awillbu1  Hochgebirgsspeitäubling                        atod1 GIFTIG!

RUSSULA NANA (syn. Russula alpina, RUSSULA ALPESTRIS, RUSSULA FRAGILIS VAR. ALPIGENES)

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto oben 1 von links: Gerhard Koller ©

Eigenschaften, Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen):

Geruch:

Unbedeutend bis leicht obstartig.

Geschmack:

Scharf.

Hut:

1-4 (5) cm Ø, kirschrot, ziegelrot, vom Zentrum aus hygrophan (ausbleichend), Oberfläche glatt, feucht glänzend.

Fleisch:

Weiß, unter der Huthaut rötlich.

Stiel:

2-5 (6) cm lang, 0,6-1 (1,5) cm Ø dick, weiß, alt etwas grauend, brüchig, kurz.

Lamellen:

Weiß, später grauend, alt cremefarben, angewachsen, teils gegabelt.

Sporenpulverfarbe:

Hellgelb (7-11 x 6-11,5 µm, rundlich, fast kugelig bis breit elliptisch, mit niedrigen, kaum herausragenden, fein netzigen Warzen besetzt. Basidien 50-60 x 13-17 µm, mit 4 Sterigmen. Zystiden 90-130 x 10-19 µm, Sulfovanillin +, Huthauthyphen ca. 2,5-3,5 µm breit, mit stumpfen Enden, Hymenialzystiden unseptiert).

Vorkommen:

Wiesen, Wälder, Parks, Almen, alpinen Zone, bei Zwergweiden und Zwergstrauchheiden, zwischen Gräser und Moosen, gern in Hochgebirgslagen, Symbiosepilz, Sommer bis Herbst, sehr selten, RL-R Deutschland (extrem selten).

Gattung:

Täublinge, Sektion EMETICA, EMETICINAE = Speitäublinge.

Verwechslungsgefahr:

Birkenspeitäubling, Buchenspeitäublinge, Grauender Speitäubling.

Chemische Reaktionen:

Eisen (II)-sulfat (FeSO4) rosa, Guajak blaugrün, Phenol rosa.

Kommentar:

Die Unterscheidung der einzelnen Täublingsarten ist makroskopisch sehr schwierig. Man bedenke aber für Speisepilzsammler folgendes Merkmal-Spektrum:

Bei vielen Anfängern herrscht bei Täublingen immer etwas Angst und Unkenntnis!
Es gibt eine einfache Regel. 
Scharfe und andere
nicht mild schmeckende Täublinge sind ungenießbar bis giftig!
Alle mild schmeckenden Täublinge sind essbar, ob sie gut schmecken, ist eine andere Sache.
Also muss der Täubling probiert werden. Aber woran erkenne ich einen Täubling!
Eine Verwechselung mit einem Knollenblätterpilz hätte schlimme Folgen.
Ganz bedeutungsvoll: immer den ganzen Pilz beurteilen.
Die Stielbasis ist ein bedeutungsvolles Merkmal. Darum Pilze nicht einfach so am Stiel abschneiden, sondern:

Täublinge sind Sprödblättler, also sehr brüchig. Das kommt durch kuglige Zellen. Man könnte es mit Styropor vergleichen.
Die Lamellen splittern/brechen bei vielen Täublingen. Es gibt leider
Ausnahmen. Der Frauentäubling ist der Bekannteste mit superelastischen Lamellen. Hier ein Bild mit brüchigen Lamellen.
                            https://www.123pilze.de/000Forum/attachment.php?aid=3418   
Die Stiele sind meist sehr fest und brechen wie
Apfelstücke!
                            https://www.123pilze.de/000Forum/attachment.php?aid=3449   
Bei madigen und gammeligen Pilzen ist die Brüchigkeit nicht ganz so auffällig.
Stiele, die splittern oder elastisch sind oder Fasern haben, gehören niemals zu einem Täubling.

Täublinge bestehen aus einem Hut, Lamellen und einem mehr oder weniger zylindrischen Stiel. Mehr ist nicht!
Wenn man einen Ring, Manschette, Schuppen, einen Schleier, eine Knolle, Velumreste, Milch oder noch anderes entdeckt, dann ist es
niemals ein Täubling.
Die Sporenpulverfarbe ist weiß, beigefarben, ocker oder gelb. Andere Farben gibt es nicht.
Die Hutfarbe kann alle Farbtöne der Farbpalette haben. Die Hutfarbe ist für die Bestimmung als Täubling (Gattung) uninteressant.
Wie probiert man einen Täubling?
Es werden nur frische, gesunde Täublinge probiert. Sie sollen keinen Fremdschimmel, Maden, Schneckenschleim oder sonstige Zersetzungserscheinungen aufweisen.
Ich selbst ziehe ein Stück Huthaut ab, breche ein kleines Stück vom Hut heraus (mit Lamellen) und mache den Geschmackstest. Bei einigen ist sofort ein z. B. extrem scharfer Geschmack, andere Täublinge benötigen ein klein wenig Zeit, um ihren Geschmack zu entfalten. Aber immer gilt, nichts herunterschlucken, sondern ausspucken.

Autor: Uwe Hückstedt

Gifthinweise:

Wiki-Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hochgebirgs-Spei-T%C3%A4ubling

Priorität:

3

 

   Weitere Bestimmungshilfen und Informationen hier:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   Letzte Aktualisierung dieser Seite: Sonntag, 16. Februar 2025 - 19:08:18 Uhr

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