollenblätterpilzen, Fliegenpilzen und Trichterlingen
beobachtet. Vor allem stark Muscarin-giftige Pilze sind besonders gefährlich.
In der Regel wissen die Tiere in ihrem Instinkt diese Gefahren. |
Gibt es tödlich giftige Täublinge? |
In unserer
Regionen Mitteleuropas sind keine gefährlich giftigen Arten bekannt. Dies
gilt nicht in Nordamerikanischen- oder asiatischen Gebieten. Dort existiert
der Gifttäubling = RUSSULA SUBNIGRICANS. Dieser löst wie
der Grünling Rhabdomyolyse = Muskelzersetzung aus. Dies wird
verursacht durch die Cycloprop-2 ene-Karbonsäure. Latenzzeit 30 Min. bis 2
Stunden mit folgenden Begleiterscheinungen: Erbrechen, Durchfall, Übelkeit,
brauner Urin, Zerfall der quer gestreiften Muskulatur, auch Nierenversagen
möglich. |
Gibt es wirklich keine giftigen
Röhrenpilze? |
Ja und Nein! Es
gibt keine tödlich giftigen Röhrenpilze, aber einige giftige Arten. Der
Giftigste davon - er verursacht lang anhaltend Magen- und Darmstörungen - ist
der Satansröhrling (rote Röhren, heller Hut). Er enthält das
Gift Glycoprotein
Bolesatin. Gefolgt von verdächtigen
roten Röhrenpilzen wie Purpurröhrling und dem mit Alkohol giftigen
Netzstieligen Hexenröhrling. Der Schönfußröhrling (gelbe Röhren, rote dicke
Stielbasis) ist meist bitter, kann aber in einer milden Form auftreten und
verursacht eintägige Magen- und Darmstörungen mit Unwohlsein. |
Gibt es wirklich nur eine Handvoll
tödlich giftiger Pilze? |
Nein! Weiße-,
Kegelhütige- und Grüne Knollenblätterpilze sind dafür bekannt, dass sie
tödlich wirken. Es gibt aber auch noch viele Rauköpfe, Risspilze,
Trichterlinge und andere Gattungen, die tödliche Gifte enthalten. Grob
geschätzt mehr als 150 Arten! Also ein nicht bekannter Pilz muss immer als
tödlich giftig eingestuft werden. Nur so können Todesfälle oder Erkrankungen
vermieden werden. |
Gibt es wirklich so viele essbare Pilzarten, wie in den
Pilzportrait-Seiten angegeben? |
Ja! Das heißt aber
nicht, dass alle als Speisepilze dienen. Viele Arten könnten gegessen werden,
schmecken aber nicht. Wir haben hier nur eine Angabe gewählt, die aus
derzeitigem kulinarischem und wissenschaftlichem Stand der Zeit besteht.
Dieses kann sich immer wieder ändern. |
Gibt es Zuchtkulturen für
Steinpilze? |
Ja, sie wurden
schon erfolgreich gezüchtet. Aber nur in sehr geringen Mengen. Eine
Wirtschaftlichkeit war aufgrund der extremen Schwierigkeiten und nur geringer
Ernte uninteressant. Pilze wie Steinpilze oder Pfifferlinge, die eine
Symbiose mit einem entsprechenden Baum eingehen und entsprechende günstige
Bodenverhältnisse benötigen, um Fruchtkörper zu tragen, sind schwer zu
züchten. Nicht immer möchte der Baum eine Symbiose eingehen. |
Haben die Mondphasen mit dem
Pilzwachstum etwas zu tun? |
Nein! Nach
bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es keinen Zusammenhang
zwischen Pilzwachstum und Mondphasen! Doch laut einer Auswertung von 30
Jahren Pilzkontrolle und den hierbei vorgelegten Pilzen ergab eine neue
Berechnung Folgendes: Zunehmender Mond bedeutet erhöhtes Pilzwachstum, das
Maximum ist bei Vollmond erreicht und sinkt bei abnehmendem Mond. Schön und
gut, das denken wir genauso. Doch wurde bei dieser Berechnung der Faktor
Mensch nicht berücksichtigt! Schon der allgemeine Glaube sorgt dafür, dass
bei abnehmendem Mond weniger Leute zum Pilzesuchen gehen als beim
zunehmenden. Deshalb kann diese Auswertung nicht als korrekt angesehen
werden. Die Witterungsverhältnisse - wie Feuchtigkeit, Wärme, Jahreszeit sind
wesentlich entscheidender für das Pilzwachstum und trotzdem ist unsere
persönliche Meinung und Feststellung, dass es durch die Mondphasen gewisse
Beeinflussungen gibt (eventuell bei Röhrlingen). Aber das soll jeder für sich
entscheiden - wissenschaftlich gesehen gibt es keinen Zusammenhang! |
Hat es Sinn Pilze zu schützen? |
Nicht wirklich,
da Pilze Fruchtkörper und keine Tiere sind! Wenn der letzte Apfelbaum seiner Art so
geschützt wird, dass man ihm eine Plastikfolie komplett überzieht, so ist es
erst sicher, dass er der letzte seiner Art bleiben wird. Kein Tier kann seine
Äpfel mit deren Samen fressen und weiterverbreiten, sodass er dann
zwangsweise aussterben muss! Das vorsichtige Ernten von Pilzen schädigt das
Pilzmyzel nicht oder kaum, laut einer Schweizer Studie. Wichtig wäre aber,
die Pilze in offenen Körben zu befördern, damit die Pilzsporen während einer
Pilzwanderung sich weiter ausbreiten dürfen. Ebenso wichtig wäre ein
Zurückbringen von Putzresten in den Wald. |
Ich habe durch Pilzgenuss
Bauchschmerzen, obwohl sichergestellt war, dass alle essbar sind. Gibt es
Pilze, die für sehr junge Menschen unverträglich sind? |
Es gibt
Personen, die vertragen grundsätzlich keine Pilze und bekommen entweder
Bauchschmerzen oder grippeähnliche Beschwerden. Das muss aber nicht heißen:
«Du darfst nie mehr Pilze essen». Sondern es bedeutet, du solltest so wenig
wie möglich davon essen. Mit zunehmendem Lebensalter verbessert sich meist
die Pilzverträglichkeit. Der Magen reagiert oft in jungen Jahren noch
empfindlich und in 10 Jahren bekommst du, wie man so gern sagt, einen
Saumagen. Das heißt, er hat sich an so viel gewöhnt, dass Pilze in normalen
Mengen ihm nichts mehr ausmachen. Versuche mal Pilzpulver. Dieses hat nämlich
den Vorteil, dass es nicht mehr zerlegt werden muss, sondern sofort
geschmacklich im Gericht verteilt wird. Damit kannst du testen, ob es nur an
der Unverträglichkeit des Chitinpanzers der Pilze liegt oder ob du allergisch
gegen das Pilzeiweiß bist. Letzteres kommt selten vor. Mein Tipp! Wenn du
Pilzgeschmack liebst, lasse dich nicht von deinen Ängsten steuern, du
könntest sonst wieder Bauchschmerzen bekommen, sondern verzehre einfach
weniger Pilze. |
Ich habe Korallen gegessen, die teilweise bitterlich waren,
woran liegt das? |
Korallen werden
im Alter an den Spitzen bitterlich. Gut ist es, die Spitzen wegzuschneiden,
dadurch vermeidet man Bitterkeit beim Verzehr. Auch ein Geschmacks-Test an
den Spitzen kann helfen, ob das Grenzalter zur Bitterkeit schon erreicht ist. |
In der Schweiz gibt es
Pilzkontrollstellen. Gibt es sie auch in Deutschland? |
Leider gibt es
bei uns keine fest eingerichteten Pilzkontrollstellen, wie in der Schweiz.
Dort werden Pilzsachverständige bezahlt, um eine ständige Pilzberatung zu
gewährleisten. In Deutschland gibt es nur sehr wenige Städte, die
Pilzberatungen fördern, sodass meist nur Pilzvereine ehrenamtlich diese
Beratungen durchführen. |
Ist das Aufwärmen von Pilzen
erlaubt? |
Pilzgerichte
können bis zu 24 Stunden im Kühlschrank in Plastik oder Porzellangeschirr
aufbewahrt und dann wieder aufgewärmt werden. Nur Metallaufbewahrungsbehälter
wie Kupferpfanne, Alugeschirr usw. sind tabu! Sie verursachen durch Oxidation
mit den Pilzinhaltsstoffen Giftstoffe, die krank machen können. Wir kennen
Personen, die Pilze nach sechs Tagen noch aufgewärmt hatten, ohne Probleme zu
haben. Davon raten wir aber generell ab, weil sicherlich
Eiweißzerfallsprodukte entstanden sind. Wenn, dann schon die zubereiteten
Pilze einfrieren und bei Bedarf wiederverwenden. |
Ist das Berühren von Giftpilzen
gefährlich? |
Meistens nein!
In unserer Region ist es die Wolfsflechte (Lichte), die einen Hautausschlag
oder allergische Reaktionen bei Berührung verursachen kann. Eine weitere
Ausnahme wäre eine in Japan und Korea vorkommende Art, die Giftfeuerkoralle.
Sie führt bei Berührung zu Vergiftungen. Bei sonstigen Giftpilzen sind die
darin haftenden Sporen ungefährlich, da sie nicht durch die Magensäure
aufgelöst werden können. Der Pilz-Saft beim Zerdrücken von Pilzen (z. B.
Grüner Knollenblätterpilz) ist dagegen giftig. Hände waschen, wenn der Pilz
zerdrückt wurde, sonst kann es zu leichten, aber nicht tödlichen Beschwerden
kommen. |
Ist das Gegengift für tödlich giftige
Knollenblätterpilze wirklich das Gehirn von Wildhasen oder Rehe? |
Quatsch! Diese
Story stammt aus-folgenden Beobachtungen: Manche Tiere wie Rehe oder Hasen
können ohne Schaden tödlich giftige Pilze verzehren. Sie entwickeln beim
Verzehr Enzyme, die dieses Gift in unschädliche Substanzen umwandelt. Der
Mensch hat diese Veranlagung nicht. Auch wurde bisher kein Erfolg erzielt,
dieses Enzym oder diesen Wirkstoff aus diesen Tieren zu gewinnen. In dieser
Hinsicht steckt unsere Wissenschaft noch in den Kinderschuhen. Mal sehen, ob
sich etwas finden lässt, aber zurzeit gibt es keine Gegenmittel; nur
leberschützende Medikamente oder Lebertransplantation! |
Ist der Gallenröhrling (Bitterling)
giftig? |
Ja! Nach
neuesten Erkenntnissen sind Giftstoffe in den Gallenröhrlingen gefunden
worden. Nicht nur die Bitterstoffe machen ihn also ungenießbar. Er ist giftig
und in größeren Mengen genossen führt er bei empfindlichen Personen zu
Erkrankungen! Es gibt zwar Personen, die verspeisen diese Pilze und halten
sie für wohlschmeckend. Etwa 1 % der Bevölkerung fehlt der Geschmackssinn für
Bitterkeit, weshalb sie diesen Pilz essen, ohne seine Bitterkeit zu spüren.
Hinweis! Nur die Giftstoffe werden durch langes Kochen gemindert, nicht
jedoch seine Bitterkeit! Verwechslungen mit dem Steinpilz kommen regelmäßig
vor. Wer sich nicht sicher ist, sollte einfach ein kleines Stück des Pilzes
im Wald probieren. Ist dieses Stück bitter, einfach wieder ausspucken, es
passiert nichts! |
Ist der Hallimasch geschmacklich
besser als Stockschwämmchen und Rauchblättrige Schwefelköpfe? |
Reine
Geschmackssache - wir finden, dass Stockschwämmchen und Rauchblättrige
Schwefelköpfe «Klasse 1» Pilze sind; Hallimasch dagegen nur «Klasse 2». Dies
kann am 20 Minuten langen Abkochen liegen, hierbei gehen viele
Geschmackspunkte verloren. |
Ist der Kahle Krempling wirklich
tödlich giftig? |
Schwierige
Frage, da es bisher nur einen nachgewiesenen Todesfall so um 1943/44 gegeben hat.
Aber vorher oder seither sind keine weiteren Fälle bekannt! Im Extremfall zum
Überleben würden wir jedem empfehlen, diesen Pilz gekocht - nie roh, da roh
giftig - zu verwenden! Ansonsten Finger weg, es gibt genügend andere Pilze.
Deswegen bitte keine Selbstversuche machen, um einen tödlichen Beweis mit dem
eigenen Vergiftung-Tod zu erbringen. Das gilt übrigens für alle, die
Selbstversuche machen - diese enden oft anders als erwartet. Hierzu gibt es
einen guten Spruch: Es gibt junge, mutige Pilzprofis, aber nicht alte, mutige
Pilzprofis! |
Ist der Kampfermilchling wie der
Maggipilz in größeren Mengen giftig? |
Nein! Unsere
Freunde und wir essen den Kampfermilchling als Mischpilz auch in größeren
Mengen. Ein Unwohlsein ist uns vollkommen unbekannt! Der Maggipilz hingegen
verursacht in größeren Mengen genossen Übelkeit. Als Würzpulver soll er gute
Dienste leisten. Wir verwenden ihn nicht, weil wir auf Giftpilze generell
verzichten! |
Ist die Bestimmung der Pilze über
einen Pilzschlüssel noch sinnvoll? |
Nicht ganz! Wer
sicher in eine Richtung einen Pilz oder seine Gattung bestimmen will, kann
von über 3600 Pilzarten über die App oder Pilz-Suchmaschine (www.123pilze.de), diese sicherer
ermitteln. Der herkömmliche Pilzschlüssel (max. 300 Arten-Bestimmung) aus
Büchern wird durch moderne Computer-Technik ersetzt. Bestimmungs-Schlüssel in
der Pilz-Mikroskopie hingegen ist weiterhin sinnvoll und bisher fast nicht
ersetzbar. |
Ist die Breitblättrige Glucke
essbar? |
Ja! Durch eine
besondere Zubereitung ist dieser Pilz gut. Versuche diesen Pilz mit Ei,
Hackfleisch, Gewürzen, Semmelbrösel, etwa so wie eine Frikadelle
(Fleischpflanzerl) zu braten; er wird dann kulinarisch brauchbar! Weiter
Möglichkeit wäre ihn in Butter zu rösten, bis er knusprig ist, auch gut! |
Ist die Radioaktivität in den
Pilzen wirklich so gefährlich? |
Die natürliche
Radioaktivitätsbelastung beträgt etwa 2,5 mSv (mSv = Millisievert) im Jahr.
Im Schwarzwald bis zu 5 mSv. In einigen Gegenden auf diesem Planeten sogar
bis 200 mSv im Jahr. Arbeitsrechtlich darf die Dosisleistung 20 mSv pro Jahr
= 10 μSv/h (bei 2000 Arbeitsstunden), nicht überschreiten. Aus Essen und
Trinkwasser nehmen wir etwa die natürlichen Radionnuklide K40 (im Kalium) u.
C14 (Kohlenstoff) von 0,3-0,60 mSv auf. Zusätzliche Belastung: Röntgen der
Lunge max. 0,2 mSv. Zusätzliche Belastung: Fall-out 60er Jahre max. 0,25 mSv.
Zusätzliche Belastung: Kernanlagen max. 0,5 mSv. Zusätzliche Belastung:
Fernsehen, Geräte … max. 0,02 mSv. Zusätzliche Belastung: Flug Europa Amerika
ca. 0,05 mSv. Beispiel eines Messergebnisses aus dem Bayerischen Wald (Gebiet
Freyung Grafenau) bei Pilzen vom Bayerischen Landesamt für Umwelt gemessen.
K40 zwischen 70 und 165 Bq (kg) (Bq = Becquerel) natürliche Radioaktivität
vom Kalium sowie unnatürliches Cäsium (Cs 137) zwischen 3 und 320 Bq (kg)
stochastisch gesehen hat eine Aufnahme von 80 000 Bq (Cs 137) in etwa eine
Strahlenbelastung von 1 mSv zur Folge. Vergleich: Statt einem Flug nach
Amerika hin und zurück = 0,1 mSv = etwa 8 000 Bq Cs 137 per Nahrung
aufgenommen, könnten die höchst belasteten Pilze des östlichen Bayerwaldes
von 320 Bq (kg) (Cs 137) in einer Menge von 25 kg verzehrt werden. Bei
Rotfußröhrlingen wurde eine Belastung von 2,34 Bq (Cs 137) gemessen, hier
dürften theoretisch 3 419 kg verzehrt werden, wenn auf einen Amerikaflug
verzichtet wird. Der Schwellenwert, wann eine Reaktion, z. B. erhöhtes
Krebsrisiko eintritt, ist leider nicht berechenbar. Deshalb sollten die
Belastungen so niedrig wie möglich gehalten werden. Dies gilt natürlich für
Schwermetallbelastungen und andere Umweltgifte. |
Ist ein Silberlöffel oder eine Zwiebel
ein sicheres Erkennungszeichen für Giftpilze im Pilzgericht? |
Nein! Es ist
Quatsch! Ein Grüner Knollenblätterpilz wird nie einen Silberlöffel oder eine
Zwiebel verfärben, aber mit Sicherheit dein Gesicht, und zwar in GELB.
Absolutes Leberversagen und absolut tödlich! |
Ist ein wiederholtes Einfrieren von
Pilzen möglich? |
Nein! Aufgetaut
und anschließend gekochte Pilze dürfen zwar noch einmal innerhalb 24 Stunden
aufgewärmt werden, aber bitte nicht mehr neu einfrieren. Irgendwann ist jede
Behandlung eine Behandlung zu viel. |
Ist es gefährlich, wegen der
Fuchsbandwurmgefahr in den Wald zu gehen? |
Nein! Es ist
erwiesen, dass es keine höhere Erkrankungsrate von Waldarbeitern, Förstern
oder Pilzsammlern gibt. Dagegen besitzen 70 % aller Erkrankten Haustiere wie
Hunde, Katzen usw. den Fuchsbandwurm. Sie werden wohl hauptsächlich die
Überträger des Fuchsbandwurms sein! Seit 1981 erkrankten 560 Menschen in
Europa. In der Regel ist diese Erkrankung tödlich - einzige mögliche
lebensverlängernde Behandlung wäre Operation oder Antiwurmmedikamente. Nur
ein Arzt kann in dieser Hinsicht die Behandlungsmöglichkeit festlegen. |
Ist Pilze suchen gesund? |
Auf jeden Fall!
Es stärkt enorm das Immunsystem. Pilze suchen ist Waldbaden pur. Das heißt,
in einem von Umweltgiften gefilterten und sauerstoffangereicherten Wald
spazieren zu gehen, sich zu bücken, um Pilze zu ernten, stärkt ungemein den
menschlichen Körper und dessen Geist. Gesamtvorteile:
1) … erhöhte Sauerstoffzufuhr und die ätherischen Substanzen, die im Wald
gebildet werden, stärken das Atmungs- und Kreislaufsystem. Sollen gegen
Krebsprävention bzw. zur Begleittherapie von Tumortherapien gute Wirkungen
erzielt haben. 2) … die Bewegung auf unebenen Waldboden stärkt das
Muskelsystem des Körpers. 3) … die Konzentration bei der Suche auf
verschiedenen unterschiedlichen Bodenfarben stärkt das Konzentrations-, Denk-
und Sehvermögen. 4) … die Ruhe im Wald führt zur totalen geistigen
Entspannung und ist besonders gut für Erkrankungen z. B. Burnout,
Depressionen, Demenz usw ... geeignet. Aus diesem Gründen gibt es in Kanada
Managerseminare, in dem Pilze suchen als Hauptinhalt gilt. Einige Kurkliniken
haben ebenfalls dieses Konzept bereits aufgegriffen und angewendet. |
Ist Pilze suchen in der Nacht
erlaubt? |
Nein! Zum Schutz
der Tiere und deren nächtlicher Ruhe ist das Betreten des Waldes nach
Dunkelheit verboten. |
Ist Pilzpulver besser als
getrocknete Pilze? |
Ja. Wir finden
Pilzpulver, die ideale Art der Pilzkonservierung und Verwertung. Je mehr
Arten im Pilzpulver enthalten sind, desto besser ist die Würze für Soßen
aller Art. |
Ist wegen der radioaktiven
Verstrahlung das Sammeln von Pilzen in Polen gefährlich? |
Polen - kein
Problem - keine besonders hohe Strahlung! Nur keine Pilze kaufen, außer von
Einheimischen! Gerne werden von russisch-verstrahlten Gebieten Pilze
importiert. Am besten selbst in Polen Pilze suchen. Tipp: Einheimische
mitnehmen! |
Kann der Butterröhrling Allergien
auslösen? |
Ja, laut
allgemeiner Literatur mag das so sein, aber wir essen Butterröhrlinge schon
seit Jahrzehnten und stellten nie allergische Reaktionen fest. Leider kann
jeder Pilz Allergien auslösen. Sollte dies bei dir der Fall sein, musst du
zwangsläufig auf Pilzgerichte verzichten. Oft ist es aber nur Einbildung oder
Angst, die solche Allergien auslösen. |
Kann der Maggipilz als Würzpilz in
geringen Mengen Verwendung finden? |
Laut allgemeiner
Literatur: Ja; wir sagen NEIN! Der Bruchreizker (Maggipilz) schmeckt nach dem
Trocknen nur muffig-erdig, deshalb keinesfalls verwenden. Wir vermeiden
grundsätzlich jeden Pilz, der in größeren Mengen giftig wirkt. Vielleicht ist
das der Grund, warum wir noch nie ein Problem wie Bauchschmerzen, Unwohlsein
oder Ähnliches hatten. Es gibt genug Speisepilze, weshalb sollten wir giftige
essen? |
Kann die Suchmaschine/App die wissenschaftliche Fachliteratur
ersetzen? |
Nein! Auf keinen
Fall! Viele Arten können nur mit speziellen Fachbüchern und deren Schlüsseln
genauer bestimmt werden. Bei speziellen Pilzarten dient die Suchfunktion nur als
Annäherung zu diversen Pilzarten. Viele können ohne mikroskopische
Untersuchung nicht bestimmt werden. In vielen Vereinen wie DGfM = Deutsche
Gesellschaft für Mykologie e. V., BMG = Bayerische Mykologische
Gesellschaft e. V., VSVP = Verband schweizerischer Vereine für
Pilzkunde, ÖMG = Österreichische Mykologische Gesellschaft … usw … werden
hierzu Tagungen/Schulungen/Infoabende angeboten. Wir empfehlen deren Nutzung! |
Kann ein Waldbesitzer das Betreten
seines Waldes verbieten, damit man keine Pilze suchen kann? |
Ja und Nein!
Jeglicher Wald - außer Naturschutzgebiet oder mit Zaun eingegrenzter Wald -
darf bis zur Dämmerung frei betreten werden (gilt nur für Deutschland, andere
Länder haben andere Gesetzgebungen). Pilze dürfen in selbst verwertbarer
Menge mitgenommen werden. Das Betretungsrecht kann durch Arbeiten im Wald
(Holzfallarbeiten, Bepflanzung …) durch den Waldbesitzer zeitlich eingegrenzt
werden. Die Bewirtschaftung hat Vorrang. Auch wegen der Unfallgefahr bei
Baumfällarbeiten sollte dieser Bewirtschaftungsbereich weiträumig gemieden
werden. Ansonsten gilt immer freies Betretungsrecht durch Gesetz geregelt! |
Kann es sein, dass ein Teil des
Pilzes giftig und ein anderer Teil essbar ist, unter anderem der Fliegenpilz,
wenn die Haut abgezogen wird? |
Eigentlich nein!
Ist ein Pilz essbar, ist er in allen Teilen essbar. Ist ein Pilz giftig, ist
die Konzentration des Giftes in den einzelnen Teilen oft unterschiedlich!
Beim Fliegenpilz spielen gleich zwei Faktoren eine Rolle. Zum einen wurden
Fliegenpilze gefunden, die fast keine Giftstoffe enthielten, ein anderes Mal
wieder war die Giftkonzentration (Ibotensäure)
extrem hoch. Auch findet eine besonders starke Anreicherung mit Giftstoffen
in der Huthaut statt! Oder betrachten wir die Stinkmorchel: Als Hexenei ist
sie ein guter Speisepilz und später ist sie ungenießbar. Warum wohl? Ganz
einfach, wer will schon einen solchen Stinkkolben essen? Giftig wäre der Pilz
erst, wenn er sich aufgrund seines Alters zersetzen würde! |
Kann ich durch die App
(Suchmaschine) alle Pilze hundertprozentig bestimmen? |
Nein! Viele
Pilze können nur sicher in einer mikroskopischen Untersuchung bestimmt
werden. Nichtsdestotrotz soll die Suchmaschine nicht das Mikroskop ersetzen,
sondern nur als Hilfsmittel in eine etwaige Richtung geben. Sie ersetzt aber
oft die alten Pilzschlüssel von Büchern. |
Kann ich EHEC bekommen beim Verzehr
von Waldpilzen? |
Ein EHEC
(enterohämorrhagische Escherichia coli) Fall ist durch Pilzgenuss von
Waldpilzen noch nie bekannt geworden. Du kannst bedenkenlos Pilze sammeln und
verzehren. Waldpilze sollen wegen anderen Gefahren wie Fuchsbandwürmer,
Tollwut und diversen Verunreinigungen immer gut geputzt und nur gegart (mind.
5 Min. Braten/Kochen) verzehrt werden. Auf Wiesen gesammelte Pilze, die mit
Fäkalien gedüngt wurden, ist ein Gesundheitsrisiko sicherlich nicht
ausgeschlossen, jedoch bisher nicht bekannt. Auch verunreinigtes Wasser bei
Zuchtpilzarten kann im Extremfall zu EHEC führen, es wird aber besonders
darauf geachtet, dass dies nicht passiert. |
Kann ich Hallimasch ohne Abkochen
verwenden? |
Auf den Versuch
kommt es an. Wenn du sie allein verspeist, kannst du es ruhig ausprobieren.
Die schlimmsten Folgen wären Durchfall oder etwas Übelkeit und
Bauchschmerzen. Die meisten Personen haben absolut keine Probleme, auch ohne
vorheriges Abkochen Hallimasch zu essen. Andere dagegen leider schon. |
Kann ich Nebelkappen ohne Gefahr
der Unverträglichkeit essen? |
Nein! Es wurden
mutagene (zellverändernde) Stoffe gefunden (Lyophyllin und Connatin). Von
einem Genuss raten wir ab. Sie sind keine besonders guten Speisepilze. Wir
verglichen sie mit Zuchtchampignons aus der Dose. |
Kann ich Pilzsachverständiger
werden? |
Ja, klar! Jeder
ab 18 Jahren kann Pilzsachverständiger werden. Wichtigste Voraussetzung:
Kenntnisse aller Gattungen und Unterarten, aller Giftpilze und deren
vollständige Erkennungsmerkmale. Kenntnisse der Gesetze und Verordnungen
sowie über die Zubereitung und Zucht von Pilzen. Besuch des
Fortgeschrittenenseminars II mit anschließender theoretischer, mündlicher und
praktischer Prüfung sind zu empfehlen. |
Kann ich sicher sein, dass meine gefundenen
Pilze essbar sind, wenn ich sie in einer Pilzberatungsstelle oder von einem
Pilzsachverständigen resp. Pilzkontrolleur überprüfen lasse? |
Ja!
Pilzsachverständige (D, A) und Pilzkontrolleure (CH) müssen durch eine sehr
schwierige theoretische und praktische Prüfung ihren Kenntnisstand beweisen.
Bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) müssen sie außerdem
Fortbildungsseminare und in der Schweiz Wiederholungskurse besuchen. Ein
Pilzsachverständiger wird nur zweifelsfrei bestimmbare Pilze zum Genuss
freigeben. |
Kann man einen Hautpilz bekommen,
wenn giftige Pilze angefasst wurden? |
Auf keinen Fall.
Berührung ist absolut ungefährlich! Sogar die Sporen sind unverdaulich und
daher ungiftig. Hautpilz ist eine ganz andere Pilzart wie Großpilze! |
Kann man Pilze in Essig und Öl
einlegen? |
Ja, diese
Methode ist eine hervorragende Konservierungsmöglichkeit. In einem Topf mit
0,5 Liter Weinessig, 0,5 Liter Weißwein, 2 Knoblauchzehen (fein zerhackt), 1
Esslöffel Salz, 1 Esslöffel Koriander, etwas Muskatnuss (gerieben), ein wenig
Pfeffer, ca. 15 Min. kochen lassen. Gleichzeitig dazu in einem Tee-Ei: 5
Nelken, 5 Wacholderbeeren (zerdrückt), etwas Rosmarin, sowie 3 Lorbeerblätter
mitkochen lassen. Anschließend die Pilze entnehmen, abtropfen lassen und in
ein Glas füllen. Mit kalt gepresstem Olivenöl auffüllen, bis die Pilze
überdeckt sind - fertig! Haltbarkeit:
Einige Monate. |
Kann man zu viele Pilze auf einmal
essen? |
Ja und Nein!
Chitin lässt die Pilze schwer verdaulich werden, d. h. sie können nicht
vollständig von den Magen- und Darmsäften aufgelöst werden. Dadurch gehen sie
genauso wieder raus aus dem Darm, wie sie gegessen wurden. Dennoch! Ein hoher
Ballaststoffanteil reinigt den Darm, und die enthaltenen Vitamine und
Mineralstoffe sind doch gesund. Wer Magendrücken auf Pilze bekommt, sollte
nicht allein den Pilzen, sondern der kompletten, oft zu üppiger Mahlzeit die
Schuld geben. |
Können alle Röhrlinge roh gegessen
werden? |
Nein! Auf keinen
Fall. Viele Röhrlinge enthalten den gelben Farbstoff Xerocomsäure. Bei
unzureichender Gärung treten Schindel, Kreislaufprobleme, Übelkeit,
Erbrechen, Durchfall mit Elektrolytverlust auf. Die Latenzzeit kann zwischen
1 und 6 Stunden betragen. Deshalb Röhrenpilze und viele andere Pilze nie roh
essen! Ausnahme Steinpilz und sogar diese wird von einigen Personen nicht
vertragen! |
Können andere Hexeneier z. B.
das der Hundsrute, Gitterpilz oder Tintenfischpilz zu Speisezwecken verwendet
werden? |
Bisher Nein!
Diese Hexeneier gelten zwar nicht als giftig, aber alle als ungenießbar.
Bitte keine Selbstversuche! Es gibt immer noch unbekannte Giftstoffe!
Bestimmt haben schon einige neugierige Biologen Tests nach Giftstoffen
durchgeführt und den Pilz selbst probiert. Wäre einer wirklich essbar und
gut, würde dies bekannt sein. |
Können angeschimmelte Pilze
gegessen werden, wenn der Schimmel großflächig weggeschnitten wird? |
Nein! Einige
Schimmelarten geben Giftstoffe ab, die den ganzen Pilz verseuchen.
Verschimmelte Pilze immer stehen lassen oder wegwerfen! Ein bisher nicht
sichtbarer Schimmel bildet aufgrund der noch geringen Ausbreitung keine
Gefahr! |
Können essbare Pilzarten bitterlich
schmecken? |
Ja! Gelegentlich
könnten harzige, bitterliche Stoffe durch Substrat oder Symbiosepartner
aufgenommen werden. Eine Vergiftung diesbezüglich ist uns nicht bekannt.
Dennoch sollten solche Pilze niemals verzehrt werden. Ein Pilzgericht mit
Bitterkeit sollte immer entsorgt werden. |
Können essbare Pilzarten giftig
werden? |
Ja! Bei jedem Pilz,
der falsch gelagert wurde, zersetzt sich das Eiweiß. Es wirkt dadurch toxisch
(giftig). Die Plastiktüte ist der Tod eines jeden Pilzes - der Pilz muss
atmen können. Deshalb Körbe oder Ähnliches beim Sammeln verwenden. Nach dem
Sammeln die Pilze immer gleich putzen und in den Kühlschrank stellen.
Wurmlöcher sollen möglichst entfernt werden. In ihnen befinden sich
Bakterien, die vom Wurm übertragen wurden. Diese beschleunigen den
Fäulnisprozess. Pfifferlinge sollten nicht länger als 4 bis 5 Tage, alle anderen
Pilze höchstens 24 Stunden im Kühlschrank gelagert werden. |
Können Fliegenpilze gegessen
werden? |
Fliegenpilze
werden mit besonderer Zubereitung in osteuropäischen Ländern gegessen. Es
wird angenommen, dass die enthaltenen Nervengifte im Fliegenpilz regional
sehr schwanken. Eine tödliche Wirkung ist zwar äußerst selten, da aufgrund
Erbrechens der Pilz schnell den Körper wieder verlässt. Es ist aber immer
möglich, dass der Genuss zum Tode führt, vor allem wenn der Organismus
aufgrund einer anderen Erkrankung geschwächt ist. Das Abziehen der Huthaut
bringt nichts! |
Können Hexeneier
der Stinkmorchel als Hautpflegemittel verwendet werden? |
Ja! Die
gallertartige Masse des Hexenei’s hat eine unglaubliche Eigenschaft! Reibt
man es (frisch) auf Hände und Gesicht, so wird die Haut unverzüglich cremig,
geradezu seifig-weich. Die Gallerte ist extrem feuchtigkeitsbindend; diese
Wirkung hält nach Stunden noch an. |
Können Pilze auf dem Grill gebraten werden? |
In der Regel ja!
Man beachte aber, dass einige Pilzarten wie Rotstieliger Ledertäubling
längere Garzeiten benötigen. Hierzu gab es schon schwere
Magen-Darm-Störungen. |
Können Pilze einen Pilzbefall
bekommen? |
Es gibt über 1
Million Schimmelpilzarten. Einige davon sind essbar, wie die im Schimmelkäse
oder der Hefe. Leider sind die meisten anderen GIFTIG, vordergründig
Gen-giftig. Das heißt, du bekommst Krebs, weil sie deine Zellen verändern.
Lebensmittel, so wie natürlich alle Pilze, die Pilzbefall haben, sollten
nicht mehr gegessen werden! |
Können Pilze in
Stofftaschen gesammelt werden? |
Im Prinzip ja,
da Stofftaschen atmungsaktiv sind. Dennoch empfehlen wir offene und
weitmaschige Pilzkörbe. Die Pilze werden geschont und luftig transportiert.
Außerdem entweichen die Sporen sofort wieder durch die Öffnungen. Auch
Plastikeimer sind vollkommen ungeeignet. Dort kann es zu einem Hitzestau
kommen und die Pilze verderben. Obendrein wird hier jeglicher Sporenabwurf
nach außen verhindert. |
Können Pilze Krebs oder andere
Krankheiten bekämpfen? |
Ja! Es gibt
viele Vitalpilze (Heilpilze), die Krankheiten bekämpfen oder lindern. Aids,
Diabetes, Hämorrhoiden, Verstopfung, Tumore sind nur wenige davon. Sie gelten
in unseren Regionen als Vitalpilze zur homöopathischen oder naturkundlich
begleitenden Behandlung von Erkrankungen oder zur Stärkung des Immunsystems. |
Können Pilze nach dem Einfrieren
bitterlich werden? |
Es ist möglich,
dass leichte Bitterkeit durch Einfrieren entstehen kann. Dies tritt zwar
meist bei Pfifferlingen auf, kann aber bei Maronenröhrlingen oder anderen
Mischpilzen ebenso auftreten. Es ist zwar harmlos, dennoch geschmacksstörend.
Einzige Abhilfe: beim nächsten Mal die Pilze blanchieren, das heißt etwas
anbraten (kochen). Noch besser wäre eine komplette Zubereitung, z. B.
mit etwas Sahne und dann einfrieren. Wir garantieren dir, du hast keine
Bitterkeit mehr, zumindest in den ersten 3 Monaten! Und habe keine Angst,
schlecht geworden sind sie sicherlich nicht. Wenn Pilze schlecht werden,
riechen sie unangenehm muffig, stinkend und der Geschmack ist fade - nicht
bitter! |
Können Pilze vom Straßenrand
gegessen werden? |
Nein! Pilze
werden teilweise zur Entseuchung von Böden durch Schwermetalle benutzt,
d. h. sie nehmen Schwermetalle (Kadmium, Quecksilber, Blei …) und andere
giftige Stoffe leicht auf. Pilze deshalb nur im Wald, auf ungespritzten
Wiesen oder eigenen Kulturen verwerten. Eine wenig befahrene Landstraße soll
aber kein Hindernis sein! Autobahnen dagegen sind problematischer. Wenn nur
einmalig Pilze gegessen werden, ist auch dabei kein größeres gesundheitliches
Risiko zu befürchten. |
Können Schnecken nach Verzehr von
tödlich giftigen Knollenblätterpilzen giftig werden? |
Eine sehr
interessante Frage! Normalerweise haben Schnecken und Insekten Enzyme, die
das Gift von Pilzen für sie unschädlich macht. Wenn aber ein hochgiftiger
Knollenblätterpilz (grün/weiß) von so einer Schnecke verzehrt wurde und sich
diese Substanz noch im Verdauungstrakt befindet, ist es möglich, dass dies
für Menschen noch gefährlich werden kann. Schon wenige Milligramm Amatoxine
(Alpha-AMANITIN) oder Phallotoxine wirken organschädigend! Wir sind uns aber
sehr sicher, wenn die Schnecke 2 Stunden Zeit zur Verdauung hat, dass sich
dann keine gefährlichen Gifte mehr in ihr befinden. Entweder wurden diese
ausgeschieden oder neutralisiert. Beruhigender Hinweis! Bisher sind keine
Vergiftungsfälle durch den Verzehr von Schnecken bekannt! |
Lassen sich Steinpilze und
Maronenröhrlinge züchten? |
Steinpilze und
Maronen lassen sich in der Tat nicht züchten, es sei denn man - impft - die
Wurzeln potenzieller Mykorrhiza-Partner und legt anschließend einen
Steinpilzwald an. Diese Methode soll an einigen Orten bereits angewandt
werden, um Trüffel zu gewinnen und Steinpilze zu züchten. Der wirtschaftliche
Erfolg lässt aber meist zu wünschen übrig. |
Meine Kühltruhe/Eisschrank ist 24
Stunden ohne Strom gewesen. Schadet es meinen Pilzen? |
Relativ neue
Kühltruhen/Schränke sind so gut isoliert, dass sie ungeöffnet eine
Innentemperatur nach 24 Stunden noch von - 5 Grad oder niedriger aufweisen.
Das ist noch ausreichend, um die Lebensmittel nicht verderben zu lassen.
Ältere Modelle oder ein längerer Zeitraum lassen die darin enthaltenen
Lebensmittel auftauen. Fleisch kann, wenn es gleich gebraten wird, noch
Verwendung finden, Pilze dagegen nicht! Ein Auftauen führt dazu, dass sich
das Pilzeiweiß zersetzt und toxisch (giftig) wirkt. Die beste Überprüfung,
nachdem der Strom wieder da ist: Kühltruhe öffnen und die eingefrorenen Pilze
überprüfen. Sind die Päckchen weich - weg damit! Falsche Sparsamkeit ist bei
drohender Vergiftungsgefahr nicht angesagt! |
Mir geht es nach einer Pilzmahlzeit
nicht gut, was soll ich tun? |
Siehe unter
Pilzgifte! Dort sind alle sofortigen Maßnahmen aufgelistet! Oft ist Panik
fehl am Platz. Die meisten Pilzvergiftungen wurden durch verdorbene Pilze
verursacht. Die Auswirkungen können gleich einer Lebensmittelvergiftung sein.
Auch eine Allergie auf Pilze nach dem Pilzgenuss ist möglich. Aber immer
gilt: ab zum Arzt! Ein Pilzsachverständiger kann hierbei eine kleine
Beruhigung bringen, wenn ihm Putzreste vorgelegt werden und sie/er eine
tödlich endende Knollenblätterpilzvergiftung oder Ähnliches ausschließt. Oder
wenn er/sie Giftpilze mit unangenehmer Wirkung findet, dessen Gifte aber nur
langanhaltende Magen- und Darmstörungen verursachen, aber nicht
lebensbedrohlich sind. Übrigens! Sehr schlimm ist es immer, wenn
Vergiftungserscheinungen erst sehr verzögert auftreten, z. B. > 6
Stunden nach der Pilzmahlzeit. Hier liegt größtenteils eine sehr schwere
Vergiftung vor. Ein Arztbesuch ist unumgänglich und es muss vom Schlimmsten
ausgegangen werden, z. B. eine Vergiftung durch einen Knollenblätterpilz! |
Muss ich von
Schnecken angefressene Teile des Pilzes entfernen (ausschneiden)? |
Nein!
Schneckenfraß ist absolut unbedenklich. Alle Bereiche, die von Schnecken
überquert wurden oder Teile, die von Schnecken angefressen worden, sind fast
steril. Schneckenschleim enthält Antioxidantien und wird in asiatischen
Ländern sogar für die Gesichtspflege verwendet. Dort lässt man zur Pflege
oder Heilbehandlung Schnecken über das Gesicht oder anderen Körperteilen
kriechen. |
Müssen eingefrorene Pilze vor der
Verwendung aufgetaut werden? |
Auf gar keinen
Fall. Ein Auftauen würde dazu führen, dass sich das Pilzeiweiß zersetzt und
toxisch (giftig) wirkt. Eingefrorene Pilze deshalb direkt in die Pfanne und
sofort kochen! |
Nach welchem System wächst das
Myzel? |
Nach dem
Nährstoffprinzip. Das heißt, das Myzel breitet sich in den Richtungen aus, wo
es die besten Bedingungen hat, Mineralien oder Kohlenstoffe zu finden.
Dadurch entstehen bei folgezersetzenden Pilzarten (Saprophyten) die
sogenannten kreisförmigen Hexenringe. Bei Symbiose Pilzarten
(Mykorrhizapilze) ist es ähnlich. Diese suchen aber nach Mineralien. Das
Myzel breitet sich in den Richtungen aus, wo es die leichtesten lösbaren
Mineralien findet. |
Pilze am Abend: Schuld für
Albträume? |
Pilze sind
schwer verdaulich und können schon mal Magendrücken verursachen. Durch dieses
Unwohlsein entsteht Angst. Diese Angst verursacht wiederum Albträume. Deshalb
sollten spätabends, vor dem Schlafengehen, nicht oder nur wenige Pilze
gegessen werden. Jedoch sind Pilze immens gesund. Ein hoher
Ballaststoffanteil reinigt den Darm und die enthaltenen Vitamine und
Mineralstoffe sind sehr gesundheitsfördernd. Übrigens! Pilze haben andere,
teilweise unbekannte Substanzen in sich, die Tumoren und Infekten vorbeugen!
Wer Magendrücken auf Pilze bekommt, sollte nicht allein den Pilzen, sondern
der kompletten, zu üppigen Mahlzeit die Schuld geben. |
Pilze wofür? Oder was verursachen
Pilze? |
Essbare Pilze haben
sehr viele Vitamine und Mineralstoffe und sind dadurch sehr gesund - etwa
vergleichbar mit Gemüse. In der chinesischen Medizin wirken Pilze gegen viele
Krankheiten wie Krebs, Diabetes usw... Giftige Pilze hingegen können von
harmlosen Magen-Darm-Beschwerden zu tödlichem Nieren- oder Leberversagen
führen. Psycho-Pilze können rauschähnliche Symptome verursachen, leider auch
zu lebenslangen Psychosen (Psychiatrische Klinik)! Hautpilze können schwere
Beschwerden verursachen und auch innere Organe befallen. |
Schadet das Ausdrehen/Herausdrehen
eines Fruchtkörpers dem Myzel oder ist Abschneiden die bessere Methode? |
Nein! Es ist
vergleichbar mit einem Apfelbaum. Wenn der Apfel samt Stängel vom Baum
gepflückt wird, macht es dem Baum gar nichts aus. Wird aber der ganze Ast
abgebrochen, benötigt er länger, bis er sich regeneriert hat. Möglicherweise
kann sogar der Baum absterben und so ist es auch mit dem Myzel. Abschneiden
ist vergleichbar mit einem Apfel ohne Stängel vom Baum zu pflücken - eine
gute Methode! Nur bei Pfifferlingen empfehlen wir das herausdrehen, weil wir
festgestellt haben, dass nach dem Abschneiden der Stielrest verfault und es
länger dauert, bis neue nachwachsen. Fazit! Vorsichtiges
Herausdrehen ist genauso unschädlich für das Pilzmyzel, wie das Abschneiden! |
Sind alle Pilze radioaktiv
verstrahlt und daher nicht genießbar? |
Nein! Es gibt
Pilze, wie die Maronenröhrlinge, die sehr hohe Cäsiumwerte aufweisen. Dieser
Wert ist von Region zu Region verschieden. Wenn nicht mehr als 20 kg im Jahr
gegessen werden, besteht wenig Gefahr! |
Sind alle
Röhrlinge essbar? |
Nein!
Nachweislich giftig sind die rotporigen Arten: Satansröhrling, Wolfsröhrling,
einige Purpurröhrlingsarten und der Netzstielige Hexenröhrling. Durchaus kann
ein Verzehr geringer Mengen dieser giftigen Arten zu keiner Vergiftung
führen. Bis auf den Wolfsröhrling haben alle diese Arten eine Netzzeichnung
am Stiel. Bei den weiß- und gelbporigen Arten gibt es nur den
Schönfußröhrling mit Netzzeichnung als giftige Art und den Erlengrübling als
verdächtige Art. Ungenießbar bitter sind Schönfußröhrling, Gallenröhrling und
Wurzelnder Bitteröhrling. Durch diese Informationen gibt es einen kleinen Tipp
für Sammler von Röhrlingen: Weiß- und gelbporige Arten sind (fast) immer
essbar, wenn sie mild schmecken (Geschmacksprobe). Rotporige Arten sind nur
essbar, wenn sie keine weißen, grauen und rosafarbenen Hutfarben aufweisen
und keine Netzzeichnung am Stiel zu sehen ist. |
Sind Blautäublinge essbar? |
Ja, er kann
gegessen werden! Aber nur wer Täublinge als Täublinge erkennt, kann alle mild
schmeckenden Arten essen. Wichtig! Täublinge haben sehr brüchiges Fleisch und
brüchige Lamellen, außer dem Frauentäubling (Blautäubling), mit weichen
Lamellen. Des Weiteren haben Täublinge niemals einen Ring und niemals eine
Knolle! |
Sind Blutreizker gute Speisepilze? |
Ja! Besonders
geeignet als Bratpilze. In der Soße gilt er mehr als Mischpilz. Zu beachten
ist der darin enthaltene Farbstoff. Denn bei den rotmilchenden Reizker-Arten
färbt sich der Urin nach dem Genuss rot. |
Sind Champignons essbar, die
Schimmelansätze zeigen? |
Nein! Schimmel
an Pilzen z. B. Champignons bedeutet immer: Die ganzen verschimmelten
Pilze müssen entsorgt werden. Es entstehen hochgiftige, (vorwiegend) stark
krebserregende Gifte! Auch die nicht betroffenen Pilze haben sicherlich schon
ein Schimmelpilz-Myzel im Inneren. Deshalb würden wir empfehlen, alle
beiliegenden Pilze, die noch keine Schimmelhaare (Fruchtkörper des
Schimmelpilzes) haben, ebenfalls zu entsorgen! |
Sind die in einem Pilz enthaltenen
Würmer giftig? |
Nein! Es gibt
keinen giftigen Wurm/Larve in einem Pilz. Aber die Bakterien, die dieser Wurm
mitschleift, sorgen für einen schnelleren Eiweißzerfall im Pilz. Deshalb
sollten Wurmlöcher möglichst ausgeschnitten werden. Werden einzelne Maden
übersehen, wird man noch lange nicht krank; aber nicht vergessen: ausreichend
kochen! |
Sind die Magic-Mushrooms-Pilze (Drogenpilze)
in Deutschland und anderen Ländern wie Österreich und Schweiz erlaubt? |
Nein! Magic
Mushrooms sind Drogenpilze und fallen in Deutschland und vielen anderen
europäischen Ländern unter das Betäubungsmittelgesetz. Das ist gut so, denn
die Gefährlichkeit wird immer unterschätzt. Die Gefahr, eine Phobie zu
bekommen und lebenslang einen psychischen Schaden zu haben, ist häufiger, als
du glaubst. |
Sind die Pilzsucher
(Schwammerlsucher) daran schuld, dass es immer weniger Pilze gibt? |
Nein!
Hauptursache ist die Umweltverschmutzung, saurer Regen und die
Waldbewirtschaftung. Durch eine Schweizer Langzeitstudie wurde bewiesen, dass
Pilzsucher zwar den Bestand um etwa 20 % reduzieren. Nach einem Jahr
Nichtbegehung wurde jedoch festgestellt, dass der Ertrag und die
Artenvielfalt wiederhergestellt waren! |
Sind Egerlinge (Champignons)
krebserregend? |
Ja und Nein! Es
wurde festgestellt, dass in allen Champignonarten (Anisegerlinge,
Wiesenchampignon... auch Zuchtchampignon) eine chemische Verbindung vorhanden
ist (auf Kohlenwasserstoffbasis - ähnlich dem Raketentreibstoff, ähnlich
Benzol = Agaritin), der
krebserregend sein soll. Eine Bestätigung der Gesundheitsgefahr liegt nicht
vor, weil bestimmte Giftstoffe in geringen Mengen unschädlich bleiben oder
durch Kochen zerstört werden. Deshalb wird nicht vom Verzehr abgeraten. Das
Gift Agaritin ist nur in Champignons
vorhanden, nicht in andere Pilzarten. Die gesundheitlichen Vorteile durch
Vitamine und dem Mineralgehalt (z. B. beim Zuchtchampignon) sind höher
als die sehr geringe Menge des enthaltenen Giftstoffes. Wenn das so schlimm
wäre, dürften keine Pommes oder Grillsteaks mehr verkauft werden. Hier sind
die Mengen von krebserregenden Stoffen um ein Vielfaches höher! Aber es darf
nicht vergessen werden, dass wild wachsende Champignons (Egerlinge) sehr hoch
mit Cäsium und Schwermetallen belastet sind - gleich dem Maronenröhrling und
dem Semmelstoppelpilz. Pilze sollten aufgrund solcher Belastungen höchstens 1
x wöchentlich (300 - 400 g) verzehrt werden und im Jahr nicht mehr als 20 kg. |
Sind Flechten giftig? |
In der Regel
nein! Obwohl es eine sehr giftige Flechte gibt, die Wolfsflechte! Sie ist
sehr giftig, zumindest bei gewissen Tieren wie Hunde oder Wölfe. Auch
Berührungen können schon allergische Reaktionen auslösen. Die Gelbfärbung der
Flechte ist auf den Gehalt von Vulpinsäure zurückzuführen. Je älter die
Flechte ist, desto höher ist seine Giftkonzentration. Dieses starke Gift
wirkt auf das zentrale Nervensystem. Das Gift wurde früher dem Köder zum
Töten von Füchsen oder Wölfen zugegeben, deshalb der Name Wolfsflechte. |
Sind Lacktrichterlinge
Symbiosepilze oder Folgezersetzer? |
Lange galten alle Lacktrichterlinge als
eine trichterlingsähnliche Pilzgattung und es wurde angenommen, dass diese
ebenso Folgezersetzer (Saprophyten) sind. Nach
aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen wurde festgestellt, dass sie feine
Mykorrhiza um die Wurzeln von Laub- und Nadelbäumen bilden. Sie sind somit
Ektomykorrhizapilze (Symbiosepilze). |
Sind Parasiten Pilze nützlich? |
Parasitäre Pilze
sind eine Art Gesundheitspolizei der Natur, um schwache Organismen zu
zerstören. Sie vernichten lebendes, geschwächtes Leben und erschaffen somit
Platz für neues gesundes Wachstum. Ein anschauliches Beispiel ist der
Hallimasch, dieser Pilz befällt nur geschwächte oder tote Bäume und sorgt
somit Platz für gesunde Bäume. Schuld an parasitärem Befall ist oft eine
Monokultur der Waldbepflanzung oder mangelnde Waldpflege. In einem
gepflegten, gesunden Waldbestand findet man nur selten parasitäre Pilzarten,
weil gesunde Pflanzen sich durch das eigene Immunsystem davor wehren können.
So hart es klingt - so ist das Leben! Der Schwache stirbt und schafft Platz
für neues gesundes Leben. Dieses gilt für Pflanzen, Tiere und Menschen
gleichermaßen. |
Sind Pilze an Kapern zulässig? |
Sicherlich war
die Konservierung fehlerhaft und/oder die Schimmelpilze konnten nicht
vollständig abgetötet werden. Da Schimmelpilze giftig, vorwiegend gen-giftig
(krebsauslösend), wirken können, sollte die Ware entsorgt werden. |
Sind Pilze für Kleinkinder (Babys)
geeignet? |
Nein! Sehr
schwer verdaulich und deswegen für Kindermägen besonders ungesund! |
Sind Pilze für Veganer und
Vegetarier geeignet? |
Wir kennen einige
Veganer, die essen Pilze regelmäßig. Da Veganer keine tierischen Produkte
verzehren, erfolgt gern eine Zubereitung folgendermaßen: Pilze mit Öl in die
Pfanne, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Petersilie und Zwiebeln braten. Mit Wasser
etwas ablöschen, eventuell mit Reisstärke oder Maisstärke verdicken lassen
und mit Reis essen. Habe es selbst probiert und denke - gar nicht schlecht!
Pilze sind keine Tiere! Pilze sind Fruchtkörper und wollen mitgenommen
werden! Sie sind vergleichbar mit Baumfrüchten. Deshalb sind Pilze für
Veganer oder Vegetarier top geeignet! |
Sind Pilze gesund? |
Ja und Nein!
Pilze besitzen viele Vitamine, wenig Fett und sind vergleichbar mit Gemüse.
Einige Pilze gelten in der chinesischen Medizin als Heilpilze und werden für
verschiedenste Krankheiten eingesetzt. In der EU/Schweiz/Europa wird dies
(noch) nicht anerkannt. Sie gelten in unseren Regionen als Vitalpilze zur
homöopathischen oder naturkundlich begleitenden Behandlung von Erkrankungen
oder zur Stärkung des Immunsystems. Aber Pilze sind radioaktiv und
schwermetallbelastet, weshalb die jährliche Verzehrmenge nicht über 20 kg
sein sollte. |
Sind Pilze leicht kenntlich? |
Es gibt einen
Spruch eines bekannten Mykologen. Wenn in der Natur etwas einfach zu
bestimmen ist, dann ist es garantiert kein Pilz. |
Sind Pilze Pflanzen? |
Nein! Nur Pflanzen können durch
Fotosynthese Licht und CO2 in Zucker und Sauerstoff umwandeln. Das
können Pilze nicht. |
Sind Pilze schwer
verdaulich? |
Ja und Nein!
Chitin lässt die Pilze schwer verdaulich sein, d. h. sie können nicht
vollständig von den Magen- und Darmsäften aufgelöst werden. Dadurch gehen sie
genauso wieder raus aus dem Darm, wie sie gegessen wurden. Ein hoher
Ballaststoffanteil reinigt den Darm und die enthaltenen Vitamine und
Mineralstoffe sind gesund. Wer Magendrücken auf Pilze bekommt, sollte nicht
allein den Pilzen, sondern die zu üppige Mahlzeit die Schuld geben. Übrigens:
Pilze haben andere, teilweise unbekannte Substanzen enthalten, die Tumoren
und Infekten vorbeugen! |
Sind Rotkappen giftig? |
Ja! Rotkappen
sind roh genossen durch die enthaltene Xerocomsäure (gelber Farbstoff)
giftig. Aus diesem Grund sollten Rotkappen mindestens 15-20 Minuten gekocht werden.
Es wurde schon festgestellt, dass allergische Reaktionen wie starke Übelkeit
und Erbrechen über mehrere Stunden nach einer Latenzzeit von 1 bis sogar
größer 6 Stunden vorhanden waren. Zwar meist mit gutem Verlauf, aber sehr
unangenehm. |
Sollte man lieber einzelne gleiche
Arten für ein Pilzgericht verwenden oder ist ein Gemisch aus verschiedenen
Pilzen besser? |
Wieder mal reine
Geschmackssache! Wir lieber den Geschmack einzelner Pilzarten herausfinden
will, soll das tun. Wir finden je mehr verschiedene Pilzarten in einem
Pilzgericht sind, desto besser wird es. Jede Pilzart bringt einen
einzigartigen Geruch und Geschmack mit und wertet dadurch andere Pilzarten
auf. |
Stehen Pilze unter
Artenschutz (Naturschutz)? |
Ja,
dafür gibt es Verordnungen in Deutschland. Einige Pilze stehen unter
Artenschutz und dürfen nicht gesammelt werden - Kaiserling, Trüffel,
Schafporling usw ..., trotzdem ist bei bestimmten geschützten Pilzarten wie
Steinpilz, Pfifferling, Brätling das Sammeln für den Eigenbedarf in normalen
Verzehrmengen erlaubt. Für den Verkauf ist eine Sondergenehmigung notwendig,
die in den Landratsämtern - untere Naturschutzbehörde - beantragt werden
kann. In anderen Ländern Europas gelten andere Bestimmungen. In der Schweiz
und Österreich gibt es entsprechende Artenschutzgesetze je nach Kanton oder
Bundesland. Zusätzliche Besonderheit ist Holland. Dort ist Pilze suchen und
ernten grundsätzlich verboten. |
Stimmt es, dass
der Fliegenpilz essbar ist? |
Ja!
Es wurden Fliegenpilze gefunden, die nur wenig Ibotensäure (eine nicht
proteinogene Aminosäure) enthielten. Diese ist hauptsächlich für die
Vergiftung verantwortlich. In osteuropäischen Ländern wird er sogar mit
besonderer Zubereitung gegessen. Mehr jedoch wegen der berauschenden Wirkung.
Da er aber in unserer Gegend viel Ibotensäure und weitere Giftstoffe enthält,
wird vom Genuss abgeraten. |
Stimmt es, dass
der Grünling (Echter Ritterling) tödlich giftig sein soll, obwohl er in
vielen Pilzbüchern als essbar gilt? |
Ja!
Nach einer französischen Studie wurde festgestellt, dass der Verzehr des
Grünlings zu einer sogenannten Rhabdomyolyse (Muskelzersetzung) geführt haben
soll. Einige Todesfälle wurden bereits nachgewiesen! |
Stimmt es, dass der Hallimasch für
Schweine tödlich wirkt? |
Ja!
Durch ein fehlendes Enzym beim Schwein wirkt der Hallimasch tödlich! |
Stimmt es, dass der Weiße Rasling
zu Genveränderungen führen kann, obwohl er in vielen Pilzbüchern als essbar
gilt? |
Ja!
Es wurde durch chemische Untersuchung der Stoff Lyophyllin festgestellt.
Dieser soll DNA-schädigende Wirkung haben, d.h. er könnte unter Umständen
Krebs auslösen. |
Stimmt es, dass die Hirschlausfliege weniger gefährlich ist
als die Zecke? |
Ja,
Hirschlausfliegen können zwar harmlose grippeähnliche Erkrankungen auslösen.
Diese sind aber für einen gesunden Menschen absolut harmlos und wirken wie
eine kleine Erkältung. Die
Hirschlausfliege ist einfach nur lästig. Sie fliegt Menschen an, wirft seine
Flügel ab und krallt sich in die Haare bzw. beißt sich in die menschliche
Haut. Sie verwechselt uns mit Rehen, Elchen bzw. Hirschen, da sie dort ihre
Eier ablegen will. |
Stimmt es, dass Pilze an Bäumen
immer essbar sind? |
Auf keinen Fall!
Es gibt mindestens zwei tödliche Giftpilzarten, die an Bäumen (Holz) wachsen;
Gifthäubling und Zimtfarbener Weichporling. Stammen tut diese Aussage von
Aufzeichnungen der Hildegard von Bingen (1098-1179). Sie sagte, dass alle
Pilze, die an oder auf Bäume wachsen, essbar und alle auf Erde giftig sind.
Sie mag zwar eine gute Pflanzenkennerin gewesen sein, aber ihre Anschauung
nach Pilzen war sehr suspekt. |
Stimmt es, dass Pilze genauso
hinten wieder herauskommen, wie sie gegessen wurden? Das heißt sehr
unverdaulich sind? |
Ja, relativ -
Pilze haben viele schwer verdauliche Substanzen. Macht aber gar nicht so viel
aus, Hauptsache, die Vitamine, das Eiweiß und die Mineralien bleiben im
Körper und der Rest wirkt als Ballaststoff und reinigt den Darm. Übrigens!
Pilze haben andere, teilweise unbekannte Substanzen, die Tumoren und Infekten
vorbeugen! Leider sind Pilze immer etwas radioaktiv und schwermetallbelastet,
sodass vom Verzehr über 20 kg/Jahr abgeraten wird. |
Stimmt es, dass wenn Pilze einmal
gesehen wurden, sie nicht mehr weiterwachsen! |
Teils, teils,
das hat eigentlich nichts mit Sehen zu tun, sondern mehr mit den
Wachstumsschüben. Beispiel: Pfifferlingen erreichen in der Regel nach 5 Tagen
eine Größe von 2 bis 8 cm Hutdurchmesser. Gelegentlich wachsen sie weiter und
erreichen oft enorme Größen (>15 cm). Die Ursachen wie Feuchtigkeit,
Temperatur, Jahreszeit und Willigkeit sowie Nährstoffreichtum des Myzels sind
hierbei entscheidend. Fehlt ein Bestandteil, so stoppt der Pfifferling sein
Wachstum und erreicht vielleicht nur Größen von 0,5 cm Durchmesser. Dies
erweckt den Eindruck: „Der Pilz, den ich sah, wächst nicht mehr weiter“. In
Wirklichkeit steht der Pilz schon viele Tage im Wald, weil ihm ein
Wachstumsfaktor fehlte. |
Und wie wirken Insektenspritzmittel auf Pilze? |
Die chemischen Insektizide (Spritzmittel)
wirken sich auf jeden Fall schädigend auf die Pilzflora aus. Zum einen
benötigen Pilze Insekten, die zur Verbreitung ihrer Sporen (Samen) sehr
wichtig sind und zum anderen verändern sie die biologischen Verhältnisse des
Bodens, wodurch das Pilzmyzel geschädigt wird. Die Auswirkungen auf den
Menschen sind bei dessen Verzehr sicherlich nicht unbedenklich. Es wurden
gesundheitsbeeinflussende Wirkungen festgestellt, wenn das Insektizid
innerhalb von 2 Wochen aufgenommen wurde. Z. B. Frisch gesammelte Pilze aus
gespritzten Wäldern - zur Borkenkäferbekämpfung! Längere Zeiten gelten als
bedenkenlos, laut Aussage der chemischen Industrie? Auf jeden Fall sollte die
Bevölkerung vor der Gefährdung geschützt werden. Sei es durch Warnschilder,
Bekämpfung der Insekten außerhalb Pilzsammelzeiten oder aber durch den
Einsatz biologischer Mittel, die unbedenklich sind. |
Wachsen Pilze auch auf der Heide (Wiese)? |
Pilze wachsen überall!
Aber Pilze benötigen sehr viel Feuchtigkeit. Deswegen sind auf sandigem Boden
nur sehr wenig Pilzarten zu erwarten. Auf Wiesen und Weiden sind außer
Champignons und einige andere Pilzarten auch Saftlinge zu finden, die laut
Bundesartenschutz geschützt sind. In Wäldern, Parks, Waldrändern und allen
baum- oder strauchbepflanzten Orten findet man die sogenannten
Mykorrhizapilze (Symbiosepilze) oder Folgezersetzerpilze des Laubes. Bei
entsprechender Feuchtigkeit und Wärme sind überall sehr viele Pilze zu
finden. |
Wann ist die
Hauptsaison für den Rauchblättrigen Schwefelkopf? |
Wir finden ihn
von Oktober bis Dezember, seltener im Frühjahr! Er liebt niedrige
Temperaturen, aber keinen Dauerfrost. |
Wann ist ein Trüffel nicht mehr genießbar? |
Riecht der Trüffel pilzartig, nussig,
malzartig, algenartig bis erdig oder nach Marzipan, Kohl, Mais, Knoblauch,
Honig, Heu: so ist er meist noch frisch. Riecht er mehr faulig, modrig,
stechend, acetylenartig, käseartig, phenolartig oder unangenehm widerlich: ist
er alt und nicht mehr genießbar. Äußerem sollte er fest und hart sein. Sobald
er eine weiche bis schleimige Konsistenz annimmt, ist er verdorben und kann
sogar eine Lebensmittelvergiftung auslösen. |
Wann sind Trompetenpfifferlinge
nicht mehr genießbar? |
Alte
Trompetenpfifferlinge, die nicht mehr genießbar sind, werden schwarz und
fangen an, übel zu riechen. Hellere, ausgebleichte oder sehr große Pilze sind
noch genießbar und schmecken gut. |
Warum besteht in höheren Lagen
keine oder nur geringe FSME-Gefahr (Frühsommermeningitis)? |
Weil in höheren
Lagen, d.h. höher als 700 m über dem Meeresspiegel, der Virus nur wenig
Überlebenschance hat. Das liegt an den niedrigen Temperaturen und den langen
Wintern. Dadurch sind die Viren nicht überlebensfähig. Früher galt eine Höhe
von höher als 500 m, aber aufgrund der milden Winter der letzten Jahre,
vielleicht als Ursache der globalen Erwärmung der Erde, musste diese Höhe
nach oben verlagert werden. |
Warum blaut mein Pilz nicht? |
Flockenstielige Hexenröhrlinge,
Rotkappen, Maronenröhrlinge, Rotfuß usw. blauen meist. Doch es kommt selten
vor, dass Pilze mal nicht blauen. Dennoch sind sie immer noch dieselbe Art
geblieben und natürlich unbedenklich essbar. Die Ursache: Ab und zu bilden
Pilze Varietäten, die ihr bestimmtes Aussehen verändern oder denen ein Teil
der Inhaltsstoffe fehlt. Das Blauen/Grünen/Schwärzen usw. wird durch
Inhaltsstoffe (größtenteils Säuren) verursacht, die in Verbindung mit
Sauerstoff die Farbe des Pilzfleisches verändern. Bei deinem Pilz fehlte
diese Säure! Sie ist im Übrigen für Menschen absolut harmlos. Viel häufiger
kommt dieses Fehlen der Färbung bei Maronen- oder Rotfußröhrlingen vor.
Natürlich sehr selten bei Flockenstieligen Hexenröhrlingen. Sogar Rotkappen
gab es (noch extrem seltener), die sich nicht blau/schwarz verfärbten. Übrigens gilt
dies auch für giftige Arten z. B. dem Schönfussröhrling! Er bleibt dennoch
giftig! |
Warum darf bei Kindern bei Verdacht einer Pilzvergiftung kein
Kochsalz verabreicht werden? |
Kochsalz kann
bei Kindern eine Kochsalzvergiftung hervorrufen, die tödlich sein kann.
Deswegen niemals bei Kindern eine Kochsalzlösung als Brechmittel verwenden! |
Warum essen Tiere giftige Pilze? |
Das liegt an den
Enzymen, die giftige Substanzen im Körper in ungiftige Moleküle umwandeln. |
Warum finde ich meinen Pilz in der App, Suchmaschine oder Buch
nicht? |
Pilze haben oft
unterschiedliches Aussehen. Das liegt an den Umwelteinflüssen oder am
Standort. Beispiele: Wachsen Pilze in sehr lichtreichen Bereichen, können die
Farben variieren. Wachsen Pilze nach langer Trockenheit, können sie in
Wuchsform oder Größe sehr abweichen. Natürlich kann es sein, dass sich der
Pilz noch nicht in unserer Datenbank befindet. Hier empfehlen wir Anfragen im
www.123pilzforum.de oder per Mail an info@123pilze.de . |
Warum finde ich
nach einer Abholzung keine Pilze mehr? |
Die meisten
Pilze - vor allem Röhrlinge - sind Symbiosepilze. Wird der Symbiont Baum
abgeholzt, stirbt das Myzel und es wachsen keine Fruchtkörper mehr. Passt die
Witterung, kann es trotzdem zu einer einmaligen, sogar sehr starken Pilz-Flut
kommen. Das Myzel versucht, bis es stirbt, noch einmal so viel Fruchtkörper
(Pilze) mit Sporenpulver (Samen des Pilzes) zu bilden, wie es Feuchtigkeit
und Nährstoffe zulassen! |
Warum gab mir bei
der Pilzberatung der Pilzberater (Pilzsachverständige) keinen einzigen Pilz
frei? |
Sicherlich
befanden sich im Pilzkorb tödlich giftige Knollenblätterpilze. Schon ein
kleines abgebrochenes Stück könne beim eventuellen Verzehr einen Leberschaden
verursachen. Deshalb Pilze zur Bestimmung immer trennen. Nämlich nach
vermutlich essbaren Pilzen einerseits und unbekannten Pilzen andererseits!
Letzteres getrennt in Alufolie oder Plastikgefäß aufbewahren! |
Warum gaben mir bei der
Pilzberatung der Pilzberater (Pilzsachverständige) meine Stockschwämmchen
nicht frei, obwohl sie mir seit Jahren bekannt sind? |
Die
Verwechslungsmöglichkeit Stockschwämmchen (sehr guter Speisepilz) zum
Gifthäubling (tödlich giftig) ist so groß, dass eine einwandfreie Bestimmung
nur mit vollständigem Stiel möglich ist. Gifthäublinge haben einen
längsfaserig flockig überhauchten Stiel, Stockschwämmchen haben einen mit
hellen Schüppchen bedeckten Stiel. Der Mehlgeruch beim Gifthäubling ist oft
sehr schwer zu definieren, deshalb werden Stockschwämmchen ohne vollständigen
Stiel generell nie freigegeben! |
Warum geben andere Autoren die Pilzarten oft als ungenießbar
an, obwohl hier die Art als essbar gilt? |
Viele Autoren
arbeiten nach dem Prinzip, was ich nicht kenne, ist grundsätzlich nicht
essbar. Wir agieren nach dem Prinzip: Er wurde bisher ohne
Vergiftungssymptome schon verzehrt bzw. er enthält keine bisher
nachgewiesenen Giftstoffe. Bei einigen Arten sind im Text eventuelle
Unverträglichkeitsreaktionen aufgeführt. |
Warum gehört der Maggipilz zu den
Milchlingen, obwohl er keine wirklich sichtbare Milch hat? |
Aufgrund seiner
molekularen Struktur ist er wie die Milchlinge aufgebaut. Brüchiges Fleisch,
brüchige Lamellen und wässrige kristallklare Flüssigkeit bei Verletzung
absondernd. |
Warum gelten sehr seltene Pilzarten oft als essbar, sie
sollten doch geschützt sein und nicht verzehrt werden? |
Wir geben nur
die wahre Essbarkeit an. Das heißt, wir orientieren uns hierbei nur auf die
Wissenschaft und nicht auf Vereine, Organisationen oder länderspezifische
oder örtliche Richtlinien. Dennoch haben wir aufgrund von Sicherheitsbedenken
einzelne Gattungen vollständig von der Essbarkeit ausgeschlossen, z. B.
Risspilze oder kleine Schirmlinge. In diesen Gattungen gäbe es sogar essbare
Pilzarten. Eine richtige Bestimmung wäre hier oft nur per Mikroskop möglich
und zu risikoreich sie als essbar zu bezeichnen. Außerdem gibt es von Land zu
Land unterschiedliche Regelungen zu den geschützten Pilzarten. Z. B. ein
unter Artenschutz stehender Semmelporling ist in Deutschland ganzjährig
vollständig geschützt und auf der Roten Liste RL3 (gefährdet). Es gibt in anderen
Ländern z. B. in Tschechien diese Art in so großen Mengen, dass er vermutlich
dort niemals als geschützt gelten wird. Ein globaler Schutz von regionalen
Massenpilzen sehen wir deswegen als kritisch. Pilze sind keine Tiere, sondern
Fruchtkörper und sind hierzu nicht vergleichbar. Sie sterben meist aus, wenn
die Bodenverhältnisse nicht mehr passen. Ein Aussterben diverser Pilzarten
erfolgt nachweislich nicht durch Pilzsammler (vergleich 29-jährige
Pilz-Studie-Schweiz), sondern hauptsächlich durch andere äußerliche
Einflüsse. Ein lustiger Spruch von Frau Herta Haimerl (Pilzexpertin) war
einmal, Dinosaurier sind auch ausgestorben und wir konnten es leider nicht
verhindern - es gibt Schlimmeres … 😉. |
Warum gibt es giftige und ungiftige Pilzarten? |
Gift bei Pilzen
ist (meist) nicht wie bei Tieren, um diverse Feinde abzuwehren, sondern mehr
ein zufälliges Zellprodukt, der im Aufbau des Pilzes entstanden ist und für
manche Lebewesen „GEFÄHRLICH“ oder auch „NICHT GEFÄHRLICH“ sein kann. Deshalb
geht bei vielen – für den Menschen – tödlichen Pilzen, keine Gefahr für Tiere
aus. Das heißt, Rehe fressen Grüne Knollenblätterpilze ohne gesundheitliche
Schäden. Für uns wären schon 10 g tödlich. Für Tiere giftige Pilze gibt es
ebenfalls. Der Hallimasch gilt gut gekocht ein ausgezeichneter Speisepilz.
Schweine dagegen würden in wenigen Stunden sterben, da diese Pilze die
gleiche Wirkung zeigen, wie für uns Knollenblätterpilze. Das alles liegt
meist an gewissen Enzymen, die dieses Gift im Magen auf harmlose Substanzen,
umwandeln. Fehlt dieses, treten Vergiftungen auf. Schnecken und Fliegen haben
zwar keine entsprechenden Enzyme, dort wird das Gift nicht aufgenommen, da
die entsprechenden Organe fehlen. Kurzum können sie keinen Leberschaden
erleiden, da sie ja keine besitzen. Wiederum gibt es Giftsubstanzen, die
Pilze bilden um sich vor Fliegen, Schnecken oder Schimmelpilzen zu wehren.
Ein häufiges Gift hierzu ist Cyanwasserstoff
(Blausäure). Es wirkt gegen Insekten tödlich, für uns würde es ebenfalls
tödlich wirken. Da aber Pilze meist gekocht werden, verdunstet dieses Gift
und diese Pilze werden nun essbar. |
Warum gibt kein Pilzberater mir meinen Pilz für Speisezwecke
frei, wenn ich ihm ein Bild gesendet habe? |
Seriöse Pilzberater
dürfen keine Speisepilzfreigabe per Bild erteilen, da folgende Angaben durch
das Bild nicht sicher übertragen werden können: Geruch, Geschmack, Konsistenz
(Festigkeit), natürliche Farbwiedergabe, Oberflächenbeschaffenheit, innere
Konstruktion, Schleim- und Schmierigkeit (kann mit nassen Fingern auf Hut
oder Stiel getestet werden, z. B. Klebrigkeit), chemische und mikroskopische
Untersuchungsmöglichkeiten. |
Warum haben meine Rotfußröhrlinge rote Punkte im Fleisch? |
Das sind ganz
klar Madenkanäle bzw. Drahtwürmer-Gänge. Man sollte diese rot verfärbenden
Bereiche ausschneiden, denn dort beginnt bereits die Fäulnis
(Eiweißzersetzung). Die Maden selbst wären nicht giftig oder schädlich, nur
die Bakterien, die diese Biester mitschleppen, verursachen die Zersetzung des
Pilzes. |
Warum halten einige Kritiker die Pilzseite www.123pilze.de oder deren Bücher und App´s als nicht glaubwürdig
und korrekt? |
Nichts ist perfekt!
Auch unsere Bücher, Apps oder unsere Internetpräsenz enthalten Fehler. Das
ist immer ein Argument von Verschwörungstheoretikern und Widersachern. Wir haben
keine Ahnung, warum sie das tun? Wir sind immer bereit zu Verbesserungen,
Vorschlägen und Bildern die korrekt, unpolitisch und neutral sind, diese zu
übernehmen. Bisher war nie ein solcher Möchtegernmykologe bereit uns dies
mitzuteilen und dies per Mail zu senden. Dennoch ein
Aufruf an unsere Widersacher: Suchen doch etwas Besseres mit mehr Pilzarten
und mehr korrekten Informationen und lasst uns in Ruhe oder arbeitet mit? Wir
sehen es wie eine Demokratie … sie ist sicherlich nicht die optimalste Form
aber leider gibt es keine Bessere zurzeit. |
Warum ist bei manchen Bildern die Qualität grenzwertig? |
Leider gibt es
bei den > 10 000 Großpilzarten nicht immer Bilder zu jedem Pilz. Das hat
folgende Ursachen: 1. Der Pilz wurde noch nie fotografiert, sondern nur
mikroskopisch bestimmt und durch handschriftliche Aufzeichnungen durch
frühere Mykologen festgehalten. 2. Bilder wurden durch analoge Fotoapparate
fotografiert und noch nicht digitalisiert und veröffentlicht. 3. Die
gemachten Pilzbilder werden nur zu hohen Verkaufspreisen angeboten. 4. Bilder
werden durch den Ersteller nicht für uns freigegeben bzw. schließen jegliche
kommerzielle Verwendung aus. Auch wenn wir es ehrenamtlich verwenden, kann
durch Verkaufseinnahmen (Bücher, App) diese nicht rechtssicher verwendet
werden. Vergleich Wikipedia: Zwar ehrenamtlich, aber durch Spendeneinnahmen,
die für den Serverbetrieb notwendig sind, wird hier ein gewisser
kommerzieller Hintergrund (möglichweise) gesehen. Wir versuchen aber
weiterhin bessere Bilder zu bekommen und Pilzarten zu erweitern. Gerne kannst
du uns jederzeit Bilder zusenden info@123pilze.de. Aber bitte immer mit
dazugehörigem Copyrightrechten - Formular hierzu http://www.123pilze.de/Copyright.doc -
sonst können wir sie leider nicht verwenden! |
Warum ist das
Hexenei der Stinkmorchel essbar und die Stinkmorchel selbst nicht? |
Die innere Hülle
des Hexen-Eies ist sogar roh essbar und schmeckt nussartig. Zuerst aber die
schleimige Außenhülle mit Haut entfernen! Dieses Innere in der Pfanne
gebraten ist sehr gut! Die Stinkmorchel selbst ist nicht giftig, aber
aufgrund des stinkenden, aufdringlichen Aasgeruches gilt sie als ungenießbar. |
Warum ist der „Falsche Pfifferling“
nicht essbar, obwohl er in manchen Pilzbüchern als essbar bezeichnet wurde? |
Geringe Mengen
sind unschädlich. Größere Mengen des falschen Pfifferlings verursachen bei
manchen Personen Magen- und Darmstörungen. Außerdem
kann er allergische Reaktionen auslösen. Aus diesem
Grunde sollte auf diesen Pilz verzichtet werden. Geschmacklich ist er es nicht wert = sehr minderwertig,
Konsistenz weich und fade schmeckend. |
Warum ist der
Geruch von Pilzen so ein wichtiges Bestimmungsmerkmal? |
Viele Arten
sehen sich ähnlich. So könnte der Karbolegerling (giftig) mit dem
Wiesenchampignon (essbar) oder mit dem Anischampignon (essbar) verwechselt
werden. Doch er riecht tintenartig - dadurch sein Name - Karbolegerling. Das
genügt zwar noch nicht. Achtet man jedoch auf die Kanariengelbfärbung der
Stielbasis, könnte er höchstens mit dem Anischampignon verwechselt werden, da
dieser eine Gelbfärbung aufweist. Doch dieser riecht nach Anis - also ist
Geruch in diesem Fall das wichtigste Unterscheidungsmerkmal. |
Warum ist die Douglasie in Mitteleuropa kein guter
Symbiose-Baum? |
Leider ist in Mitteleuropa die Douglasie
kein guter Pilzbegleiter. Nur einige seltene Funde wie Karthäuser-Trüffel, Douglasienröhrling und Blauender
Schmierröhrling als Symbiosepilz zu diesem Baum sind bekannt aber
extrem selten. Im anderen Kontinent sind Schwammerlsucher dagegen gerne in
Douglasienwälder da dort der wohlschmeckende Goldpfifferling = CANTHARELLUS
FORMOSUS (Pazifischer goldener Pfifferling nur in Amerika bekannt) wächst und
tellergroß werden soll. Weitere begleitende Artenbeispiele wären Zyanblättriger
Klumpfuß, Rotgelber Stoppelpilz, Kastanienbrauner Porling, Seifen-Ritterling, Quitten-Wasserkopf. Aber dann werden die Arten in
Begleitung Douglasie zu finden schon rar. |
Warum ist die
Internetseite www.123pilze.de nur für PC-Rechner und Tabletts aber nicht für
Smartphones aufgebaut? |
Der Beginn der
Internetseite www.123pilze.de begann 1998. Seitdem wurden
die Seiten mit Word und anderen Programmen erweitert und ist z. Zt. leider
nur für PC-Anlagen mit großen Bildschirmen konzeptiert. Zur heutigen Zeit
wären sicherlich Seiten, entwickelt über Datenbanken und anderen Systemen
auch für Smartphone besser lesbar. Wir haben uns aber entschlossen dies wie
bisher in gleicher Variante weiterzuführen aus folgendem Grunde: Eine
Speicherung, Aktualisierung, Erweiterung ist für uns mit dem alten Konzept am
leichtesten, schnellsten und am besten kompatible für die von uns
mitentwickelten Apps. Wer also eine schönere und bessere Abbildung unserer
Seiten will, braucht sich nur einer unsere Apps Pilze123 zu kaufen. Diese
haben etwas zeitlich verschoben, nach jedem Update die gleichen Daten und
Bilder wie auf der Homepage. Diese selbst bleibt sicherlich für jeden und zu
jederzeit weiterhin kostenlos verfügbar. |
Warum ist unsere Pilzapp Pilze 123
so teuer? |
Das liegt daran,
dass hoch spezialisierte Programmierfirmen mitarbeiten. Unser Spartenprodukt
Pilznachschlagewerk „Pilze 123“ kann mit den wenigen verkauften Auflagen kaum
deren Personalkosten ausgleichen. Uns bleiben z.Zt. ca. 1,32 € vor Steuern.
Damit deckeln wir unsere Serverkosten, Versicherungen und sonstigen
Aufwendungen. Die Datenbank der Pilze erweitern, mit Texten, Bildern und
deren Optimierung usw.., leisten wir ausschließlich in ehrenamtlicher
Funktion. |
Warum kann durch ein Bild kein Pilz sicher bestimmt werden? |
Nicht nur das Aussehen eines Pilzes ist ein
Bestimmungsmerkmal. Auch weitere Faktoren, wie Geruch, Konsistenz, Geschmack,
Vorkommen, Jahreszeit, Symbiont (Bezug zur Baumart), Bodenbeschaffenheit
spielen eine wichtige Rolle. Oft können Farben und Aussehen variieren - sie
können dann einem anderen Pilz täuschend ähnlich sein. |
Warum rieche ich nicht den besonderen Geruch von diversen
Pilzen wie Nelkenschwindlingen, Glimmerschüpplinge, Riesenchampignons,
Wohlriechender Schneckling, Ockerbrauner Trichterling usw …? |
50 % der
Menschen nehmen Blausäuregeruch nicht wahr. Das hat zur Folge, dass dieser
Bittermandelgeruch dieser Pilze nicht gerochen wird. |
Warum sagt man bei einem Pilz -
Pilzart - und nicht - Pilzsorte? |
Pilze können
nicht gekreuzt werden wie Hunde (Rassen) oder Gemüse z. B. Brokkoli (Sorten).
Sie bleiben immer eine eigene Art. Varietäten (neue Arten mit anderem
Erscheinungsbild) sind nur eine Mutation einer Art. Mikroskopisch können sie
meist gut zugeordnet werden. Sie haben immer die mikroskopischen Merkmale
einer Art, aber nie von zwei Arten, sonst wären es ja Sorten! |
Warum sagt man: In die Pilze gehen? |
Früher schickte
der Bauer die Angestellten in die Pilze. Da diese Angestellten entweder alte
Leute oder Frauen waren, hatten sie nicht das Recht, ein Pferd oder
Pferdewagen benutzen zu dürfen. Die Pilze waren diesen Aufwand nicht wert. So
sagte der Bauer: „Heute geht ihr in die Pilze“! Der Ausdruck - gehen - hat
nichts mit dem Pilz- oder Beerensammeln zu tun, sondern nur mit der
Beförderungsbeschränkung! |
Warum schimmelt Obstkuchen
schneller als Plätzchen? |
Weil Schimmel
ein Pilz ist und deswegen sehr viel Feuchtigkeit benötigt. Plätzchen werden
länger gebacken und haben relativ wenig Eigenfeuchtigkeit. Obst dagegen auf
dem Kuchen ist feucht und darauf befanden sich noch hitzeresistente
Restsporen (Pilzsamen) oder diese Schimmelpilzsporen kamen über die Luft auf
das Obst. |
Warum schmecken Pilze mit Salz pikant? |
Pilze haben sehr
wenige Salze, weil sie diese gerne an die Symbiosepartner abgeben. Im Prinzip
sind die meisten Pilze absolut salzarm. Wenn du dann etwas Salz hinzugibst,
entwickeln sie so richtig ihr Aroma. Wir können uns kein Pilzgericht ohne
Salz vorstellen. Einzig wären Brätlinge noch akzeptabel, aber diese sind mit
etwas Salz darüber gestreut eine wahre Herrlichkeit. Kurz gesagt, du liegst
mit Salzen von Pilzen immer richtig! |
Warum schmeckt die Pilzmischung bitter? |
Zuerst mal die Frage,
welche Pilze waren es? Waren Pfifferlinge mit dabei, dann ist die Lösung
einfach. Diese werden nach einiger Zeit bitter. Ansonsten könnte sich in den
Mischpilzen ein schwarzes Schaf (ein ungenießbarer Pilz) befunden haben. Auf
alle Fälle würden wir den eingefrorenen Rest wegwerfen, wenn dies noch
möglich ist. Keinesfalls essen! Gesundheitsbeeinträchtigungen können die
Folge sein. |
Warum schmeckt
mein Pilzgericht so terpentinartig? |
Na ja - da hast
du wohl einen Terpentinschneckling (Orangeschneckling) mit, in das
Pilzgericht gebracht. Er ist nicht giftig und du kannst dieses Pilzgericht
essen, wenn es dir schmeckt! Solltest du Champignons gesammelt haben,
entsorge das Pilzgericht. Sicherlich sind Karbolegerlinge enthalten, die
GIFTIG sind! |
Warum sind in der Pilzgattung -
Korallen - fast keine Speisepilze? |
Dafür
gibt es 3 Gründe: 1. Sie sind schon so selten geworden, dass sie lieber im
Wald stehen bleiben sollten. 2. Die Verwechslungsgefahr mit giftigen Korallen
ist sehr groß, vor allem bei älteren Exemplaren. 3. Die essbaren Korallen
sind oft minderwertige Speisepilze, deshalb lohnt sich eine Verwertung nicht! |
Warum sind Pilze
bei Trockenheit mehr mit Maden befallen als bei feuchtem Wetter? |
Ganz
einfach, bei feuchtem Wetter ist das Pilzwachstum schneller! Die Pilze, die
gefunden werden, sind frischer. Auch die Fliegen können bei Regen und
Feuchtigkeit schlechter ihre Eier in die Fruchtkörper ablegen. Alles ist
klebriger und nasser, oft bleiben dadurch die Pilze von den Maden verschont.
Dafür sind die Schnecken aktiver. Sie können sich am besten bei Feuchtigkeit
bewegen. |
Warum sind Sporen
des Pilzes oft auf dem Hut? |
Pilze
bilden ein eigenes Klima (Pilzklima) unterhalb des Sporenträgers. Durch Erwärmung der Luft
unterhalb des Sporenträgers erzeugen sie Temperaturunterschiede, sodass ein
eigener kleiner Wind entsteht, der die Sporen nach dem Abwerfen seitlich und
später nach oben treiben lassen. Durch Gegenwinde bleiben dann Sporen auf der
Hutoberfläche liegen. |
Warum sollten
Pilze nicht umgestoßen oder zertreten werden? |
Pilze sind
Folgezersetzer und wandeln hartes pflanzliches Material in Dünger um. Tote
Äste würden ansonsten Jahrzehnte brauchen, bis sie verrottet wären. Dieser
Dünger kann von anderen Pflanzen leichter aufgenommen werden. Oder sie
zerstören kranke Bäume/Pflanzen und sorgen so für ein Gleichgewicht in der
Natur. Andere Bäume haben dadurch mehr Platz und können besser gedeihen
(=parasitäre Pilze). Oder sie bilden eine Symbiose mit Bäumen und Pflanzen.
Im gegenseitigen Nahrungsaustausch gedeihen diese Pflanzen/Bäume besser und
sind gegen Krankheiten besser geschützt (Symbiosepilze z. B.
Knollenblätterpilz, Steinpilz und viele mehr). Deshalb sollten keine Pilze
zertreten werden - sie sind ein Bestandteil des Waldes und sorgen für dessen
Gesundheit. Bedenke, wir brauchen den Wald und die Pflanzen. Oder woher
sollen wir Sauerstoff bekommen, um atmen zu können? Der Wald hat zudem einen
sehr starken Filtereffekt gegen Schadstoffe, die wir durch unsere Kfz,
Heizungen oder Industrien in die Luft pusten und uns dadurch gesundheitlich
gefährden. |
Warum spielt bei Flechten der Geruch normalerweise keine
Rolle? |
Ist bei einer Flechte unnötig, da dieser
keine Rolle bei einer Bestimmung macht. Sie haben in der Regel keinen
besonderen Geruch. |
Warum spielt bei Flechten der Geruch normalerweise keine
Rolle? |
Sie haben in der Regel keinen besonderen
Geschmack, außer sie haben Fumarprotocetrarsäure enthalten, diese hätten
einen leicht bitterlichen Geschmack beim Ablecken. Mit einer P +/- Reaktion
(para-Phenylendiamin-Reaktion) wurde dies hinfällig, da andere Reagenzien
wichtig für eine eindeutige Flechtenbestimmung maßgebend sind. |
Warum steht in
jedem Pilzbuch eine andere Essensfreigabe? |
Pilzgeschmäcker sind
verschieden. Wenn einem Autor ein Pilz nicht schmeckte oder er gar nicht
weiß, ob er essbar ist, gibt er ihn als ungenießbar an. Kein Pilzbuch gleicht
dem anderen und kein Pilzbuch ist perfekt. Wichtig ist nur, giftig bleibt
meist giftig! Es sei denn, es ist ein uraltes Pilzbuch. |
Warum sterben
Schnecken oder Würmer nicht an tödlich giftige Pilzarten? |
Die meisten
tödlich wirkenden Pilze verursachen Organschäden. Leberzerfall,
Nierenversagen, Zersetzung der roten Blutkörperchen usw … Schnecken und
Würmer haben weder rote Blutkörperchen noch eine Leber. Durch die Aufnahme
des Giftes schützen sie sich höchstens vor anderen Feinden. |
Warum stimmt meine Guajak – Chemische Reaktion nicht korrekt? |
Guajak-Reaktionen sind immer zeitlich kurz
zu bewerten. Länger Guajak-Reaktionen können falsche Farben aufweisen. |
Warum stinken Pilze? |
1. Einige Pilze
wie Stinkmorcheln, Gitterpilze, Rutenpilze usw … nützen den stinkenden
Geruch, um Fliegen anzulocken. Die Sporen bleiben auf dessen Beinen haften
und werden dadurch an andere Orte transportiert und verteilt. 2. Der Pilz
verdirbt = Eiweißzersetzung = GIFTIG! Deshalb verzehre niemals stinkende oder
unangenehm riechende Pilze. Die meisten Pilzvergiftungen stammen durch
Verwendung von verdorbenen Pilzen. Pilze sollen so schnell wie möglich
verarbeitet werden. Ungeputzt sind 2/3 der gesammelten Pilze einen Tag später
mit Maden besetzt und viele sind dann bereits verdorben. |
Warum variieren
Farben der Pilze? |
Farben der
Pilzarten sind sehr von den Umwelteinflüssen aber auch vom Standort abhängig.
Hitze, Trockenheit, starke Sonneneinstrahlung, viel Feuchtigkeit sowie der
Standort lassen Farben variieren. Außerdem ist es erwiesen, dass in
nördlichen, meist kälteren Regionen Pilze dunklere Farben aufweisen. |
Warum verwenden
wir nie oder fast nie die lateinische (wissenschaftliche) Bezeichnung des
Pilzes vorrangig? |
Aus Erfahrungen
stellten wir immer wieder fest, dass die meisten Pilzinteressierten nur eines
wollen. Ist dieser Pilz essbar oder gibt es gefährliche Doppelgänger? Und
nicht, ist dies ein Boletus edulis (Steinpilz) oder vielleicht ein Boletus
calopus (Schönfußröhrling)? Wie auch immer, die meisten Menschen besitzen
keine Lateinkenntnisse. Deshalb wollen wir mit unserer Homepage/App/Buch
genau diesen Personenkreis ansprechen, so wie wir es bei den Pilzberatungen
machen. |
Warum wachsen am
Waldrand oder auf Waldwegen manchmal mehr Pilze als im Wald selbst? |
1.
Waldränder oder Waldwege sind oft mit Gras bedeckt. Dieses speichert die
Feuchtigkeit besser. Der Boden kann nicht so schnell austrocknen. Bei
leichtem Regen ist es direkt unterm Baum lange Zeit trocken, weil das
Blattwerk das Wasser nach außen lenkt. Deshalb kann sich das Myzel besser an
Außenbereichen von Bäumen bilden. Symbiosepilze versorgen zudem den
Symbiose-Baum mit Wasser und natürlich Mineralien. 2. Waldwege wurden meist
mit kalkreichem Material aufgeschüttet, dadurch wurde ein zu saurer Boden verbessert
und für kalkliebende Pilzarten ein neuer Lebensraum geschaffen. |
Warum wachsen im Herbst Pilze, nachdem es längere Zeit trocken
war? |
Bäume und viele
Pilzarten leben in Symbiose zueinander. Dieses umfasst (oft) eine Abgabe von
Feuchtigkeit zueinander. So ist der Bedarf von Wasser der Bäume und Sträucher
im Herbst bzw. Spätherbst weniger stark vorhanden als im Frühjahr und Sommer,
da dies für die Blätter und Früchtebildung notwendig ist. Dadurch wird Wasser
aus unteren Bodenregionen von den Baumwurzeln dem Pilzgeflecht zusätzlich
zugeführt, um deren Überleben und Weitervermehrung zu sichern. Wenn auch oft
weniger Wasser, aber trotzdem können dann noch Pilzfruchtkörper entstehen. |
Warum wachsen in
Neuanpflanzungen oft mehr Pilze als in alten Wäldern? |
Neuanpflanzungen
sind dichter und können dadurch nicht so schnell austrocknen. Frühe
Pilzarten, wie Sommersteinpilze oder Pfifferlinge, können wegen der fehlenden
Feuchtigkeit im Sommer am besten in dichten, und feuchteren Neuanpflanzungen
gedeihen. Bei genügend Regen wird sich in alten Wäldern eine Pilz-Flut
einstellen. Meist im Spätherbst sind diese Wälder sehr gute Sammelgebiete,
weil die Bodenfeuchtigkeit dann ausreicht. |
Warum wachsen
Pfifferlinge gern auf Hanglagen? |
Wir
denken, Pfifferlinge lieben es nicht zu nass. In Hanglagen läuft das Wasser
ab, trotzdem bleibt eine gewisse Restfeuchtigkeit. Hänge trocknen durch
normale Sonneneinstrahlung nicht so schnell aus, weil sie oft im Schatten
liegen; sie sind windgeschützter. |
Warum wachsen zwei gleiche Pilze übereinander? |
1. Möglichkeit:
Das Verhalten, warum ein Pilz auf einem Pilz wächst, ist folgendermaßen.
Pilze enthalten in ihren Zellbausteinen Chitin (wie die Hülle eines Käfers).
Fast jeder Pilz wächst in einem Schub, d.h. solange Wasser und Kohlenhydrate
durch das Pilzmyzel an die Fruchtkörper gesendet werden, kann der Pilz
wachsen. Fehlt ein Faktor, z. B. Wärme oder Wasser, stoppt das Myzel diese
Übertragung. Das hat zur Folge, dass das Chitin verhärtet. Jetzt ist ein
Wachstum nur bedingt möglich. In der Mitte der Pilze hat diese Verhärtung
noch nicht stattgefunden und das Myzel versucht nun, flüssige Materie in den
Pilz zu leiten und er sucht neue Wege - meist nach oben. Und so bildet sich
ein ebenso gleicher Pilz wie der Erste, meist auf dem Kopf. 2. Möglichkeit: Allgemeine
Missbildung durch DNS-Veränderung, eine Art Varietät des normalen Pilzes. 3.
Möglichkeit: Umwelteinflüsse oder diverse Hindernisse. 4. Möglichkeit: Der
Fruchtkörper entwickelt sich aus einer unterirdischen Anlage, die
gelegentlich dicht beieinander liegen können. Im Normalfall wird nur aus
einem dieser beieinander liegenden Primordien ein Fruchtkörper
ausdifferenziert. Das heißt, durch Zufall wollen zwei Pilze gleichzeitig
wachsen. 5. Möglichkeit: Bei Rüblingen gibt es eine sogenannte Rüblingsgalle
(Tremelloide Missbildung = Bildungsabweichungen = Monstrositäten =
tremelloide Formen) auf Pilzen, meist auf Rüblingen wie dem Waldfreundrübling
bilden sich gallenartige Auswüchse auf Hut und Stiel. |
Warum wächst ein
relativ harter Birkenporling so schnell? |
Jahreszeit,
Wärme, Feuchtigkeit sind die Hauptfaktoren für ein optimales Pilzwachstum. So
kann ein daumennagelgroßer Birkenporling innerhalb 14 Tagen zu
Fahrradsattelgröße anwachsen. |
Warum weichen die Positivlisten der einzelnen
Pilzorganisationen mit der Speisewertangabe hier ab? |
Diese Listen
gelten als Empfehlungsrichtlinie für Pilzsachverständige und Pilzberater.
Essbare Pilze, die ein Sachverständigen aus Artenkenntnis sicher beherrscht,
dürfen als Speisepilz in der Beratung freigegeben werden. Viele
Pilzsachverständige bewegen sich in einem Rahmen von 500 Pilzarten. Weiter
Kenntnisse „glauben sie zumindest“ geht nur über die Mikroskopie. Die
Kenntnis der weiteren Arten ist ihnen oft unbekannt oder zu risikoreich. Was
nicht unbedingt negativ angesehen werden sollte! Hierbei gibt es regional
unterschiedliche Vorschriften und Richtlinien. Speisewerte werden deshalb oft
aufgrund Unkenntnis, falscher Literatur oder eben falscher Information so
weiter gelehrt und auch publiziert. Ein Pilzberater geht deshalb immer auf
Nummer sicher und so sollte es sein! Wenn 100-150 Arten in einer Positivliste
stehen, genügt dies sicherlich jedem Pilzfreund. |
Warum weichen die
Sporenmaße von verschiedenen anderen Literaturangaben teilweise ab. |
Unsere
Sporenmaße sind Mittelwerte. Wenn ein renommierter Mykologe einen Wert x
angibt, ein anderer aber einen höheren Wert, so verwenden wie den untersten
und den obersten Wert, da es möglich ist, dass Pilzsporen im
unterschiedlichen Reife-Zyklus unterschiedliche Maße haben. Außerdem
verwenden wir selbst ermittelte Werte oder uns zugesandte Daten von für uns
zuverlässigen Hobbymykologen. Dort verwenden wir diese Mittelwerte. |
Warum werden bei
unseren Portraitseiten, Apps und Informationen bei den taxonomischen Namen
nicht der Autorenname zusätzlich mit angegeben. |
Aufgrund der
Richtlinien der DSGVO oder DS-GVO (= Europäische Datenschutzverordnung)
sind Veröffentlichungen mit Namen ohne vorherige Genehmigung der Person oder
deren Erben nicht möglich, ohne dass gewisse Autoren, Mykologen oder
Verfasser dies als Datenschutzverstoß sehen könnten, wenn wir Namen
diesbezüglich mit den wissenschaftlichen Namen mit aufführen. Wir hatten
diesbezüglich schon Probleme. Deshalb werden wir nur Namen in Bezug
veröffentlichen, die es wirklich wollen und uns diesbezüglich informieren,
insoweit sie dazu das persönliche Recht hierzu haben. Da die Taxonomie selbst
allgemeinfrei lt. EU-Verordnung ist, betrifft dies nicht den
wissenschaftlichen Namen im Ursprung … ;-)). |
Warum werden Pilze immer weniger wachsen? |
Das liegt an folgenden Gründen:
Waldbewirtschaftung mit großen Maschinen, Umwelteinflüsse - CO2,
Schwefel, Witterung, Klimaveränderung, saurer Regen, Waldmonokulturen,
Verringerung von Symbiose-Bäume, z. B. Beforstung mit Douglasien, Düngung von
Waldböden. |
Wegen
des Reifeprozesses durch Wärme und der Sporenbildung ist eine Verfärbung der
Lamellen auf dunkelbraun üblich. Nur, von den Sporen alleine kommt diese
Graufärbung der Soße nicht. Die Farbveränderung der Lamellen von rosa auf
dunkelbraun ist nicht nur den Sporen zu verdanken, sondern einem gewissen
Alterungs- und damit verbundenen Oxidationsprozess der Lamellen. Sonst würden
Weißsporer im Alter immer noch weiße Lamellen haben. Und genau dieser
Oxidationseffekt bildet Farbstoffe, die deine Soße grau werden ließen. Bei
frischen Champignons würden sich noch keine dunklen Farbstoffe in den
Lamellen gebildet haben und die Soße bliebe weiß. Im Übrigen sind solche
Pilze in gewisser Weise noch genießbar, wenn auch mit kulinarischen Verlusten
in optischer und geschmacklicher Hinsicht! Wichtig ist hierbei nur, sie
müssen noch gut riechen und dürfen nicht schimmeln! Auch bei getrockneten
Champignons würde dasselbe passieren - die Soße graut! |
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Warum wurde die App Pilzsuchmaschine entwickelt? |
Interview mit dem
Hauptautor Wolfgang Bachmeier (Deutschland): Bei meiner Ausbildung zum
Pilzsachverständigen stellte ich immer wieder fest, dass viele Teilnehmer
Schwierigkeiten hatten mit Pilzschlüsseln in Buchform zu arbeiten. Die
Ergebnisse waren vorwiegend für Anfänger alles andere als ausreichend. Da ich
gute Computerkenntnisse hatte, könnte es doch besser und schneller sein, so
etwas auf EDV-Basis zu entwickeln. Rechner sind präziser und viel schneller,
Pilze aus einer Datenbank zu finden als der Mensch es in einem Buch tun kann.
So wurde zuerst eine einfache Suchstruktur entwickelte, mit einer kleinen
Datenbank, die im Internet veröffentlicht wurde. Das war der ausschlaggebende
Punkt, da plötzlich pilzliebhabende Informatiker aufmerksam wurden und mir
Vorschläge der Verbesserung machten. Einer davon, ein Informatikstudent aus
der TU München, Herr Alexander Auch. Gemeinsam entwickelten wir eine
windowsfähige Pilzsuchmaschine nach Merkmalsuche. Die „Erste“, die es damals
schon möglich machte, Pilzschlüssel zu ersetzen. Durch Mini-Pilzbilder
zusätzliche Ergebnisse im Ausschlussverfahren zu zeigen, war zu dieser Zeit
etwas Besonderes. Optimal für Pilzlaien ohne Latein-Kenntnisse. Mit
entsprechend verlinkten Links ging es weiter zu informativen Pilzportrait-Seiten.
Nach diesem Prinzip entwickelten wir damals die Pilzapp „Pilzsuche Ultra“ für
Android, die ein großer Erfolg wurde. Aber es ging noch weiter:
Programmierer-Firmen beobachteten diesen Erfolg und kontaktierten uns, sodass
wir uns später auf eine Firma einigten: Die Swift AG aus der Schweiz mit den
Informatikern Herren Graham Lancashire und Christoph Moser.
Diese erschien uns am fähigsten, ein solch kompliziertes Projekt
weiterzuentwickeln. Wir hatten recht. Die Spezialisten für IOS-Systeme
(Apple) konstruierten die Beste und umfangreichste Pilzapp „Pilze 123“ die
es je gab. 2019 ging es weiter: Die Schwift AG hat in Zusammenarbeit mit
einer der besten Programmierer aus Österreich, Herr Sebastian Höbarth (Nasty
Lion GmbH) die neueste App für Android Systeme, die App „Pilze 123“
entworfen. Diese ging zusätzlich mit künstlicher Intelligenz der Pilzsuche
per Handykamera in eine neue Ära der Pilzsuche. Somit arbeiten nun drei
Länder zusammen, mit den besten Innovationen. Zudem sind mehrere Pilzexperten
wie Franz Olloz (Schweiz), Gerhard Koller (Österreich) und viele weitere
Pilzexperten an den Verbesserungen sowie der Testung der App und
Pilz-Portraits beteiligt. Fazit: Mein Ziel nach über 35 000 Stunden
ehrenamtliche Arbeit (Stand 2025), Pilze den Pilzlaien sowie den
Fortgeschrittenen näherzubringen, ohne die Bedingung „wissenschaftliche
Namen“ kennen zu müssen, hat somit funktioniert. Es ist noch lange nicht
beendet. Wir arbeiten weiterhin an Verbesserungen, die noch lange nicht
ausgeschöpft sind: Z. B. Geruchssensoren in Smartphone zur
Pilzbestimmung, Perfektionierung der Pilz per Bild-Erkennung und vielen
weiteren Pilzerweiterungen. In noch weiterer Zukunft, eine solche
Science-Fiction-Idee wäre eine Einführung der Pilze in ein Sensorgerät. Dort
werden alle Merkmale optisch und mikroskopisch analysiert und ein
Artenportrait als Bild, Text und Ton ausgeworfen. |
Warum würde ich
den Netzstielige Hexenröhrlingen als Speisepilze nicht empfehlen? |
Aufgrund meiner persönlichen
Studien von über 1000 Personen, die diese Pilze verzehrten, kam folgender
Sachverhalt heraus: 1 % dieser Personen bekamen Magen-Darm-Störungen. Wenn
geringe von max. 2 Stunden in Form (meist) von Unwohlsein. 2 % bekamen in
Verbindung mit Alkohol (wenn nur ein Glas Wein getrunken wurde)
Magen-Darm-Störungen; wenn: ebenfalls nur mit kurzem Krankheitsverlauf. Meine
persönliche Empfehlung deswegen: 1. Ich gebe grundsätzlich keine Netzstiele
Hexenröhrlinge (Suillus luridus) frei. 2. Wenn ich wegen der Essbarkeit
angesprochen wurde/werde, spreche ich folgende Empfehlung aus: Zum
persönlichen Verzehr sind Netzstiele Hexenröhrlinge (Suillus luridus) sehr
gute Speisepilze. Es besteht jedoch die große Gefahr von Unverträglichkeiten.
3. Wenn selbst keine Unverträglichkeit auftrat, besteht dennoch folgende
Gefahr: Unbewusst werden Pilze eingefroren, getrocknet oder frisch zubereitet
und dann verschenkt. Es kann sein, dass die andere Person diese nicht
verträgt. Die Folgen wären klar: "Was hast du mir für Giftpilze
gegeben". Die Freundschaft wird sicherlich schwer beeinträchtigt und
er/sie will nichts mehr von dir haben. 4. Es gibt so viele einfache und immer
verträgliche Pilzarten, wie z. B. Trompetenpfifferlinge. Diese wachsen
sicherlich in deiner Gegend und dazu gibt es nicht mal bei zu geringer
Kochzeit Probleme. |
Ungenießbar
kann bedeuten, dass dieser Pilz noch nicht probiert wurde oder noch sehr
unerforscht ist. Es gibt z. B. Schleierlinge, die als ungenießbar bezeichnet
werden, weil aus Sicherheitsgründen oder Seltenheit keiner das Risiko bisher
einging, ihn selbst zu probieren oder chemisch untersuchen zu lassen.
Ansonsten bedeutet ungenießbar, dass der Pilz bitter, scharf, muffig oder
unangenehm schmeckt. |
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Was bedeutet es, wenn
sich ein Pilz beim Durchschneiden verfärbt? |
Durch den Sauerstoff der Luft
oxidieren Inhaltsstoffe des Pilzes und verursachen diese Dunkelfärbung. |
Was bedeutet Wichtigkeit bzw. Priorität bei der
Pilzbeschreibung? |
Das
Prioritätensystem wurde wegen der neuen App entwickelt und soll Pilze auf
Wichtigkeit einstufen. Priorität 1 (in der App Anzeige im Menü Bestimmung =
Wichtige) = Häufiger Pilz, für Anfänger gut erlernbar. Priorität 2 (in der
App Anzeige im Menü Bestimmung = Mehr): Für Pilzfreunde, die mehr Pilze
kennenlernen wollen, bis hin zum Pilzberater sind alle Pilzarten hier
enthalten. Priorität 3 (in der App Anzeige im Menü Bestimmung = Alle): Sehr
seltene Pilzarten bzw. nur für Fachgebietsexperten wirklich interessant. |
Was bewirken
Schieberpilze? |
Schieberpilze sind sehr gute Speisepilze
(Würzpilze) deren Pilzgeruch und Geschmack auf andere Arten bei der
Zubereitung z. B. in einer Pilzsoße übertragen wird. Beispiel: 50 %
Maronenröhrlinge + 50 % Herbstrotfußröhrlinge in einer Pilzsoße gemischt gekocht
= Ergebnis: Alle schmecken sehr gut. Eine Unterscheidung zwischen den
Maronenröhrlingen und den Rotfußröhrlingen ist vom Geschmack für den Laien
fast nicht möglich. Weitere Pilzbeispiele
für Schieberpilze sind: Anisegerling (alle Arten von Schafchampignon bis
Schiefknolliger Anisegerling), Aniszähling, Behangener Faserling, Brätling,
Braune Rasling, Echter Knoblauchschwindling, Erbsenstreuling,
Fichtenzapfenrübling, Flockenstielige Hexenröhrling, Getrocknete Stiele von
essbaren Riesenschirmling (Parasol, Safranschirmling, Zitzenschirmling) in
Pulverform, Glimmerschüppling, Großer Knoblauchschwindling, Gute
Trüffelarten, Habichtsstacheling in Pulverform, Kampfermilchling,
Knopflochschwindling, Maronenröhrling, Mehlräsling, Nelkenschwindling,
Pfefferröhrling, Riesenchampignon, Saitenstieliger Knoblauchschwindling,
Samtfußrübling. |
Was
bringt ein Pilzseminar? |
Urlaubsspaß, sportliche sowie geistige Betätigung durch
Exkursionen und natürlich Kenntniserweiterungen über Pilzarten. |
Was
hilft gegen Zeckenstich (Zeckenbiss)? |
Zecken beißen nicht Sie stechen oder sägen sich
vielmehr ins Fleisch. Gummistiefel, körperbedeckende Hemden und Hosen sowie
chemische Schutzmittel gegen Zecken helfen hierzu. Es hilft, die Hände über
Ameisenhaufen zu strecken: Ameisengift mögen Zecken nicht. Ebenso diverse
Duftstoffe wie Teebaumöl, Vanille-Öl, Zitronenöl, andere ätherische Öle
wirken Zecken entgegen. Wenn ein Teelöffel Schwarzkümmelöl vor der
Pilzexkursion getrunken wird, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass
Zecken ausbleiben oder weniger stechen, um ca. 70-80 %. Neueste
Feststellungen, dass der Duft von Giraffen Zecken vertreibt, lässt die
Forscher wiederum aufhorchen, ob nicht der gleiche Duft als
Zeckenschutzmittel verwendet werden kann. Möglicherweise werden solche
Duftstoffe zukünftig auf dem Markt erhältlich sein. |
Flechte trocknen lassen. Gerade
bei Cladonien (Ast-, Keulen-, Becherflechten), scheinen die Algenschichten
durch. Dadurch sind alle grün. Nach dem Trocknen erscheint die wirkliche
Farbe. So sind Flechten mit Usninsäure leicht gelblich. Chemische Reaktionen
mit Kalilauge, Calciumhypochlorit, para-Phenylendiamin sind gerade bei
Cladonien sehr wichtig. |
|
Was ist die Ursache von Bauchschmerzen nach
Waldpilzgenuss? Zehn Ursachen hierzu: |
1.
Bist du sicher, dass du alle Pilze richtig erkannt hast, bevor du sie
gegessen hast? Oder waren möglicherweise Giftpilze darin? 2. Möglicherweise
waren die Pilze zu wenig lange gekocht. 3. Du hast kein gutes Gefühl, ob alle
essbar waren? Dann hast du wahrscheinlich eine eingebildete Pilzvergiftung.
4. Die Pilze waren zu alt und der Eiweißzersetzungsprozess trat bereits ein!
Dann hast du eine mögliche Lebensmittelvergiftung! 5. Du bist allergisch
gegen eine dieser Pilzarten - vermutlich waren es Schmierröhrlinge! Bei
Stein- u. Birkenpilzen sind diese Reaktionen um das 10-fache seltener. 6. Du
hast etwas anderes noch gegessen, welches diese Ursachen auslöste. 7. Du hast
eine sogenannte Bauchgrippe. 8. Du hast zu viele Pilze gegessen und sie
liegen dir zu sehr auf dem Magen! 9. Du hast zu viel Fett verwendet, die
Pilze sogen sich mit Fett voll und verursachen Übelkeit. 10.
Du hast dich zu sehr angestrengt. Entsteht gerne, wenn durch die
Pilzwanderung eine Überbelastung zwecks Wanderung/Berg-auf/ab für nicht
Sport-gewöhnte Menschen absolviert wird. |
Was
ist ein Myzel? |
Das
ist der Stamm des Pilzes (wie beim Baum). Es wächst großflächig unterirdisch
oder innerhalb von Bäumen und Stümpfen. Größtes Myzel bildet der Hallimasch.
Dank DNA-Analyse wurde bereits ein Quadratkilometer großes Hallimaschmyzel
entdeckt. Die Pilze selbst sind nur die Fruchtkörper - so wie ein Apfel. |
Was ist ein Papiertaschentuchtest? |
Um
die Milch von Pilzen auf eine Gelbfärbung besser feststellen zu können,
tropft man die Milch des Pilzes auf ein Papiertaschentuch. Eine Verfärbung
kann dadurch schneller sichtbar gemacht werden. |
Was
ist Sporenpulver? |
Es
ist der Samen des Pilzes - mikroskopisch klein und millionenfach. Die Farbe
kann leicht kenntlich gemacht werden. Pilzhut auf weißes Papier legen - Glas
darüber, und 2-5 Stunden warten. Die Farbe, der auf das Papier gefallenen
Sporen unterhalb der Lamellen oder Poren, ist ein wichtiges
Bestimmungsmerkmal. |
Was kann ich tun, wenn ich einen Fehler entdeckt
habe und ich nicht weiß, ob dieser bereits berichtigt wurde? |
Ganz
einfach! Schaue in der www.pilzsuchmaschine.de bei dem entsprechenden Pilz
nach. Sollte der Fehler nicht behoben sein, wären wir sehr dankbar, wenn du
uns dies per Mail an info@123pilze.de mitteilst. Diese Seite ist immer am
aktuellsten. Fehler werden dort sofort berichtigt. Bei der App dauert es bis
zum nächsten Update (ca. 6 Monate) und den Büchern bis zur nächsten Auflage
(1-2 Jahre). Danke für deine Mitarbeit um unsere Arbeit für „ALLE“ noch
besser zu machen. |
Was macht man im Winter, wenn es keine frischen
Pilze oder Schwammerln gibt? |
1) Fertigpilzsoßen
würden wir meiden. Wir begegneten Pilzsammler im osteuropäischen Ausland,
einer nahm alles an essbaren Röhrlingen mit, was er finden konnte. Ob alt
oder halb vergammelt war ihm egal. Wir fragten, ob er sich umbringen will. Er
sagte nur, er mache Pilzpulver daraus und verkaufe es dann. So etwas landet
wohl in Fertigpilzsoßen? 2) Pilze im Winter: Wenn im Sommer/Herbst genügend
zu finden sind, gibt es gute Konservierungsmethoden: Trocknen ist bestens
geeignet für alle Röhrlinge und Pfifferlinge. Unser bester Tipp ist, mit den
getrockneten Pilzen Pilzpulver daraus zu machen. Eignet sich besonders gut
für schnelle Soßen, weil keine Einweichzeit beachtet werden muss, damit sie
weich werden. Gut ist es, sie einzufrieren, macht wenig Arbeit. Haltbarkeit
bis zu einem Jahr ohne große Geschmacksverluste. Einlegmethode in Essig und
Öl - köstlich, für alle Pilze geeignet, leider nur begrenzt haltbar. Die
Einweckmethode gibt es noch. Diese ist sehr gut für alle Pilze geeignet.
Einfach Einwecken, als ob Gemüse eingeweckt wird. Wir finden, diese Methode
nimmt etwas von dem guten Pilzgeschmack oder der Pilzkonsistenz. 3) Pilze -
wie schon erwähnt - aus osteuropäischen Ländern würden wir meiden - wegen der
Strahlenbelastung. Die günstigen Pfifferlinge aus Litauen können schon mal 4
Wochen alt sein. Und ob sie wirklich aus Litauen stammen, ist oft nicht 100
%-ig sicher. Gleiches gilt, wenn Wildpilze in den Wintermonaten im Supermarkt
verkauft werden. Diese stammen meist aus China usw. Besser Finger weg! 4) Beste
Pilze im Winter zu essen, wenn kein Wintervorrat gesammelt wurde? Ganz klar:
Zuchtpilze jeder Art! Champignon, Austernseitlinge, Kräuterseitlinge, um nur
einige zu nennen. Es sind nach EU-Richtlinien gezüchtete Pilze mit
gesundheitlichen Vorzügen, die jedes Gemüse übertreffen. |
Was passiert, wenn ein Kleinkind oder Baby im
Garten wachsende Pilze verzehrt hat? |
Wenn
dein Kind sie roh verspeist, wird es meist zu heftiger Übelkeit und Durchfall
kommen. Die gegessene Menge spielt hierbei eine sehr entscheidende Rolle.
Treten Kreislaufprobleme auf, kann diese Vergiftung sogar kritische
Auswirkungen haben, die eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig werden
lassen! Falls keine Anzeichen vorliegen, ist über die Giftnotrufzentrale ein
Pilzsachverständiger vor Ort zu Rate zu ziehen. Dieser kann gefährliche
Pilzarten, die tödliche Verläufe haben können, erkennen oder ausschließen.
Helfen tut aber nur frühzeitige Aufklärung. Das heißt deinem Kind
klarzumachen, dass alle Pilze Bauchschmerzen verursachen. |
Was passiert, wenn ich
Pilze mit einem Grenzwert über 600 Bq/kg verzehre? |
Der Verzehr von 1 kg Pilze mit
einer Belastung von 600 Bq/kg Radiocäsium hat bei einem Erwachsenen in etwa
eine Dosis 0,008 Millisievert (mSv) in der Aufnahme. Dieser Wert entspricht
etwa 0,4 Prozent der Dosis aus der natürlichen Radioaktivität, die in etwa
pro Person und Jahr aufgenommen wird (ca. 2,2 mSv). Das bedeutet, dass erst
ein Verzehr von etwa 260 kg schwer belastete Pilze (600 Bq/kg) pro Jahr nötig
ist, bis die Dosis erreicht wird, die ein durchschnittlicher Erwachsener
jährlichen aus natürlichen Quellen aufnimmt. |
Was sind Baumperlen? |
Baumperlen
wachsen an Bäumen als Heilungsreaktion auf Verwundungen der Rinde. Durch das
Baumharz heilt der Baum Verletzungen aus oder stößt eingedrungene Fremdkörper
ab. Es ist keine Pilzerkrankung! Oft bilden sich ovale bis runde Pfropfen. |
Was
sind Baumschwammerln? |
Auf
Holz wachsende Pilze, wie Stockschwämmchen, Rauchblättrige Schwefelköpfe,
Schwefelporling, Judasohr, Schuppenporlinge, Leberreischlinge,
Austernseitlinge, Hallimasch, Shiitake. Dies sind einige essbare an Holz
wachsende Speisepilze. |
Was
sind die wichtigsten Faktoren für das Pilzwachstum? |
Jahreszeit,
Feuchtigkeit und Wärme sind die wichtigsten Faktoren für ein gutes
Pilzwachstum. Bei vielen Pilzarten ist die Bodenbeschaffenheit sehr wichtig.
Manche mögen es sauer, andere mehr kalkhaltig, wiederum anderen ist dies
egal. Auch der Baumbestand ist sehr wichtig. Einige Pilze wachsen nur in
Symbiose mit einer bestimmten Baumart, andere sind Parasiten und bevorzugen
Laubholz, andere wiederum Nadelholz. |
Was
sind Folgezersetzer? |
Pilze
zersetzen totes Holz, Baumstümpfe, Äste, im Boden vergrabene Tannenzapfen
oder einfach nur Gräser oder Blätter (wissenschaftlicher Bezeichnung:
Saprophyten). Sie sind nicht auf einen bestimmten Baum angewiesen, weshalb
Folgezersetzer leicht zu züchten sind, wie Egerlinge (Champignons),
Austernseitlinge und Hallimasche (mal als Folgezersetzer, mal als
Parasitenpilz), Fichtenzapfenrübling, Träuschlinge usw … |
Was
sind Parasitenpilze? |
Zerstörende
Pilze! Sie befallen kranke Bäume und zerstören meist sein Kernholz mit Braun-
oder Weißfäuleauslöser, wie Schwefelporling, Judasohr, Schuppenporlinge,
Leberreischlinge, Austernseitlinge, um nur einige essbare parasitäre Pilze zu
nennen. |
Was
sind Pilzgattungen? |
Pilze
sind in Gattungen und Familien unterteilt. Oft besitzt eine Gattung lauter
Giftpilze z. B. die Gattung Risspilze. Ein anderes Mal sind es lauter
Speisepilze z. B. bei den Leistlingen! Es kann gemischt sein, wie bei den
Ritterlingen. Einige sind essbar, viele sind giftig! Weitere Gattungen wären
alle Sprödblättler (Milchlinge und Täublinge), Tintlinge, Schleierlinge
(>550 Arten), Träuschlinge, Egerlinge (Champignons), Wulstlinge (Knolli),
Dachpilze, Fälblinge, Ritterlingsähnliche, Schnecklinge und Saftlinge,
Schmierlinge, Kremplinge, Rötlinge, Schwindlinge, Helmlinge, Trichterlinge,
Schüpplinge, Schirmlinge, Riesenschirmlinge... usw. |
Was
sind Schlauchpilze? |
Alle Morcheln und Becherlinge sind Schlauchpilze. Die Sporen
reifen im Gegensatz zu den Ständerpilzen in schlauchähnlichen Gebilden heran.
Dieses ist nur mit einem Mikroskop von mindestens 1000-facher Immersionsöl-Vergrößerung gut
sichtbar. |
Was sind Schleimpilze? |
Sie
gehören zu den niederen Pilzarten. Die Einordnung ist hierbei schwierig, da
sie kein Chlorophyll enthalten, mit dem sie wie eine typische Pflanze Energie
aus Licht gewinnen, ihre Ernährung ist durchweg heterotroph (gilt für alle
Pilze) (= Unterschied zu den typischen Pflanzen). Sie bewegen sich wie
riesige Amöben (= Unterschied zu den Pilzen). Sie ernähren sich durch
Phagocytose (Aufnahme des Fremdkörpers durch Umfließen und Invagination =
Einstülpung in die Zell-Membran). Also eine Art Verzehr von organischem
Material. Einige Schleimpilze können sogar Geschlechtszellen bilden. Wiederum
bilden sie feste pilzartige Fruchtkörper und Sporen aus (= Unterschied zu den
tierischen Organismen). Einige Autoren setzen sie deswegen zu einer eigenen
Familie (Taxonomie) unter den Pilzen. |
Was
sind Sprödblättler? |
Sprödblättler
sind alle Täublinge und Milchlinge. Alle milden Arten sind essbar, alle
bitteren oder scharfen ungenießbar oder giftig. Eine Kostprobe ist bei sicher
erkannten Täublingen und Milchlingen immer erlaubt. Aber nicht schlucken,
sondern nur schmecken! Einige essbare Täublinge sind roh in größeren Mengen
giftig, obwohl sie mild sind! |
Was
sind Ständerpilze? |
Ständerpilze
sind alle Röhrlinge, Sprödblättler und Lamellenpilze. Aber keine Morcheln und
Becherlinge, denn diese sind Schlauchpilze! In Ständerpilzen reifen die
Sporen auf sogenannten Basidien heran, d.h. sie sitzen meist auf
kugelförmigen Gebilden. |
Was
sind Symbiosepilze (Mykorrhizapilze)? |
Pilze,
die eine Symbiose mit Bäumen, Sträuchern oder Gräsern eingehen. Pilze helfen
dem Symbionten, Mineralien aufzunehmen. Im Gegenzug bekommt der Pilz Zucker,
den er nicht selbst produzieren kann. Milchlinge, Dickröhrlinge, Täublinge,
Pfifferlinge, Wulstlinge (Knollenblätterpilze) Schleierlinge sind
Symbiosepilze und können ohne Symbionten nicht existieren. |
Was
sind Wachsblättler oder Weichblättler? |
Ellerlinge,
Saftlinge und Schnecklinge werden gerne als Wachsblätterpilze oder
Weichblättlerpilze bezeichnet, da sie sehr weiche Lamellen besitzen, die sich
oft wachsartig anfühlen. |
Was sind
Winterpilze? |
Samtfußrüblinge
und Rauchblättrige Schwefelköpfe sind Winterpilze und wachsen sogar noch bei
Frost. Werden diese eingefroren, sollten sie nach spätestens 3 Monaten
gegessen werden. Vorzeitige Alterung im Frostzustand. |
Was tun bei einem
Vergiftungsfall mit Pilzen? |
1. Feststellung
der Art und des Zeitpunktes der Beschwerden: Magen, Darm, Schwindel, seit
wann, Alkoholgenuss? 2. Arzt (Notarzt) verständigen. 3. Die Person beruhigen.
4. Früher galt es, die Person zum Erbrechen zu
bringen, z. B. Finger in den Mund! Dieses wird wegen der Gefährlichkeit
von Folgeschäden nicht mehr empfohlen. 5. Festhalten
von Fundort/Fundstelle der Pilze. Vielleicht mit Personen, die den
Betroffenen begleitet haben, die Fundstelle aufsuchen. 6. Keine Hausmittel
verwenden. Es gibt keine wirksamen Hausmittel; im Gegenteil, dadurch kann
sich der Zustand verschlechtern. 7. Alle Pilzreste sicherstellen (Geputzte,
gekochte, erbrochene, im Stuhl). 8. Betroffenen betreuen, nicht alleine
lassen oder mit dem Auto zum Arzt fahren lassen. Sein Zustand könnte sich
verschlechtern! 9. Bei Bewusstlosigkeit bis zum Eintreffen des Arztes Erste
Hilfe durchführen (Beatmung, Seitenlage, Herzmassage). |
Welche Arten sind Zuchtpilze? |
Folgende Arten
sind zur Zucht geeignet: Anischampignon, Ästiger
Stachelbart, Buchenstachelbart, Alpen Stachelbart, Eiskoralle, Bartkoralle
(Vitalpilz, Heilpilz), Austernseitling, Kalbfleischpilz, Austernpilz,
Buchenrasling, Weißer Buchenpilz, Buna-Shimeji, Buchenholzrasling, Dorniger
Stachelbart, Eichhase, Ästiger Porling, Ästiger Büschelporling, Gelber
Riesenträuschling, Gemeiner Hallimasch, Dunkler Hallimasch,
Nadelholzhallimasch, Glänzender Lackporling, Reishi, Honiggelber Hallimasch,
Laubholzhallimasch, Igelstachelbart, Yamabusitake, Löwenmähne, Pom-Pom blanc,
Affenkopfpilz, Japanisches Stockschwämmchen, Toskanapilz, Nameko,
Goldkäppchen, Klebriger Schüppling, Judasohr, Holunderschwammpilz,
Holunderpilz, Wolkenohrenpilz, Mu-Err, Chinesische Morchel, Klapperschwamm,
Maitake, Spatelhütiger Porling, Laubporling, Kamm-Porling Graue Gans,
Gemeiner Klapperschwamm, Krause Glucke, Fette Henne, Bärenschädel,
Kräuterseitling, Brauner Kräuter-Seitling, Laserkrautseitling,
Königsausternpilz, Kubanischer Kahlkopf, San Isidro, Lavendelfarbener
Rötelritterling, Blassblauer Rötelritterling, Blasser Rötelritterling,
Lungenseitling, Löffelförmiger Seitling, Cremeweißer Seitling,
Sommer-Austernseitling, Kastanienseitling, Magischer Trüffel, Magischer
Kahlkopf, Stein des Wissens, Philosophen Steine, Mairitterling, Maipilz,
Georgsritterling, Gelber Schönkopf, Maischönkopf, Huf-Ritterling,
Marmorierter Holzrasling, Parasol, Riesenschirmling, Riesenschirmpilz,
Paukenschläger, Paukenschleger, Gemeiner Riesenschirmling, Rauchblättrige
Schwefelköpfe, Graublättriger Schwefelkopf, Rillstieliger Seitling,
Rosenroter Seitling, Rosenseitling, Rosa Seitling, Rosafarbene Seitling, Rotbrauner
Riesenträuschling, Braunkappe, Samtfußrübling, Gemeiner Samtfußrübling,
Winterrübling, Schmetterlingstramete, Bunter Porling, Schopftintling,
Spargelpilz, Schopfpilz, Tintenpilz, Porzellantintling (Vitalpilz, Heilpilz),
Shiitake, Kultur-Shiitake, Shii-Take, Chinesischer Champignon, Silberohr,
Stockschwämmchen, Echtes Stockschwämmchen, Gemeines Stockschwämmchen,
Südlicher Ackerling, Südlicher Schüppling, Samthaube, Pioppino, Tannen
Stachelbart, Taubenblauer Seitling, Taubenblauer Austernseitling, Ulmenrasling,
Ulmenholzrasling, Ulmenseitling, Violetter Rötelritterling, Nackter
Rötelritterling, Violetter Röteltrichterling (Vitalpilz, Heilpilz),
Ziegelroter Schwefelkopf, Zitronenseitling, Zitronengelbe Seitling,
Limonen-Seitling, Zuchtchampignon, Zweisporiger Champignon, Brauner
Zuchtegerling, Weißer Zuchtegerling, Kulturchampignon, Zweisporiger Egerling,
Gartenegerling, Kulturchampignon. |
Welche Auswirkungen haben Insektizide auf Pilze? |
Chemische
Insektizide wirken sich auf jeden Fall schädigend auf die Pilzflora aus. Zum
einen benötigen Pilze Insekten, die zur Verbreitung ihrer Sporen (Samen) sehr
wichtig sind und zum anderen verändern die Insektizide die biologischen
Verhältnisse des Bodens, wodurch das Pilzmyzel geschädigt wird. Die
Auswirkungen auf den Menschen sind bei dessen Verzehr sicherlich nicht
unbedenklich. Es wurden gesundheitsbeeinflussende Wirkungen festgestellt,
wenn das Insektizid innerhalb von 2 Wochen nach der Anwendung aufgenommen
wurde. Z. B. Frisch gesammelte Pilze aus gespritzten Wäldern -
Borkenkäferbefall! Längere Zeiten gelten als bedenkenlos laut Aussage der
chemischen Industrie! Auf jeden Fall sollte die Bevölkerung vor der
Gefährdung geschützt werden. Warnschilder, Bekämpfung der Insekten außerhalb
Pilzsammelzeiten, biologische Mittel z. B. je nach Insektenart. Z. B.
Brennnesselwasser, kann ein guter Erfolg ohne Nebenwirkung haben. |
Welche begleitende
Pilzbücher gibt es zu der App bzw. der Pilzsuchmaschine? |
Wir haben
mehrere Pilzbücher mit gleichem Text- und Bildinhalt wie in der App
(Internet) zurzeit im Umlauf sind. Alle sind nur über www.pilzbuchshop.de
beziehbar. Für Anfänger: Die Pilzfavoriten mit über 412 Pilzarten auf 412
Seiten. Für Fortgeschrittene: 1700 Pilze mit 1751 Pilzarten und für
Pilzverrückte auf 920 Seiten: Das 5-Bandlexikon mit über 3600 Pilzarten =
größtes Pilzbilderbuch der Welt mit fast 3000 Seiten. Die Mega-16
Bände nach Gattungen geordnet. Diese werden ständig erweitert und sind als
Einzelbände erhältlich. |
Welche chemische oder optische
Mittel benötigt man zur Flechtenbestimmung? |
Zur
Flechtenbestimmung werden häufig folgende Substanzen verwendet: Keine Farbreaktion bei
chemischen Mitteln = R-; Kaliumjod = J+/-; Kalilauge mit anschließender
Natriumhypochlorit Behandlung bzw. Chlorkalk-Lösung = KC +/-;
ultraviolettes Licht = UV +/-, Kalilauge = K +/-; Calciumhypochlorit = C +/-;
Para-Phenylendiamin = P +/-; Beispiel: Krustenflechtenarten (CALOPLACA) und
Krustenflechtenarten (CANDELARIELLA) sehen sich sehr ähnlich. Der Unterschied
ist in der K Reaktion: K+ rot = CALOPLACA zu K- = CANDELARIELLA. Es gibt aber
Gattungen, die chemisch nicht bestimmbar sind: LEPRARIA; CALOPLACA; USNEA. |
Welche CLADONIA-Flechten können nur durch Dünnschichtchromatografie bestimmt werden? |
CLADONIA CRYPTOCHLOROPHAEA =
Inhaltsstoffe: Chryptochlorophaeasäure und Furmarprotocetrarsäure. |
Gallertflechten
= Cyanobakterien als Symbiose-Partner, gallertartige Konsistenz. Strauchflechten
= strauchartige Gebilde, Bart- oder Bandflechten. Blattflechten
oder Laubflechten = blattartige Wuchsform. Krustenflechten
= körnige, schorfige Wuchsform … und viele mehr. |
|
Welche
essbaren Pilze sind für Laien leicht kenntlich? |
Alle
Leistlinge (Pfifferlinge, Trompetenpfifferlinge), alle Röhrlinge mit gelben
oder weißen Röhren außer der Schönfußröhrling mit dicker roter Stielbasis und
bitter schmeckende Arten wie Gallenröhrling. Alle Täublinge und Milchlinge,
die mild schmecken, alle Reizker mit roter Milch, Krause Glucke, Eichhase und
Champignons (beachte immer die Rosafärbung der Lamellen und den Geruch -
giftige Karbolegerlinge haben fast immer einen unangenehmen Tintengeruch und
eine leuchtend gelbe Stielbasis). Gelbfüße sind leicht kenntlich.
Riesenschirmling wie Parasol oder Safranschirmling (Ring muss leicht
verschiebbar sein). Alle Stäublinge, die innen reinweiß sind,
Austernseitlinge, Knoblauchschwindlinge (Geruch) sowie alle Lacktrichterlinge
und Morcheln. Hallimasch, wenn abgekocht, Grünspanträuschlinge,
Scheidenstreiflinge (ringlos, keine Knolle, nur lappige Scheide, geriefter
Hutrand), Semmelstoppelpilze, alle Schwärztäublinge (aber nicht besonders
wohlschmeckend) und der Eispilz. Pilze sollten immer gekocht werden, da die
meisten Pilze roh, unverträglich oder giftig sind. |
Welche Jahreszeit ist für das Pilzwachstum am
besten? |
Juli
bis Oktober sind die ertragreichsten Monate - vorausgesetzt die klimatischen
Verhältnisse wie Wärme und Feuchtigkeit passen! |
Welche
Möglichkeiten der Pilzkonservierung gibt es? |
Einwecken, trocknen, einfrieren, silieren, in Öl
einlegen, Pilzpaste, Pilzbutter... |
Welche Pilzarten sind
noch stark mit Strahlung belastet? |
Alle
Zuchtpilze wie Champignon, Austernseitlinge, Kräuterseitlinge, Stockschwämmchen...
usw. sind nicht verstrahlt und schwermetallbelastet und können in größeren
Mengen ohne Bedenken verzehrt werden. Sie sind sogar gesünder als Gemüse! Bei
Waldpilzen ist es leider nicht so. 10 bis 20 kg im Jahr sollten nicht
überschritten werden. Die Radioaktiv- sowie die Schwermetallbelastung ist
aber in so einer Menge noch akzeptabel und werden laut
Bundesgesundheitsministerium als relativ bedenkenlos angesehen.
Maronenröhrlinge, Semmelstoppelpilze und Rotfußröhrlinge sind leider am stärksten
belastet. Die europäische Belastung schwankt je nach Region. Generell liegen
in Mitteleuropa durch Tschernobyl immer noch hohe Werten vor. Entsprechende
Karten deiner Region findest du im Internet. Schwermetallbelastung ist immer
sehr hoch in der Nähe von Industriegebieten und stark befahrenen Straßen. |
Welche
Pilze dürfen laut Bundesartenschutzgesetz in Deutschland nicht mitgenommen
werden? |
Geschützte Pilzarten laut § 42
(1) Nr. 2 Bundesnaturschutzgesetz: Ziegenfußporling, Schafporling,
Semmelporling (alle heimischen Arten), Kaiserling, Weißer Bronze-Röhrling,
Gelber Bronze-Röhrling, Sommer-Röhrling, Echter Königs-Röhrling, Blauender
Königs-Röhrling, Erlengrübling, Saftlinge (alle heimischen Arten),
Märzschneckling, Grünling, Trüffel (alle heimischen Arten). Nach § 2 (1)
Bundesartenschutzverordnung dürfen folgende Pilze …in geringen Mengen (2 kg) für den eigenen Bedarf …der
Natur entnommen werden. Morchel (alle heimischen Arten), Birkenpilz und Rotkappe
(alle heimischen Arten), Brätling, Schweinsohr, Pfifferling (alle
heimischen Arten), Steinpilz. Andere Länder Europas
haben andere Regelungen. |
Welche
Pilze lieben kalkhaltige Böden? |
Morcheln,
viele Schleierlingsarten, Mairitterling, Kaiserling … usw. |
Pfifferlinge,
Fichtensteinpilze, Milchlinge, Maronenröhrlinge, Rotfußröhrlinge... |
|
Welche Pilze sind giftig, aber durch Kochen wird
dieses Gift zerstört und sie sind dann essbar? |
Hallimasch ist ein guter
essbarer Pilz (20 Min. abkochen), Perlpilze und Scheidenstreiflinge sehr gut
(10 Min. kochen); andere hingegen, wie Gelber Knollenblätterpilz,
Narzissengelber Knollenblätterpilz, Porphyrbrauner Wulstling sind nicht zu
empfehlen, obwohl deren Gift durch Kochen zerstört werden würde. Diese Pilze
können leicht mit tödlich giftigen Arten verwechselt werden, weshalb diese zu
meiden sind. Aber grundsätzlich sind fast alle Pilze im Rohzustand giftig
oder unbekömmlich, deshalb immer 5 bis 10 Minuten kochen! |
Welche Pilze sind nach
neuesten Erkenntnissen giftig, obwohl sie in Pilzbüchern als essbar galten? |
Weißer
Rasling, Grünling (Echter Ritterling), Olivebrauner Milchling -
Tannenreizker, Rettichhelmling, Nebelkappe, Gallertkäppchen, Maggipilz,
Frühjahrslorchel, Kahler Krempling, Giftriesenschirmling,
Gartenriesenschirmling, Gemeiner Erdritterling. |
Welche
Pilze sind roh giftig? |
Eigentlich
fast alle, es gibt nur wenige Ausnahmen! Roh verzehrte Pilze verursachen oft Magen-
und Darmbeschwerden. Nach Kochen, Braten, Dünsten (mind. 5 -10 Min.) werden
unverträgliche Stoffe meist neutralisiert. Bei bestimmten Pilzarten wie
Hallimasch oder Nebelkappe soll dieser Kochvorgang mind. 20 Min. dauern und
das Kochwasser sollte weggeschüttet werden! Kochzeiten von über 10 Min.
werden bei Scheidenstreiflingen, Perlpilzen, Hexenröhrlingen und bei einigen
Röhrlingen wie Butterröhrlinge, Rotkappen, Maronenröhrlingen, Goldröhrlinge …
empfohlen. |
Welche
Pilze sind Steinpilzanzeiger? |
Nr.
1 Mehlräsling; Nr.2 Pfefferröhrling; Nr. 3 Fliegenpilz. Der Mehlräsling soll
auf dem Myzel des Steinpilzes wachsen und irgendwann kommen an dieser Stelle
die Fruchtkörper des Steinpilzes. |
Welche
Pilze sind zum Trocknen geeignet und welche nicht? |
Alle! Eigens durchgeführte Speisewerttests mit über 500
Pilzarten führten zu einem sehr guten kulinarischen Ergebnis; je mehr
gemischte Trockenpilzarten, desto besser das Koch-Resultat. |
Welche
Risikofaktoren erhöhen an dem Fuchsbandwurm zu erkranken? |
Eindeutige Risikofaktoren: Besitzer von jagenden und
freilaufenden Hunden und Katzen. Arbeit und Leben im ländlichen Bereich,
Holzsammler. Kaum nachgewiesene Risikofaktoren: Beeren oder Pilze sammeln und
diese verzehren. |
Welche
Röhrlings-Gattungen gibt es? |
Dickröhrlinge
(Steinpilze...), Filzröhrlinge (Maronenröhrling...), Schmierröhrlinge
(Goldröhrling...), Raustielröhrlinge (Birkenpilz...), Rosasporröhrlinge
(Gallenröhrling), Sonstige: Pfefferröhrling, Grüblinge, Hasenröhrling,
Holzröhrling, Hohlfußröhrling. |
Welche Sporenfarbe haben Flechten? |
Sie sind meist hyalin oder
braun. Eine Sporendefinition bei Flechten ist nur per Mikroskop sinnvoll. Ein
sporen lassen wie bei Pilzen ist hier nicht angesagt. |
Welche Tipps gibt es zu Giftpilzen? |
Die
10 Pilztipps zur Pilzgattungslehre Giftpilze: Nimm nie Pilze, die nicht zu
100 % erkannt werden können! 1. Nimm nie Pilze mit Knollen und häutiger Volva
(Knollenblätterpilze) = tödlich giftige Arten darunter! 2. Nimm nie kleine
Schirmlinge = tödlich giftige Arten darunter! 3. Nimm nie Pilze, die nicht
gut riechen. Es gibt einige Giftpilze darunter oder sie sind verdorben! 4.
Wer Stockschwämmchen sammelt, beachte: Es gibt den tödlich giftigen
Gifthäubling, der zwischen den anderen essbaren wachsen kann. 5. Gelblich
verfärbende Champignonarten, die nach Tinte oder Karbol riechen, sind giftig.
6. Unter kleinen Pilzen im Wald, auf Wiese und im Garten können sich tödlich
giftige Pilze befinden. 7. Orange- oder rotbraune Lamellenpilze können
tödlich giftige Rauköpfe sein. 8. Meide grundsätzlich weiße Pilze mit weißen
oder hellgelben Lamellen; es könnten tödlich giftige Trichterlinge sein. 9.
Nimm nie Pilze, deren Huthaut radial aufreißt, das sind sogenannte Risspilze
(tödlich). 10. Pilze mit Schleier zwischen Hutrand und Stiel werden
Schleierlinge genannt, vermeide sie, viele sind tödlich giftig. |
Welche Tipps gibt es zu
Speisepilzen? |
Die
10 Pilztipps zur Pilzgattungslehre Speisepilze! So können schnell einfache
Gattungen erkannt werden! Bedenke aber: Nur 100 % sicher erkannte Pilzarten
dürfen gegessen werden! 1. Röhrlinge mit Netz am Stiel können giftig oder
ungenießbar sein, ohne Netz sind sie meist essbar! 2. Wer Täublinge
(Frauentäubling, Speisetäubling) als Täublinge erkennen kann (Merkmale: kein
Ring, keine Knolle, keine Hüllreste, brüchiges Fleisch) = alle milden Arten
sind essbar! 3. Grüne und violette Farben bei Täublingen lassen immer Milde
erwarten und sind immer essbar. 4. Milchlinge (Lachsreizker, Fichtenreizker)
mit roter Milch sind immer gute essbare Bratpilze. 5. Milchlinge (Brätling,
Mohrenköpfe) mit weißer Milch und milder Milch sind essbar. 6. Wer
Riesenschirmlinge (Parasol, Safranschirmlinge) als Riesenschirmlinge erkennen
kann (wolliger Hut, verschiebbarer Ring, relativ beachtliche Größe). Alle
sind essbar, wenn sie gut riechen und nicht im Treibhaus oder auf dem
Komposthaufen wuchsen. Bei Zweifel die rötenden Arten meiden. Als Schnitzel
paniert sind sie sehr gute Speispilze. 7. Wer Champignons als Champignons
erkennen kann, kann alle essen, die angenehm pilzig oder nach Anis riechen
und nicht gilben. Sie dürfen nicht nach Karbol riechen und sich gelblich
verfärben. 8. Wer Leistlinge (Pfifferlinge, Totentrompete) als Leistlinge
(herablaufende Leisten (gelb bis grauschwarz), die fest mit dem Fleisch
verbunden sind) erkennen kann, findet in dieser Gattung nur Speisepilze.
Sogenannte Trompetenpfifferlinge wachsen übrigens regional in Massen und
können im Herbst den Wintervorrat decken. 9. Wer Scheidenstreiflinge als
diese erkennen kann (keine Knolle unter der häutigen Volva, keinen Ring,
Riefung des Hutes um 1/3 des Radius) kann diese essen, egal welche Farben sie
haben. 10. In der Gattung Wulstlinge gibt es nur eine gute Speisepilzart, den
Perlpilz. Wer die vertikale Riefung des Ringes, Rötungen an den
Schneckenfraßlöchern, abwischbare bräunliche Schüppchen, rübenartige Knolle
ohne häutige Volva etc. beachtet, hat in der Pilzsaison immer seine Körbe
voll. |
Der
Magen reagiert gerne mit Unverträglichkeit, weil er diese Art von Nahrung
nicht kennt. Pilzarten, die noch nie gegessen wurden, können daher bei
manchen Personen ein Gefühl von Unwohlsein bis hin zu Bauschmerzen auslösen.
Diese Reaktion dauert meist nicht lange an. Vergleich, wir würden in China
Insekten, Ratten oder Schlangen essen; wobei hier die Psyche eine große Rolle
spielen kann! Bei mehrmaligem Genuss verschwinden meist diese Anzeichen. Eine
Gefahr besteht zu keiner Zeit, da es sich mehr um eine Umgewöhnungsreaktion
handelt. |
|
Welche Wälder sind für
Pilze gut geeignet? |
Gute
Wälder sind Fichten-, Kiefern- oder Buchen-Kiefern-Mischwälder. Speisepilze
sind in jedem Wald zu finden. Nur schwankt das Angebot von Gegend zu Gegend.
Das hat mit verschiedenen Umwelteinflüssen sowie der Waldbewirtschaftung zu
tun. Versuche an einem nahen Ort, an dem du heimisch bist, einen Pilzverein
ausfindig zu machen. Die helfen dir immer weiter Pilze zu finden, erkennen
und zu erlernen. |
Welcher Kilopreis ist für Steinpilze angemessen? |
Der
Preis variiert je nach Jahreszeit und Wachstumsquote. In Deutschland,
Tschechien und Österreich werden diese mit ca. 10-20 Euro pro Kilo angeboten!
Kaufen kannst du sie in offenen Stadtmärkten, Supermärkten oder
Feinkostgeschäften. |
Welcher Pilz ist der giftigste Pilz der Welt? |
Der Gewächshaushäubling
(GALERINA SULCICEPS). Er soll fast die doppelte Giftmenge des Grünen
Knollenblätterpilzes enthalten. |
Welcher Pilz verursacht die meisten Todesfälle? |
Eindeutig
der Grüne Knollenblätterpilz, gefolgt vom Kegelhütigen Knollenblätterpilz. |
Welches Getier könnte sich in den Lamellen von
essbaren Pilzen einnisten? |
Käfer,
Mücken, Larven von verschiedenen Fliegenarten, Würmer (oft Drahtwürmer),
kleine Fliegen usw. Diese werden gern - MOBILE PROTEINE - genannt. Da Pilze
wenig Eiweiß enthalten, essen manche Leute dieses Getier mit. Zur Beruhigung:
Keine dieser Insekten ist giftig. Die Gefahr besteht aber, dass der Pilz
durch die mitgeschleppten Bakterien (dieser Insekten) schneller verdirbt.
Also putzen und Madenlöcher ausschneiden! Diese Maßnahme schützt vor
Durchfall. |
Welches ist der größte
Pilz der Welt? |
In
"Malheur National Forest" in Oregon, USA, wächst der größte Pilz
der Welt. Der Pilz ist immer als Ganzes zu sehen; so ist das Myzel dieses
Pilzes 9 Quadratkilometer groß, 2400 Jahre alt und 600 000 Kilogramm (600
Tonnen) schwer. Es ist ein Dunkler Laubholzhallimasch. Der größte Europäische Hallimasch existiert in der
Schweiz beim Ofenpass. Er ist ca. 800 Meter im Ø und bedeckt eine Fläche von 35 Hektar. Sein Alter wird
auf etwa 1000 Jahre geschätzt. Der
größte Fruchtkörper eines Pilzes stand in einer schattigen Ecke im „Royal
Botanic Garden“ = in Kew (London im Jahr 2003). Es war ein Ulmen-Porling
(RIGIDIOPORUS ULMARIUS) mit einem 150 cm Ø und 425 cm Umfang. Er wurde auf
ein Gewicht von 284 kg geschätzt. |
Welches Mikroskop
benötige ich zur Pilzbestimmung? |
Ein
Mikroskop ist erst sinnvoll, wenn die Pilze makroskopisch über die
Gattungsmerkmale und Artmerkmale erlernt wurden. Ab diesen Kenntnisstand
sollte nicht gespart werden. Ein gutes Mikroskop gibt es kaum unter 1000 €.
Dieses muss für Vergrößerungen im 1000er-Bereich mit Öl-Objektiv ausgestattet
sein. Der Umgang damit wird in diversen Seminaren angeboten. Bevor ein
Mikroskop gekauft wird, sollte zuerst ein Mikroskopier-Kurs besucht werden,
sonst ergibt es kaum Sinn in diese Materie einzusteigen. |
Welches
zusätzliche und besondere Merkmal hat die Gattung Amanitas (Wulstlinge,
Scheidenstreiflinge)? |
Sie besitzen an der Stielspitze zum Hutfleisch eine
sogenannte Sollbruchstelle. Beim Abknicken des Stiels knackt dies wie bei den
Täublingen. Pilze mit freien Lamellen, z. B. Dachpilze, Egerlinge machen dies
ebenfalls. Stiel leicht vom Fleisch trennbar. |
Wenn ein Pilz von Schnecken
oder Würmern befallen wird, muss er doch essbar sein - oder? |
Nein!
Auf gar keinen Fall! Tödlich giftige Knollenblätterpilze werden gerne von
Schnecken oder Würmern befallen. Die Insekten besitzen ein Enzym, welches das
enthaltene Gift unwirksam macht. Leider fehlt dem Menschen und den meisten
Tieren dieses Enzym. Für sie wirkt dieser Pilz deshalb tödlich! |
Wenn
ich Pfifferlinge im Wald finde, soll ich die kleinen stehen lassen und warten
bis sie groß geworden sind? |
Oft
wachsen Pfifferlinge an einem Strunk, ein bis zwei große und ein bis zwei
kleine Exemplare. Schneidet man nur die großen Pfiffi´s ab und lässt die
kleinen am Strunk, haben wir Folgendes festgestellt: Die kleinen Pilze
wachsen nicht mehr weiter, werden braun und verfaulen am Strunk. Für lange
Zeit werden an dieser Stelle keine weiteren mehr folgen. Brachen wir aber den
ganzen Strunk ab und nahmen die kleinen Pilze mit, so fanden wir oft - je
nach Witterung - eine Woche später an derselben Stelle, d.h. am selben Myzel,
viele neue gesunde Pfifferlinge. Weiter stellten wir fest, dass unsere
Pfifferlingsplätze nach dieser Methodik jedes Jahr ertragreicher waren,
obwohl wir verstärkt diese Plätze aufsuchten. Oft stimmt
deshalb das Sprichwort, wenn es heißt: Ein einmal erblickter Pfifferling wird
nicht mehr weiterwachsen! Dieser Tipp gilt natürlich nicht für alle
Pilzarten! |
Wer kann mir sagen, wo ich Pilze in meiner Gegend
finde? |
Die Plätze
selbst werden dir Bekannte nur selten verraten! Im Gegenteil, sie schicken
dich in einen weniger ertragreichen Wald. Gute Idee ist es, im Internet mit
Google Earth größere Waldgebiete in deiner Gegend zu suchen und später diese
Wälder zu erforschen. Je größer der Wald und je tiefer du in einen Wald
eindringen kannst, desto höher ist die Fundwahrscheinlichkeit. |
Wie bekomme ich Fliegenpilze oder andere Pilze weg
von meinem Garten? |
Ist
zwar schade, weil sie wunderschön sind, dennoch können wir diese Bedenken
verstehen. Versuche mit Kalk bzw. Kalkdünger diese zu bekämpfen. Gibt es in
jedem Baumarkt. Sobald die Bodenverhältnisse zu alkalisch werden, wird das
Fliegenpilz-Mycel zerstört und die Pilze bleiben aus. Sehr gut hierzu ist
Algenkalk. Du kannst in Wasser aufgelöst damit noch deinen Buchsbaum
besprühen. Damit entfernst du zusätzlich den Buchsbaumpilz (Cylindrocladium
buxicola) und den Buchsbaumzünsler
(Cydalima perspectalis). Er ist ein ostasiatischer Kleinschmetterling aus der
Familie der Crambidae und zerstört durch Fressattacken deren Raupen alle Buchsbäume. Auch gut zur
Vorbeugung geeignet! |
Wie empfindlich sind Pilzsporen? |
Viele
Pilzsporen sind frostunempfindlich. Auch nach jahrelangem Einfrieren können
sie noch aktiv werden. Ebenso sind Pilzsporen unverdaulich für Tier und
Mensch. Sie haben eine Schutzschicht, die Magensäure nicht angreifen kann.
Genauso wirken diese Schutzmechanismen gegen Kälte. |
Wie entsorge ich
Putzabfälle von Pilzen am besten? |
In
einen nahegelegenen Wald fahren und die Putzreste verstreuen. Wenn eine
Zeitung als Unterlage verwendet wurde, kann diese eingegraben oder
zusammengerollt unters Laub gelegt werden, sie verrottet dort. Besser ist es
Pilze zu putzen ohne Zeitungsunterlage. Einfach Pilzreste in einen Korb legen
und anschließend Tisch mit einem Putzlappen abwischen. Die Pilzreste nun in
einen Wald streuen! Mit diesem Verfahren haben wir plötzlich Pilzarten in
Wäldern gefunden, indem wir diese zuvor noch nie sahen! Vielleicht doch etwas
nachgeholfen? Schließlich sind die Sporen (der Samen) in den Putzresten noch
enthalten, warum sollten diese also in den Müll? Wir wollen doch in Zukunft
noch viele Pilze finden! |
Wie entstehen Hexenringe? |
Hexenringe
entstehen von folgezersetzenden Pilzen, deren Myzel sich nahrungssuchend
kreisförmig ausbreitet. An den Rändern des unterirdischen Myzels entstehen
die Fruchtkörper, die dann kreisähnlich angeordnet erscheinen. |
Wie entstehen Pilze? |
Wenn
der Samen eines Pilzes (Spore genannt) an einen geeigneten Standort fällt,
entsteht ein kleiner Pilzstamm (Myzel), der aber nicht vermehrungsfähig ist.
Bildet sich in unmittelbarer Nähe dieses kleinen Pilzstammes ein zweiter
Pilzstamm (Myzel), der ein anderes Geschlecht hat, so verbinden sich diese
beiden zu einem Pilzgeflecht, welches wachstumsfähig und vermehrungsfähig
ist. Vergleich Mensch: Spore (weiblich) = Eizelle, Spore (männlich) =
Spermien, Substrat = Gebärmutter, Faktor Zufall = Vereinigung, Pilzmyzel mit
Pilzen = Baby! |
Wie
erkenne ich Giftpilze? |
Durch
ihre makroskopischen Merkmale wie Aussehen, Farbe, Größe sowie durch Geruch
und Geschmack werden alle Pilze gegeneinander unterschieden. Ein
Unterscheiden ist immer eine Erfahrungsangelegenheit. Sicher giftige von
essbaren Pilzen unterscheiden zu können, ist nur mit viel Übung (Bild und
Textvergleich in Pilzbüchern) sowie einem Pilzberater, der dir zeigt, wie
welche Art unterschieden werden, möglich. |
Wie
erkenne ich Täublinge? |
Täublinge
haben brüchiges Fleisch, keine Knollen und keinen Ring. Die meisten haben nur
wenige Zwischenlamellen (außer die Schwärztäublings-Arten). Die Hutfarben
sind aber sehr individuell. Deshalb sollte lieber gekostet werden. Alle
milden Täublinge sind essbar. Übrigens, das Gleiche gilt für Milchlinge!
Warnung! Auch Knollenblätterpilze (Amanitas) können brüchig sein. Sie
besitzen an der Stielspitze zum Hutfleisch eine sogenannte Sollbruchstelle.
Beim Abknicken des Stiels knackt dies wie bei den Täublingen. |
Wie
ernähren sich Pilze? |
3
Haupternährungsarten: Symbiosepilze (Nahrungsaustausch zwischen Baum/Pflanze
und Pilz), Parasitenpilze (kranke Bäume werden gefressen) und Folgezersetzer
(tote Bäume/Pflanzen werden aufgelöst). |
Wie
funktioniert das Einfrieren von Pilzen? |
1.
Möglichkeit - so machen es wir! Pilze putzen, in Plastiktüte geben, Datum und
Pilzart (gut, mittel, sehr gut) anschreiben und bei mindestens -20 Grad
einfrieren. 2. Möglichkeit - besonders gut für Pfifferlinge, weil diese sonst
zäh werden. Pilze putzen, in der Pfanne kurz aufkochen (blanchieren) -
einfrieren - fertig! |
Wie
funktioniert das Silieren von Pilzen? |
Es
funktioniert wie das Herstellen von Sauerkraut. |
Wie funktioniert
das Trocknen von Pilzen? |
1. Möglichkeit
und beste: Trockenautomat. 2. Möglichkeit: Backofen bei 40 - 50 Grad ca. 24
Stunden trocknen lassen und zwischenzeitlich wenden, bis sie knochentrocken
sind. Niemals heißer als 55 ° C, da sie ab dieser Temperatur geschmacksarm
werden. 3. Möglichkeit: Pilze trocknen durch Sonneneinstrahlung. Vorsicht:
die Pilze müssen schnell trocknen und immer wieder gewendet werden, sonst
entstehen diverse Schimmelbildungen und die Pilze sind unbrauchbar. |
Wie funktioniert der Ablauf des
Einweckens/Einmachen von Pilzen? |
Pilze in ein
Glas geben, mit Wasser auffüllen und etwas Salz beigeben. Deckel schließen
und 20 Min. bei über 80 Grad im Einweckautomat, Backrohr oder gefüllten Topf
mit 20 % Wasser am Boden und geschlossenem Deckel einwecken. 6 Stunden
abkühlen lassen und anschließend nochmals 20 Min. bei über 80 Grad einwecken.
Durch den zweiten Einweckvorgang werden eventuell noch resistente Bakterien
abgetötet, die Fäulnis verursachen könnten. |
Wie funktioniert die Herstellung
von Pilzbutter? |
Man nehme 20
Gramm grob gemahlene getrocknete Pilze in 50 Gramm Butter ca. 10 Minuten bei
schwacher Hitze unter Rühren „schäumen“ und Fett aufsaugen lassen, abgekühlt
mit 250 Gramm guter, weicher Butter verquirlen und mit etwas Salz
(feingemörsert) abschmecken. Fertig! Anmerken möchten wir noch, dass „weiche“
Pilze besser geeignet sind wie festfleischige Pilze (z. B. Morcheln,
Pfifferlinge, Glucken), da diese schlechter das Fett aufnehmen und recht hart
bleiben. Diese also eher vorher feiner zerhacken oder mahlen. Bei einigen
Pilzarten sollte man wegen hitzelabiler Gifte besonders auf gründliches
Durcherhitzen achten: Z. B. Perlpilz, Morcheln … Die Haltbarkeit dürfte sich
an der von Butter orientieren (ranzig werden), im Kühlschrank also recht
lange, eingefroren sehr lange! |
Wie heißt der größte Speisepilz der Welt? |
Die größten Speisepilze
sind die Termitenpilze. Einige können über einen Meter Durchmesser erreichen.
Meist sind sie in Afrika: Namibia, Südafrika, Sambia, Tansania sowie in
anderen Ländern wie Australien, Malaysia, Indien, Kolumbien und den
Philippinen auf Termitenhügeln zu finden. Sie gelten bei der einheimischen
Bevölkerung als sehr wohlschmeckend. Sie sind Symbiosepilze zu den Termiten.
In ihren Hügeln fördern sie dessen Myzel Wachstum und ernähren sich von
Bestandteilen des Pilzes. |
Wie hoch ist der
Eiweißgehalt von Pilzen? |
Pilze enthalten
nur etwa 2-3 % Eiweiß. Das entspricht etwa dem von Gemüse. Das ist sehr
gering, Fleisch dagegen hat das 10-fache an Eiweißgehalt! |
Wie hoch ist die Fehlerquote der
Daten bei der App oder im Buch? |
Leider gibt es
ständige Änderungen in den lateinischen und deutschen Namen, DNS-Analysen,
chemische Untersuchungen und Neuigkeiten der Wissenschaft. Neue Daten werden
so schnell wie möglich eingearbeitet, sodass Fehler gering-gehalten werden.
Eine Quote über 95 % versuchen wir anzustreben; d.h. wir werden nie 100 %
Richtigkeit erreichen können. Deshalb bitten wir: Teilt uns Fehler und neue
wissenschaftliche Erkenntnisse mit, egal welcher Art. Wir garantieren diese
sofort zu prüfen und einzuarbeiten und sind für die Mithilfe sehr dankbar. |
Wie kann ich die Sporenpulverfarbe feststellen? |
Pilzhut vom
Stiel trennen. Mit den Lamellen oder Röhren nach unten auf ein weißes Blatt
Papier legen, wenn dunkles Sporenpulver erwartet wird. Auf ein dunkles Papier
legen, wenn du weißes bzw. helles Sporenpulver vermutest. Gute Idee ist
folgende Möglichkeit: Lege den Hut immer zur Hälfte auf ein weißes und zur
Hälfte auf ein dunkles Blatt. Glas oder Becher darüber stülpen und einige
Stunden abwarten. Es bildet sich auf dem Papier ein Sporenabdruck mit
entsprechender Farbe. Alte Pilze oder zu junge Pilze sind dazu wenig
geeignet, weil sie keine Sporen abwerfen. |
Wie kann ich meine
Kühltruhe enteisen, ohne dass meine Pilze antauen? |
Schon leicht
angetaute Pilze können unter Umständen unbrauchbar werden. Deshalb ist ein
Auftauen in der warmen Jahreszeit nicht angesagt, es sei denn, es steht ein
zweiter Eisschrank zu Verfügung. Kühlschränke werden am besten in den
Wintermonaten enteist. Bei einer Außentemperatur von minus 10 Grad oder
niedriger einfach Inhalt in einen Wäschekorb und ab damit ins Freie. |
Wie kann ich Pfifferlinge konservieren? |
Bis vor kurzem
waren wir noch der Meinung, dass Pfifferlinge nicht getrocknet werden können.
In Tschechien bewiesen sie uns das Gegenteil. Sie sind weiterhin schmackhaft,
vor allem als Suppenpilze. Aber ansonsten ist die beste Methode: Pfifferlinge
mit Flüssigkeit 5 Minuten kochen und mit der Flüssigkeit einfrieren.
Konservierung in Gläsern ist eine Möglichkeit: Glas mit Pfifferlingen und
Wasser füllen und Schraubdeckel drauf, das ganzes Behältnis 20 Minuten kochen
lassen. Diesen Vorgang nach 6 Stunden wiederholen, damit alle Mikroorganismen
sicher abgetötet wurden. |
1.
Nur frische Pilze sammeln! Oder esst ihr gerne verdorbenes Fleisch? 2. Alte
schwabbelige wurmdurchlöcherte Pilze sind verdorben, es fand bereits eine
Eiweißzersetzung statt. Also diese gleich im Wald lassen! 3. Ganz kleine noch
verschlossene Pilze wegen Verwechslungsgefahr meiden. Lebensgefahr! 4.
Luftige Körbe oder Ähnliches beim Sammeln verwenden. Niemals Plastiktüten!
Wie lange hält es wohl ein Mensch mit einer Plastiktüte über dem Kopf aus? 5.
Pilze sollten schon beim Sammeln grob gesäubert und nach dem Sammeln sofort
sauber geputzt werden, spätestens jedoch am Folgetag. Bedenke! Je länger man
wartet, umso satter werden die Maden! Auch vollständig madenfreie Pilze sind
oft am nächsten Tag nur noch 50 % verwertbar! 6. Nur Pilze in den Korb legen,
die zu 100 % als essbar erkannt wurden. Die Krankenkasse wird es danken! 7.
Durch Veranstaltungen (Pilzexkursionen) von Pilz- oder Naturschutzvereinen
kann das Breitenspektrum von essbaren Pilzen schnell erweitert werden. Hier
sollten Pilze mitgenommen werden, die selbst durch eigene Literatur schon mal
sicher bestimmt, aber aus Unsicherheit noch nicht gegessen wurden. 8. Essbare
Pilze, die tödlich giftigen Arten ähneln, sind immer zu meiden. Sie gehören
niemals in einen Speisepilzkorb, wenn sie zur Bestimmung mitgenommen werden.
Solche Pilze immer in einem verschlossenen Behälter unzugänglich von den
anderen Pilzen getrennt aufbewahren. Übrigens! Für Giftpilze gibt es gute
Literatur, die das Erkennen erleichtert! 9. Pilze immer länger als 10 Minuten
kochen, Hallimasch mind. 20 Minuten und Kochwasser wegschütten! 10.
Pilzmahlzeiten können aufgewärmt werden, aber Folgendes ist zu beachten: Nach
dem Abkühlen gehören sie in den Kühlschrank; hier bei etwa 4-8 Grad kühl
lagern. Max. Lagerzeit 24 Stunden und niemals in Metallbehältern lagern.
Metalle oxidieren mit den Pilzen und entwickeln Giftstoffe. Deshalb stammt
der Spruch, dass Pilze nicht aufgewärmt werden dürfen. Früher wurde viel
Kupfer- und Alugeschirr benutzt, dieses löste bei falscher Lagerung
Eiweißzersetzungsprozesse aus, weshalb Personen krank wurden. Eingefroren
zubereitete Pilze können zwar noch einmal aufgewärmt werden, sie sollten
nicht nochmals eingefroren werden! 11. Unbekannte Pilze niemals essen. Es
gibt Pilzberatungsstellen. Hier können Pilze zur Artenbestimmung vorgelegt
werden. Wenn ein Pilz hierbei nicht als essbar freigegeben wird, darf er
nicht verwendet werden. Die Pilzsachverständigen sind immer auf dem neuesten
Informationsstand - leider sind das die Pilzbücher nicht immer! 12. Eigene
Vorsicht ist immer der beste Schutz. Mutig einfach Pilze zu essen ohne
sichere 100 %-ige Bestimmung, ist schon oft tödlich verlaufen und wird wieder
jedes Jahr seine Opfer fordern. Es gibt - junge mutige - Pilzkenner aber
keine - alten mutigen - Pilzkenner! |
|
Wie
kann ich schmutzige Finger im Wald sofort reinigen? |
Hierzu
eignet sich die Huthaut von Perlpilzen besonders. Die enthaltene Feuchtigkeit
und Inhaltsstoffe können vorzüglich zum Fingerreinigen verwendet werden. Erde
und Farbstoffe von Pilzen auf den Fingern werden schnell gelöst. |
Wie kommt es, dass aus meinem Blumentopf Pilze
wachsen? |
Es
sind Sporen (mikroskopisch kleine Samen) über die Luft oder via die
Blumentopferde zu deinen Blumen gelangt. Diese bildeten ein Pilzmyzel in der
humusreichen Erde. Und was du siehst, sind seine Fruchtkörper. Immer schön
und meist vollkommen harmlos für Mensch und Pflanze. Natürlich sind sie nicht
zum Verspeisen geeignet, aber lass sie doch leben, sieht doch immer wieder
schön aus, eigene Pilze im Wohnzimmer zu haben! |
Wie lange brauchen Pilze um zu wachsen und eine
entsprechende Größe zu erreichen? |
Es
liegt an vielen Faktoren und an der Pilzart an sich! Steinpilze können – wenn
alle Faktoren passen – innerhalb einer Stunde um 8 cm in die Höhe schießen.
Für eine Größe von ca. 20 cm Ø bedarf es dennoch oft einige Tage. Das liegt
an der Energie des Pilz-Myzels, dessen Nährstoff- und Mineralhaushalt es
zulässt, entsprechend viele oder große Nachkommen zu bilden. Einige Pilze wie
etwa Pfifferlinge bedürfen viele Stunden bis Tage, wenn nicht gar Wochen, um
eine stattliche Größe erreichen zu können. Wiederum gibt es Baumpilze, die
erst nach 3 Jahren vollständig ausgewachsen sind. Der Spruch – einen Pilz
einmal gesehen, so wächst er nicht mehr hat folgenden Grund. Pilze wachsen
immer nur in einem Schub, das heißt: Stoppt dessen Wachstum, verhärtet sich
das darin enthaltene Chitin und der Pilz kann kaum noch größer werden. Wann
der Stopp stattfindet, ist leider nicht ersichtlich! Deshalb ist ein Abwarten
oft/meist sinnlos! Die entsprechenden mobilen Proteine (Maden, Schnecken)
sind in übrigen sehr fleißig und sorgen schnell für die Entfernung des
Pilzes, wenn wir es nicht tun. |
Wie
lange dürfen Pilze eingefroren werden? |
Die
Einfrierdauer bei ca. -18 Grad C. beträgt etwa 12 Monate. Einzige Ausnahme
ist der Samtfussrübling - ein Winterpilz! Da er bei Minustemperaturen wächst,
verdirbt er schneller. Hier würden wir 3 Monate nicht überschreiten lassen.
Aber ein Winterpilz sollte man sowieso frisch essen. |
Wie
lange sind Pilze haltbar? |
Frische
Pilze sind so lange haltbar bis sie einen unangenehmen Geruch annehmen,
schimmeln oder weich und schwabbelig werden. In der Regel können kühl und
luftig gelagerte Pilze einige Tage überstehen. |
Wie
lange sollen Pilze gekocht werden? |
Meist
so ca. 10 Minuten, außer dem Hallimasch. Diesen mindestens 20 Minuten kochen,
Wasser wegschütten, erst dann ist jegliche Verwertung möglich! |
Wie lange sollten
getrocknete Pilze vor deren Verwendung eingeweicht werden? |
Die
besten Ergebnisse erzielten wir bei 3-5 Stunden Einweichzeit. Ein
Geschmacksverlust tritt nicht ein. Das Wasser sollte mitverwendet werden.
Guter Geschmacksbegleiter! Ideal ist es, die Pilze zu zermahlen und als eine
Art Pilzpulver zu verwenden. Bei Pilzpulver ist keine Einweichzeit notwendig.
Dieses kann sofort in die Soße gegeben werden. Aber immer kurz aufkochen
lassen, da pulverisierte Pilze immer noch rohe Pilze sind! |
Wie
lässt sich eine Verwechslung mit giftigen Pilzen vermeiden? |
Sammle nur Pilze, die du sicher erkennst. Sei kein
Versuchskaninchen und vertraue hierzu niemandem, außer geprüfte Pilzberater
oder Pilzsachverständige. Röhrlinge (Schwammpilze) sind schon mal niemals
tödlich giftig. Fang bei dieser einfachen Gattung das Lernen an. Bedenke aber
hier sind Magen-Darm-giftige Arten enthalten. Verwende niemals Pilzapps oder
Pilzbücher nur zur Pilzbestimmung für den Speisepilzverzehr. Nur in unserer
Region gibt es über 5000 Pilzarten. Zu groß ist hierzu das Risiko einer Verwechslung.
Fotoerkennung per Pilzapp ist nur ein Kinderspielzeug und kann maximal eine
kleine Hilfe darstellen. Die Erkennungsfunktion für Kochzwecke zu verwenden,
ist lebensgefährlich! Alle Apps sind hierzu „noch“ ungeeignet. Schaue lieber,
ob es öffentliche Pilzexkursionen, Pilzseminare oder Pilzausstellungen in
deiner Nähe gibt. Dort können deine Pilze den Experten vorgelegt werden, der
diese erklärt, zum Verzehr freigibt und gefährliche Verwechslungsgefahren
erläutert. Nütze diese Gelegenheiten! Vermeide Lamellenpilze. Darunter sind viele tödliche
Arten. Vor allem weiße Pilze bergen eine große Gefahr. Wer Champignon
sammelt, sollte immer darauf achten, dass die Lamellen hierzu nie reinweiß
sein dürfen. Oft können sich darunter tödliche Pilze wie Knollenblätterpilze
oder Pantherpilze verbergen. |
Wie
putze ich Pilze richtig? |
Putztipps:
Zuerst Schmutz, Nadeln und faule unansehnliche Teile entfernen. Dies am
besten schon im Wald. Bei jungen Röhrenpilzen kann die Röhrenschicht (der
Schwamm) erhalten bleiben. Bei Älteren soll - muss aber nicht - diese
entfernt werden. Bei Pilzen - wie bei vielen Täublingsarten - ist es gut,
wenn die Huthaut entfernt wird, da diese zäh werden kann. Die Huthaut schon
im Wald abzuziehen, empfehlen wir beim Kuhmaul, Goldröhrling und
Grünspanträuschling. Sie haben sehr schleimige Hüte. Im Übrigen wird dadurch
der Pilz sauberer. Alte, wässrige Pilze sollten nicht verwendet werden. Schon
ein kleiner wässriger Pfifferling kann das ganze Gericht verderben, weil
dieser einen erdigen Geschmack haben kann. Hier ist oft eine Geruchsprobe
angesagt. Alle Pilze, die einen unangenehmen Geruch wie muffig, erdig, faulig
haben, sollten nicht verwendet werden. Sie sind es nicht wert, ein Gericht zu
ruinieren! Bei Austernseitlingen ist die Huthaut sehr zäh und kann nur schwer
entfernt werden. Hier empfehlen wir, den Pilz sehr dünn aufzuschneiden.
Pfifferlinge oder harte Pilzarten werden zuerst in Wasser gelegt,
anschließend in Mehl getaucht. Das Mehl haftet am Schmutz. Dann wieder ins
Wasser geben und das Mehl löst sich zusammen mit dem Schmutz vom Pilz. Übrig
bleibt ein sauberer Pilz! Röhrlingsarten und weiche Pilzarten eignen sich
nicht, mit Wasser gereinigt zu werden, da sie sich stark mit dem Wasser
aufsaugen und dadurch schwabbelig werden. Werden viele Arten gesammelt,
empfehlen wir Folgendes: Pilze nach Arten sortieren. Jede Person putzt eine
Art. Oder zweite Möglichkeit: Eine Person putzt grob vor und eine zweite
Person übernimmt die Nachreinigung. Auch hier gilt: Es ist besser, Art für
Art zu putzen. Erstens kann sich nicht so leicht ein ähnlich aussehender
Giftpilz einschleichen und zweitens geht alles sauberer und flotter
vonstatten! Einfach mal ausprobieren! Und was mache ich jetzt mit den
Abfällen? Wir machen Folgendes: Putzresten in Pilzkorb legen. In einen
nahegelegenen Wald fahren und die Putzreste verstreuen. Mit diesem Verfahren
haben wir plötzlich Pilzarten in Wäldern gefunden, in denen wir sie noch nie
sahen. Vielleicht doch etwas nachgeholfen? Schließlich sind die Sporen (der
Samen) in den Putzresten noch enthalten, warum sollten diese in den Müll? |
Wie schnell wachsen Steinpilze? |
Je
nach Feuchtigkeit, zwischen 1 Stunde und 5 Tagen. Es gab schon Erlebnisse, da
wuchsen Steinpilze innerhalb einer Stunde um 8 cm. Dieses erlebten wir in
Tschechien nach optimalen Wärme- und Feuchtigkeitsverhältnissen. |
Wie schwer und groß
können Steinpilze werden? |
Es gibt
Steinpilzfunde von über 3,5 kg. Sowie Hutdurchmesser von über 40 cm Ø. Die
Geschwindigkeit des Wachstums kann bei optimalen Witterungsverhältnissen über
10 cm Höhe innerhalb einer Stunde betragen. |
Wie sind makroskopisch und mikroskopisch die
rotporigen Röhrlinge unterscheidbar? |
Die wichtigsten Unterscheidungsfaktoren von
rotporigen Röhrlingen sind folgende: Blasshütiger
Purpurröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz
am Stiel, Fleisch nur Hut blauend (RUBROBOLETUS RHODOXANTHUS = Sporen 10-15 x 4-5,5 µm, ellipsoid zu
spindelförmig, Amylonreaktion schwach positiv). Blaufleckender
Purpurröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am
Stiel, Fleisch stark blauend (IMPERATOR
RHODOPURPUREUS = Sporen 10-15
x 5-6 µm, Amylonreaktion positiv). Büscheliger
Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am
Stiel, Fleisch stark blauend (EXSUDOPORUS
PERMAGNIFICUS = Sporen 12-16 x
5-7 µm, Amylonreaktion negativ). Dupains Hexenröhrling = Huthaut nicht blauend, ohne Netz
am Stiel, Fleisch etwas blauend (BOLETUS DUPAINII = Sporen = 9-17 x 4-8 µm, Amylonreaktion
negativ). Falscher
Satansröhrling = Geruch Liebstöckel, Zichorien oder
Sellerie, Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (RUBROBOLETUS
LEGALIAE = Sporen 11-17 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion positiv). Flockenstieliger
Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch stark
blauend (NEOBOLETUS LURIDIFORMIS = Sporen 12-18 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion
negativ). Gelbhütiger Purpurröhrling = Huthaut blauend,
mit Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (IMPERATOR LUTEOCUPREUS = Sporen 10,5-14.5 x 4,5-6 µm, Amylonreaktion positiv). Glattstieliger
Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am
Stiel, Fleisch stark blauend (SUILLELLUS
QUELETII = Sporen 8,8-15,2 x
4,4-7,5 µm, Amylonreaktion stark
positiv). Kurznetziger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am
Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (SUILLELLUS
MENDAX = Sporen 13,2-15,5 x
4,5-5,7 µm, spindelig Amylonreaktion positiv). Netzstieliger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am
Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (SUILLELLUS
LURIDUS = Sporen 11-18 x
4,5-7,5 µm, spindelig, Amylonreaktion stark positiv). Ochsenröhrling
= Huthaut blauend, mit Netz am
Stiel, Fleisch stark blauend, später rötend (IMPERATOR TOROSUS = Sporen 12-17,5 x 5-7 µm, Amylonreaktion
stark positiv, Huthaut blauend). Satansröhrling
= Huthaut nicht blauend, mit Netz
am Stiel, Fleisch nur wenig blauend (RUBROBOLETUS SATANAS = Sporen 9,5-15 x 3,5-7 µm, elliptisch,
glatt, Amylonreaktion negativ). Weinroter
Purpurröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz
am Stiel, Fleisch etwas blauend (SUILLELLUS RUBROSANGUINEUS = Sporen
12-18 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion
positiv). Wolfsröhrling
= Huthaut nicht blauend, ohne Netz am
Stiel, Fleisch etwas blauend (BOLETUS LUPINUS = Sporen 11-17 x 4,5-6 µm, Amylonreaktion negativ). Zweifarbiger
Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am
Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (NEOBOLETUS
ERYTHROPUS SSP. DISCOLOR = Sporen,
12-19,3 x 4.5-7 µm, Amylonreaktion negativ). |
Wie
verhalte ich mich im Wald beim Pilze sammeln richtig? |
Keine kleinen Bäume zertreten. Wenn du die Bäume
zerstörst, zerstörst du die Zukunft deiner Pilze. Keine Pilze zertreten oder zerstören. Sie sind sehr
nützlich für die Natur und die Bäume. Es wird davon ausgegangen, dass allein
durch die Anwesenheit von Symbiosepilze der Baum um ein Drittel schneller
wächst und weniger anfällig für Schädlingsbefall ist. Keine Pilze sammeln nach Dunkelheit. Um die Wildtiere
zu schützen, ist es verboten nachts Pilze zu sammeln. Sehr dichtes, verwachsenes Unterholz meiden. Dieser
Bereich dient dem persönlichen Bereich der Wildtiere. Lasse ihnen diesen
Schutzbereich! Pilze wirst du sowieso kaum oder nur mit erheblichem Aufwand
finden. Sammle nicht Pilze bei Sturm und Gewitter. Äste oder
sogar Bäume können auf dich stürzen. Sammle nie, in Bereich von Waldarbeiten. Zu groß ist
die Gefahr, dass Äste, Splitter oder gar Bäume auf dich fallen. Zum Sammeln
empfehlen wir offene und weitmaschige Pilzkörbe. Die Pilze werden geschont
und luftig transportiert. Außerdem entweichen die Sporen sofort wieder durch
die Öffnungen. Somit verbreiten „wir -die Pilzsammler“, die Samen wieder im
Wald. Plastikeimer sind völlig ungeeignet. Dort kann es zu
einem Hitzestau kommen und die Pilze verderben. Obendrein wird hier jeglicher
Sporenabwurf nach außen verhindert. Im Notfall, wenn gerade mal kein Korb zur Hand ist,
können Stofftaschen eine Alternative darstellen. Sie sind atmungsaktiv und
durch die kleinen Öffnungen können dort zumindest noch einige Sporen
entweichen. Plastiktüten gehören zum Pilze sammeln verboten. Nicht
nur, dass keine einzige Spore entweichen kann, sondern die ganzen Pilze
verderben durch den Hitzestau. Die häufigsten Pilzvergiftungen entstehen
durch die Eiweißzersetzung wegen falscher Lagerung. Man nennt diese
Vergiftung „Unechte Pilzvergiftung“. Schließlich kann der Pilz hierzu nichts,
sondern du verursachst dadurch nichts anderes wie eine
Lebensmittelvergiftung. Thema Abscheiden/Herausdrehen: Schadet es dem
Pilzmyzel und zukünftige Pilzfunde? Nein, es ist egal, welche Methode man
anwendet! Dies ist vergleichbar mit einem Apfelbaum. Wenn der Apfel samt
Stängel vom Baum gepflückt wird, macht es dem Baum gar nichts aus. Wird aber
der ganze Ast abgebrochen, braucht er länger, bis er sich regeneriert hat.
Möglicherweise kann sogar der Baum absterben und so ist es mit dem Myzel.
Abschneiden ist vergleichbar mit Apfel, ohne Stängel vom Baum zu pflücken -
eine gute Methode! Nur bei Pfifferlingen empfehlen wir das herausdrehen, weil
wir festgestellt haben, dass nach dem Abschneiden der Stielrest verfault und
es länger dauert, bis neue nachwachsen. Fazit: Vorsichtiges Herausdrehen ist
genauso unschädlich für das Pilzmyzel, wie das Abschneiden! |
Wie verhindere ich,
dass nach dem Trocknen die Restfeuchtigkeit eine Schimmelbildung im
geschlossenen Glas auslöst? |
Gebe
etwas Salz in das geschlossene Glas, in dem die getrockneten Pilze aufbewahrt
werden. Salz entzieht die Restfeuchtigkeit bei den Pilzen und ist neutral im
Geschmack! Alternativ können Reiskörner verwendet werden, da diese
Feuchtigkeit binden. |
Wie viel Hirschtrüffeln müssen Wildschweine
verzehren damit sie den gesetzlichen Grenzwert von 600 Becquerel je Kilogramm
(Bq/kg) überschreiten? |
Selbstverständlich
liegt dies an der Strahlenbelastung der Hirschtrüffeln, die je nach Region
unterschiedlich ausfällt. Berechnung: Bei Tieren kann
man ähnlich ausgehen wie beim Menschen, sodass folgender Annäherungswert für
Wildschweine berechenbar ist. Beispiel: Gewicht Wildschwein 50-80 kg.
Natürliche Radioaktivität des Körpers aufgrund natürlichen Ursprungs (K40) ca
80-120 Bq/kg = Mittelwert 100 Bq/kg. Belastung bei 1 kg Pilze mit 600 Bq/kg =
0,4 % der natürlichen Belastung bezogen bei einem Ausgangsgewicht von 50 kg,
bei 80 kg ist dieser Wert das 1,6-fache. Natürliche Belastung 250 kg (bei 50
kg Gewicht) oder 400 kg Pilze (bei 80 kg Gewicht) entspricht = Wert 100 % der
natürlichen Belastung. Bei Faktor 600 Bq/kg = sechsmal über der natürlichen
Belastung = 1500 kg. Das bedeutet, dass eine Verseuchung des Körpers mit
Radioaktivität von 600 Bq/kg folgende Nahrungsaufnahme von Hirschtrüffeln
entspricht bei einem Wildschwein von 50 kg: 1500 kg Hirschtrüffel mit 600
Bq/kg. 150 kg mit 6000 Bq/kg. 50 kg mit 18000 Bq/kg was häufiger vorkommt. 32
kg mit 28000 Bq/kg wäre der bisher festgestellte Grenzwert von gefundenen
Hirschtrüffeln. Diese Werte entsprechen einem Verzehr von jeweils einem Jahr!
Es wird geschätzt, dass jedes Wildschwein ca. 80-250 kg Hirschtrüffeln pro
Jahr in der Natur findet und verzehrt. |
Wie
viel Personen erleiden im Jahr eine Pilzvergiftung? |
Leider
ist die konkrete Anzahl von Pilzvergiftungen nicht bekannt, weil keine
Meldepflicht für Ärzte und Krankenhäuser besteht. Schätzungen für Europa
liegen bei etwa 10 000 pro Jahr, davon Deutschland geschätzt zwischen 500 und
1000 Fälle p.a. |
Wie viel Pilzarten
existieren in Europa? |
> 10000
Großpilzarten in Europa. Makroskopisch (mit bloßem Auge) eventuell
unterscheidbar. Mikroskopisch gibt es noch etwa die 3-fache Menge von
Unterarten. Schimmelpilzarten > 100 000 und vermutet werden hier, noch die
3-fache Menge von Unterarten. |
Wie viele Personen
sterben jedes Jahr an Pilzvergiftungen? |
Es wird
angenommen, dass jedes Jahr etwa 50 bis 60 Personen an einer Pilzvergiftung
versterben. 90 % davon wegen Knollenblätterpilzvergiftungen! Diese Zahlen
sind aber nur Schätzungen, weil es keine Meldepflicht für Pilzvergiftungen
gibt. Die Dunkelziffer wird wohl weitaus höher sein. |
Wie viele Pilze darf man im Wald
sammeln? |
In Deutschland
und Tschechien: Nur für den Eigenbedarf, d.h. maximal einen Korb. Darin
dürfen maximal 2 kg (eingeschränkt) geschützte Pilzarten enthalten sein. Das
heißt, 30 kg pro Person wären laut Bundesartenschutzgesetz verboten. Einige
Bundesländer haben Sonderregelungen! Mit Sondergenehmigung der unteren
Naturschutzbehörde (Landratsamt) können größere Mengen für den Verkauf
gesammelt werden. Für jede einzelne Pilzart muss dabei nachgewiesen werden,
dass diese in Massen vorkommt und nicht gefährdet ist. In Österreich und in
der Schweiz ist das Sammeln von Pilzen in jedem Bundesland resp. Karton
verschieden geregelt. |
Wie werden Pfifferlinge,
die in den Lamellen voller Sand- und Erdreich sind, am besten geputzt? |
Pfifferlinge vom
gröbsten Dreck befreien und in eine Schüssel Wasser legen, anschließend in
Mehl eintauchen. Das Mehl haftet so am Schmutz. Die Pilze wieder ins Wasser
geben. Das Mehl löst sich mit dem Schmutz vom Pilz. Übrig bleibt ein sauberer
Pfifferling! |
Wie werden Pilze
getrocknet? |
Am besten ist das
Trocknen im Dörrapparat. Ab 25 Euro gibt es diesen schon zu kaufen. Weitere
Möglichkeit: Im Backofen bei 40-50 Grad. Aber nie wärmer als max. 55 Grad,
sonst werden sie nicht getrocknet, sondern gegart! Weitere Möglichkeiten sind
auf dem Heizkörper, auf dem Kachelofen, in der Sonne (am Abend wieder hinein,
weil sonst Feuchtigkeit gezogen wird) oder einfach auf eine Zeitung
ausbreiten - Lufttrocknen bei 15-20 Grad und mehr. Wichtig ist, die Pilze
müssen öfter gewendet werden. Zum einen, damit sie nicht am Untergrund
ankleben und zum anderen, damit sie von allen Seiten gleichmäßig austrocknen.
Dies alles so lang, bis sie knochentrocken sind und beim Umknicken
zerbrechen. Vor dem Trocknen fein und dünn zerschneiden, damit der
Trockenvorgang schneller vonstattengehen kann. Wichtig! Sollte
Schimmelpilzbildung entstehen (sichtbar sein) müssen alle Pilze entsorgt
werden, da diese giftige (toxische) Substanzen bilden und zu heftigen
Vergiftungen führen. |
Wie wird die
Krause Glucke oder Breitblättrige Glucke am besten geputzt? |
Großes
eingewachsenes Astwerk und grober äußerer Schmutz gleich im Wald entfernen.
Zu Hause in kaltes Wasser tauchen. Glucke in 1 cm längliche Scheiben
schneiden und in eine Schüssel Salzwasser legen. Jetzt kann der restliche
Schmutz leicht entfernt werden. Insekten werden durch das Salzwasser gelöst
und schwimmen auf der Wasseroberfläche. Eine weitere Möglichkeit ist, die
Glucke im Ganzen kurz in kochendes Wasser tauchen. Die Glucke wird elastisch
und lässt sich dann unter fließendem Wasser bequem ausspülen. |
Wie wird
Pilzpulver gemacht und aus welchen Pilzen? |
Pilze trocknen,
bis sie knochentrocken sind. Mit einer Kaffeemühle diese Pilze so zerreiben,
bis nur noch ein feines Pulver bleibt. Wenn keine Mühle zur Hand ist,
empfehlen wir, die getrockneten Pilze so lange zu zerdrücken, wie es geht,
eventuell mit einem Wallholz. Je feiner der Staub, desto besser. Für
Pilzpulver sind grundsätzlich alle Pilze geeignet, die als Trockenpilze gut
sind. Nur mit einem Unterschied: Bei Pilzpulver können Stiele mitverarbeitet
werden, die sonst nur sehr zäh oder faserig wären. Z. B. eignen sich sehr gut
die Stiele des Parasols (Riesenschirmlinge), Safranschirmlings,
Stockschwämmchens und den Rauchblättrigen Schwefelköpfen. Der Schwamm (die
Röhren), sollte bei den Röhrlingen wie Maronenröhrling, Steinpilz, Butterpilz
usw. nicht entfernt werden. Diese bilden eine sehr gute
Geschmacksverstärkung. |
Wie wirkt sich
Regen und Temperatur auf das Pilzwachstum aus? |
Regen über mehrere Tage von über 10 l/m²
ist optimal für ein gutes Pilzwachstum. Es entsteht eine Erhöhung der
Luftfeuchtigkeit; ein sogenanntes Dampfen der Wälder. Wassermengen über 80 l
(innerhalb einer Woche) verursachen eine Wachstumsbremse. Temperaturen
zwischen 10 und 25 ° C sind optimal, unter 5 ° C oder über 25 ° C =
rückläufiges Pilzwachstum. Ausgenommen hierzu sind Spätherbstpilze. Diese
benötigen tiefere Temperaturen, aber ebenfalls viel Wasser. Je mehr Wind, desto schneller trockenen die
oberen Pilzmyzelschichten aus und das Pilzwachstum wird gehemmt. |
Wo finde ich
Pilzberatungsstellen oder Pilzberater? |
Direkt in
unserer App - Pilze 123 - unter - Experten. Im Internet können Vereine oder
einzelne Pilzsachverständige erfragt werden. Bei einem Vergiftungsfall liegen
den Krankenhäusern und Landratsämtern Listen der DGfM (Deutschen Gesellschaft
für Mykologie) über Anschriften der Pilzsachverständigen vor. Nicht jeder
Pilzsachverständige übt im Rahmen seiner fachlichen Kompetenz eine
Pilzberatung durch, er ist aber in der Regel Ansprechpartner bei
Pilzvergiftungen. |
Wo sind die besten
Wald-Aussichten Pilze aktuell zu finden? |
Tipp! Bei großer
Trockenheit sollte man versuchen, Pilze in Nord- oder Westhängen von Wäldern
zu suchen. Dort hält sich die Feuchtigkeit etwas länger und die
Erfolgsaussichten sind dadurch größer. Auch Bachläufe und moosige feuchte
Moore sind bei großer Hitze besser geeignet, Pilze zu entdecken. Bei sehr nassen oder
kaltem Wetter eignen sich mehr die Süd- und Osthänge sowie trockene Nadel-,
Laub- und Mischwälder. Dort ist meist zu wenig Feuchtigkeit. Sobald es über
längere Zeit dort anders ist, versuchen die dort vorhandenen Pilzmyzelien
Fruchtkörper zu bilden. |
Wo und wann wachsen Spitzkegelige
Kahlköpfe am besten? |
Die
Wachstumszeit ist Frühsommer bis Spätherbst. Das mag alles gut sein, wenn
diese nur für Informationszwecke gesammelt werden. Ansonsten können wir nur
sagen, dass sehr viele Personen gibt, die durch Rauschpilzgenuss eine Phobie
entwickelt haben und in ärztlicher und medikamentöser Behandlung stehen. Etwa
ein Drittel davon ist dauerhaft in Kliniken untergebracht. Das ist es
sicherlich nicht wert? |
Wo wachsen Pilze? |
1. Art Pilze
sind Folgezersetzer: Sie zersetzen totes Holz, Baumstümpfe, Äste, im Boden
vergrabene Tannenzapfen oder einfach nur Gräser oder Blätter. Sie sind nicht
auf einen bestimmten Baum angewiesen, weshalb Folgezersetzer leicht zu
züchten sind. Egerlinge (Champignon), Austernseitlinge und Hallimasch (mal
als Folgezersetzer, mal als Parasitenpilz), Fichtenzapfenrübling,
Träuschlinge usw. 2. Art sind Symbiosepilze, auch Mykorrhizapilze genannt.
Dies sind Pilze, die eine Symbiose (Zusammenleben) mit Bäumen, Sträuchern
oder Gräsern eingehen. Pilze helfen dem Symbionten Mineralien aufzunehmen, im
Gegenzug bekommt der Pilz Zucker, den er nicht selbst produzieren kann.
Milchlinge, Dickröhrlinge, Täublinge, Pfifferlinge, Wulstlinge
(Knollenblätterpilze) und Schleierlinge sind Symbiosepilze und können ohne
Symbionten nicht existieren. Die 3. Art sind Parasitenpilze, also zerstörende
Pilze! Sie befallen kranke Bäume und zerstören meist sein Kernholz mit Braun-
oder Weißfäule. Schwefelporling, Judasohr, Schuppenporlinge,
Leberreischlinge, Austernseitlinge sind einige der essbaren parasitären
Pilze. |
Woran liegt es, dass das ganze
Pilzgericht einen erdigen modernden Geruch und Geschmack hat? |
Die Hauptursache
dafür ist, dass Pfifferlinge, die schon etwas vermodert, feucht und alt
geerntet wurden, sich darin befanden. Daran riechen ist immer die beste
Methode, solch eine Misere zu verhindern. Eingefrorene Pfifferlinge
verstärken diesen Modergeruch noch. Deswegen Pfifferlinge besser nicht
einfrieren. Ebenso schrecklich modernden Geschmack können Schwärztäublinge,
Braune Stäublinge oder alte Horngraue Rüblinge haben. Aber sie verbreiten
diesen Geschmack nicht auf das ganze Pilzgericht, sondern nur auf das
einzelne Stück Pilz selbst. Unwohlsein nach Verzehr oder giftige Auswirkungen
bei solchen Moderpilzen stellten wir bisweilen nicht fest. |
Woran liegt es,
dass Samtfußkremplinge als GIFTIG bezeichnet werden? |
Sie werden immer
noch mit dem Kahlen Krempling verwechselt, der zu schweren Vergiftungen
führen kann. Der Samtfußkrempling ist wie viele andere Pilze roh giftig (Blut
zersetzend), aber gekocht unbedenklich essbar. Diese toxischen Substanzen
werden nach dem Kochen neutralisiert und er bekommt einen säuerlichen
Geschmack. Bei normaler Zubereitung ist der Samtfußkrempling nicht
schmackhaft und sollte nicht Verwendung finden. Mit besonderer Zubereitung kann er als Wurstsalatpilz lecker zubereitet
werden: Die Samtfußkremplinge sollten 15 Min. abgekocht werden. Am besten
sogar 2 x 10 Min. und jedes Mal soll das violettfarbene Kochwasser
weggeschüttet werden. In ein anderes Gefäß Wasser, Zucker, Essig, Öl,
Zwiebeln, Salz, Knoblauch, Paprika vermengen, die Pilze hinzufügen und einige
Stunden ziehen lassen - fertig! |
Zu welcher
Jahreszeit wachsen die Pilze am besten? |
Juli bis Oktober
sind die ertragreichsten Monate, vorausgesetzt, die klimatischen Verhältnisse
wie Wärme und Feuchtigkeit passen! |
Zu welcher Uhrzeit sollten Pilze
gesammelt werden? |
Es ist egal, ob
morgens oder abends. Die Pilze wachsen rund um die Uhr, falls alle Faktoren
passen. Gut ist es, wenn die Sonne nicht blendet. Bei sonnigem Wetter ist um
die Mittagszeit die ideale Sammelzeit. Bei bedecktem Wetter ist der ganze Tag
ideal. |
|
|
Fachausdrücke
Pilze: |
Glossar: |
Aberration |
Prismen-Effekt
= Farbfehler, jede Farbe wird unterschiedlich abgelenkt. |
= lateinisch: sensu lato, im weiteren
Sinne. Es kennzeichnet formenreiche Arten und schließt Kleinarten mit ein. |
|
Abortiv |
Fehlentwickelt. |
Abstract |
In englischer Sprache geschriebene
Zusammenfassung einer wissenschaftlichen Studie, als Summary bezeichnet. |
Abundanz |
Häufigkeit einer Art in einem Gebiet
angibt, z. B. sporadisch, zerstreut, selten, vereinzelt, verbreitet,
massenhaft, häufig, sehr häufig, extrem viele, im Überfluss usw. |
Abwurfpräparat |
Sporenabdruck: Man legt einen Pilzhut mit
der Fruchtseite unten auf ein weißes Blatt Papier und stülpt ein Glas
darüber. Nach einigen Stunden befinden sich genügend Sporen auf dem Papier.
Diese können dann farblich oder mikroskopisch betrachtet werden. |
Acantho
|
Bestachelt. |
Acanthobasidie |
Bei diesen Pilzen haben die Basidien
stachel- oder fingerförmige Auswüchse, wie man sie bei Acanthohyphiden
findet. Diese kommen bei einigen Pilzen mit corticioiden Fruchtkörpern vor. |
Acanthohyphidien |
Hyphidien mit vielen dichten und kurzen
Stacheln. Im Hymenium sind sterile Hyphen (Pilzfäden). |
Acanthophyse |
Dünn- oder dickwandiges, oberflächlich oder
nur am Ende bestacheltes, zystidienähnliches Hyphenende im Hynenium
bestimmter Schichtpilzarten, z. B. bei Schichtpilze (Stereum, Xylobolus
…); die dünnwandige Form wird oft als Pseudoacanthophyse bezeichnet. |
Acanthozystiden |
Zystidenform mit dornenartigen Auswüchsen. |
Achromat |
Achromat‐Objektive sind kostengünstig,
haben aber oft speziell an den Objektkanten Farbsäume und Bildfeldwölbungen. |
Äcidiosporen |
Treten vorwiegend bei Rostpilzen auf. Diese
Phragmobasidiomyzeten wechseln den Wirt. Z. B. Hauptwirt =
Basidiosporen, Nebenwirt Äcidiosporen, z. B. bei Birke, Lärche, Tanne …
Anders als oft beim Fichtenzapfenrost, dort sind die mikrozyklischen Formen
ohne Wirtswechsel Äcidiosporen = Hauptwirt. Basidiosporen = Nebenwirt.
Weitere Entwicklung oft an der Gewöhnlichen Traubenkirsche. |
Acidophile (acidophil) |
Pilze, die Säure (sauren Boden) lieben. Gern auf Substraten mit einem pH-Wert unter 6,5. |
Acidose |
Blutübersäuerung. Senkung des
Blut-pH-Wertes unter 7,37 infolge einer Störung des
Säure-Base-Gleichgewichts. |
Acrifer
|
Lufthaltig und dadurch (gelegentlich) ein
helleres, flaumiges Aussehen annehmend, z.B. bei den Hyphenenden. |
Acromelalga-Syndrom |
Acromelsäure. Es handelt sich dabei um einen
hochwirksamen Glutamat-Antagonisten. Der Wohlriechenden Trichterling
verursacht wiederkehrende Episoden von starker Hautrötung, mit Kribbeln,
Brennen und heftigsten Schmerzen in Händen und Füßen. Die Symptomatik kann
Wochen bis Monate andauern. Schmerzmittel können unwirksam sein. |
Acyanophil |
Mit Baumwollblau entsteht keine Blaufärbung
der Sporen. |
Adhymenial
|
Dem Hymenium entgegengesetzte
Fruchtkörperseite (z. B. die Außenseite von Becherlingen). |
Adstringierend |
Zusammenziehendes (saures) Gefühl bei der
Pilzgeschmacksprobe. |
Adventiv
|
Eingeschleppt, eingewandert. |
Aeromycet,
Aeromycophyt |
An Baumästen in freier Luft lebender Pilz
mit starker Widerstandsfähigkeit gegen Austrocknung. |
Aethalium |
Form des Fruchtkörpers
bei Schleimpilzen. |
Aezien |
Rundliche Lagerformen bei Rostpilzarten. |
Affinis,
aff |
Nahestehend, verwandt, ähnlich, angrenzend. |
AG-AK-Reaktion |
Medizinisch: Antigen (Antikörper) Reaktion
zur Abwehr von Fremdeinwirkung im Körper. Z. B. Kahler Krempling, heftige
allergische Nebenwirkungen. |
Agaricaceae
|
Familie der Champignonverwandten oder
Egerlingsverwandten (Agaricaceae). Z. B. Schirmlingen (Lepiota),
Champignons (Agaricus), Egerlingsschirmpilze (Leucoagaricus), Tintlinge
(Coprinus …), Safran oder Grünsporschirmlinge (Chlorophyllum) usw … Besonderheit
meist: Meist fast freie an schwach angewachsene Lamellen, meist mit dicker
ungeriefter Huthaut. |
Agaricales |
Ordnungszugehörigkeit der Pilze nach dem
Mykologen Moser, Ständerpilze (Basidiomycetes). |
Agaricoid
|
Mit Lamellen und in Hut und Stiel
gegliedert. |
Agaricomyceten |
Champignonartige Pilze. |
Agaritin |
Gilbende Arten enthalten besonders hohe
Konzentrationen von Agaritin (dadurch entsteht das
P-Hydroxymethyl-Phenyldiazonium-Ion). Dieses soll in Tierversuchen
krebserregende Wirkung gezeigt haben, die aber nicht auf Menschen umsetzbar
sind. Übrigens neutralisiert sich Agaritin beim Trocknen oder Einwecken zu 95
%. Aber andere Champignonarten, sowie Zuchtchampignons, haben Agaritin. Sie
gelten aber als ungefährlich. Wer Angst hat, sollte Champignons grundsätzlich
meiden, wild wachsende Arten wegen des hohen Schwermetallgehalts (Cadmium). |
Agglutiniert
|
Verklebt. |
Agglutinine |
Verklumpung die roten Blutkörperchen in der
Blutbahn des Menschen. |
Aggregat,
agg. |
Sammelart: Bezeichnung für schwer unterscheidbare und bisher nicht restlos geklärte Taxa. |
Akkummulation |
Anhäufung. |
Akro
|
Steil, hoch, spitz. |
Alaun |
= bitteres Tonerdensalz. Das Beizmittel Alaun
(Kaliumalaun, Aluminiumkaliumsulfat-Dodecahydrat) als Kristalle oder Pulver
erhältlich, wird zunächst in kaltem oder lauwarmem Wasser aufgelöst und dann
gelöst dem Beizbad zugegeben. Zum Färben von Wolle durch Pilze verwendet man
etwa 20 % Alaun. |
Albinismus |
Genetischer Defekt, der zum Ausfall
sämtlicher Farbpigmente fuhrt, ähnlich Albino. |
Aleuriokonidien |
In großen Massen entstehende Konidien, die
dadurch die Konidienlager wie mit Mehl (Aleuron) bepudert aussehen lassen. |
Aleuriosporen |
In großen Massen entstehende Sporen, die
dadurch wie mit Mehl (Aleuron) bepudert dies aussehen lassen. |
Aleurisporen |
Diese werden aus dem aufgeblähten Ende
einer Hyphe oder einer seitlichen Aufblähung gebildet und durch Septen
abgetrennt. |
Alkalisch
|
Basen, laugenartig, Geruch nach
Seifenlauge. |
Allantoid |
Damit ist die einseitige Krümmung von
Sporen gemeint, wie bananenförmig oder würstchenähnliche Form, schmal
allantoid, nur leicht gekrümmt. |
Allochroisch |
Farbwechselnd. |
Alluvione,
Alluvialboden |
Auf
Ablagerungen oder Sedimenten der Nacheiszeit oder der Gegenwart entstandene
Böden. |
Alpin |
Hochgebirge
ca. 2200 bis > 3000 über Meeresspiegel. |
Alternierend |
Abwechselnd,
wechselnd. |
Alveolen,
alveolär |
Grube Vertiefung
in der Fruchtschicht. |
Amanita‐Arten
(Amanita) |
Wulstlinge-
und Knollenblätterpilzarten. |
Amatoxine |
Schwere
und teilweise tödliche Zellgifte. |
Amerospor
|
Unseptiert
(einzellig), aber die Sporen direkt betreffend. |
Ammoniak |
Salmiakgeist
(NH3), in der Mykologie meist in 5 %‐iger Lösung verwendet. Ammoniak-Dämpfe sind NH4OH. |
Ammoniakalisch |
Nitrös,
alkalisch, salmiakartig, salpeterartig, nach Katzenurin. |
Amoebozoa |
Einzellige
Lebewesen = gilt als Untergruppe der Schleimpilze. Diese werden als
plasmodiale Schleimpilze bezeichnet. |
Amorph |
Ungeformt,
gestaltlos, die innere Struktur fehlt. |
Amphi |
Um,
herum, beidseitig, doppelt. |
Amphigen |
Fruchtschicht, dass die gesamte Oberfläche überzieht, z. B. bei
Korallen, Erdwarzenpilze … usw. |
Amphimitisch |
Hyphensysteme
= Fruchtschicht überzieht die gesamte Oberfläche. |
Amphimitisches Hyphen
|
Enthält
generative Hyphen sowie Bindehyphen. |
Amphithecium |
Fruchtkörper
von Flechtenpilzen (Lecanorales) mit Rand aus dichtem, hartem Hyphengeflecht. |
Ampullenformig |
Dickhalsig-flaschenförmig
= Zystide mit längerem, breitem, zylindrischem Halsteil und abrupt
erweitertem, +/- zylindrischem Basalteil (= dickhalsig-lageniform =
flaschenförmig, sublageniform = leicht oder ähnlich flaschenförmig). |
Amygdaloid,
Amygdaliform |
Mandelförmig,
mandelartig, bittermandelähnlich. Subamygdaloid = Unterförmig-Mandelförmig,
unten eingedrückt mandelförmig. |
Amylazetatgeruch |
Geruch nach Nagellackentferner, Lösungsmittel. Ethylacetat ist ein organisches Lösungsmittel und der Ester
von Essigsäure und Alkohol. |
Amyloid |
Mit Jod-Kaliumiodid-Lösung
(Melzer +) blau verfärbend. |
Amyloidität |
Verfärbungen
mit Melzer oder andere Jodlösungen. |
Amyloidreaktion,
Amylonreaktion |
Reagiert
mit Jod unter einem Blau bis Violett-Färbung. Diese Farbreaktion bei Pilzen
kann dies von der Farbe graublau bis grauschwarz gehen. Wenn die
Amylonreaktion positiv ist, verfärben sich z. B. Zellwände mit Jod,
Melzer … dunkel, meist blau, bei der Unterscheidung von Hexenröhrlingen ist
dies wichtig. |
Anaerob |
Ohne Sauerstoff
existierend. |
Analytische
Merkmalfindung |
Suche
und Auffindung von spezifischen Unterscheidungsmerkmalen zur Pilzbestimmung. |
Anamorphe |
=
Nebenfruchtform. Entwicklungszustand eines Pilzes mit asexueller Vermehrung. |
Anastomosen,
Anastomose, Anasthomosen, Anastomisierend |
Querverbindungen
(Querlamellen) zwischen den Lamellen, Leisten und Hyphen. Regelmäßige
Aderungen am Lamellengrund, häufiger bei Täublingen. Die
Verbindung zweier Hyphen der gleichen Pilzart. Verschmelzung zweier
Hyphen verschiedener Organismen. Kommt gerne bei Schlauchpilzen vor. |
Anastomosierend
|
Querverbundene
Lamellen, Querlamellen, +/- netzartig im Grund verbunden. |
Anatomisierend |
Teilend,
aufspaltend, zerlegend, zerschneidend, zerteilend, verbindend. |
Anekdotisch |
Nur vom
Hörensagen. Nicht wissenschaftlich korrekt nachgewiesen. Der Ausdruck wird
oft als Gegensatz zur empirischen Evidenz und zum Analogieschluss verwendet.
Anekdotische Evidenz hat keine wirkliche argumentative Aussagekraft.
Z. B. wird immer noch anekdotisch behauptet, dass der Schopftintling mit
Alkohol schwer giftig ist. Aufgrund der geringen Menge an Coprin ist dies
nicht nachvollziehbar. |
Anemochorie |
Verbreitung
der Sporen durch die Luft. |
Angeheftet |
Lamellen
am Stiel leicht angewachsen. |
Angeschwollen |
Allmählich verdickt. |
Angiocarp
(endocarp) |
Die
Fruchtsporen bilden sich verdeckt in einem verschlossenen Behälter,
z. B. bei Bauchpilzen, Erdsternen … usw. |
Angiokarp |
Geschlossenfruchtig,
d. h. die Sporen werden im Inneren des Fruchtkörpers gebildet. Bezeichnung für Pilzfruchtkörper mit vorgeformter Öffnung zur
Sporenausbreitung, die mindestens bis zur Sporenreife geschlossen bleibt. |
Angulär |
Winkelförmig,
eckig, knochig. |
Anilin |
Sehr
giftige Reagenz! Für (C6H5NH2) =
Schäffersche Kreuzungsreaktion geeignet. |
Anilinblau |
Ähnlich
wie Baumwollblau, mikroskopisch: Zum Anfärben. |
Anisaldehyd |
Diese chemisch
molekulare Verbindung erzeugt einen Geruch von Anis. Dieser ist aber etwas
weniger süßlich als der natürliche Anisgeruch. |
Anmoorig |
Moorähnlicher
Boden mit etwa 15-30 % Humusgehalt. |
Annuell |
Einjährig. |
Antabuswirkung |
Vergiftungserscheinung
in Verbindung mit Alkohol, z. B. beim Keulenfußtrichterling oder
Faltentintling. Der Alkohol wird im Körper schwer abgebaut und verursacht
Vergiftungserscheinungen. |
Antheridium |
Männliche
Geschlechtszelle bei Ascomyceten, im Gegensatz zum Ascogon = Weibliche
Geschlechtszelle bei Ascomyceten. |
Anthracengrün |
Farbstoff
zum Anfärben von Kristallen. |
Anthrachinonen,
Anthrachinone, Anthracinon |
Anthrachinon
ist ein vom Anthracen abgeleitetes Chinon = organische Verbindung. Lösliche
Pigmente in verschiedenen Schleierlingsarten, z. B. Hautköpfe: Sie
bringen gelbe, rote, orange oder grüngelbe Farben hervor. |
Anthracobiont |
Ausschließlich
auf Brandstellen oder Kohleplätzen wachsend. = anthracophil. |
Anthracophil
|
Kohle
liebend; oft auf Holzkohle wachsend. |
Anthropochorie |
Verbreitung
(z. B. der Sporen) durch den Menschen durch offene Körbe, anhaften an
der Kleidung oder Rücksetzung der Putzreste in den Wald. |
Anthropogen |
Vom Menschen beeinflusste Standorte z. B. durch Baumaßnahmen oder deren Einwirkungen. |
Antibiose |
Zusammenleben
von Organismen, die einander oder einseitig durch Ausscheidung von
Wuchshemmstoffen schädigen, z. B. mehrere Myzelien im gleichen Substrat. |
Antibiotisch |
Wirkt
gegen Bakterien abtötend. |
Antiklinal
|
Sattelförmig,
wie ein Reitersattel dessen Rand entweder nach innen oder nach außen
umgeschlagen sein kann, z. B. wie bei der Sattellorchel. |
Antimykotikum |
Substanzen
die gegen eine Pilzinfektion helfen. Wirkbereich ist der Medizinische bei
Menschen und Tieren oder bei Pilzerkrankungen im Pflanzenbereich. Das sind
Fungizide, die als Biozide oder Desinfektionsmittel gegen Pilze wirksam sein
können. |
Antiviral |
Wirkt
gegen Viren abtötend. |
Anulus |
Stielring
oder Ringmanschette. |
Anulus superus |
Ring
durch Velum (Apikalvelum). |
Anurie |
Vollständige Einstellung der Urinproduktion. |
Apertur |
Öffnungswinkel
des Objektivs oder des Kondensors, je größer, desto mehr Details werden
beleuchtet und dargestellt. |
Aperturblende |
Dient
der Einstellung des Öffnungswinkels der Mikroskop-Beleuchtung. Weite Öffnung
bedeutet: Viel Licht, flacher Winkel, große Schärfe, schlechte Tiefenschärfe.
Kleine Öffnung = Hohe Tiefenschärfe. |
Apex |
Oberes,
dem Stielchen abgewandtes Ende der Spore (manchmal mit Keimporus). |
Aphyllophorales |
Die
Ordnungszugehörigkeit, wird gern bei Nichtblätterpilzen (Basidiomycota
und Ascomycota = Schlauchpilze) verwendet. |
Api |
Irgendwo
eine Sporenausstülpung. Diese kann oben oder seitlich sein. |
Apical
(Apikal, Api) |
An der Spitze liegend. Apikal an der Spitze liegend abgerundet. |
Apicalplatte |
Am Ende
liegende Abdeckung. |
Apicalring |
Ringförmiger
Verschluss an der Spitze des inoperculaten Sporenschlauches. |
Apices, Pl. Apices |
Scheitelpunkt,
Scheitel, oberes Ende, Spitze eines Elementes, gerne bei Zystiden oder
Sporen. |
Apiculat |
Mikroskopisch
sind Sporen an beiden Enden zugespitzt. |
Apiculus,
Apikulus, Apiculi |
Sporenausstülpung
= Ansatzstelle der Anwachsstelle (Sterigmas bei Basidiomyceten) an der Spore. |
Apikalapparat |
Der
Mechanismus bei Ascus beim Öffnen (Gattungsspezifisch). ist. |
Apikalmechanismus |
Mechanismus
bei Asci an der Spitze des Schlauches. |
Apikalring |
Kreisförmige
Wulst des Apikalapparates (ausgebildeter Teil). |
Apochomat |
Apochromat‐Objektive haben im Gegensatz zu Achromaten eine Farbkorrektur,
Bildfeldwölbungen sind häufig. |
Apokarp |
Sich
mit einem Porus öffnender Fruchtkörper. |
Apophyse |
Ringförmige
Verdickung im unteren Teil der Endoperidie, z. B. bei Erdsternen. |
Aporhynch |
Ungegabelte
Ascusbasis und nur durch eine Septe abgeschlossen (pleurorhynch). |
Apothecien
(Apotheziums) |
Fruchtkörper
eines Pilzes oder einer Flechte. |
Apothecium |
Offenliegende
Fruchtscheibe von Pilzen und Flechten. Das Hymenium überzieht die Innenseite
des Bechers. |
Apothezien |
Becherlinge:
Becher‐ oder
schüsselförmiger Fruchtkörper. Fruchtkörperbildung bei Flechten, ebenfalls
oft becherlingsartig oder halbkugelig. |
Appendikuliert
|
Mit einem Fortsatz oder Anhängsel versehen. |
Appendix |
Anhang,
auffälliger Auswuchs an Sporen (hier wuchs die Spore am Sterigma), meist
gegenüber Keimporus, nur bei Basidiomyceten. |
Appressorium |
Haftarm
(Haftorgan) bei einigen parasitischen Pilze. |
Appressorium,
Hypophodium |
Konstantes
Haftorgan. |
Arachnoid |
Spinnwebenartig,
spinnenartig. |
Arboretum |
Baumschule,
Gehölzsammlung. |
Arboriform |
Astförmige
Verzweigung, wie bei einem Bäumchen. |
Arenicol
|
Sand
liebend, auf Sand wachsend. |
Areole
(Areolen) |
Eine
Krustenflechte besteht aus Lagern, welche als Areolen bezeichnet werden.
Diese schließen nicht immer dicht zusammen. Sie können einzeln oder zu
wenigen einem Prothallus (Vorlager) aufsitzen. Weiter können körnige,
firnisartige oder schorfige Überzüge auf Moosen, Pflanzenresten, Rinde und
Erde gebildet werden. |
Areoliert
|
Kleine
Risse von unregelmäßiger Form, oft in der Huthaut oder Lager. |
Arktisch |
Kalte Klimazonen. |
Arten |
Können
nicht gekreuzt werden. Bleiben mikroskopisch immer gleich. Fälschlicherweise
werden Pilze oft als Sorten bezeichnet, was absolut nicht richtig ist, da
Pilze nicht mit anderen Pilzarten kreuzbar sind. |
Arthrosporen |
Arthrosporen
oder Oidien werden gebildet, indem bestehende Hyphen durch Septen gegliedert und
die einzelnen Segmente später zu Sporen umgebildet werden. Es sind
ungeschlechtliche (asexuell), durch Zerfall diverser Hyphen gebildete
Konidien. |
Ascaris-Typ,
Ascarishyphen |
Hyphenform:
Langgestreckt, mit progressiver Verengung zu den Septen hin z. B. bei
Faserrüblinge (Clitocybula). |
Asci |
Sporen
in den Schläuchen (Mikroskopie). Schlauchförmige Sporangien, in denen sich
die Sporen entwickeln, Sporenträger bei Ascomyceten. |
Ascocarp |
Fruchtkörper
der Schlauchpilze (Ascomyceten). |
Ascogon |
Weibliche
Geschlechtszelle bei Ascomyceten, in ihr findet die Plasmogamie statt. Im
Gegensatz zum Antheridium = Männliche Geschlechtszelle bei Ascomyceten. |
Ascohymenial |
Schläuche
(Asci), die eine oft zusammenhängende Schicht an der Oberfläche des fertilen
Fruchtkörperteils oder im Inneren eines Cleistotheciums bildend
(ascolocular). Ascohymeniales = Unterklasse der Schlauchpilze (Ascomycetes,
Euascomycetidae). |
Ascolocularer,
Ascoloculares |
Unechte
Fruchtkörper ausbildend. |
Ascoma,
Ascocarp |
Ist der
Fruchtkörper eines Ascomyceten-Phylum-Pilzes. Es besteht aus sehr eng
verwobenen Hyphen und kann Millionen von Asci enthalten, von denen jedes
typischerweise vier bis acht Ascosporen enthält. |
Ascomyceten,
Ascomyzetes |
Schlauchpilze
= Klasse der Pilze mit Sporen die sich in Schläuchen entwickeln. |
Ascosporen |
Sporen
bei Schlauchpilzen (Ascomyceten). |
Ascus |
Schlauch
bei Ascomyceten (Schlauchpilzen), darin liegen die Sporen. |
Aseoma, Ascostroma |
Ein
Ascoma aus pseudoparenchymatischem oder prosenchymatisch haploidem Pilzstroma
mit Aushöhlungen, in dem sich ein oder mehrere Asci (ascolokular) entwickeln. |
Aseptisch
|
Keimfrei,
nicht infiziert, kernlos, ohne Öltropfen. |
Asexuell |
Sexuell
inaktiver Bestandteil, nicht fruchtfähiger Teil (ungeschlechtlich). |
Askogene
|
Askogenen
Hyphen = hackenförmige Ausbuchtungen an den Hyphen von Schlauchpilzen. |
Aspektbildend |
Anblick
bestimmend, dominierend. |
Asservate |
Gewebeproben
zur Sicherung späterer Analysen, z. B. Mageninhalt, Urin, Blut, Kot. |
Asterohyphidien |
=
Hyphidien. Sind mehr oder weniger dünne, sternartige, sterile Hyphenenden,
die man bei einigen Pilzgruppen in der Fruchtschicht (Hymenium) finden kann. |
Asterosetae |
Sternförmig
wachsende Haare (Seten, Säten). |
Asterozystiden |
Besondere
Zystidenform, z. B. beim Harzzahn (Resinicium bicolor). |
Ataxie |
Koordinationsprobleme,
z. B. Schwindel, Rauschzustand … |
Atomat |
Zarte,
feine Oberflächenbekleidung, etwa feinflockig-samtig. |
Auct.
|
Der
Name existiert mehrfach. D. h. ein anderer hat bereits diesen Namen für einen
anderen Pilz verwendet. Gilt kurz um als Abkürzung (Abk.) für Auctorum oder
Autorum. Die Taxonomie (wissenschaftlicher Name) wurde entgegen der Fassung
durch den Erstbeschreiber von mehreren späteren Autoren in abweichendem Sinne
verwendet. |
Auctorum sensu |
Wird
bei Namenszitaten verwendet bei Fehlinterpretationen durch mehrere, spätere
Autoren, wenn man diese nicht einzeln aufzählen will. (= sensu). |
Auflösungsvermögen |
Mindestabstand
zweier Punkte, damit man sie vergleichen kann (Beispiel: d = Lambda / 2 x
NA). |
Aufspaltend |
Huthaut
oder Hutfleisch gemeinsam vom Rand aus ziemlich weit einreißend, z. B. bei
Risspilzen. |
Auriculariales |
Ordnungszugehörigkeit. |
Auriformis,
aurikulat |
Ohrförmig
(Fruchtkörperform), einseitig ohrförmig ausgezogen z. B. bei den Öhrlingen
(Otidea). |
Ausgebuchtet |
Lamellen
oder Röhren zum Stielansatz aufwärts abgerundet und anschließend wieder
verschmälert. |
Ausgestopft hohl |
Stiel
inneres jung ausgestopft, später hohl werdend. |
Außenperidie |
Äußere
Hülle (Exoperidie). |
Austrittspupille |
Hier
ist der Ort hinter einer Linse gemeint, an der das austretende Bild scharf
erscheint (hintere Brennebene). |
Autolyse |
Selbstauflösung
der Fruchtkörper ohne Beteiligung anderer Lebewesen (Maden, Schnecken …), z.
B. bei den Tintlingen. |
Autolytisch |
Unter Einwirkung bestimmter Fermente sich selbst auflösend. |
Autorenzitat |
Wissenschaftliche
Zusatznamen der Autoren um Verwechslungen zu vermeiden. |
Autotroph |
Eigenständige
Ernährung. |
Waldartige Pflanzengesellschaft gern Erlen,
Weiden … der Flussniederungen mit starken Schwankungen der Bodenfeuchtigkeit
durch zeitliche Überflutungen. |
|
Azidophil
|
Unter einer azidophilen Zelle im weitesten
Sinne versteht man eine Zelle, die azidophil ist, das heißt, die sich durch
saure Farbstoffe wie Eosin anfärben lässt. |
Azidose |
Vermehrung von Säure im Blut bei Verzehr
von Giftpilzen. Dies verursacht ein schweres gastrointestinales Syndrom
(Magen-Darm-Störung). |
Ballistospore, Ballistoconida |
Es ist eine Spore, die von einer Pilzart,
in die Luft abgegeben wird. |
Ballistosporen |
Aktiv vom Fruchtkörper ab-geschleuderte
Sporen. |
Banal |
Gewöhnlich, nicht außergewöhnlich, trivial,
nichtssagend. |
Basal |
Damit ist die Basis gemeint. Am Fuß,
Unterseite oder Anwachsseite des Pilzes. |
Basalhyphen |
Hyphen die an der Basis resupinat
aufliegender Fruchtkörper, die zwischen Substrat und Hymenialschicht
aufliegen. |
Basalknolle |
Knollig verdickte Stielbasis, z. B. bei
Wulstlingen. |
Basalscheibchen |
Flache Ausbildung an der Stielbasis eines
Fruchtkörpers zur Befestigung an der einer Unterlage, z. B. beim Rinden-Postament-Helmling. |
Basalzelle |
Basiszelle, Anfangszelle. |
Basidien (Basidie, Basidium Basidia) |
Träger der Sporen bei Ständerpilzen
(Basidiomyceten). Diese sitzen auf dünnen Stielchen den Sterigmen. |
Basidiocarpien |
Fruchtkörper der Ständerpilze
(Basidiomyceten). |
Basidiokarp,
Basidiocarpium |
Andere
allgemeine Bezeichnung für Basidiomyceten = Klasse der Pilze mit Sporen auf
Ständern = Ständerpilze. |
Basidiolen |
Noch nicht
fruchtbare Basidien. Es sind keulenförmige oder zylinderförmige sterile
Zellen der Fruchtschicht (Hymeniums) ohne Sterigmen. Fruchtbare Basidien oder
sterile Formen, Sterigmen bislang nicht vorhanden. |
Basidiomyceten (Basidiomycet) |
Klasse
der Pilze mit Sporen auf Ständern = Ständerpilze. |
Basidiomyzeten |
Bilden von Sporen in Basidien (Basidiosporen). |
Basidiosporen |
Sexuelle Fortpflanzungszelle (Sporen) von
Basidiomyceten (Ständerpilzen). |
Basimycelial |
An der
Basis von Erdsternen des noch geschlossenen Fruchtkörpers vorhanden (=
Myzelialschicht). |
Basionym |
Artname
vom Erstbeschreiber dieser Art. |
Basiphil |
Kalkliebend (Calciphil). |
Basis |
Unterster
Teil vom Stielende, kurz vor der Verwurzelung. |
Basisch |
Kalkreich. |
Bauchpilze |
Sporen
werden im Inneren der Fruchtkörper ausgebildet. |
Baumwollblau |
Chemikalie
in der Mikroskopie um speziell Warzen oder Erhebungen auf Sporen sichtbar zu
machen. |
Behangen |
Velumreste
verbleiben am Hutrand faserig-flockig. |
Benzaldehyd |
Diese
molekulare Verbindung erzeugt einen Geruch von Bittermandeln. |
Bereift |
Oberfläche
mit mehligem Belag überzogen. |
Bergsteigersöckchen |
Besondere
aufsteigende Bildung von VELUM UNIVERSALE beim Pantherpilz, ähnlich einer
Socke. |
Berindet |
Äußere
Schicht z. B. beim Stiel oder im Inneren von dichterer und meist
grobfaseriger Struktur. |
Bescheidet |
Stielbasis
mit einer Scheide (Volva) versehen. |
Beschleiert |
Spinnwebenartiger
Schleier am Fruchtkörper, meist zwischen Hut und Stiel. |
Beschnitten |
Stielknolle
mit Resten einer Volva gerandet, die wie rundherum, wie abgeschnitten
erscheint. Oft bei Schleierlingen, Klumpfüßen, Narzissengelber Wulstling usw
... |
Beschopft, schopfig |
Zystiden
an der Spitze liegend (apikal) und mit Kristallen besetzt. Bei einigen
Pilzarten Zentrum des Hutes mit einem dunkleren Schopf aus Schuppen versehen,
z. B. beim Schopftintling. |
Bestiefelt |
Gestiefelt,
mit Stiefeln versehen, Stiefelform, Stiefel tragend. |
Betula |
Birke. |
Bewimpert |
Feine
Haare oder Borsten auf der Hutoberfläche (durch Zystidenbüschel). |
Biapiculat |
Mikroskopisch
sind Sporen beidseitig zugespitzt, wird oft für die Sporenformen verwendet. |
Biatorin
|
Apotheciumrand
weder in der Farbe des Lagers (lecanorin) noch schwarz (lecidein). |
Bierdeckelpilze |
Pilze,
die nach gar nichts schmecken. Man könnte Bierdeckel essen, sie sind nicht
wirklich giftig. |
Bilateral |
Zweilappig,
gern bei Ascusöffnung. |
Bilaterales
divergierendes Lamellentrama |
Die
Hyphen in der Lamelle verlaufen von der Lamellenmitte mehr oder weniger
abgewinkelt nach außen in Richtung Hymenialschicht (= Pseudobilaterales).
Dies ist bilateral, jedoch ohne keulenförmige Hyphen. |
Bilaterales
Lamellentrama |
Die
Hyphen in der Lamelle verlaufen von der Lamellenmitte schräg nach außen. |
Bindehyphen, ligative Hyphen |
Dickwandig
verzweigte Hyphen, ungerichtete oder andere Hyphen umklammernde, stark
verzweigte, knorrige Hyphenschicht, septiert und immer ohne Schnallen. |
Biogen
|
Von
Lebewesen verursacht, z. B. Maden, Würmer, Schnecken … |
Biotop |
Definierter
Lebensraum einer Lebensgemeinschaft (Biozönose) mit bestimmten Bedingungen
für die dort bewohnenden Organismen. |
Biozönose |
=
Lebensgemeinschaft. Oft in einem Biotop gemeinsam wachsend. |
Biradikat |
Zweiwurzeligkeit,
das heißt, die Basis (Basidie, Zystide) ist mit zwei Hyphen verbunden. |
Biseriat |
Bei
Schlauchpilzen (Ascomyceten) = doppelreihige (zweireihige) Anordnung von
Sporen in den Asci (Schläuchen). |
Bisporig,
bisporus |
Bezeichnung
für zweisporige Basidien. Z. B. Der AGARICUS BISPORUS (Zucht-Champignon)
hat zweisporige Basidien. |
Bitunicat |
Besondere
Wandform eines Asci‐Schlauches, der Schlauch besteht aus einer doppelten
Außenschicht. |
Bitunicater
Ascus |
Zweischichtiger
Ascus. Vor der Sporenabgabe wird die äußere Wand (Exoascus) durchbrochen.
Immer mit Apikalapparat. |
Bitunikat
|
Doppelwandig,
zweiwandig. |
Bivelangiocarpie |
Velum
universale, mit Velum partiale und Lipsanoblem. Z. B. bei Wulstlingen
(Gattung Amanita). |
Blastokonidien |
Konidien
(Sporen) die durch Zellsprossung entstanden sind und oft verzweigte Ketten
bilden. |
Blastosporen |
Sporen
(Konidien), die durch Zellsprossung entstanden sind und oft verzweigte Ketten
bilden. |
Blätterpilz |
Pilz
mit Lamellen (Blätter). |
Bodenstet
|
Wächst ausschließlich
auf bestimmten Boden und ist nur dort lebens- und entwicklungsfähig. |
Bodenvage
|
Wächst
auf beliebige Bodenverhältnisse und ist dort ebenso lebens- und
entwicklungsfähig. |
Bogig |
Lamelle
nach innen (konkav) eingebogen. |
Bogig angewachsen |
Ausgebuchtet
angewachsen. Lamelle am Stiel angewachsen, jedoch nicht über die Waagerechte
herablaufend. |
Bogig herablaufend |
Ausgebuchtet
angewachsen. Lamelle am Stiel angewachsen, jedoch deutlich über die
Waagerechte (oft mit Zahn) herablaufend. |
Boletales |
Ordnungszugehörigkeit
der Pilze nach Moser. |
Boletoid
|
Die
Form eines Steinpilzes (Pilzes) haben, z. B. Sporen vom Verschiedenfarbener
Raufußröhrling. |
Boletoid,
Boletinoid |
Fruchtlagerschicht
(Hymenophor) mit weiten, radial gestreckten Röhrenmündungen. Oder die
Sporenform ist zylindrisch-spindelig. Häufigste Form bei den Dickröhrlingsartigen
(Boletales). |
Boreal |
Vorkommen
von Pilzen in kalten und nördlichen Gebieten (Klimazone), meist Nadelholz,
selten Edellaubgehölze vom Menschen angepflanzt. |
Boreonemoral
|
Klimazone:
Vorkommen von Pilzen in der Natur, wo der Nadelwaldanteil dominiert. Es ist
eine Übergangszone zwischen kalter borealer Zone und nemoraler Zone
(Laubwaldzone). |
Borreliose |
Durch
Zecken übertragene Krankheit. In der Regel nicht tödlich, mit Antibiotikum
behandelbar. |
Borstensoral |
Bei
Flechten: Sorale, das borstenartig den Lagerrand säumt. |
Botrydina |
Kugelförmiger
Algentyp am und im basalen Stielteil von lichenisierten Pilzen (z. B. von
Nabelingen (Omphaltna) oder Halbflechten (Coriscium). |
Brachy |
Klein,
kurz, gering. |
Braunfäule
|
=
Würfelfäule, Würfelbruchfäule, Destruktionsfäule. Holz zerfällt durch
Zelluloseabbau mit Braunverfärbung. Oft zerfällt das Holz würfelförmig. Es
bleibt das braune Lignin zurück. |
Braunfäuleauslöser,
Braunfäuleerzeuger, Braunfäuleerreger |
Holz
verfärbt sich dunkel, bräunlich durch das Myzel des Pilzes. |
Breitgebuckelt |
Hut mit
breitem Buckel. Dieser ist meist breiter als hoch. |
Brennhaarförmig,
Brennhaarform |
Ähnlich
dem Brennhaar einer Brennessel geformt. Zystidenform mit langem, schlankem
Hals sowie bauchiger Basis. |
Brillantkresylblau |
Farbstoff
zum Anfärben von Zellmembranen. |
Brüchig |
Beim
Abknicken bricht das Fleisch in kugelförmige Brocken. Gegenteil faserig, das
Fleisch bricht in längliche Stränge. |
Brustwarzenformig |
Hutbuckel
steilrandig, relativ klein und oben abgerundet. |
Bryophil |
An Moosen oder dazwischen wachsend. |
Buchtig |
Ausgebuchtet,
gekerbt wellig, bei den Lamellen z. B. ausgebuchtet angewachsen, Hutrand
mehr oder weniger vom Stiel entfernt, nach unten ausgebuchtet. |
Bufotenin
(Indolverbindungen). |
Ein
relativ harmloser Bestandteil des Drüsensekrets von Kröten. Tryptamin-Alkaloid = hitzeinstabil, psychedelisch,
halluzinogen. Wird gern als Krötengift bezeichnet. Gift wird durch
Kochen zerstört. Dieses Gift ist oral nicht so gefährlich wie intravenös,
wenn es in die Blutbahn gelangt, vgl. viele Schlangengifte. |
Bulbilien |
Zu den asexuellen Diasporen gehören Exosporen wie Bulbilien an (= bei Konidien, Chlamydosporen und Sklerotien). |
Bulbillen |
Brutkörper und Brutknospen (Bulbillen) sind mehr- bis
vielzellige Organe Pilzen, die meist der vegetativen, ungeschlechtlichen
Vermehrung dienen. |
Burggraben |
Lamellen
vor dem Stielansatz ausgebuchtet angewachsen. |
Bürstenformig |
Bei
Hyphe oder Zystiden mit noppenartigen langen, dünnen Anhängseln, die dicht
nebeneinander besetzt sind. |
Büschelig,
büschelförmig |
Der
Pilz wächst büschelig (dicht aneinander) gemeinsam mit Artgenossen aus einer
Myzel-Quelle. |
Byssoid |
Wollig
verwoben = wirr mit feinen, längeren Härchen dicht bedeckt. |
Byssus |
Wollartiges,
baumwollartiges Mycelgespinst (zartes Gewebe) an der Stielbasis. |
C
= bei der Flechtenbestimmung |
Calciumhypochlorit,
Natriumhypochlorit. |
Calyciformis |
Pokalförmig,
kelchförmig, halbkugelig-schalenförmig, mit mäßig langem Stiel. |
Calyptrat |
Mit kleinen flügelartigen Anhängern. Sie haben sie so etwas wie Flügel, Haube, Membran … |
Cantharelloid |
Fruchtkörpertyp
Leistlinge, mit herablaufenden Leisten. |
Capillitium,
Kapillitium, Capillitien, Lycoperdon-Typ |
Sterile
Fasern in der Sporenmasse von Bauchpilzen. Sie helfen bei der Zerstäubung,
indem sie ein Verkleben der reifen Sporen verhindern. Bei Schleim- und
anderen Pilzen wird die Gesamtheit des Haar- und Fadensystems im Innern eines
Sporenbehälters hierzu benannt. |
Capitat |
Kopfförmig,
kopfig, z. B. bei besonderen Zystidenarten. |
Carbophil |
Pilz
wächst gern auf Brandstellen. |
Carotinoide,
Karotinoide |
Rote
oder gelbe Farbstoffe, zu finden in den Gallertpilzen oder in den Paraphysen
bestimmter Schlauchpilzarten (Ascomyceten). |
Carpophor, Carposom |
Form
eines Fruchtkörpers. Er bezeichnet hier den ganzen
Fruchtkörper. |
Catahymenium |
Mehrjähriges
Fruchtschicht bei Pilzen (Hymenium), vergrößert sich ohne sichtbare
Jahresgrenzen. |
Cathahymenium |
Hymenium
von Basidiomyceten, das zuerst Zystiden und später die Basidien bildet.
Z. B. oft bei Krustenpilzen (Xylariomycetidae). |
Caulozystiden
(Caulocystidien, Kaulozistidien, Kaulozystiden, engl. Caulocystidia,
Caulocystiden) |
Zystiden
am Stiel des Pilzes. Makroskopisch deutet eine Bereifung am Stiel auf das
Vorhandensein von Caulocystiden hin. |
CB-;
CB + |
Pilzmikroskopie
Anfärbemittel: Lactophenol (cotton blue) = Baumwollblau, ist eine Mischung
aus Methylblau, einer histologischen Färbung und Lactophenol. Es wird in
Nasspräparaten zur Visualisierung von Pilzstrukturen verwendet, insbesondere
in der medizinischen Mykologie. Methylblau färbt Pilzzellwände in einer
hellen Farbe, während Lactophenol andersfarbig wirkt. |
Cecidium,
Cecidologie |
Pilzgalle;
Auswüchse (Gallen) oft an Pflanzen. Verursacht durch parasitische
Entwicklungsstadien. |
Cephalodien |
Cyanobakterien
zur Beihilfe der Symbiose bei Flechten. Kommen in Flechten mit Grünalgen vor. |
Chagriniert |
Fein
aufgeraut. |
Chamaeleontinae
|
Russula
subsect. Dies ist eine Untersektion aus der Gattung Täublinge (Russula), die
innerhalb der Sektion LILACEAE steht. SPP immer gelblich. Huthaut immer mit
inkrustierten Primordialhyphen (äußere Inkrustierung säureresistent). |
Chasmothecien |
Echte
Mehltaupilze (Erysiphales) werden heute nicht mehr Perithezien, sondern
Chasmothecien genannt. Der Grund sind neue molekularbiologische
Untersuchungen. |
Cheiloleptozystiden |
Dünnwandige
Zystiden die sich auf den Lamellenschneiden befinden. |
Cheilomakrozystiden |
Besondere Zystidenform = dünnwandige Zystiden die sich auf den
Lamellenschneiden befinden. |
Cheilozystiden
(Cheilo., engl. Cheilocystidia) |
Zystiden
an der Lamellenschneide. |
Chiastisch |
Längsseptierte Basidien. |
Chiastobasidie,
Chiastobasidie |
Basidie,
mit ungeteilter, keuliger bis subzylindrischer Normalform.
Existiert für alle höheren Basidiomyzeten (Ständerpilze). |
Organischer Verbindungen, die als Oxidationsprodukte von Aromaten, insbesondere von Phenolen, aufgefasst werden können; Chinon = Chinasäure. |
|
Chitin |
Teil der Zellstruktur von Pilzen, dadurch
schwer verdaulich. Chitinpanzer von Insektenkäfern ist ähnlich. |
Chlamydosporen |
Ungeschlechtliche, dickwandige Sporen, die
durch Abschnürung durch die Hyphen entstehen. Gemme = bei
der ungeschlechtlichen Fortpflanzung von Pilzen gebildete dauerhafte Zelle. |
Chloralhydrat |
Lösungsmittel für Sudan III. |
Chlorazolschwarz |
Färbemittel für Septen oder Zellwände. |
Chlorophyll |
Grüner Farbstoff in Pflanzen; für eine
Fotosynthese notwendig! Bei Pilzen ist sie nicht vorhanden, aber teils bei
Flechten. |
Chorologie |
Wissenschaft der räumlichen Verbreitung von
Organismen (Arealkunde). |
Chromosomen |
Träger der Vererbungseigenschaften (DNS, DNA). |
Chronologie |
Wissenschaft der zeitlichen Verbreitung von
Organismen. |
Chrysobasidie |
Basidie mit gelben bis gelbbraunen Inhalt
(basaler Inkrustierung). |
Chrysohyphen |
Die Hyphen enthalten einen harzig-körnigen Stoff, der sich in alkalischen Lösungen (Kalilauge, Ammoniak) stark gelb färbt. Sie enden oft in Chrysozystiden. |
Chrysosozystiden,
Chrysocystidia |
Zystiden = ungegliederte,
nicht inkrustierte, spindelige, lang gezogen, schlank flaschenförmige
Hyphenendungen. |
Chrysozystiden |
Besondere Zystidenform (enthalten amorpher
Farbkörper, in KOH bzw. NH3 = Gelbfärbung). |
Cilien |
Wimpern = borstenartige Gebilde, ähnlich
wie Rhizinen gestaltet. |
Cilium |
Als Zilie oder Cilium bezeichnet man eine
besondere Form des Zellfortsatzes bei Zellen von Organismen (Eukaryoten =
Zellen einen echten Kern). |
Cirrhus,
Cirrhi |
Charakteristische Mündung (Ostiolum)
austretende, schnurartig durch Schleim verklebte Sporenmasse. |
Citriform |
Zitronenförmiges Aussehen. Subcitriform =
Unterhalb zitronenförmiges Aussehen. |
Citrin |
Goldgelb, gelbbraun. Es
ist eine gelbfarbige, makrokristalline Varietät von einer Quarzfarbe. |
Cladoniatyp |
Strauchflechten mit zweiteiligem Lager. Mit
einem auf dem Substrat ausgebreiteten kleinblättrig-schuppigen Lager
(Primärthallus, Horizontallager) und mit aufrecht wachsendem Lageranteil
(Podetien, Vertikallager, Sekundärthallus), der die Apothezien trägt. |
Clamydospore
|
Dauerspore; ungeschlechtliche, aus einer
Hyphenverdickungen oder Hyphenabschnürung bildende Spore (Konidie) der
Ascomyceten. Diese ist oft mit verdickter oder doppelter Wand (=
Mantelspore). Diese dient der Überbrückung schlechter Entwicklungsmöglichkeiten.
|
Clavat (clavatus) |
Keulig, keulige Form der Fruchtkörper oder
der Zystiden. |
Clavicipitaceae |
Meist weichwandige, keulenförmige, farbige stromatische
(aus stützendem Gewebe bestehende) Fruchtkörper, deren winzige Perithecien im
Stroma heranreifen und Asci mit fädigen und langen Sporen ausbilden. |
Cleistothecium, Cleistotheciums, Kleistothecium |
Eine Art von
Fruchtkörper, wie er bei manchen Schlauchpilzen (Ascomycota) auftritt. Ein Cleistothecium ist
ein nahezu rundes Ascoma ohne präformierte Öffnung, mit einfacher oder mehrschichtiger
Wand. Cleistothecien sind häufig von Hülle-Zellen oder Peridien umgeben (cleistocarp,
kleistokarp). |
Cleptotypus |
Stromatisches Deckgewebe bei
Schlauchpilzen (Ascomyceten). Ist nur noch ein Fragment
des Holotypus erhalten, wird dieses ebenfalls als Cleptotypus bezeichnet. |
Clitocyboid |
Habitus: Verbogen,
gesäumt. |
Clypeus,
Klypeus |
Stromatisches Deckgewebe bei Schlauchpilzen
(Ascomyceten). Das Hymenium überlagert sich bei Reife meist deckelförmig und
hebt später ab. |
Coerulein |
Farbstoff zum Anfärben von Kristallen. |
Collar,
Kollar |
Ringförmiger Ansatz zwischen Lamellen und
Stiel. |
Collectivum
nomen (sensu lato) |
Artname ist schwer unterscheidbar und
bislang nicht restlos auf Richtigkeit geklärt. |
Collin,
kollin |
Etwas Höherstufen. |
Collybioid
|
Habitus: Linsen
oder erbsenförmig. Zwerg- oder Sklerotienrüblinge sind eine Pilzgattung aus
der Familie der Ritterlingsverwandten, die recht kleine Fruchtkörper bilden
und oft aus linsen- bis erbsengroßen Sklerotien fruktifizieren. |
Columella |
Bei Erdsternen, der Stiel, der die innere
Hülle der Bauchpilze (Endoperidie) trägt. Bei den Bauchpilzen ein steriles,
mehr oder weniger säulenförmiges Gebilde. Pseudocolumnella =
es scheint nur so, als ob ein Gebilde existiert. |
Combinatio nova, Kombination nova,
comb. nov. |
Neukombination oder Zuordnung eines Taxons
zu einer höheren oder niedrigeren Rangstufe. |
Confer,
Cfr, cf. … |
Vergleichen mit anderen. Wenn die Bestimmung nicht restlos gesichert ist, erscheint dies als Hinweis auf eine sehr nahestehende ähnliche Art. |
Confirmavit,
confirm |
Korrekte betätige Bestimmung der Pilze. |
Congenerisch
|
Zur gleichen Gattung (Genus) gehörend. |
Conocybe |
Samthäubchen oder Sammethäubchen
= Mistpilzverwandten (BOLBITIACEAE) |
Conspezifisch
|
Zur gleichen Pilzart gehörend. |
Contex |
Fleisch des Pilzes (sterile Zellen des
Pilzes = Hyphen). |
Context
|
Steriler Teil eines Fruchtkörpers ohne das
Hymenephor und die Decksschicht. |
Coprinoid
|
Selbstauflösenden Lamellen (Autolyse)
Selbstauflösung ohne Beteiligung anderer Lebewesen (Maden, Schnecken …),
z. B. bei den Tintlingen. |
Coprinus-Syndrom |
Coprin (… oder andere Fettsäurederivate,
die Aldehyddehydrogenase in vitro hemmen). Giftig nur in Verbindung mit
Alkohol, seltener Herzrhythmusstörungen, Engegefühl bis zur ANGINA PECTORIS,
Todesfälle kommen selten vor. Oft in Tintlingen (Coprinus) enthalten. |
Coriscium |
Algen, die mit Pilzhyphen am Grunde des Pilzstieles, oft bei Nabelinge (Omphalina) ein schuppig gegliedertes Flechtenlager bilden (Flechtenschuppe). |
Correxit,
corr. |
Richtigstellung einer Angabe desjenigen im
Autorenzitat, der einen orthografischen Fehler erstmalig klargestellt hat. |
Cortex
(Cortexschicht, Kortikalschicht) |
Aus verdichteten Hyphen bestehende, dünne
Rindenschicht an der Hutoberseite. Z. B. Schmetterlingstramete = Zwischen
Hutfilz (Huthaut) und Fleisch ist eine dunkle Schicht, die sogenannte
Cortexschicht. Wird gern in der Rinde als Stielcortex = Stielrinde bezeichnet. |
Corticiaceae |
Rindenpilzartige Pilze. |
Corticioid
|
Fruchtkörpertyp von krustenförmiger
Wuchsform. Hutkanten mit glattem Hymenium, meist resupinat aufliegend, mit
teilweiser Hutbildung. |
Corticioiden |
Ein- oder mehrjährige Basidienpilze.
Diese sind fest am Substrat angewachsen. |
Cortikalschicht |
Schicht zwischen Rinde (Huthaut) und
Fleisch (oberste Hyphenschicht der Stielrinde). |
Cortina |
Spinnwebenartiger (haarartiger) Schleier,
der den Hutrand mit dem Stiel verbindet (z. B. bei jungen Schleierlingen).
Dieser Schleier bleibt oft fädig am Hutrand oder Stiel übrig und ist meist
flüchtig. Bei älteren Exemplaren als dunkelgefärbte ringähnliche Zone
erkennbar. |
Cortinarien |
Schleierlinge (Haarschleierlinge) =
Pilzgattung. |
CR |
In der Schweiz vom Aussterben bedroht,
vergleichbar mit RL1. |
Crassobasidie |
Basidie mit verdickten Wänden. |
Crins |
Rosshaarförmige, schmale, lanzenförmige, dickwandige Hyphen in der Hutdeckschicht von Sprödblättlern (Täublingen). |
Crustothecium |
Krustig,
krustenförmiger, dem Substrat zumindest größtenteils anliegender Fruchtkörper
eines Ständerpilzes die Ausformung des Hymenophors ist dabei ohne Bedeutung
und kann resupinat, halbresupinat usw … sein. |
Crustulinol |
Pilzgift,
löst Magen-Darm-Störungen aus. |
Cutefract |
Rissig
aufgesprungene Oberhaut. |
Cutis
(Kutis, Cuticula) |
Makroskopischen Eigenschaften der Huthaut
(Huthautdeckschicht). Meist glatte und dichtverwobene Hyphenschicht an der Hut oder
eventuell an der Stieloberfläche. Wichtiges Merkmal zur Pilzbestimmung per
Mikroskop. Cuticula oder Kutikula = wird als die oberste
Hautschicht des Fruchtkörpers bezeichnet. |
Cyanid
-Vergiftung = Blausäure-Vergiftung |
Der
Glimmerschüppling enthält lebensgefährliche Mengen hierzu. Andere Pilze
können roh genossen gefährlich werden, hierzu, z. B. Ockertrichterling,
Violetter Schwindling, Flattriger Rübling usw. |
Cyanide
(Zyanide) |
Cyanwasserstoff, HCN = Blausäure. In der organischen Chemie ist „Cyanid“ eine veraltete
Bezeichnung für Nitrile als Ester der Blausäure. Es ist in vielen Pilzarten
enthalten und gibt einen Duft, der an Bittermandel, Marzipan bis zu stechend
alkalisch-chemisch wahrgenommen wird. Z. B. beim Nelkenschwindling,
Rauchblättriger Schwefelkopf usw. |
Cyanophil (zyanophil) |
Blaufärbung
von Sporenwänden mit Baumwollblau für Sporen und Hyphen. |
Cyphella |
Gattungsbezeichnung
aus der Gruppe der Becherlinge: „Becherchen“ (Nichtblätterpilze). |
Cyphelloid |
Gattung
bei den Ständerpilzen (Basidiomyceten). Habitus: Die Fruchtkörper sind
becher- oder röhrenförmig und weisen eine glatte Fruchtschicht auf. |
Cystidium, Cystidia |
Eine
relativ große Zelle, die auf dem Hymenium eines Basidiomyceten gefunden
wurde. |
Cytoplasma |
Das
Cytoplasma füllt das Innere einer Zelle aus. |
Dacrymycetales |
Ordnungszugehörigkeit
(Ordnung = taxonomische Rangstufe
zwischen Klasse und Familie). |
Dacryoid
|
Tränenförmig
(= rundlich und obere Hälfte dünner als unten, untere Hälfte dickbauchig). |
Daedaloid,
daedaleoid |
Labyrinthisch
gewunden, Beispiel Röhren vom Eichenwirrling. |
Dauermycel |
Rhizormorphe, Sklerotium (Sclerotium) … wurzelartige oder knollige Dauerpilze. |
Debris |
Ablagerung. |
Deckglas |
Dünnes
Glas zum Abdecken der Probe in der Pilzmikroskopie. |
Deckschichtformen |
Hymeniform, hymenienartig, palisadenartig
(= ixotrichodermis, ixocutis). |
Dedikationsname |
(=
Widmungsname, oder Eponym). Zu Ehren einer Person, die diese Art (Taxon)
benannte. |
Dendrohyphidien |
Sterile
Hyphen im Hymenium; Hyphidien haben bäumchenartige oder knorrige
Verzweigungen. |
Dendrophyse |
Sind feine, stachelige oder bäumchenartig verzweigte Hyphen
mit langem Stielen, welches die Basidien überragen. |
Dermatozystiden,
Dermatzzystiden, Dermatocystiden,
Dermatozysten |
Zystiden
in der Huthaut (Hymenialzystiden). Dermatozystiden (Pileozystiden) sind
dickwandige, schlanke Zystiden in der Epicutis oder in der Stielcortex. Dermatozystide
sind oft Zystiden der
Destruktionsfäule. Es ist eine Schicht von verwesenden Resten. |
Dermocybe |
Sektion
(Gattung) der Schleierlinge (Cortinarius = Haarschleierlinge) in der
Untergattung: Hautköpfe. |
Destilliertes
Wasser |
Präparier-Flüssigkeit
in der Mikroskopie. Sollte nicht verwendet werden, wegen des Aufblähens der
Zellen durch den osmotischen Druck. |
Detriticoler |
In Detritus lebend (detritophil), auf organische Ablagerungen lebend
(Detritus). Die ökologischen Ansprüche der Art werden als detritophil, acido-, phil und limnophil oder acidophil bezeichnet. |
Detritus |
Schicht
von verwesenden Resten abgestorbener Pilzteile auf der Bodenoberfläche. |
Dextrinoid,
Dextrinoidität |
Braun-
oder Rotbraunfärbung mit Melzers Reagenz (Jodreaktion) oft sehr intensive
Färbung = inamyloiden Reaktion. |
DGfM |
Deutsche
Gesellschaft für Mykologie. Dachorganisation vieler Vereine in Deutschland.
Sowie Fortbildung, Ausbildung und Abnahme von Prüfungen zum
Pilzsachverständigen. |
Diam., diametro |
Durchmesser
Ø. |
Diaphragma |
Pergamentartige
Haut zwischen Gleba und Subgleba bei den Bauchpilzen bezeichnet. |
Diaporthales
|
Ähnlich
dem Sordariales, aber mit Perithecien in den Stomata und Asci, mit
inamyloiden (J -), Apicalring und der Scheitelwulst. |
Diaspore |
Vom
Mutterpilz frei werdende, der Verbreitung dienende geschlechtliche Spore
(Konidie). |
Dichohyphen
(Dichohyphe) |
Befindet
sich vorwiegend im Subiculum (zwischen Substrat und Hymenium). Dichotom
verzweigte Hyphe im Subikulum oder in der Trama einiger Nichtblätterpilz
(Aphyllophorales = Vararia, Dichomitus). |
Dichohyphidien |
Sterile
Hyphen im Hymenium. Hyphidien mit dichotomer Verzweigung, d. h. es
werden jeweils zwei Äste am Verzweigungspunkt gebildet. |
Dichotom |
Trennung
in zwei unterschiedliche Strukturen. Oft als Begriff: Gabelig verzweigt. |
Dictyospor |
Bei einigen Gruppen (Septen) kommen Längs- und Querwände vor, solche
Formen werden als muriform oder dictyospor bezeichnet. |
Difform |
Unförmig, missgestaltet, unregelmäßig geformt. |
Dikariophase |
Zweikernphase
(Paarkernphase), vegetative Phase von Ständerpilzen. |
Dikaryontisch, dikaryotisch |
Mit 2 Kernen, zweikernig. |
Dimidiat,
dimidiat |
Halbförmig, Hutform ist nur bis zur Hälfte
entwickelt = halbkreisförmig. Oft ungestielt und mit bogenförmiger Kante,
wobei die Ansatzstelle etwa dem doppelten Radius entspricht. |
Dimitisch |
Bei festfleischigen oder zähen Pilzen
besteht das Gewebe aus zwei Hyphenarten, den Skeletthyphen, Generativhyphen
oder Bindehyphen. |
Dimitisches
Hyphen |
Enthält generative Hyphen sowie
Skeletthyphen. |
Dimorph
|
Zweiförmig, zweigestaltig oder aus zwei unterschiedlichen
Strukturen zusammengesetzt. |
Diploid |
Zelle mit zwei Kernen und damit doppeltem
Chromosomensatz, im Gegensatz zu haploid (einkernig). Die diploide Phase
findet bei Pilzen nur in der Basidie oder. im Ascus statt. |
Direkttiefschwarz |
Färbemittel für Septen und Zellwände. |
Discomyceten |
Schlauchpilze (Ascomyceten) mit nach außen
geöffneter Fruchtschicht (Hymenium). Die Fruchtkörper sind jung meist kugelig
geschlossen. Später bilden sich dann scheiben-, pokal-, becher‐, ‐ oder schalenförmige
Fruchtkörper. |
Dissepimente |
Bei Porlingen die Röhrenwände. |
Distal
|
Vom Zentrum entfernt (proximal = Richtungsbezeichnung), z. B. bei distalen Sporen. |
Diurese |
Harnfluss. |
Divergent |
Entgegengesetzt; auseinanderstrebend
verlaufend. |
Divertikel,
Divertikeln |
Ausstülpung der Außenwand von Hyphen,
Sporen oder Konidien. |
Divertikuliert,
Disartikulation divertikulierend, divertikulat, diverticulat |
Ausstülpung durchtrennt, zweigeteilt durchtrennt.
Verzweigt, oft mit Ausstülpungen versehen. |
Dornig
|
Stachelig oder mit gekrümmten Stacheln. |
Dothideomycetidae |
Unterklasse der Kernpilze, deren
Pilzfamilien und Gattungen ausschließlich Pseudothecien (unechte
Fruchtkörper) mit bitunicaten Schläuchen ausbilden. |
Drüsig
|
Oberflächenstruktur mit Wärzchen, offenen
Körnchen oder Bläschen bedeckt. |
Dryophila-Struktur |
Puzzleartigen Elementen setzen sich
zueinander (Deckschicht). |
Dunkelfeldbeleuchtung |
Das Licht wird durch einen Ring geführt. In
der Mitte ist es dunkel, das Licht tritt schief auf das Objekt und wird dort
gebeugt. |
Duplex
|
Zweischichtige Konsistenz vom Fleisch bei bestimmten
Stachelingen. Innerhalb des Hutes oder Stieles fest nach außen in lockeres
und weiches Gewebe übergehend. |
Duplexstruktur |
Trama aus zwei unterschiedlichen Schichten
aufgebaut. |
Duplextrama
|
Zweischichtige Trama. |
Durchbohrt
|
Hut geht in der Mitte lochförmig in hohlen
Stiel über oder der Stiel ist innen hohlig-zylindrisch durchbohrt, z. B.
Trompetenpfifferlinge. |
Durchgehend
|
Die Lamellen verlaufen vom Hutrand bis zum
Stiel durch. |
Durchscheinend
gerieft |
Hut lässt (oft nur in feuchtem Zustand) von
oben den Verlauf der Lamellen erkennen. Oberfläche wirkt gerieft oder
höckerig gerieft. |
Echinocysten |
Kugelige oder ellipsoide, bestachelte
Zellen (Hyphen). |
Echinozystiden |
Besondere Zystidenformen
(eckig-zackenartig) bei Porlingen und Rindenpilze. |
Ectal |
Außen, im äußeren Bereich liegend. |
Effus |
Verbindungen von zwei oder mehr Teilen.
Meist ohne bestimmte Form krustenförmig das Substrat überziehend. |
Effuso-Reflex
(halbresupinat) |
Bei resupinater Fruchtkörper wie
Rindenpilzen, Feuerschwämmen, Porlinge usw … die abstehende Hutkanten bilden. |
Effus-reflex |
Fruchtkörper mit resupinatem und umgebogen,
hütchenähnlichem Teil. |
Eiderophil |
Eine siderophile Granulation ist eine
mikrochemische Reaktion (Eisen‐II‐sulfat) in den Basidien,
sie sind Eisen liebend … |
Eiförmig-glockig
|
Hut eiförmig hochgewölbt mit leicht
ausgestelltem eingebogen (eingeschlagen) Rand. |
Eigenrand (Flechten) |
Apothezienrand, ähnlich etwa die
Apothezienscheibe und meist anders aussehend als das Lager gefärbt ist. Diese
enthält keine Algen. |
Einfrieren |
Konservierung von Pilzen durch
Temperaturreduzierung auf mindestens - 18 Grad Celsius. |
Eingebogen |
Huthaut bleibt am Hutrand kantenförmig
eingerollt. |
Eingekrümmt
|
Eingeschlagen, eingebogen. Hutrand abwärts eingebogen aber nicht eingerollt. |
Eingerollt |
Huthaut bleibt am Hutrand halbkreisförmig
eingebogen. |
Eingeschnitten
|
Huthaut und Huttrama kurz einreißend bis
aufspaltend rissig. |
Eingeschnürt
|
Zystiden, Sporen mit gürtelartiger
Verengung. |
Eingesenkt
|
Unterhalb der Waagrechten-Oberfläche
befindlich. |
Eingewachsen
|
Oberflächenbekleidung innerhalb der äußeren
Deckschicht liegend (angedrückt) oder innerhalb verwachsen (verbunden). |
Eintrittspupille |
Hier ist die Stelle vor einer Linse, an der das abzubildende Bild entsteht. |
Einwecken, Einmachen |
Konservierung von Pilzen, indem durch
Erhitzen über 90 Grad Celsius in geschlossenen Behältern die Fäulnisbakterien
abgetötet werden. In der Schweiz ist der Ausdruck - Einmachen - gebräuchlich. |
Einzeln |
Ganz
alleine wachsend (Wachstumsform), nie gesellig oder büschelig. |
Eisenchloridlösung,
FeCl3 |
Orellanin-Test
nach Pöder und Moser. Oberfläche mit Eisen (III)-Chlorid-Lösung bewirkt eine
violettfarbene Verfärbung durch das enthaltene Orellanindiglucosid (=
Vorstufe des Orellanin). Fleisch in Reagenzglas mit FeCl3 + Wasser vermischt
ergibt bei Dunkelfärbung Orellanin-Nachweis. |
Eisen‐II‐sulfat |
Farbreaktionen
bei Täublingen = 7 Teilen H₂O, FeSO4 und Salzlösung. |
Ektal |
Außenseite,
außen. |
Ektoenzyme |
Enzyme die
von Zellen nach Außen ausgeschieden werden wie Myzelien von Saprobionten. |
Ektomykorrhizapilze,
Endomykorrhiza |
Sind
eine Form von Symbiose zwischen Pflanzen und Pilzen (Mykorrhizapilze), bei
der die feinen unterirdischen Pilzfäden (Hyphen) zwar in die Wurzelrinde,
nicht aber in die Zellen eindringen. |
Ektoparasit, Endoparasit |
Schmarotzerpilz:
Ektoparasit = ein parasitischer Organismus, deren Wirt an der Oberfläche
parasitiert. Endoparasit = dessen Myzel größtenteils innerhalb der
Wirtspflanze lebt. |
Ektospor |
Aufbau
der Sporen. |
Ektostroma |
Der äußere, vor Reife der Ascosporen erst Konidien produzierende Teil
wird Ektostroma genannt, der innere Endostroma. Es ist das stützende Gewebe
(z. B. Gerüst, Schicht, Lage, Unterlage, Fruchtlager …) im
Hyphengeflecht. |
Ektotroph |
Von symbiotisch an Pflanzenwurzeln lebenden Pilzen außerhalb
der Wirtspflanze lebend. |
Elateren |
Sterile
Fasern in der Sporenmasse bei Stäublingen (Lycoperdon). |
Ellipsoid,
Ellipsoiden, ellipsoidal, ellipsoidisch |
Rundlich-kugelig-zusammengedrückt,
ellipsenförmig. Ein Ellipsoid ist die
3-dimensionale Entsprechung einer Ellipse. Sporenform: Auseinander
gezogener Kreis, an eine Ellipse erinnernd. |
Elongiert |
Es sagt
aus, dass etwas verlängert ist. Z. B. bei einer Spore ist das Ende wie
eine zusätzliche Verlängerung. |
Emendatus, emend,
emendavit |
Vom
Autor verbessert, überarbeitet. |
EN |
In der
Schweiz stark gefährdet, vergleichbar mit Deutschland RL2. |
Endemit |
Diese
Art kommt nur in einem begrenzten Habitat vor. |
Endoenzyme |
Enzyme
die im Inneren von Zellen sich entwickeln und dort wirksam werden. |
Endokarp |
Geschlossenfruchtig,
d. h. die Sporen werden im Inneren des Fruchtkörpers gebildet. Innerste
Schicht der Fruchtwand. |
Endokonidie |
Ungeschlechtliche
Spore, die sich im Innern einer Pilzzelle bildet. |
Endolithisch |
Flechtenlager
im Innern von Gestein existierend. |
Endoperidie, lnnenperidie |
Innere
Schicht der Peridie oder innere Hülle bei Bauchpilzen (Geastrum, Exoperidie,
Peridie). Sie umschließt die Sporenmasse und ist zumeist dünn, im Alter oft
papierartig. |
Endoperidium |
Kugelförmige
sporenenthaltene Endfruchtkörperform z. B. bei Erdsternen und
Stäublingen. |
Endophyten |
Endophyten
sind Pilze, die im Inneren einer Pflanze leben. |
Endospor, gyrnnocarp, exocarp,
epispor, exospor |
Der
Sporenaufbau. Basidiosporen werden eingehüllt vom Perispor. |
Eng
stehend |
Lamellen
sind eng zusammenstehend, im Gegensatz von - entfernt stehend. |
Enghohl |
Röhrig mit
schmalem Volumen im Verhältnis zum Durchmesser des betreffenden Organs (z. B.
des Stiels). |
Entfernt
stehend |
Lamellen
sind weit auseinanderstehend, im Gegensatz zu eng stehend = dicht
zueinanderstehend (gedrängt stehend). |
Entostroma |
Aus
kleinen Zellen bestehendes steriles Gewebe, in dem bei einigen Schlauchpilzen
(Ascomyceten) die Perithecien angelegt werden. |
Ephemer,
ephemerisch |
Nur
vorübergehend auftretend, kurzlebig, nur kurz erschienen. |
Epicuticular-Hyphen |
Epicuticular-Hyphen
sind verzweigte, einreihige Fäden der Pilze und Streptomyzeten, die durch
Septen zellartig unterteilt werden können. Sie bestehen aus einer äußeren
Wachsschicht gegenüber anderen Hyphen. |
Epicutis |
Hutdeckschicht
(oft mehrschichtig aufgebaut) die oberste Schicht wird als Epicutis
bezeichnet. |
Epicutis gemischt |
Aus
Haaren, Dermatozyctiden und Primordialhyphen (Primordialhyhen) bestehende
Epicutis. |
Epicutis heterogen |
Nicht
nur aus Haaren bestehend. |
Epicutis homogen |
Nur aus
Haaren bestehende Epicutis. |
Epigäisch |
Oberirdisch
wachsende Pilze (hypogäisch). |
Epihymenium |
Bei
Flechten oberster, gewöhnlich gefärbter Bereich des Hymeniums. |
Epikutis,
Epicutis |
Mehrschichtige
Huthaut (Deckschicht). Es kann mit Epikutishaaren besetzt sein. |
Epimembranäre
oder inkrustierte Pigmente |
Körnige
Pusteln (Pigmente), die krustig auf den Hyphen-Wänden aufsitzen. |
Epiphragma |
Hautartiges
Deckelchen junger Nestpilze (Teuerlinge). Alt reißt das Häutchen auf und |
Epiphyt |
Scheinschmarotzer,
der auf anderen Organismen wächst, ohne in deren Gewebe einzudringen,
z. B. Flechtenarten. |
Episoden |
Vergiftungen durch wiederholten Genuss des gleichen Pilzes, z. B. Kahler Krempling. |
Epispor |
Sporenzellwand,
+/- blasenförmig abhebend. |
Episporsack |
Sackartige,
blasenförmige Ausstülpungen bei Ganodermasporen (Reishi Sporen). |
Epistratum
(Epistrata) |
Äußere
Hutdeckschicht. Epi - + Schicht = Eine Schicht, die
über der anderen liegt und daher neuer ist als eine andere. |
Epithecium |
Feste,
meist pigmentierte Gewebeschicht über dem Hymenium mancher Schlauchpilze
(Ascomyceten Lecanorales), durch Verwachsen der die Asci überragenden, freien
Paraphysenenden entstehend. |
Epithelium |
Kugelig‐rund bis ellipsoidischen Zellen der Huthautstruktur
(Deckschicht). Oft in mehreren Lagen kettenartig beieinanderstehend, wirkt
feinkörnig. |
Epitheton,
Epithet |
Artname
eines zweiteiligen wissenschaftlichen Namens. Z. B. bei den
wissenschaftlichen Bezeichnungen erster Name Gattung, zweiter Name Pilzart. |
Epithezium |
Bei
Discomyceten die Schicht über dem Hymenium. Diese werden aus den
hervorstehenden Paraphysen gebildet. |
Epitypus, Lconotypus, Isoneotypus, Isoparatypus, Isotypus, Lectotypus,
|
Typisierung:
Typ, Typus, Prägung, Muster, Urbild, Beispiel, Gitter... usw |
Epixylisch |
Auf
Holz wachsend. |
Equestre-Syndrom (ev. Cycloprop-2-Encarbonsäure). Rhabdomyolyse-Syndrom |
Muskel zersetzend,
Muskelfaserzerfall, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Tod durch Nieren- und
Herzversagen. Oft
erst nach mehrmaligem Verzehr und in größeren Mengen verzehrt! Besonders
gefährdet sind Personen, die Medikamente einnehmen, deren Nebenwirkung
Rhabdomyolyse verursachen, kann. |
Erekt |
Oberfläche
sieht samtig bis fein filzig aus. Hyphen der Huthaut sind aufgerichtet. |
Ergotismus,
Ergotismus-Syndrom |
Vergiftung
durch das Mutterkorn. |
Erodiert |
Auswaschen,
wegspülen, abtragen von Bestandteilen oder Lamellenschneiden oder
Fruchtkörper angefressen, ausgefressen. |
Erythrozyt |
Rote
Blutkörperchen. |
Eukaryoten,
Eukaryonten, eukaryotischer Zellen |
Lebewesen, deren Zellen einen echten Kern und eine reiche Kompartimentierung haben, z. B. bei Bakterien und Archaeen, beide mit procytischen Zellen. |
Eumycota |
Echte
Pilze. |
Eutunicatae |
Bei
Schläuchen (Asci): Eher derbe Ascus-Wände, funktionell differenziert, mit
Apikalmechanismus der die Sporen aktiv auswirft. |
Excipulum,
Exzipulum, Exipulumschicht |
Äußere
Gewebeschicht von Becherlingen (Apothezien mit Becher‐ oder schüsselförmigen Fruchtkörpern). Fruchtträgerschicht
(Hypothezium) trägt den Fruchtträger (Hymenium). |
Exkretionshäufchen |
Anhäufung
von Kristallausscheidungen auf dem Hut einiger Stachelingsarten (Sarcodon,
Hydnellum). |
Exmatrikal |
Außerhalb
des Wirtes. Gegensatz: Intramatrikal = innerhalb des Wirtes. |
Exoascus |
Äußere
Wand der Sporenabgabe (Sporenabschleuderung). |
Exoperidie |
Äußere
Hülle von Bauchpilzen, zerreißt leicht oder fällt leicht ab, z. B.
Stacheln oder Körnchen bei Stäublingen. Bei Erdsternen werden das die sich
nach außen biegenden Lappen. Oft als äußere Schicht einer zweischichtigen
Peridie bezeichnet. |
Exoperidie,
Exosporium |
Der Bau der Peridie (Gliederung in Endoperidie und Exoperidie bei mehrschichtigem Aufbau) ist ausschlaggebend, für die
Öffnung der Fruchtkörper. |
Exsikate |
Trocknung
von Pilzbestandteilen zum Zweck der späteren Mikroskopierung. |
Exsikkat
(Exsikkaten, Exiklaten) |
Getrocknete
Pilze zum lebenslangen Archivieren gefundener Pilzarten. Vor der Benutzung
müssen diese aufgeweicht werden. Aufbewahrung im Fungarium,
Pilzherbarium. |
Exsikkose |
Austrocknung
des menschlichen Körpers. Dieses kann bei Pilzvergiftungen mit schwerem
gastrointestinalem Syndrom (Magen-Darm-Störungen) erfolgen. |
Exsudat |
Ausscheidung
in zähflüssiger, fester oder in kristalliner Form. |
Extensiv
|
Bewirtschaftung
von Land zur Nutzung relativ großer Flächen, jedoch mit geringem Eingriff in
die Natur. |
Extrazellulär |
Es
befindet sich außerhalb der Zellen. |
Fädig |
Fadenförmige
Reste, dünne längliche Fasern. |
Fagus |
Rotbuche. |
Fakultative Mykorrhiza |
Der
freien Wahl überlassen. Mykorrhizapilze (Symbiosepilze) suchen sich seinen
Symbiosepartner aus und umgekehrt ebenso. |
Fakultativer
Parasit |
Saproparasit
= ein Pilz existiert sowohl an lebender als auf toter Materie und kann dort
gut gedeihen (obligater Parasit). |
Falten |
Individuelle
Form der Fruchtschicht eines Basidiomyceten. |
Faltig,
faltenförmig, gefaltet |
Aderig,
leistenförmig, zusammengefaltet, für Hutrand radial plissiert. |
Familie |
Taxonomische Einheit, die Gattungen
zusammenfasst, z. B. Sprödblättler: In dieser Familie sind Milchlinge
und Täublinge enthalten oder Röhrlinge; hierin sind Dickröhrlinge,
Schmierröhrlinge usw … enthalten. |
Farbfilter |
Ausgleich
der Farbtemperatur der Beleuchtung; der Blaufilter kompensiert den
Rotüberhang bei Glühlampen. |
Farbreaktionen
Flechten |
Positive
oder negative Reaktionen: UV+/- mit ultraviolettem Licht, C+/- mit
Natriumhypochlorit; J+/- Kaliumjod, K+/- Kalilauge, KC+/- Kalilauge mit
anschließender Natriumhypochlorit Behandlung, P+/- Para-Phenylendiamin, R-
keine Farbreaktion bei chemischen Mitteln. |
Fasciculol-Syndrom |
Verschiedene
Triterpene wie Fasciculole E und F. Dies verursacht Durchfall,
Brechdurchfall. |
Faserhyphen |
Die
Skeletthyphen sind dickwandig, unseptiert und mit unverzweigte Hyphen. |
Faserig |
Beim
Abknicken, bricht das Fleisch in längliche Stränge (insbesondere der Stiel).
Gegenteil brüchig, wie bei Täublingen und Milchlingen. Dort bricht das
Fleisch kugelförmig, spröde auseinander. |
Faserig-flockig |
Fasern
sind flockenartig und kurz. |
Faserig-schuppig |
Aufrechte
Schuppen die faserig aussehen, angedrückt und eingewachsen sind =
sparrigschuppig. |
Faserschicht |
In der Myzelschicht ist bei manchen
Pilzarten eine Faserschicht (der Peridie). Z. B. Bei Nest-Erdsternen löst sich die äußere
Myzelialschicht von der Faserschicht bis auf die
Lappenspitzen. |
Fäulisprozess,
Fäule, Moderfäule |
Das
Holz wird durch folgezersetzende (saprophytische oder saproparasitische)
Pilze zersetzt. Diese zersetzen das Holz in verschiedenen Farben und Formen
und werden als Auslöser für folgende Begriffe verwendet: Braunfäule
(Braunfäuleerreger), Rotfäule, Weißfäule (Weißfäuleerreger), Weißlochfäule
und Stammfäule. |
Fäulnisbakterien |
Diese
verursachen eine Eiweißzersetzung im Pilz und lassen diesen verderben. |
Fäulnisbewohner |
Saprophyt
(Folgezersetzer) = Pilze, die von totem organischem Material sich ernähren.
Saprophage = Lebewesen, die sich von totem organischem Material ernähren. |
Fäulnisprozess |
Alterung
von Pilzen mit dem damit verbundenen Eiweißzerfall. |
Feintrieb |
Dient
zum feinen Verstellen der Arbeitshöhe vom Kreuztisch. |
Fertil
(Fertilen, Fertiler) |
Fruchtbar,
vermehrbar, ertragreich, keimfähige Sporen auszubilden. |
Fertiles
Element |
Zur Fortpflanzung
des Pilzes nötiger Bestandteil wie die Sporen, Asci, Basidien usw., wenn
fertile Elemente auf Lamellenschneiden sitzen, sind die Basidien nur mit
fruchtbaren aber ohne sterile Elemente besetzt. |
Festoniert |
Hutrand
hat bogenförmige Sektoren oder Lappen. |
Fibrille,
Fibrillen, fibrillosiert |
Kurzer
senkrecht abstehender Stiel bei Flechten oder anderen Pilzen. Struktur aus
feinen Fasern, meist Stränge, z. B. Myzelstränge an der Basis. Es ist
meist eine mikroskopisch kleine Faser sichtbar. Es handelt sich um längliche
Strukturen, die ein wesentlicher Bestandteil pilzlicher Zellwände sind. Sie
bestehen aus Kohlenstoffverbindungen (z. B. Polysacchariden). |
Fibrillös |
Aus
Fasern bestehend (faserig). |
Fide |
Übereinstimmung
mit siehe, gemäß, so soll es sein. |
Filamentös |
Fadenförmig
(Fadenpilze). |
Filiform,
filiformis |
Fadenförmig,
strickförmig. |
Filtrierpapier |
Löschpapier,
saugfähiges Papier, das überschüssige Präparierlösung aufnimmt. |
Filzig |
Oberfläche
mit feinen, ungerichteten, kurzen Härchen, meist dicht bedeckt (fast wollig
nur mit kürzeren Haaren). |
Fimbriat |
Gefranst,
ausgefranst, zottig, oft mit zusammengeballten oder verklebten Haaren
besetzt. |
Finalphase |
Endstadium
der Holzzersetzung = verrottet. |
Fingerhutförmig |
Fruchtkörperform
kegelig und mit breitem, abgerundetem Scheitel. |
Fissitunikat
|
Die Schläuche sind zweiwändig (bitunikat) und der Schlauch
fährt teleskopartig aus, mit einer augenförmigen Kammer, eiförmig bis
annähernd zylindrisch. |
Flabelliform |
Pilze mit fächerförmigen Fruchtkörpern werden flabelliform genannt. Effuso-reflexe Fruchtkörper. |
Flach gebuckelt |
Fruchtkörperform
schwach erhoben, mit breitem Buckel (Wölbung). |
Flatterig, festoniert,
gewellt, flatterig wellig, quer
wellig |
Fruchtkörper,
Hutrand dünn und unregelmäßig wellig aufgeworfen. Jedoch ohne Knick hin und
quer gebogen. |
Flaumig |
Fruchtkörper
mit feinster Wolle bedeckt. |
Flechtenbestimmung |
Zur Flechtenbestimmung
werden häufig folgende Substanzen verwendet: Keine Farbreaktion bei
chemischen Mitteln = R-; Kaliumjod = J+/-; Kalilauge mit anschließender
Natriumhypochlorit Behandlung bzw. Chlorkalk-Lösung = KC+/-; ultraviolettes
Licht = UV+/-, Kalilauge = K+/-; Calciumhypochlorit = C+/-;
Para-Phenylendiamin = P+/-; Beispiel: Krustenflechtenarten (CALOPLACA) und
Krustenflechtenarten (CANDELARIELLA) sehen sich sehr ähnlich. Der Unterschied
ist in der K Reaktion: K+ rot = CALOPLACA zu K- = CANDELARIELLA. Es gibt aber
Gattungen, die chemisch nicht bestimmbar sind: LEPRARIA; CALOPLACA; USNEA. |
Fleckend |
Bei
Berührung sich in eine andere Farbe verfärbend. |
Flecksoral |
Bei
Flechten: Sorale, rundlich bis unregelmäßig, begrenzt auf der
Lageroberfläche. |
Flockig |
Mit
kleinen, weichen Elementen (Fasern, Haare, Schuppen …) bedeckt, diese sind
meist abwischbar oder entfernen sich durch andere Einflüsse wie Wachstum oder
Umwelteinflüsse (Regen, Witterung … usw …). |
Flüchtig |
Der
Ring verschwindet bei älteren Pilzen. |
Folgezersetzer |
Saprophyten.
Totes organisches Material wird zersetzt und als Pilznahrung verwendet. Wir
bezeichnen Schleimpilzen ebenfalls gerne als Folgezersetzer. Denn sie sind
meist beides: Saprophyt + Parasit. Sie fressen z. B. tote und lebende
Bakterien von den Oberflächen. |
Forma |
Taxonomische Kategorien für ähnliche Form
einer anderen, aber fast identischen Art. |
Formalin, Formol, Formaldehyde (FO) (HCHO) (CH2O) |
Farbreaktion
bei einigen Tricholoma‐Arten; 40 %-ige wässrige Formaldehydlösung (CH2O).
Farbreaktion bei einigen Täublingen, besonders bei Schwärztäublingen (meist
10 % Formalin) am Fleisch lachsrosa Verfärbungen. |
Fornicat, fornikat,
portalförmig
|
Eine Form
der Exoperidie bei Erdsternen. Dort stehen die einzelnen Lappen auf den
Spitzen und sind meist durch die Hülle des Myzels im Boden miteinander
verbunden. |
Fragil |
Zerbrechlich, gebrechlich, brüchig. |
Fraxinus |
Eschenarten. |
Frei |
Gilt
bei Lamellen, die nicht am Stiel angewachsen sind, z. B. bei den
Schirmlingen. |
Freistehend |
Lamellen
oder Röhren den Stiel nicht berührend. |
Frontalansicht, Profilansicht |
Sicht
auf die Spore von Ständerpilzen (Basidiomyceten), wenn sich deren Apikulus in
der Mitte des Sporenendes zeigt. |
Fruchtkörper |
Der
sichtbare Teil des Pilzes, dient als Samenspender. Vergleich: Apfel eines
Baumes. Der Fruchtkörperteil eines Pilzes, welcher vermehrungsfähige Teile
bildet und auf der Oberfläche sichtbar wird. |
Fruktation |
Bildung
von Fruchtkörpern wie Pilze. |
Fruktifikation |
Ausbildung
von Früchten bei Pilzen und Flechten über Sporenträgern. |
FSME |
Durch Zecken
übertragene Krankheit, die Gehirnhautentzündung auslösen kann. Diese kann
vereinzelt tödlich sein! Eine Impfung ist möglich.
Frühsommermeningoenzephalitis FSME im Englischen: TICK BORNE ENCEPHALITIS,
TBE = Frühsommer-Meningitiserkrankung. |
Fuchsig |
Farbe:
Bräunlich-rotorange. |
Fumarprotocetrarsäure,
Protocetrarsäure |
Ist ein
farbloser, geruchloser Stoff, der leicht bitterlich schmeckt. Früher wurde
dieser Inhaltsstoff durch Lecken an der Flechte festgestellt. Heute verwendet
man hierzu para-Phenylendiamin (= P +). |
Fundamentalhyphen |
Dünnwandig,
großzellig, septiert, mit oder ohne Schnallen, oft mit starken Einschnürungen
an den Septen. |
Funga |
Pilzflora
(bei Pflanzen wäre dies Fauna und Flora). |
Fungi |
Pilze. |
Fungi
imperfecti |
Deuteromycetes, imperfekten Pilze (Deuteromycetes) sind Vertreter der höheren
Pilzarten (Schlauch-, Ständer- oder Jochpilze), in deren Entwicklungszyklus
die Phase der sexuellen Befruchtung fehlt oder bislang nicht gefunden wurde.
Die Vermehrung erfolgt durch asexuell gebildete Sporen (Konidien) oder rein
vegetativ. |
Fungicol |
Auf
oder an Pilze wachsend = Pilz-bewohnend. |
Fungizide |
Pilzabtötende
Gifte. |
Funiculum |
Faden,
mit dem die Sporenpakete der Teuerlinge an der Innenseite befestigt sind. |
Funiculus |
Dünne
Schnur, an der die Peridiolen mancher Nestpilze (Nidulariaceae).Diese sind
aufgereiht und sind mit dem Fruchtkörper verbunden. |
Furche |
Rinne,
Riefe, Rille, rillstielig, gerillt, linienförmige, deutlich wahrnehmbare
Vertiefung einer Oberfläche. |
Fusiform, fusoid |
Lanzettenförmig
oder spindelförmig. Oben und unten zugespitzt, Mitte zylindrisch. Wird oft
bei Sporenaussehen verwendet. |
Fusisporea |
Spindelsporige
Schirmlingsarten. |
Futter |
Bei Röhrenpilzen die Röhren (Röhrenfutter). |
Galerinoid,
inocyboid |
Habitus oder Eigenschaft der Gattung =
Gattungsspezifisch z. B. bei Risspilze Geruch spermatisch oder Sporen eckig
usw … gleiches gilt z. B. bei Häublinge, Rötlinge … usw ... |
Gallertartig |
Gelatinös
= weich wie Gummibärchen oder Wackelpudding. |
Gallertpilze |
Weicher,
elastischer, weich-gummiartiger, oft mit glasiger Konsistenz. Ordnung
Zitterlingsartige, gallertartige (Agaricomycotina, Heterobasidiomycetes, Tremellales, Tremellomycetes, Heterobasidiomycetes = Untergruppen der Basidiomycetes). |
Ganzrandig |
Hutrand oder Lamellenschneide mit gerader Linie abschließend. |
Garen |
Erhitzen
auf über 90 Grad Celsius. |
Gasteromycetation |
Hydrophobie von Basidiosporen als Merkmal der Gasteromycetation. |
Gasteromyceten |
Bauchpilze
(polyphyletische Gruppe), Sporen werden im Inneren eines Hohlkörpers
gebildet. |
Gastrointestinalem
Syndrom |
Magen-Darm-Störungen = Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. |
Geadert |
Aderig
(äderig, adrig,
ädrig), verzweigte Linien,
leistenförmig, zusammengefaltet. |
Gebändert |
Genattert,
gegürtelt, mit bandartiger, breiter, nicht erhabener Zonierung. Beispiel: Bänderung
am Stiel, die z. B. durch Reste vom VELUM UNIVERSALE gebildet wurde. |
Gebrechlich |
Altersschwach,
zerbrechlich aufgrund seines alten Zustandes. |
Gebuckelt |
Stumpfe
bis spitze Wölbung des Fruchtkörpers. |
Gedrungen |
Stiel im
Vergleich zum Hut kurz und gleichzeitig dick, gern bei Dickröhrlingen. |
Gefeldert |
Hutoberfläche
wie Felder (landkartenartig) bis schollig aufgesprungen. |
Geflammt |
Mit
einer Musterung die wie eine Flammenzunge aussieht (oval mit spitzem
Scheitel). |
Geflügelt |
Sporenornament
mit schmalen, langen, weit abstehenden Stegen besetzt = flügelartig. |
Gefurcht |
Mit
Rillen versehen (gerillt, rillig). |
Gegabelt |
Lamellen
verzweigen sich in zwei Lamellen. Sie setzen sich mit zwei Adern fort. |
Gegürtelt |
Velumreste bandähnlich am Stiel sichtbar. |
Gehöft, Hof |
Mit
einer rundlichen Umrandung, z. B. Erdsternmündung oder Stielboviste mit einem
rundlichen andersfarbigen Hof versehen. |
Gekammert (zellig-hohl) |
Mit
Hohlräumen (meist im Stiel), z.B. Gleba mit Hohlräumen. |
Geknickt, abgeknickt |
Die
Richtung verändern durch äußere Einwirkung. |
Gekniet |
Stiel
im unteren Teil stark zur Seite gebogen (oft schuhartig oder rechtwinklig
abgeknickt). |
Gelappt |
In
zungenförmigen bis spitze Lappen gegliedert, gern bei Blattflechten. |
Gelatiniert,
gelatinisiert |
Zu
Gelatine (leimartige Substanz) erstarren. Eine fein zerteilte Lösung in
Gelatine verwandeln. |
Gelatinös |
Gallertartig,
labbrig. |
Gelifiziert |
Geleeartig,
gallertartig aufgeweichte Zellwände von Hyphen. Diese Schichten quellen bei
Befeuchtung gallertartig oder schleimig auf und sind im Mikroskop an ihren
verschwommenen Umrissen sichtbar. |
Genabelt, nabelig,
nabelformig, konvex-trichterig |
Fruchtkörper
mit kleinem, aber deutlich vertieftem konvex-genabeltem Trichter, d. h.
nach oben gebogen und nach unten vertieft. |
Genattert,
natterartig-gebändert |
Velumreste
oder ein waagerechtes Aufreißen der äußeren Stielrinde. Als bandähnliche
Verfärbung am Stiel sichtbar, oft mit Zick-Zack-Bänderung. |
Generativhyphen |
Dünnwandig
verzweigte Hyphen mit oder ohne Schnallen an den Septen. |
Genetzt, netzig |
Mit
erhabenem, maschenartigem Muster, das sich meist andersfarbig darstellen. Oft
bei den Röhrlingen wie Steinpilz oder Netzstieliger Hexenröhrling zu sehen. |
Geotropismus |
Ausrichtung
(Wuchsrichtung) der Fruchtschicht. Wird das Substrat bei diversen Porlingen
oder Blättlinge gedreht, versucht sich der Pilzfruchtkörper senkrecht wieder
auszurichten. |
Gerandet, abgesetzt
knollig, gerandet knollig |
Stielbasis
mit oberseits kantigem, knolligem Abschluss, z. B. bei den Klumpfüßen. |
Gerieft,
durchscheinend gerieft, gekerbt, gerillt, gestreift |
Rillen im
Hut, Hutrand, Stiel = mit feinen Längsfurchen und oft erst durch Feuchtigkeit
sichtbar. |
Gerippt |
Mit
erhöhten, rippenartigen Erhöhungen (Graten). |
Gerunzelt |
Mit feinen,
oft ungeordneten Falten, fast aderig wirkend. |
Gesägt,
gezähnelt, gezahnt, schartig,
erodiert, ausgefressen, gezackt, ausgezackt |
Wellige
Lamellenschneide, oft mit spitzen oder scharfwelligen, ausgerichteten und
teils regelmäßigen Zacken. |
Gesamthülle,
Gesamtvelum |
Velum
Universale. |
Gesäumt, fransig |
Hutrand
oder Lamellenschneide mit feinen Fransen besetzt. |
Geschnäbelt |
Zystiden
oft bauchig und mit spitz zulaufendem, längerem Hals = schnabelförmig. |
Geschweift |
Hutrand
nach oben geschwungen (abgebogen) oder Lamellen mit geschwungener Schneide. |
Gesellig |
Mehrere
gleiche Pilzarten, oft gruppenweise nebeneinanderstehend. |
Getropft |
Mit
tropfenähnlichen Flecken auf Hut oder Stiel. |
Gezont, zoniert |
Fleisch,
Hut- oder Stieloberfläche meist mit andersfarbigen, konzentrischen Kreisen
sichtbar. |
Giftpilze |
Im Pilz
enthaltene gesundheitsgefährdende Substanzen. |
Gelbliches Verfärben, bei manchen Pilzarten
tritt dies durch Berührung, Verletzung oder im Alter auf. |
|
Glasig
|
Fleischkonsistenz wässrig, teilweise hart
und dadurch leicht zerbrechlich. |
Glatt
|
Oberfläche ohne oder nur mit geringem
Reibungswiderstand (ohne Rauigkeit). |
Gleba |
Innerer pulverig-staubiger (fertiler)
Bereich von Stäublingen, die später das Sporenpulver enthält. Oft anfänglich
weiß und mit zunehmendem Alter grün. |
Gleichfarbig
|
Stiel + Hut oder Lamellenschneide +
Lamellenfläche mit gleicher Farbe. |
Glimmerig
|
Feine, sandartige, glitzernde und oft
abwischbaren Körnchen bedeckt. Oft als Reste von der Gesamthülle. Oft bei
Tintlingen wie Glimmertintling, Weidentintling usw … zu sehen. |
Globos,
globosen |
Kugelig, kugelförmig, wie der Erdglobus. Z.
B. Globose Zellen = rundliche Zellen. |
Glochidie |
Härchen mit Widerhaken. |
Glockig,
glockenformig |
Fruchtkörper kegelig bis eiförmig.
Verschieden Glockenförmig hinsichtlich der Rand- und Formverhältnisse, wie glockig-geschweift,
spitzkegelig-glockig, stumpfkegelig-glockig, eiförmig-glockig. |
Gloeodimitisch,
Gloeodimitisches Hyphen |
Hyphensystem, mit generativen
und gloeopleren (Gloeoplere = wenig
septiert) Hyphen. Enthält gloeoplere
sowie generative Hyphen. |
Gloeoplere
Hyphen |
Wenig septierte oder einzellige Hyphen, die an generativen Hyphen entspringen und in Gloeozystiden oft enden. |
Gloeozystiden |
Zystiden mit dickem, schleimigem Überzug z.
B. bei den Pilzgattungen Schmierröhrlinge (Suillus), Rüblinge (Baeospora) und
Zählinge (Lentinellus). |
Gloezystiden |
Zystiden die einen oft an-färbbaren,
ölartigen oder körnigen Inhalt besitzen. |
Glyzerinpuffer |
Zum Aufquellen von Exsikkaten = L4‐Lösung. |
Goniospor
|
Eckige Sporen; diese besitzen viele Ecken
und Kanten (eckigsporig). Gern bei Risspilzen. |
Graminicol |
An, auf oder bei Gräsern wachsend. |
Grandinioid
|
In der Gattung Zähnchenrindenpilze,
Stachelsporlinge (Aphyllophorales, Grandinia) typischerweise dort
vorherrschende Hymenophorstruktur mit teils warzigen (halbkugeligen)
Erhebungen. |
Granulär,
interhyphig, intraparietal |
Pigmentierung besteht aus vielen kleinen, festen Partikeln wie Körnern oder Kugeln. Bei der Mikroskopie der Sporen usw … wichtig. |
Granuläres
Pigment |
Körniges Pigment. |
granuliert |
In der
Mikroskopie sind dies gekörnte Zellinhalte. |
Gratig,
gratigen |
Bestimmter
Ornamentationstyp (Sporenoberfläche) von Pilzsporen, gern bei Täublingen.
Hierbei ist eine stark erhabene, unregelmäßige, leistenförmige Ornamentik
(Oberfläche) sichtbar. |
Grobtrieb |
Dient
zum groben Verstellen der Arbeitshöhe des Kreuztisches. |
Grubig |
Flache andersfarbige
Flecken (Aphten), meist dunkler, z. B. am Stiel. Meist mit runden oder
unregelmäßig geformten Vertiefungen an der Oberfläche. |
Guajacol |
Ein in
Guajak-Bäumen vorkommender sekundärer Pflanzenstoff, der sich strukturell vom
Anisol (C7H8O) und vom Phenol
(C6H6O) ableitet. Wird zum
Farbtest bei Täublingen verwendet. |
Guajaktinktur |
Guajak‐Harz in Alkohol = Farbreaktion bei Täublingsarten. Löst oft
eine Blau- oder Grünfärbung am Fruchtkörper hervor. Guajak
(Guayacan, Guaiacum, Lignum-vitae, Gaïac, Pockholz) stammt aus Jochblattgewächse (Zygophyllaceae). |
Guttationstropfen,
Guttationströpfchen |
Vom
Pilz ausgeschiedene tränende Flüssigkeitstropfen
(Wassertröpfchen), bei feuchtem Wetter oder bei jungen Fruchtkörpern
vordergründig an der Fruchtschicht z. B. Röhren, Lamellen. |
Feine Tröpfchen, gut mikroskopisch
erkennbar in den Sporen. |
|
Gymnocarp,
gymnokarp, exocarp |
Fruchtschicht wird offen angelegt (nacktfrüchtig
= sich ohne Hülle entwickelnd), z. B. bei den Keulen. Vergleich
Außenfrüchtler: Zumindest im Reifestadium im Freien liegen Fruchtschicht,
z. B. Bauchpilze (Gasteromyceten). |
Gymnocarpie |
Fruchtkörper ohne Vela (Schleier, Verschleierungshyphe). |
Gyromitra-Syndrom |
Gyromitrin, Monomethylhydrazin (MMH).
Toxine verflüchtigen sich beim Trocknen vollständig und beim Kochen teilweise
als wasserlösliches Gift. Tödliche Dosis: Pro Kilogramm Körpergewicht: 10-30
mg Gyromitrin für Kinder, 30-50 mg Gyromitrin für Erwachsene. Vorsicht! Die
Vergiftung kann durch Einatmen des Giftes während des Kochvorgangs erfolgen! |
Haarähnliche Prolongationen |
Verlängerte Endzellen an der Außenseite
eines Fruchtkörpers (Plural: Apotheziums Apothecien). |
Haare |
Lange Endzellen im Außenbereich eines
Fruchtkörpers. |
Haarschleierlinge |
Haarartiges Gebilde, bei Schleierlingen
zwischen Hut und Stiel. |
Habitat |
Lebensraum (Wohngebiet) des Pilzes. Oft
deren Populationsvorkommen. |
Habitus |
Äußeres Erscheinungsbild des Fruchtkörpers. verbogen, gesäumt. |
Hacken |
Einige Schlauchpilze haben
schnallenähnliche Auswüchse an den askogenen Hyphen. Dort werden diese Haken
genannt. |
Hakenzystide |
Hakenzystiden existieren bei einigen Dachpilzen (Pluteaceae). Diese sind hakenmäßig gebogen. |
Halbkugelig
|
Einer halbierten Kugel aussehend. |
Halluzinogen |
Löst Wahnvorstellungen aus, z. B. bei
Psyilopilzen, Psilocybe (Psilocybin-Pilze) mit dem Wirkstoff Psilocybin. |
Halophil |
Auf salzigem Boden wachsend. |
Halozystiden |
Besondere Zystidenform; kugelig mit Stiel,
ähnlich wie eine Qualle, z. B. wie beim Zweifarbigem Harzzahn. |
Hämolyse |
Zerfall der roten Blutkörperchen
(Erythrozyten). Hämolysine = Substanzen, die Erythrozyten auflösen.
Hämolysine werden durch Kochen zerstört. |
Hämolytische Anämie |
Blut auflösend, die roten Blutkörperchen
werden zersetzt. |
Hängend
|
Ring, Manschette kann nach unten
herabhängend. |
Hantaviren |
Kontamination eines Virus bei roh
verzehrten Pilzen und Beeren! Virusinfektion. Übertragung durch Einatmen oder
Verzehr von Kot, Speichel oder Urin von Mäusen. |
Haplohyphidie
|
Ist von der Form vegetativer Hyphen ähnlich
= Genom im Zellkern einer Zelle. |
Haploid |
Zelle mit einem Kern (einkernig). Damit nur
mit einem Chromosomensatz, im Gegensatz zu diploid (Zelle mit zwei Kernen). |
Haplontenwirt |
Bei Rostpilzen auf deren Wirtspflanze sich
das Myzel (Einkern-Mycel) entwickelt. |
Hart |
Konsistenz des Fleisches; lässt sich fast
nicht zusammendrücken. |
Hauptfruchtform
(= Teleomorphe) |
Fruchtkörper mit fortpflanzungsfähigen
Sporen, die in Ständerpilzen (Basidien) oder mit Schlauchpilzen (Asci)
gebildet werden. |
Häutig
|
Fleisch, Ring usw … kann hautartig dünn
oder durchscheinend dünn sein. |
Heide |
Wiesenähnlich, meist natürlich belassen mit
Weidentieren. |
Heidepilze |
Auf Wiesen wachsende Pilze. |
Heilpilze (= Vitalpilze) |
In der Traditionellen Chinesischen oder
japanischen Medizin werden Pilze zur Behandlung von Krankheiten verwendet. In
der EU/Schweiz/Europa wird dies (noch) nicht anerkannt. Sie gelten in unseren
Regionen als Vitalpilze zur homöopathischen oder naturkundlich begleitenden
Behandlung von Erkrankungen oder zur Stärkung des Immunsystems. |
Heliophil |
Helligkeitsliebend, lichtliebend. |
Helmartig,
helmförmig |
Fruchtkörper ist halbkugelig mit oft leicht ausgestelltem Rand. |
Helmsoral |
Bei Flechten: Sorale unter einer helm- oder
kuppelartigen Aufwölbung von Lappen. |
Helotiales |
Ordnung inoperculater Ascomycetes. die
Fruchtkörper sind Apothezien mit gefärbtem Hymenium und septierten Myzel. Sie
leben in saprophytischen, parasitischen oder phytopathogenischen
Lebensweisen, mit Algen kombiniert (lichenisiert). |
Hemiangiocarp |
Das Hymenium wird in der Jugend durch eine
spezielle Hülle geschützt und erst bei Reife freigegeben = halbbedeckte
Fruchtigkeit. |
Herablaufend |
Lamellen, Röhren, Poren und Stacheln
wachsen am Stiel abwärts. |
Herbarium,
Herbar |
Sammlung
von getrockneten Pilzen und deren Beschreibung zur Nachuntersuchung. |
Herbicol
|
Auf, bei, an Kräutern wachsend. |
Herbizide |
Unkrautbekämpfungsmittel. |
Hervorbrechend
|
Besonders gern bei
Schlauchpilzen (Ascomyceten). Fruchtkörper
entwickelt sich zuerst unter der Substratoberfläche und entwickelnd sich erst
im letzten Stadium der Entwicklung aufreißend und dann dem Substrat
entspringend. |
Heterobasidiomyceten |
Es sind Geleepilze, Brandfleckenpilze und
Rostpilze. Sie sind Basidiomyceten mit septierten Basidien. Dies steht im
Gegensatz zu Homobasidiomyceten mit nicht septierte Basidien.
Homobasidiomycetes sind also eine Untergruppe der Basidiomycetes die keine Sekundärsporen
ausbilden, sondern deren Basidiosporen direkt zu einem Myzel auskeimen. |
Heterobasidiomycetidae,
heterobasidiomycetes |
Unterklasse der Gallertpilzartigen.
Heterobasidiomyceten sind einschließlich Geleepilze, Brandflecken und Rost,
sind Basidiomyceten mit septierten Basidien. Dies steht im Gegensatz zu
Homobasidiomyceten, einschließlich der meisten Pilze und anderer Agaricomyceten,
die nicht septierte (aseptierte) Basidien aufweisen. |
Heterodiametrisch
|
Sporenform merklich länger als breit. |
Heterogen |
Verschiedenheit = Von unterschiedlicher
Beschaffenheit. Nicht gleichartig im inneren Aufbau, uneinheitlicher Aufbau,
aus Ungleichartigem zusammengesetzt, nicht homogen. Beispiel, bei
Lamellenschneiden: Diese sind nicht vollständig fertil, sondern die Basidien
sind mit Cheilozystiden oder steriler Marginalzellen durchsetzt. |
Hetero-isodiametrich |
Sporenkanten sind von unterschiedlicher
Beschaffenheit in allen Raumrichtungen ausdehnend, z. B. beim
Schlehenrötling. |
Heteromer, homöomer |
Tramaaufbau bei den Täublingsverwandten
(Russulaceae). Aus gleich gestalteten Hyphen und Sphaerozysten bestehen. |
Heteromorph |
Vielgestaltige Wuchsformen. |
Heterophyllinae |
Russula subsect. Dies ist eine Untersektion
aus der Gattung Täublinge (Russula), die innerhalb der Sektion HETEROPHYLLAE
steht. Robuste Fruchtkörper wie Speisetäublinge oder Wiesentäublinge. |
Heteroprosphytiasis |
Verwachsung von Fruchtkörpern mit verschiedenen
Arten. (wurde mit gleichen Arten als Isoprospyhytiasis bezeichnet). |
Heterotallisch |
Zur Fruchtkörperbildung müssen mehrere
Hyphen aus Einzelsporen miteinander oder ineinander verschmelzen. |
Heterotroph |
Heterotrophie ist das Aufbauen von
Körperbestandteilen durch Lebewesen aus bereits vorhandenen organischen
Verbindungen. Pilze ernähren sich heterotroph. Pilze sind aufgrund des ihnen
fehlenden Chlorophylls nicht zur Fotosynthese fähig und müssen sich deswegen
heterotroph ernähren. |
Heterözisch
|
Der Ursprungswirt wird
gewechselt. |
Hexenei |
Junger (unreifer) Fruchtkörper von
Stinkmorcheln oder anderen Rutenpilzen. |
Hexenring (Elfenring) |
Rundliche Anordnung von Pilzen. Er kann bis
zu mehreren Metern Durchmesser haben. Am Rande des unterirdischen Myzels
bilden sich die Fruchtkörper aus, dadurch entsteht ein sogenannter Hexenring.
Der Ring wird von Jahr zu Jahr größer und kann viele Jahrzehnte aufgefunden
werden. |
Hiatus |
Öffnung, Lücke, Kluft, Grube. |
Hilarappendix |
Stielartige Zuspitzung (Anwachsstelle) an
der Basis oder einer Basidiospore, mit der sie am Sterigma haftet. |
Hilardepression |
Eindellung (Vertiefung) der Sporenwand in der
Nähe des Appendix, Apiculus (Anhang, auffälliger Auswuchs) bestimmter
Pilzarten = Hilarfleck. |
Hilarfleck |
Eindellung der Sporenwand in der Nähe des
Appendix (Anhang, auffälliger Auswuchs) bestimmter Pilzarten =
Hilardepression. |
Hilum
|
Sollbruchstelle zwischen Sterigma und
Appendix bei einer Basidiospore. |
Hinfallig
|
Schnell vergänglich, z. B. bei
Tintlingen. |
Hirnartig |
Ineinander verzweigte hirnartige
Fruchtkörper. |
Höckerig
|
Buckelig, Hut- oder Sporenoberfläche
mit mehreren kleinen Buckeln versehen. |
Holobasidien |
Einzellige Basidien (Ständer). |
Holundermark |
Wird gern zum Einklemmen des Präparates
verwendet, um sehr feine Schnitte vollziehen zu können. Wird aus den schnell
wachsenden Jahrestrieben gewonnen. |
Homobasidiomyceten |
Die meisten Pilze z. B. Teuerlinge usw …
und anderer Champignonartige (Agaricomyceten) haben nicht septierte Basidien.
Gegensatz Heterobasidiomyceten mit septierten Basidien. |
Homogen |
Gleichartig,
von gleicher Beschaffenheit. Gleichmäßig aufgebaut, einheitlich, aus
Gleichartigem zusammengesetzt. |
Homonym |
Gültiger
veröffentlichter Name. |
Homothallisch
|
Nicht
immer ist eine Verschmelzung von mehreren Hyphen notwendig, um Fruchtkörper
entstehen zu lassen. Manchmal genügt eine einzelne Spore, die ein Myzel
bildet, dieses nennt man dann homothallisch entstandener Pilz. |
Hufförmig |
Fruchtkörperform
ist ungestielt, halbkreis- bis fächerförmig. Oft bei Baumpilzen. |
Hut |
Oberer
Teil des Pilzes. |
Hutdeckschicht (HDS) |
Oberste Schicht vom Pilzhut. |
Huthaut |
Überzug
der Hutoberfläche. Diese kann ein- oder mehrschichtig sein. |
Hutpilz |
In Hut
und Stiel gegliederte, z. B. Röhrlinge, Lamellenpilze, Porlinge, Stachelinge,
Leistlinge … |
Huttrama |
Hutfleisch,
dass sich zwischen Huthaut und Röhren oder Lamellen befindet. |
Hyalin |
Die Sporen,
die Wände von Hyphen oder die Zystiden sind farblos, durchsichtig, glasklar,
ungefärbt. Dieser Begriff wird allgemein als durchsichtig, glasig,
kristallin, homogen oder glasklar als Merkmal verwendet, z. B. bei der Stiel-
oder Hutdurchsichtigkeit. |
Hybride |
Gekreuzte
Arten, bei Pilzen nicht möglich, da diese nicht wie Sorten reagieren, sondern
immer die gleiche Art bleiben. Bei Pilzen kann höchstens durch unklare oder
vermengte Beschreibungen entstanden sein. Tatsächlich aber existieren diese
Arten wissenschaftlich gesehen nicht. |
Hydnoid |
Das
Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei Pilzen, Habitus) besteht aus schlanken,
mehr oder weniger langen, spitz zulaufenden Stacheln, die meist länger als
1 mm sind. Z. B. bei den Stoppelpilzen. |
Hydrochorie |
Verbreitung durch das Wasser, z. B. Wasserpilze (ANGUILLOSPORA). |
Hydrophil,
hygrometrisch, hygrochastisch, hygrophil |
Wasserliebend, Feuchtigkeitsliebend. Durch Quell- oder Schrumpfprozesse gesteuerte Bewegungen
bestimmter Fruchtkörperteile, wodurch bei Nässe die Sporenaussaat
freigegeben, bei Trockenheit verhindert wird oder wie bei den Schwindlingen
sie bei Feuchtigkeit wieder aufquellen. |
Hydroxyinfractin |
Antibiotischer
Stoff, enthalten z. B. im Bitteren Schleimkopf (Cortinarius infractus). |
Hygrophan |
Der
Pilz verändert seine Farbe durch Wasserverlust. Meist ein Verblassen der
Farbe von der Hutmitte (zentral-marginal)
aus. |
Hygrophoroid |
Schnecklings-Habitus. |
Hygroskopisch |
Hygroskopie
ist die Eigenschaft von Stoffen, Feuchtigkeit aus der Umgebung zu binden. Z.
B. Öffnen sich Erdsterne oft bei ausreichend gebundener Feuchtigkeit. |
Hymenephor |
Ist ein
Teil des Fruchtkörpers beziehungsweise des Fruchtlagers der Ständerpilze.
Schlauchpilze und Bauchpilze haben kein Hymenophor. |
Hymenial |
Zum Fruchtschicht (Hymenium) gehörend oder dort entstehend. |
Hymenialelement |
Die
einzelnen Elemente der Fruchtschicht (Hymeniums), d. h. der Fruchtschicht der
Basidiomyceten. |
Hymenialsetae |
Sete
(Haar) im Hymenium (Fruchtschicht). |
Hymenialzystiden |
Zystiden
in der Fruchtschicht, an Lamellenschneide oder Lamellenflächen. |
Hymeniderm, Hymenoderm |
Makroskopisch
wirkt die Huthaut (Deckschicht) feinkörnig. Die Huthautstrukturen gleichen
einem Hymenium, meist mit blasig‐keuligen Zellen. Tricho-Hymeniderm =
haarig-feinkörnig. Die Hyphen der
Hutdeckschicht sind hymeniform oder palisadisch. Diese
sind dicht gedrängt und senkrecht stehenden, an kurzen, keuligen Hyphen
erinnern. |
Hymeniform |
Huthautstruktur
mit ähnlichem Aufbau wie ein Hymenium, mit keuligen bis rundlichen Enyhyphen.
Oft ein samtig‐körniges
Aussehen bildend. |
Hymeniforme
Schicht |
Haarige,
samtige oder feinfilzig-samtige Schicht. |
Hymenium,
Hymeniums |
Fruchtschicht
bei Pilzen und Flechten, in denen Basidien oder
Asci Sporen ausgebildet werden. Sie besteht aus
einer dünnen Schicht fruchtbarer Zellen, die vom Hymenophor getragen werden. |
Hymenochaetales |
Borstenscheiblingsartige,
Unterabteilung der Ständerpilze. |
Hymenogasteraceae |
Großfamilie
der Pilzarten, darunter Häublinge (GALERINA), Fälblinge (Hebeloma),
Wurzelschnitzlinge), (PHAEOCOLLYBIA), Sumpfschnitzlinge (NAUCORIA) … |
Hymenophor, Hymenophors, Hymenophortrama,
hymnophorale Trama |
Fruchtlagerschicht
bei Pilzen, die vom Hymenium überzogen wird. Meist lamellenartig,
leistenartig, röhrig, stachelig, runzelig, gerunzelt. Teil des Fruchtkörpers
oder Fruchtlagers der Ständerpilze. Es kann in Form von Lamellen, Röhren,
Poren, Leisten oder Stacheln ausgebildet sein; es ist Träger des Hymeniums.
Bauchpilze und Schlauchpilze besitzen kein Hymenophor. |
Hymenopodium |
Unregelmäßige
oder parallelhyphige Schicht, die oft zwischen Subhymenium und Lamellentrama
eingeschoben ist und fadenförmige Hyphen verbunden scheint. |
Hynenium |
Ist der
Ort der Meiosporenbildung von Schlauch- und Ständerpilzen, dass sich im
makroskopisch sichtbaren Hyphengeflecht des Fruchtkörpers befindet. |
Hyopthecium |
Bei
Flechten der Bereich unter dem Hymenium. Er kann gleiche oder eine andere
Farbe aufweisen. |
Hyperparasit |
Ein parasitärer Pilz, der auf einem parasitischen Pilz wachst, z. B. Parasitischer Scheidling. |
Hypertrophie |
Anomales
Wachstum oder Wucherung von Geweben durch Einfluss von Witterungs- und
Umweltfaktoren, Eiablage von Tieren (Gallen), Pilzbefall usw … |
Hyphen,
hypha |
Fadenartige,
verzweigte, schlauchartige mikroskopisch kleine Zellen eines Pilzes. Ein
Großteil des Pilzes ist daraus aufgebaut. Das Mycel besteht aus einer ganzen
Ansammlung von Hyphen. |
Hyphenpflöcke |
Im
Hymenium durchragende Bündel von Tramahyphen, z. B. bei Sägeblättlingen
(Lentinus). |
Hyphenschicht |
Schicht
zwischen Rinde (Huthaut) und Fleisch = Kortikalschicht. |
Gesamtheit der Hyphen, es gibt drei
Unterteilungen je nach Art der Zellen: Dimitisch, monomitisch oder
trimitisch. |
|
Hyphidie
(Dendrohyphidie, Dichohypbidie, Halohyphidie) |
Es sind mehr oder weniger dünne, sterile
Hyphenenden, die man bei einigen Pilzen in der Fruchtschicht (Hymenium)
finden kann. Sie wurden früher oft als Paraphyse, Pseudoparaphyse oder als
Paraphysoide bezeichnet. |
Hyphidium |
Steriles Hyphenende im Hymenium ohne
auffallende Verdickung. Erscheint hyphenartig. Oft werden abgesporte Ständer
(Basidien) damit überwachsen. Es gibt drei häufige Formen: Dendrohyphidien
(verzweigt astartig), Acanthohyphidien (kurzstachelig) sowie Dichohyphidien
(dichotom verzweigt). |
Hypochnoid
|
Fruchtschicht nicht zusammenhängend,
sondern von flockiger und aufgelockerter Struktur. |
Hypocreales |
Pustelpilze, gehören zur Ordnung der
Schlauchpilze. |
Hypodermium, Hypoderm, Hypodermis |
Untere Huthautschicht (Subkutis) mit
zelligen Strukturen. |
Hypogäe,
hypogäisch |
Fruchtkörper, der normalerweise unterirdisch
oder halbunterirdisch ausreift. Z. B. wie bei Trüffeln. |
Hypogäisch |
Trüffelartige Pilze oder unterirdisch
wachsende Pilze. |
Hypomycetes |
Durch Hyphen bekannte Pilze, die
größtenteils imperfekten Stadien aufweisen. Z. B. Schlauchpilze (Fungi
imperfecti). |
Hypothallus |
Häutig-ähnliche Unterlage bei Schleimpilzen
(Myxomyceten). |
Hypothecium,
Hypothezium |
Dünne Gewebeschicht unterhalb des Hymeniums
bei Flechtenfruchtkörper (Apotheciums). Häufig vom Excipulum umschlossen. |
Hypovelangiocarpie |
Velum universale nur im Primordium (der
Anlage im Fruchtkörper) später fehlend. |
Hysterothecium |
Länglicher, anfangs geschlossener
Fruchtkörpertyp Echten Schlauchpilze, z. B. Spaltlippen (Dothideomyceten,
Hysteriales, Phacidiales usw …), der sich bei Reife durch einen Längsspalt
öffnen. |
I. d. R. |
In der Regel. |
ICBN |
Botanischer
Code (= international Code of Botanical Nomenclature). |
Idae |
Die Endung weist auf eine Unterklasse hin,
z. B. Dothideomycetidae, Loculoascomycetidae, Heterobasidiomycetidae. |
Idiosynkrasie |
Krankhafte Überempfindlichkeit gegen
bestimmte Stoffe, die in Pilzen oder dessen Sporen enthalten sind. |
Idiosynkrasie |
Überempfindlichkeit auf Fremdstoffe, z. B.
allgemeine Pilzallergie. Dieses ist oft angeboren oder im Lauf des Lebens
entwickelt worden. |
IKI |
Wird als Färbemittel von Sporen in der
Pilzmikroskopie verwendet. Iod-Kalliumiodid = Iodkalliumiodid-Lösung
(Kaliumtriiodid = Lugollsche Lösung). 2 % Lugollsche Lösung = Iod 2 g,
Kaliumiodid 4 g, gereinigtes Wasser 94 g. 5 % Lugollsche Lösung = Iod 5 g,
Kaliumiodid 10 g, gereinigtes Wasser 85 g. Das Iod und das Kaliumiodid werden in der
angegebenen Menge mit gereinigtem Wasser gelöst. Die Lösung wird schrittweise
mit dem Rest des gereinigten Wassers versetzt. Z. B. in der Gattung der Eckenscheibchenverwandten
(Eutypella) verfärben sich Ascusporus IKI blau. |
Iludin |
Giftstoff mit
Antitumor-Antibiotika-Eigenschaften, aber sehr Brechdurchfälle auslösend.
Enthält der Ölbaumtrichterling |
Imbricat
|
Dachziegelartig übereinander wachsend. |
Immersionsöl, Immersions-Öl |
Spezial-Öl für die Lichtmikroskopie für
meist 1000-fache Vergrößerungen. Spezial-Öl für 100x‐Objektive zur besseren
Sichtbarkeit. |
Imperfekt |
Unvollständige ausgebildete Sporen. Einige
Schlauchpilze (Ascomyceten) entwickeln ein imperfektes Stadium aus, bei dem
eine Vermehrung durch asexuell gebildete Sporen stattfindet. |
Imperfektes Stadium, Imperfekte Pilze (Anamorphe oder
Nebenfruchtform), Fungi imperfekti ebenfalls Teleomorphe genannt) |
Fruchtform, die keine kompletten
Pilzfruchtkörper mit Sporen bilden. Imperfekte Stadien erkennt man unter dem
Mikroskop daran, dass Asci oder Basidien fehlen und die Konidien oft in
enormer Zahl gebildet werden. Wie die vegetativen Fortpflanzungsorgane, z.B.
Bulbillen, Sklerotien oder sterile Myzelien. Diese können ebenso diese
Aufgabe übernehmen. |
Inamyloid, inamyloidem |
Keine Jodreaktion (J ‐ = jodnegativ),
d. h. keine Blaufärbung mit Melzers Reagenz, eventuell leichte Gelb- bis
Braunfärbung, welches auswaschbar wäre. |
Inc.sed |
Unsichere wissenschaftliche Einordnung nach
heutigem Stand. |
Indextrinoid |
Melzers Reagenz negativ = keine Reaktion
(Melzer negativ). |
Indigen |
Einheimische Arten. |
Indigestion |
Unbekömmlichkeit, Verdauungsprobleme … |
Indigestions-Syndrom |
Unechte Pilzvergiftung, eingebildete Pilzvergiftung, übermäßiger Genuss, verdorbene Pilze, rohe Pilze, Unverträglichkeiten (Allergien), falsche Zubereitung, Schwerverdaulichkeit durch Chitin, Oxalate … Kontamination mit Giftpflanzen oder Insekten. Verseuchte Pilze durch Fungizide, Pestizide, Herbizide, |
Indolessigsäuredervidate |
Für den Nahrungsaustausch notwendiger Stoff
zur Bildung des Myzels. |
Indusium |
Grobmaschige Schleier von der Spitze des
Rezeptakulums herabhängendes, gardinenartiges Gebilde bei einigen Rutenpilzen
(Phallales), z. B. Schleierdame (Phallus DUPLICATUS). |
Ineditus,
ined., inedatio |
Neue und bislang nicht veröffentliche
Daten. |
Infelförmig,
mitraförmig |
Spore die wie eine Bischofsmütze aussieht
(unten rundlich und oben zugespitzt). Submitraförmig = unterhalb rundlich
zugespitzt. |
Infractin |
Antibiotischer Stoff, enthalten z. B. im
Bitteren Schleimkopf (Cortinarius infractus). Es wurden folgende
antibiotischen Stoffe ermittelt: Infractopicrin, 1-propionsäure-Derivat
Infractin und 6-Hydroxyinfractin, Acetylcholinesterase. |
Infractopicrin |
Bitterer Stoff, enthalten z. B. im Bitteren
Schleimkopf (Cortinarius infractus). |
Initialphase |
Erstes Stadion der Holzzersetzung. |
Inkarnat
|
Fleischfarben, Karnat, Karnation,
Fleischton, Hautfarben, beigebraun, rötlichbraun. |
Inkompatibel
|
Bezeichnet man als eine Unfähigkeit zweier Myzelien
sich miteinander zu verbinden. Das Gegenteil ist kompatibel, hier können sich
zwei oder mehrere Myzelien miteinander verschmelzen. |
Inkompatibilität |
Gentechnische Unverträglichkeit. |
Inkrustationen, Inkrustation, Inkrustationtröpfchen |
Bildung einer Kruste. Kristalle, Tröpfchen
auf der Oberfläche von Zystiden, Hyphen usw … |
Inkrustiert |
Krustenbildung an den Hyphenwänden. Oft mit
körnigen, formlosen oder kristallartigen Partikeln überkrustet. Z. B.
bei den Lamprozystiden. |
Inkrustierte Pigment |
Eingebaute Farbstoffe innerhalb der
Zellwände (Pigmente), so z. B. beim Fleischroten Holz-Trichterling. |
Inkrustierung |
Bei Primordialhyphen,
Dermatozystiden manschettenartiger
Überzug. |
Inoperculat, Inoperculaten, inoperculater |
Asci‐Schläuche ohne eine
Abdeckung (ohne Deckelchen). Beim inoperculaten Ascus (=
Unitunicatae-Inoperculatae) wird am Scheitel ein besonderer Apikalapparat
ausgebildet. Operculate Schlauchpilze (Ascomyceten) entlassen ihre Sporen
durch das Öffnen eines am Ascus-Ende liegenden Deckel. |
Inoperkulat |
Asci‐Schläuche ohne eine
Abdeckung, d. h. mit einer Mündung (Porus) am Schlauchende, im Gegensatz
zu operculat (= Asci‐Schläuche mit einer
Abdeckung). |
Interzellulär |
Inkrustierendes Pigment (= Pigmentierung)
wäre interzellulär, wenn es sich zwischen den Hyphen oder Zellen befindet
(Außen). |
Interzelluläre Pigmente |
Körnige Pigmentmassen, diese sind zwischen
den Huthauthyphen eingelagert. |
Intrazellulär |
Innerhalb der Hyphen oder Zellen liegend. |
Inverses Lamellentrama |
Lamellentrama, deren Hyphen von außen gegen
die Mitte neigen. Hyphen in der Lamelle verlaufen von der Hymenialschicht
(Außenbereich) nach innen (Lamellenzentrum). |
Irisblende |
Ringförmige Blende, deren innerer
Durchmesser sich stufenlos einstellen (verengen/erweitern) lässt. |
Irpicoid |
Das Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei
Pilzen) hat breite, flache, mehr oder weniger verwachsene Auswüchse. Wird als
Wortgebung für eggenartig, zahnähnlich, zahnförmig (lat. irpex = Egge)
beschrieben. |
Irreguläres Lamellentrama |
Lamellentrama, deren Hyphen in keiner bestimmten
Richtung wachsen, also wirr durcheinander stehen. Die Hyphen in der Lamelle
verlaufen innerhalb der Lamelle kreuz und quer durcheinander. |
Isidien |
Auswüchse im Flechtenlager, die leicht
abbrechen und der Fortpflanzung dienen. Sie sind meist zylindrisch, keulig,
korallenartig (koralloid) oder kugelig, halbkugelige geformt und ähnlich wie
das Flechtenlager gebaut. Diese bestehen aus Rinde und Algenschicht. |
Isodiametrischen, Isodiametrisch länglich,
heterodiametrisch |
Sporenform: Ähnelt einer länglichen
Biegung. In allen Raumrichtungen annähernd gleicher Durchmesser. D. h.
etwas kugelig, in den drei Dimensionen etwa gleich. |
Isoliert
warzig |
Sporenoberfläche:
Die Warzen sehen für sich isoliert aus, d.h., sie sind nicht miteinander
verbunden. |
Isoprosphytiasis, heteroprosphytiasis,
heteroproszfitiazis |
Fruchtkörpern
die mit der gleichen Art verwachsen sind = büscheliges Wachstum. |
Isotonische
Lösung |
Dient zum
Ausgleich des osmotischen Druckes. Es diffundieren gleich viele
Wassermoleküle in die Zelle hinein wie hinaus. Beispiele: Isotonische
Kochsalzlösung, Ringerlösung … |
Ixocutis,
Ixokutis |
Verschleimte
Oberfläche Hutoberfläche. Oft in der Gattung der Schmierröhrlinge. Gelatinöse
(schleimige) Schicht in der Huthaut. Wird bei Mikromerkmalen benutzt. |
Ixotrichoderm |
Sonderform
des Trichoderm. Bei dem äußersten Hyphen gelifiziert, das heißt in eine
gallertartige Matrix eingebunden. Makroskopisch ähnelt die Huthaut einer
verschleimten Oberfläche. |
Kaliumjod. |
|
Jod (Melzer-Reagenzien) |
Eingeschalten von Schlauchpilzen (Ascomyten, Ascomycota), die mit Jodreagenzien z. B. Melzers mikroskopisch reagieren: Jodnegativ (J -) ohne Verfärbung, jodpositiv (J +) = mit Verfärbung. Bei Ständerpilzen (Basidiomyceten) verwendet man inamyloid = J -; keine Verfärbung; amyloid J + blau. |
K = bei der Flechtenbestimmung |
Kalilauge, Kaliumhydroxid. |
Kahl,
unbekleidet, nackt |
Unter der Lupe keine oberflächlichen
Strukturen wie Warzen, Haare usw … zeigend. |
Kalibrieren |
Eichen, korrektes einstellen auf richtige
Maßangaben. |
Kalilauge 20 %‐ige |
KOH, als Makroreagenz gern 20 %‐ige Lösung. |
Kalilauge 3‐5 %‐ige |
KOH, als Mikroreagenz gern 3‐5 %‐ige Lösung. Wird gern
zum Aufweichen von Exsikkaten, zum Feststellen einer Oberflächenstruktur von
braunen Sporen verwendet. |
Kallus |
Wenn an einer Verletzung (Wundstelle) eine Substanz nachwächst. Bei Pilzen eigentlich nicht oder nur sporadisch möglich. Hier werden – wenn überhaupt – nur daneben neue Fruchtkörper gebildet. Spore in Form einer ausgebeulten Wandverdünnung (= rudimentärer Keimporus). |
Kalotte |
Der Hutscheitel ist glatt. Oft als einziger
Ort, an dem sonst schuppige oder oberflächenstrukturierte Erscheinungen
auftreten (z. B. bei einigen Risspilzarten (Inocybe) oder Schirmlingen
(Lepiota). |
Kalyptrat
|
In der Mikroskopie: Bei Sporen hebt sich
mit Laugen die äußere Hüllenschicht (Exospor) teilweise blasenförmig ab. |
Kammrandig |
Hutrand relativ lang, stark, entfernt
gefurcht. |
Kanneliert, Kannelierung |
Säulen, Pfeiler mit senkrechten Rillen versehen.
Gern bei Rändern von Täublingen als eine Art Doppel-Riefung zu sehen =
säulenförmig mit Rillen. |
Karbolfuchsin |
Chemikalie zum Feststellen von
Krustenbildung (Inkrustationen). |
Karbolsäure (Phenol) |
C6H5OH = Phenol oder kurz Karbol. |
Karminessigsäure |
Zellkernfärbemittel für verschiedene Pilzarten. |
Karotinoide |
Pilzfarbstoff (gelb, orange bis rot). |
Karyogamie |
Verschmelzen von 2 Zell-Kernen im
Frühstadium. |
Käseartig
|
Die Konsistenz ist in allen Richtungen
leicht zu brechen. |
Kavernös |
Kavernen aufweisend, schwammig, lockeres,
wattiges Gewebe, zu einem Hohlraum gehörend. |
KC = bei der Flechtenbestimmung |
Kalilauge mit anschließender
Natriumhypochlorit Behandlung bzw. Chlorkalk-Lösung. |
Kegelig,
konisch, kegelförmig, kegelstumpfförmig, stumpf kegelformig |
Fruchtkörper im Umriss pyramidenförmig. Oft
mit spitzen, stumpfen, spitzkegeligen, kegelig-glockig,
kegelig-abgestutzten, kegelstumpfförmig
oder stumpfkegeligen Scheitel. |
Keilformig
|
Verjüngend, mit einer stumpfen Spitze. Bei
der Sporenform ist diese sehr schlank keulig, dabei zur Basis kontinuierlich
schmaler ausspitzend. |
Keimhyphe, Keimschlauch |
Keimhyphe, die bei der Keimung aus der
Pilz-Sporenwand austretende Hyphe; zeigt ein typisches Längenwachstum. |
Keimporus |
Anwachsstelle (meist verdünnt) an der
Spore, aus der später die erste Keimhyphe entsteht. Immer gegenüber dem
Apiculus. |
Keimspalte |
Längliche, spaltartige Verdünnung
(schlitzartige Öffnung) in der Sporenwand einiger Schlauchpilz‐Sporen. Bei
Schleimpilzen tritt hier später die Keimhyphe aus. |
Keratophil
|
Auf Tierhörnern wachsend, z. B.
Kuhhornpilz (ONYGENA EQUINA). |
Kernförmig |
Sporenform z. B. wie ungleichmäßige, +/-
sternförmige Kerne geformt. |
Kernpilze |
Schlauchpilzgruppe, frühere Sammelbezeichnung
für die geschlossenen Fruchtkörper von Pyrenomyceten. |
Kernspindel in den Basidien |
Kernspindel in den Basidien dient in der
Pilzmikroskopie als Unterscheidungsmerkmal. |
Keulenpilze |
Fruchtkörper sind keulenförmig, z. B.
Keulen- und Korallenpilze Clavaria, Cantharellales, Clavulina, Clavulinaceae,
Clavariaceae … |
Keulig, keulenformig |
Stielähnlich, röhrig jedoch oben oder unten
verdickt. |
Kindersöckchen |
Besondere aufsteigende Bildung von VELUM
UNIVERSALE beim Pantherpilz, ähnlich einer Socke. |
Klebrig
|
Bei Berührung entstehender Hafteffekt ohne,
dass ein äußeres Erscheinungsbild wie glänzen, Feuchtigkeit dies zu sehen
ist. Tipp! Finger anfeuchten und an den Pilz fassen. Dadurch kann besser
seine Klebrigkeit festgestellt werden. |
Kleiig |
Oberfläche mit feinen Körnchen überzogen
oder mit gröberen Partikeln mehlig beflockt. |
Knolle,
knollig, knotig, knotenförmig |
Verdickte Stielbasis. Verschiedene Formen
sind hierbei möglich, z.B. knollig verdickt, rübenknollig, zwiebelknollig,
abgesetzte Knolle. Häufig bei den Amanita‐Arten. |
Kochsalzlösung |
Kochsalz = Natriumchlorid (NaCl). |
KOH |
Kalilauge (Kaliumhydroxid) zum Testen von
Verfärbungen bei Fruchtkörpern, häufig bei Täublingen und Schleierlinge
verwendet. |
Köhlersche Beleuchtung |
Optimale Ausleuchtung und Kontrast bei der
Pilzmikroskopie. |
Kollabiert, kollabierend |
Zusammenbrechend, zerbrechend. |
Kollar |
Ringförmiger Ansatz (Krause, Halsband)
zwischen Lamellen und Stiel. Lamellen erreichen nie den Stiel. |
Kolline Stufe |
Hügelland, bis 200-300 m ü. M. aufsteigend.
Hier finden sich gerne Eichen- oder Hainbuchenwälder. |
Kommaförmig |
Sporenform schräg wie ein Komma. Oft
tropfenförmig, jedoch mit zur Seite gezogenem und oft spitzem Ende. |
Kondensor |
Lichtaustrittsöffnung beim Mikroskop. Ein
Kondensor besteht aus ein oder zwei Sammellinsen. |
Kongophil |
Mit Kongo (Rot-Färbung) anfärbbar. |
Kongorot |
Roter Farbstoff für die Untersuchung von
Hyphen in der Hutdeckschicht auf Septen, Schnallen usw … = ammoniakhaltige
Mikroreagenz. |
Konidialform |
Nebenfruchtform. Z. B. beim
Konidien-Schwarzbecher (Anamorphe von Holwaya mucida = Linden-Schwarzbecher). |
Konidien (Conidien), Mitospore, Konidiospore |
Asexuelle Sporen, die nicht zur
Fortpflanzung dienen. Entstehen durch Abschnürung an den Hyphenenden, oft im
imperfekten Stadium (ungeschlechtlich). Vor dem Kernphasenwechsel (Meiose)
gebildet. |
Konidienform |
Ein Fruchtkörper nur mit sterilen
(asexuellen) Sporen (Konidien), die weder in den Schläuchen (Asci) noch in
Ständern (Basidien) gebildet werden. |
Konidienträger, Konidiophor |
Auf dem befinden sich die asexuellen Sporen
(Konidien), ähnlich Sterigmen bei reifen Basidien. Oft ein aufgerichtetes,
mehrzelliges Gebilde, an denen asexuelle Sporen entstehen. |
Konidiogenen Zellen |
Ein Konidiophor kann entweder eine
konidientragende Zelle sein, die direkt am Mycel sitzt, oder es handelt sich
um eine konidientragende Zelle, einschließlich ihrer Trägerzellen. In
letzterem Fall wird nur die Trägerzelle, nicht aber die konidientragenden
Zellen selbst, als Konidiophor bezeichnet. Der Begriff wird also
verschiedenartig verwendet. |
Konidiophoren (Conidiophor) |
Ein Konidiophor (=
Konidienträger) ist eine konidientragende Hyphe, die sich deutlich vom
vegetativen Mycel unterscheidet. Konidiophor kann entweder eine
konidientragende Zelle sein oder die Zelle direkt am Mycel. Es kann sich um
eine konidientragende Zelle, einschließlich ihrer Trägerzellen handeln. |
Konjugiert
|
Verdoppelungseffekt 1,2,4,8,19 usw. Wie
beim Coronavirus (COVID-19), die Anzahl verdoppelt sich innerhalb eines
gewissen Zeitraums. Gleiches gilt bei der Vermehrung von Pilzen in einem
Substrat mit optimalen Bedingungen. |
Konkav
genabelt |
Fruchtkörper mit einer Nabelung die nach
Innen geht. |
Konkav, konkav gebogen |
Trichterförmig vertieft oder nach innen
gewölbt, Optik: Nach innen gewölbt. |
Konnektivhyphen |
Schmal verzweigt, dünnwandig, septiert, mit
oder ohne Schnallen, keine Einschnürungen an den Septen. |
Konsistenz |
Festigkeit, Beschaffenheit, Dichte. |
Konsolenförmig |
Stiellos, hutförmig mit breiter
Anwachsbasis jedoch nicht am Substrat herablaufend. |
Kontinental |
Verschiedener Klimatypen; Klimazonen,
welche sich durch jahreszeitlich bedingte große Temperaturschwankungen
kennzeichnen. |
Konvergenz |
Parallele
Entwicklung von Formen bei Organismen, die dennoch nicht miteinander verwandt
sind. |
Konvex genabelt |
Fruchtkörper
nach außen gewölbt und am Scheitel mit kleiner, nabelartiger Vertiefung ist
(genabelt, trichterförmig). |
Konvex,
Konvexe |
Buckelig,
gepolstert oder nach oben gewölbt, Optik: Nach außen gewölbt. |
Konzentrisch
gerunzelt |
Hutoberfläche
erinnert an die Wasseroberfläche, wenn ein Stein ins Wasser geworfen wurde.
Ausbreitende Wellen Richtung Randzone. |
Kopfige,
kopfig |
Kugelige,
keulige Struktur oberhalb des Stiels meist mit rundem Oberteil. |
Bei Flechten: Sorale, halbkugelig bis fast
kugelig ausgebildet. |
|
Koprophil, coprophil (= fimicol) |
Auf, Kot, Mist, Dung, Urin …
(Ausscheidungs-Exkrementen) liebend und dort wachsend. |
Korallenartig |
Keulig mit ästiger Struktur. |
Koralloid |
Korallenartige Struktur. Von dickeren
Ästen, Stämmen ausgehende dünnere Mehrfachverzweigungen, meist büschelig
wachsend. |
Koremien |
Bündel von Konidienträgern. |
Korrelieren |
In wechselseitiger Beziehung
zueinanderstehen. |
Kortikalschicht |
Schicht zwischen Rinde (Huthaut) und
Fleisch (oberste Hyphenschicht der Stielrinde). |
Kreatinkinase |
Enzym im Gehirn und den Muskelzellen. Z. B.
Nachweis Schlaganfall, Herzinfarkt oder anderen muskelzersetzenden Stoffen,
z. B. im Grünling enthalten sind. |
Kreiselförmig
|
Fruchtkörper ist umgekehrt kegelig mit
flacher gerundeter Oberseite. |
Kreuztisch |
Arbeitstisch des Mikroskops, auf dem der Objektträger
liegt, in beiden waagrechten Richtungen verschiebbar. |
KrH2O |
Kongorot in destilliertem Wasser |
Kriegspilze |
Sind Pilze, die nicht giftig sind aber
keinen guten Geschmack haben, weil sie erdig, säuerlich, muffig oder
unangenehm schmecken. Wäre nichts mehr zum Essen da, wie es in den früheren
Kriegen war, könnte man diese Pilze essen. Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß
haben sie ja und Unwohlsein lösen sie nicht aus. |
Kristall
tragend |
Oberfläche mit kristallinen Auflagerungen,
oft beschopft. |
Kristulat, kristuliert, cristuliert, cristulat |
Krustenförmiger, dem Substrat
zumindest größtenteils anliegender Fruchtkörper eines Ständerpilzes (Basidiomyceten). Sporenornament besitzt geschlängelte,
langgestreckte, geknickte, isolierte, aber nicht vernetzte flache Erhebungen
oder gratig verbundenen Warzen. |
Kritische Beleuchtung |
Nelsen‐Beleuchtung: Verwendet
eine Mattscheibe und einen Kondensor. |
Kryptogamen |
Organismen, bei denen die sexuelle
Vermehrung durch einen Fortpflanzungskörper (Keimkorn) ohne die Sporen,
stattfindet. Z. B. bei Pflanzen wie Farnen, Algen, Bärlappgewächse,
Moose … usw. |
Kugelig
abgeflacht |
Die Spore wirkt an beiden Polen, wie eine
verflachte, eingedrückte Kugel. |
Kutis |
Einschichtige Huthaut, teils als
Deckschicht. |
Kutis (Cutis) |
Makroskopischen
Eigenschaften der Huthaut (Huthautdeckschicht). |
Lactarien |
Milchlinge. Gehören in die Verwandtschaft
der Täublinge (Sprödblättler). |
Lactarius |
Gattung der Milchlinge: Sprödblättler (= feste, brüchige Pilze). Meist bei Verletzung weiße oder rote Milch ausscheidend. |
Lactiferen, Lacticiferen, Milchhyphen |
Milchsaft enthaltene, langgestreckte,
unseptierte, dünnwandige, Hyphen der Milchlinge (Lactarien). Sie durchziehen
Pilzfleisch oder die Lamellen. Eine Anfärbung der Wände ist möglich: Mit
Sulfoformol braun; mit Sulfovanillin karminrot; mit Sulfobenzaldehyd (SBA)
schwarz. |
Lactoglycerol |
Färbemittel für Septen, Zystiden oder
Zellwände. Es ist eine wässrige Lösung von
Milchsäure und Glycerin. |
Lactophenol |
Grundbasis für Färbelösungen, wie z.B.
Baumwollblau. |
Lagenförmig |
In mehreren Schichten (Lagen) aufgebaut. Häufiger
verwendeter Begriff bei Mineralien Sedimentgesteinen oder Boden- oder
Substratschichten. |
Lageniform,
lageniförmig |
Flaschenförmig
meist bei Zystiden findbar. |
Lagenozystiden |
Besondere
Zystidenform, stachelförmig mit Aufsatz. |
Lager |
Vegetationskörper
der Flechte (Thallus). |
Lagerrand |
Bei
Flechten der Apothezienrand von der Farbe des Lagers, enthält meist Algen. |
Lambda |
Grün =
0,55, ist eine Bezeichnung für Lichtwellenlänge. |
Blattartige Struktur unterhalb des Hutes.
Diese werden Blätter genannt. Enthält die Fruchtschicht von Ständerpilzen
(Basidiomyceten) = Typ des Hymenophors. |
|
Lamellenansatz |
Form, der Lamellen (meist unterschiedlich)
wie sie am Stiel angewachsen sind. |
Lamellenbreite |
Abstand zwischen Lamellenrücken und Lamellenschneide. |
Lamellenflächen |
Fläche der gegenüberliegenden, durch die
Lamellentrama getrennten Lamellenseiten. |
Lamellenrücken |
Anwachslinie, an der die Lamelle mit dem
Hutfleisch verwachsen ist. |
Lamellenschneide |
Untere Kante der Lamelle. |
Lamellentrama |
Innere Fruchtschicht zwischen den Hyphen
der Lamellen. |
Lamelletten,
Zwischenlamellen, untermischte Lamellen |
Verkürzte Lamellen; sie sitzen zwischen den
normal ausgebildeten Lamellen. Oder kurze gleichlaufende Lamellen, die sich
zwischen den Hauptlamellen befinden. |
Lamprozystiden |
Besondere Zystidenform, dickwandig, etwas
spindelförmig oft mit Kristallschopf. |
Landschaftsschutzgebiet |
Dort dürfen Pilze gesammelt werden. |
Länge-Breite-Quotient
(LB-Q) |
Länge der Spore im Verhältnis zu ihrer
Breite. Durch mehrfach ermittelte Werte, kann ein Annäherungs-Quotient
ermittelt werden. Ein dann errechneter Wert (LB-Q-Wert) erhöht die
Aussagekraft der Sporenmaße. |
Lanzettlich
|
Wie die Form einer Lanzenspitze, pfeilförmig, lanzenförmig (bei Sporen, Zystiden). |
Lappen |
Flechtenblätter. Flächige, oft langgestreckte Lagerabschnitte der Laub- und vieler Strauchflechten. |
Laricinae |
Russula subsect. Dies ist eine Untersektion
aus der Gattung Täublinge (Russula), die innerhalb der Sektion TENELLAE
steht. SPP immer gelblich. |
Latenzzeit |
Zeitpunkte, bis erste Symptome einer
Vergiftung erkennbar sind. |
Lateral |
Seitenständig, randständig, ausgezogen,
seitlich angeheftet. |
Latex,
Latexmilch |
Milchsaft, Kautschuk,
Organismen-Taxa, gebildetes flüssiges Sekret, z. B. bei Milchlingen. |
Laticiferen
(Lactiferen) |
Milchsaft-Hyphen, Milchsaftgefäße sind
dünnwandige, verzweigte, nicht septierte Hyphen (kein Geflecht von verwobenen
Röhren), meist mit Milchsaft gefüllt (gefärbt oder farblos). |
Lecanorin |
Lagerfarbe. Apothezienrand von der Farbe
des Lagers. |
Lecidein |
Bezeichnung für Flechten-Apothecium, mit
Eigenrand, d. h., der Apotheciumrand wird von Fruchtkörpergewebe
gebildet, enthält keine Algen und ist tiefschwarz gefärbt. |
Lecythiform, lecythiformen |
Ähnlich wie kegelförmig, oben runder Kopf ansonsten wie flaschenförmig oder fingerförmig verzweigt. Besondere Zystidenform: Sublecythiform = Unterhalb oder seitlich zusätzlich verändert. |
Lederig |
Von trockener, lederartiger und zäh-elastischer Konsistenz. |
Leere Vergrößerung |
Keine weiteren Details werden aufgezeigt.
Vergrößerung über numerische Apertur (NA) hinaus. |
Legit,
leg |
Er hat aufgesammelt. |
Leisten |
Lamellenähnliche längliche Verstrebung zwischen
Hutrand und Stiel auf der Unterseite des Pilzes. Meist fest mit dem Fleisch
verbunden. Besondere Form der Fruchtschicht von Ständerpilzen
(Basidiomyceten). In der Mikroskopie von Hymenophor oder Sporenskulptur sind
dies längliche, schmale, kurz rechteckige bis quadratische Erhebungen. |
Lenzitoid
|
Konsolenförmiger
Aphyllophorales-Fruchtkörper. mit lamellenförmigem Fruchtlagerschicht. |
Leprocybe |
Sektion (Gattung) der Schleierlinge
(Cortinarius = Haarschleierlinge) in der Untergattung: Rauköpfe. |
Leprocybin |
Mit den Anthrachinonen verwandter
fluoreszierender Stoff. Oft in der Gattung Schleierlinge (Cortinariensektion
Leprocybe) zu finden. |
Leprös |
Lager staubig ohne Rand aufgelöst bei
Flechten. |
Leptozystiden, Leptocystidien, Leptocystidia |
Zystidenform sehr dünnwandig oft
zylindrisch. Befinden sie sich auf den Lamellenschneiden, spricht man von
Cheiloleptozystiden. |
Leuchtfeldblende |
Dient der Einstellung des beleuchteten Ø am
Objekt. Große Öffnung = viel Licht, große beleuchtete Fläche = viel
Streulicht. |
Leucobryum |
Gattung der Weißmoose. |
Leucosporae |
Weißsporer bei Täublingen. |
Lichen (Lichten, Lich) |
Flechten. |
Lichenicol
|
Organismus wächst parasitierend auf
Flechten. |
Lichenisiert |
Pilz durch Symbiose mit einer
Alge ist an der Bildung einer Flechte beteiligt. |
Lichtbeugung |
Licht wird an Kanten gebeugt (umgelenkt),
als ob hier eine neue Lichtquelle ist. |
Lignicol |
Pilze, die Holz bewohnen und das Holz
zersetzen. |
Lignin |
Er ist ein fester, farbloser Stoff, der in die Zellwand eingelagert ist. Entwickelt die Verholzung von Baumzellen. |
Limoniform |
Zitronenförmige Sporen, citriform genannt.
Sublimoniform, eingedrückt, zitronenförmig, limonenförmig. |
Lipolytisch |
Die Elastizität fördernd, Fett abbauend,
straffend, |
Lippensoral |
Bei Flechten: Soral an der lippenförmig
aufgebogenen Unterseite von Lagerlappen. |
Lipsanoblem |
Das Lipsanoblem ist das Velum partiale.
Beispiel Hallimasch: Die gelben bis gelbbraunen Velumbänder sind das
Cauloblem. Sie bilden gerne die abwischbaren Flocken. |
Lobuli |
Kleinlappige Formationen oder
Gewebestrukturen bei Flechten. |
loco
citato, l. c. |
Anstelle von, Wiederholungen sind zu
vermeiden, am angeführten Ort, wird verwendet... |
Loculi |
Höhlen bei Ascomyceten in denen die
Schläuche (Asci) entstehen. |
Loculoascomyceten |
Ascomyceten ähnlich den Kleinpilzen
(Pyrenomyceten), jedoch mit bitunicaten Schläuchen (Asci), die sich in
Höhlungen (Loculi) entwickeln. |
Loculoascomycetidae |
Unterklasse der Kernpilze, deren Pilzfamilien und Gattungen ausschließlich Pseudothecien (unechte Fruchtkörper) mit bitunicaten Schläuchen ausbilden. |
Loculus |
Die
Schläuche bei Schlauchpilzen (Asci) enthaltend immer wieder verstreute
Höhlung innerhalb eines Stromas. |
Luftblasen |
Luftblasen
im Präparat, sehr negativ für die Betrachtung in der Pilzmikroskopie. Durch langsames
und schräges Aufsetzen des Deckglases ist dies vermeidbar. |
Luftmycen |
Dieses bewegt sich vom Nährboden in die Luft weg und dient der
Reproduktion (Fortpflanzungsorgane, Vermehrungsorgane). |
Lugolsche
Lösung (Lugol) |
Wässrige
Jod‐Lösung für
Farbreaktionen = Chemikalie zum Anfärben der Probe, nicht so aggressiv und
abtötend gegenüber Melzers Reagenz. |
Lukenstrahlengang |
Abbildungsstrahlengang
zum Betrachten von Punkten am Objekt. |
Lumen |
Platz
zwischen den Zellen: Schmales Lumen = Zellen kuscheln sich aneinander.
Differenziert: die lichte Weite, Hohlraum eines röhrenförmigen Elements.
Große Lumen = Zellen sind voneinander entfernt. |
Lupe |
Optisches
Glas zur Vergrößerung. Meist nur aus einer Linse bestehend. |
Lyme
- Borreliose |
Durch
Zecken übertragene Krankheit. Nicht tödlich und mit Antibiotikum behandelbar.
An der Zecke selbst kann das Bakterium mit einem Schnelltest ermittelt
werden. |
Lyozystiden |
Besondere
Zystidenform, pfriemförmig dickwandig, gestielt‐kopfig, mit engem, kanalartigem Lumen, oft an der Spitze
erweitert. |
M ü. M
oder M. ü. M. |
Meter
über Meeresspiegel (m ü. M). |
Macroconidien |
Konidien werden von vielen Dermatophyten gebildet. Man unterscheidet
einzellige Mikrokonidien und mehrzellige Makrokonidien. |
Macromyceten,
Makromyzet |
=
Großpilze. Fruchtkörper, die ohne Lupe oder Mikroskop noch bestimmt werden
können. |
Makrocyclische
Trichothecene, Verrucarin, Satratoxine, Roridin |
Außereuropäische Pilzgifte: Führt zu einem Organversagen oder Gastrointestinales
Syndromen (schwer). Er gilt
als einer von den tödlich giftigsten Pilzen der Welt (Nr. 6 der
Weltrangliste). Der
einzige Schlauchpilz, dessen Giftstoffe über die menschliche Haut aufgenommen
werden kann. |
Makrokonidien |
Besonders
große Konidien. |
Makropilze,
Makropilzbestimmung, Makromycet |
Pilze,
meist Großpilze die mit bloßem Auge und deren optischen Merkmale so noch
bestimmt werden können. |
Makro‐Reagenzien |
Chemikalie
zum Untersuchen von makroskopischen Merkmalen (Effekten) wie Verfärbungen,
Warzen, Vertiefungen usw … |
Makrosetae, setale
Hyphen |
Enden
leicht verdickt, dunkel, +/- inkrustierte Skeletthyphen, findbar am
Fruchtkörperrand von Porlingen, dort sind meist länger und schlanker als die
hymeniale Setae (Fruchtschicht-Setae). |
Makroskopisch, Mikroskopisch |
Makroskopisch = mit bloßem Auge sichtbar. Mikroskopisch
= nur mit einem Mikroskop sichtbar. |
Makrozystiden |
Besondere Zystidenformen, in der Regel mit riesengroßen Zystiden. Z. B.
bei Cheilomakrozystiden, Pleuromakrozystiden. |
Manipulation |
Hantieren
oder Verändern der Fruchtkörper durch Drücken, Schneiden usw ... |
Manschette,
Ring |
Dieser
kann folgendermaßen sein: Häutig, wollig-faserig, gerieft, glatt, körnig,
flockig, schuppig, ungerieft, schleimig, fest anliegend, lose, verschiebbar,
herabhängend, aufsteigend, dick, häutig, dünn, einschichtig, zweischichtig,
doppelrandig, flüchtig, ausdauernd. |
Marginalhaare |
Rand
mit Haaren von Apothecien. Sonst haarartige, dünnwandige, bis keulige
Ausbildung an der Lamellenschneide oder der Spitze von Zähnchen- oder
Stachelpilzen. Normalerweise nur schwach differenzierte Enden von
Tramahyphen. Es sind keine echten Zystidenzellen. |
Marginalzellen |
Meist
dünnwandige Zellen an den Lamellenschneiden (zystidenähnlich), die jedoch
nicht so auffällig sind wie die echten Zystiden. Form ist oft
Gattungsspezifisch z. B. bei Champignons (Agaricus), Schnitzlinge (Naucoria),
Wulstlinge (Amanita) … |
Mark |
Bei
Flechten ausschließlich von Pilzhyphen gebildete, im Anschnitt gewöhnlich
weiß erscheinende Schicht des Flechtenlagers. Diese liegt unterhalb der
Algenschicht. Bei Krustenflechten ist das Mark mit dem Substrat fest
verwachsen. Bei Blattflechten ist diese meist nach unten von einer Unterinde
begrenzt. |
Markig hohl |
Stiel locker
bis wattig oder kammerig gefüllt und stellenweise hohl oder später hohl
werdend. |
Matrix |
Grundgewebe,
das einen Pilzfruchtkörper umgibt. |
Matted |
Oberflächenstruktur
einiger Stachelpilzarten, deren oberste Hyphen im Laufe der Entwicklung eine
dünne, parallel faserige Decke bilden und die darunter befindlichen
weitgehend aufrecht sind. |
Mazaedium |
Bei
Flechten die Bedeckung des Fruchtkörpers mit einer staubigen Masse. Diese
besteht aus Sporen und Resten des Hymeniums. Häufig bei den Gattungen
Lepraflechten (Calicium) und Kopfflechten (Chaenotheca). |
Medaillon-Schnallen |
Hyphen-Septen
mit einem Hohlraum in der Mitte. Die Abstände zwischen zwei
Schnallen sind kürzer als bei Luftmycen und kommen öfter bei Holzpilzen vor. |
Mediterran |
Warme Klimazone
= dem Mittelmeerraum angehörend. |
Medium |
Präparier-Flüssigkeit,
meist Wasser, welches das Objekt beim Betrachten umspült. |
Medulla |
Inneres
Gewebe der Sklerotien oder eines Apotheciums. |
Meiosporenbildung |
Sporen werden
unter dem Hymenium von Schlauch- und Ständerpilzen gebildet (nach der
Kernphasenwechsel (Meiose). |
Meiosporencysten,
Meiosporenzystiden |
Hynenium,
je nach Pilzgruppe spricht man von Asci bzw. Basidien, sind dabei in dünner
Schicht palisadenförmig angeordnet. |
Meliert |
Aus
verschiedenfarbigen Fasern gemischt. Findet gern bei Hutfarben Anwendung, z.
B. gerne bei variablen Hutfarben der Täublinge. |
Melzer
Reagenz, Melzers Reagenz |
Jodhaltige
Reagenz (Jod-Kaliumiodid-Lösung) zur mikroskopischen Bestimmung von Pilzen.
Sie wird häufig angewendet, um dextrinoide und inamyloiden Reaktionen von
Sporen festzustellen. |
Membranären
Pigmente, Membranpigmente |
Eingebaute
Pigmente (Pigmentierung) in den Zellwänden. |
Membranös,
membranöses |
Häutchenartig,
sehr dünn, hautdünn. |
Mentholartig |
Einen
kühlenden Geschmack hinterlassend, gern Menthol- oder Pfefferminzgeschmack. |
Meridional |
In
Längsrichtung oder einer Ebene verlaufende Rippen bei Sporen. |
Merismatisch |
Büschelig
wachsend und dabei einem gemeinsamen Strunk entspringend (Korallen, Eichhase
usw …). |
Merulioid
|
Das
Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei Pilzen) ist faltig-poroid oder
faltig-grubig, die Ränder der Poren sind fertil (fruchtbar). |
Meruloid
|
Gewunden,
knotig-wulstig-faltig, faltig-grubig, netzig-porig-faltig oder gefaltet, z.
B. Gallertfleischigen Fältling oder Buchenaderzähling = Faltenpilze
(Meruliaceae). |
Mesoperidie,
Valvagalerte |
Ist
zwischen Exoperidie und Endoperidie noch eine Gallertschicht
(Volvagallertschicht) vorhanden. Vorkommen bei Stinkmorchelartigen Pilzen
(Phallaceae). |
Mesophil |
Bevorzugt Klima von mittlere Wärme- und Feuchtigkeitswerten. |
Mesopodal |
Stiel
liegt zentral. |
Mesospor |
Wird
zur Charakterisierung des Hymenophors von Vertretern im Sporenaufbau
verwendet. Sie sind indessen durch einen Raum voneinander
getrennt, sodass man sie als Exospor und Mesospor voneinander
unterscheidet. |
Messokular |
Geeichtes
Okular mit eingesetzter Strichplatte zum Ausmessen von Längen. |
Metabasidie |
Ein
späteres, reiferes Stadium der Bildung von Basidien. Die Metabasidie
unterscheidet diese Bildung, wie das häufig bei den Heterobasidiomyceten der
Fall ist. |
Metachromatisch |
Zellwände,
Sporenmembran, Zellinhalte nehmen mit Brillantkresylblau (Supravitalfärbung
von Zellen) verschiedenartige Farben an. Dies ist oft nicht die eigentliche
Farbe der Reagense. Macrolepiota-Sporen bei Färbung
mit Brillantkresylblau neben der blau eingefärbten, teils mit einer äußeren
roten inneren Wandschicht. |
Metavelangiocarpie |
Velum
universale mit Velum partiale die Vela sind nur am Primordium (im jungen
Stadium) nachweisbar. |
Metuloid,
Metuloide, Metuloiden |
Dickwandig,
am Ende mit dicken Wänden, kristalltragend. Aus dem
Hymenium entspringende, dickwandige Zystiden, oft mit Kristallen. |
Mikromerkmale,
Mikromaße |
Die Angaben von Größenangaben für mikroskopische Messungen beziehen sich bei uns immer auf einen Minimalwert und Maximalwert der Mykologischen Literaten sowie von eigenen Analysen (Messungen). Beispiel: Die Sporenmessungen von Autor Moser erläutern einen Wert von 10-18 x 2-4 µm, der von Gminder 9-16 x 1-5 µm, der von Schäfer 11-20 x 2-4 µm. Wir verwenden dann einen Min/Max-Wert, d. h. wir geben bei dieser Pilzart 9-20 x 1-5 µm an. Damit ist dieser in einem gewissen Rahmenbereich, der Fehlinterpretationen minimiert. Dies gilt ebenso bei anderen Mikroangaben. |
Mikron, Mikrometer,
µm |
Abgekürzt
1/1000 mm. Verwendung beim mikroskopischen Messen. |
Mikrosklerotien |
Kleines winziges Sklerotium. Beispiel: Widerstandsfähige Mikrosklerotien können bis zu 10 Jahre im Boden liegen und von dort aus infizieren (anwurzeln). Verticillium dahliae ist ein Schlauchpilz und enthält viele Mikrosklerotien. |
Mikroskopisch |
Mit
bloßem Auge nicht sichtbar. Es wird ein Mikroskop benötigt. |
Milch |
Weiße,
klare oder rote Flüssigkeit im Pilzfleisch. Wird durch Aufbrechen des Pilzes
sichtbar. |
Milchlinge |
Lactarius
= meist bei Verletzung Milch ausscheidende Pilze. |
Mischwald |
Pilz
wächst sowohl im Laubwald als im Nadelwald. |
Mist |
Dung,
Tierkot, Einstreu. |
Mitose |
Im
Myzel-Wachstum teilende Zellkerne. Oft gewöhnliche, asexuelle Kernteilung (Mitosesporen
= Meiospore). |
Mitriform
|
Mützenförmig, submitriform, eingedrückt mützenförmig. |
Mittelwert |
Arithmetischer
Durchschnitt der gemessenen Werte. |
Mixo-Kutis |
Miteinander
verwobenen, aber nicht parallel ausgerichteten Hyphen. |
Moderfäule |
Fäulnis
wodurch das Holz weich wird. Wird oft als Weichfäuleauslöser =
Moderfäuleauslöser bezeichnet. Immer mit hohem Feuchtigkeitsbedürfnis. Dieses
Holz weist im nassen Zustand eine schmierige, schwärzlich verfärbte
Oberfläche auf. Es ähnelt der Braunfäule, jedoch mit würfel-brüchiger
Struktur, aber nur in der äußeren Oberfläche des Holzes. |
Moniliform |
Zellen
mit eingeschnürten Septen, halsperlenkettenförmig (kugelig
aneinandergereiht). |
Monomitisch,
monomitischen |
Gewebe
besteht aus einer Hyphenart, den Generativhyphen (dünnwandig verzweigte
Hyphen mit oder ohne Schnallen an den Septen). |
Monomitisches Hyphen |
Enthält
nur generative Hyphen. |
Monomorph
|
Gleichartig,
einheitlich, gleich gestaltet (in Bezug auf Frucht und Gewebe). |
Monotypisch
|
Gattung
mit nur einer einzigen Art. |
Monovelangiocarpie |
Velum
universale ohne Velum partiale oder Lipsanoblem. |
Montan,
tiefmontan |
Untere
Bergregionen, ca. 500 bis 1500 Meter über den Meeresspiegel. |
Montane
Stufe, mittelmontan bis obermontan |
Mittleres
bis oberes Bergland, ca. 1400-1500 m ü. M. aufsteigend. Anzutreffen sind hier
Fichte, Weißtanne, Buche, Ahorn in wechselnder Dominanz. |
Morchella-Syndrome |
Neurologisches
Syndrom nach Morchelgenuss. Es kann ein neurologisches Syndrom entstehen:
Trunkenheitsgefühl, Zittern, Gleichgewichtsprobleme, Schwindel,
Bewegungsstörungen Blackouts, +/- gastroenteritische Syndrom: Brechreiz,
Magen-Darm-Störungen oder sogar nach 12 Std. reversible Lähmungen. |
Morgensternartig |
Rundliche
Spore mit strahlenförmig angeordneten Stacheln besetzt. |
Morphologisch |
Festgelegter Bezug auf Formen und Maße eines Organismus in anatomischem Bezug auf die makroskopischen Merkmale. |
Mucidin |
Aus
Reinkulturen des Beringten Schleimrüblings (MUCIDULA MUCIDA) gewonnenes
Antibiotikum aus der Slowakei, das zur Bekämpfung von Hautpilzen
Verwendung findet. |
Mucronat,
mucronatus |
Spitzig,
scharf zugespitzt, stachel-spitzig (bei Fruchtkörpern, Sporen oder Zystiden). |
Multiapiculat |
Mikroskopisch
sind Sporen mehrseitig zugespitzt, wird oft für die Sporenformen verwendet. |
Multiguttulat
|
Mit zahlreichen, meist kleinen Öltröpfchen (kleintropfig; z. B. mit multiguttulatem Inhalt) |
Multiple Schnallen |
Mehrere
Schnallen vorhanden. |
Multizellular |
Haare
in der Huthaut (Dermatozystiden) mit mehr
als 5 oder 6 Septen. |
Muricat |
Apikal inkrustiert.
Spitze Zystiden, mit scharfkantigen Kristallen besetzt. |
Muriform
(muriforme) |
Mauerförmig,
z. B. muriforme Spore = Sporen mit Längs- und Quersepten. |
Muscarin-Syndrom |
Beispiel:
Der Ziegelrote Risspilz enthält ca. 0,037 % der Kegelige Risspilz etwa 0,01
%. Tödlich
sind 180 mg je Erwachsenen. Nervengift, Bewusstseinstrübung,
Pupillenverengung, Lähmungen, Schweißausbrüche, Blutdruckabfall.
Pupillenverengung, Verdauungsstörungen, Erbrechen, Durchfall. In schweren
Fällen tritt Bronchialasthma auf. |
Muschelförmig |
Form
einer Teichmuschel, halbkreisförmig. |
Muscicol
|
An oder
auf Moosen wachsend. |
Musseron, Mousseron |
Ein genießbarer und durch eigentümliche gewürzhaften Geruch und Geschmack. Es werden hierzu gerne Blätterschwamme so benannt: Z.B. wird der Mehlräsling als Großer Musseron (syn. Großer Mousseron) bezeichnet. |
Mutagen |
Krebserregend,
Zellstruktur verändernd. |
Mutatis
characteribus, mut. char. |
Entspricht,
so ist es. |
Mya
|
Maßeinheit
in der Geologie: Millionen Jahre vor jetzt. |
Mycel
(Myzel, Mycelium,
Myzelien, Mycelia) |
Unterirdisches
Geflecht des Pilzes = Gesamtheit der Hyphen. Vergleich Pilz mit Apfelbaum
<> Myzel=Baumstamm und sichtbarer Pilz=Apfel. |
Mycelialsetae |
Zwischen
Trama und Substrat ist eine schwarzgraue Linie. In der Pilzmikroskopie: Haar
(Sete) im Mycel. |
Mycenoid
|
Habitus: kleinen Fruchtkörpern aus der Familie der Helmlingsverwandten. Meist
sind es kleinere bis winzige, zarthäutige Pilze. |
Mycophil |
Schmarotzerpilze:
Pilze, die auf anderen Pilzen leben: Parasitär auf-lebenden oder schmarotzend
oder auf toten Pilzen. |
Mykobiont |
Flechtensymbiose
= bei Flechten Symbiosepartner oder pilzlicher Partner. |
Mykokoenologie |
Zweig
der Mykologie, der sich mit der Vergesellschaftung von Pilzen befasst
(Pilzsoziologie). |
Mykologenrosa |
Hell-rötlichbrauner
Farbton. Dieser Name wurde von verschiedenen Mykologen eigens kreiert. Walter
Pätzold † (Pilzschule Hornberg) meinte hierzu: Ein helles fleischrosabraun,
viel heller als fleischrosa. |
Mykologie |
Lehre
über die Pilzkunde, Pilzwissenschaft, Mykologe = Pilzwissenschaftler. |
Mykoparasiten |
Dieser
kommt im Boden vor und ist ein Pilz, der andere Pilze befällt und sich von
ihnen ernährt. Zur Schädlingsbekämpfung biologischer Art. In der
Landwirtschaft besonders gefragt. |
Mykophage
|
Pilzesser
(z. B. Tier, Mensch). |
Mykorrhiza,
Mykorrhizapilze |
Symbiosepilze
= Enge Lebensgemeinschaft (endotrophe
Symbiose) zwischen Pflanzen und Pilzen. Pflanzen geben Zucker ab, Pilz setzt
Mineralien frei und übergibt diese der Pflanze zu beiderseitigem Nutzen. |
Mykosen |
Durch
Pilze ausgelöste Infektionskrankheit bei Menschen oder Tieren. |
Mykotoxin |
=
Pilzgift. Mykotoxikosen = Vergiftungen bei Menschen oder Tieren
durch Schimmelpilze. |
Myoglobinurie |
Ausscheidung
des Muskelproteins über die Nieren. |
Myriothecium |
Unechter
Fruchtkörpertyp von unbestimmter oder polsterförmiger Gestalt. Enthält
zahlreiche Höhlen (Loculi) mit je einem Ascus. |
Myxarioid |
Unterer,
stielförmiger Teil ist von der oberen durch eine Querwand abgetrennt.
Basidien einiger Gallertpilze. |
Myxomycet,
Myxomyceten, Myxos, Myxomyceten |
Es sind
sogenannte Schleimpilze (Myxogastria = Echte Schleimpilze: Mycetozoa,
Eumycetozoa). Die Lebensweise bzw. Eigenschaften gleichen denen von Tieren
und Pilzen gleichermaßen. Sie zählen deswegen nicht wirklich zu den Pilzen,
sondern zu einer Zwischenfamilie. Es gibt hierzu über 900 Arten in über 60
Gattungen. |
Myzel
(Mycel) |
(Mycel)
= unterirdisches Geflecht des Pilzes = Gesamtheit der Hyphen. Vergleich Pilz
mit Apfelbaum: Myzel = Baumstamm und sichtbarer Pilz = Apfel. |
Myzelfront |
Äußerster
Bereiche (Randbereich) eines Myzels. |
Myzelstränge |
Hyphenfäden
die an der Stielbasis strangartig gebündelt (büschelig, gebüschelt)
sind. Oft sehen diese wie eine Wurzel aus. Gut z. B. beim Breitblatt
sichtbar. |
Nanismus, Nanosomie |
Zwergwuchs.
Es ist ein allgemeines evolutionäres Phänomen der
Anpassung von Arten an bestimmte Umweltbedingungen. |
Naphthol,
α-Naphthol |
Dies ist eine organisch-chemische Verbindung zur
Täublings-Bestimmung. Die Struktur besteht aus einem Naphthalin-Gerüst mit
angefügter Hydroxygruppe (- OH). |
Natronlauge
20 % |
20 %‐ig als Makroreagenz (NaOH). |
Natterung |
Meist
zickzackförmige Zeichnung der Stieloberfläche, schlangenartig genattert. |
Naturschutzgebiet |
Dort
dürfen keine Pilze oder Wald- oder Wiesenfrüchte gesammelt werden. |
Nebenfruchtform |
Fruchtkörper
der nur asexuell entstandenen Spore enthält. Wird als eine Art Konidienform
bezeichnet. |
Nebularin-Syndrom |
Toxische und antibiotische Wirkung bei
Nebelkappen (Herbstblattl). Genuines zytotoxisches Adenosin-Analogon. Durchfall, Erbrechen, Magen-Darm-Verdauungsstörungen. In
Tierversuchen wurden Lungenödeme und Genveränderung festgestellt. |
Necatorin
(Mutagen) |
Krebsauslösend:
Necatorin, Lyophyllin und Connatin Mutagen, 7-Hydroxycoumaro [5,6-c] cinnolin
und diverses anderes Mutagen wirkender Stoffe. Z. B. bei Schimmelpilzen
vorhanden. |
Negativ,
null |
Keinerlei
Reaktion. |
Nekropigment |
Gelbes bis braunes Pigment in toten Zellen nicht inkrustierte
Primordialhyphen. |
Nematode,
Nematoden |
Ein
Fadenwurm, der von einigen Pilzarten gefressen wird. |
Nematodenfangzellen |
Es sind Stephanozysten, d. h. kugelförmige Zellen, die wie in einem Eierbecher in
einer Trägerzelle stecken, die einen auffälligen Zackenkranz aufweisen. |
Nemoral
|
Klimazone:
Vorkommen von Pilzen in der von Natur, wo der Laubwaldanteil dominiert. |
Nephrotoxin, Nephrotoxinen |
= Nierengifte. Diese Gifte (Toxine) schädigen speziell die
Zellen der Niere (griechisch Nephros). Z. B. Orellanin beim Spitzgebuckelten Raukopf oder andere (teils
noch unbekannte) Nephrotoxine z. B. beim Schöngelben
Klumpfuß. |
Nervengifte |
Lösen
heftige Kreislaufprobleme aus. Tödliche Folgen sind nicht ausgeschlossen. |
Netz |
Gitterartige
Zeichnungen an Hut oder Stiel. |
Netzig-warzig |
Spore
mit Warzen, diese sind netzartig miteinander verbunden. |
Netzzeichnung |
Maschiges,
gitterähnliches Fadengeflecht am Stiel oder anderen Teilen eines Pilzes. |
Neutrophil |
Neutralpunkt (pH 6.5–7), neutrale Bodenverhältnisse, darunter
sauer, darüber alkalisch. Äußerst sauer = pH bis 14; sehr alkalisch pH 0. |
Nidulariales |
Gattung Teuerlinge usw … Ordnung von
Basidiomycetenpilzen (Unterklasse Homobasidiomyceten), üblicherweise
einschließlich der Familien Nidulariaceae und Sphaerobolaceae. |
Niedergedrückt |
Niedergeschlagen,
etwas vertieft. |
Niedergedrückt
gebuckelt |
Fruchtkörper
mit Buckel, indem innerhalb einer leichten Vertiefung im Zentralbereich
besteht. |
Nierenförmig |
Sporenform:
Damit meint man die Form und Krümmung der Spore = nierenförmig. |
Nigricantinae |
Schwärztäublinge |
Nitrogenium,
Nitrophil |
Stickstoffreiche Böden oder Gewässer bevorzugend. |
Nitrös |
Stechender
Geruch, wie Salpetersäure, Ammoniak, Chlor. |
Nival |
Etwas
höherstufen. Meist in höhere Lagen findbar über 3000 m. ü. M. |
Nodulos |
Unregelmäßig
knotig. Fruchtkörper oder Sporen mit kleinen knoten-, buckel- bis
treppenförmigen Vorsprüngen. |
Nomen ambiguum,
nom. ambig. |
Wissenschaftliche
zweideutige Namensbezeichnung. |
Verworrener Name, entstanden durch die
Vermengung zweier Taxa und daher nicht eindeutig zuzuordnen. |
|
Nomen conservandum |
Jüngeres, aber wissenschaftlich anerkanntes
Synonym bzw. Homonym (Homonym = gültiger veröffentlichter Name). |
Nomen dubium |
Zweifelhafter oder ungenauer Name oder
Gattung. Wurde verschieden durch Mykologen interpretiert. |
Nomen invalidum |
Ungültiger Name! Name ist nicht mehr gültig
(entsprechend den Nomenklaturregeln) wurde dieser veröffentlicht. |
Nomen nudum |
Kein wissenschaftlicher Name bekannt oder
wegen fehlender lateinischer Diagnose ungültiger wissenschaftlicher Name. |
Nomenklatur |
Zweiteilige Namensgebung von
wissenschaftlichen Namen. Auf Nomenklatur-Kongressen werden die
internationalen Nomenklatur-Regeln diskutiert und eventuell neu festgelegt. |
NT |
In der Schweiz potenziell gefährdet,
vergleichbar mit Deutschland RL-R. |
Numerische Apertur (Na) |
Auflösungsvermögen des Mikroskops. |
Oberjura |
Es sind die obersten Ablagerungsschichten
des Jura (ca 150-155 m ü. M.). Es handelt sich hier um verschiedene
Kalksteinschichten biogenen Ursprungs, die sich am Boden des Jura-Meeres
abgelagert haben. Wir verwenden gern in der Flechtenkunde verwendet. |
Objekt |
Untersuchungsteil das auf dem Objektträger
liegt. |
Objektiv |
Wechselbares unteres Linsensystem, bildet
Objekt in Zwischenebene ab, sorgt für verstärkte Vergrößerung. |
Objektmikrometer |
Objektträger mit Messskala zum Kalibrieren
(Eichen) von Mikroskopen. |
Objektträger |
Glasträger, auf den die mikroskopische
Pilzprobe aufliegt. |
Obtusapiculat
|
Breites, kappenartiges Ornament
(Sporenomament) an den Polarenden von Schlauchpilzen zugespitzt. |
Occidentalis |
Westliche, abendländisch. |
Ochrosporae |
Ockersporer bei Täublingen. |
Odontoid
|
Mit kleinen, zylindrischen, kegeligen
Stacheln, die an der Spitze oft bewimpert sind. |
Oidien |
Oidien oder Arthrosporen werden gebildet,
indem bestehende Hyphen durch Septen gegliedert und die einzelnen Segmente
später zu Sporen umgebildet werden. |
Ökologie
|
Lehre zur Umwelt (Pilz-, Tier- und
Pflanzenkunde) in Bezug zum Menschen. |
Ökologische Nische |
Eng begrenzter Organismenstandort mit
charakteristischen Umweltbedingungen. |
Okular |
Oberes Linsensystem, bildet das
Zwischenbild auf das Auge ab = zusätzliches Verstärkungssystem im Mikroskop. |
Okularmikrometer |
Geeichte Strichplatte in der Schärfeebene
des Okulars zum Vermessen von Objekten. |
Oleiferen,
Ölhyphen, Öleiferen |
Gloeozystidenartige, verzweigte, mit ölig‐granulärem Inhalt und
nicht septierte Hyphen meist mit stark lichtbrechendem Inhalt. Besondere
Zystidenform, meist dünnwandig, lang, mit ölartigem oder feinkörnigem Inhalt
im Hymenium, Trama oder der Huthaut. |
Ölig-granulärer Inhalt |
Zelle hat verschobene Öltropfen, die keine
typische Tropfenform haben. |
Oligurie |
Verminderte Urinausscheidung. |
Öltröpfchen,
Öltropfen, Lipide, Lipoide |
Innerer Kern einer Spore, der wie ein, zwei
oder mehrere Tropfen aussehen. Öltropfen, fetthaltige Zellbestandteile. |
Omphalinoid |
Habitus: Bauch
mit einem Nabel. Z. B. Nabelinge (Omphalina). |
Omphaloid |
Fruchtkörperhabitus: Gegabelt, gestielt
und mit oft genabeltem Hut. Nabelingen (Omphalina) ähnlich. |
Ontogenese |
Entwicklungszyklus eines Pilzfruchtkörpers. |
Op.
cit., opere citato |
In einem wissenschaftlich veröffentlichten
Werk aufgeführt. |
Opak
|
Lichtundurchlässig, nicht durchsichtig,
nicht transparent. |
Operculat, Operculum, operculates |
Asci‐Schläuche mit einer
Abdeckung (Deckelchen), aus denen die Sporen austreten. Entsteht aus einer
Sollbruchstelle der apikalen Zellwand bei Reife. |
Operkulat |
Asci‐Schläuche mit Deckel. |
Optimalphase; Initialphase, Finalphase |
Mittleres, intensivstes und
fortgeschrittenes Stadium der Holzzersetzung durch Pilze. |
Oreal
|
Höhenstufen. |
Orellanus-Syndrom |
Orellanine und andere Nephrotoxine = Dihydroanthrachinone: rote, gelbe und grüne Farbstoffe in Schleierlingen. Extremes Durstgefühl, Mundtrockenheit, Anstieg des Harnstoffspiegels, Organschädigend. Bluthochdruck. Vor allem die Nieren und die Leber werden zerstört. Es entsteht ein kristallklarer Urin, wenn die Nieren bereits zerstört sind, z. B. bei Schleierlingen und Rauköpfen. |
Organ giftig |
Schädigen innere Organe wie Leber, Herz,
Nieren. |
Organoleptisch
|
Mit unseren Sinnesorganen wahrnehmbar, z. B.
optisch, geschmacklich, geruchsmäßig. |
Ornamentation,
Ornament, Oberflächenverzierung |
Oberfläche der Sporen z. B. Warzen,
Stacheln, Grate, Leisten, Netzleisten, Rippen, Flügeln usw … |
Orthochromatisch
|
Wurde mit organischen
Farben angereichert. Die Farbe nicht orthochromatisch
zu ändern, im Gegensatz zu metachromatischen Färbungen, die die Farbe ändert. |
Osmotischer Druck |
Druck an der Zellwand. Z. B. Wasser
verstärkt den osmotischen Druck und lässt die Spore aufquellen. |
Ostiolen |
Scheitelständiger, enger Porus von
Schlauchpilzen durch den die Sporen austreten. |
Ostiolum |
Charakteristische Mündung (meist oben oder
seitlich oben) der Fruchtschicht (Perithezie) bei geschlossenen
Schlauchpilzen (Ascomyceten + Pyrenomyceten). Meist feine, halsartig
ausgezogene Mündungen. Latein. = kleine Tür, Perithecium (offenliegende
Fruchtscheibe). |
Ovoid |
Eiförmig. |
Oxalate,
Oxalsäure |
In
Pilzen und Pflanzen enthalten. Er kann in größeren Mengen, vorwiegend bei
ungekochten Pilzen, einen Brechreiz und heftige Magen-Darm-Beschwerden
auslösen. Hohe Werte haben Schwefelporling und Schwefelgelbe Koralle. Durch
Kochen wird diese reduziert. |
Oxidase |
Oxidase
ist ein Pilzenzym: Oxidase‐positive Pilze sind Weißfäuleauslöser, Oxidase‐negative Pilze sind Braunfäuleauslöser. |
Oxidase
negativ |
Braunfäuleauslöser:
Pilz besitzt keine Enzyme zum Abbau von Lignin. |
Oxidase
positiv |
Weißfäuleauslöser
(Weißfäuleerreger): Pilz besitzt Enzyme zum Abbau von Lignin. |
Oxydase,
Oxidase |
Ligninzersetzer: Er ist ein fester, farbloser Stoff, der in die Zellwand
eingelagert ist. Entwickelt die Verholzung von Baumzellen bei Oxidase positiv
und nicht bei Oxidase negativ. |
Ozonium |
Brauner
bis oranger Hyphenfilz, der das Substrat überzieht, oft bei den Tintlingen
wie Glimmertintling oder Haustintling zu sehen. |
P
= bei der Flechtenbestimmung |
Para-Phenylendiamin,
p-Phenylendiamin. Hinweis, dass die Flechte Fumarprotocetrarsäure enthält,
wenn P+. |
Paarkernphase |
In den
Basidien erfolgt der Abschluss der Paarkernphase = die Information zur
Synthese der Proteine von Organismen enthält Dikariophase: Zweikernphase
(Paarkernphase), vegetative Phase von Ständerpilzen. |
Palisaden |
Makroskopisch
erscheint die Huthaut feinkörnig oder samtig. |
Palisadoderm |
Huthaut
aus aufgerichteten, fädigen, teils apikal keulig angeschwollenen Hyphenenden. |
Pantherina-Syndrom,
Pantherpilzvergiftung |
Ibotensäure,
Muscazon, Muscimol. Das Gift Muscarin kommt in Fliegenpilzen fast nicht und
im Pantherpilz gar nicht vor. Dies verursacht Psychotrope und vegetative
Zeichen wie Atemnot, Lähmung, Pupillen-Erweiterung, Bauchschmerzen,
Muskelzucken, Bewusstseinstrübung, Schwindel, Somnolenz, Rausch,
Unruhe/Angst, Delir, Tobsuchtsanfall, Halluzinationen, Ataxie, trockene Haut,
Konvulsionen, Tachy- oder Bradykardie, Atem- und Kreislaufstillstand. |
Papille |
Kleiner
spitzer oder warziger Buckel in der Hutmitte. |
Paracapillitium |
Sehr dünnwandige, regelmäßig septierte farblose Hyphen in der
Gleba reifender Gasteromyceten (z. B. bei Stäublingen (Lycoperdon, Vascellum)
welches bei diesen Arten
neben dem normalen, dickwandigen und braunen Capillitium erscheint. |
Paraderm |
Zellig,
+/- nicht geordnete Strukturen. |
Parallelhyphige
|
Einzelne Hyphen-Elemente treten parallel deutlich hervor. |
Paraphyse,
Paraphysen, Parahysen |
Es sind lange sterile Organe (Schläuche ohne Sporen), die zwischen den
Fortpflanzungsorganen von Pilzen stehen. Bei den Schlauchpilzen (Ascomyceten)
stehen sie parallel zwischen den Asci. Sie bilden
gemeinsam mit den Asci das Hymenium (Fruchtschicht) des Pilzes. Diese
sind oft für die Färbung der Fruchtkörper verantwortlich. |
Paraphysoide |
Wie Zystiden stehen sie zwischen den Basidien oder Asci und können diese teilweise überwachsen. Sie sind eine Art Hyphidien sind mehr oder weniger dünne, sterile Hyphenenden. |
Parasit |
Aggressiver
Art, die einen gesunden oder geschwächten Organismen zerstören kann. |
Parasitär |
Lebendes
organisches Material von Pflanzen wird von einem Pilz zersetzt und als
Nahrung verwendet. Der Wirt wird dadurch schwer belastet. Beispiel Hallimasch
= gefährlicher Forstschädling. |
Parasitismus |
Lebensgemeinschaft
zweier oder mehrerer Arten, die wiederum eine andere Art zerstört oder
zumindest schadet. |
Paravelangiocarpie |
Velum
partiale (oder das Lipsanoblem) ohne Velum universale oder unscheinbar. |
Parazystiden |
Sind
wenig differenzierte Zystiden auf Lamellenschneiden. |
Park |
Abwechselnd mit Bäumen und Wiesen bepflanztes Arsenal. |
Partiell
retikuliert |
Teilweise
oder Bereichsweise netzig. |
Patentblau |
Anfärbemittel
von Chrysozystiden. |
Patentblau
V |
Färbemittel
in der Mikroskopie von Pilzen. |
Pathogen |
Krankheitserregend. |
Paxilloid
|
Habitus: Kremplingsartig (Huthaut über den Hutrand eingebogen). |
Paxillus-Syndrom
(Immunhämolyse,
Immunohemolytic) |
Beim
Paxillus-Syndrome vereinigen sich die Antigene des Pilzes mit den Antikörpern
vom Menschen zu einem Antigen-Antikörper-Komplex. Dieses löst die roten
Blutkörperchen (Hämolyse) auf, was im schlimmsten Falle zum Tode führen kann.
Das Paxillus-Syndrom + eventuelle enthaltene Muscarine oder ähnlich wirkende
Stoffe. Beim Paxillus-Syndrom handelt es sich um keine echte Pilzvergiftung,
sondern um eine allergische Reaktion. Achtung! Ungenügend gekochte oder roh
verzehrte Kahle Kremplinge verursachen ein gastrointestinales Frühsyndrom mit
Hämolyse-Folgen. Magen- u. Darmstörungen, Schwäche, Benommenheit. Allergische
Reaktionen und die Gefahr der Blutzersetzung und Nierenschädigung sind nicht
auszuschließen. Weitere Anzeichen sind möglicherweise Bewusstseinstrübung,
Pupillenverengung, Lähmungen, Schweißausbrüche, Pupillenverengung, wässrigen
Durchfall, kolikartige Unterleibsschmerzen. Schmerzen
im Bereich der Lendenwirbelsäule, hypovolämischer Schock, Hypotonie,
Subikterus, Oligurie bis Anurie, Hämaturie. |
P‐Dichlorbenzol |
Chemisches
Mittel gegen Milbenbefall von Pilzbestandteilen (Exsikkaten). |
Perfektes
Stadium |
Fruchtform,
die eine komplette, oft kugelförmige Fruchtform (Apothezie) am
Pilzfruchtkörper bildet. Erkennbar z. B. bei der Fruchtfäule. |
Periderm |
Es bildet
sich eine wichtige Abschlussschicht nach außen. Es dient als sekundäres
Abschlussmaterial, wenn die Epidermis wachstumsbedingt (z.B. beim sekundären
Dickenwachstum) reißt. |
Peridie,
Peridien |
Die
Fruchtschicht umhüllende Gewebehaut, z. B. bei Stäublingen. Oft sind
diese in Exoperidie und Endoperidie unterteilt. Allgemein als Wand eines
geschlossenen Sporenbehälters bezeichnet. |
Peridiolen |
Rundlichen oder linsenförmigen Körperchen (Sporenpakete) rundliche bis
linsenförmige Sporenpakete, sind mit einer eigenen Hülle versehen. Z. B. ist
dies im Inneren bei Teuerlinge (Nidulariales). |
Perikarp |
Das
Fruchtgehäuse oder die Fruchtwand betreffend. |
Perimycelial
|
Myzelialschicht
der die geschlossenen Fruchtkörper vollständig abdeckt, z. B. bei den
Erdsternen. |
Peripherie |
Umgebung, Umfeld, herumtragen, umdrehen. Oft in der Flechtenkunde als Umfeld verwendet. |
Periphysen |
Auswuchs,
Umwachsen, sterile Hyphen, die von den Wänden des Mündungskanals (Ostiolum)
und/oder des oberen Teils eines Perithecium entspringen. |
Peristom |
Gattung
Erdsterne (Geastrum) die Scheitelöffnung befindet sich in der äußeren Hülle
(Endoperidie). |
Perithezien (Perithecien, Perithecium, Perithezien,
Perithezium) |
Sind kugel-,
birnen- oder flaschenförmige Fruchtkörper bei Schlauchpilzen oder Flechten.
Das Perithecium hat keine offenliegende Fruchtscheibe wie das Apothecium bei
Becherlingen oder Flechten. Z. B. Eckenscheibchen durchschneiden unter der
Lupe, sind dann diese Perithezien deutlich zu sehen. Die in
Schläuchen (Asci) entstehenden Sporen liegen meist zwischen sterilen Hyphen
(Paraphysen). Diese Perithecien bildende Pilze werden auch als Discomyceten
bezeichnet. |
Pestizide |
Chemikalien,
die Insekten, Bakterien, Viren abtöten. |
Pezizales |
Gattung
der Becherlinge, in der Ordnung der Schlauchpilze (Ascomyzetes). Fruchtkörper
meist ein operculates Apotheziums. Lebensweise überwiegend saprophytisch und
bodenbewohnend, teils auf vielen anderen Substraten wie Holz vorkommend. |
Phaeobasidie |
Basidie
mit einheitlichem, aber oft mit verklumptem, amorphem Inhalt. Oft mit gelbem
bis brauner, +/- grobkörniger Inkrustierung. Mit Sulfovanillin gut
orangebraun anfärbbar. |
Phagocytose |
Aufnahme
des Fremdkörpers durch Umfließen und Invagination = Einstülpung in die
Zell-Membran. |
Phalloides-Syndrom,
Syndrom falloidea |
Amatoxine, Phallotoxine, Alpha-Amanitin. Fallotossina, Fallina, Virotossine, Antanamide. Diese Gifte verursachen tödliche Vergiftungen. Enthalten bei Knollenblätterpilzen, Gifthäublingen, Kleinen Schirmlingen und anderen Pilzarten. |
Phänologie
(phainómenon) |
Sichtbare
Erscheinung und Logik nach dessen wahrscheinlichem Erscheinen. Befasst sich
mit den im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen
in der Natur. |
Phenol
(Karbolsäure, Karbol) |
C6H5OH
= Farbreaktion bei bestimmten Täublingsarten. |
Phialiden,
Phialidus |
Lufthyphen,
Zellen. Ein Phialidus ist eine flaschenförmige konidiogene Zelle bei manchen
Schlauchpilzen oder Schimmelpilzen wie Gießkannenschimmel. Phialiden heißen
sekundäre Phialiden. |
Phleboid
|
Das Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei Pilzen) besteht aus Falten, die nicht oder kaum vernetzt sind. |
Phlegmaciengeruch |
Süßlich-gebäckartig,
etwas weihrauchartig bis leicht nach rohem Fleisch, staubig
erdig. |
Phlegmatium |
=
Schleimköpfe = Untergattung der Schleierlinge. Die Schleimköpfe werden
aufgrund der Stielform in zwei Gruppen unterteilt. Neben den Schleimköpfen
mit klebrig-schleimigen Hut auch die Untergattung - zumindest nach den
meisten Autoren - auch die ehemalige Untergattung der Klumpfüße (Bulbopodium). Sektion
Schleimköpfe (Phlegmatium) = Elastici, Phlegmacium, Triumphantes, Percomes,
Variecolores. Sektion
Klumpfüße = (Bulbopodium) = Leucophylli, Virentophylli,
Xanthophylli, Cyanophylli. |
Phloxin |
Färbt
das Cytoplasma tiefrot, Septen oder Zellwände werden nicht verfärbt. |
Photobionten |
Symbiose
bei Flechten zu Algen und Cyanobakterien. |
Photosynthese,
Fotosynthese |
Können
Pilze nicht ausführen! Pflanzen und diverse Flechten erzeugen durch
Sonnenlicht mithilfe von Licht absorbierende Farbstoffe CO₂+ Zucker. |
Phragmobasidien,
Heterobasidie |
Mehrzellige
Basidien: Z. B. Uredinales, Tremellales, Ustilaginales, Auriculariales … |
Phragmospor |
Häufig sind Querwände in gestreckten Ascosporen ausgebildet,
solche Sporen können zweizellig (didymospor) oder mehrzellig (phragmospor = mehrfach
querseptiert) sein. |
Phyllocladien |
Ein
Phyllokladium ist eine Metamorphose der Sprossachse zum Zweck der
Fotosynthese. |
Phylum |
Stamm
von Schleimpilzen (Ascomyceten, Myxos). |
Physaliden |
Blasig
aufgeblähte Hyphenenden. |
Phytobiont |
=
Höhere Pflanzenarten. Es ist eine Symbiose zwischen Pilzen (Mykobiont) und
höheren Pflanzenarten (Phytobiont). |
Phytoparasiten |
Pflanzenbewohnende
Parasiten, z. B. Bakterien und Pilze. |
Phytopathogenischen
|
Krankhaft
verbundene Lebensgemeinschaft. Z. B. mit Algen kombiniert (lichenisiert). |
Pigmentation |
Färbung
durch Pigmentablagerung = Einlagerung von körnigen oder granulären
Farbstoffen. |
Pigmente |
Farbstoffe
(gelöst oder körnig) innerhalb von Zellen. |
Pileat,
pileater |
Hut bildend,
hutförmig. |
Pileipellis
|
=
Hutdeckschicht. Sie ist die oberste Hyphenschicht des Pilzhutes. Sie bedeckt
das Hutfleisch oder Trama und schützt es vor äußeren Umwelteinflüssen. |
Pileoblem |
Velum
universale (Gesamthülle), welches den gesamten Fruchtkörper umhüllen kann und
aus zwei Teilgeflechten, dem Pileoblem und dem Cauloblem bestehen. Wie Velum
partiale (Teilhülle), welches nur die Fruchtschicht junger Fruchtkörper
verhüllt. Die Ringstruktur an sich aus, das Pileoblem bildet zusätzlich
feine, bräunliche Flocken am Ring. Der Hallimasch bildet drei Teilstrukturen
(Pileoblem, Cauloblem und Lipsanoblem = Teilhülle). |
Pileozystiden
(Pilozystiden, Pileocystida, Pileocystidia) |
Größere,
exponierte Zellen (Zystiden), die in der Huthaut (Hutoberfläche) vorkommen.
Oft Dermatozystiden genannt. |
Pilzberater |
Pilzsachverständiger,
der über die Pilzkunde geprüft wurde und über ausreichend Sachkenntnis über
Pilze verfügt. |
Pilzklima |
Pilze
bilden ein eigenes Klima (Pilzklima) unterhalb des Sporenträgers. Durch
Anfeuchtung der Luft erzeugen sie Temperaturunterschiede, sodass ein eigener
kleiner Wind entsteht, der die Sporen nach dem Abwerfen seitlich und später
nach oben treiben lassen. |
Pilzkontrolle |
Überprüfen
der gesammelten Pilze durch Pilzberater. |
Pilzkörper |
Der
sichtbare Teil des Pilzes. |
Pilzpulver |
Getrocknete
Pilze, die in einer Mühle (z. B. Kaffeemühle) zerkleinert, wurden. |
Pilzsachverständiger |
Geprüfter
Pilzexperte. |
Pilzvergiftung |
Erkrankung
aufgrund eines Pilzgenusses. |
Pilzwurzel |
Myzel, Mycel,
Mykorrhiza. Pilz ist ohne Symbiosepartner nicht lebensfähig. |
Pilzzucht |
Pilze
werden durch Kultivierung an verschiedenen Substraten gezüchtet und so
vermarktet. |
Pinzette |
Zangenförmiges
kleines Hilfsmittel. |
Piriformis, piriforme |
Flacher,
pyramidal bis birnenförmig geformte … |
Placodioid
|
Bei
Flechten rosettenartig wachsende, randlich gelappte Krustenflechte. Mit
strahlig ausgerichteten, vergrößerten Randareolen). |
Plage |
Zone auf
den Sporen über dem Appendix (auffälliger Auswuchs an Sporen), bei warzigen
Sporen glatt, +/- minimal ornamentiert. |
Planachromat |
Planachromat‐Objektive sind hochwertige Objektive, die Bildfeldwölbungen
vermindern. |
Planapochromat |
Planapochromat‐Objektive sind wertvolle und hochwertige Objektive. Sie
vermindern Abbildungsfehler und Farbfehler. |
Planare
Stufe |
Tiefland,
für gewöhnlich unter 0-50 m ü. M. In erster Linie sind hier die großen
Tiefebenen im Norden Mitteleuropas gemeint. Dominierende Waldbäume in dieser
Höhenstufe sind Eiche (Quercus) und Kiefer (Pinus). |
Plasmodium |
Jugendstadium
von Schleimpilzen (Myxomyceten) in der sie noch schleimig sind. Sie haben
dann viele Kerne in einer Riesenzelle (Megazelle). |
Plasmogamie |
Die
Plasmaverschmelzung des Zellplasmas zweier Zellen als Teil eines
Sexualvorgangs (wenn sich zwei Hyphen verschiedener Primärmyzelstränge
berühren). Meistens verschmelzen dabei zuerst die Gameten (Gametogamie). In
der Regel folgt bald darauf die Verschmelzung der Zellkerne (Karyogamie). |
Plektenchym,
Plectenchym, Plectenchymatisch,
prosenchymatisch |
Flechtgewebe, gewebeartiger Zellverband oder Scheingewebe
(Pseudoparenchyme), echtes Gewebe
vortäuschend. Bezeichnung einer Gewebestruktur mit mehr oder weniger
länglichen Zellen. |
Pleurobasidie |
Basidie
mit sackförmiger Form, Basis seitlich mit einer generativen Hyphe verbunden.
Typisch für Krustenpilze (Xenasmataceae). |
Pleurobasidien |
Normalerweise
werden Basidien am Ende einer Hyphe gebildet. Bei den Pleurobasidien
entstehen diese seitlich. Sie haben daher an ihrer Basis nur einen kurzen
Hyphen-Fortsatz. |
Pleurocybella
Porrigens-Syndrome |
Diverse
unbekannte Inhaltsstoffe bei japanischen Arten. Kein europäischer Nachweis!
Zittern, Sprachstörungen, Schwäche, Nieren-, Hirnschädigungen, Encephalitis,
Fieber, entzündlicher Liquor, Krampfanfälle, Augenmotorik, Koma. Nur in Japan
bekannt! Z. B. beim Ohrförmigen Seitling. |
Pleuromacrozystiden,
Pleuromacro Zystiden, Pleuromakrozystiden |
Besondere Form der Zystiden. Oben abgerundet, zugespitzt (teils 2-fach unterschiedlich verdickt an der Spitze), mitte bauchig, unten wieder verjüngt. Diese Form tritt bei Milchlingen auf, z. B. Indio-Reizker, Rotgegürtelter Milchling. |
Pleurotoid,
Crepidotoid |
Habitus: Halbkreisförmige oder seitlich
angewachsene auf Holz wachsende Pilze. Oft flach wie Stummelfüßchenverwandte, Stummelfüßchen (Crepidotus). |
Pleurozystiden,
Pleurozystdien engl. Pleurocystidia, Pleurocystide |
Größere,
Zystiden (sterile Zell-Elemente) an der Lamellenfläche (Lamellenflanken)
zwischen den Basidien (= Flächenzystiden). |
Plorantes
(Plorantinae) oder Lactarioides) |
Weißtäublinge
= Delicinae. |
Pluriseptiert,
plurizellular |
Haare,
Dermatozystiden mit bis zu 5 bis 6, Septen. |
Stämmchen und keulenähnliche Fruchtkörper.
Bei Flechten, die meist vertikal orientierten, stift-, horn-, trompeten-, strauchähnlichen
Fruchtkörpern tragenden Teile der Becher-, Strauch und Rentierflechten
(Cladonia-Arten). |
|
Podobasidie |
Basidie mit langem Stiel. |
Pol+, Pol- |
Bei Betrachtung mikroskopischer Schnitte, vorwiegend
bei Flechten im polarisierten Licht, können Teile (z. B. Kristalle)
aufleuchten. Diese werden als Pol + aufleuchtend oder Pol - nicht
aufleuchtend bezeichnet. |
Polychrom |
Vielfarbig, bunt. |
Polyethylenglykol |
Mittel zur zellbiologischen Untersuchung. |
Polygonal |
Mit viele Ecken, vieleckig, gerne bei den
Risspilzen. |
Polymorph, polymorphe |
In verschiedenerlei Gestalt, Form
vorhanden, vielgestaltig, verschieden gestaltig. |
Polyphyletisch, Polyphyletische |
Gruppe von verschiedenen Urformen
(Ursprungsarten, Taxon Polyphylum) abstammend, daher
nicht miteinander verwandt. |
Polyporales |
Stielporlingsartige. |
Polyporsäure-Syndrom |
Polyporsäure (bei HAPALOPILUS NIDULANS).
Mit KOH-Violett-Reaktion. Sehstörungen, Schwindel,
Magen-Darm-Verdauungsstörungen, organschädigend. Vor allem Leber- und
Nierenschädigend. |
Polytrichum |
Gattung der Widertonmoose. |
Populus, Populus tremula |
Pappel, Populus tremula = Zitterpappel,
Espe. |
Poren |
Mündungen der Röhren bei Porlingen oder Röhrlingen.
Kleine rundliche oder eckige schwammähnliche und nach unten gerichtete
Sporenständer (Basidien) zwischen Hutrand und Stiel auf der Unterseite des
Pilzes. |
Poriales |
Porenpilze, als Löcherpilze bezeichnet. Ordnung
der Ständerpilze (Basidiomycetes), mit unterschiedlich gestalteten
Fruchtkörpern. |
Poroiden (poroid) |
Das Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei
Pilzen) hat deutliche Poren, deren Rand steril ist. |
Porus |
Anwachsstelle an der Spore, an der später
die Keimhyphe sich entwickelt. Oder Auswurföffnung für den Sporenabwurf. Oft
bei inoperculaten Schläuchen (Asci-Apikalapparat). |
Präformierte |
Ausprägung, Entwicklung einer Form. |
Präparat |
Das untersuchende Objekt, z. B.
Pilzteile, Sporen usw. |
Präparieren |
Vorbereiten einer mikroskopischen Probe für
das Betrachten am Mikroskop. Z. B. Schneiden, Einweichen, Färben usw. |
Präparierlösung |
Kalilauge (KOH), Wasser oder ein anderes
Medium. |
Präpariernadel |
Nadel zum Verteilen der Probe. |
Preisten |
Obere Öffnung (Scheitel) von Bauchpilzen,
durch die die Sporen entweichen können, wie z. B. bei Stäublingen. |
Primordialhyphen (PRH) |
Primordialhyphen sind lange, schlanke
Hyphen der Huthaut (Hutdeckschicht) von Pilzen, deren Zellwände inkrustiert,
das heißt, mit einer krustenartigen Schicht überzogen sind. Sind
säureresistente Hyphen einiger milder Täublingsarten. |
Primordie, Primordien, Primordium |
Knötchenartige (Verdickungen am Pilzmycel. Ursprung
späterer Fruchtkörperentstehung. |
Primordium |
Sehr junges Stadium der
Fruchtkörperentwicklung. |
Probasidie |
Das erste Stadium der Bildung von Basidien.
Probasidie sind meist rund und dickwandig. |
Projektilförmig |
Unten zylindrisch, oben rundlich und
zugespitzt. Wie eine Gewehrkugelhülse aussehen. |
Proliferationen, Proliferatión |
Wucherung von Gewebe durch Vermehrung von Zellen. Oft als Zellproliferation (Zellproliferation = aus der Zellbiologie) bezeichnet. |
Prolongation |
Verlängerte
Endzellen, etwa an der Außenseite eines Fruchtkörpers eines Pilzes oder einer
Flechte (Apotheziums). |
Prosenchymatisch,
plectenchymatisch |
Gewebestruktur
mit mehr oder weniger länglichen Zellen. |
Prototunicatae |
Die
Schlauchwände sind dünnwandig, zart, ohne sonstige Besonderheiten. Diese Asci‐Sporen verschleimen oft, die Sporen werden dann nicht
herausgeschleudert. |
Z. B. an den Hyphen, diese haben an ihrem oberen Ende nur wenige Auswüchse. |
|
Proxima-Syndrom |
Allen-Norleucin, 2‐amino‐4,5‐ hexadienoic acid
(allelic norleucine), enthält der Ockerscheidiger Eierwulstling. Phase I:
Magen-Darm-Störungen, Brechdurchfälle, oft nach einiger Zeit abklingend. Phase
II: Späterbrechen, Nierenschmerzen und Verringerung der Harnproduktion sowie
Bluthochdruck. Phase III: Leichte Leberschäden und nach 3-4 Tagen
Nierenschäden (Tubulo-interstitielle Nephritis) möglich. Bessere Prognose
gegenüber dem Orellanus-Syndrom. |
Pruinos |
Voll-reif, bereift. |
Psathyrella |
Pilzgattung aus der Familie der
Mürblingsverwandten. Z. B. Saumpilze, Faserlinge, Mürblinge, Zärtlinge. |
Pseudoaethalium |
Sehr dicht angeordnete Sporokarpien
werden als Pseudoaethalium bezeichnet; verschmolzene Sporocarpien bilden ein
Aethalium (=Form des Fruchtkörpers bei Schleimpilzen). |
Pseudobilaterale
Lamellenschneide |
Im Längsschnitt verlaufen die Hyphen im
Tramazentrum der Lamellen parallel, sonst sind sie nach außen divergierend
und keulenförmig angeschwollen. |
Pseudobilaterales |
Bilaterales divergierendes Lamellentrama.
Hyphen in der Lamelle verlaufen von der Lamellenmitte mehr nach außen in
Richtung Hymenialschicht. |
Pseudocanthophysen |
Dornartigen Auswüchsen oder unförmig
versehene Gebilde im Hymenium einiger Stereum Arten die ähnlich wie Zystiden
aussehen. |
Pseudocyphellen |
An der Oberfläche von Flechten bilden sich weißlich, strich oder adrige Durchbrechungen der Rinde. Diese dienen dem Gasaustausch (Atemporen). An diesen Stellen entstehen zuweilen Sorale (Fortpflanzungsorgane). |
Pseudodiaphragma |
Filzige und bisweilen sehr dichte Schicht
zwischen Gleba und Subgleba. |
Pseudodimitische
Hyphen, sclerornitisches
Hyphen |
Diese enthalten dünnwandige, wandverdickte
als normale generative Hyphen. |
Pseudohaare |
Gewebeartiges, aus mehr oder weniger
kugelförmigen Zellen zusammengesetztes Scheingewebe. |
Pseudonym |
Nicht mehr gültiger, fälschlich verwendeter
Artname oft als „sensu = im falschen Sinn“ bezeichnet. |
Pseudoparaphyse |
Es sind lange sterile
Organe, die zwischen den Fortpflanzungsorganen von Pilzen stehen. Sie stehen
zwischen den Asci oder den Basidien. |
Pseudoparenchym |
Keine echten Haare, sondern gelbbraun
gefärbte Hyphen, die in der oberen Exipulumschicht bei Arten der Gattung
Borstlinge (Melastiza) oder Becherlinge (Aleuria) eingewachsen sind und braun
durchscheinen, um so am Becherrand einen echten Haarbewuchs vortäuschen. |
Pseudoparenchymatisch |
Gewebestruktur aus kurzen, mehr oder +/-
körnigen Zellen. |
Pseudoperidiolen |
Peridiolen-ähnliche, mehr oder weniger
kugelige Elemente im Inneren vom Gemeinen Erbsenstreuling
(PISOLITHUS ARHIZUS). |
Pseudophysen |
Besondere Form der Zystiden. Diese stehen meist zwischen den Basidien und können diese teilweise überwachsen. |
Pseudopodien |
= Scheinfüßchen. Es sind
Plasmaausstülpungen eukaryotischer Zellen. Bei Protisten sind sie
morphologisch sehr vielfältig und erfüllen zahlreiche Funktionen,
insbesondere bei Bewegung und Stoffwechsel. |
Pseudopodien, Pseudopodium |
Scheinfüßchen oder Plasmaausstülpungen
eukaryotischer Zellen. |
Pseudorhiza |
Wurzelartige Stielverlängerung, meist durch
das Myzel. Es kann tief in der Erde stecken, z. B. bei den Wurzelrüblingen
(Gattung Xerula). |
Pseudoringzone |
Zone am Ring, die sich farblich deutlich
vom restlichen Stiel unterscheidet. Meist befindet man sie im oberen
Stieldrittel. |
Pseudosklerotium |
Unregelmäßiges hartes Gebilde. Besteht aus
Hyphen, die mit Substratbestandteilen wie Holz oder Erde ineinander verklebt
sind. |
Pseudothecien, Pseudothezien |
Wie bei den Perithecien werden die Sporen
in Pseudothecien in einer nach außen geöffneter Höhlung gebildet. |
Pseudothezie |
Hauptfruchtform: z.B. unreife
Pseudothezien. |
Pseudozystiden,
Tramalzystiden |
Zystiden,
die tiefer in der Trama sitzen. Ihr Ursprung ist nicht in Höhe des
Subhymeniums, sondern tiefer im Pilzfleisch. |
Psilocybin,
Psilo |
Substanz,
die LSD-ähnliche Wahnvorstellungen auslöst. |
Psilocybin-Syndrom |
Gifte
Psilocybin, Psilocin. Dies verursacht Bewusstseinstrübung, Euphorie,
Angstzustände, Psychosen, Blutdruckabfall, Rauschzustände, Herzjagen,
Hitzewallungen, Kreislaufprobleme, ähnlicher Wirkung wie LSD. Selbst- und
Fremdgefährdung! Bei größeren Mengen Übelkeit und Erbrechen auslösend. |
Psilotourismus |
In
einigen Ländern z. B. Mexiko, Thailand, Indonesien … werden in
Ausflügen Pilzsuppen oder Pilzkeckse mit gezüchteten Psilopilzen angeboten,
um sich zu berauschen. Wir warnen vor solchen Aktionen. Oft stecken
Verbrecherbanden dahinter, die anschließend diese Touristen ausrauben oder zu
Handlungen bewegen, die sie nicht wollten. |
Psychotrop
|
Rauschzustände
und Halluzinationen verursachende Pilze. |
Durch Punkte (kleine runde oder eckige
Flecken) versehen. |
|
Pupillenstrahlengang |
Beleuchtungsgang zum Betrachten von Punkten
aus der Lichtquelle. |
Pustulös |
Pusteln aufweisend; zur Bildung von Pusteln
neigend. |
Pycnidien, Pycnien, Pycnium, Spermogonien Rostrum |
Wenn die Funktion der Keimzellen noch unbekannt ist oder nicht näher bestimmt ist. Spermogonien und Pycnidien sind nicht in ihrer Struktur, sondern nur durch die Funktion der Keimzellen, die sie hervorbringen, genauer definiert. |
Pyknidien |
Singular Pyknidie oder Pycnidium = sind
punkt-, kugel- bis flaschenförmige fruchtkörperähnliche Strukturen (als
Fruktifikationen bezeichnet). In diesen Organen werden asexuell gebildete
Keime (Pyknosporen) produziert. Diese sind meist punktartig klein und ins
Lager eingesenkt, selten warzenförmig bis zylindrisch vorstehend, im Inneren
mit meist kugeligem oder birnenförmigem Hohlraum. |
Pyrenomycet
(Kernpilz) |
Mit allantoiden
(würstchenförmigen) Sporen. Sie sitzen oft zu je zweien oder zu vieren auf
den Basidien. |
Pyrenomyceten |
Zusammenfassung für Schlauchpilzen
(Kernpilzen): Fruchtkörper (Perithecien) meistens klein bis sehr winzig. Mit
bloßem Auge oft nur schwer erkennbar. Oft sind dies kohlig, schwarz gefärbten
Schlauchpilzen (Ascomyceten). |
Pyrenomyzeten, Pyrenomyceten, Pyrenomycetes |
Kernpilze! Bezeichnung für Perithezien bildende
Ascomyzeten von meist kohliger Substanz und dunklem Aussehen. Diese sind in
verschiedenen Ordnungen angehörig. |
Pyriform |
Birnenförmig. Z. B. bei Basidien, Sporen
oder anderen Elementen der Pilzmikroskopie. |
Quercus |
Eiche. |
Quicktest |
Indikator für das Ausmaß der
Gerinnungsstörung und des Leberschadens. |
R- = bei der Flechtenbestimmung |
Keine Farbreaktion bei chemischen Mitteln. |
Radial |
Strahlig von der Mitte ausgehend. |
Radialfaserig
|
Eingewachsene oder anliegende
Oberflächenbekleidung, die aus ausgerichteten, langgestreckten, strickartigen
Fasern besteht, wodurch der Untergrund oft durchscheint, z. B. bei
Risspilzen. Diese haben oft eine radial faserige Struktur. |
Raduloid |
Das Hymenophor (Fruchtlagerschicht bei
Pilzen) ist zähnchenförmig ausgebildet. |
Ramealis-Struktur |
Hut- oder Stieloberfläche aus unregelmäßig
verzweigt (koralloidknorrigen) Hyphen mit zahlreichen daumenförmigen oder
warzenförmigen Auswüchsen. |
Randareolen |
Lagerrand bei Krustenflechten. Diese
schließen nicht immer dicht zusammen. Sie können einzeln oder zu wenigen
einem Prothallus (Vorlager) aufsitzen. |
Randhaare |
Längliche Zellen, die wie Haare erscheinen.
Oft als Geflecht von verwobenen Röhren erscheinend (septiert). |
Raphanoid, rafanoid |
Geruch
nach Rettich, Kohlrabi. |
Rasig |
In dicht gedrängten (eng
beieinanderstehenden) Gruppen (Kolonen) wachsend. |
Raue Oberfläche |
Alte Rechtschreibung rauh. Mit feinsten Unebenheiten wie punktiert, körnig bereift, nicht glatt. |
RE |
In der Schweiz ausgestorben. |
Reduktionsteilung |
Die Sporen der Basidiomyceten entstehen
durch Reduktionsteilung und wandern über die Sterigmen nach außen. |
Regulär |
Mikroskopisches Merkmal der Lamellentrama.
Fällt durch seine regelmäßige Anordnung auf. |
Reguläres Lamellentrama |
Hyphen in der Lamelle wachsen vom
Lamellenansatz bis zur Schneide gleichlaufend. |
Reif |
Feiner Belag, meist schimmelähnlich, auf
der Hutoberfläche. |
Reniform, phaseoliform |
Bohnenförmig, nierenförmig, gebogen
halbkreisförmig, |
Repetive Sporenkeimung |
Keimung, aus dem keine Hyphe, sondern eine
Ballistospore hervorgeht. |
Repetobasidie
|
Es ist
eine repetierende Basidie, die durch eine ältere Basidie hindurch wachsende,
neue Basidie, von mehreren Hüllen umgeben ist. |
Repetobasidien |
Junge
Basidien nicht an älteren seitlich vorbei wachsen, sondern durch die Alten
hindurch entspringen. Dadurch sind junge Basidien oft von einer
mehrschichtigen Hülle umgeben, die aus den Resten der alten Basidien besteht.
Man bezeichnet dies als innere Basidien-Repetition. |
Resupinat |
Auf dem
Substrat flach aufliegend. Flächiges Wachstum von Pilzen; jung meist ohne
Ausbildung von Hüten; oft bei Rindenpilzen und einigen Porlinge zu sehen. |
Reticuliert
|
Netzig
verbunden. |
Retikuliert
|
Netzig. |
Das endoplasmatische Retikulum ist ein verzweigtes
Kanalsystem flächiger Hohlräume, das von Membranen umschlossen ist. Man
findet diese in ausgereiften Erythrozyten, in allen eukaryotischen Zellen. Je
nach Zelltyp ist es unterschiedlich stark entwickelt. |
|
Revalidierung |
Eine falsche Anschauung wieder
gültig machen. |
Rezent |
Auftretend oder sich wieder bildend,
frisch, neu, gegenwärtig, kürzlich entstanden. |
Rezeptaculum, Rezeptakulum, Receptakulum |
Poröser, schwammiger, ausstreckender
Fruchtkörperteil der z. B. der Stinkmorchel, Hundsrute (Phallales) usw... Der
mittlere, meist helle Teil entwickelt sich binnen weniger Stunden zur vollen
Größe aus. |
Rhabdomyolyse |
Löst Muskelschwund aus und kann tödlich
sein. Besonders gefährlich in Wechselwirkung mit eingenommenen Medikamenten
und deren Nebenwirkungen und Pilzen, die Rhabdomyolyse-Syndrome auslösen
könnten, z. B. Erdritterlinge. Oft wird dadurch Myoglobin freigesetzt. |
Rhizinen |
Zahnähnlichen oder wurzelartige Ästen
(Stacheln) unterhalb des Flechtenlappens. |
Rhizomorphen, Rhizomorphe, Rhizoiden, rhizoid, Rhizormorphe |
Wurzelartig: Verdickte Myzelstränge aus isolierenden äußeren und feinen inneren Hyphen-Stränge
mit verfestigten Außenwänden, die wurzelartig verzweigen. Die
äußere Schicht ist oft deutlich, die Wand verdickt, pigmentiert,
sklerotisiert, dickwändig. Oft bei einigen Ständerpilzen oder Flechten
findbar. Ebenfalls wurzelartige Mycelstränge an der Stielbasis mancher
Pilzarten, z. B. Wurzelrüblinge. Zieht man ihn aus dem Substrat heraus,
ist diese oft mit einer sehr langen Wurzel zu sehen. |
Rhomboid |
Form z. B. einer Spore: Parallelogramm
ähnlich, wie ein verschobenes Rechteck aussehend. |
Rhytisma, Rhythisma
acerinum, Rhytismataceae, Rhytismatales |
Runzelschorf-Arten, ist eine Gattung der
Schlauchpilze. |
Riefung |
Rillen an der Huthaut oder am Ring die horizontal oder vertikal verlaufen. |
Rindenparenchym |
Pflanzliches Grundgewebe der primären
Rinde, das zum einen als Assimilationsgewebe dient oder als Festigungsgewebe,
das den Sprossen Stand- und Biegefestigkeit verleiht. |
Ring |
Ringförmiger Velum-Rückstand am Stiel. Wird
im Sprachgebrauch oft Schürze genannt. |
RL |
Rote Liste (Pilzart ist vom Bestand
gefährdet oder bereits ausgestorben). |
RL0, Rote Liste,
Germany = RL 0 |
In Deutschland kein Fund-Nachweis mehr; der
Pilz ist ausgestorben. |
RL1, Rote Liste,
Germany = RL 1 |
In Deutschland vom Aussterben bedrohte
Pilzart, regional ausgestorben. |
RL2, Rote Liste,
Germany = RL 2 |
In Deutschland stark gefährdete Pilzart, in
einigen Regionen nicht mehr findbar. |
RL3, Rote Liste,
Germany = RL 3 |
In Deutschland gefährdete Pilzart, nur
wenige Fundstellen bekannt. |
RL-D, Rote Liste,
Germany = RL D |
In Deutschland sind wegen der Seltenheit
dieser Art keine genauen Daten vorhanden. |
RL-G, Rote Liste,
Germany = RL G |
In Deutschland GEFÄHRDUNG unbekannten
Ausmaßes. |
RL-R, Rote Liste,
Germany = RL R |
In Deutschland sehr selten gewordene
Pilzart. |
RL-V, Rote Liste,
Germany = RL V |
In Deutschland in der Vorwarnliste,
regional selten zu finden. |
Roh |
Ungekocht. |
Röhren |
Rundliche oder eckige schwammähnliche und
nach unten gerichtete Sporenständer (Basidiomyceten) zwischen Hutrand und
Stiel auf der Unterseite des Pilzes. |
Untere
Fläche zwischen Hutfleisch und Röhren. |
|
Röhrenöffnung |
Typisches Kennzeichen von Röhrlingen ist
eine schwammähnliche Schicht aus kleinen Röhrenöffnungen an der Unterseite
des Pilzhutes, dort werden die Sporen freigesetzt. |
Röhrentrama |
Fruchtschicht zwischen den Hyphen bei
Röhrenpilzen. |
Röhrig |
Zylindrisch gleichmäßig. |
Röhrling |
Pilz mit Röhren. |
Roseinae |
Russula subsect. Dies ist eine Untersektion
aus der Gattung Täublinge (Russula), die innerhalb der Sektion LILACEAE
steht. Z. B. Netzflockiger Rosatäubling. |
Rostrum |
Die zum Ostiolum hin
verschmälerte Wand von Perithecien und Pycnien: Rostrum
wird bezeichnet für eine schnabelförmiger oder
schornsteinförmiger, hohler Auswuchs von Perithecien. In dessen Ende sich das
Ostiolum befindet, durch das die Sporen austreten werden. |
Rotfäule, Rötfäuleauslöser, Rotfäuleerreger |
Lebhaft braunrote, nicht würfelförmige
Fäule. Diese hat eine längsfaserige Konsistenz. Eine Art Weißfäuleauslöser:
Die Kernfäule des Holzes färbt es rötlichbraun, weswegen sie Rotfäule genannt
wird. |
Ruderal |
Offene Flächen wie Wege oder Waldränder. |
Ruderalstellen |
Künstlich angelegte Kieswege, Straßen,
Schuttstellen, Müllhalden oder Ränder künstlich angelegter Wege mit hohem
Stickstoff- und Kalkgehalt. |
Rudimentär |
Vorbereitet, nur in der Anlage vorhanden. Bisher nicht voll ausgebildet oder schon vergangen (verflüchtigt). |
Russula, Russulales |
Täublingsartige Pilze (Sprödblättler =
brüchige Pilze). |
S., l., p., p., =
sensu lato, pro parte |
Nur zum Teil, teilweise … |
Saft |
Farblose Flüssigkeit, die bei Verletzung eines Fruchtkörpers abgesondert wird. Ist diese nicht farblos, so ist es eine Milch (weiß, rot, orange … usw …). |
Safthyphen,
lactifere
Hyphen, Gloeozystiden (Gloeocystidia) |
Besondere Zystidenform: Gloezystidiale
Hyphen bei flüssigkeitsführenden Laticiferen, meist dünnwandig, lang
mit ölartigem oder feinkörnigem Inhalt (Gloeopleren) im
Hymenium, Trama oder der Huthaut oder sekundär wandverdickte,
generative Hyphen. |
Salix |
Weiden, Weidengewächse. |
Salpetersäure |
HNO3 = stark
ätzende Säure. Mit giftigem Anilin = Schäffersche
Kreuzungsreaktion. Gut zur Täublings - Bestimmung, aber hochgiftig! |
Salzlösung |
Erhöht den osmotischen
Druck in den Zellen. Ungeeignet als Präparier-Flüssigkeit. |
Salzsäure |
HCl = stark ätzende
Säure. |
Sammeln |
Suchen und Ernten von Pilzfruchtkörpern im
Wald und auf Wiesen. |
Saprobiont |
Von faulenden Stoffen lebender Organismus. |
Saproparasit |
Holz zerstörender Pilz an lebenden und
toten Bäumen (Schwächeparasit). |
Saprophyten, Saprotroph, Saprobionten |
Folgezersetzer (Pilz-Nahrung) = Verzehr von
totem organischem Material (Holz, Pflanzenteile, Blätter, Nadeln, Zapfen,
Horn, tote Tiere …). Diese Kohlenstoffverbindungen werden zersetzt und als
Pilz-Nahrung verwendet. |
Sarcodimitisches
Hyphen |
Enthält leicht wandverdickte, normale sowie aufgetriebene generative Hyphen. |
Säureresistente Inkrustationen |
Inkrustationen, die sich mit schwachen
Säuren, z. B. HCL 5 %, nicht oder nur langsam auflöst. |
Schäffer-Reaktion |
Schäffersche
Kreuzungsreaktion (Kreuzreaktion) oder
Schäffer-Reaktion, ist Farbreaktion, die zur Bestimmung von Champignon-Arten
dient. Mit Anilin oder Anilin-Wasser eine 1-2 cm Linie auf die Huthaut
gestrichen. Über diese wird Salpetersäure überstrichen. Bei positiv verfärbt
sich die Kreuzstelle sattorange, orangegelb bis feuerrot. Der Test bei
Trockenprodukten (Exsikaten) möglich. Wegen der Giftigkeit von Anilin sollten
solche Versuche selten sein und nur als letzte Lösung angewendet werden. |
Scheibe |
Oberfläche
des Hymeniums bei scheibenförmigen (discoiden) Schlauchpilzen, z. B. Becherlingen.
Oder Scheitelzone (Hutzentrum) bei Hutpilzen = zentraler Bereich der
Hutoberfläche. |
Scheide |
Volva
genannt = häutige Umrandung an der Stielbasis. |
Scheinakazie |
Robinia,
Robinie. |
Scheinbare
Vergrößerung |
Vergrößerung
ohne Detailvorteil. |
Scheinfüßchen |
Pseudopodien. |
Schiefe
Beleuchtung |
Der
Lichtweg vom Kondensor wird z. B. durch einen Finger unterbrochen. Das Licht
trifft dadurch schief auf das Objekt = oft besserer Kontrast. |
Schimmel |
Mit Schimmelpilz
befallenes Material, das bei Verzehr gesundheitsgefährdend sein kann. |
Schizidien |
Es sind
Fragmente der obersten Thallusschicht bei Flechten. |
Schizochroismus |
Ausfall
einer oder mehrerer Farbpigmente. |
Schizopapillen |
Am Ende
dünnwandiger Zystiden sind kleine, bläschenförmige Auswüchse. |
Schlankheitsgrad
der Sporen |
Q = x.x
(Länge zu Breite). |
Schlauchpilze |
Die
Sporenabwurfständer (nur mikroskopisch sichtbar) sind schlauchartig
angeordnet. |
Schleier |
Haarartiges
Gebilde bei Schleierlingen zwischen Hut und Stiel. |
Schleierlinge |
Pilzgattung
Cortinarien = Schleierlinge (Haarschleierlinge) . |
Schleimfluss |
Unspezifische
Ausscheidung wässriger Substanzen. Kambium-Nekrosen, oft mit Geruch nach
Gärungsprodukten aufgrund von Besiedlung durch Hefen oder Bakterien und als
Ursache von Pilzkrankheiten durch Wurzelschäden, Verletzung, usw … |
Schmierig |
Oberfläche
bei trockener Witterung sich fettig-feucht anfühlend. Eventuell Finger anfeuchten, die äußere Schicht (Hut, Stiel, Fruchtkörper)
muss sich nun etwas schmierig anfühlen. |
Schnallen,
Hacken |
Besondere
Trennung zwischen Zellen durch buckelförmige Auswüchse (Ausstülpungen) über
den Septen (Querwände) der Hyphen von vielen Ständerpilzen. Hyphen mit
Schnallen werden als knotig septiert bezeichnet. Einige Schlauchpilze
(Basidiomyceten) haben Schnallen an den askogenen Hyphen (Hyphensepten). |
Schneide, Lamellenschneide |
Unterer
Rand (Margo) der Lamelle. |
Schuppig |
Auf der
Oberfläche befinden sich überlagernde, überstehende, sparrig-abstehende,
anliegende, eingewachsene oder abstehende Wölbungen. Diese bestehen aus
Haken- oder zackenartigen, haarartigen Elementen oder Velumresten. |
Schuppig-flockig |
Oberfläche
mit abwischbaren, schuppenartigen Flocken besetzt. |
Schwächeparasiten |
Parasiten
die Organismen befallen, die in ihrer Abwehrkraft bereits geschwächt sind,
z. B. bei den Hallimasch-Arten. |
Schwamm |
Röhrenschicht,
rundliche oder eckige schwammähnliche und nach unten gerichtete Sporenständer
zwischen Hutrand und Stiel auf der Unterseite des Pilzes. |
Schwammerl |
Bayerische
oder österreichische Bezeichnung für Pilze. |
Schwefelsäure |
H2SO4
= stark ätzende Säure. |
Schwermetalle |
Quecksilber,
Blei, Kadmium usw. Können bei Einnahme zu langfristigen Organschäden führen. |
Schwimmbad-Geruch |
Geruch nach
Chlor-Verbindungen, Salpeter, wird oft fälschlich als „Nitrös“ bezeichnet. |
Scleroderma-Syndrome |
Diverse
unbekannte Inhaltsstoffe von Hartbovisten. Erbrechen, Stimmungsveränderung:
Depression. Sehstörung, verschwommen Sehen, Doppelbilder, Übelkeit,
körperliche Schwäche, Schweißausbrüche, niedriger Blutdruck mit Schwindel,
Kollaps, bis zur Bewusstlosigkeit. |
Sclerozystiden
(engl. Sclerocystidia) |
Lange stachelähnliche Zystiden den von den Basidien herausragen. |
Scolecospore |
Von
länglicher, fast fadenförmiger Gestalt. Diese Spore kann ein- oder
mehrzellig, gerade oder etwas gekrümmt sein. |
Scutoid, scutuloid |
Ähnlich
einem prismaartigem geometrischer Körper. Gekrümmte Flächen sowie durch
mindestens einen Eckpunkt, der kein Eckpunkt einer der beiden Basisflächen
ist, d. h. verschobenes Prisma. |
Secotioide
|
Sind
eine intermediäre Wachstumsform zwischen pilzartigen Hymenomyceten
(Hautpilze) und geschlossenen sackförmigen Gasteromyceten, bei denen ein
evolutionärer Prozess der Gasteromycetation begonnen hat, aber bisher nicht
abgeschlossen ist. Die Sporen werden nach Bauchpilzart verstäubt, z. B.
bei Erdsternen. |
Sect.
– sectio |
Sektion
(dieses steht unterhalb der Untergattung und oberhalb der Untersektion). |
Secundum, sec. |
Gemäß,
laut einer Vorgabe … |
Sedation |
=
beruhigen; d. h. bei Pilzvergiftungen auf den Patienten beruhigend
einreden, damit eine starke Erregung verhindert wird, die wiederum
Kreislaufprobleme verursachen könnte. |
Segmentiform |
Lamellen
mit gerader Schneide und konvexem Rücken. |
Seidig |
Dicht bedeckt,
eingewachsen, anliegend und seidenartig glänzend. Es sind sehr feine und
streng parallel ausgerichtetes Fasern. |
Dünn und oft gewölbt. Diese entstehen, mehr
oder weniger leere Bereiche von Zystiden, Hyphen, Basidien, oder Sporen von
lebenden, mit Plasma und Zellkern gefüllten Teilen abgrenzt werden. |
|
Sekundärmetaboliten |
Substanzen, z. B. Pigmente, Alkaloide,
Antibiotika, Terpene, usw., die nur in bestimmten Organen, Organismen,
Geweben oder Zellen vorkommen und Produkte eines Sekundärstoffwechsels sind. |
Sekundärspore |
Wenn bei abgeschossener Spore statt eines
Keimschlauches ein kurzes Sterigma gebildet wird, auf dem noch einmal eine
ähnliche zweite Spore entsteht. Bei Schlauchpilzen ist es die zweite
Ausknospung von Sporen, entstandene Konidien oder durch den Zerfall einer
Ascospore (in kleinen, keimfähigen Teilsporen). |
Semierekt |
Hyphen der Huthaut erscheinen mehr oder
weniger aufgerichtet. Oberfläche sieht feinfilzig bis samtig aus. |
Semipilat |
Hutförmig und am Substrat herablaufend. |
Semipileat |
Halbhütige mit hütig abgebogenen Rändern,
mit Hutkanten. |
Semiresupinat
|
Krustenförmig mit eventuell abstehenden
Kanten, also mit effuser und konsolenformiger Partie. |
Sensu
|
Fehlbestimmungen.
Im Sinne von (Autorenzitaten, Interpretation oder Fehlbestimmung). |
Sensu
(ss.) |
Im
Sinne von. Wird oft verwendet für veraltete unrichtige oder nicht mehr
gültige Angaben. |
Sensu
auctorum plur. |
Im
Sinne der meisten Autoren. |
Sensu
lato (s.str.) |
Im weiten
Sinn. |
Sensu
restricto, sensu stricto |
Im
engen Sinn, im straffen Sinne. |
Septen |
Unterteilungen,
Zellentrennwände, Quer- oder Längswände in den verschiedenen Elementen des
Pilzes wie Zystiden, Hyphen, Sporen, Hyphen, Basidien. |
Septiert,
Septierungen |
Geflecht von verwobenen Röhren. Oft ist dadurch gemeint, dass durch Querwände eine Unterteilung stattfindet. |
Septozystiden,
Septozysten |
Besondere
Zystidenform (septierte Zystiden): Als Septozystiden werden Zystiden
bezeichnet, die abgesehen von ihrem basalen Septum, zusätzliche Septen
aufweisen. |
Septum |
Zellentrennwände,
die zwei Zellen miteinander verbindet. Durch eine kleine Öffnung (Porus)
können diese Zellen einen Stoffaustausch betreiben |
Sesquiterpene-Syndrome |
Terpene
= Sesquiterpene (Kohlenwasserstoffverbindungen). Dies verursacht
Magen-Darm-Verdauungsstörungen. |
Setae,
Seten, seta |
Oft
braune, dickwandige, starre, apikal zugespitzte Zystidenenden von Pilzfäden
(Hyphen), die meist in der Zellwand pigmentiert sind. Stellenweise
sternförmige Elemente im Hymenium. Meist nicht, seltener sehr wenig
inkrustiert. |
Setale
Hyphen |
Setale
Hyphen sind Enden von skeletoiden Hyphen (viele Einzel-Hyphen), die wie Setae
spitz auslaufen. |
Seten
(Säten) |
Borstenförmige
oder hakenförmige, meist haarähnliche Zystiden. Vorhandene Haare in der
Mikroskopie. Oft sternförmig wachsende Haare. |
Lamellenansatz stark herablaufend und
gleichzeitig deutlich nach innen gebogen. |
|
Siderophile,
karminohil |
Eisenliebende Reaktionen, z. B. mit
Eisen‐II‐Sulfat. Eine siderophile
Granulation ist eine mikrochemische Reaktion in den Basidien. Oft als
purpurfarbene Körner unter dem Mikroskop sichtbar. Ergibt oft eine schwarze
bis rote Granulation bei Basidien nach Färbung mit gesättigter
Karminessigsäure. |
Silbernitrat |
AgNO3, = Silber-Salzlösung, bei
einigen Schleierlingen ergibt dies schwarze Verfärbungen. |
Silieren |
Konservierung von Pilzen, indem eine
Milchsäuregärung verwendet wird. |
Sinapizans-Zapfen |
Im Längsschnitt ragt vom Hutfleisch ein
kegelförmiger Zapfen in den hohlen Stiel hinein. Diese ist z. B. bei
Fälblingen z. B. Großer Rettich-Fälbling (HEBELOMA SINAPIZANS) zu sehen.
Daher dieser Name "Sinapizans“. |
Sinuose
|
Sinuswellenartig, sinusförmig, wellenförmig, verschlungen. |
Sippe |
Gemeinschaft genetisch gleichartiger Individuen
z. B. Sprödblättler – Sippe Milchlinge und Täublinge. Alle haben brüchiges
Fleisch. |
Sitzend
|
Ohne Stiel, ungestielt, flach aufliegend. |
Skeletoide
Hyphen, Sklerifizierte Hyphen |
Generative Hyphen mit stark verdickten
Wänden. So ähnlich wie Skeletthyphen, diesen haben aber echte und regelmäßige
Septen. |
Skeletthyphen |
Dickwandige, schnurförmige, schlauchartig,
nicht oder nur selten verzweigte, wenig septierte, meist schnallenlose Hyphen
ohne Septen. Sie entspringen aus generativen Hyphen und verlaufen parallel
zueinander. |
Skelettoide Hyphen |
Es sind dickwandige, generative Hyphen
mit echten Septen (Querwänden). |
Skelettzystiden, Skeletozystiden |
Besondere Zystidenform, z. B. beim
Ockerrötlicher Resupinatstacheling. |
Sklerotium |
Ruhendes Myzelteil, harte, knollige
Ausbildung des Myzels. Wird als Dauermyzel bezeichnet, und dient einigen
Pilzarten zum Überdauern ungünstiger Witterungsbedingungen. Das Mutterkorn
zum Beispiel bildet an Getreideähren oft zahlreiche Sklerotien aus. Der
Sklerotienporling hat seinen Namen, da er im späten Lebens-Stadium ein bis zu
15 cm Sklerotium bildet. Dieses sorgt dafür, dass das Pilzmyzel über längere
Zeit sich damit ernähren kann, bis neues Totholz in unmittelbarer Nähe zu
finden ist. |
Sklerozysten |
Spezialisierte Zellen
(Collencyten). Sehr ovoid, dickwandig,
kugelig oder unregelmäßige Zellen mit stark lichtbrechendem Inneren. |
Sklerozyten |
Skelettbildungszellen, Aufbauzellen des Zellensystems
z. B. bei einem Huttrama. |
Smithiana‐Syndrome |
A.‐smithiana‐toxin mit 2‐amino‐4,5‐
hexadienoic acid (allelic norleucine) + unbekannte Nierengifte. Übelkeit,
leichte Nieren und Leberfunktions-Störungen. |
Soralen
(Sensu Soralien) |
Es sind
Aufbrüche an der Oberfläche von Flechten, die der vegetativen Vermehrung
dienen. Meist
verschieden geformt, meist weißliche Aufbrüche der Ober- oder Unterrinde, die
aus einer Ansammlung von Soredien bestehen. |
Sordariales |
Dunkle,
derbe Perithecien, mit unitunicaten Asciwänden sowie inamyloiden (J -)
Apicalring, mit Scheitelwulst, Porus und Apicalplatte. |
Sordariomycetidae |
Perithecienbildende
Ascomyceten mit hymenialer Ascohymenomycetidae (Fruchtkörperentwicklung),
ohne Stroma, immer mit inoperculaten Schläuchen. |
Soredien |
Bei Flechten
ist es eine feine, kugelige, der vegetativen Fortpflanzung dienendes Gebilde.
Es besteht aus Algen und diesen umhüllenden Pilzhyphen. Meist zwischen 25 und
100 µm dick. Diese werden im Bereich der Algenschicht angelegt und lösen sich
von der Flechtenoberfläche, meist in Soralen vereinigt. |
Sorediös |
Zur
Fortpflanzung bildende Auswüchse bei Flechten (Sorale). |
Sorten |
Verschiedene,
durch Kreuzungen entstandene Früchte. Da Pilze nicht gekreuzt werden können,
gibt es keine Pilzsorten, sondern nur Pilzarten. |
Soziabilität |
Häufigkeit
an einer Wuchsstelle. Dieses kann sein: Einzeln wachsend, +/- büschelig
wachsend, +/- gesellig oder in Gruppen zusammenstehend wachsend, rasig wie
ein Teppichbelag (in vielen Einzelexemplaren) stehend, in Hexenringen oder
Reihen wachsend. Wird in Kartierungsprogrammen abgefragt. |
Sparassoid |
Vorkommende
Missbildung, die eine blätterartige Form annehmen. |
Sparrig, sparrig-schuppig |
Mit
aufgebogenen oder abstehenden Schuppen. |
Spatelförmig |
Zungenartig,
abgeplattet und am Ende leicht verbreitert oder abgerundet. |
Spec. |
Art
nicht bestimmt, unbekannte Pilzart. Bezeichnung hinter einem Gattungsnamen
für eine nicht genau bekannte Pilzart. |
Species |
Pilzart
= Taxonomische Einheit unterhalb der Gattung. |
Species nova |
Bisher
noch unbeschriebene Art. |
Sphaeriales |
Kugelpilze,
Ordnung der Schlauchpilze (Ascomycetes) mit ascohymenialer Entwicklung. Diese
sind hauptsächlich Saprobionten, teils Parasiten. |
Sphaerozysten,
Sphaerozystiden |
Oval,
rundlich, aufgeblasene Zellen. Besondere Zystidenform = rundlich bei
Milchlingen, Wulstlinge und Täublingen. Diese befindet sich in der inneren
Fruchtschicht zwischen den Hyphen der Lamellen. Es besteht das Fleisch
überwiegend aus diesen Zellen, aber in der Volva einiger Wulstlinge
existieren Sphaerozysten. |
Sphaerozyten
(Sphärozyten) |
Kugelförmig
veränderte Erythrozyten. Da sie meist kleiner als
Erythrozyten sind, nennt man sie Mikrosphärozyten.
Kugelförmige Zellen oder Zystiden (Kugelzellen). |
Sphagnum |
Gattung der Torfmoose. |
Sphärozysten |
Sehr
dünnwandige, kugelige Zellen. |
Spiculum |
Zugespitzter
Teil eines Sterigmas. |
Spindelförmig |
Stiel,
Zystiden, Sporen sind langgestreckt und an beiden Enden allmählich
zuspitzend. |
Spinulae |
Hakenförmige
Gebilde im Hymenium (Fruchtschicht, Hymenialsete, Seten)
einiger Borstenscheibenartigen Pilzen (Hymenochaetaceae). |
Spirituös |
Nach
Alkohol riechend, wie etwa Weingeist oder Obstler. |
Spirke |
Aufrechte
Form der Latschenkiefer (Pinus mugo). |
Sporangien |
Sporentragende
Elemente: Asci oder Basidien. |
Sporen |
Samen
des Pilzes, dient zur Fortpflanzung. |
Sporen
vom Pilz CRYPTOSTROMA CORTICALE (Rußrindenkrankheit) oder SCHIZOPHYLLUM
COMMUNE (Spaltblättling) |
Kann
für immunschwachen Personen beim Einatmen tödlich sein. Besonders gefährdet
sind Personen mit Immunschwäche: Organ- und Stammzell-Transplantierte,
Patienten unter Chemotherapie, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder
HIV-Patienten |
Sporenabwurfpräparat |
Pilzhut,
Fruchtschicht (Hymenophor) auf weißes oder dunkles Papier legen, mit Glas
abdecken, nach einigen Stunden bildet sich ein Sporenabwurf mit
unterschiedlichem Farbspektrum. |
Sporenpulver |
Anhäufung von Sporen. Die Farbe des Sporenpulvers sagt etwas über die mögliche Gattung aus. Das Sporenpulver ist oft auf überlagerten Hüten zu sehen. Mit dem sogenannten Pilzklima werden Sporen auf die Hutoberfläche befördert und dadurch als Pulver sichtbar. |
Sporenständer |
Abwurfplatz
für den erzeugten Samen des Pilzes. |
Sporidiolen |
Kleine
Tröpfchen, die dem Inneren meist unreifer Sporen ein schaumiges Aussehen
verleihen (z. B. bei Schildborstlingen (Scutellinia). |
Sporocarp |
Sporenstadium
der Schleimpilze. |
Sporodochien |
Ist eine Form des Sporenlagers bei verschiedenen Pilzen
(Fungi). |
Sporodochium,
Sporodochia |
Kleines,
kompaktes Stroma (Hyphenmasse), dieses trägt die Konidiophoren, auf denen
sich die asexuellen Sporen oder Konidien bilden. |
Sporokarpien |
Der Sporokarp ist der Sporen bildende Fruchtkörper bei
Schleimpilzen mit im Inneren (endogen) gebildeten Sporen. Sehr dicht
angeordnete Sporokarpien werden als Pseudoaethalium bezeichnet =
verschmolzene Sporocarpien bilden ein Aethalium. |
Sporophor |
Jegliche
Sporen tragende Struktur. |
Sprödblättler
(Russulales) |
Täublinge
und Milchlinge mit sprödem, brüchigem Fleisch. |
Spröde |
Fleisch
brüchig. |
Sprödfäule |
Fäulnis bei dem das Holz nicht weich, sondern hart und brüchig wird. |
Stacheln |
Besondere
Form der Fruchtschicht von Ständerpilzen (Basidiomyceten). Besondere Form der
Fruchtschicht von Bauchpilzen (äußere Hülle = Exoperidie). Sowie in der
Mikroskopie für eine Oberflächenstruktur von Sporen. |
Stacheln |
Stoppelähnliche
Struktur unterhalb des Hutes. |
Stammfäule |
Parasitär
an lebenden Bäumen nur im Stamminneren auftretende Fäule (Ligninzersetzer:
Die Oxidase-positiv oder die Oxidase-negativ). |
Ständerpilze |
Pilze
bei denen die Sporen an Ständern (Basidien) gebildet werden. Das sind die
Basidiomyceten. |
Statismosporen |
Diese
werden bei Reife nicht abgeschleudert, sondern nur von der Basidie abbrechen,
oft bei Bauchpilzen. |
Stäubend |
Im
Inneren des Fruchtkörpers bildet sich der Samen. Dieser wird im Alter zum
Sporenstaub, z. B. bei den Stäublingen. |
Stenök |
Von Umweltbedingungen abhängig. Reagiert sehr empfindlich bei Veränderungen der Umweltfaktoren. |
Stenosporae
|
Geporntsporige
Schirmlinge z. B. Kastanienbrauner Schirmling (LEPIOTA CASTANEA). |
Stephanoeysten,
Stephanozystiden |
Zweizellige, breit ellipsoide bis kugelige Zystiden, deren
Querwand von einem Kranz kleiner Bläschen umgeben ist. |
Stephanozysten,
Stephanocysten |
Es sind Nematodenfangzellen, d. h. kugelförmige Zellen, die wie in
einem Eierbecher in einer Trägerzelle stecken, die einen auffälligen
Zackenkranz aufweisen. |
Stereaceae |
Nichtblätterpilze (Aphyllophorales) meist bezieht es sich auf Schichtpilzverwandte, eine
Abgrenzung zu den Rindenpilzverwandten ist unklar. |
Stereoid,
Stereum, stereoides |
Schichtpilzartiges
Erscheinungsbild (stereumartig). Stereoide Fruchtkörper sind halbresupinate
Fruchtkörper wie sie für viele Rinden- und Schichtpilze typisch sind. |
Stereus
|
Hart,
starr, fest. |
Sterigma
(Sterigmen, Sterigmata, Sterigmum oder Sterigmen) |
Stiel-
bis fingerförmigen Auswüchse auf den Ständer (Basidien), an denen die
Basidiosporen gebildet werden. Wird oft als Bindeglied zwischen Sporen und
Basidie (Sporenständer) bezeichnet. |
Steril |
Unfruchtbar,
keine Sporen enthaltend. |
Steriles
Element |
Steriles
Zellbestandteil, die nicht der Fortpflanzung dient, z. B. Paraphysen,
Zystiden usw … |
Stichobasidie |
Basidie
querseptiert, schmal-zylindrisch (stichig). |
Stielbasis |
Unterer
Teil des Stiels. |
Stielspitze |
Oberer
Teil des Stiels. |
Stigonema |
Dies
ist eine Gattung von Cyanobakterien (Blaualgen). |
Stipitokarp |
Bei
diesen Arten wird der Stiel am Ende der Entwicklung ausgelegt, z. B.
Hexeneier. |
Stipulum |
Frühes
Entwicklungsstadium von Hutpilzen. |
Stirps |
Taxonomische
Rangstufe zwischen Art und Unterart. |
Stoppeln |
Stachelartige
Struktur unterhalb des Hutes. |
Strichplatte |
Messglas
zum Kalibrieren (Eichen) oder als Messeinlage im Okular. |
Striegelig |
An der Stielbasis bildet sich ein striegelig-wurzelndes bis wollig abstehendes Wurzelgeflecht des Pilzmyzels. |
Strobilurine
|
Fungizide,
die aus den bekannten Kiefernzapfenrüblingen gewonnen werden. Sie werden
hauptsächlich gegen Mehltau und Schorf im Gemüse-, Wein- und Obstanbau
eingesetzt. Mit den Strobilurinen schützen sich die Kiefernzapfenrüblinge vor
Pilzbefall. |
Stroma,
Stromata |
Stützendes Gewebe (z. B. Gerüst, Schicht, Lage, Unterlage, Fruchtlager …) im Hyphengeflecht bei Schlauchpilzen und manchen Ständerpilzen. Oft flächiges Hyphengewebe, auf dem sich die Fruchtkörper einiger Ständerpilzen (Basidiomyceten) entwickeln können (Sammelfruchtkörper). |
Strunk |
Kurze
dicke Stielbasis, oft bei Korallenpilzen oder Glucken. |
Stumpf, stumpf
kegelig |
Spitze
ist abgerundet, kegelstumpfförmig. |
Sub. |
Unter,
unterhalb. Wird als Vorsilbe herzu verwendet (= wissenschaftliche,
lateinische Begriffsformen). |
Suballantoid |
Verkürzt
wurstförmig, bananenförmig, mit abgerundeten Enden. |
Subalpine
Stufe |
Vegetationsstufe
mittele Bergregionen, ca. 1500-2200 m ü. M. aufsteigend. Über der normalen
Waldgrenze. Erstreckt sich bis zur Baumgrenze. Hauptsächlich Bergkiefern- und
Grünerlengebüschen-Gebiete. |
Subapikal |
Verzweigung
an der Seite. |
Subapikulär |
Unterhalb abgeflacht, darunter gelegen. |
Subapikulärer
Depression (Supraapikuläre Depression) |
Zipfelähnliche
Abknickung der Sporenspitze. |
Subfusiform |
Fast oder unvollkommen lanzettenförmig oder spindelförmig. |
Subfusoid |
Nur
leicht lanzettenförmig oder spindelförmig, nicht vergleichbar mit fusoid. |
Subgenus |
Untergattung
(UG) = Untergruppe zwischen Gattung und Art. |
Subgleba |
Unterer,
steriler Stielteil bei Stäublingen. Die Schicht (teils watteartig) hebt sich
deutlich von der Sporen bildenden Gleba ab. |
Subglobose,
subglobosus |
Unvollkommen kugelig, fast kugelförmig, annähernd rund. |
Subhymenial |
Unter
der Hymenialschicht liegend oder dort entspringend. |
Subhymenium |
Dünne,
kleinzellige Schicht direkt unter dem Hymenium. |
Subhypogäisch |
Unterirdisch
wachsend. |
Subiculum,
Subikulum, Subiculums, Subicular |
Filzartiges
oder oft spinnwebenartiges Hyphengeflecht zwischen Hymenium und Substrat.
Spinnwebenartiger oder filziger Mycelfilz am Grunde von Schlauchpilzen
(Ascomyceten). |
Subkutis
(Subcutis, Subpellis) |
Hutdeckschicht
(oft mehrschichtig aufgebaut = Epikutis), die oberste Schicht wird als
Epicutis bezeichnet. Subkutis dagegen befindet sich unter dem Hyphengeflecht
und über dem Huttrama. Oft die zweitoberste Huthautschicht, enthält unter
anderem Laticiferen (Milchsafthyphen). |
Submontane
Stufe |
Unteres
Bergland, im nördlichen Mitteleuropa bis 400-500 m ü. M. aufsteigend. Im
südlichen Mitteleuropa bis 600-700 m ü. M. und in den Alpen bis 800 m gehend.
Vorherrschende Baumart ist dort die Rotbuche. |
Suboperculat |
Asci lang zylindrisch, aber an der Basis hyphenförmig, meist
dickwandig. |
Subregulär
|
Hyphen
der Lamellentrama laufen im Querschnitt nicht ganz parallel, sondern schwach
verbogen oder verflochten. |
Subretikuliert
|
Fast netzig. |
Subsektion |
Untersektion
= Taxonomische Gruppe unterhalb einer Sektion, das heißt zwischen Gattung und
Art. |
Subsp. |
Unterart,
Subspezies. |
Subspecies |
Unterart = systematische Gruppe unterhalb der Art. |
Substrat |
Auf dem
Objekt (Humus, Holz, Dung, Laub, Horn, Nadeln, Tiere … usw), die ein
saprophytischer Pilz besiedelt und von dem aus er seine Nahrung bezieht. |
Subtilissima
|
Äußerst
dünn, sehr fein. |
Subulat |
Pfriemförmigen
(pfriemartige) … bedeutet: Schmal und spitz. |
Subuliert
|
Spitz
zulaufend. |
Suburniform |
Basidien
oder Zystiden mit leicht eingeschnürter Mitte. |
Subutriform
|
Zystiden
sackförmig bis flaschenförmig mit zwei verschmälerten Enden (Mitte
erweitert). |
Subzylindrisch
|
Fast zylindrisch,
unvollkommen zylindrisch, nur annähernd zylindrisch. |
Sudan
III oder IV |
Öltröpfchenfärbemittel
für Sporen, färbt nur Fette (Lipoide). |
Sukzession |
Zeitliche
Reihenfolge der auf totem Holz oder anderen Substraten erscheinenden
Pilzarten |
Sukzessiv
|
Aufeinanderfolgend,
allmählich einrückend. |
Sulfo,
Formol |
Chemisches
Reagenz, Reagenzien für Farbreaktionen. Wird oft zur besseren Darstellung
Saft führender Hyphen verwendet. |
Sulfo,
Vanillin |
Reagenz
aus Schwefelsäure und Vanillin-Kristallen. Wird in der Pilzmikroskopie
hauptsächlich zum Einfärben von mikroskopischen Merkmalen wie Zystiden von
Sprödblättler (Lactiferen + Russulaceae) eingesetzt. |
Sulfoaldehyde (C2H4O4S) |
Abkürzung
für SP, SA, SBA, SF, SV. Reagenzien zum Anfärben von Sporen, Zystiden … usw. |
Sulfobenzaldehyd,
Sulfoformol (SF) |
Reagenzien
für Farbreaktionen bei Milchlingen, Täublingen usw … ähnlich dem
Sulfovanillin (SV). |
Sulfovanillin
(ähnlich Sulfobenzaldehyd) |
Reagenzien
für Farbreaktion bei Milchlingen, Täublingen usw … = Vanillin in 70 %‐iger Schwefelsäure. |
Sulphidien |
Zellen
von Düngerlingen, die wie Zystiden aufgebaut sind. |
Summary |
In
englischer Sprache geschriebene Zusammenfassung einer wissenschaftlichen
Studie, als Abstract bezeichnet. |
Supraapikulare
Depression |
Mikroskopie:
Eindellung der Spore unterhalb des Apikulus. |
Suprahilare
Depression |
Sporenwand
über dem Apikulus eingedellt. |
Suprahilarer,
Suprahilarfleck |
Eine suprahilare oder supraapiculare Depression. Genauer: Bei ornamentierten Sporen ornamentfreier oder deutlich schwächer
ornamentierter Fleck oberhalb des Apikulus. |
Suprahilarfleck |
Bei ornamentierten Sporen:
ein Ornamentfreier oder deutlich schwächer ornamentierter Fleck oberhalb des
Apikulus. |
Symbionten |
An
einer Symbiose beteiligten Partnergemeinschaften. |
Symbiose |
Enge
Lebensgemeinschaft (Mykorrhiza) zwischen Pflanzen und Pilzen. Pflanzen geben
Zucker ab, Pilz setzt Mineralien frei und übergibt dies der Pflanze.
Symbiosen sind oft so eng, dass der Verlust eines Partners den Tod des
verbleibenden Partners nach sich zieht. |
Synanthrop |
Eingeschleppt durch Menschen in einem Gebiet. |
Syndrom |
Summe
aller wesentlichen Faktoren, die zu einer Vergiftung führen. |
Synnemata |
Hyphen
die parallel aneinandergelagerte sind. |
Synonym
(syn.) |
Es
existieren weitere Namen für den gleichen Pilz. Oft aus nomenklatorischen
Gründen nicht annehmbarer aber gleichbedeutender wissenschaftlicher Name. |
Synthetische
Merkmalfindung |
Suche
nach gemeinsamen Merkmalen der Familien, Ordnungen, Gattungen, Arten usw. |
Systematik |
Zusammenstellung,
Gruppierung, Gliederung, systematische Ordnung des Verwandtschaftsgrades auf
der Grundlage eines natürlichen Systems. |
Szechwan-Purpura-Syndrom |
Vereinzelt
wurde beim Verzehr eine Hemmung der Thrombozytenaggregation beobachtet =
Zusammenklebung (Aggregation) von Blutplättchen (Thrombozyten). |
Täublinge |
Pilzgattung:
Russula (Sprödblättler) brüchige Pilzarten. |
Taxin-Syndrom |
Taxin …
enthält der Baum Eibe (Taxus Baccata) und geht vermutlich in den
Schwefelporling oder Perlpilz über. Bis jetzt ist das nicht vollkommen
wissenschaftlich bestätigt. Mögliche Vergiftung könnte sein: Mundtrockenheit,
Blässe, Schwindel, Übelkeit, Schmerzen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen,
Leber- und Nierenschädigungen. Neuer interessanter Hinweis: Nach unseren
Ermittlungen besteht keine Gefahr bei Röhrlingen, die in Symbiose mit Eiben
wachsen. |
Taxon, Taxa |
Wissenschaftlich
genau umschriebene biologische Einheit in unterschiedlicher Ranghöhe wie
Familie, Gattung oder Art. Pilzkundliche Begriffe, nicht aber
individuelle Pilze oder Pilztaxa. |
Taxonomie |
Klassifizierung
= wissenschaftliche Systemlehre nach Gattungen, Ordnungen, Familien … nie
endend! Deutsche Artnamen ändern sich von Ort zu Ort, wissenschaftliche Namen
von Tag zu Tag … :-)) . |
Taxonomisches Merkmal |
Systemmessbares
Merkmal. |
Teilvelum |
Das
Velum partiale (Teilhülle, Lipsanoblem) ist eine Membran welches die Sporen
tragenden Teile des Pilzes bedeckt, sie spannt sich also vom Hutrand bis zum
oberen Stielende. |
Teleutolager |
Überwinterndes
Sporenlager bei den Rostpilzen. |
Teleutospore,
Teliosporen |
Wintersporen bei Rostpilzen, meist dickwändig. Teleutosporen entstehen meist gegen Herbst in den Uredo-Sporenlagern der Rostpilze oder in den befallenen Pflanzenteilen von Brandpilzen. |
Tellerförmig |
Fruchtkörperform
flach mit etwas aufgebogenem Rand. |
Teratologie |
Die
Lehre von Ursachen von Fehlbildungen durch teratogene Umweltfaktoren.
Untersucht wird dazu, welche chemischen Stoffe, physikalischen Einwirkungen
oder Bakterien und Viren zu Fehlbildungen in der Entwicklungsphase von Pilzen
führen. |
Terminal, Terminalzelle |
Am Ende
befindliche Terminalzellen = Folgezelle, folgt auf Basiszelle,
Verbindungszelle genannt. |
Terminalglied
|
Das
letzte Zellglied von Epicutis-Haaren. |
Terpene-Vergiftungen |
Terpenoide
Scharfstoffe (Kohlenwasserstoffverbindungen), Magen-Darm Verdauungsstörungen,
Sehstörungen, Koordinationsstörungen, Organschädigend. |
Terrestrisch, terricol |
Erdbewohnend,
bodenbewohnend. |
Tetrasporisch |
Wenn sich vier Megasporen zu einem Embryosack entwickeln. Er kann meist 4- oder 8-kernig, selten x-kernig. |
Textur |
Bau,
Gewebe, Gefüge, Geflecht, Beschaffenheit eines Stoffes. |
Textura
angularis |
Gewebestruktur
aus kurzen Zellen, +/- vieleckig. |
Textura
epidermoidea |
Gewebestruktur
aus länglichen Zellen, +/- in allen Richtungen verlaufend. Hyphen liegen sehr
dicht. |
Textura
globulosa |
Gewebestruktur
aus kurzen Zellen, Elementen mit Zwischenräumen, teils rundlich. |
Textura
globulosa-angularis |
Die
Textur setzt sich aus rundlichen und vieleckigen Zellen zusammen. |
Textura
inflata |
Mischung
kugeliger Zellen mit schlanken, stellenweise aufgeblähten Hyphen. |
Textura
intricata |
Gewebestruktur aus länglichen Zellen, +/- in allen Richtungen verlaufend. Hyphen liegen nicht dicht und haben Zwischenräume. |
Textura
oblita |
Gewebestruktur
aus länglichen Zellen, parallel liegend, verdickte aneinanderhängende
Zellwände, sehr schmales Lumen. |
Textura
porrecta |
Gewebestruktur
aus länglichen Zellen, parallel liegend, dünne, nicht aneinanderhängende
Zellwände, großes Lumen. |
Textura
prismatica |
Gewebestruktur
aus kurzen Zellen, +/- rechteckig. |
Thallus |
Lager
bei Flechten. Vegetationskörper der Flechten. |
Thecium |
Hymenium
eines Schlauchpilzes. |
Thermophil
|
Wärmeliebende
Art. |
Thermophile |
Thermophilie
ist die Eigenschaft von Pilzen, die hohe Temperaturen bevorzugen. Diese Pilze
wachsen bevorzugt in mediterranen Gebieten. |
Thermotolerant |
Verkraftet
hohe Temperaturunterschiede. |
Thrombozytenaggregation |
Vorgang der Zusammenlagerung (Aggregation) von Blutplättchen
(Thrombozyten). Das bedeutet, diese dienen der Blutungsstillung. Beim Verzehr
von Judasohren wurde eine Hemmung dieser festgestellt. Es kam sogar bei
Personen zu Nasenbluten. |
Thyriothecien |
Sehr
kleine, flache Fruchtkörper der Schlauchpilze, die sich durch einen zentralen
Porus öffnen. |
Tibiiform
|
Flaschenförmige Zystiden mit kopfiger Spitze. Wie ein Schienbeinknochen aufgebaut, d. h. ein langer, schmaler
Hals mit einer Spitze, die wie ein Tibiaknochen zu einem Knauf geschwollen
ist. |
Tilia |
Linde. |
Tödlich |
Der
Genuss kann zum Ableben der Lebensform führen. |
Toluidinblau |
Mittel
zur Unterscheidung von gelatinösem und normalem Gewebe. |
Tomentum |
=
Haarfilz. Behaarte Oberfläche bei Hutpilzen. In der Mikroskopie Kreuz- und
Querverflochtene, jedoch oberflächenparallele Hyphen vom Epistratum. |
Torquiert |
Verdreht,
gedreht, Aussage wird gerne bei
Stielen verwendet. |
Torulos |
Knorrig-höckerig. |
Totholz |
Abgestorbenes
Holz. |
Toxikologie |
Wissenschaftliche
Aussagen über die Gifte. |
Toxisch |
Giftig
wirkend. |
Trama |
Fleisch
des Pilzes ohne Sporen bildenden Teil. Steriles Grundgeflecht oder Substanz
von Pilzfruchtkörpern. Ein oft aus mehreren Hyphentypen gebildetes
Scheingewebe. |
Tramahyphen |
Die Tramahyphen bilden oft ein großmaschiges rohrgeflechtähnliches Gewebe. |
Tramal |
Dort entstehend. |
Tramalsetae |
Sete
(Haar); im Trama (Pilzkörper). |
Tramaplatten |
Sterile
Wände in der Subgleba oder Gleba von bestimmten Bauchpilzarten. |
Tramazapfen |
Von der
Huttrama ins oft (teils) hohle Stielinnere hineinragender keilförmiger
Zapfen. |
Trametoid |
Trametenfruchtkörperform:
meist konsolenförmig und von zäher Konsistenz. |
Tremellales |
Ordnungszugehörigkeit. |
Tremelloide
Formen |
Form
mit Missbildung, oft bilden Pilze tremelloide Haustorien-Zellen. Diese
verursachen Missbildungen. |
Trichoderm |
Huthautstruktur
mit senkrecht aufgerichteten, fadenartig, schlauchartige mikroskopisch kleine
Zellen (Hyphen), die nicht streng parallel angeordnet sind und die keine
hymeniforme Schicht bilden. Makroskopisch sehen sie feinfilzig-samtig aus. |
Trichodermale
Palisaden |
Huthautstruktur
(Huthaut-Deckschicht) mit senkrechten Hyphen, die nicht auf derselben Ebene
sind. Makroskopisch erscheinen diese samtig‐körnig. |
Tricho-Hymeniderm |
Die Hyphen der Hutdeckschicht sind hymeniform oder
palisadisch. |
Tricholomatoid
|
Habitus: Trichterlingsartig
wachsende Pilzarten (Tricholomataceae, Rhizocybe).
Trichterlinge (Clitocybe) wachsen gerne als Folgezersetzer im Blatt-
oder Nadelabwurf von Wäldern, gerne auf Substraten von Nadelbäumen. |
Trichterig-gebuckelt |
Hutform
mit starker, zentraler Vertiefung, Rand dagegen erhoben, z. B.
Trompetenpfifferlinge. |
Trichterlinge |
Trichterförmig,
vertiefte Hutmitte. |
Trimitisch
|
Aus drei Hypen-Arten bestehendes Trama: Generative Hypen, Bindehyphen und Skeletthyphen. |
Trimitisches Hyphen |
Enthält
generative Hyphen sowie Binde- und Skeletthyphen. |
Trimitrisch |
Gewebe
besteht aus drei Hyphenarten, Skelett‐, Generativ‐ oder Bindehyphen. Zähfestfleischig bis holzig und hart wie
beim Zunderschwamm. |
Trocknen |
Konservierung
von Pilzen, indem die Feuchtigkeit bei 35-55 Grad Celsius über mehrere
Stunden komplett entzogen wird. |
Truncat |
Oben
abgeplattet, abgestutzt. |
Trunkat |
In der
Pilzmikroskopie: Abgestutztes Sporenaussehen. |
Trypanblau |
Mittel
zum Anfärben von Septen oder Zellwänden. |
Turgeszent
|
Gewebespannung, unter Druck stehend, strotzend (lat.), mit
Flüssigkeit prall gefüllte und dadurch gespannt. |
Typuslokalität,
locus typi |
Fundort
des Originalmaterials einer Art. |
Ü. M. |
Über
Meeresspiegel (ü. M.). |
Überständig |
Überaltert,
zu alt, oft schon verdorben. |
Überstehend |
Hutrand
über die Fruchtschicht hinausragend. |
Ubiquist |
Häufige
Art, weitverbreitet, meist häufig vorkommender Organismus. |
Ubiquitär |
In
vielen Lebensräumen vorkommend. |
Ulmus |
Ulme. |
Ululiform |
Mitte eingeschnürt: Basidie von eulenartigem Umriss durch Einschnürung im oberen
Teil. |
Umbonat
|
Mit einem Buckel, gebuckelt. |
UMO |
Unbekannter
oder bis jetzt nicht identifizierbare Pilzart. |
Ungenießbar |
Er ist
niemals essbar. Entweder unbekannt oder unerforscht giftig oder aber er
schmeckt so fürchterlich, dass ein Genuss nicht möglich ist, z. B.
extrem bitter, scharf, muffig, ekelig, zusammenziehend. |
Ungulat |
Hut ist
konsolenförmig. |
Unilateral |
Korallenpilz,
dessen Fruchtschicht sich nur auf einer Seite der
Äste (oft auf der Unterseite) sich befindet. |
Uniserat,
Uniseriat |
Einreihig,
einzeilig, bei der Sporenanordnung in den Asci (Schläuchen). |
Unitunicatae,
unitunicat |
Besondere
Wandform des Asci‐Schlauches:
Der Schlauch besteht aus einer einfachen Wandschicht. Der Apikalapparat ist
kappen‐ oder
deckelförmig. Der Asci-Deckel (Operculum) öffnet sich scharnierartig oder
wird weggeschleudert. Öfter zu finden bei einigen Becherlingsarten. |
Unitunicaten |
Es entsteht im Innern der Fruchtkörper im idealen Falle ein
einziger großer Hohlraum, an dessen Basis sich die Asci nach Art eines
Hymeniums anordnen. |
Unitunikat |
Einwandig
eingehüllt, einfach eingehüllt. |
Unizellular
|
Dermatozystiden
aus einer einzigen Zelle bestehend, d. h. ohne Septen. |
Unregelmäßig
einreihig |
Schläuche
(Asci) überwiegend hintereinander und nur wenige Sporen nebeneinander. |
Unregelmäßig
zweireihig |
Schläuche
(Asci) überwiegend nebeneinander und nur wenige Sporen hintereinander. |
Untermischtes |
In der Pilzmikroskopie:
Die Hyphen in der Lamelle sind von unterschiedlicher Form, sie verlaufen
nicht ausgerichtet. |
Urnenbasidie |
Basidie
urnenförmig (urniform, urceolat), etwa ab Mitte
zylindrisch, basal bauchig. |
Uteriform
|
Basidie
zylindrisch, mittig eingeschnürt (bei Zystiden, Sporen usw. mit gürtelartiger
Verengung). |
Utriform |
Zystiden
sackförmig bis flaschenförmig, taschen- oder lederflaschenförmig. |
UV
= bei der Flechtenbestimmung |
Ultraviolettes
Licht. |
UV+;
UV- |
Bei Flechten
das Aufleuchten des Flechtenlagers unter einer UV-Lampe. |
Vakuolär |
In
Vakuole befindend oder sich als eine solche darstellen (Pigmentierung, Pigmentverhältnissen). |
Vakuoläres
Pigment, Vakuolenpigmente |
Pigment,
welches sich in Vakuolen (im Zellenhohlraum) befindet. |
Vakuole |
Blasenartiger
Hohlraum (im Zellplasma, oft flüssigkeitsgefüllt), welcher in der Basidie ab
der Zeit der Zellkernteilung beginnt. |
Vakuolen |
Bläschen
im Zellinneren = kleiner, meist mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum in den
Zellen. Vakuolen sind Zellorganellen. Sie sind ähnlich wie Vesikel gebaut,
umfassen aber sehr viel größere von einer Membran umschlossene Räume. |
Validiert
|
Nach
der Nomenklatur gültig beschriebe Regel. |
Var. nov. |
Neue
Varietät. |
Variabel |
Veränderlich,
nicht konstant. |
Varietäten,
Varietät |
Weichen
nur optisch von der Art durch Form und Farbgebung ab, mikroskopisch bleiben
sie oft gleich oder haben nur geringe Abweichungen. Die Grundart bleibt immer
noch gleich. Diese Veränderung ist immer konstant bei der jeweiligen Varietät
der Art. |
Vaskuläre Hyphen |
Schlauchförmige,
dünnwandige, ungleich breite Hyphen. Vaskuläre Hyphen
sind mit Anfärbemittel von den übrigen Hyphen schön trennbar, da diese
dunkler werden. |
Vega,
Vegen |
Auen-Bodentyp,
der aus sedimentiertem braunem Ausgangsmaterial in regelmäßig überfluteten
Auenbereich von Flüssen entstanden ist. Vegen (Vega = spanisch
für fruchtbare Ebene) wurden unter dem Begriff der braunen Auenböden
verwendet. |
Vegetationsstufen,
Klimastufen |
Planar
(Flachlandstufe, Tief- und Tallage) 0-300; 0-150, kollin 300-800; 150-300,
submontan 700-1000; 300-450, Mittellage: (tief) montan 800-1200; 450-600,
mittelmontan + obermontan 1000-1400; 650-800, hochmontan 1300-1850; 800-1500,
subalpin (Hochlage) 1500-2500, alpin 2000-3000, nival >3000 Alles in Meter
(m) erster Wert Höhenlage Alpen, zweiter Wert Höhenlage Mittelgebirge. |
Velar-Hyphe |
Verschleierungshyphe, Velum-Hyphe. |
Velipellis |
Weißliche, cremeweiße, cremegelbe oder cremegraue Reifschicht
auf der Hutoberfläche. |
Velum |
Hülle, Schutzhülle von unterschiedlicher Überlappung. |
Velum
partiale, Velum partinale |
Teilhülle,
Teilvelum, schützt bei jungen Fruchtkörpern oft die Fruchtschicht (Hymenium).
Oft bleibt dadurch ein Ring am Stiel oder ein Schleier über. Das Velum
partiale besteht nur aus dem Lipsanoblem (Velum). Es zieht sich von der
Stielspitze oder vom oberen Bereich des Stiels zum Hutrand. |
Velum
universale |
Gesamthülle,
schützt bei jungen Fruchtkörpern oft die Fruchtschicht (Hymenium). Sie
schließt jung den gesamten Fruchtkörper ein. Rückstände bilden oft Flocken,
Warzen, Fasern, Schuppen oder Hüllreste (Volva) an der Stielbasis. |
Velum,
Marginalvelum |
Hülle, die den jungen Pilz ganz (Gesamthülle = Velum universale) oder teilweise (Teilhülle = Velum partiale) einschließt und im Alter auf unterschiedliche Arten zerreißt. |
Velumgürtel |
Bänderung
am Stiel, die durch Reste vom VELUM UNIVERSALE gebildet wurde. |
Velum-Hyphen |
Hyphen
in der Hülle (Velum), diese sind oft keulen‐, blasen‐, zylindrisch, ballonförmig oder rundlich. |
Venae |
Innere
Strukturen von Trüffeln. Venae externae = Außenstrukturen;
Venae internae Innenstrukturen. |
Verderben |
Pilz
kann nicht mehr gegessen werden, weil er durch Eiweißzersetzung giftig
geworden ist. |
Vergrößerungsfaktor |
Vergrößerung
durch Objektiv und Okular. |
Vielsporig |
Ascus
mit mehr als acht Sporen. Unechte Vielsporigkeit < 9 Sporen. |
Vikarierend |
Nicht
(kaum = vix) gemeinsam vorkommend, aber am
jeweiligen Standort einander vertretend. |
Vital
|
Leben spendend,
lebenskräftig, lebendig, lebensfähig, Leben erhaltend. |
Vitalpilze |
Als
Heilpilze bezeichnet. In der traditionellen chinesischen und japanischen
Medizin werden Pilze zur Behandlung von Krankheiten verwendet. In der
EU/Schweiz/Europa wird dies (noch) nicht anerkannt. Sie gelten in unseren
Regionen als Vitalpilze zur homöopathischen oder naturkundlich begleitenden
Behandlung von Erkrankungen oder zur Stärkung des Immunsystems. |
Volva |
Scheide,
häutige Umrandung (Hülle) an der Stielbasis. Häufig bei Amanita‐Arten: Knollenblätterpilze, Scheidlingen … |
Vorlager |
Bei
Flechten farblich abweichende Lager. Oft dunkle, begrenzende Linie an der
Peripherie der Lager von Krustenflechten. |
VU |
In der Schweiz
verletzlich, vergleichbar mit RL3. |
Vulpinsäure-Vergiftung |
Lactonen,
Estern, Enolen und Gruppe der Pulvinsäure-Farbstoffe. Dies verursacht
Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Ausschlag, Wirkung auf das
zentrale Nervensystem. |
Wabenfäule |
Eine
besondere Form der Weißfäule. Das Holz wird in einer ganz auffälligen Art und
Weise abgebaut. Es entstehen zunächst mit Zellulose ausgestopfte, später
vollkommen hohle, wabenförmige Kammern. |
Walzenförmig |
Langgestreckt-zylindrisch,
relativ dick, am Scheitel abgerundet, teils mit anliegendem Rand. |
Warzengürtel |
Pilze
haben von der Basis in Richtung Stielmitte warzenähnliche Ausbildungen.
Besondere aufsteigende Bildung von VELUM UNIVERSALE wie beim Pantherpilz oder
Fliegenpilz. Dieses wird Kindersöckchen genannt. Beim Perlpilz beschränkt
sich dieser Gürtel auf die untere Stielbasis. |
Warzig |
Auswüchse
auf der Oberfläche von Sporen (meist durch isolierte, stumpfe Erhebungen). An
der Stielbasis öfter vorhanden, warzig-gegürtelt:
Z. B. beim Fliegenpilz, Perlpilz, Pantherpilz … mit einem oder mehreren
Gürteln warziger Reste des Universal-Velums. |
Warzig-subretikuliert |
Warzig
bis fast netzig. |
Weich |
Konsistenz
des Fleisches. Dieses lässt sich leicht zusammendrücken. |
Weißfäule,
Weißfäuleauslöser, Weißfäuleerreger |
Holz
zerfällt durch Zelluloseabbau mit Weißverfärbung (Korrosionsfäule). Der Pilz
zersetzt das feste dunkle Lignin, helle, faserige Zellulose bleibt im Holz. |
Weißjura |
= Oberjura (früher Malm). Es sind die obersten Ablagerungsschichten des Jura (ca 150-155 m ü. M.). Es handelt sich hier um verschiedene Kalksteinschichten biogenen Ursprungs, die sich am Boden des Jura-Meeres abgelagert haben. |
Weißlochfäule,
Wabenfäule |
Eine
besondere Art der Weißfaule. Diese zersetzt das Holz in weiße, linsenförmige
Nester, die sich am Ende in wabenartige (wabige)
Hohlräume umwandeln. |
Weißsporer |
Pilze
deren Sporen weiß gefärbt sind. Erkennbar im Sporenabwurfpräparat. Am
Standort sind oft die Sporen reifer Fruchtkörper (die Sporenstaubfarbe eines
Pilzes) zu erkennen. |
Wellig |
Gesägte
(Sägezahn) Lamellenschneiden. |
Wiese |
Mit
Gras bepflanzte Naturfläche. |
Wildpilze |
In der
Natur gewachsene Pilze. |
Wimmern |
Bei
Flechten Cilien = borstenartige Gebilde. |
Wirtelig |
Schnallen
quirlförmig um die Septe herum angeordnet. |
Wirtelschnallen,
multiple Schnallen |
Bügelschnallen
die zu mehreren an Hyphen-Septen angeordnet sind. Das Mycel des
Kellerschwammes hat typischen Wirtelschnallen. Diese sind oft quirlartig um
die Septe herumgruppiert. |
Wolkig |
Unregelmäßig gefleckt, oft nebelartig, mit verwischten Rändern (Farbverteilung). |
Wuchsabweichungen |
Bildungsabweichungen: Unförmigkeit, Missbildungen, Krummwuchs, Fruchtkörper durch
äußere Einflüsse oder Gendefekte. Verwachsungen von Einzelfruchtkörpern zu
Zwillingen, Zwergwüchsigkeit, Fruchtlagerschicht verbindet sich zu geweih-
bis baumförmige Ausformung des Hutes, neuer Pilz wächst aus dem Hut, wegen
äußerer Einflüsse (z. B. Stein) Veränderung der Wuchsrichtung usw … |
Wundparasit |
Pilze
oder andere Organismen, die nur über Wunden ihre Wirte befallen können. Diese
Verletzungen werden oft in der Forstwirtschaft (Einsatz riesiger
Erntemaschinen, z. B. Harvester) selbst verursacht. Beispiel
Baumkrebs: Als Baumkrebs werden Pflanzenkrankheiten bezeichnet, die durch die
Infektion der Rinde und des Holzes mit Bakterien oder Pilzen verursacht
werden. |
Wurzelnd |
In den
Boden wachsender Basisteil des Stiels. |
Xanthochroisch |
Zellwand
mit Alkalien (Kalilauge, Natronlauge, Ammoniak) violettschwarz werdend
(z. B. Tramahyphen oder die Makrosetae der Becherscheiblingesarten
(Hymenochaetaceae). |
Xanthosporae
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Gelbsporer
bei Täublingen. |
Xerocomsäure-Syndrom |
Xerocomsäure = gelber Farbstoff. Meist in Röhrenpilzen, gerne Rotkappen enthalten. Wird durch längeres Kochen neutralisiert. Vergiftung tritt häufig durch roh verzehrte oder unzureichend gegarten Pilzen auf. Nicht immer müssen alle Personen betroffen sein, die an der Pilzmahlzeit teilnahmen. |
Xerophil |
Liebt
Trockenheit (trockenheitsliebend). Xerotherm an einem trockenwarmen
Ort. |
Xylariales
(Sphaeriales) sensu stricto |
Holzkeulen
= Ordnung der Schlauchpilze (Ascomycetes). Fruchtkörper schwarz pigmentiert,
hart, von kohliger Konsistenz; überwiegend Saprophyten, nur wenige z. B. der
Brandkrustenpilz (HYPOXYLON DEUSTUM) sind Wundparasiten. |
Xylophag
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Holz zersetzend durch Pilze oder Insekten. |
Zäh |
Biegsame,
oft knorpelige Konsistenz. |
Zebriert |
Das
Sporenornament (inkrustierendes Pigment) ist aus fast parallel verlaufenden
Graten oder Streifen zusammengesetzt. |
Zeichentubus |
Mikroskopier-Zubehör:
Das Objekt und ein Blatt Papier kann gleichzeitig betrachtet werden. Damit
kann das optisch gesichtete abgezeichnet werden. |
Zeigerpflanze |
Vorkommen
zeigt auf bestimmte Boden- oder Umweltverhältnisse, sodass Rückschlüsse auf
dort wachsende Pilzarten gegeben werden können. |
Zeitungspapier-Test,
Wieland-Test, Lignin-Test, Meixner-Test |
Schnelltest
zur Prüfung auf das Vorhandensein von Amatoxinen (Amanitinen)
in Pilzen: Knollenblätterpilzextrakt auf Zeitungspapier gelegt und mit HCL (Salzsäure) 25 % ergibt eine zuerst weinrötliche, später blaue bis
grünblaue Färbung. Diese Verfärbung kann durch Fehlen gewisser Inhaltsstoffe
ausbleiben oder tritt bei anderen Pilzarten auf und ist kein 100%iger
Hinweis. Meist tritt diese Blaufärbung bei einem Gehalt von min.
0,02 mg Amatoxinen nach ca. 15 Min. ein. Diese Reaktion funktioniert
nicht korrekt bei Pilzkochresten oder Mageninhalt, da sie bereits mit anderen
Säuren in Verbindung waren. |
Zellsprossung |
Illustrationen, Beugungsformen von Zellen. Z. B. Zellsprossung = Tochterzellen zuerst viel kleiner als Mutterzelle. |
Zellulose |
Mehrfachzucker
(Polysaccharid) = Hauptbestandteil pflanzlicher Zellen. |
Zerfließend |
Ganzer
Fruchtkörper löst sich nach kurzer Zeit in eine schwarze Flüssigkeit auf,
z. B. bei Tintlingen. |
Zilie |
Als
Zilie oder Cilium bezeichnet man eine besondere Form des Zellfortsatzes bei
Zellen von Organismen (Eukaryoten = Zellen einen echten Kern). |
Zitronenförmig |
Sporenform
wie eine Zitrone. |
Zitzenförmig |
Hutscheitel
hat brustwarzenartiger Erhebung. |
Zitzengalle |
Durch
eine Pilz-Fliege hervorgerufene, zitzenartige Ausstülpung (Gallenbildung). |
ZNS |
Zentrales Nervensystem = Gehirn und Rückenmark. |
Zoochorie |
Verbreitung
von Sporen durch Tiere. |
Zuchtpilze |
Speziell
angebaute Pilze die meist zum kulinarischen Verzehr verwendet werden. |
Zusammenfließend |
Auseinanderstehende
Fruchtkörper die später miteinander so verwachsen (zusammenfließen), dass sie
nur noch ein Objekt darstellen. |
Zusammengedrückt |
Stielquerschnitt
von brettartiger Form zusammengestaucht. |
Zwickel |
Bei
Täublingen dreieckiges Übergreifen der Huthaut auf die Lamellenschneide. |
Zylindrozyten |
Zystidenart
bei Röhrlingen wie Rotkappen und Birkenpilze, z. B. Sporen beim
Verschiedenfarbener Raufußröhrling. |
Sterile, meist auffällige und vergrößerte Zellen
in der Fruchtschicht, Huthaut, im Trama oder in der Stielhaut. |
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Zystidiolen (Cystidiole) |
Sterile Elemente in der Fruchtschicht
(Hymenium) die ständerartig (basidienartig) oder zystidenartig ausgeprägt
sind. Oft schwieriger zu finden als die Zystiden. Das sind die Elemente, wo
aus Basidiolen keine fertilen Basidien geworden sind. |
Copyright: Ausdruck und Weitergabe nur mit Hinweis der Herkunft: www.123pilze.de erlaubt.
Als PDF unter 2011Pilzfragen.pdf verfügbar. Link → Pilz-Glossar
mit alphabetischer Suchfunktion.
Weitere Bestimmungshilfen und Informationen
hier:
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27.03.2025
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