Gifthäubling, Nadelholzhäubling
TÖDLICH
GIFTIG!
GALERINA
MARGINATA (SYN. NAEMATOLOMA MARGINATUM, GALERINA AUTUMNALIS, PSILOCYBE
MARGINATA, GALERULA MARGINATA)
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Bild oben 1 von
links: Dieter Wächter (Thiersheim) ©
Eigenschaften,
Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen): |
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Geruch: |
Muffig, widerlich, an verfaulendes Holz
erinnernd, meist auch etwas mehlartig oder leicht rettichartig. |
Geschmack: |
Mild, widerlich, holzartig, niemals
probieren! Kostprobe kann zu schweren Organschäden führen, 100-150 g sind
absolut tödlich. |
Hut: |
1-6 (7,5) cm Ø, hellbraun, gelbbraun
bis dunkelbraun, hygrophan, meist mit Buckel, teils auch spitzgebuckelt, Rand
glatt bis durchscheinend gerieft. |
Fleisch: |
Bräunlich, gelbbraun, rostbraun, im Hut
gelblich, zur Basis dunkler braun, dünn. |
Stiel: |
2-7 (9) cm lang, 3-8 (18) mm Ø dick,
haselnussbraun, gelbbraun bis schwarzbraun, weiß-silbrig bis hellflockig überfasert
mit dünnem vergänglichem Ring, meist hohl, Basis oft
weißfilzig, Spitze meist heller. |
Ring: |
Wenn vorhanden bräunlich und oft vergänglich, meist nur wenig
ausgeprägt oder nur angedeutet. |
Lamellen: |
Hellbraun, gelbbraun bis zimtbraun,
angeheftet bis leicht herablaufend, schmal, gedrängt, Schneiden heller. |
Sporenpulverfarbe: |
Rostbraun, rostocker, zimtbraun (7-10,5 x 4-6 μm, mandelförmig,
subellipsoid, feinwarzig, mit Öltropfen, mit Zone auf den Sporen über dem
Appendix, Basis leicht verjüngt, in KOH rotbraun, mit Melzer dextrinoid wie
alle Galerina, Basidien 20-30 x 5-9 µm, meist viersporig, selten zweisporig,
Cheilozystiden 40-65 x 5-15 μm, lagenförmig, mit langem Hals sowie
abgerundeter oder subklavierter Spitze, dünnwandig, glatt, Pileipellis an
ixocutis, Schnallen vorhanden). |
Vorkommen: |
Baumstümpfe, vergrabenes Holz, meist Nadelhölzer, Folgezersetzer,
Frühling (Winterende) bis Spätherbst, meist einzeln/gesellig stehend.
Mittlerweile wurde er auch gemeinsam mit dem essbaren Stockschwämmchen auf Laubbaumstümpfen
entdeckt. Zur Bestimmung ist immer der Stiel notwendig! |
Gattung: |
Häublinge (aus der Familie der Träuschlingsverwandten). |
Verwechslungsgefahr: |
Stockschwämmchen, Weißgenatterter Häubling,
Braunfüssiger Häubling, Überhäuteter
Häubling, Flachhütiger Moos-Häubling, Sumpfhäubling,
Glimmerstielige Häubling, Lärchenhäubling, Gesäumter
Häubling, Spitzhütiger
Häubling, Kleinster Häubling,
Flaschenzystidenhäubling,
Blätter-Scheinschüppling,
Heimans
Häubling, Klebriger
Gras-Häubling, Trompetenschnitzling. |
Vergleich: |
Wenn gänzlich keine Ringe vorhanden sind, könnte es auch der sehr
ähnlich aussehende Glimmerstielige
Häubling (GALERINA SIDEROIDES VAR.
STYLIFERA) oder der Lärchenhäubling sein. |
Chemische Reaktionen: |
KOH auf Hut rot bis mattrot. Ammoniak + Eisensulfat negativ, Mit
Melzer-Lösung (oder Jodlösung) färbt sich das Sporenpulver dunkel
(dextrinoide Sporen). Wieland-Test:
Auf Zeitungspapier getrocknete Pilzteilen
(Trocken-Extrakte) gelegt und mit Salzsäure (HCL 25 %) ergibt eine zuerst weinrötliche, später blaue bis grünblaue
Färbung. Diese Verfärbung kann auch durch Fehlen gewisser Inhaltsstoffe
ausbleiben oder tritt durchaus auch bei anderen Pilzarten auf und ist kein
100%-iger Nachweis. Meist tritt diese Blaufärbung bei einem Gehalt von
min. 0,02 mg Amatoxinen nach ca. 15 Min. ein. Diese Reaktion
funktioniert nicht korrekt bei Pilzkochresten oder Mageninhalt, da sie
bereits mit anderer Säure in Verbindung waren. |
Besonderheit: |
Die Giftintensität des Gifthäublings (GALERINA MARGINATA) entspricht zu 35 % der des Grünen Knollenblätterpilzes. Schon zwölf
kleine Exemplare können tödliche Folgen haben. Die Latenzzeit hierzu ist
meist 6-12 Stunden, selten 3-36 Stunden. Der in Asien und Amerika vorkommende
Gewächshaushäubling (GALERINA SULCICEPS) mit ähnlichem Aussehen, gilt
sogar als tödlichster Pilz der Welt und soll fast die doppelte Giftintensität
des Grünen Knollenblätterpilzes haben. |
Vergleich: |
Besondere Kennzeichen Stockschwämmchen: Häutige Manschette, darunter deutlich geschuppt, d.h. weißlich bis
bräunliche Schüppchen am Stiel, niemals silbrig glänzend, immer pilzartiger
Geruch. Besondere Kennzeichen Gifthäubling: Faserige,
dünne Manschette, nicht geschuppt, sondern seidig-faserig, silbrig, niemals
schuppig! Geruch
muffig, widerlich an-faulendes Holz erinnernd bis mehlartig. |
Zusammenfassung von Pilzarten: |
GALERINA MARGINATA (Nadelholzhäubling,
Gesäumter Häubling) und GALERINA AUTUMNALIS (Überhäuteter
Häubling) werden gerne zusammengefasst als Gifthäubling.
Die Unterscheidung dieser beiden Arten ist nur schwer sicher möglich; oft
bedarf es einer Mikroskopie. Der Überhäutete Häubling hat eine schmierige, schleimige Huthaut und
riecht eher pilzig und nicht mehlartig. Auch noch weitere nicht tödliche Häublingsarten sehen sehr ähnlich aus
und sind nur mikroskopisch sicher vom Gifthäubling trennbar: Z.B. Braunfüßiger Häubling
(AGARICUS BADIPES),
oberhalb des Rings rostbraun-weißflockig, mit pilzigem Geruch und
feinflockiger Schneide usw... Glimmerstieliger Häubling (GALERINA SIDEROIDES VAR.
STYLIFERA) und Lärchenhäubling ohne
Ringzone oder Weißfasriger Häubling (GALERINA
PATAGONICA), dieser wächst aber mehr in Australien und Südamerika. Aber wie bei allen gilt: Wegen der tödlichen Verwechslungsgefahr
sollten alle so ähnlich aussehenden Pilzarten gemieden werden! |
Kommentar: |
Besonders bei der Suche nach Psilocybin-Pilzen kann die Verwechslung
tödlich sein! Aufgrund der Gefährlichkeit von Häublingen sollten alle ähnlichen
Häublingsarten gemieden werden auch wenn sie oft das tödliche Alpha-Amanitin nicht enthalten würden. Oft sind sie nur mikroskopisch von den TÖDLICH
GIFTIGEN - Arten
unterscheidbar! |
Gentechnische Hinweise: |
Nach neuersten Kenntnissen soll GALERINA
MARGINATA genetisch mit GALERINA
UNICOLOR, GALERINA AUTUMNALIS, GALERINA PSEUDOMYCENOPSIS und GALERINA VENENATA gleich sein. D.h. sie sind maximal
als Varietät oder Form zueinander zu sehen. Deswegen ist auch die Giftigkeit
aller dieser Arten nicht zu unterschätzen, obwohl sie makroskopisch oft
anders aussehen. |
Gifthinweise: |
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Wiki-Link: |
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Priorität: |
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Foto oben 1 von links: Gerhard Schuster
(Lebrac) - http://commons.wikimedia.org/wiki/User:Lebrac
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Bilder oben 1-3 von links: Walter
Bethge (Landau) © Bild oben 7 von links: Erich Schlotterbeck (72585 Riederich) ©
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Fotos oben 1 von links: Tolga Kahraman
(Sigmaringendorf) ©
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Bilder oben 1-4 von links: Walter Bethge (Landau) © Foto
oben 5 von links: Dieter Wächter (Thiersheim) © Fotos
oben 6-8 von links: Boris Georgi © Bild unten 5 von links:
Gruber Fred (Gottfrieding) © Bild
unten 6 von links: Josef Rösler (Hausham) ©
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Bilder oben 1-6 und unten 1-6 von links: Georg Probst (Ergolding) ©
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Weitere Bestimmungshilfen und Informationen
hier:
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Letzte Aktualisierung dieser Seite: Dienstag, 5. November 2024 - 18:21:55 Uhr